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Full text of "Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern"

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NATURFGRSCHENDEN  GESELLSCHAFT 

IN  BERN 


MTTTHEILinCEN 


msSlNSt   NOS.  33GL-359,  1855 


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iMittheilnngen 


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der 


arorforschenden  Gesellschaft 


in  Bern 


aus  dem  Jahre  i854. 


Nr.  310  —  SSO. 


— -^^e^ 

Bern. 

(In  CommiMfioii  bei  Huber  asd  Comp.) 
Dmek  der  Haller'seheii  Baehdntekerei  (B.  r».  Hau».) 

1854. 


imtthelliuigeii 


der 


latorforscheDdeD  Gesellschaft 


in  Bern 


aus  dem  Jahre  i8&4. 


Nr.  310  —  SSO. 


Bern. 

(In  Commiitsion  bei  Huber  und  Comp.) 
Dniek  der  Haller'sohen  Buchdruekerei  (B.  p>.  Hau».) 

1854. 


Inhalt« 


Seil« 
Bmnner  1,  8ber  ein  Mittel  aof  ehemisehem  Wefe  eines  luft- 
leeren ÜMini  lu  erieuf^en 1 

Bfmmmer  11,  Mittlieilnni^n  ans  einem  Briefe  von  Herrn  A.  ▼. 

Norlot  in  Lnosanne 60 

fttkmbergj  ober  ein  ei^nthämliches  Fahlen  nui  dem  Binflseh- 

thnle  im  Kanton  Wallis 67 

Hiff^  iber  seine  telep^phisohe  Bisenbahw-Control-Uhr  62 

MtfioC,  iber  das  Vorkommen  der  Fossilien  in  der  Hnpererde 

Ton  Leni^an 161 

Flirfy,  Erdbeben  am  29.  Mars  1854  nnd  optiseh-meteorolofisehe 

ErseMonni^en  am  20.  Au^st  1853      ....  84 

Sktttkwwriky  Beiträge  snr  Kenntniss  der  Land-  and  Sosswas- 

ser-MoUnsken  der  Insel  Portorieo  .    33,  89 

ShirffT,  snr  i^olof^ischen  Karte  der  Sehweis  ....  129 

W^tfy  Nachrichten  yon  der  Sternwarte  in  Bern  : 

XL  VI.  Sonnenfleekenbeobaehtnnf  en  in  der  sweiten  Hälfte 

des  Jahres  1858 9 

XLVIi.  Meteoroloffisohe  Beobaehtunf^en  im  Oetober,  No- 
Tember  nnd  Desember  1853,  nebst  Uebersieht 
der  meteorologischen  Verbältnisse  im  Jahr  1853 
nnd   Untersnehnnff   der  Angaben    eines   Osono- 

meters 17 

XLVIil.  Meteorologisehe  Beobachtungen  im  Winter  1853 

anf  1854 65 

XLIX.  Ueber  die  neusten  Veränderungen  auf  der  Stern- 
warte - 73 

L.  Beobachtungen  der  Sternschnuppen   im  Winter- 
halbjahr 1853  auf  1854 77 

LI.  Beobachtnngen  dor  Sonnenfleeken  in   der  ersten 

Hälfte  des  Jahres  1854 105 

LH.  Meteorologische  Beobachtungen  im  KrShliug  1854  108 
Llll.  Beobachtungen  der  SternHchnoppen  im  Sommer- 
halbjahr 1854 113 

LIV.  Meteorologische  Beobachtungen  im  Sommer  1854  123 


IT 

LV.  Meteorologische  Beobachtungen  im  Herbst  1864; 
Darstellung  der  Windverhältoisso  in  Bern  nach 
Benoits  Beobachtungen  in  den  Jahren  1838 — 1852; 
Vergleichung  zwischen  den  mittlem  Temperaturen 
in  Bern  und  Burgdorf;  Anomalie  im  taglichen 
Gange  der  Temperatur ;  Resultate  aus  den  Beob- 
achtungen der' Bodentemperaturen  .  .  14& 
Wolfj  Notisen  snr  Geschichte  der  Mathematik  und  Physik  in 
der  Schweiz  : 

XXXII — XXXIV.    Verschiedene  Notizen  und  Nachträge   8.  69, 

157,   162 

—  Mittheilung   aus   einem  Briefe    von    Hrn.  Prof.  Lang  in 
Solothurn 139 

—  Auszüge  aus  Briefen  von  Chr.  Wolf,  Tralles,  Voltaire    8.    85, 

126,  U1 

—  Tiefer  Barometerstand  in  Bern  am  2.  Februar  1823  103 
Verzeichniss  der  für   die  Schtveizerische  Naturforschende  Ge- 
sellschaft eingegangenen  Geschenke               S.  14,  31,  72,  86,  103 

111,  128,  142,  159 
Verzeichniss  der  Mitglieder  der  Gesellschaft    ....  165 

Alphabetisches  Personal-    nnd  Saoh  -  Register  der    12   ersten 

Jahrgange  der  Mittheilungen 169 


IVr.  SIO  und  Sit. 


.  Bruuner,   Aber  ein  Mittel,  fkuf  che- 

■iurhrm  Wege  eiuen  luftleeren  Banni 

mu  erzeugen.    (Itit  einer  Tafel.) 


O'orjcctr.«*« 


..  1854.) 


Zar  Erxeu^ang  eines  luflleereo  Raames  wurden  bis- 
3  verschiedene  Metfibtien  in  Anwendonp  gebracht: 
f.  die  Luflpumpc; 
S.  die  loriceüischc  Leere; 
n.  dT  Waüserdampf. 

Die  verschiedenen  ElnrichlaageD  der  hierauf  besüg- 
in  Inslrumentc  sind  zu  bekannt  als  dais  es  hier  eionr 
lihrrn  Erlüulernng  bedarf. 

Die  AowrodunK  de»  zuict/t  genannten  Mittels  massle 
«U  schon  (ifter  nuf  den  tjedanken  gctUhrt  haben,  statt 
M  dorch  Abkühlung  zu  coodensierenden  Danipreii  l^.ase 
ptaweoden,  welche  durch  hineingebrachle  Substanzen 
bpmisc'fa  absorbirl  einen  leeren  Daum  erzeugen  würden, 
ih  finde  jedoch  nicht,  dass  bereits  Vorrichtungen  dieser 
M  beschrieben  worden  waren. 

Andrew  ')  bedient  sieh  eines  solchen  Mittels,  om 
fc«  «ie  man  weiss  niemals  *olTkommen  darzustellenden 
leeren  Kaum  der  Loftpampe  zu  vervolUtandigen,  in- 
er  nicb  dem  Etiacuiren  der  Glocke  dieselbe  mit 
|okl«iiMur«m  Gas  ftillle,  dann  noch  einmal  evacuirte  und 
den  geringen  Rückball  Ton  Kohlensaure  durch   Kali 

lirrn  liess. 
Fontaine  ')    reichte  im  H8ri  vorigen  Jahres  dem 

0  P*KC-   Amnkl.  l.XXXVIII.  306. 
>)  CmH-   >'*■'-  1("'*  1^^- 
(Btn.  Kinh.  JMur  1864.) 


4 


—     2    — 

Pariser  InsUlal  eine  Methode  ein,  um  niiltelst  Kohlen- 
säure einen  luftleeren  Raum  zu  erzeugen,  die  jedoch  wie 
es  scheint ,   zur  Zeit  noch  nicht  bekannt  gemacht  wurde« 

Durch  diese  letztere  Angabe  wurde  ich  veranlasst; 
eine  schon  vor  mehrern  Jahren  unternommene  Reihe  von 
Versuchen,  die  auf  diesem  Prinzip  beruhen,  wieder  auf- 
zunehmen und  glaube  zu  einem  ResuUale  gelangt  zu  sein, 
das  ich  mir  hiemit  bekannt  zu  machen  erlaube,  nicht 
wissend,  welche  Uebereinstimmung  zwischen  der  Methode 
Fontaines  und  der  meinigen  bestehen  mag. 

Das  Prinzip,  auf  welchem  die  Methode  beruht,  ist 
bereits  im  vorigen  ausgesprochen.  Es  ergiebt  sich  in 
Allgemeinen  bald,  dass  für  praktische  Anordnungen  n«r 
von  zwei  Gasen  die  Rede  sein  kann,  nämlich  Kohlensäure  ani 
Ammoniak,  indem  saure  Gasarten,  wie  schweflicbte  Sänrey 
ll)'drochlorsäure  u.  dgl.  sowohl  auf  die  Apparate  selbst» 
als  auf  die  in  dem  erzeugten  leeren  Raum  zu  behandeln* 
den  Substanzen  in  fast  allen  Fällen  hindernde  Wirkungen 
ausüben  würden. 

Die  Anwendungsart  des  kohlensauren  Gases,  die  je* 
denfalls  wohl  zunächst  in  Betracht  kommt,  beruht  auf 
dem  Umstände,  dass  dieses  Gas  von  trockenem  Aetzkelk 
nicht  merklich  absorbiert  wird,  dagegen  sehr  rasch  und 
in  grosser  Menge  von  Kalkhydrat. 

Füllt  man  daher  einen  Raum,  in  welchem  sich  trocket- 
ner  Aetzkalk  i)efindet ,  mit  trockenem  kohlensaurem  Gas 
in  der  Art,  dass  die  vorher  in  demselben  befindliche  att 
mosphärische  Luft  möglichst  vollständig  durch  jenes  ena« 
getrieben  wird,  und  lässt  hierauf,  ohne  dass  atniosphäriache 
Luft  eindringen  kann,  eine  schickliche  Menge  Wasser  n^ 
dem  Kalk  treten,  so  wird  dieser  sogleich  die  Kohlensäure 
aufnehmen  und,  wie  die  Erfahrung  gelehrt  hat,  einen 
ziemlich  vollständig  luftleeren  Raum  erzeugen. 


-    9 


cb  'uoächsl  von  dein  Gesaglen  durch  das  Ei 
tlbmengcD.  kann  man  sich  folgeoden  Apparates 
bedieorti : 

[)■«  etvras  slarke  cylindrische  Glas  von  angcfähr  450 
C  Cealimcler  iDhall.  A.  Fig.  1.  (z.  )t.  ein  gewöhnliches 
ii^rf  laai  dessen  Rand  sorgfältig  abgeschliffen  ist,  versehe 
\  mit  riner  metallenen  ebenfalls  genan  geschlifTenen 
\  Sclieibe,  die  mit  Fett  <)  boNlrichen,  wie  dur  Teller  der  Lufl- 
ait  seiner  Glucke,  mit  dem  Glase  zusomiuen^e- 
d.  Die  eine,  möglichst  nahe  am  innern  Rande 
I  Glasi's  hePindliche  OelTnuug  des  Deckels  a  hat  einen 
oben  ücrichtLien  kurzen  Ansatz,  in  welchen  ein 
lalWucr  etwas  konisch  gedrehter  eingeschliffener  Stöpsel 
dicht  ringepasst  werden  kann.  DiL>ser  ist  durchbohrt 
eolbäll  vine  Glasröhre  von  ungefähr  2  Miltim.  inne- 
Onrchmvsser,  deren  oben  schief  herausragendes 
tit  fu  einer  etwas  starken  kugcl  ausgeblasen  ist,  wie 
lg.  i  leigl.  Das  nnlere  offene  Ende  der  Rohre  ist 
P  10  febagcD.  dass  c»  beim  Einsetzen  des  Stöpfels  in  das 
I  Glas«  siebende  kleine  Scbälcheo  hioabreicht. 

taa  Schiilchen  b  Fig.  1  steht  auf  3  kleinen  Fuss- 
,  die  daran  feilgeliilhel  sind,  auf  dem  Itodeo  des 
s  and  kann  mitU-Isl  des  angelOIhelen  Messingdrabtes 
loem  eingesetzt  nnd  lieran^genominen  werden.  Auf 
I<K  der  Ueffnung  des  Deckel»  «  enlsprechendcn  Seite  Ist 
l4ir  Boden  des  Schitichens  mit  einer  Einbiegung  des  Rau- 
I  «ersehen,  ni-beii  welcher  diu  das  kohlensaure  Gas 
nafubrrndc  Röhre  bi»  nahe  an  den  Boden  des  Glases 
tcr|;«'ruhrt  werden  kann.  Fig.  3  zeigl  den  4!rund- 
iftm  des  Schülcbena. 

■)  Pia  kuir  KcilDiitthani;  i«i  tin  Gcmtnce  aua  gkiihra  TheilrH  J 
ttürhcm  BrfMuul.  [rlbcni  Wachfi  Dnd  Tcrpr*lin  bei  ircliniltr  Wärm*  J 
•slira  Bad  nlhrrnil  Ar»  Kraiiti'rtnB  unlrr  rinkncl«r  (crührl. 


1 

I 


—    4    — 

Der  Deckel  Fig.  1  trügt  ausser  dieiem  noch  eine  zwei- 
sehenkliche  bei  ä  luftdicht  eingekittete  Glasröhre,  derea 
äasserlicher  herabsteigender  Schenkel  30  Zoll  lang  ist  nad 
eine  Barometer»kala  trägt. 

Die  Operation  ist  nan  folgende :  Aof  den  Boden  des 
Cylinderglases  giesst  man  ungefähr  40 — 50  Grammen  eng- 
lischer Schwefelsäure,  anf  denjenigen  des  Schälchens  legi 
man  2  oder  3  Blätter  Fiiesspapier  und  breitet  daratf 
4  Grammen  gut  gebrannten  und  trocken  verwahrten  Aetz« 
kalkes  aus,  setzt  nun  das  Schälchen  so  ein,  dasa  ditf 
bleiernen  Füsse  in  der  Schwefelsäure  stehen,  diese  jedoch 
den  Boden  des  Schälchens  nicht  berührt,  und  führt  eine 
gewöhnliche  Gasröhre  aus  einem  Kohlensäureentwick« 
lungsapparat  durch  die  Ocffnung  a  und  die  Einbiegung 
des  Schälchens  so  ein,  dass  dieselbe  bis  nahe  an  die 
Oberfläche  der  Schwefelsäure  hinabreicht  und  bei  a  mit- 
telst eines  Korkes  die  Oeffnung  schliesst.  Man  lässt  nun 
so  lange  einen  lebhaften  Strom  kohlensauren  Gases  bin* 
eingehen  bis  die  atmosphärische  Luft  vollständig  entfernt 
ist.  Um  dieses  zu  bestimmen,  werden  einige  vorlänfign 
Versuche  gemacht.  Die  Erfahrung  hat  gelehrt,  dasa  50 — 
60  Grammen  gewöhnlicher  Salzsäure  auf  Bruchstücke  von 
carrarischem  Marmor  einwirkend,  für  den  Apparat  von 
oben  angegebener  Dimension  hinreichen.  Hat  man  ekH 
mal  die  erforderliche  Menge  von  Salzsäure  für  seine» 
Apparat  bestimmt,  so  giebt  diese  jederzeit  das  Maas,  wel* 
ches  man  anzuwenden  hat.  So  wie  die  erforderliebe 
Menge  von  Gas  durchgegangen  ist  wird  die  Oeffnung  dee 
Barometerröhre,  durch  welche  die  atmosphärische  LolT 
des  Apparates  mittlerweile  ausgetreten  war,  bis  an  das 
o  Zeichen  der  Barometerskale  in  ein  Glas  mit  Queck«* 
Silber  gesteckt,  die  Bohre,  durch  welche  das  kohlensaure 
Gas  einströmte,   herausgenommen,  die  mit  Wasser  oder 


«1 

\ 


-     5     — 

kwr    ntll    \elikalil.iugc   gerüllle   Kölire   Fig.  2  lurtdicht 
HDgrsclit  und   hierauf  durch   Erhitzung   der   Kugel  mit 
I    einer  W^ngcisllarope  die  Flüssigkeit  in  den  Kalk  entleer). 
I  >sc1idcm  die   im  ersleo  Augenblick  cnlstebende  Er- 

I    bUuDR   des    Kalkes,  nelclie  oft  das  Austreten  einer  ge- 
L  tJniteo    UpDge    Gflses    durch   das   Quecksilber   veranlasst, 
»rtliFr  i*(.  steigt  dieseü  schnell  in  die  Höhe. 

f»t  der  Apjiurat  (bei  Jen  angegebenen  Dimensionen) 
I  ^icr  Ordnung,  so  ist  gewöhnlich  in  5  —  6  Minuten  eine 
irdüonong  bis  auT  12  Millimeter  Barometersland  erreicht, 
h.  *o  viel  als  die  Absorption  der  Kohlensäure  über- 
tapt  gewahren  kann.  Die  noch  übrige  Tension  rührt 
MD  Wasserdampfe  her.  welcher  nun  allmählig  von  der 
AwffeltSure  aufgenommen  wird,  aber,  wie  bei  der 
Ulpumiir,  einer  lungern  Zeit  bedarf.  Man  wird  jedoch 
■feo,  dass  in  iwei  Standen  auch  dieser  verschwunden 
■d  Me  Quecksilbersüulc  sehr  annähernd  dem  ßarometer- 
Mde  Kleicb  ist. 

UiQ  ftullle  aus  theoretischen  rirüoden  verniutben. 
Hfl  dae  nur  unvollkommen  annühernde  Verdünnung 
■reb  dieses  Verfahren  erzielt  werden  könnte,  denn  wie 
»n  miD  denken,  dass  das  kohlensaure  Gas  die  almosphii- 
bche  Luft  gänzlich  auszutreiben  im  Stande  sei?  Man 
ir4  jedoch  durch  die  Thatsache  belehrt  werden.  Es  ist 
ar  oft  gelungen  die  Verdünnung  so  weit  zu  bringen,  da*.« 
■am  1  Uillimcter  Untertchied  zwischen  dem  Barometer- 
Iw4e  und  demjenigen  unsernr  Probe  gefunden  werden 
Mnir. ciDcVerdtinnung.  wiesle  durch  wenige  LuDpumpen 

ri»fi  wird. 

E»  bedarf  kaum  der  Erinnerung,  dass  bei  dieser  ßc- 
üaunoag  der  o  Punkt  der  Baromcterskale  genau  ein/u- 
I  tmd  der  Depression  des  Quecksilbers  in  der  Ri>hro 
t  gcMHge  Rtchnong  lu  (ragen  sei. 


—    6    — 

Obgleich  der  nanmehr  beschriebene,  zunächst 
Demonstration  bestimmte  Apparat  schon  zneinigenZwec 
angewendet  werden  könnte,  und  es  z.  B.  leicht  wäre 
Schäleben  oder  Gläsern  Gegenstände,  die  man  der  \ 
knng  des  Inftleeren  Raumes  aussetzen  will,  vermiti 
an  dem  Deckel  angebrachter  Hacken  aufzuhängen,  so  li 
derselbe  jedoch  eine  viel  bequemere  Einrichtung  erhal 
wenn  ein  mehr  weiter  als  hoher  Glascylinder  gew 
wird.  Auch  kann  alsdann  füglich  das  Barometer  we; 
lassen  und  statt  eines  solchen  eine  gewöhnliche  ab 
kürzte  Barometerprobe,  wie  bei  Luftpumpen,  die  nur 
letzten  2  Zoll  der  Verdünnung  angiebt,  mit  in  das  Ge 
eingeschlossen  werden. 

Beim  Einführen  des  kohlensauren  Gases  wird  alsd 
der  Kork  in  a  weggelassen  und  die  Röhre  so  einges< 
dass  die  atmosphärische  Luft  neben  ihr  heraustreten  ki 
Fig.  4  zeigt  einen  solchen  Apparat.  Auf  3  kleinen  fi 
füssen,  die  in  der  Schwefelsäure  stehen,  ist  eine  ru 
Blechscheibe  aufgelöthet,  welche  als  Tisch  dient  um 
liebige  Gegenstände  nebst  dem  abgekürzten  Barom< 
darauf  zu  stellen.  (Jeher  diesen  steht  ebenfalls  auf  3  Füs 
das  Schälchen,  welches  den  Kalk  enthält. 

Man  kann  endlich  dem  Apparat  die  gewohnte  F< 
der  Luftpumpenglocke  geben. 

a.  Fig.  5  eine  Schale  mit  Schwefelsäure: 

b.  ein  Tischchen  von  Messingblech,  auf  welches 
Gegenstände  nebst  der  Barometerprobe  gestellt  werd 

c    ein  Schälchen,  welches  den  Kalk  enthält. 

Die  Röhre,  welche  das  kohlensaure  Gas  hert'infü 
wird  zuerst  an  der  Stelle  der  Kugelröhre  d  ohne  K 
so  eingesetzt,  dass  neben  derselben  die  atmosphäris 
Lufi  heraustreten  kann  und  da  die  Röhre  durch  die 
der  Mitte  durchbohrten  Schalen  e  und  6  bis  auf  die  Ob 


T'  — 


drr  Schwefelsäure  reicht ,  die  (jtorke  wip  jnnT' 
Mere  Apparat  mäglichüt  von  unten  her  mit  Kobleo- 
!  gerblll  wird.  Als  l'nterlage  kann  ein  gewöhnlicher 
Apamprolellcr  oder  eine  Olasplatle  {Spiegel|ilaUe)  dienen. 
I  wird  Irichl  zugeben,  dass  dieser  Api>!iral  jeden- 
I  tn  aolrher  Form  vor  der  LtiflpDOipc  den  Vor/Qg  der 
W'gtichlteit  hsl,  da  er  leicbl  an  jeden  beliebigen  Ort 
ifcbrachl  werden  kann. 

dürfle  vielleicht  bei  der  Anwendung  aof  einen 

l«ad  slos<ien,   der   einiges  Bedenken  erregen  könnte, 

I  den  leb  deshnlb  erwähnen  mnss.     Die  ersle  Einwir- 

nif  des  Wassers  [uder  der  Kaüilüssigkeil)  auf  den  Kalk 

I  ttümlirb  eine  bedeutende  Erbitznng  und  in  Folge  die- 

wr  RiMoDg  von  Wnsserdämpren,  die  sich  im  Innern  der 

1  Uocke  nirdcrscblsgen  and  als  Flüssigkeit  an  deren  Wand 

lücrOiessen.     Mnn  wird  gewiss  bierin  ein  lliniterniss 

I  Daneben  Anwendungen,    z.  B.    zum    Austrocknen  von 

bttuien,  wabroebmcn.  Allein  man  versuche  es  glcicb- 

I  ond  tnan  wird  linden,  dasx  diese  Wasserdamprc  sehr 

I  vertchwinden  nnd  die  Glocke  nebst  Inhalt  vollkora- 

I  trocken  wird. 

Mio   konnte  ferner  der  Meinung  sein,    dass  die  ge- 

I  YohDte    Anwendung    von    äirendem  Kali    derjenigen    des 

Ulkrs  voriotlcheu  sei.    Viele  Versuche  haben  entschieden 

I  fiegenlheil    gelehrt.     Aelzendes   Kati    in  concenirirler 

crdünnterAuflösung  angewandt,  selbst  auf  grosser 

rlie  von  Papier  aufgesogen,  Kalistückchen  mit  Wasser 

frncblH  absorbieren  äusserst    träge    und  ist  ihre  Wir- 

kiy  mil  derjenigen  des  Kalks  nicht  zu  vergleichen ;  das 

wpapivr  als    l'nterlage   des  Kalkes  ist  nicht  ganz  un- 

ntllcb.     Va   hat    den   Zweck    die   Flüssigkeit,    welche 

t  aar  luf  eine  Stelle  wirkt,  durch  Weil  ergangen  der 

t^ge    mitzulheilen.     Dass    man    zum    Anfeuclitea 


i 


r-    8    - 

des  Kalkes  KaliOüssigkeit  anwende,  iit  nicht  sehr  wesent- 
lich. Blosses  Wasser  tbnt  die  Wirknng  auch.  Da  man 
jedoch  überhaupt  Wasser  anwenden  mnss,  so  mag  nsan 
immerhin  noch  die  Wirknng  des  Kalis  mit  benuUen. 

Endlich  ist  noch  zn  bemerken»  dass  znr  Entwicklung 
der  Kohlensäure  ein  möglichst  dichter  kohlensaurer  Kalk» 
am  besten  Marmor,  genommen  werde.  Kreide  oder  Kalk- 
tuff würde  eine  kleine  Einmengung  von  atmosphärischer 
Luft  liefern.  Das  kohlensaure  Gas  leite  man  durch  eine 
kleine  Zwischenflasche»  die  englische  Schwefelsäur«  ent- 
hält» die  man  von  Zeit  su  Zeit  erneuert.  In  dieser  bleibt 
das  Wasser  und  die  etwa  mit  übergerissene  Salzsäure 
zurück.  Das  als  Nebenprodukt  erhaltene  Chlorcaicium 
kann  in  jedem  Laboratorium  benutzt  werden  und  bezahlt 
die  Kosten  der  Salzsaure. 

Endlich  ist  anznrathen»  die  Gasentwicklnngsflascbe 
und  das  Zwisehengläschen  mit  Schwefelsäure  nicht  grösser 
als  erforderlich  zu  wählen,  um  nicht  überflüssiger  Weise 
zu  viel  atmosphärische  Luft  austreiben  zu  müssen.  Man 
übergiesse  den  kohlensauren  Kalk  mit  einigen  Duzen 
Wasser»  füge  die  Salzsäure  durch  eine  in  das  Wasser 
eintauchende  Trichterröhre  in  Antheilen  so  hinzu»  dass 
die  Flüssigkeit  eben  nicht  übersteigt. 

Ich  bin  weit  entfernt»  durch  die  hier  beschriebene 
Methode  die  Anwendung  der  Luftpumpe  als  überflüssig 
zu  erklären.  Zu  vielen  Zwecken»  besonders  wo  nicht 
eine  sehr  grosse  Luflverdünnung  nöthig  ist,  \ielleicht 
auch  da,  wo  solche  sehr  rasch  erfolgen  soll,  oder  hei 
schnell  nach  einander  zu  wiederholenden  Experimenten« 
wird  diese  immer  ihre  Anwendung  behalten»  in  manchen 
andern  jedoch  durch  den  beschriebenen  Apparat  ersetzt 
werden  können. 


-  *  - 

Ich  habe  ubcQ  bemerkl,  daas  sach  Ammüniakgas  auf 
ilM«e  Arl  angewandt  werden  könne.  Als  Abaorptions- 
■tillrl  wUrd«  alsdann,  lawoM  Tür  das  Ammoniak  als  Tür 
^Fii  Wasipfilampr  engltschu  SchweTelsanre  anzuwenden 
•«in.  Es  müsslo  in  solchem  Falle  das  getrocknete  Gas 
oben  in  dax  leere  Gefass  geleitet  und  durch  eine  zweite 
kb  aur  den  Hoden  desselben  reichende  Röhre  der  atmospha- 
mcbeo  LaTl  Abxng  versrliaSt  worden.  Die  Schwefelsäure 
wurde  man  uacbher  auf  dieselbe  Art  wie  bei  Anwendung^ 
irr  ltu)il«n»iture  die  KalißÜMsigkeit  hineinbringen.  Daa 
KalkMbJUcfaen  fiele  abdann,  wie  oalürlich,  weg. 

Etnffc  in  dieser  Art  angesletlle  Vcrsache  (i;aben  gaoz 
hrfriedigende  lletullate.  Die  Absorption  erfolgt  ungefähr 
riten  so  rascb  als  bei  der  Kohlcnsünrc.  Dieses  Verfahren 
därne    vielleicht   bei   mehr  ins  Grosse  gehenden  Anwen- 

fcfcnKPD    passend    sein.      Jedenfalls    müsslen    alsdann   die 
lpfem«Q    Theile   des   Apparates    durch    eiserne    ersetzt 

fverilen.  Auch  miuste.  um  eine  möglichst  kräftige  Wir- 
iuig  lu  erhallen,  dafür  gesorgt  werden,  dass  das  Am- 
nobiakgas  kein  kohlensaures  Ammoniak  enthalte. 


4 


R.lV«lf,IWMchrichtenTonder8(eimvriirte  j 
tu  Bern. 


«vrWfrM  Mätftv  arm  anHrem  i»as. 


Der  Zustand  der  äonnenoberUfiche,  riicksichllich  der 
h  leigenden  Flecken  und  Fackeln.wurde  auch  im  iweiteu 


SoDDenflecken-Beobachtniiffeii  A.  1853. 


Juti. 

AugDsl. 

September. 

A 

B 

L\L 

I 

A 

B 

c 

D 

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A 

B 

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D 

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1 

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2 

12 

1 

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5 

7 

3 

2 

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- 

1 

3 

14 

1 

3 

_ 

_ 



_ 

3 

3 

_ 

- 

— 

- 

1 

^ 

13 

1 

1 

1 

5 

18 

2 

4 

2 

3 

3 

4 

_ 

_ 

_ 

1 

1 

4 

15 

2 

5 

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- 

— 

- 

_ 

2 

2 

_ 

3 

_ 

6 

3 

_ 

3 

5 

- 

2 

5 

12 

2 

3 

_ 

_ 



^ 

7 

2 

1 

4      5 

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11 

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_ 

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2 

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- 

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15 

2 

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3 

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1 

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3 

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1 

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1 

0 

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2 

11 

2 

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5 

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12 

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13 

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1 

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16 

1 

0 

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1 

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1 

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1 

2 

12 

2 

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1 

18 

1 

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1 

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1 

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1 

2 

11 

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1 

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2 

22 

1 

0 

2 

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2 

16 

1 

2 

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1 

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1 

0 

2 

10 

3 

5 

16 

1 

3 

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1 

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1 

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- 

1 

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1 

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12 

0 

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_ 

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26 

1 

2 

3 

11 

0 

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2  1  - 

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2     - 

2 

2 

2 

28 

1 

1 

4 

18 

2 

_ 

3 

3 

_ 

1 

3 

5 

1 

29 

2 

_ 

1 

3 

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2 

_ 

3 

3 

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3 

1 

2 

4 

_ 

30 

1 

0 

2 

IS 

i 

1 

0 

3 

7 

1 

3 

- 

_ 

31 

1 

1 

2 

12 

2 

2 

2 

5 

6 

- 

Sonnenflecken-Beobachtungen  A.  1853. 


A 

Ol 
B 

lober. 

Novenber. 

December. 

C 

D 

E 

A 

B 

1 

D 

E 

A 

B 

1 

D 

E 

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i 

3 

5 

T 

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3 

i 

3 



- 

2 

1 

3 

3 

1 

1 

1 

1 

1 

3 

3 

_ 

— 

- 

3 

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1 

0 

1 

7 

2 

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3 

32 

1 

3 

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1 

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7 

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11 

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4 

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7 

1 

7 

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11 

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1 

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1 

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3 

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3 

6 

2 

i 

2 

2 

3 

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— 

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10 

- 

— 

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0 

2 

2 

3 

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- 

11 

i 

3 

- 

1 

3 

i 

1 

i 

3 

18 

1 

12 

■2 

15 

1 

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3 

- 

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13 

3 

10 

1 

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3 

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2 

5 

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1 

2 

3 

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IS 

3 

18 

1 

2 

3 

3 

_ 

. 

— 

- 

16 

1 

1 

- 

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1 

0 

2 

12 

1 

17 

3 

5 

- 

- 

— 

2 

1 

10 

- 

18 

1 

6 

- 

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'2 

10 

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i 

11 

2 

19 

3 

H 

1 



3 

_ 

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3 

19 

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11 

0 

3 

20 

1 

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16 

1 

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3 

- 



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2 

10 

1 

2 

3 

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- 

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1 

3 

14 

1 

— 

3 

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14 

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1 

5 

- 

30 

_ 

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3 

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— 

1 

1 

2 

6 

1 

31 

- 

- 

— 

- 

1 

2 

4 

13 

1 

—  la  — 


Halbjahr  1853  möglichst  oft  und  ganz  nach  dem  früherD 
Systeme  beobachtet,  und  zwar  zfihlte  ich 


185S. 


Joli  .  .  , 
Aogost  .  . 
September. 
«October.  . 
November 
Dezember  . 


BttlnckUiig»- 
Uge. 


Im  Ganzen    .    .    . 


27 
30 
24 
24 
14 
15 


Flecknirae 


134 


0 
0 
1 
0 
0 
0 


wiippci. 


ii 

14 

11 

9 
6 

7 


58 


Die  täglichen  Beobachlungen  sind  io  der  vorstehenden 
Tafel  enthalten  and  zwar  gibt  die  Golamne  : 

A'  Rechenschaft  über  die  Influenz  der  Bewölkung 
und  das  angewandte  Fernrohr  :  1)  bezeichnet»  dass  die 
Sonne  frei  gewesen  und  mit  der  Vergrösserung  M  eines 
viernissigen  Frauenhofers  beobachtet  worden  sei;  2)  dass 
die  Sonne  durch  Wolken  oder  mit  einem  tragbaren  zwei- 
fiissigen  Fernrohr  anvisirttwurde;  3)  dass  jede  Beobach- 
tung vereitelt  wurde; 

B.  die  Anzahl  der  an  dem  Beobachtungstage  neu  ge- 
gesehenen Gruppen; 

C.  die  Anzahl  sämmtlicher  Gruppen; 

D.  die  Anzahl  der  in  sämmtlichen  Gruppen  gezählten 
Einzelflecken ; 

£.  den  Stand  der  Fackeln  und  Schuppen :  1)  bezeich- 
net die  gewöhnliche  Häufigkeit  und  Intensität;  2)  einen 
böhern  Grad. 

Von  besondern  Bemerkungen  habe  ich  bloss  beiza- 
rügen«  dass  ich  am  22.  und  23.  October  und  am  5.,  6.  und 


—    13    — 

H  Norember  die  Sonoe  ohne  Blendglas  durch  Nebel 
oder  Wolken  beobachten  konnte,  und  dabei  keine  be- 
sondere Färbung  der  Flecken  bemerkte,  —  einzig  am 
6.  NoTefflber  schien  der  grössere  der  damals  sichtbaren 
Flecken  ein  wenig  ins  Bräunliche  zu  spielen.  Dagegen 
OMg  noch  folgende  Tafel,  za  deren  genauem  Verständ- 
Biss  auf  Nr.  229  der  Miltheilnogen  hingewiessen  wird, 
angehängt  werden,  um  die  regelmässige  Abnahme  der 
Flecken  in  den  letzten  5  Jahren  zu  zeigen: 


Januar  . 
Februar 
Mirz  . 
April . 
Mai.  . 
Jnni.  . 
Jali.  . 
Angnst 
September 
Octobcr  . 
November 
December 


1849. 


17 

UHl 

10 

11 

10^31 
10 

9 

7 
10 

9 

12^31 
10 


26 


129 


1850. 


10 

10^29 
9 

11 

5 

7j 
9' 

l 


20 


21 


19 


89 


1851. 


19 


80 


1852. 


6^21 
5J17 

j|" 

10) 


72 


1853. 


4 
5 
4 
5 
4 
5 
5 
5 
3 
5 
3 
3 


51 


13 


14 


13 


11 


Sie  weist  auf  ein  bevorstehendes  Minimum  hin,  wie   es 
■riae  Sonoenfleckenperiode  für  1855  bis  1856  verlangt. 


—    14    — 

WerselclmlMi  der  für  die  Blbllolhefc  der 
Sehwels.  Matiirf.  GeselltiehafI  einge- 
gUBgenen  Cicfieheiifce« 

Vom  naturhiilorisehen  Verein  der  preusi,  Rheinlande  und  Westphalen». 
Verhandlanpen.   X.  Jahrping.    2.  Hefe. 

Von  Herrn  Prof.  Wolf  in  Bim. 

Autoin^phensammloni: ,  bestehend  in  Briefen  schweizerischer  nnd 
auslandischer  Naturforsoher.  Für  die  Bibliothek  der  Sohweixe- 
riselien  Naturforsohenden  Gesellschaft  an|^1e|^  von  R.  Wolf. 
Band  VII.  fol. 

Dieser  7.  Band  (fQr  die  6  ersten  Tergl.  Millh.  1848,  paf.  271) 
enthält  122  Briefe  und  Handschriften  von  117  Personen,  II  vom 
Wolf  gepauste  Hnndschriften  (W.  Snellios,  Conr.  Oasypodiu», 
Isaac  Newton ,  Nielaos  Facio  etc.)  und  8J  Portrate.  Von  den 
Briefen  sind  g^erichtet 

88    an  R.  Wolf,  unter  ihnen  von  Petersen,  Heis,  Faradey,  Schwabe, 
Pofi^ndorf,  Sabine,  Schlafintweit  etc. 

12    an  B.  Studer,  unter  ihnen  von  Eng^elhard,   Martins,  Sismonda, 
Piotet,  Whewell,  D^ville  etc. 

10    an  G.  Jahn,  unter  ihnen  von   Bofulawski,  Oillis,  Luther  ete. 

10    anArgelander,  unter  ihnen  von  Humboldt,  Struvc ,    Orstcd, 
Airy,  Hansen,  Hansteen,  Bessel  etc. 

10    an  Albrecht  II.  von  Hall  er,  unter  Uinen  von  Gallen,  C^nar 
De  La  Harpe  etc. 
7    an  Johannes  Gessner,    unter  ihnen  von  Albrecht  I.   rom 

Haller,  Gmelin,  Johann  II.  BernoulU  etc. 
etc.  etc.  Endlich  sind  der  Sammlung  durch  die  Gfite  derHH.BraBBcr, 
Antistes  Burkhard,  P.  Merlan,  Brfinnow,  J.  Schmidt,  Christe» 
ner,  Wolf  etc.  Briefe  und  Handschriften  von  Leonh.  BnleTy 
Micheli  Du  Crest,  Olbers,  Joh.  Georg;  Zimmermann,  Gdtho,  Er- 
hard, Joh.  I.  Bernoulli,  Stephan  Spleiss,  Christ.  Jeseler  etc.  ein- 
verleibt worden. 

Von  Herrn  Friedr,  Uenzi  in  Bern. 

1.  Francffiur's  Curs  der  reinen  Mathematik,  fibersetct  von  Kfilp,   2te 

Ausgabe.    Bern  1843.  2  Bilnde  8P. 

2.  Raabe,  DifTerential-  und  Intcfralrechnuni:,    3  Binde,    JEArich  1888 

bis  18d7.   80. 
8.  Olbers,  über  die  Berechnung  der  Bahn  eines  Coroelen,  neue  Aunpihe 
von  Bnoke.    Weimar  1847.   80. 


—    15    — 

i.  Kant,  Kritik  4er  reinea  Verannft,  3te  Aofl.    Ri^  1790.    80. 
i.  Lefefcare  de  Fonrey,  le^ns  d'alf^ibre,  4linie  Mition.  Pnrin  1841.  9fi. 
C       9  91        91        le^ons  de  ^ometrie  annlytiqae,   dte  Mition. 

Pnrin  1834.    80. 

7.  8triner,  Abhänpfrkeit  eeometriselier  QesUlten.   Berlin  1832.   80. 

8.  j,        Die  feometriflelien  Conntractionen,  Berlin  1883.    80. 

f.  Lrhmas,  Leitfaden  fOr  den  Vortraf^  der  Analysis  ete.  Berlin  1848.  9^, 

10.   Beer,  höhere  Optik,  BraunKehweig  18d3.   8ß. 

It.  Kayser,  Statik,  Carlsrnhe  1836.    80. 

n.  Scheflkr,  iiher  die  geometrische  Bedeatani^  der  imaginären  Zahlen. 
Brannaehwei;  1846.   80. 

13.  Baamgartner ,  Mechanik  in  ihrer  Anwendung  auf  Kfiuste  and  Ge- 
werbe, 2te  Aufl.,  Wien  1834.  80. 

Ton  Herrn  Sekriftgie$$er  Graberg  in  Züriek. 

1.  Finfaehnte  Ueber^icht  der  Verhandlungen   der  trchnieehen  Oeitell- 
Bchafl  in  Zörieh,  Zfirieh  1852.  80. 

De  (d  SocUie  vauäoUe  des  icienees  naiureUet. 
Balletin  Nr.  30.  2  Eiemplare. 

FroM  ik€  Briiiih  Auocialion  for  Ihe  Advaneement  of  Seiend, 

Report  for  1852.    Belfaat  Meeting   (the  22et.)    London  1863.    9P. 

Tom  dem  Herren  Verfasser : 

Brackaann,  über  negatiT-artesiaehe  Bronnen.    Stattgart  18ft3.   80. 

roM  Herrn  Prof.  R.  Wolf  in  Bern. 

Gnnert,  Beiträge  aar  meteorologisehen  Optik.  1, 1*2,3.  Leipsig1848. 
Oppel,  Fr.  Wilh.  Ton,  Analyaia  triangnloram,    Dresden  n.  Leipiig 
1746,  40. 
Ton  der  königL  ffreuaiichen  Akademie  der  Wissentekaften  zu  Berlin. 

1.  NoaaUberiehte  1852.  Not.  Dee.  1853.  Janaar  bin  Jali.    80. 
1  Abhandlangen  aas  dem  Jahr  1862.    Berlin  1863.    40. 

fmk  der  k.  k   Akademie  der  Wiuemekaflen  in  Wien. 

SiUangaberichte.  Bd.  X.  4.  6.  Heft.    Wien  1863.   80. 

Fm  dem  Herrn  Verfauer  (OberUkrer  Kelck). 

GrandUge   tnr  Kenntnisa  der  Käfer  Obcrsohlesiens,  insonders  der 
l'mgegend  von  Ratibor.     Ratibor  1846.   4«. 
Ion  drr  Smiiksonian  InMulion  in  Waskington. 

Report  OB  the  geology  of  the  Lake  soperior  land  diatriet,  by  Poster 

and  Whitney.     Part  II.     Washington  1861.   80. 
Maps  to  the  Fester  and  Wi(hney*s  report. 

Proeeedinga  of  the  Amerlean  aasoeiation  for  the  advaneement  of 
seienee;  6th  mesting,  Ang.  1861.    Waah.  1862.   80. 


/ 


—    16    — 

Annoal  report  of  the  Baperiotendent   of  eoast  survey,  Nov.  1651. 

(WMh.  1862.  80.)  With  Sketehes  in  40. 
Howard  Stansbary,    exploration  and  sarvey  of  the   Talley  of  ikt 

Great  salt  lake  of  Utah.    Philad.  1852.    80. 
Mapa  to  the  Btansbary'g  ezpedition. 
Owen,  report  of  a  geologioal  sarvey  of  Wisconsin,  Jowa  and  Nin- 

nesoU.     Philad.  1862.   40. 
Owen,  illastrations  lo  that  geolo^eal  report.    Philad.  1862.   40. 
Maar/s  wind  and  carrent  ehant,  whale  sheet  NO  2,  3,  4    SeriesP. 
Ringpold ,  memoir  and  maps  of  California ;    4th  ed.    WaahSngtOB 

1862.  40. 

Maary,  OKplanatlons  and  sailinp  direetions  to  aocompany  the  wiad 

and  corrent  oharts.  4th.  ed.  Wash.  1862.  40. 
Norton*8  literary  register  and  book  boyers  almanao  for  1863.  New- 

York.  120. 
Stanley,   portraits  of  North  Ameriean  Indians,  deposited    with  the 

Soiilhsonian  Institution.   Wash.  1862.  80. 
Catalogoe  of  North  Ameriean  reptiles  in  the  Maseom  of  the  Smith- 

sonian  Institution.  Part.  I.  Serpents,  by  Baird  and  Girard.  Wash. 

1863.  80. 

Smithsonian   contribntions   to    knowledge.    Vol.  6th.     WashingtiMi 

1863.  40. 
Sohooloraft,  Information  respeotinp  the  history,  eondition  and  pra- 

apeots  of  the  Indian  tribes  of  the  United  States.  Part  III.   Phi- 
ladelphia 1863. 
Hare,  ezposnre  of  the  errors  and  inoonsistencies  of  the  Freneh 

trademieians  respeetinp  tomadoi.    Philad.  1862.  80. 
Girard,  a  roTision  of  the  North  Ameriean.  AUaci.  Philad.  1862.  8*. 
Baird  and  Girard,    oharacteristios  of  some   New  Reptiles    in    the 

Museum  of  the  Smithsonian  Institution.    Part.  2.  and  3.  PhOad. 

1862.  80. 
Sixth   annual   report  of  the  board  of  reg^nts  of  the  Smithfloaiui 

Institution,  for  the  year  1861.    Wash.  1862.  80. 
Guyot,  meteorologioal  tables.    Wash.  1862.  8I>. 

From  Ihe  Lyceum  of  Natural  HUlory  of  New  York, 

Annalü,   Vol.  6th.    Nos  4—14.  Vol.  6th.  No.  1.    New  York.  1861 
-1863.  80. 

Von  dem  Herrn  Verfasser : 

Sehmits,  Astronomie  for  Alle.     Köln  1862.    120. 


Mr.  St«  nnd  SIB. 


R.lVolf,  IWnchricIifeu  von  der  Sternwarte 
In  Dern. 


9»t»ö^r,    iVvreiMA^r    mn<I    O^ttemtbvr     MSS3, 

MäUmima«  im*  JaAr  tSA»,  MMd  VtteratacHung 
t$0f  Amgm*«M  rJM««  0«onoM«e(«r*. 

(Voreetragen  am  4.  Kcbrukr  I8U.) 
Di«  mcleorologiicheD  BeobachlungcD  wurdea  auch  im 
mrlen  Qaarlal  gcDso  lo  rorlgeführl  onil  eiDgetrageD,  wie 
in  deo  drei  TräherQ  (s.  Uitib.  Nr.  279,  294  und  298).  Zu 
Ictondrrn  Rcmerkungen  geben  sie  keine  Veranlassung, 
and  n  kann  daher  ohoe  Weiteres  zur  ZusaamiensK^llun^ 
ri«r  n  Oleom  togischen  Verhülloisse  des  Jahres  1853  über- 
irgBogen  werden. 

Was  zunächst  dio  milllere  Temperalnr  anbelaagl,  so 
ftbta  dio  lAglicheo  Thermümcterbeubachtungen  um  8^, 
9\  30*  DDd  äi  *•  für  1853  die  Jahresmittel 

IÜ".l  90.6  6".8  8P.5 

ta4  «tu  diesen  gehl  als  Mittel  annühernd  die  mittlere  Jahrei- 
MBperatnr  8",75  C.  hcrror.  Im  Jahr  1853  betragen  diese 
Mittel  djfcgen 

U".6  11^,2  9'>,0  9"» 

Uillcl  ItfiM.  —  CS  ist  also  die  midtere  Tempe- 

ir  VDD  185S  am  Totle  f.GS  C.   niedriger  gewesen   als 

Jabr    1853.   aber   immer  noch   beinahe    1°  hüher  als 

Ultlb.  Nr.  268)    Fueters  Beobachtungen  in  den  Jahren 

-1836  im  Mittel  ergeben.     Vergleichen  wir  damit  die 

JUIe  der  «öcbcntlicb  Ein  Hai,  je  Samstag  um  Uitlag, 

(>w*.  Mllttrall.  Ii'ekrau'  I8M.) 


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—    20    — 

vorgenomiBeoen  Temperatarbeobacbtongen  auf  der  Stern- 
warte :  Während  die  LofUemperatur  in  den  7  täglichen 
Beobachtongsstonden  zwischen  29^8  (9.  Jnli  nm  4  ^)  und 
— 15^4  (29.  December  nm  20  ^)  schwankte,  also  eine  Jahres- 
oscillation  von  45^2  zeigte,  so  schwankte  dagegen  die  auf 
der  Sternwarte  in  3'  Tiefe  erhobene  Temperator  nur  zwi- 
schen 18^06  (27.  August)  und  1^96  (2.  April),  zeigte  somit 
eine  Jahresoscillation  von  nur  16^,09.  Dabei  war  der  Gang 
während  des  ganzen  Jahres  so  regelmässig,  dass  die  sich 
aus  den  Beobachtungen  in  3'  Tiefe '  ergebende  mittlere 
Temperatur  8^79  C.  grosses  Zutrauen  erweckt,  und  durch 
ihre  nahe  Uebereinstimmung  mit  der  oben  gefundenen 
Mittelzahl  8,75  ein  günstiges  Criterium  für  die  Aufstellung 
des  die  Lufttemperatur  bestimmenden  Instrumentes  abgibt* 
Noch  regelmässiger  war  natürlich  der  Gang  der  in  6'  Tiefe 
erhobenen  Temperaturen,  welche  zwischen  15^24  (3.  Sep- 
temberj  und  3^60  (2.  April)  schwankten,  also  eine  Jahres- 
oscillation von  11^64  zeigten;  dass  ihr,  8^98  C.  betragen- 
des Mittel,  um  nicht  ganz  0^2  höher  steht  als  das  den  3' 
entsprechende,  ist  wohl  zum  kleinern  Theile  direct  der 
Tiefe,  zum  grössern  dem  langsamem  Eindringen  des  De- 
cemberfrostes  zuzuschreiben. 

Die  Angaben  des  in  der  Kohlenkiste  verpackten  Ther- 
mometers, dessen  Kugel  ringsum  mit  mindestens  V2  ^^ss 
Kohlenpulver  umgeben,  und  das  überhaupt  möglichst  von 
der  äussern  Luft  abgeschlossen  wurde,  zeigten  dagegen 
nicht  die  gewünschte  Regelmässigkeit.  Um  genau  zu  er- 
fahren, in  wie  weit  es  dem  täglichen  Gange  der  Tempe- 
ratur noch  unterworfen  sei,  machte  ich  nach  dem  Wunsche 
von  Herrn  Professor  Brunner  11  vom  21.  bis  23.  October 
folgende  vergleichende  Beobachtungen  zwischen  demsel- 
ben und  einem  ganz  frei  im  Norden  der  Sternwarte  auf- 
gehängten Thermometer: 


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9,55 

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0,68 

6,.36 

t       0 

11,91 

9,69 

21      0 

3.61 

6.119 

5       0 

111,55 

9,89 

22      0 

5,85 

5.81 

6      0 

8,59 

10,00 

23      0 

8,69 

6,51 

7      0 

7.U 

10,10 

-     23 

0      0 

10,85 

5,27 

8      » 

6,13 

10,13 

1       0 

12,09 

5,17 

10      U 

5,13 

10,13 

1     30 

12.70 

5.17              1 

II       0 

*,S2 

10,06 

2      0 

13,13 

5,13    ^M 

»      0 

2,89 

7,58 

2    30 

I3.J5 

5.17   ^M 

31       » 

5,115 

7.31 

3      0 

13,50 

5.20    ^H 

«      0 

7,36 

7,11 

1      0 

12,51 

6.3«    ^H 

■23      0 

9,69 

6,87 

5      0 

10,88 

5.6t    ^H 

-     33 

0      0 

11,161     6,63 

6      0 

9,32 

5.92    ^H 

1       II 

U,48l     6,.19 

7      0 

7,66 

6.36    ^H 

3      0 

13,10 1   «.3S 

8      0 

6,11 

6.73             1 

3      0 

t3,SU,     6,39 

8     30 

6,06 

6.91               1 

l      0 

12,59 

6,56 

9      0 

S,15 

7,11               J 

S       0 

10,55 

6,87 

9    30 

5,31 

7,21      1 

«       0 

8,07 

7,01 

10      0 

1,90 

7,34  ^m 

1 

7       0 

7,03 

7,3» 

10    30 

1,13 

7,41     ^H 

L 

8      0 

6,09 

7,65 

11       0 

1,21 

7.45    ^M 

K 

II    n 

3,04      8,16 

11     30 

3,91 

7.4S    ^H 

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17     211 

lUa      7,110 

13      0 

3,61 

7.15    ^H 

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17     *(l 

0,U      6,97 

12    30 

3,11 

7.11     ^M 

■ 

18      () 

0,07      6,87 

13      0 

2,83 

7.38     ^M 

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18    30 

-  0,n      6,80 

'              Es  fehl  aai  densclbru  hcrvur,  dass  die  Sch\iankDDgen 

'     4t*  Tbrmioineleri  ip  der  Kolitcnkiste  zwar  weil  kleiner  sind            i 

fth  iD  drr  freien  Luft,  da«»  aber  der  tägliche  Gang  an  dem-  ^^H 

Mlbco  noch  sehr  bemrrklich  ist.  nur  circa  am  8  Standeo  ^^| 

fmpAlel  wird.     Die  Ablesungen  desselben  nm  Miltag  sind  ^^^ 

■Iki  nicht  iDilÜcreTcniperAluron,  sondern  stehen  bedeulcnd             ' 

nter  der  mllllero  Temperatur,  und  in  der  Thal  sieht  ihr             J 

1      JtbrcjiDittfl  6^39  um  3.40  ticrer  als  dasjenige  der  Tcmpc-     ^J 

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—    22    - 

ProfeMor  Branners  einen  bessern  Apparat  für  mittlere  Lofl- 
temperatoren  verschaffen  werden,  wird  die  Folge  zeigen. 

Die  Stellung  der  Windfahne  um  Mittag  wurde  im  Laufe 
des  Jahres  235  Hai  eine  andere.  Der  Wind  gieng  18  Mal 
Ton  W  in  SW,  15  Mal  von  SW  in  W,  14  Mal  von  N  in 
NO,  U  Mal  von  SW  in  S,  11  Mal  von  NO  in  N,  etc.  über. 
Im  Ganzen  drehte  sich  der  Wind  104  Mal  nach  rechts  und 
111  Mal  nach  links,  während  er  nur  20  Mal  in  den  entgegen- 
gesetzten umschlug.  Um  Mittag  stand  die  Windfahne  nach 

N        NO        0        SO        S        SW      W      NW 
54        66        43        30        51        57        49       15 

mal ;  dagegen  wehten  gerade  um  Mittag  diese  Winde  nur 

32        46        15        11        16        39        42        9 
mal  merklich,  und  nur  auf  diese  letztern,  factischen  Luft- 
strömungen wurden  folgende  zwei  Windrosen  gebaut,  von 
denen  die  erste  dem  Barometerstande  um  Mittag,  die  zweite 
der  Bewölkung  um  Mittag  entspricht : 

N         NO         0         SO        S         SW       W       NW 
711,8    710,9    715.6    712,7    711.8    710,1    710,9    712,8 

0,63  0,68  0,39  0,58  0,55  0.74  0.72  0,56 
Bei  der  Betrachtung  dieser  Windrose  Fällt  auf.  dass  im 
Jahr  1853  die  Nordostwinde  mit  tiefem  Barometerständen 
und  bedeckterm  Himmel  verbunden  waren,  als  man  es  von 
ihnen  gewohnt  ist,  —  dafür  hat  sich  der  Sädwestwind  in  bei- 
den Beziehungen  etwas  besser  gehalten  als  im  vorigen  Jahre. 
Der  Stand  des  Barometers  war  im  Allgemeinen  noch 
niedriger  als  im  Jahr  1852.  Das  Jahresmittel  für  die  Mit- 
tagsstunde betrug  nur  711"^,3,  während  es  1852  doch  noch 
712mm  9  erreichte.  Der  höchste  Barometerstand  (723.9  am 
9.  November)  blieb  4°^  unter  dem  höchsten  von  1852, — 
der  tiefste  (687,6  am  9.  Februar)  gieng  sogar  6°^,1  unter 
den  tiefsten  von  1852,  und  während  überhaupt  1852  das 
Barometer  nur  an  7  Tagen  unter  700°^°^  stand ,  stand  es 
1853  an  21  Tagen  unter  700™^.  Nach  den  Beobachtungen 


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—     25 


e  SchwaDknng  dei  Barometers  betrügt 
ml  im  WiDter  im  Maiimum  ^^'""O'i,  —  im  Sommer  im 
I  13*™ ,35,  —  VfÜhrfnd  sie  im  Frühjahr  and  Herbst 
I  Jihresmittcl  19.06  nahe  kömml.  Nach  einer  Formel, 
Kämiz  für  die  mittlere  monallielie  Oscillation  in 
^■tichUfid  and  Italien  aufgeilellt  hal .  folgt  für  Bern 
"•".SS.  alio  merklich  zu  »iel.  Ueher  die  aof  33™ 59 
sende  mittler«  jährliche  Oscillnlion  hübe  ich  Torläalig  1 
U»  in  bemerken. 
Im  Jahr  1852  Gel  an  163  Tagoo  Regen,  an  23  Schnee. 

■  I  aiescl  und  an  1  Ha-el.  —   1803  an  I5Ü  Tagen  Regen. 

■  &8  Scbnee,  an  7  Riest'l  und  an  2  llage).    Es  war  also 
ria  leiitrrm  J<)hre  die  Anzahl  der  Regentage  etwas  kleiner, 

dH  der  ächneofälle  dagegen  merklich  gröBier.  so  wie  auch 

f  Anzxbl  der  <>ewitler  von  29  auf  35.  oder,  wenn  man 

blfero«  Gewitter  abrechnet,  wenigstens  auf  33  stieg.    Für 

"  t  Wahrtclieiolichkeit  eine«  Niederschlages  bei  »erschie- 

sea  Wioilen  erhielt  ich  die  Zahlen 

N        NO      0        SÜ        S       SW       W      NW 
0.26    0.46    0.13    0.64    0.69    0.78    0,C9    0,5« 
[  w  dau  aacb  in  diesem  Jahre  die  Süd-  und  West-Winde 
der  Be^el    von   Niederschlügen    begleitet   waren.     Die 
ibe  des  anriiefingcnen  oder  durch  Schmelzen  erhaltenen 
tteorwu»ers  »lieg  im  ganzen  Jahre  auf 

inTO-^.e^  =  3.569  Schweizerfuss. 

109"",25    dem  Winter,   263^,86  dem   Frühling, 

[  III*', 47  item  Sommer  und  286""°,05  dem  Herbst  zugehörca. 

Zom   Schlosse   glaube   ich  noch   einlässlich  von   den 

McfalDRgrn  mit  dem  Ozomeler  (vergleiche  lUillh.  Nr.  279 

Mr  die  einrichlnng  der  lleobachlongen)  sprechen  zu  sol- 

n.  die  ich.  da  meines  Wissens  noch  keine  längere  Ruiho 

4erselben  ijfTenÜich  vorliegt,  während  ich  durch  die  (lüte 

4cr  Herren  I>r.  Ticharner  und  Apotheker  Müller  übür  3 

_a«r  itiDandcr  folgende  Jahre  disponirc,  in  folgenden  Tafeln. 

r  «elcbe  leb  die  jo  den  2  Ueobachlungen  des  Tages  ent- 

^faeadeo  Zahlen  summlrt  habe,  im  Detail  vorlege : 


OionometerAeobaditiiiigMi  von  Tacbtaraeae 

im  Jahr  1851. 


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10 

6,0 

9,0 

14,5 

17,6 

13,6 

1,0 

0,5 

6,5 

1,5 

2,5 

9,( 

11 

9,0 

13,0 

13,0 

11,5 

13,0 

2,6 

6,0 

3,5 

14,5 

1,6 

6,t 

12 

6,5 

17,5 

14,0 

11,0 

12,5 

14,0 

1,0 

7,0 

3,0 

1,0 

'>,' 

13 

8,5 

13,0 

HO 

18,0 

11,5 

13,0 

1,6 

2,5 

2,5 

9,6 

2,t 

14 

18,5 

13,0 

18,0 

13,5  16,0 

14,5 

18,5 

6,0 

1,5 

6,0 

l,f 

16 

15,0 

11,0 

13,6 

14,512,0 

14,6 

6,6 

11,0 

1,0 

6,6 

2,t 

16 

18,011,5 

4,0 

18,515,0 

10,0 

9,0 

2,5 

3,0 

0,6 

U 

17 

19,0:i4,F) 

17,6 

12,518,0 

3,5 

10,5 

16,5 

9,5 

9,0 

6,( 

18 

18,612,5 

11,5 

8,0il4,5 

7,0 

8,0 

14,0 

7,0 

12,5 

6,C 

19 

13,0 17,0 

11,5 

7,014,6 

7,5 

3,0 

5,0 

3,0 

3,5 

6,E 

20 

11,518,5 

14,0 

9,614,0 

14,0 

2,6 

2,5 

4,5 

12,5  3,E 

21 

ll',020,o'l5,5 

10,516,5 

11,0 

2,0 

0,5 

1,0 

5,6'lO,C 

22 

2O,0:i3,5'l3,0 

9,6:10,0 

7,0 

1,0 

0,5 

0,0 

0,5|  8,i: 

23 

15,0,14,5:13,5 

16,511,0 

11,5 

1,5 

0,0 

5,6 

2,01  2,f 

24 

12,019,016,6 

9,5   9,0 

6,5 

1,0 

70 

70 

2;5  S',l 

26 

12,5;i6,5 12,5 

15,6   9,6 

7,0 

6,5 

7,6 

12,5 

3,0,  6,C 

26 

14,0,16,011,0 

18,0 15,5 

15,0 

1,5 

4,5 

18,6 

1,6  3,E 

27 

10,520,012,5 

16,5;  9,6 

6,0 

0,511,0 

8,6 

0,612,0 

28 

6,5  17,5 16,0 

12,614,6 

0,5 

0,0  4,6 

6,5 

0,5  I2,C 

29 

5,0, 

12,6 

7,018,5 

0,5 

9,510,5 

3,0 

1,01 1,C 

30 

4,0 

11,0 

13,020,0 

0,5 

6,0 11,0 

1,5 

11,0,13,5 

31 

5,0 

9,6 

16,0 

10,5   7,5 

12,0 

Hltt. 

9,4 

13,0 

13,2 

üTe 

13,0 

V 

4,7 

7,1 

ITs 

X2 

5,2 

T  micht  die  drei  Beobachlanfrtjabr«, 

tnd«a  wir  [obges^h«!)  roD  den  aufTalleDd  versrhiedporn 

Mll«tra.  wrichf  Ticbarner  oud  Müller  für  die  Zeil  vom 

.Knf^oibcr  bis  31.  Tfecember  IS51  Tanden.  und,  da  kein 

lürhand^n  ist.   eiDem  dicsor  Beobachler  nicht   zu 

!D,  in  der  VericbiedcDhcil  der  Aassclzang  der  Papier- 

lea  ibr«n  Grnod  haben  müssen]  für  :  i 


13.13 
14.07 
10.57 


11,92 


t'i.80 
12.83 
I3,(»3 


1-2.85 


11.03 
12  07 
6,83 


1-2,93 

ii),-:o 

5,73 


9,fi2 


13,47 
11.79 
9.02 


11,09 


E»  lei^l  sieb  alto  «ine  Abnahme  der  Ozonreaciioneo 
den  drri  auf  einander  folgenden  Jahren,  —  das  Maxi- 
iR  in  den  Jahren  185-2  ond  1853  nnd  im  Millel  crscbeiDl 
Fniblinf .  —  das  Minimom  im  Herbst.  Ob  übrigens 
I  in  tciner  Wilternnt;  überhaupt  anormale  Jahr  1853 
bC  auch  In  dieser  Iteiiohung  anormal  war,  and  nicht 
rs  doch  im  Allgemeinen  (wie  1851]  das  Maximum  auf 
k  Wioter.  das  Uinimum  auf  den  Sommer  fällt,  wird  die 
Ifc  Irbrcn. 

Mrlne  OzoDomcler-BcobachlaDgcn  von  1853  unler- 
tf  leb  noch  einer  eiolüsslichen  Vcrglcichung  mit  den 
ri^n  meleorologiichen  lleobacbtung[en,  und  erhielt  fot- 
■d«  Rtfsullate :  Für  die  7d  ganz  schüncn  Tage,  die  ich 
&3  sählte,  und  die  sich  über  das  ganze  Jahr  vertheilen, 
ide  ich  aU  miniere  tägliche  Uzonreaction  4,86.  also  wenig 
als  die  Malfte  des  Jahresmiltcis  0,02,  —  Für  68  ent- 
knc  Regentage,  die  »Ich  auf  10  Monate  verlheiten, 
tdc  ich  die  mildere  Reaclion  11,40,  während  jene  10 
bnate  überhaupt  die  bedeutend  geringere  mittlere  Reac- 


J 


—    80    — 

tion  8,59  zeigen.  —  Für  43  enUchiedene  Schneelage,  < 
sieb  auf  7  Monate  vertheilen,  finde  ich  die  bedeute! 
mittlere  Reaction  14,15,  während  jene  7  Monate  überhai 
nnr  die  mittlere  Reaction  10,81  hatteti.  —  Für  33  Ta| 
an  denen  Gewitter  statt  hatten,  finde  ich  die  mittlere  Rei 
tion  10,92,  während  die  7  Monate,  auf  die  sich  die  C 
witter  vertheilten,  eine  mittlere  Reaction  von  nur  8 
zeigten.  —  An  73  über  das  ganze  Jahr  yertheilten  Tag 
wnrde  Nebel  aufgezeichnet,  —  die  Reaction  betrug 
diesen  Tagen  durchschnittlich  5,13,  also  wenig  mehr 
an  den  schönen  Tagen,  zu  welchen  freilich  manche  Ti 
gezählt  wurden,  an  denen  die  Früh-  oder  Abendstnn^ 
Nebel  zeigten. 

Einen  sehr  bedeutenden  Einflnss  auf  den  Ozongel 
der  Luft  scheinen  die  Winde  zu  haben,  und  meine  Bec 
achtungen  von  1853  lassen  mich  diesen  Einflnss  doi 
die  Windrose 

N       NO       0       SO       S        SW       W      NW 
18,4      9,6      5,0      6,0      9,4      11,8      11,8      9,8 

6,8  11,2 

darstellen,  aus  der  hervorgeht,  dass  bei  reinen  Nord-  u 
Südwinden  die  Luft  nahe  den  mittlem,  der  Zahl  9  ei 
sprechenden  Ozongebalt  hat,  ^  bei  Ostvrinden  bedeute 
ärmer,  bei  Westwinden  dagegen  bedeutend  reicher 
Ozon  ist.  Ein  entsprechendes  Resultat  erhält  man,  we 
man  die  Resultirende  der  Winde  sucht,  bei  denen  c 
Ozonometer  die  stärksten  Reactionen  zeigt,  —  sie  fi 
auf  WSW. 

Im  Ganzen  bleiben  somit  die  Ozonreactionen  I 
schönen  Tagen,  trockenen  Nebeln  und  Ostwinden  unl 
dem  Mittel,  —  während  sie  dagegen  bei  Gewittern,  Wei 
winden,  Regentagen  und  namentlich  bei  bedeutend 
Schneefällen  über  das  Mittel  steigen. 


—    M     — 

Zam  ScIiIdbsi?  führe  ich  noch  sd.  dass,  während  die 
lion  an  den  Tagen,  wo  das  Barometer  über  7i0'"° 
I.  darclischnilllich  4.69  betrug,  —  sie  dagegen  an  den 
n.  wo  das  Rarotot-ler  unter  700""°  gieng,  auf  durch- 
Mtlicb  12.00  stieg.  Während  endlich  zor  Zeit  des 
■■»»oUUliDais  die  Iteactioo  von  8''  Abends  bis  8**  Mor- 
I  etwBS  sliirkcr  war  als  von  8''  Morgens  bis  8''  Abends, 
mr  dagegen  im  gaQZ<.'o  übrigen  Jahre,  und  oaraealiicb 
Zeil  dvB  WiDlerKolslitiums,  die  ttcaclion  wiUireod  der 
M  merklich  schwacher  als  am  Tage. 


xmelchnIsB  der  für  die  BlblloUiek  der 
|«hwelz.  JVuturf.  diesellscliaft  eliige- 
inns^nrn  CieMrhenke. 

I  H/rm  FrofeitOT  B.  StudtT  in  Bem. 
BcstoRiwfc*  Karte  der  Sdhwrli. 
1  £r«mt  Prüf.  R.  Woll  in  B*n. 
OrsMfl,    Lehrbuch   der   Hailienwlik    and    Phyaik.     IllKr  Thcil. 

ka  Ablhiilaae.     Lflpiic  ISaO.    8. 
D«  Vfl>7,  tUnenla  do  fiomitnt.     3e  ^d.     Oea4*e  tSSn.    S. 
Lanu,  tUilida  Elerngnte,  I&  Büohcr.     Hall«  ISIS.    S. 

I,  Tut  nnd  tJchrrseUunf  tob  Bvha-eddin's  Esseni  der 
»1.     Berlia   IS43.     B. 
Sms.  TlMorlB  dar  KclIrDbrüohe.     Dcrlia  inai.     4. 
8iB*a*B,  di«  Ueonieirie  eearLiaeh  dar|;e)iirlll  für  Schalen  oad  iniu 

SalbalnXrrrichL      Allona  1811.     fs. 
riartatiahnkaulot  i**!^     Drilles  Kcft.     Leipilg.     6. 
AtWn  Stliwab,  Dariicltuai;  und  Erörlerune  eiaes  Falles  tob  Pe- 

\  ^m  Htrm   Verfaufr : 

!a(lBe  Vtonif  fyüstt  oru|craphi(|ue  da  la  chalae  da  Jnra. 

(■(4*«  VrolU,    Carle  lapatraphiqnc   dca  «niiroMi  de  Psrreointj. 

tHO-lUZ. 
%  ätr  Itirftttom  ätt  polgltchnUehm  Vtreimi  ttt  WäriAm-g. 

•MehMdUif«  WoebeDachrifL  llt.  JahrfaMC-  Nr.  St— 48.  3.  8apL 

Ua  SB.  0«i.  1U3.    tVariburs-    ff. 


Van  der  k.  k   Akademie  der  Wiaensehafien  in  Witn. 

DeakschrifleB.   IV.  Band,  erste  Lieferaai;,   «ai  V.  Bui4,  iwtiH 
LieferoB^.    Wien  1853.    4. 

Von  der  sehUsisehen  GeselUehafl  für  vaierländiMeke  Cu/liir. 
aOster  Jahree^richt    BresiMi  1852.    4. 

De  rAeademie  imphiale  de$  seienees  de  Sl- PäerdHmrg. 

Mimoiree,  eciences  malh^matiqoe«  et  phyei^iBes.     T.  V,   5e  et  ti 
livr.    P^tersboarf^  J8&3.    4. 

De  la  Soeieie  imperiale  des  Naiuratities  de  Matcou. 
BoUeüo  1852  bO  8  et  4,  1853  i^  1.    Moseoo  1853« 

V<m  dem  Herrn  Verfasser : 

SehweUerisehe  Zeitsehrift  für  MedieiBi  CUitircie  mal  GetartaWlii, 
Jahrgang  1853,  3te8  Heft    Zfirich  1853.    8. 

Von  den  Herren  Verfcusemi 
1.    Sella  Allesaandro  da  Torino,  nna  Tiiit»  alP  Abendbers   10  seit 

1860.    8. 
Z.    Engelhardt,  das  Monterosa-  md  Hattsrhongebirge.   Paris  1851»  8i 

3.  Dr.  Brenner,   Berieht  über  die  Irrenanstalt  in  Basel  von  1840  Ui 

1850.    8. 

4.  Lassaigne  et  Pmdenee  Bemard,  relation  d'nne  s^aaee  de  ssoibmji- 

bnUsoie   magnötique,   donn6e  k   Qtmhve  le  24  ddceahre  1850 
Genive  1851.    8. 

5.  Dr,  8enx,  visite  aox  enfants  ordtins  de  PAbendberg.    MmeÜk 

1852.    8. 

6.  Grillet,  les  soorees  thermales  de  LoSehe.    Bion  1845.    8. 

7.  Dr.  Erlenmeyer,  die  Gehimatrophie  der  Erwachsenen.    Neuwied 

1852.    8. 

8.  Pietro  Calcara,  ricerohe  snlla  Sterin  naturale  de'  dintomi  di  Nioosia. 

Palermo  1851. 
0.    Wartmann,  sor  les  ombres  atmosph^riqaes.    Geaive  1849.    8. 

10.  —  ^or  divers  ph^nom^nes  m^t^crologiqaes.    1849.    8. 

11.  —  sar  la  polarisaticn  de  la  ehalenr  atmosph^riqne. 

12.  —  sor  les  oonrants  61ectriqaes  qai  existent  dans  les  Tdgdtanz. 

13.  Plantamoar,    r^som^  m^tdorologiqne  des  demiires  nnndM  po« 

Genive  et  le  grand  Saint-Bemard«    8. 

14.  Wartmann,  recherchos  sar  la  oondaotibintd  des  mindran  poni 

rdlectrlcitd  vcltaTqne.    4. 

15.  —  2e  memoire  snr  le  Daltonisme.    Qtnhre  1849.    4. 

16.  Plantamonr,  risomd  des  obserrations  thermom^triqnes  et  haromd- 

triqnes  fkites  k  Tobsenratoire  de  Gen^ve  et  an  grand  Baiat-Ber- 
aard  peadant  1841-1850.    Genive  1851.    4. 


1fr.  ai4  M«  ate. 


U^.HhattlevvoHbf Beiträge  xur  näheren  , 
IrnnCnIss  drr  Iiand-  und  SQsBivasaer-  j 
Slolliitiken  der  IdscI  Portorleo. 

O'arclBSt  J")  '-   März  1654.) 

Die  rolgvndo  krilische  ADrxShlDDg  der  Land-  aod  Süss« 
M*«r-UoI1atkco ,  welche  bis  jelzl  anr  Porlorico  gefan- 
a  worden  siud,  ist  weil  veoiger  reichhailig  aasgefallen, 
I  ich  Tor  zwei  Jahren  zd  hoffeo  berechtigt  war.  Der 
trolle  Sammler,  der  damals,  mit  Liebe  and  Eifer  zor 
icDfchan  bescell ,  diese  in  conchologiscber  Hinsicht 
t*l  Diibrkaiinlc  Insel  bolral,  wardc  nach  Icaum  sechzeho- 
lOBStlichem  ADfenlhalt  von  der  Aoszehrong  hinweggerafR, 
FntD  lOch  tiicbl  dem  Clima,  sondern  einer  seil  Jahren 
dUeichendrn  Krankheit  erlegen,  so  war  mir  die  Bearbei- 
tamg  s«iDer  Sammlungen  —  die  lelilen  Beweise  «einer 
«iuciisctafllicfaen  Thtiligkeit  —  mit  peinlichem  Gerühle 
igleilpl. 

Während  diesem  kurzen  Anrenthalt  untersuchte  Herr 
lembsrd  Friedrich  Blanner  hauplsächlich  die  Umgebungen 
laoplsUdt  San  Juan,  die  Gegend  um  Uamacao  (wo 
:b  einer  rroandlicbcn  Anlnahme  im  Hanse  seines 
mnes  Sandoz-Cuuier  zu  erfreuen  halte),  so  wie  die 
IC  Sierr«  de  Lnqnillo.  Oefters  durch  Krankheit  genö- 
lln^  «eine  Eicursiunen  einzustellen,  besochtc  er  mebr- 
■als,  io  der  Hoffnung  durch  bessere  krziliche  Hülle  seina 
idheit  horzuslellen.  sowohl  die  Insel  S(.  Thomas,  als 
leincrc  Intel  Vii-ijne,  nod  war  noch  mit  weit  aasge- 
erea  l'Uneti  beschäftigt,  als  ihn  der  Tod  am 
T  1853  im  Hanse  des  Herrn  Sandoz  ereilte. 
I  (Im.  NliilLciJ.  Man  ItiM.) 


1 


—     34    — 

Obwohl  nur  ein  kleiner  Theil  der  Insel  während  dieser 
Zeil  von  ihm  besachl  warde,  enthalten  seine  Sammlangen, 
ausser  mancher  neaen  interessanten  Entdeckung,  fast 
sämmtliche  bis  jetzt  der  Insel  Portorico  zugeschriebenen 
Arten;  und  da  die  Vaterlandsangaben  von  mehreren  dieser 
Arten  bis  jetzt  ziemlich  unsicher  waren,  so  wäre,  wenn 
auch  nichts  Weiteres  von  Belang  geleistet  worden,  der 
Wissenschaft  dadurch  allein  wesentlich  gedient. 

.Es  ist  nicht  hier  der  Ort,  noch  erlaubt  es  mir  der 
Raum  dieser  Blätter,  in  allgemeine  Betrachtungen  über 
den  Charakter  der  Fauna  der  Insel,  noch  in  Vergleichungen 
mit  denen  ?on  den  anderen  besser  bekannten  Antillen  ein- 
zutreten :  ich  lasse  also  hiermit  die  Aufzählung  ohne  Wei- 
lers folgen,  mit  der  einzigen  Bemerkung,  dass  ich  meine 
Notizen  über,  die  auf  der  Insel  St.  Thomas  gesammelten 
Arten  meinem  Freunde  Herrn  Bland,  der  diese  Insel  be- 
sonders untersucht  hat,  zur  beliebigen  Disposition  über* 
schickt  habe.  

1.  Vaginulus  occidentalis  (Guild.)  Desh. 

Syn,  Onchidium  occidentale  Goild.  Lidd.  Trans.  XIV,  p.  323, 

t.  9,  f.  9—12. 
Vaginulus  oedderUcdu  Desh.  io  Per.  Hist  II.  P.  1,  p.  96, 

t.  8.  B.  f.  10. 
Hab,  Sob  saxis  et  li^no  putrido  circa  oppidam  San  Juan  et  Hamacao, 

infVequens  (St.  Vincents,  Gnildinir). 
Obs.  Exemplaria  in  aleohol  mipsa  optime  com  desoriptione  et  Ata- 
ris laudatis  conveniunt.  Animal  griseo  -  brunneum ,  valde  de- 
pressnm,  pnnctis  Terrncosis  superne  aspcratum.  Ova  maicna, 
ovalia,  geintinosa,  10  ad  16  filo  grelatinoso  rooniliformi  con- 
Jancta,  et  in  accrvolos  eontorta,  plus  minusve  humo  induta. 

6AE0TIS  ShQttl.  n.  g. 

Tefla  slfaretiforniis,  tenui.ssinia,  hyalino-vilrina,  intestini^tan- 
tum  Inolndens,  antice  pallii  replicatura  breviter  inclosa,  postiee  in 
eioavatione  dorsi  profonde  immersa  et  semi-obtecta,  snbtns  per  di- 
remptionem  mar|;inis  pelatinoso-membranaoei  latissime  eicisa,  quasi 


—     35     — 

»>«ri»»i  liaidikla,  ■nOaetnmn  cimniuni  tnurgintm  caTuaiellurcm  IJb«- 
!■■  Dalendmi ;    spira  brevisaimB,   ».uTr.  2Vi-3,   ollimo  muimo  : 
■fcrlun  anrifotmi»,  maximii ,  perislouilD  Bimplioe,  tenut,  miirpge 
II  ti  calumvIUrl  mcmbmniiocn'margiaalD. 

Antmal  magnam,  dcprcBsum,  jiede  lalUsimc  dilatala,  oompta- 
,  pallaEcnte  :  ifniacuü  4,  quufuin  'i  pealtd  mijoree,  remoli, 
Za»tiü  parvi  :  pKiliuni  biI  ImIds  ileitriini  {iiiBiice  »üb  ep\ne  lermina' 
iNaaBt  —  «bi  aatta  tliim  slla^  rsl  —  appcndicuUlum  :  lamina  ÜD- 
CaaB*  fer«  al  In  Vlirlna  M  Zoaitnfi  cnDHiiiula  videiur ;  papillw  ncmpo 
wtmtmm  la  ■«rieboa  Dlrini|ac  obllquiB  ordinals  sunt  :  pap'illa  een- 
traJl  oktftte  iridcnUla)  mcdlii  vii  a  etnirali  diverEis;  laUralibus 
■au«  «ubnlaM-proiluvtla,  arcuatia,  baaiT  biruroaüs.  Ad  maulla 
miml  harti. 

Ma.  ■tdram  len«l  fusum  inier  ParmaocIIam  et  Vilrinam,  Jtli  siln 
M  (kactianibB*  t<aiB ;  hnie  palliu,  uMm  natpra  BI  habilu  affl- 
hU.  Npcciea  irca  gencris  eximii  dctciil  b.  Blauner,  noDtu  vel 
BulMliDo  per  aqnaliunvB  uuclumni  ad  Irancos  sl  fvlia  prvsor- 
lün  Muaarani  occurrmtrs.  B  formaüone  linpis  anlmal  tMb- 
lor  ^ne  iuhia  Earnlvorani. 

Gaeolls  nigroUnMla  ShalU. 

T«**«  deptnaaiMlma,  laDoiasioia,  hyalin o-vi(rina,  «ubopalaBoina, 
mlU»,  likvia  increncnti  Ouaos'ra  striala  aiila^ae  spiralibua  absolcte 
tmtmaamtMi  apira  ninnla,  plana,  vli  papiUaria;  anfr.  2'/)i  rapidl»- 
icK,  ulllniDit  maiimut,  dcpreaiDS;  snlura  niarpnata; 
itqua;  pmi.1.  margino  dcitro  (leiuosa-pradDOlo ,  ba- 
HÜ  bH  aMoitfanwco-narciDalo. 

Aaiaia]  patlide  Inleu-vlridesflenB .    pellucDna,    lincglU  nigris  to- 
OT Datum  :   inuatina  (Hepar)  aalcm    vividc    et    eaturale 


naj.  13,  mia.  9;  Alt.  c 
tU»\mr  ad  fgIJa 
ata.  plürima   in 


nill. 


laaaruni  io  Sierra  da  Lu^uillu. 
■Icohol  cuoBirvata  ixaffiinavi.     Ekcre- 
D  EoniooK  spiralitor  (ort*  ejiciunlur. 

Oavolincata  Shaltl. 

TMta  dfprraaa,  lenuiaaiina,  hyalino- vi  Irina,  niiida,  aabapales- 
Maa,  Bn«ia  iacrtuetill  ncxuDHia  elriaU  atJtaqu«  splrallbas  obaolele 
<«**Mala  ;  aplra  miautifiaima,  plana ;  anfr.  2'/,,  rapidiaiiinia  aoeres- 
e«at«B,  Dllimoa  maxiniiui,  HnblaOalUB,  vi  oblusr  snbaDpjlaiug,  anlice 
iapnanu;  aaiur«  narctnala,  obsolclc  ercnulato-oriapaia :  aperlui 
pcrial.  mmrfiae  dcxtro  lIctuuBo,  buinli  H 
Im»  •amkranaeaa-marciaatD. 


I 
I 


eolumellari 


coli9 


—    36    — 

Diam.  maj.  10,  min.  14  5  Alt.  6  mill. 
Hmb,  iUriBsime  ad  tnineoa  et  folia  MaBarnin  in  Sierra  4e 
et  ad  Rio  Blanoc;  apeo.  tantam  4  legit  Blaaner. 

4.  Gaeotis  albopunetolata  Sbattl. 

Testa  solidioscala,  opalesoente-albida,  epidermide  teaviasiaa 
indota,  pellaoens,  lineis  incrementi  flexaoBia  plicatala,  alilaque  api- 
ralibne  orispatnlie  decoeaata  et  qnaei  obsolete  rofnloae-nialleata; 
spira  minnta  breviaeime  papillariB;  anfr.  SS/a»  rapidiaaiBie  aoerea- 
centes,  convexiascoli,  altimoa  mag^nns,  inflatoa,  beae  rotandatiUy 
anUoe  descendena  et  depreBeo-deflexos ;  entora  margiaata,  aabore- 
nalata;  apertnra  perobliqna;  perist.  margine  dextro  antroram 
llezaoso-prodaoto,  basali  et  oolamellari  membranaoeo-marpsato. 

Animal  magnum,  pellacens,  albnm,  paaotis  albia  opaoia  naes- 
latnm.    Hepar  pallide  viridesceas  :  tentacali  postioi  maximl^ 

Diam.  mi^-  1^»  >B^n*  1^9  Alt.  8  mill. 
Hab,  Rarissime  prope  Hamacao  ad  tmaoos  arbomm.    8peoinMB 

nnioam  vivom  et  oirca  10  mortua  detexit  Blaaaer. 
Obs.  Ex  specimine  unieo  in  alcohol  asservato,   oapnt  proboacldi- 

forme  prodnctum  videtar,  tentacolis  migoribas  ab  antiois  valie 

remotis. 

6.  Zenites  bryodes  Shattl.  d.  sp. 

Testa  modice  nmbilicata,  depressa,  nitida,  striata,  pelldoida, 
rofeaeenti-eomea;  spira  param  ooayexa,  apice  obtosa;  anfr.  4  Vi  9 
oonvexinseali,  lente  aeereacentes,  altimus  non  desoendens,  tIx  de- 
preasns,  pamm  dilatatna;  satura  profonda,  snborennlata;  nrnbiliona 
beno  excavatos,  pervins;  apertura  lanari-sabcircolaris,  pamm  obli- 
^fia;  perist.  simplex,  aeutum. 

Diam.  mig.  5,  min.  4V3>  Alt.  Z  mifl. 
Hab.  Circa  oppidom  San  Juan,  et  prope  Luquillo,  sab  foliis  patrea- 

eentibns  specimina  3  matura  et  3  Jnniora  le|;tt  Blanner. 
Obi,  AfQnis  H.  arboreas  Say,  sed  testa  nitidiore,  striis  Talidioribiis, 

anfr.  lentins  accrescentibns ,   et  spira  minos  elevata  evidenter 

distineta.    Vix  Helix  Ottonis  Pf.,  species  a  ol.  auct.  denuo  cum 

H.  arborea  Say  coiganeta,  a  el.  ^ovM  aatem  fn  Bimi.  Terr. 

Hol.  of  the  Un.   States,  Vol.  U  p.  238  at  speoiea  distinota 

eaomerata. 

ft.  Helix  Vortex  Pf. 

Hab,  Cirea  San  Jnan,  Ceiba,  et  LnqnHlo,  satis  freqneas. 

Ob$,  Spedes  distribntione  per  Antillas  lata  gaadens ;  oecnrrlt  nempe 
ia  Florida  (i7.  selenina  Oonld.),  Cnba,  St.  Thomaa  (sab  no- 
mine H.  oteüina  Riise  in  eoll.  plarimia),  Ste.  Croix,  Bermuda, 
ete.  —  Animal  ni|^m. 


37    — 


fielli  subaqaila  Shuill.  d.  sp. 

Tc*la  anfunlc  nmbilieau,  dopressa,  tenoliBine  atrlstala,  pal- 
b  eora«*  t*l  KlbU»,  nllii<Dla(  splra  eanvcis,  apice  aeuiIuBCuU; 
•■fr.  1  Vi  ■  ■eaiim  aoereitccnles,  eonTaii,  aliimas  roluDdaio-innulaa ; 
t  tntls  profunda  ;  apfrlura  lanari-sabcirDuUri*.  puram  olilir]DB, 
pfriM.  aiaptea,  acnlum,  marslDibaa  eallo  lenni  Junolis,  ealamnlluri 
aRgVBlom,  pcrTiiun  reflc^iDaeolo. 
|.  ßVi,  «in.  *'/,;  AU.  SV,  mill. 
ffoft.  Co^oviaiime  propo  Cclba,  Pujardo,  San  J Bau,  Uamaeno  et 
Ld^i^Io,  cliam  in  loanla  Vifque,  cum  prtccedenle  airpiuB  eoni' 
»bta. 

Obt.  II.  p<r*fflDi  C.  B.  Ai.,  Dnulluanic  Pf.,  cl  pcilucid»  C.  B.  Ad. 
afllaUi  a  priore  aofr.  paueioribus.  ah  utlima  umbilicn  laliore, 
•fc  aoiNibaa  au(«in  npira  depressJore  difitincla.  Ocearril  ellam , 
m4  rarias,  in  Inaota  Bt.  Thomaa.     Aniioal  nisrum. 

Beils  mlnuscula  Bioa. 

TmIb  aiiBaUi  parspeeliTe  nrnbilicata,  dcprcssa,  teiiBrssime  atria- 
Wb,    bj'aliM,    nilidata;    spirs  vu  oonraia,  obtasa;    anfr.  4,    knie 
irttcimu»,  ouatcii,  nlUmDs  rix  dilaUlos;  anlara  profunda;  ap«r- 
*  «sldresUriii,  rit  obli^na;  pcml.  timplsi,  aouCam. 
Dias.  maj.  3V,,  min.  eirea  i'l,;  All.  1  mill. 
Sgn-  IM*»  minuicufa  Binn.  Boat.  Journ.  III,  p.  43&,  1. 23,  f.  t. 

.  •  „     Terr.Ma1I.II,p.231(eid.B3-n.LeaT) 

a      minulo^ii  HarFlel  Test.  Nov.  2,  p.T,  N'^Sfl— nonPor. 
Sab.  Ptvf  Pajardo  et  llumacao,  infraqBtna. 

minnaonla  BiDoey"  in  PfeilT.  Hon.  I,  p.  114, 

!■>  >M,    ao^n«  ann  dBaeripIioae  BiaaejaaB,    neque  com  epcci- 

vrail,    B«d  rianplaria   tjpioa  spcolai   Bin- 

■  St.  DnioBia  eomparare  mihi  adhao  nun  oontieil.    U. 

■liaflflM  La«,    ah  aaetorlbus  Amencaaia  pro  ladem  apccio 

9  diarnuK«  auElorla   valdc  diveroa    tidetnr.     U.  Ayix 

C.  B.  Ad  I ,  cilam  B  ol.  PfeifTorii  oam  illa  IniDerilo  oanjancra, 

a  dsplo  mioDrc,    sod  insupcr  alriia  »piralibus 

1  mlDnliaaimia  oplimc  dialinguopda.    Spcciia  furaaa  lale 

Ib.    Altera  Bpcoi»  pruiima,  acd  Inata  apcrto  umbllloata, 

•(  «nfr.  nltinu  baal  derio   dialinela.   In  Inaula  Bermuda  ae 

ril(    o^]a■   Bptciiuina   plnHou  ab  am.  Bland  nccepi,    atqac 


I  pl«f[{upt)-f>ha  Sliulll.  n.  sp. 

ta,    pcrforala,   oonoidao'i^tobaaa    i 

MBlaalnla  atrlaa  inoremoali  dia^onalitcr  d< 

,  aaridnn  ,  aubpetlntidn:   «pi 


'•  I 

J 


-    38     - 

t 

obtQsa;  mbTtw  4,  oonveiisBimi,  Bonsliii  aocreseeBtet,  oltiiii««  «bW 
ioflatas;  Batnra  profbuda;  apertura  depresse  subrotandaU;  perUt. 
aimplez,  aontoin,  marfinibas  paalalum  ooDBiventibaa,  ooluicllari 
expanso,  ad  mbilieani  refleuasoalo. 

Diam.  m^.  3,  min.  2Vi>  ^1^*  ^  mill. 
Hab.  Sab  lig^o  potreseeoto'  et  sab  aaxis  prope  Hamaeao,  Fajarda, 

Ceiba,  ad  Rio  Blanoo  et  ia  Inaala  Viiqae;  abiqae  rara. 
Obs,  H.  TenoieoBta  Shottl.  et  forean  I|.  Oreola  Benaoa  afBaiB. 

10.  Helix  dioseorieola  C.  B.  Ad. 

Hab,  Ib  Insala  Vi^ae,  ad  folia  Palmaram,  locis  lauBdatiB)  raria- 
aima. 

11.  Hellx  Gundlaehi  Pf. 

Hab.  Sob  foliia  emortaiF  propre  Fi^ardo,  HamaeaO)  Ceiba,  Lo- 

qaillo,  et  Ib  IbboIb  Vi^ae,  haad  iBfVeqaeBs. 
Obs,  Oecorrit  etiam  ia  las.  8t.  ThooiaB  et  Caba. 

12.  Helix  eudasta  ShoUl.  n.  sp. 

Teala  aa^BBte  ambilicata,  aabdepresaa,  (eBuisBima,  oblique  cre- 
bre  coBtolata,  Iste  eoraea,  epidermide  ftag^oiBBima  praiaosa  iaduta, 
demam  aitidola;  Bpira  ooBTeuoBcalaj  aafr.  4Vi9  ooavexiaBcali,  aea- 
Bim  aeereBoeBtea,  altimoa  ma^BB,  ad  peripheriam  obsolete  aapi- 
latus  et  flMoia  pallida  obseure  BOtatas^  apertura  magaa,  depresae 
aaboireBlaria)  periBt.  teaue,  aeutum,  margiae  oolumellari  reflexina- 
oalo,  ambilioam  semi-oeooltaBte. 

Diam.  mi^*  1^  m^*  ^^VaI  Alt  8  mili. 

Var,  ß,  fasoia  albida  eoaspioBore. 

Vor,  y,  miaor,  eostalis  evaaesceBtibas. 
Hab.  Forma  tjrpica  tu  lasula  St.  Thomas ;  var.  ß,  ia  IbbuU  Vi^ae  $ 

y.  prope  PoBce  ia  lasala  Portorieo  (BIsBd!)  —  abique  rarior. 
Obs.  H.  firapll  Pf.  valde  afOflis,  sed  eostalis  orebrioribus  et  sta- 

tora  minore  differre  videCar :  var.  y,  speoimiaa  perpaaea  Yidi. 

13.  Helix  masieola  Shottl.  o.  sp. 

Testa  aaguste  semiobteete  urobilioata,  eoaoideo-eemii^lobosa, 
teBBissime  oblique  et  remotiusenle  argote  oostnlata,  iaierstiüisque 
striatnlis,  rufeseeBti-coroea,  epidermide  fu^oisBima  pmioosa  iaduta, 
demum  aitidula ;  spira  beue  elevata ,  apice  acotiasoala ;  aafr.  4  Vs 
seasim  aooresoeates,  coavexi,  ultimus  rotoodatus;  apertara  sab- 
orbioularis;  perist.  teaue,  acutum,  mar^oe  columellari  reflexiascuio, 
umbiiioom  subtegente. 

Diam.  mig.  9,  mia.  7Vs;  Alt.  6V3  mili. 

Var,  ß.  rotOoi*)  fascia  alba  teauissima  ad  peripheriam. 

Diam.  maj.  11,  nua.  9;  Alt.  SVs  mül* 


—    39     — 

Ott.  Cormk  (v|i<oii  ■<]  TuliH  IRn^iBrnin  prope  Lnquitloj  vartcliu  priipc 
Dsniirao  ae  San  Junn,  loria  ambriD'ls  ad  folin  delspsu. 

(Ht.  Ctinni  U.  fVasili  «1  laclaBla  proiimc  uranis,  Bid  notiH  ulUlin, 
prorrtim  splra  canico-clfvsla  beno  dialioeis. 

Uclix  Vflulina  Lato. 

Tmls  pCTfursta,  d«preHaa  orllcalalo-eonveia,  minatia^^inic  «ob- 
ntintlktiin  utrUlft,  «pidcrmida  laieecenl«  io  lotniDas  brcves  sobbal- 
klim  >UTaU  iadula,  ■Brloeo-ohf ns;  apiru  breviBsima,  obtusa ;  anfr.  5, 
«»■**tl,  Umic  ncerosoentc*,  DltioiDa  IBmidntflB,  bui  Bubplaoiilatne; 
•aurm  pr afundn ;  •p«rlnr>  luoaria ;  p<:ri<t.  Bimplei,  acutum,  luargine 
csloBrllari  rcflsio,  »ubineraBaala,  perroraiianem  «emi-eccultante. 

DUm.  niij.  13,  nin.    llVji  Alt.  8  mill. 

Syii.  UtliB  vtiiuina  l.am.  ti.  Dcsh.  Vltl,  p.  63,  N»  70. 
„  „         Deksaert  üscucil  I.  26,  f.  2. 

Bah.   lUriaiiiae  Hub  llgnu  patrido  prope  Humaoo. 
Ott.   8prric«  pakhra,    svb  tactu  quKsi  vcIuiibb,  i«d  nallomodn  pi- 

loH  it  in  CheniB.  ed.  tl,  t.  123.   t.  7—10  male  dalineata  cel. 

Hellx  conculor  Fer. 

Taata  lata  sl  perapcetivc  ambilioata,  disooidea.  Invigata,  obao- 
Irta  ■(  impilariler  alrialula,  airoruBca  vel  caaUaea-rulva,  atrigia 
•MaruiDribaa  tnltirdum  noiain,  Bilidiasoula;  apira  conTeiiuBcula,  in- 
MrdiM  hfc  plana;  anfr.  fr— A'/ii  acDBim  aoereaecutes,  ultimna  ma- 
Jar  aBkdUalalua,  auperoa  deprisana,  baai  tonreiior;  sulura  mcdla- 
eria;  apanora  oblique  lale  tuoaria;  pcrial.  aimplei,  bcuIuid,  inlus 
aaUaoraaaalarD,  marsinibua  aubapproilmalis,  intordam  Calla  junells, 
•■pcriara  Oeiuosu, 

Dia«.  nuO-  21,  min.  18;  AU    9-10  mlll. 

^la.  ilHa  eoncolor  Vtr.  Prodr.  p.  M,  N°  206.  Ilial.  (.  82,  r.  2. 
„  H     Deleaa.  Reeucil,  I.  241,  f.   I. 

B^.  Frap«  Hamacaa,  Luquilla,  et  San  Jnan,  eDpigaiaaime. 
Okl.    AaJnial.  rt  absfrTati'inibla  Blauneri,  oigrum,   viviparum,  pl«- 

mnquc  puMaa  UDlnm  quatuor  «cuiel  pariuua. 
Udk  diiiphiiDii  Laiu. 

TvBia  ioipsrrunilu,  dcprcaae  ■cnuKloboBa,  IcnuJH,  diapliana,  in* 
«•■■pira*  itrialula,  aitldula,  oaraca-lulcBoena;  apira  obiuaa,  aub- 
ITBMiaalat  anfr.  d  coavaxiuacali,  ulilinua  baut  nentro  «xcavalaa,  ad 
■fcnaram  pitulHlam  dillciua  et  obuulcla  oonalriclus;  eolumella  alba 
yrsftad«  latnna,  atrioliuaoola,  callaso-Bubdenlata;  aperlura  lanatn- 
««■•vtalia;  prnHt,  trnur,  eipaMaiuacolam,  Inlua  pneHcrllm  ad  nar- 
fMan  baattlvm  calln  alba  (cnulaxinie  lablalum. 

Da«,  maj.  ll<',,  min.   II '/t;  Ale.  10  mlll. 

SfN.  Udix  Hapkmta  Lam.  cd.  Deah.  p.  SS.  K"  73. 
Per.  UM.  l.   lOd.  r.   >. 


—    40    — 

Vor,  ß,  ni^ri  4epr6Mior.  Diun.  m^}.  16,  mii.  13;  Alt.  %%  mill. 
Fht.  y.  ■•■Ate;  fMcia  fiiBoo-rafk  ad  peripheriim  ■usonatm. 
VoTm  d.  nd^or,  Tiridesoens,  depreMior. 

Hab,  Forma  ^jrpiea  sab  foliU  patridis  prope  8an  Jsui  et  Hamaoae ; 
Tar.  ß.  ad  Rio  Blanoo  in  Sierra  de  Lu^oilloj  y.  prope  Saa 
Jnan  et  Laquillo;  d.  ad  firntioes  et  folia  Palfflamm  in  laaila 
Viiqae. 

Obs,  Animal  in  forma  typica  et  var.  ß, ,  rufesoenti-bniBneiim ,  in 
▼ar.  d,  saturatiaB  ooloratam.  Var.  6,  forsan  distisfaenda,  aed 
specimtna  fere  omoia  yii  adalta  sant.  Speoiea  H.  nemoralin« 
Petit  aipoiB.  loon  Ferassaciana  (Hist.  tab.  104,  f.  1)  ood- 
striotionem  anfraotva  altimi  pone  aperCoram  aatia  bene  oatendit. 

n.  Heiix  Lima  Fer. 

Vor,  ß,  minor,  minoB  grosse  c^nalata. 

Hab.  Prope  Laqaillo,  Humacao,  Ceiba  et  8an  Juan,  ad  tnrncos 
arbomm  et  ad  ropes,  fk^eqoens. 

OU,  H,  Lma  var,  ß,  Pf.  Hei.  I,  p.  a66,  N«  696  (If.  Lima  var. 
nolabüU  Fer.  Hist.  tab.  i6  A.  f.  4—6}  speoies  omnine  di^ 
tineta  est,  et  eadem  quam  hucosque  auctores  pro  Heiice  ineerta 
Fer.  habaerant:  sed  H.  incerla  Fer.  (Hist.  tab.  105,  f.  2) 
itemm  distincta  speoies  videtar,  in  Insola  St  Tliomas  tantnm 
snbfossilis  adliao  detecta.  ff.  ineerta  Fer.,  a  ol.  anetore  I.  e. 
optima  delineata,  differt  ab  H.  notabili  nobis  QH.  Lima  var* 
notabiUi  Fer.  1.  e.  —  H.  aipenüa  Beck.  Ind.  p.  36  o.  syn. 
oit  —  H,  ahUaeea  Ziegl.  ined.  flde  speo.  a  Parreyss  oüm 
aooeptornm),  testa  migore,  anfractu  ultimo  carinato,  et  ooinmella 
callosa,  strictiüsonla,  latiore,  seosim  in  marginem  peristomatis 
transeante;  neo  flemosa,  abrupte  quamqoam  oblique  trnncata, 
quasi  dentiforml.  H,  nolabilem  ei  Insulis  San  Juan,  ot  Ane- 
gada  ab  am.  Bland,  aliisque  aooepi. 

18^  Heliz  LaquiDensis  Shaltl«  q.  sp. 

Testa  imperforata,  ovoideo-globosa,  solidula,  opaoa,  minntissi- 
me  retionlalim  granulata  et  striatula,  satorate  oastaneo-ftisoa,  ad 
peripheriam  subangulatam  et  ad  snturam  pallido  fasoiata,  strigisque 
saturatioribus  swpe  ornata^  spira  elevata,  conoidea,  apioo  obtusa; 
anfk".  6  Vi  9  supremi  vix  oonvexinsculi,  nltimus  magous,  subtus  ob- 
solete spiraliter  oodtulatus,  antice  deflexns;  oolumella  perdeclivis, 
proftude  intrans,  striotiusoula,  lata,  albo-oallosa;  apertura  trun- 
oato-snbovalis,  intus  cerulescens,  nitida  5  perist.  incrassatum,  pa- 
tnlnm,  reflexiusculum,  album. 

Diam.  maj.  40,  min.  32;  Alt.  30  ad  33  miU. 
Hab.  In  fermatione  sohistoso-lutosa  nigra  ad  tnueos  Palmarum  in 

montibus  diotis  Sierra  de  Lnqnillo. 


—    41    - 

Ml  H.  Aadabarii  Pf.  afan)*,  aed  pulchcrrlmc  ilifiineU.  Viirial 
Inia  dtfircsniors ,  ciilura  naiarniiure  vnl  palliiliore  el  fnimitH 
falKdis  umniBU  dcHBirnübaa.  Anlnikl  cum  leoW  Ter«  eoneolar, 
cii«*iiiiia>ca.Mawneuiii,  teDla^uÜB  postlcia  valdo  clougKÜs,  Terc 
MSTW,  BniicU  broibuii,  albidU,  pcllueenlibu«. 

I.  Hdix  dvrnialiaa  Sballl.  n.  «p. 

Tc«u  imptirraraliii  cunieo-troshifornii»,  lonuiBalnin,  fere  mcm- 
!■>— M>,  diaphsna,  liof  niiors,  alriaia,  oaqferlim  Bcd  leviitr  co^ 
l>liU*-llraU,  eariuata,  oarneo-flavesDens,  apiD«  aap«  rubicunda,  fas- 
bA»  Biigualia  purpurco-rusci»  t  Tcl  2  ia  anfr.  ullinio  arnnlH;  apira 
>l*Tata.  «oaU,  iipiae  s uhpnpi Itaria  ;  aifr.  iVi  ad  &,  vii  cnorexlaa' 
nril,  ■liinue  mafDaa  aublaa  inflaiuB,  subito  dellvius  et  pone  aper- 
uB  ^bbaaa- eantlriciw»  i  «olura  linealifi;  columplla  prcirunde  in- 
m,  arcaata,  Uduibj  aperlnra  suburbUnluriB ;  perist.  (anue,  pa- 
lala-naettiuniluiD,  com  ODigmclla  et  rcglone  culunallari  pnrpareo- 

0hm.  naj.  Xi,  min.  13;  Alt.  13  mill. 
H*b.  Ad  Mii-nn  props  Laq^illa,  rarisHimr. 
Obt.    Sptf'it*  pulchcrrima,    etil  ^uoad  afHaitalfm  prniimam  dubia, 

fMsaa  B  prveedrni«  bob  Iodk«  disoeden«. 

k  Bdtx  C«rt»eoUa  L. 

UtA.  Sab  foliiB  emurluta  el  ad  arborea  in  ParlDrioo  vnl^rlü;  nempe 
prüfe  San  Juan,  81*.  Calartaa,  Ce'iba,  Huniaoan,  Luquillo,  M 
4*ai|a*  1b  Issula  Vi^^ae. 
I  Oia-  Bftiüt»  fuanqaan  in  oolleciionibas  ToleariH,  ab  nneloribaa 
haMS^UB  incomplsta  deaoripla.  Trsta  prrrrrln  cpidermida  IB- 
■■>  i^riBBti-flaToieeatB,  opaca  cl  fugaee,  minutiHHime  rriiDulatini 
rwKHlnsa  obleola;  Apertur»  interne  mlnnlloKlnie  »rd  crideBier 
franulflHa.  Carina  versus  apfrlnram  plus  minusvc  oblusatn, 
BBpiaa  fcro  evaaesecna.  Varial;  umbilieu  subapcrlui  cotor« 
alruparparco,  rmfo,  val  paliido  Inieo-rufcheealc ;  pariatomalB 
alba  *el  interdum  palllde  liiido.  Oooarrunt  eiiam  ia  IobdIb 
TU^ae,  acd  rariuB,  eiemplaria  aofr.  soalariler  eiaeriis.  Spe- 
•Una  paura  vidi  pallide  rarssoaDlia  Tasria  ruHi  Bulurali  in 
«afr.  Omnibus  cunapicua,  tt  altera  laliore  Juxla  oarinani  in  baai 
••Tr.  allimi,  ^uod  nemlnll  Hnller. 

V>r.  i1  Pf.  ei  Haiti  oerle  speoiee  dieOnela  est:  dtfTerl 
■(■pe  n»a  lanlam  »talura  el  colore,  aed  carina  in  anfr.  «upe- 
riariboa  obteoia  (ideofuo  snuira  oon  marciaalaj  que  in  forniia 
■MHihu  0.  Carocolla  as^ae  ad  apioom  oonspioua  okI;  et  pra- 
■alftdua  latariar«  apartnr«  abHaleltHSima  Tel  eaae  omnlno  do- 
Srint«  :   haao  apecioai  sub  namiae  U.  iiuililia  In  coli.  Bosm 


I 


A 


—  u  — 

onicam  biso  loealitate  a  IUr|n>{®r  olim  emi,  ex  afflnate  nazima  eon 
H.  angukUa  Per.  verisimUiter  Portorioeneis,  aed  naperrioie  noa  iaveata» 
Helice$  PlanorbeUa  Lam.,  modetla  Per.,  et  maUeala  Per.,  Port*- 
rieo  oliiii  eliam  adaoript»,  ad  Paonam  CaBariensein  pertineat. 


24.  Bnllmas  liliaceus  Fer. 

Hab,  Prepe  Las  Pietraa,  Uamaoao,  rarlsBime. 

Obs.  Testa  omnino  laetea,  nee  ad  oolomellam  roseo-tiaeta  nt  ia 
fl^.  Pemssaoi,  fragilissima;  naeleus  minutissime  p*aBalo8a8; 
anfractos  altimas  obsolete  angulatus;  Animal  albom.  Desorip- 
tio  Deshayesi  in  Per.  Hist.  II,  pars  t,  p.  88  optima. 

25.  Bnllnias  virgulatus  Fer. 

Hab,  Prope  Pigardo  et  Ceiba,  et  ia  lasala  Viiqae,  aed  nbiqoe  ot 
▼idetnr  rarias. 

Obi,  SpeoieB  per  Antillaa  forsan  late  dietribota  :  habeo  ex  lasala 
St  Thomas  et  Boaaire  :  oeearrit  etiam  ia  Plorida  llde  Oonid. 
Qaoad  oolorem  et  pioturam  valde  variabilis,  aed  forma  et  eo- 
Itfmella  fulyesoente  satis  ooastans.  Varietas  lateritla,  ooacolor 
Tel  fkseiata,  aeqae  in  Portorieo,  neqne  in  8t.  Thomas  oecorrere 
▼idetor :  in  hae  ooinmellam  et  apertnram  interne  nanqnam  Ail- 
yescentes  Tidi  5  an  forsan  speoies  distlncta?  Var.  y,  Pf.  Snppl. 
p.  421  (B.  Kämmereri  MSrch),  in  St.  Thomas  et  Portorioo 
ooonrrens,  tIx  nt  varietas  distin^ni  meretnr. 

26.  Bulimus  Gaadalupensis  Brüg. 

Syn.  Helix  exiU$  Omel.  p.  366S,  fi^  252,  ezol.  var.,   nee  H. 

ezilis  (Mfill.}  Omel.  p.  3616,  N»  14. 
BuUimu  CruadalupeniU  Brfig.  Eno.  Meth.  I,  p.  313. 
„        exüit  Pf.  Mon.  et  Aact 

Hab,  In  Portorioo  prope  Ceiba  copiosissime. 

Obs,  Variat :  a,  testa  tenniore,  pallide  oomeo-mfesoente,  eonoo- 
lore  QB,  exüis  y,  Pf.  B.  exüit  Reere,  t.  46,  f.  292),  yel  fas- 
oüs  1^3  ftalvesoentibus  plus  minnsve  oonspieuis  (ff.  exüu  Pf. 
forma  typica?,  B,  Gwidalupensit  Reeve,  t  46,  f.  294  a)  :  et  ß. 
testa  solidiore  fasciis  3  atropnrpureis,  latis,  snperne  in  spiram 
eonflnentibas  QB,  exilii  ß,  Pf.,  B,  Guadalupentis  Reeye,  t.  46, 
f.  294  b}.  Variat  insaper  forma  graciliore  elon^ta,  yel  bre- 
yiore,  obesa.  Porma  qaadrata  apertur«  a  Reeve  nt  nota  eha- 
raotoristica  B.  Guadalupemit  laudata,  in  junioribna  yix  maai- 
festa,  in  adnitis  valde  oonspiena  est  Sntura  in  var.  fere  om-* 
nibns  albo-marginata  est  Varietas  testa  alba  solidiore,  fuoia 
unioa  oastanea  bene  deflnita,  ia  lasala  St  Thomas  oooprrit. 


—     13     — 

in  Kopia  rHdiuBdbui  priVHcrlim  «d  liMfin  «tirruciui.   ullinii   con- 
•f*c«a  oblecii,  oiiidala,  demuiu  wlba,  oiiiteii. 

Anlnal  otKcnam,  «ine  Itntaculis  130  mill.  longum,  Onvuin, 
Asna  venu«  »pilim  BiKTBuens;  margo  pedis  inlenHe  aur>D' 
tiaewi  Tri  mlniadis;  tcalaeali  ohadDre  niKreKOSKlva,  posieriorca 
rtwi,  ban\  flavata-liiHMt,  35  mill.  longi,  antcrinrM  vU  7  mill. 
In>ci.  Tis)*,  KaSmild  inetuno,  caraeo-flaTri'eens.  Lamlaa  lin- 
oaliB  inaxrnia  papilÜB  DamoroaiBsimis,  a  basi  (jundrilu  euneiila- 
Iniacatia,  media  dcnlicula  parTO  onnleo  muniti«i  lalomlihuB 
•»»Mn  miDorlbu«,  dEmum  evuncBccolibaa  ;  maiilU  crassa  sep- 
Icn  eoaUla.  ooalia  «allda  eisUnlibos, 

llelix  «quamosa  Fer. 

Trala  obiccia  parrorait.  sabgloboeo-depreBfa,  carlnnta,  8pira~ 
liMr  »biiuB  coataUu,  cl  decussafim  Gukulaw  (vcl  poiius  «oatuliB 
■^nltbna  cnberrime  lubereuluHia  lirsu),  rafefccns,  nmoDÜH  pnr- 
fMrea-taaelBirr*(alarilrrorBs(a;  BpiraeonuidBa-depreaHa;  anfr.  <VtT 
in  acepMtaal«*,  *ii  oontoii,  ullimnB  a  lalcre  compreBsna  anl- 
•  aloneal».  liiiastBlu,  ididb  puBfolam  formuntc  inoIraclDs,  an~ 
^B>  apfrluram  (ibbonnh,  dcindfi  coniiliielu«,  sobilo  doücxaii: 
■■  pir  luUni  Hpiram  roBspiena ,  Kfo^BC  et  obtii)ue  BqDBmaao- 
^■rsta  i  ipFrlura  ii«mi-luBaTi6,  valdB  oMii|Ba;  periat.  brcvidr  rcBeiO' 
^laliim,  purparco-rnbgaciDH,  marfpDe  oalumellari  bu  beul  los  u-dilaUlo. 
Diun  aiiO-  17.  min.  U;  All.  fcro  lu  mill. 
Sy.  lUlix  ujuamoia  Per.  Prndr.  p.  36,  N»  09.  Kisi.  t.  il,  f.  3. 
Bttb.   laUr  MuBaa  et  fmli««»  Bub  rutiia  dclapsia ,    rnridBimo    propo 

Sa«  Jaaa  el  La^oilla. 
Ol«.  AaiBal  rafnetnli-brBaaeDm.  Vi^r.  ß.  d<prcs»pr,,  II.  equa- 
■•ra  Tar.  4eprcBSB  Gral.  Mem.  p.  tl,  I.  1,  T.  19,  14,  potins 
tsr.  clalior  dieaada.  Species  palchcrnma  «t  rsrixBima,  cum 
ll.tritouati  Ural.,  porcrllana  Gral.,  ci  Cepa  Müll,  sccliancm 
CrpotuM  Haolf.  coBBiitBcns. 


ab  nDotorlbOB  paaiim  Insuln  PortDriea  adHOfiptw 

.  H  PorloriteniiM  Pf.,  fld«  apae.  ia  ooll.  Qraaariana,  cujus  veo- 
■atlm.  Bc^Dc  inier  apccias  a  Blauncro  lectus,  nrque  Ib  collac- 
la  ab  aiB.  BI*bJ.  allUve  miasis  inveai. 

,    flda   FreidVr   vel    Manka,    qunm   ex   laaala 
*  (Caicua)  a  b.   .^danu;  «  Cnba,  fldc  Cuming  pluliorum; 
t  II.  polyehroa  Binn.   (//.  tubmtru  Mleti.)  e  Klurida  ■ 
:  aa  «cra  laoala  l*uria  Haa  asi  a  T 
'.  abfUrrata  Kar.,    Od«  Haoffe.    L*m.  at  Fcr..  cujus  epecimiD 


—    46    — 

nutam  rimefurinom  fere  oeoultaas;  Tel  strieta;  vel  areaalo-iatMla 
basi  plus  minoRva  trunoata. 

Anitnal  verisimiliter  0"  St.  QOpeas)  GoodalHf  et  !■  Sf.  (1» 
fiitfia)  decoUala  oertc}  oaniivoruniy  noetn  voraaB  j  ■■no  evipariv^ 
oira  pro  teste  diametro  ma^a  4  ad  5,  patamioe  ealcareo  aKo  pr»- 
dita  parieoB  (^Opeas-Sulmlina),  lano  ovo-yixiparam  CObfiiiOu). 

Genoa  quam  maxime  natural«,  Balimi  et  Aehatia»  apeeiea  plt- 
rimaa,  prsscrtim  subf^enerum  RuminOj  ObelUcut^  Opeas  et  SuAii* 
lina  aactorum  Beck  et  Albers  complecteDS ,  per  reposea  tropieat 
vel  subtropicas  totius  orbis  distributum  et  pullalaaa. 

Speciea  Caribe«  in  seotiones  seqaeates  fkdie  diatribaeadc. 

Secl.  I.    OPEAS  Albers  p.  parle. 

Testa  minute  perforata  vel  rimata,  aBfraetibvs  6—8. 

Secl.  II.  PmmOBALEA  SboUl.  (Obeliscus  sp.  Alb.,  BaUa  sp.  Pf.). 

Testa  rimata  vel  imperforata,  interdun  MMlatTMva^  mmtt  11— li. 

Sect.  III.    OBEUSGUS  Beck,  Alber»  p.  parle. 

Testa  imperforata,  anfr.  10— 18,  «olamella  ■trieta  ■•■ani  ii 
mari^nem  periatomatis  traasiens,  vix  tnueala. 

Sect.  IV.    SUBUUIA  Beck,  Albera. 

Testa  imperforata,  colamella  intorta,  tmaeala. 


29.  Stenogyra  (Opeas)  Subula  (Pf.). 

Syn,  BuUmuM  Subula  Pf.  Mon.  II,  p.  168,  N^  418  eiel.  Bjn. 

C.  B.  Ad. 

„  octonoides  Orb.  Cub.  I,  p.  177,  1. 11,  f.  23, 24. 

„  horlensis  C.  B.  Ad.  Contr.  p.  168. 

„         Subula  Bland  in  Ad.  Contr.  p.  221. 
Uab,  Sub  saxis,  foliis  et  ligno  patrido  etc.,  cum  St.  oclona^  Strif- 

liana  eto.  etc.  consocia,  prope  San  Juan  et  Pajardo. 
06«.  Species  nt  videtor  ab  auctore  ipso  vix  iutelleota,  unprimis  al 
Achatin«  species  desoripta,  denuo  inter  Bnlimos  coUooatm,  sy- 
nonimo  Bulimi  proceri  C.  B.  Ad.  laudato.  Balimas  prooeraa 
C.  B.  "Xd.  I  in  Proo.  Bost.  Soo.  1846,  p.  13,  breviter  sed  beM 
desoripta,  species  omnino  destincta  est,  et  e  formatione  oolameU« 
ad  Spiraxem  referenda.  Ad  Slenogyrcun  Subula  referandn 
est  Ü.  horlensis  C.  B.  Ad.  secandum  specimina  ab  am.  Blaad 
benovole  commanicata;  ad  Spir<ixem  proeeram,  «aten,  ci 
icone  et  desoriptione,  B.  Jamaicensis  Reeve,  Pf.  (B.  impreaiu 
Reeve). 


-     47    - 

Sienogyra  Subula  in  plarimis  insolis  Caribois  oecnrrit; 
fcafcao  aeaipe  e  Cuba,  St.  Thomas  oft  Janmioa. 

Ml  Steaogyra  (Opeas)  octonoides  (C.  B.  Ad.). 

Sy».  Bulimus  odotwides  C.  B.  Ad. !  in  Bost  Proe.  1845,  p.  12. 
Vor.?  miBor,  striis  obsoletioribns. 
IM.  Circa  Uumaeao,  Laquillo  et  io  Insala  Viiqn«. 
(Mi.   DifTeri  a  preoedeote  testa  minore,  sorioeo-nitidula,  anfr.  con- 

TnioribttB   «atis  argnte   striatio,    et  spira  minn«  aeaminata  : 

•dam  0  81«  Thomas  et  Jamaiea  aoeepi. 

St.  Stenogyra  (Opeas)  inargaritacea  Shuttl.  d.  sp. 

Testa  anf  oste  perforata^  turrita,  arguto  et  remotiaseule  striata, 
margariftaeeo-niteBS,  diaphaoa,  corea;  spira  obtisa^  aaftr.  6,  m 
eoaTexi«!*ettli,  nltimos  eirea  s/7  lon^itadinis  «quans ;  satnra  pro- 
fiiada ;  eolaaMlla  reetiiiscala ;  apertura  ovato-oblon^ ;  perist.  mar- 
giae  deitro  sahflcxaoso,  eolnmellari  brevissime  reflezo. 

Long,  ft;  Diam.  yiz  2;  Apert  oirca  IV4  null,  longa,  3/4  lata. 
tfa6.  Rarins  ad  Rio  Blaneo  in  Sierra  de  LaqaiUo. 
Obf.    Species  palehra,   ut  plurim«  sectionis,  Terbis  paaels  difSeil- 

6me  deseribenda,  sed  nitore  margaritaeeo ,   statora  parva  ei 

spira  TIS  snbolata  faeile  reeognoseenda. 

2.  Stenogyra  (Opeas)  alabastrina  ShaUl.  0.  sp. 

Testa  aagastissime  perforata,  tarrito-sobnlata,  remote  Costa- 
lats  striata,  rix  nitidula,  pellaeida,  alba;  spira  acatiaecalaj  anfr. 
7 — 8,  Tii  conTeuaeeali,  nltimos  vis  V4  altitndinis  «quans;  sutnra 
profunda;  colomella  reeta;  apertara  semiovata;  perist.  maifine 
iextro  vii  flemoso,  columellari  reflezo,  perforstionem  fere  oocol* 
taaU. 

Loni:.  7;  Diam.  2V5;  Apert.  IV3  mill«  longa,  ciroa  3/4  lata. 
Ifa6.  Rariüsime  prope  San  Juan,  nbi  spec.  4  legit  Blauner. 

3.  Stenogyra  (Opeas)  Gonipharioni  Shottl.  0.  sp. 

Testa  angnstinsime  perforata,  oonico-turrita ,  remote  et  irre- 
galariter  plieatnls,  vix  nitidola,  cerea^  spira  acutula,  apioe  obtusa; 
tmtr,  9y  parnm  convexi,  nltimos  '/?  longitudinis  «qnans ;  sotora  me- 
dfocris;  eolomella  recta;  apertara  semiovalis;  perist.  margine  dex- 
tra  rix  flrxnoso,  columellari  brerissime  reflexo,  perforstionem  fere 
•ccnitante. 

Long.  6</i;  Diam.  2*/};  Apert.  circa  IS/4  mill.  longa,  1  lata. 
Bmb.  Prope  San  Juan  specimina  3  legit  Blauner. 

\L  Stenogyra  (Opeas)  Goodalli  (Mill.). 

iy«6.  Prope  San  Juan,  Figardo,  Ceiba,  Homacao,  Laquillo,  et  ad 
Blaneo,  com  afflnibus  interroixta,  frequens. 


—    48    — 

Obs.  Species  per  orbeoi,  sed  Bivpe  fortoito?,  latiBiiime  diRtrtbata, 
facillime  disÜafaeBda,  ooloro  albido  sine  nitore,  spira  sabnlato- 
acaminata,  sed  apioe  obtusa,  anfr.  planiascalia,  ereberriflie  ar- 
eoatim  striatalis,  et  iDar^ine  dextro  peristoaiatis  aDtroraini 
conspicue  arcuato.  Bulimui  paupereulus  C.  B.  Ad. !  a  Pfeif- 
fero  immerito  ouiii  hae  apeoie  coqjaaetas,  e  deseripUoae  eL 
aactoris  in  Contr.  p.  27  et  e'  Bpecimine  ab  aaetore  ipso  miaao, 
speoies  omnino  distineta  est,  et  testa  nullo  modo  perforata, 
colamellaqae  valde  aroaata,  snbealloso-incrassata  ad  Spirmxem 
etiam  referenda. 

35.  Stenogyra  (Pseudobalea)  Dominicensis  (Pf.). 

Syn.  Balea  DaminicentU  Pf.  Mon.  Sappl.  p.  öSS,  N<*  6. 
Hab,  Prope  San  Jaan  et  Laqaillo,  rarissime. 
Obs,   Uabita  eerte  Baleam  adambrat,  sed  characteribns  nnlltSi  alsi 

testa  siaistrorsa,  cum  illa  oonvenit|  et  afOnitas  mauma  ean 

Bulimo  subulifomU  Moricand  patet.    In  speoimine  m^fore  aa» 

fractus  14  adsant. 

36.  Stenogyra  (Obeliscus)  Swiftiana  (Pf.)/ 

Syn,  Bulimus  Swiftianus  Pf.  Mon.  Sappl.  p.  309,  N9  006.  ' 

Hab.  Prope  San  Jnan,  Fi^ardo,  Ceiba,  Hamacao,  Lo^aUlo,  et  in  ^ 

Insula  Viiqae  pallalans.  * 

Obs,  Species  pnlclierrima,  imprimis  in  Insala  St  Thomas  detecta,  ^ 

testa  (raeillima,  regulariter  atte'nnata,   pleniniqae  pnlofire  niti-  ^' 

da,  sine  vestigio  perforationis,  anfiractibus  nnmerosis  (8),  eo-  '^ 

lamella  stricta,   interne  sabealloso-incrassata,   a  oonsoeiis  fa-  f 

cillime  distin^onda.  ^ 

31.  Stenogyra  (Obeliscus)  Terebraster  (Per.). 

Syn,    Helix  CCochlicopa')   Terebraster  Fer.I   Prodr.  p.  55, 

NO  870. 
Bulimus  Terebrasler  JLa».  VI,  p.  2,  p,  12d,  No  28  et    ^ 

ed.  Deah.  VIII,  p.  234. 
„  n  Pf.  Soppl.  add.  p.  «53,  NO  5ei  a. 

n  n  9)    iD  Mke.  Zeitseh.  1853,  p.  65 

kl 

et  seq.  ^' 

(non  Reeve  —  nee  Desh.  in  Per.  Hist.)  ^ 

Hab,   Prope   Sau  Juan,   Ceiba,  et  Hamacao,  rarins,   sed  eopiese     ^ 
prope  Laqaillo.  > 

Obs,  Species  immerito  vexata,  de  qaa  conferendas  est  exearsas 
cl.  PfeifTeri  in  Mke.  Zeitsch.  1.  c.  Species  sab  nomine  BuL 
Terebrasler  a  ol.  Lamarok,  «t  «ab  nomine  BeL  QCwhReojmy 
Terebrasitr  ab  ill.  Perossao  descript»,  sine  nllo  dabio  ad  nnan 
et  eamdem  spooiem  referend»  smt.    Aactores  arabo  speeien 


w 


jB«t«  Out.  ncinnum,  nulU  Intcrecdcule ,  collacnveruni.  alquc 
fTwUt  bro  Bpocimfo  ETcntaBuciBnum  malloa  aalt  «nnos  ah  am. 
Cterpeniicr  bcDcvnlc  CDmiiiiinii'Btain  pDs«ideo,  Dam  »pccLniini- 
t««  Pnrliiricini'  iicniluH  cnngruum.  leon  LislerJ ,  aimis  ra- 
£i ,  Moti  eirlaJendn.  Spvcitnina  Juniura  i^UbriuscoIa  et  ntti- 
dal*  *nnl,  tBalara  BnlBru  aspe  epidirmide  luto^a  fere  opaoa 
■kiicta.  Aaiioal  Ti*<p>nioi ;  pulii  ■afraelibaR  circa  tribm  pin- 
Aral,  columelk  Titdc  iniartn  bnai^no  oblt^De  IruneaU. 
(Subulina)  uctoua  (Ch.). 
ip«  Saa  Juan,  Fiijardu,  Ceiba,  KiiTnnrso,   Luqaillo  et  in 

>  ineulaa  C'inbiraa  difilrjbulum,  alqus  otiam,  sed 
fbraan  fortiiiin,  in  insulla  Maria  paolBoi  rcpcrla.  Habco  e 
Uttadi-luBp«.  Junwra,  Cuba,  Burbndos  «(  Sl.  Thoma». 

.  StVBwg}Ta  (Suhulina)  aclcularis  Shutll.  n.  sp. 

Taata  aeaminBla-iabulata.  (cnoii,  lirvit^ala,  nilida,  ecrea;  nnfr. 
8,  vit  toBVviiuRouli ,  ultinius  vli  Vi  lon^iuitinia  rngusne,  bosi  bd- 
Ul*  rotandaln*  ;  aalara  pruAinda,  albido-crenalata  ;  nperlura  ovato- 
abloapa,  ba>i  brns  ruiniidatR ,  nitperne  trnniraia;  aolBoietla  sub- 
•re«aiB,  iaior'a,  laiu»  baii  oblique  eallaio-crnnoaln. 

I,u*c.  «i  Diam.  V:^■,  Apert.   IV,  mill.  laota,  oiroa  1  lata. 
i/a«A.  Sfteimen  unicuni  prope  FRJardn  dotccturo. 
Ob«.    Sfecica    nt   «Idilur   diilineta ,    aed    dubilaoter   blabililala   dum 

apteiBcn    nnlcum   lanlBm   adcRl.     Parma  afHnia    Ach.    Bubula' 

loidci  Orh..  ird  tC'U  lunjor«,  IxvigHU,  nllida  itixcvdfns. 

UFTINABU  Beck. 

5|«.  Athatina  SnbD;rn.  LfjUmiKa  Reck,   p    parte 

TomiatUina  Beet.  I.  PfvifT.  p.  parle. 

8u(tnj  ap.  C.  B.  Ad. 

jlcAtUin«  *p.  Buel. 
Ob.  Nna  liabeo  in  aniniD  aectiunvm  LifitiHaHa  nl  genua  bene  ala- 
htlltalitin  jiroponcrr ;  ?ed  «peeiea  huo  rtlair  inter  (enera  pla- 
riaa  di(>r»B  *aelllant,  et  rnrsan  aut  ad  Spiraxna  aal  ad  ,Sf«- 
MOj^ain  deniqae  refercndn.  Spcele«  plurima'  (L.  Funcki, 
lunellasB,  lamcllata)  ob  prEsenlia  lamHIw  parlvtalt«  inier  Tor- 
Mlelllna*  a  et.  PfclITcni  coUncatn  sual,  tri  gpecies  alt«  n.  fx. 
Bulmnu  monndon  m  ptüliäui  C.  B.  Ad.  lamell»  defcctu  lan- 
tam  ab  tilia  diaetdunt.  In  speolebua  plurimU  eotumella  plnn 
MMOavt  iatorta  et  b^  truneata  eil,  eum  Impretsioae  fere  ri- 
■«fonni  perforaÜoBla  loco.     gpeeiem  alteram  parnm,  Torsui 

Wtlh.  Mär*  ISM.)  • 


—    50    — 

IndesoripUun,  iamina  parietali  munitam  et  proraus  nmbilioatMB, 
ex  Insala  Cub«  a  b.  C.  B.  Ad.  aoeepi.  Qenas  TomateUina 
apnd  Pf.  Sappl.  p.  53  quam  mazime  arte  neo  natura  elaborata« 
species  dif*tincti68titife  et  rari»  affinitatis  coa]nngit. 

40.  Leptinaria  Stylodon  Shottl.  d.  sp. 

Testa  minute  et  spurie  perforata,  ovato-coniea,  exAiBsime  ar- 
caatim  striata,  pellucida,  cereaj  spira  acutluRCula;  anfV.  6,  planios- 
eoli,  oltimos  latus,  applanatus,  3/7  longUadinis  »qoans  $  sotora  satis 
profunda;  apertura  subaurifonnts;  perist.  simplex,  margine  dextrt 
aeuto,  antrorsnm  paululnm  areuato,  eolumellari  breriter  reflexo- 
patulo,  basali  subiucrassato;  oolnmella  intorta,  medio  Talide  ealloso- 
truneata. 

Leui;.  7;  Dlam.  i;  Apert  3  mlll.  lonira,  Zy%  lata. 
Hab,  Rarissime  prope  Humacao,  snb  li|^o  putride,  spec.  i  lefit 

Blauner. 
Obt.   Affinis  B.  nouodont]  C.  B.  Ad.!,  a  quo  dilfert  etat nra majore, 
anfr.  planiusoulis,  nee  couvexie,  epira  aoutiore,  marsine  eolu- 
mellari ma^is  expanso  et  dente  eolumell»  oransiore. 

41.  Leptinaria  opaleseens  Shuttl.  d.  sp. 

Testa  imperforata,  oblongo-eonica,  striatula,  pellucldo-hyalinai 
nitida;  spira  apice  obtosa;  anfr.  6,  conTexiuscnli,  nltimns  rotuuda- 
tus  rirca  3/7  long^itudinis  lequans;  sutura  eatis  profunda;  apertura 
semioTalis ;  perist.  simplex,  acutum,  margine  dextro  antrorsum  pau- 
lulum  areuato ;  columella  areoatim  ealloso-intorta,  yerstfs  basin  obli« 
que  yalide  truneata,  arca  extas  subimpressa. 

Long.  5;  Diam.  2^31  Apcrt.  2  mill.  longa,  circa  IV4  l^^ta. 
Hab,  Rarissime  prope  San  Juan,  Ceiba,  et  Humacao. 
Obi.    Priori  afflnis,   sed  notis  sopra  dictis  bene  disUncta.    Animal 

luteum. 

42.  Leptinaria  Antiliamni  ShoUI. 

Testa  imperforata,  oblongo-conica,  exilissime  striatula,  pellu- 
cida, nitidissima,  cerea;  spira  apice  obtusa;  anfr.  6,  convexiusculi, 
iritimus  Vi2  longitudinis  leqoans;  sutura  profbnda,  angustlssime 
marginaia;  apertura  semi-ovalis,  pariete  aperturali  lamella  unica, 
tenui,  intrante  munlta;  perlst,  simplex,  acutum,  margine  dextro  an- 
trorsum leviter  areuato,  basali  subefHiso;  columella  intorta,  supra 
basin  oalloso-truncata. 

Long.  12;  Diam.  5V3;  Apcrt.  dVa  mill.  longo,  3  lata. 
Var,  gracilior,  lamella  validlore; 

An?  Achaiina  lameUaia  Pot.  et  Mich.  Gal.  Douai  I,  p.  128, 
t.  XI,  f.  7,  S  ^non  Tornalellina  lameHata  Pf.  nee  Acha- 
iina lanwüata  De sh.  in  Fer.  Hist.  II,  p.  2,  p.  170,  NO  31, 
t.  134,  f.  12-14). 


—  «   — 

f/oi    Prope  Hamtatui,  *iib  roliU  (I  herb». 

Oh.    Aslmftl  flitrcKcrn« ;  Umin*  inlerduin  fure  obaol«tit  ext.  Aeetfi 

«üaH  et  lainUTortaiH  (BUnd!)  arourril  in  Guadeloniie  (Coli. 

CInrp.  •  Pelil  mrasa). 

P«rta>sii)  hnaa  opeciim  dcRcripstruni  c1.  Poiiec 


,  (cd  [eiB 
Ea  Per  Hi>l.  I 

dMM   vldelDr. 


A.  lamtllala  Oesh. 
drlinciilB    e(  iluscripl«,   lld«   ioaniH   et  dcs- 
ulplura  potiun  iJ  .4.  (umrffoiani  Marknnd  pcr- 


Cnm  <p>cripitiine    Tornrtd-Ktn«  lamrllatw   Pf. 
I  eca^raum   propf  Curlha^eiiiin   Ifciuni   Hb   am. 
I  BoefpT,  tt  nONlrls  ndtlara  rolnnre,  rinu  umbilipari  •petia, 
«fbK  krrrlorf  >t  MnU  fnrHan  vnlldiaribas  dintinelnm. 

Butimai  unilamellatut  Orb.  Voy.  Am.  p.  Z&T,  forBSD  n 
*p»rl*  liomanynia  Prrunsarl  divrrsuB,  e  ilcBcriptlon«  SpiroirU 
*en  nprrirH  TUctnr,  Anelor  difit  ^nne  Urne  BRiltanle  ocoupe 
U  ba*n  i)p  l>  CaluincMr'';    lito  oolamella   nsfl  partes  apfiiun- 


.  Glandina  glnbrn  [Vf.]. 

Lon^.  HS;  [liftni,   13;  .(pert.  16  mill.  lonpa,  in  ans.  ^  '">- 
Syn.    .4fAiilln<t  ijinfrrn   ff.    Mun.    II,    p,   2SI.    Suppl.   p.  MK, 

Pur.  (*.  pTWflior,  Bpini  vaMc  praitarrlii. 

li*V.  II;  Riain.  13;  Ap'rl.  10  mül.  lon^.  6  talli  (^pce.  mal.). 
i6.  Fonnm  typioa  prnpi  HumaRaa ;  rar.  cnm  forma  lypiea  inlrr- 
■Bita  prnpe  l.u^uilln  el  San  Juan,  aub  TolliR  delnpais. 
Ott.  Speaim  palchrrrima  (jnoad  itimcntlafies  rt  rnrmam  vaTd«  va~ 
rialllia,  «  forma  typica  a«n*im  In  var.  fi.  Irnnstins;  varial  in- 
VKfn  enlora  eomva-rurrBPrnl«.  vri  TiridMK^rnte  paltidiDrc, 
MrlfU  1b  anfr,  nltiml  parle  mppriare  lailnaealU,  tpft-uh  baiiin 
•4  lln*>ni  anEaHlam  rcdaMi»,  Tel  mttntaatihnß,  *(l  wnoiiw 
MIokMibDc,  Apertur*  marca  deilvr  acmpcr  livltfr  areaatua: 
■«luri  uxual«  Biareinala,  plioia  flau  minuHie  eongealis,  infcrna 
aaniiw  ubliurail»,  veI  (ODi'pieur,  v«!  obNgleu  cranulaU-  Spc- 
dfa  ul  ndcliir  liaud  rar*,  M'd  rnriuii  itivwi  lauU. 

.  Glandinn  iDterruplN  Shutll.  n.  sp. 

Teila  fn»<lformii>,  (cnnia.  slafarrrlina,  nilidiaslina,  eoraea,  »Iri- 
fja  tialancD-nin*  Uiioarali»,  lavqiiiilUer  rtmoii".  In  anfmciu  ulii- 
o  «4  pfriphrriam  lama  conapitm  alblda  alleriNiiuo  ancuntliiribnH 
ras«  tnt»n  inlrrirslbi  nruala:  apira  arntim  aeuminala.  aploe  ub- 
•fawiaai  anfr.  1'/ii  canvctiiucali,  allinua  '/j  iBneiUdiow  v^uimb 
npr>  aacHaU  marciBMa,    vii  iBcointpieue  plicatula;    aj 


imlBallm 


nioblnn[«i   prrint    »ünpUa, 


J 


—    52    - 

dextro  ineonspicae  areuato ;  colomella  obliqna,  Talde  arouata,  ba«i 
tninoata. 

Lonf^.   27;   Diam.  9;    Apert.    11   mill.  luaga,    ad  anf.    fere 
4  lato. 
^         Hab,  Rarius  sab  foUiB  delapsit  prope  Luquillo. 

Obs.  Speeies  palcherrima,  preoedenti  afQnis  aed  diRtinotiaaiina. 

45.  Glandina  Portoricensis  (Pf.). 

Sun,  Ächalina  Portoricentis  Pf.  Mon.  U,  p.  268,  N»  87  a. 
et  ?  Äckalina  RiUei  Pf.  Suppl.  p.  609,  NO  164. 

Hab.  Prope  oppidmn  San  Juan,  Hiimaoao,  et  Lnquillo,  rarios. 

Obi,  Discrimen  nnicum  (e  dia^osi)  inter  A.  Portorioensem  et 
Riiaei  Pf.  in  loco  oonstat  abi  A.  Riisei  in  systemate  sno  col- 
loeavit  cl.  anetor.  Desoriptio,  dimenaiones ,  et  locna  naUUs, 
omnes  eonveniunt,  et  auspicor  d.  aootor,  dum  dia^oein  A. 
RiUei  elaboravit,  memoriam  A.  PortoricenBia  omnino  amisit. 
Prsoedenü  afßnis,  sed  optime  disUncto. 

46.  Glandfna  terebrieforinis  Shultl  n.  sp. 

Teste  turrito-subnlata,  tenuis,  plaberrima,  lineis  impressis 
motie  irre^lariter  notato,  nitidissima,  rufesoenti-oornea  »tripa 
turatioribos  yel  rnfescentibns  hine  inde  ornala ;  spira  elongata,  apiee 
obtosa;  an(V.  7—8,  planiusculi,  ultinius  Va  loni^itadinis  vis  »qoans; 
Butara  Babsiroplex,  satiB  profunda ;  apertura  aemioTaliB;  perist. 
Bimplex,  aentom,  marpne  dextro  aronato;  eolumella  valde  areoata, 
baai  tmnoato. 

Lonf.  18;  Diam.  8;  Apert.  circa  3  mill.  lon|^  2  lata. 
Hab,  Prope  Ceiba  et  ad  Rio  Blanoo,  rarius. 
Obs,  Bquidem  prseedentibus  affinis;    variat  testa  breviore  et  pan- 

Inlom  obesiore,  yel  testo  graciliore. 

47«  Glandfna  sulculosa  Shultl.  d.  sp. 

Teste  turrito-subulata,  tenuis,  g^Iaberrima,  lineis  impressis  BatiB 
profnndis  orebre  notota,  nitidissima,  pallide  oomea,  Strips  rufes- 
eentibos  hino  inde  ornata  ;  spira  elongato,  apice  obtnsa ;  anfr.  7,  tix 
eonTexinsouli,  ultimus  Va  lon^tudinis  v'ix  equans;  sutora  subsim- 
plex;  apertura  semiovalis;  perist  simplex,  acutum,  margine  dextro 
eoBspione  areuato;  eolumofla  valde  areuato,  basi  truneato. 

Loni;.  10;  Diam.  S'/a;  Apert.  3  mill.  lon^a,  2  lato. 
Hab,  Snb  foliis  emortais  rarissime  prope  San  Juan  et  Humaoao. 
Obs,  Prscedenti  afQnis,  stotura  et  sculptnra  distincta. 

48.  Papa  servilis  Gould. 

Hab,    Prope  San  Juan,  Humaoao,  Fi^ardo,    Ceiba,   et  in  Insala 
Viique,  vulgaris. 


'leck)  ShitU. 


"^'^    ^!C^#»  ■'»  fleck.  Ind.  p.  100. 

■      **■.  ^  ^^    '"^  ^      fM.  islma,  meaibnnaEea :  Hpin 

■^     ^^^'^  *^    ^^s'V  ,  csceoliliai ,   ultimo  vatde  veD- 

„    "'^      ^fej^rf.  *^  %  4nd»tti-ov«liB  :  ealumelln  srcual», 

~^               ^^kT^  '*  "'""'"^  intlaaain,  fade  Uio  ■■btu« 

^  1  ex&ppeiidlEalatiiin, 


ex&ppeiidlEalatiiin. 

•n  fern  cqgioT  habit,  nlroque  Utere  diliUt^- 

.cn  BnKD.suta,   eoalU  duodteim  validig  pem»- 

.  (iroximaUB  'la  parle  aDgnatit  mediana.  Et  ia  ulroqne 

•Ya,    mapa    remat».     Papill«    in    lamlBBin    tin^B»- 

jia  ebliqoia  ordiaatte,   nameroa» ;   eentralis  IrideDtion- 

■ilieaja    media    eloopttc;     media    bi den lisn lala,    dEntical« 

j  Elon^aio,  eilerno  brEvi;  marpiutles  latiores  inB^ualitar  Iri- 

jircnhur,  dinlicoÜe  verana  mar^iaem  exlerlorEm  p^daiim  miao- 

rAu,  inleraa  aoiem  Vktde  producta. 

Oeann  natarale,  Vilrina  mnllomodo  afllB«,  nad  Sucdfleo  pro- 
iteiH.  Lunlnn  KmfOMMa  nalem  diTcram  vMatar  (ef.  Phil.  Handb. 
f.  SI3)  at^ne  eiiam  Huitla  {ef.  Bing.  T«rr.  Moll.  Cn.  St.  I,  p.  ZIS, 
lab.  13,  f.  3). 

U.  Simpulopsis  Portorlcensls  Shotll.  n.  sp. 

Testa  traaavena  aemi-ovalia  ventrosa,  anblaTtgata,  ((nnisatniE 
■triala,  pellaetaa,  nitida,  pallide  TircaEenti-tntea ;  apira  prominala, 
MBuidaa,  oblnaa;  aafr.  3Vt  xl  3,  oouvciiaalmi ,  ulIimDs  inflatna, 
aali««  dcacendana ;  antnrk  profunda ;  oolunella  valda  areaaU, 
diblau,  albida,  aoala;  apcrturs  mtgo«,  rolDodala,  perobliqua,  mar- 
l^mbaa  aalio  tanniaalmo  Janotis,   destro  antroraim  snbarcoalo  pro- 

Diam.  maj.  Ifi;    min.  lOVe;   All.   12  mill.  Longitudo   ab  apiee 
apira  ad  marginem  baaalem  aperturr  15  initl. 
Hab.  CopioaiBBime  ad  Hoaua  in  Sierra  de  Lnquillo. 
Ob*.   Animal  aabfn^eaDeaa.     Spcciea   pulrlirn   ab   afOnibaa    optima 

diatiaeta. 

M.  Succinea  approxinians  Shutll.  n.  <p. 

TcBla  anKBali  ovaii-iiblonp,  alriatD-ptieatula,  nitida,  aaran- 
tiaDO-Bseeinaa,  pcllueida)  apira  exaerta,  brevia,  apiee  papilloBu-acnta; 
aaf^.  3,   coavaiiasini ,  altimns  veatroaus  Va  loiisi'"<lin>B  fe<|naiia; 


—    64    — 
51.  CytindreUa  Portoricensis  Pf. 

Hab.  Prope  San  Jmui,  ntrins. 

SSL  CyUndreUa  palUda  (Gaild.)  Pf. 

Yar,  mi^or,  peristomate  mafis  expaiiBO. 

Bab.  In  Portorico  prope  San  Juan,  abi  Tarietas  copioso,  forma 
typiea  autem  rariusy  ad  ropaa  et  sab  saxU  foliisqse  Mapafaa 
ooenrrit. 

06«.  CylindreÜa  eottulosa  C.  B.  Ad.,  e  descriptione  el.  aietoris  ' 
noilomodo  euiii  C.  paliida  eoigangenda.  Specimina  daa  a  cL  ■ 
Macmorray  in  Jamaiea  lecta,  amieiti»  oh  Bland  debeo,  qaa  ad  = 
speoiom  Adamsianam  refero,  prsserttm  eostis  flliformibiia,  neo  k 
otrinqne  ad  antoras  boliattni  »AaiiB  et  medio  emarpaatia,  dia-  k 
tin^enda.  k 

6a  Cyllndrella  RUsei  Pf. 

Hab,  Prope  San  Juan,  et  0ta.  Catarina,  eopioae. 


•a 


CyUndreliam  eoüarem  Fer.,  ab  aaetoribna  plnriboa,  inaabs  Porto- 
ff^M  adaeriptam,  non  detexit  ooolatissimaa  Blaoner.    VarietatlB  ß»  (H, 
anliperverta  Fer.)  specimina  ab  am.   Camiaf ,  onm  patria  Portorioa 
adnotata,  aecepi,  etiamqne  formam  typicam  (^H»  coüaris  Fer.)  com  pa-   | 
Uia  Barbadoa.    Insnlarom  Hartiniqoe  et  Gaadelonpe,  fide  Femaaao  et    \ 
Saai,  Vera  ineola  videtnr. 


I 


54.  Clausilia  tridens  Schweigger.  (1820}. 

Syn.  Turbo  cornetu  IriderUatui  iinUlrorsw.  Chemn.  C.  Gab.    - 

IX,  pars  1,  p.  23  (in  Reg^ister).  ^ 

Turbo  tridens  comeui   tinislrortus^    iridetUalui   ete.    * 

Chemn.  I.  o.  p.  115,  t.  112,  f.  967. 

Hab.  Valf^tissiraa  ad  arborea  in  Portorico  :  prope  San  Juan,  Hih 

maeao  et  Loqoillo. 
065.  Noilomodo  Ol.  tridens  Chemn»,  sed  Cl.  tridens  Schweigg. 
nuncupanda,  nt  e  verbis  ipsis  Chemaitsii  supra  oitatia  Incolen- 
ter  patet;  sed  leg^mur  insnper  in  descriptione  p.  115  :  „Ich 
Iiabe  sie  wegen  ihrer  Farbe  die  homfarbige^  and  wagten  ihrer 
Zahne  die  dreifachgeMähnte  Behraabe  f^annt^;  ita^ne  »quo 
jare,  vel  potins,  6*^.  eomea  Chemn.  dieen'ia;  sed  ef.  sopra 
obs.  ad  Helieem  MargineUa  Qmel. 


SnPDLOPSlS  (Beck)  Shattl. 

Sjpt-  Suftinea  Hobg.  3.  Simpulopsu  Utck.  Ind.  p.  tOO, 

t'ilrina  Srcl.  B.  ITiirT  Hon.   II,  p.  all.  Sappl,  p,  T. 
„         Suis.  2.   Simpulofiii*  Alb.  Hcl.  p.  53. 
TuU  ImperfonM,  >enilotrilli,  ItnaUHimB,  mciribrnn*erB  :  Hpim 
britU.    ■nfriel.  S— 3Vi.    r»f\i«  ai^crciieeniibiiB,  nlliroo  vulila  vm- 
:  Kp«rturii  Brnpla.  obliqae  rolunitala-avalis  :  eoiiimelln  ureunu, 
MkdHitUU. 
Inimal  hclicifornie ,   tPnlK  nmninu  ineluBUm,    psd«   Uiu  sublua 

plifdo  :  Pallium  fxappcndifuUttim. 
■UtIIU  fcre  rormam  fcrrt  e^uiei  linbel,  Dlroi|ue  liiere  dilatalo- 
lin  aulciu  BDKuKlala,    cu8lin  duadeeim  rnlidU  pcriaa- 
•in.  ^oantni  S  ippruiimal»  in  pftrte  nngusln  mrdiuna,  e(  in  ulroquo 
a    nu\)arra,    magi«    rcmatr.     Paplll»    in    lamiaani    linf;uii- 
Mritboa  obl>i|aiii  ordiniil«,    nunieros«  ;    ecninlis   (ridenticu- 
Irslirulo    modio    vIoncnMi     neiÜs    bidentiiulala,    denlitulo 
cloficaiD.  «lurno  brcTi;  mareinalFB  latiorei)  incqualiler  iri- 
nticulia  veraua  marKintm  cilcriorem  gradaiim  minu- 
iBteroo  anieai  valdo  producta. 

MW*  nalnrale,    VUrintr  nBlIxmnJn  affinr,  sed  Suerinem  pru- 
I.    Lsoina   linfVkliH   «ulrm  dilrrsa  videlor  (^ct.  Phil.  Ilandb. 
f.  SU)  »l^u*  «Liam  Maiilla  (of.  BInn.  Terr.  Moll.  Un    Sl.  I,  p.  213, 
Iah.  13,  r.  3). 
SbnpnlopttiH  PuriorirvDsb  Shutll.  n.  sp. 

T*»la  iransvcrar  «rmi-uvalis  »enlroB»,  sublwifnil»,  IrnuiBfilnie 
ntiiala,  pt1laf«nii,  nitida,  patlide  rirenef nti-latea :  spira  prominala, 
••■■UcB,  sbinca;  uifr.  1%  a'  3>  eaiifvilsainii ,  ulumus  inflatan, 
■Ml««  4Mrrnd«nB ;  antara  prafunda ;  ooliimella  valde  arcaKla, 
jUalnia,  albida,  aoala;  ■purlur*  ui>fU4,  rulundula,  prrubli^un,  mar- 
giaBaa  mllo  UtnaiBalniu  Jbbdüb,    daitro   antrorsim  Hnbarcuuia  pro- 

Diam.  maj.  li;   min.  10',,;   All-    12  mill.  LungituJ»  ab  npioo 
apirr  ad  oiarporm  bnsairm  aprrlurir  15  mill. 
Uab.  ropiiHiaaiinc  ad  Mu«as  in  Slcrrn  dr   t.D<|DillD. 
CA*,    dslm*)  cubrui*te*o*aa.    SperiVa    pulclira    ab  afflnibus    opIiiDD 

Snrctura  approiioiaus  Shutll.  n.  »p. 

:«■(■  uvali-ublonf^a ,    slrialu-plinatnla.    nilida,    «uran- 
•liiiaiini,    uilimUH   vantrueu»  V«   longilBdinia  lE^uann; 


—    56    — 

Butorn  profaeda;  eulnmella  regralarher  arcnata,    sopeme  filariler 
incraBsato;  apertura  obliqua,  ovalis. 

LoDg^.  125  Diaro.  7;  Apert.  9  mill.  longa,  med.  6  lata. 

Hab.  Vulgaris  in  Portorico  :  prope  San  Juan,  Fajardo,  Ceiba,  Hu- 
macao,  Lnquillo  et  ad  Rio  Blanco. 

Obs.  Occurrit  etiam  in  insula  St.  Thomas.  Medium  tcnct  loeum 
inter  S.  Sagra  Orb.  (Cubensem)  et  S.  fulgentem  Lea  (t  Ber- 
muda);  a  priore  differt  sntura  profundiore,  spira  magis  atte- 
nuata,  anfr.  convexioribus,  ultimo  graciliore  minus  ventrosoj 
a  S.  fulgente  antem,  spira  multo  breviore,  itaque  forma  yalde 
dtversH.     Variat  interdum  testa  conspicue  pUcatula. 

51.  Succinea  hyalina  Shaltl.  d.  sp. 

Testa  semigloboso-ovata,  eximie  striatula,  nitida,  pellneidaf 
hyalina;  spira  brevis,  apiee  papillaris;  anfr.  SVa—S»  eonvexi,  uHi- 
mus  ventrosus,  circa  Viq  longitudinis  equans;  sutura  mediooriss 
oolumella  leviter  arcuata,  superne  tennisslme  marginata;  apertorm 
obliqua,  ovalis. 

Long.  10;  Diam.  7;  Apert.  circa  8  mill.  longa,  med.  5  lata. 

Hab.  Ad  Rio  Blanco,  rara. 

Obs.  Forsan  precedentis  varietas,  sed  testa  pro  magnitadine  bra- 
viore,  anfr.  ultimo  magis  inflato,  et  sotora  minus  profuday 
itaque  anfr.  supremis  minus  conTexis  et  spira  mians  graeli 
differie  videtur. 


Suecineaim  Riisei  Pf.  non  detexit  b.  Blanner. 

TomateUina  Cubensis  Pf.,  ad  oras  Insolarum  St  Thomas,  ft  For- 
torico,  cum  speciebus  Tariis  generum  Pedipes,  TruneaMaj  Riaoa  eto., 
haod  infrequenter  ooeurrens,  quandoquidem  maris  nee  terra  i«oo1a, 
exciudcnda  est.  Annon  Odostomim  speeies  sinistrorsa,  velpotm 
neri  novo  referenda?  Si  sie  res  se  habet,  pro  nomine  generieo  BUm* 
neria  proponere  vellem. 


(Continuabitar.) 


--VWUIWIAAA^ 


•.  n.  Tsn  Fellenlwrs,  Ober  ein  elgen- 

hOmllches  Fahlerz  aus  dem  Elnflscb- 

«hale  im  Kanton  VTaUÜ». 

(Vor|Cclrif«n  am  i.  Muts  18M.) 
Herr  Braon*.   Chemiker   in  Sitten,    bat  mir  Toigende 
llllfaeilutift  gcmaclil : 

bAid  üslIichpQ  Abhänge  des  erzreichen  Einfisch-  oder 
Anoifier-Thalri,  fn  der  Nähe  der  Dörfer  Lac  aod  Gotaa. 
Flen  in  grünca  Giiaimcrschiefer  mehrere  Günge  aof, 
rrkbe  ein  eigciilbümlichca  Fahlerz  eolhalleo,  das  schon 
til  längerer  Zeit  wegen  seines  bedenlenden  Sllbergehal- 
••  di«  Aarmerksamkcil  des  Spekntalionsgeistes  aur  sich 
Mogeo  hsl,  und  welches  jetzt  von  einer  Berliner  Gesell- 
l  aasgebeatet  wird. 

,Die  Gangmasse  dieser  Erze  ist  in  den  nördlich  tod 
I.BC  gelegenen  G.logen  rein  qnarzig;  südlich  dagegen  ent- 
!biU  dieselbe  neben  Qtiari  auch  Üraunspalb,  bis  endlich 
■ocb  weiter  gogcn  Süden,  in  den  Nickel-  nnd  Kuball- 
(mbvo  bei  A)er,  reiner  tirannspalb  [ein  blallrig-krjslal- 
iBbchea  Gestein  aus  Kalk-,  Magnesia-,  Eisenoiydnl  und 
|lMif«aoi;dulkarboniilcn  in  wecliselnden  Verhältnissen  be- 
lebend) als  ansschllessiicher  Erzbegleiler  auftritt. 

^Uie  Fahlerie  selbst  linden  sich  theils  in  derben  Aus- 
ebeidangon,  theils  in  die  Gangmasse  eingesprengt,  oie- 
aib  kr^slallisirt,  öfters  mit  Kupferkies  untcrmischL 
In  Ihren  äussern  Charakteren  uaturarheiden  sie  sich 
1  «na  den  gewöhnlichen  Fahlerzen,  auch  ist  ihr  pjro- 
clienilKhes  Verhalten  das  der  Fahlerzo  im  Allgemeinen. 
In  ihrer  chemischen  Konslltutioa  bieten  sie  jedoch  ein 
eigenlbümlichrs  Verhällniis  dar,  welches  sie  von  den  ei- 
(«nllicfaeo  Fahlerien  ontencheidet. 

(irrm    ■(uhcil-   April  ISM.) 


—    58    ~ 

]»Alle  diese  Erze  enthalteD  Kopfer,  Eisen  ood  Zink  io 
aDDäbernd  gleichen  Verhältnissen :  Silber  von  0,6  bis  3»75 
p.  %•  In  den  eleklronegativen  Schwefelmetallen  diifferiren 
sie  indessen  bedcnteod  unter  sich,  indem  von  vier  analy- 
sirten  Erzen,  Nr.  1  nur  Schwefelarsen,  Nr.  2  die  Schwefel- 
verbindungen von  Arsen,  Antimon  und  Wismuth,  Nr.  3 
Antimon  und  Arjien,  und  Nr.  i  Arsen  und  Wismuth  ent- 
hielten. 

^Der  specifische  Charakter  aller  dieser  Erze  liegt  in- 
dessen in  ihrer  Formel,  welche  von  der  anderer  Erze 
wesentlich  abweicht;  die  folgende  Analyse  wird  dieses 
bestätigen. 

j^Das  zu  untersuchende  Erz  wurde  gröblich  gepulvert 
durch  Behandlung  mit  verdünnter  Chlorwasserstoffsfinre 
von  den  ozydirten  Zersetzungsprodukten,  dann  durch 
Waschen  vom  grössten  Theile  der  quarzigen  Gangmaase 
befreit.    100  Theile  des  so  gereinigten  Erzes  enthielten : 

Gefunden.  Aequivalente. 

Kupf.(nebstO,6%Silber)  35,566  Schwef.  46,20 j  gj  14=3  27= 
Eisen    ^        w        3       3.850        »      11.00      \^  ^' 
Zink     »        »        »        2,006        »        4.94)  ^' 

WismoUl ^.Ö«        •        i.85 1 ,9^00=1.00= 

Antimon 8.800        »        5,45 1       ^  ^^ 

Arsenik 10,962        ,>      11.70]  ^' 

Schwefel 23.755        »  118,775=:6,25==25Aeq. 

Quarz 9.400 

100,282 
13(Cu^Fe.Zn)+  13S  =  13RS. 

4(Bi,Sb,  As)  +  12S=  4RS3 

,9 Wenn  man  also  Cu^  Fe,  Zu  und  Ag,  welche  sich  in 
allen  Verhältnissen  gegenseitig  vertreten,  als  isomorph 
betrachtet,  so  erhält  man  die  empirische  Formel  13 RS 
4-4RS^  aus  welcher  sich  mit  Leichtigkeit  die  rationelle 


3(3R£.RS3)+(4RS,RS3)  ableitCD  läisL  Bei  Belracb- 
liag  dtrs«r  Formel  crgicbt  sich,  dass  sie  im  ersten  Glicde 
paan  ifen  KulhgülUgerien  (3ltS,  ItS^)  enUprichl,  im  zwei- 
(M  Gliede  dagegen  dea  gewöhnlichen  Fahlerzen  (4RS,RS3] 

•Mlog  l«t 

.Die  Aoalj-se  des  Erzes  von  eiocm  andern  Gange  ergab :  J 

Gefnoden.  Aequivaleote. 

Inpfer 34,65  Schwefel  8,57| 

eiKR 6.40 

Snb«r a,75  B       OMi 

....  8,49  „       0,61] 

f«»'»''!     ....  19.71  .      yf»  =3.78=1.00. 

•cbw«f«l 35,99 

^Osaniga  Gsogmatae    5,10 

99,02 

,T>ie  Aeqaivalenle  der  elekropositWeD  Schwefelmetalle 

TcrhallsD  sich  in  diesem  Erze  la  den  AequivaleoteD  der 

Aneo-   und  AnlimonsulGde  «Dnahernngsneise  wie  4;  f; 

■ao  könnte  es  daher  für  ein  gewöhnliches  Fahlerz  haUeo. 

Bei  der  ßclrachlnng  des  Erzes   sieht  man  indessen  deat* 

h,  dass  o  eine  ziemliche  Menge  Kupferkies  beigemengt 

ithüK.  weshalb  auch  hier  der  Eisengehalt  höher  ist,  der 

la  den  andern  Erzen  4  bis  5  "/o  nicht  übersteigt.     Denkt 

■lao  sich  daher  eine  dem  Kapferkies  entsprechende  Menge 

Cb' S  +  Fe' S^  abgezogen,   so   wird   das  Verhiitloiss  der 

•Icktrooegativen   Schwefelmetalle    erhöht,    nnd    es   Tolgt 

rfsrao«,  dass  auch  diesem  Erze  dieselbe  Formel  beigelegt 

werden  mus«,  als  den  vorigen.   —    Da  die  bcschriebeoeD 

Erte  in  ihrer  Konslltutioo  von  verwandten  Mineralspecics 

weseolhch  abweichen,  so  könnte  man  ihnen  eine  beson- 

4er«  Beaenanng  ertheilen,   woRir  ich  dem  Anniviertbale 

deo  Niaen  Annirit  vorschlage. 


* 


I 


—    60    — 

ۥ  Brunner  II 9  niltihelliiiis  ans  ein 
Briefe  Ten  HEerm  A.  w.  Meriet  In  l4m< 


(Vorgetragen  am  1.  April  1854.) 

Herr  Professor  A.  v.  Morlot  io  Laasanne  bat  mir  od- 
ler  dem  22.  März  1854  folgende  MittbeiloDg  gemacht: 

yCs  TTurde  bisher  bei  qds  aDgeDommen,  dass  das  er- 
ratische Gebilde  jünger  sei  als  das  sogenannte  ältere  Di- 
loYium,  oder  schlecblweg  das  Diloviom,  und  in  der  That 
siebt  man,  z.  B.  bei  Genf,  die  entsprechende  Ueberlagemng ; 
bei  Heidelberg  ond  bei  Wien  sieht  man  anch  das  errati- 
sche Lösgebilde  auf  dem  Dilaviam  aufgelagert.  Aliein 
eine  Scbwieriglceil  ergibt  sich  aus  dem  Umstand,  dass  das 
Material  der  Dilnvialterrassen  oft  ganz  alpinisch  ist»  und 
zwar  an  Stellen,  wo  es  durch  gewöhnliche  Strömungen 
aus  den  Alpen  nicht  hingelangen  konnle,  z.  B.  bei  Horsee; 
dann  erweist  sich  der  erratische  Till  des  Nordens  als 
älter  als  die  alten  Meeresuferlinien,  welche  offenbar 
unseren  Diluvialterrassen  entsprechen.  Andererseits  hat 
man  sowohl  in  Schottland  als  bei  uns  zwei  verschiedene 
Phasen  der  Gletscherzeit  nachgewiesen.  Nun  ist  unter- 
halb der  Brücke  von  Tavel  zwischen  Vivis  und  Montreux 
an  einer  sehr  schön  entblössten  Stelle  die  deutliche  Auf* 
lagerung  des  Diluviums  auf  einem  ganz  charakteristischen 
erratischen  Gebilde  zu  sehen,  und  wir  gelangen  daher  zu 
dem  Resultat,  dass  die  zwei  Phasen  der  Gletscherzeit  durch 
die  Diluvialperiode  getrennt  waren,  eine  Periode,  während 
welcher  die  Gletscher  nicht  nur  die  Niederungen,  sondern 
auch  alle  Hauptalpenthäler  verlassen  hatten,  da  sich  die 
Dilovialterrassen  bis  weit  in  dieselben  hinauf  verfolgen 
lassen. 


.     —     61     — 

.Wir  gplangcn  so  aar  rollende  ünlerablheiluiiKcn  der 
futerniren  Periode : 

1)  Erife  GleUclierperiode,  diejenige  ihrer  grÖBSlen 
Audeboang.  wo  der  IthoDCglolscher  z.  B.  die  ibm  von  Hrn. 
(oa  CbarpeDlicr  zogcwiesene  Aasdehnung  besass.  Scheint 
bl  TOD  langer  I>aaer  gewesen  zu  «ein. 

9}  Dilavinlperiode.  Die  Gletscher  sind  ganz  ter- 
idivandeo.  auch  in  allen  Uauplalpenthiilern.  Der  Elephant 
•ble  m  der  Schweiz.  Nach  den  WildbachschaltkegclD  am 
S«Dr«rsee  zu  urlheilen,  mindeslens  von  eben  so  langer 
Daaer  al>  die  moderne  Periode,  also  nach  Ljell  über 
fe0,0O0  Jahre  dauernd. 

3j  Zw«ile  Glelscberperiode,  diejenige  ihrer  mio- 
dcra  Aoidebnong;  der  Rhoneglclsdier  z.B.  hielt  sich  im 
Gtofenoebecken,  an  seinem  obero  Eode,  noch  eine  Meeres- 
^tdbo  «oo  9S0  Metern,  bei  Laosannc  beiläufig  von  500  Me- 
|«(a  erreichend  and  wohl  noch  vor  Genf  endigend,  den 
iarleo  oicbl  iiberscbreilend  und  den  Fuss  des  Jura  nicht 
baröhreod.  Uildungdes  Loascs.  Der  Elephant  lebt  im  Lande. 
Kscb  den  enttprechonden  Ablagernogen  zu  nrlheilen,  von 
bsger  Dauer. 

4)  Moderne  Penudc.  Die  Gletscher  verscbwindcn, 
der  Cuotinent  hebt  sich  um  ein  Geringes  und  die  Flüsse 
(rab«n  sich  ein  tieferes  fielt  in  ihren  früheren  Diluvial- 
aoMiiweoiDaDgeo  an*.  Der  Elepbant  verschwindet  und 
der  Mensch  enchoiol. 

■Zum  Schlosse  die  Bemerkung,  dass  Hr.  Venetz  schon 

e  wusste.  da*i  es  zwei  durch  eine  Diluvialzeit  gelrennte 
GleUcherperinden  gegebm  li«l." 


4 


—    62    — 

t 

WL.   IIIOTI9    Alier    seine    telegmphlsche 
Elseiilialm-Contrel-lJlir. 

(Vor(^otra^n  den  1.  April  18fi3.) 

Die  Anweodaog  tragbarer  Telegraphen^Apparate  bat 
mao  vielfach  für  den  Eisenbabodienst  vorgescblageD.  Bei 
einem  etwa  sieb  ereignenden  Unglücke  wäre  es  ein  Leich- 
tes, die  Telegraphen-Apparate  mit  den  vorhandenen  Li- 
nien in  Verbindung  za  bringen  und  auf  diese  Weise  Hälfe 
herbeiznrnfen,  oder  andere  Mittheilungen  zu  machen. 

Wenn  aber  der  Wagen  selbst  verunglückt,  auf  welchem 
der  Telegraphen- Apparat  sich  befindet,  was  dann? 

Man  sieht  leicht  ein,  dass  in  solcher  Weise  nicht  sehr 
viel  für  die  Sicherheil  des  Eisenbahndienstes  zu  gewinnen 
ist,  so  wünschenswerth  es  auch  wäre,  in  solchen  Fällen 
schnell  Nachricht  geben  zu  können,  sei  es  auch  nur  um 
weiteres  Unglück  zu  verhüten. 

In  Nachstehendem  theile  ich  das  Projekt  einer  tele- 
graphlschen  Contröl-Uhr  mit,  das  ich  aus  Auftrag  entwor- 
fen habe  für  eine  36  Kilometer  lange  Strecke  der  Eisen- 
bahn zwischen  Turin  und  Genua.  Damit  soll  der  Zweck 
tragbarer  Telegraphen  vollkommen  erreicht,  und  ausser- 
dem eine  genaue  Controle  über  den  Wächterdienst  und  die 
Geschwindigkeit  des  Zuges  erzielt  werden. 

Eine  gewöhnliche  Pendel-Uhr  mit  Schlagwerk  ist  so 
eingerichtet,  dass  zwei  vom  Gehwerk  getriebene  Walzen 
in  ähnlicher  Weise  wie  beim  Morse*schen  Telegraphen 
^nen  Papierstreifen  in  Bewegung  bringen  in  der  Weise, 
dass  in  einer  Stunde  etwa  3  Decimeter  sich  abwickeln. 

Das  Schlagwerk  (nach  Art  der  Pausir*  Werke  mit  Rechen, 
wie  man  es  hie  und  da  bei  Schlag-Uhren  findet,  die  Viertel 
und  Stunden  aus  einem  Werke  schlagen)  ist  so  angeordnet, 
dass  die  Schläge  sich  in  das  Papier  eindrücken,  indem  ein 


den  Kechen    In  Dcwcfcuiig   gesetzter  S(in  die  Ein-' 
Fräcke  SU  vcit  von  rioaiider  enifernt  macht,  dass  die  Zahl 
ScblÜgfi  geiählt  werdcD  kaaa. 

Ein  Elektromagnet  i^l  am  Schlagwerke  so  angebracht, 
Au'ch  die  BewPguog  Bcines  Ankers  dasselbe  ausgc- 
I^cr  Hechenhalter  des  Schlagwerks  lüssl  ats- 
ftcchco  nicht  über  die  Pause  hinaugfallen.  es 
ein  Schlag  mil  dem  zweiten  Ilamtaer  (Vicr- 
erfulgeo;  dieser  zweite  Uammer  schlÜgl  aaf 
•ine  ülocke  und  drückt  tugleicli  einen  Punkt  in  den  Pa- 
pienlrcifen,  lo  jedoch,  dass  diu  l'unkte  des  zweiten  Ham- 
len  in  eine  andere  Linie  als  dicji-nigen  des  onten  Uatn- 
>ers  f4ili^H. 

Statt  de*  einen  Schlagwerks  kann  man  auch  zwei 
letunen,  die  Erklärung  wird  alsdann  «iufacher.  Das  eine 
iWerk  wird  alle  Standen  stets  nur  vom  Gehwerk  ansgelöst 
nnd  druckt  die  Zahl  der  Schläge  in  den  PapierstreiTen  ein; 
andere  Werk  k»nn  vermittelst  des  Eleklromagnelen 
fa  den  eleklri!>chen  Strom  ausgelöst  werden,  sein 
Uamncr  schlagt  aar  die  Glocken  und  macht  zu  gleicher 
Zeil  einen  Eindruck  auf  dem  Papierstreifen. 

Ulete   telegrat>his(.'he  Uhr  sei   nun  auf  der  zunächst 
liegenden  Telegraphen-Station  aufgosIcllL 

Vua  dieser  Station  aus  geht  ein  besonderer  Leitanga- 
l  der  Eisenbahn  entlang  und  endet  in  der  freien  Luft; 
in  der  Station  »lebt  derselbe  in  \  <  rbiiidung  mil  dem  EIck' 
IronMgnelcn  der  Lfar,  einem  Galvanometer  und  einer  fial- 
plerie.  deren  einer  Pol  mit  einer  Erdleitung  in  Verbin- 
«sng  ist 

E>  )»l  nun  leicht  einzusehen,  dass  wenn  man  in  ir- 
id  einem  beliebigen  Punkte  der  ganzen  Linie  dieselbe 
il  einer  Erdleitung  in  Verbindung  bringt,  dadurch  die 
lUctis  der  Telegrapheo-Staliun  geschlossen,  und  somit 


lomit   ^^üj 


—    64    — 

ein  Schlag  auf  die  Glocke  and  ein  Eindruck  im  Papier-  y 
streifen  hervorgebracht  wird. 

Jede  Wächter-Stalion  ist  mit  einer  solchen  ganz  ein- 
fachen Vorrichtnng  in  Form  eines  Glockenzags  ver- 
sehen. 

Der  Wächter  ist  nun  beauftragt,  jedesmal  so  oft  ein 
Zug  vorbei  ist,  die  Glocke  zu  ziehen.  Im  Falle  eines  Un- 
glücks hat  derselbe  den  Glockenzug  einzuhängen,  wo- 
durch in  Folge  des  fortwährenden  Anschlagens  der  Glocke 
die  Aufmerksamkeit  des  Personals  erregt  wird ;  nach  diesem 
wird  das  verabredete  Zeichen  gegeben,  indem  die  Glocke 
ein- ,  zwei- ,  dreimal  u.  s.  w.  angeschlagen  und  dadurch 
die  Art  der  Hülfeleislung  angedeutet  wird. 

Der  Papierstreifen,  welcher  täglich  abgeschnitten  und 
der  höhern  Control- Behörde  vorgelegt  werden  kann, 
würde  sich  etwa  wie  unten  stehend  ausnehmen,  und  seine 
Zeichen  wären  folgendermassen  zu  übersetzen : 


Mit  dem  Schlag  3  Uhr  kam  der  Bahnzug  auf  der  Sta^ 
tion  1  an,  der  Wächter  der  Station  5  war  abwesend  (hat 
sich  darüber  zu  verantworten),  die  Geschwindigkeit  des 
Bahnzugs  nahm  gegen  halb  vier  Uhr  ab,  und  erreichte  dage- 
gen einige  Minuten  vor  4-  Uhr  zwischen  der  20sten  und  Sisten 
Station  eine  reglementswidrige  Geschwindigkeit  von  so 
und  so  viel  per  Minute.  Der  Zug  kam  um  4  Uhr  auf  der 
26sten  Station  an. 


lW«!!',  Nachrichten  von  derf^temwarte 
lo  Bern. 


iriMfer  tasa  auf  tass. 


(VoreolrBE'» 


1  1.  April  IHM.] 


Pi»  meleorologischeo  Beobachtangeo  Trnrdeo  auch 
IM  *eHlo»encn  Wialer  aaf  die  Trübere  Weixe  fortgesetzt, 
—  nur  in  der  leljicn  Zeit  die  Ablesang  dci  Tbermomeleri 
ta  der  Kohlmkisle,  als  dem  Zwecke  oithl  genügend  (a. 
UiMh.  Nr.  Mi],  unterbrochen,  ond  ebenso  die  des  Brander- 
•ehcn  Deciinalorioms  aas  nhnlichen  Gründen.  Die  viertel- 
pkrlich«  üebersicht  der  Beobachlongen  erbiell  dagegen 
•tae  CBgeslaltnng,  welche  einiger  Erläulorung  bedarf. 

Fqrt  Erste  erschien  es  passend,  die  vicrieijührlichen 

l'ebenichlen    mit    den   meteorologischen   Jahreszeiten   in 

BinkUng  rn  bringen.     Ferner  warde   zwar  für  die  Millel 

der  Aofaben  des  Baromelcrt  und  LufUhermometers  noch 

41«    je    einem  Samslag  Mittag   vorhergehende  Woche   in 

Grand«  gelegt,  au  dasa   z.  B.   die  für  den  17.  Dezember 

I  Wi|t*scbriebcDea  Zahlen  dem  Zeitraome  vom  10.  Dezember 

■llluaf  s  bin  zum  17.  Dezember  Mittags  entsprechen,  —  an- 

llUlt  «b«r  die  Mittel  fijr  jede  der  7  täglichen  Beubachlun- 

n  «inxelo  aufzunehmen,  schien  es  genügend  zu  sein,  für 

•  B«romcler  das  Hiltel  der  mittäglichen  Beobachtungen, 

A   für   das  Thermometer  das  Mittel   aas   den  Bcobach- 

llufen  um  H  *",  1}  ^  '20 '  und  21  ''  aufzunehmen,   da  diese 

L  ^isacr  Annäherung   die  Tagesmittet  darstellen.     Für 

I  OsoooDietcr   wurde   wie  früher  die   mittlere  tägliche 

tioD,  —  für  die  Bewölkung  um  Mittag  das  wöchent- 

!  milei,   —  für  die  Niederschläge  die  wöchenllicha  . 


—    66    — 

Sornme,  —  für  die  TemperatureD  in  3  and  6  Foss  Tiefe  ^ 
die  am  betreffenden  Samstag  erhaltene  Beobachtung  ein-  T. 
geschrieben.    Dagegen  wurde  vorgezogen ,  anstatt  des  in  -iL 
einer  Woche   vorherrschenden  Windes  die  Richtung  der  * 
Besultirenden  der  um  Mittag  wehenden  Winde  anzugehen»  ~ 
und  zwar  bezeichnet  g.  B,  N  39  0,  dass  diese  Resultirende  .. 
sich  um  39^  von  Nord  nach  Ost  entfernt  habe.    Anstatt  ^| 
endlich  bloss  anzugeben,  an  wie  vielen  Tagen  einer  Woche  7 
Nebel,  Regen,  Schnee,  etc.  beobachtet  worden  sei,  wurde  ^ 
diese  Angabe  nur  noch   für  die  Niederschläge  und  die  J 
Gewitter  aufgenommen,  und  dagegen  notirt,  wie  viele  wirk- 
lich schöne  Tage  die  Woche  gehabt  habe,  an  wie  vielen   ^ 
Tagen  Regen  oder  Schnee  andauernd  gefallen  sei,  an  wie 
vielen  Tagen  der  Nebel  nicht  aufging»  und  wie  viele  Tage 
endlich  eine  veränderliche  Witterung  zeigten.    Anhangs-    - 
weise  wurden,  wie  früher,  die  beobachteten  Extreme  in 
den  Ständen  des  Barometers  und  Thermometers  ange- 
geben, —  aber,  wie  früher,  da  keine  selbstregistrirenden 
Instrumente  zu  Gebote  stehen,  nicht  die  wahren  Extreme, 
sondern  die  sich  in  den  täglichen  Beobachtungsstunden  : 
0,  3,  4,  8,  9,  SO  und  21^  erzeigenden  Extreme, 

Die  Stellung  der  Windfahne  um  Mittag  wurde  in  dem 
von  der  Uebersicbt  beschlagenen  Zeiträume  (26.  November 
1863  bis  25.  Februar  1854)  64mal  eine  andere,  und  zwar  ging 
sie  6mal  von  O  in  80,  6mal  von  SW  in  W  und  von  NO  in 
N,  4mal  von  W  in  S,  von  N  in  O  und  von  SO  in  O,  etc. 
über,  —  im  Ganzen  drehte  sie  sich  34mal  nach  rechts, 
96mal  nach  links,  und  schlug  nur  4mal  in  die  entgegen- 
gesetzte Lage  über.    Sie  zeigte 

S        SW        W        NW        N        NO        0        SO 
10         9  16  3  13        13         19        11 

Mal,  und  ea  ergaben  sich  folgende  Windrosen,  welche  sich 


MnfMas 

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—    68    — 

der  Reihe  nach  aaf  Barometer,  Bedeckung  and  Ozonreac^ 
ÜOD  belieben  :  ] ' 

S  SW  W  NW  N  NO  0  SO 

709,0  709,5  709,3  713,4  713,0  711,4  717,8  716.8 

0,6  0,9  0,7  0,7  0,6  0,8  0,5  0.7  .^ 

10,2  13,3  14,0  14,0  11,3  11,4  8.9  9.3 

Bezeichne  ich  die  schönen  Tage'  mit  1,  die  Nebeitage  mit  tli ' 
die  Regentage  mit  III,  die  Schneetage  mit  IV  und  die  Ter*' 
änderlichen  Tage  mit  V,  so  ergibt  sich  für  Barometer," 
Ozonreaction  and  resaltirende  Windrichtang  folgendes^ 
Schema :  ^ 


I 

U 

U! 

IV 

V 

715,1 

707,1 

720,5 

707,9 

712,3 

10,1 

7,9 

9,2 

13,3 

11.6 

S700 

N630 

0 

878W 

N410 

wobei  jedoch  za  bemerken  ist,  dass  in  dem  betreffendeo 
Zeiträume  nar  zwei  Tage  als  Regentage  notirt  worden, 
und  beide  auf  die,  sich  durch  einen  beständigen  ziemlich, 
hohen  Barometerstand  auszeichnende  Periode  von  Ende 
Januar  bis  Anfang  Februar  fielen.  Endlich  erhalle  ich  noch, 
als  Mittel  für  die 

Ta|^  ohne  Tage  mit 

Niedersehlige.  Niedersohläi^eB. 


Barom 713,95  ....  710,22 

Bewölk.     .    .    .  0,53  ....  0,86 

Ozonom.    .    .    .  10,25  ....  12,4-5 

Wind     ....  N660  ....  S57W 


Wolff^    :VotlEca   Kar  Geschichte  der 
lliemiittk  und  Physik  tn  der  Schweiz. 

t)  Zur  EfgüDKang  der  TruhcrD  ^ulizell  über  Cunrati 
diu»  uad  Uaac  llabrecht  (s.  Mitlh.  56]  mag 
irl  wcriJcu,  i1a*s  voo  Bt-iden  in  den  van  [lanscb 
bcraoi gegebenen  Epistotte  ad  Joannen  Kfpplerum  wie- 
Oll  die  Ked«  isl,  namenllich  pag.  79,  162,  -2fü.  5tä, 
665 ,  677  und  684.  Auf  pag.  162  findel  sich  sogar 
lom  Iclilcn  I>cz('mber  1599  aus  älrassburg  dalirter 
voo  Duypodiui  an  Keppler.  —  Uer  von  Üoppelmayr 
Hiat  ori  »eben  Nachricht  von  dea  Nürnber- 
f  c  h  e  a  Mathematicti  und  Künsllern  mehrfach  , 
AÜicb  pag.  Itä.  erwähnte  Isaac  Babrecht  scheiat 
iSvr  Obige,  sondern  vielleicht  ein  Sohn  desselben 
«ten  lu  leld.  —  Dagegen  besitze  ich  iu  meiner  Satnm- 
'  (ieschicble  der  Malhematik  und  Physik  zwei, 
darch  ihre  (irasse  von  einander  unterscheidende 
l«r.  auf  wrldien  man  liest:  Isnac.  Habrecht.  Scaphusi- 
m.  HuUelius.  Anno  »tatis  Christi  l608.  Suffi  64.  Ar- 
'opon  aolomali  inventor ,  fabricator  et  aulor.  Immor- 
üabreclil  oonien  Isacus  habet.  Beide  zeigen  liab- 
lit  all  onetn  Zirkvl  in  der  Hand,  einer  ArroillarsphSre 
keo,  einer  (icwichlnhr  hinter  sich. 
Sl  Leber  Johann  Jakob  CUsi  von  Zürich,  der  von 
1  —  1723  Kalender  herausgab,  die  Üftictas  Aitronomicat , 
er  aatroMoro  ische  Ergüt  zlichkci  tcn,  Zürich 
fj.  A".  and  einiges  Verwandte  schrieb,  finden  sich  im 
d  3.  Bande  des  von  David  von  Moos  publicirten 
IroDotnisch  -  Polilisc  h   -  ilisloriscben     and 


a 
J 


—    70    — 

KircblicbcD   Kaleuders   für  Zärich  verscbiedm'" 
NolizeD.  '    ''^ 

S)  Als  LeoDhard  Eoler  bei  seiner  AnkiniR  lo  Btii»^ 
lin  der  KÖDigin-MaUer  vorgestellt  wurde,  die  gerne  mit' 
Gelehrten  umging»  war  es  (nach  Egidy,  das  Weltall)  dieser'* 
Dame  auffallend,  dass  Euter  im' Gespräche  mit  ihr  so  AÄ-*^ 
silbig  sei;  als  sie  ihn  darüber  zur  Rede  stellte,  antwortete^ 
er:  )»Ich  komme  aus  einem  Lande,  wo  man  gehängt  wird»'' 
wenn  man  spricht.^  .  ^ 

4)  Ueber  Simon  Grynäus  (1493-1541),  der  nicht^ 
nar  in  den  mathematischen  Wissenschaften  wohl  bewan^^ 
dert  war,  und  sie  vor  seiner  Berufung  nach  Basel  itt^ 
Heidelberg  lehrte ,  sondern  der  sich  durch  seine  GriecU-  < 
sehen  Original-Ausgaben  des  Euklid  (Basel  1533)  and  Pto-^ ' 
lemäus  (Basel  1538)  die  höchsten  Verdienste  um  dieselben  ^ 
erwarb,  ist  im  Basler  Taschenbuche  auf  1853  eine  sehr 
interessante  Arbeit  von  Streuber  erschienen. 

5)  Ueber  Josias  Simmler  (1530— 2.  Juli  1576),  der 
hin  und  wieder  für  den  berühmten  Conrad  Gessner  im 
mathematiscben  Unterrichte  Ticarisirte ,  und  De  prineipiü 
oitrononUiB  (Tigur.  1559)  schrieb,  finden  sich  in  David  tob 
Moos,  Sammlung  von  Grabschriften  *(1  69)  verschiedene 
Notizen. 

6)  In  Nr.  181  der  Mittheilnngen  war  von  Burkard 
Leemann's  (14.  Febr.  1531  —  12.  Sept.  1613)  Schriften 
über  die  Sonnenuhren  die  Rede.  Leemann,  der  später 
Antistes  der  Zürcherischen  Kirche  wurde,  war  überhaupt 
Liebhaber  der  Mathematik,  und  schrieb  zur  Zeit  auch  ein 
Nachrichtliches  Bedenken  wegen  des  neuen 
Gregorianischen  Kalenders.  David  von  Moos  gibt 
in  8.  Sammlung  von  Grabscfariften  (1  81  und  285)  und  in 
s.  Astron. -Poiit.-Histt- Kirchlichen  Kalender  für  Zürich 
(1  155  und  11  263)  manche  Nachrichten  über  ihn. 


-     71     - 

D  Der  EogsdiDcr  Marlia  Planta  (1723—1772)  ist 
f  als  Begriuidcr  eiuui  PtiilaDlropins  und  ciDes  grösocrn 
nsctuniiclieo  Lebeoi  ju  Bündlen,  —  (bcils  seiner  Vor- 

I  am    tlic  Schcttiün-Ek-clriäirmascliiue,   die  Dampf- 
clc.    «illt-D,    schon    vielfach   genannt   worden. 

>  Ptibl  >chrli-b  1S2I  [s.  Aalugrapbensammlun);  der 
relK.  Niiturr.  (ies.  Nr.  8&7]  über  ihn:  „In  den  Jahren 
■ — li73  blülttu  tU»  äouiioarium  von  Afarscblins.  Pro- 
>r  Planta,   auKgerüsU-t  mit  den  scliönslen  mathemsli- 

.  mechanischen  und  phjsicalischen  Kennlnissen,  ar- 

I  nmlbif  darauf  loi,  Liebe  mr  Naiur  in  «einen  Zog- 

I  in  «ecken.  Ich  war  nicht  oaler  diesen  Züglingen, 
t  habe  ich  mein  schwaches  Läoipchcn  in  meinem  22. 

TOD  Brincm  Lichte  angezündel.  Sein  zu  früher  Tod 
ileile  dio  schöneu  Aassiclilen."    Ausser  der  Biographie, 

'.  Amileiu  1808  dem  Neuen  Sammler  fürBünd- 
«invrrlrible .  lindi-n  »ich  Notizen  über  Planta  im  Aslr- 
-HüL- Kirchl,  Kalender  für  Zürich  von  David  von  Moos 
iO],  in  Schulerü  Schwetzcrgi'schichle  (IVb.gOOj.  in 
Verbau dlun^'en  der  Schweiz.  Natarf.  Ges.  [Chor  1826, 
B»cl  183}«.  21  ;  Cfaur  I8U,  12]  de. 
8}  NIrolausFatio  deUoiller,  ein  Genfer,  nahm 
r  Arn  Malhcm^likern  im  Anfange  des  18.  Jahrhunderts, 
nainenllich  als  Parlhciganger  von  Newton  in  dem  be- 
ll»D  Streite  über  die  Erfindung  der  ÜilTerenlialre ebnung . 

Mbr  bcdeulende  Stelle  ein,  und  «jubrancr  fand  es 
I  für  QÜthig  in  seinem  Leibnilz  (I  300  a.  f.)  ziemlich 
laallcb  von  ihm  zusprechen;  ob  er  aber  Recht  hatte, 
I  ferächOirh  von  ihm  za  sprechen  und  zo  sagen, 
Namn  Falio  sei  „ein  durch  sieb  selbst  langst  ver- 
lUcaer  Name."  wird  die  Zakunfl  lebrco,  —  ich  glaube 
ikhl.  sondern  halle  dafür,  das«,  wenn  sich  ein  Gen- 
die  Uülie  nehmen  möchte,  Fatio  historisch  zu  behau- 


I 


—    Ta- 
deln ,  uod  hiefür  oameotlich  auch  die  auf  der  Genfer-Bib« 
liothek  liegendeo  Manascripte  desselben  auszubeaten ,  ein 
sehr  interessanter  Beilrag  für  die  Gescbichle  der  Wissest  1 
schatten  resoltiren  würde.  —  Die  Bibliothek  in  Basel  be* 
sitzt  eine  kleine  Schrift :  Navigation  improv'd :  being  cbie^f 
Ibe   method   for   finding  the  Latitndc,   at  Sea  aswell  by 
Land,  etc.    By  Nicolas  Facio  Daillier,    B.  S.  S.  London  ;i 
1728.  fol.,  mit  dem  Antographen:  London  June  5th.  17i8: 
I  shal  be  forther  villing,  npon  proper  Encouragement,  to 
go  to  Sea  a  short  Voyage«  to  demonstrale  and  teach  tht  . 
Method  which  I   do   bere  propose;   As,   for  instance,  •  . 
Voyage  to  Gottenborg,  Gopenhagen,  or  Portugal.  N.  Fado.  , 


irerseleliiilM  der  für  die  Bibliothek  da* 
Schirels«  Naturf«  CSeselteehaft  elnse» 
Cangenen  CSescheiike« 

Von  der  SladUnbliotkek  in  Bem, 

1.  CagDoli,  Trigonometrie;  trad.  par  Chompr^.     Paris  1786.  4. 

2.  Thunberf ,  Flora-  Japonioa.     Lipsi»  1784.  8. 

3.  Scopol! )  Flora  Oarniolica.    2  toI.    Vinäob.  1772.    8. 

4.  TreYiraaa»}  Physiologie  der  Gewachse.    2  Bande.     Bonn  1885.   8. 
6.  Duhamel  da  Monceau.    2  vol.     Paris  1788.    4^. 

6.  Abbildongen  so  Linne's  Systema  nataro.  fol. 

7.  Bauhin,   Joh. ,    historia  plantamm    nniversalis.    3   vol.     Bbrodual 

155t).  fol. 

8.  Buklid's  Elemente  mit  Commentar  von  Proclas.    Basileo  1533.  fol. 

(Griechisch.) 

9.  Scheachscr,  Johannes,  Agrostoi^raphiiD  Helvetic»  Prodomas.     Ti- 

gor.  17U8.  fol. 

10.  Joh.  Reinhold  Forster,  Beschreibungen  der  Gattungen  von  Pflancen 

auf  einer  Reise  nach  den  Inseln  der  Sfidsee  gesammelt  von  1772 — 
1775.     Stuttgart  177».     4. 

11.  Egerton,  üescription  du  plan  inclin^  Souterrain.     Paris  1812.    80. 

12.  Monnier,  Essai  sur  les  Uieracium  et  quelques  genres  voisius.    Nancy 

1829.     80. 


'Kr.  Sie  «nd  890. 


M^  IVachrlchteu  tou  der  Sternwarte 

In  Bern. 


(Vorf^ftra^en  am  0.  Hlui  18M.) 

Die  Jahre  t853  und  1854  bilden  in  der  Geschichte  der 
Bemer-Sternwarte  Epoche ,  da  sie  ihr  eine  UmgestaKung 
gebrachl  haben , .  welche  es  ihr  möglich  machen  in  der 
Folge  eine  ehren?ollc  Stelle  unter  den  kleinern  Stern- 
warten einzunehmen.  Die  erste  Veranlassung  zu  dieser 
Csgestaltang  lag  in  einer  Unterredung,  welche  ich  mit 
4ea  Erbauer  des  schweizerischen  Telegrnphcnnetzes,  Herrn 
Mioislerialrath  von  Steinheil,  wegen  der  von  ihm  ge- 
wiiDSchten  Zeitabgabe  von  Seite  der  Sternwarte  an  die 
Telegraphenvcrwaltung  hatte.  Wir  fanden,  dass  das 
forhandoRc  Passageninstrument  nicht  die  wünschbare  Gc- 
aauigkcit  für  Zeitbestimmungen  besitze,  die  Aufstellung 
desselben  mangelhaft  sei,  und  der  über  dem  Meridian 
itehende  Thurm  entfernt  werden  sollte.  Eine  von  dem 
lehweizerischen  Postdepartemente  in  die.*«em  Sinne  an  die 
ftegierong  des  Cantons  Bern  gerichtete  Anfrage,  ob  sie 
4co  Ankauf  eines  neuen  Instrumentes ,  den  nöthigon  Um- 
bau der  Sternwarte  und  die  regelmässige  Zeitabgabe  an 
die  Tclegrapbenverwaltung  übernehmen  wollte,  schien 
nersl  günstige  Aufnahme  zu  finden;  später  aber  konnten 
lieh  die  beiden  Behörden  über  den  Betrag  einer  jähr- 
lichen Entschädigung,  welche  die  Telograplienverwaltung 


•)  Vergleiche  Nr.  114  and  135  der  Mitth. 
(Ben.  Milüieil.  Mai  1854.) 


/ 


—    74    — 

an  Bern  entrichten  sollte ,  nicht  vereinigen ,  nnd  die  ganze 
Sache  blieb  vrieder  liegen,  bis  ich  mich  am  Anfange  des 
Jahres  1853  direkt  an  die  Regierung  von  Bern  wandte, 
um  sie  zu  ersuchen ,  den  einmal  gut  geheissenen  Plan  zur 
Umgestaltung  der  Sternwarte,  ganz  abgesehen  von  der 
Telegraphenverwaltung,  um  der  Sternwarte  selbst  willen, 
ausführen  zu  lassen.  Von  mehrern  Trägern  und  Pflegern 
der  Wissenschaft  in  Bern  noch  mündlich  bevorwortet, 
erfreute  sich  mein  Ansuchen  des  günstigsten  Erfolges,  so 
dass  schon  im  Sommer  1853  der  Umbau  vorgenommen, 
und  im  Frühjahr  1854  durch  Aufstellung  eines  neuen  Meri- 
dianinstrumentes abgeschlossen  werden  konnte. 

In  dem  achteckigen  Beobachtnngssaale  zu  ebener  Erde 
steht  jetzt  zwischen  zwei  vom  Fussboden  isolirten,  gut 
fundandentirten  und  kräftigen  Pfeilern  aus  den  bekannten 
Solothurner-Steinbrüchen,  das  neue,  in  der  berühmten 
Werkstätte  der  Herren  Ertel  in  München  mit  grosser 
Sorgfalt  ausgeführte,  und  von  Herrn  Georg  Ertel  selbst 
auf  die  uneigennützigste  Weise  aufgestellte  Meridianinstru- 
ment. *)  Das  Fernrohr  desselben  hat  3V2  Fuss  Brenn- 
weite auf  34  Linien  OeflTnung,  und  ist  nicht  nur  sehr 
solid  gebaut ,  sondern  gewährt  auch  den  Vortheil  Objectiv 
nnd  Ocular  verwechseln  zu  können.  Das  Fadennetz,  über 
welchem  das  Ocular  verschoben  werden  kann,  besteht  aus 
7  vertikalen  und  zwei  nahen  horizontalen  Faden ,  und  nach 
jeder  dieser  Richtungen  lässt  sich  noch  ein  beweglicher  Fad  en 
durch  eine  feine  Micrometerschraube  mit  gethciltem  Kopfe 
verschieben«  Sämmtliche  Faden  können  sichtbar  gemacht 
werden ,  indem  entweder  durch  die  Axe  das  Gesichtsfeld, 


*3  Die  Aofstelluns  des  Instromentes  begann  am  21.  April  1854, 
and  war  achon  am  27.  April  ao  weit  vorf^erfickt,  daaa  HerrBrtel  das- 
aelbe  mit  Beobaohtang  der  Calminatioii  der  Sonne  einweihen  konnte. 


—    75    — 

•4tr  durch  eise  OeffnuDg  am  Ocalarkopre  sie  selbst  be* 
le«dUel  werden*    Auf  jeder  Seile  der  Axe  befindet  sich 
tm  18  zölliger  Kreis  mit  doppelter  Theilung :  Die  äassere, 
gröbere  Theilang  geht  direkt  auf  15\  und  iässt  mit  Hülfe  * 
eiBct   Nonins   von   freiem  Auge   die   einzelnen  Hinntcn 
iadeo;   die  innere,  feinere  Theilung  geht  direkt  anf  2', 
■ed  lissl  mit  Hülfe  zweier ,  an  einem  eigenen  Kreise  mit 
Libelle  aogebracbten  Microscope  die  einzelnen  Sekunden 
aMete« ,  .a  Tbeile  der  Sekunden  schalzen.    Das  Femrohr 
saauit  den  Kreisen  ist  so  gutbalan^irt,  dass  trotz  seinem 
Gewicht   von  circa  zwei  Centnern   die  Bewegung  in  den 
Lagern   fast  ohne   Reibung  vor   sich  geht«    Die  Libelle 
gihc  oach  Herrn  Ertels  Angabc  auf  ^i'   einen  Ausschlag 
von  einer  Linie,  und  wird  durch  einen  Quecksilberhori- 
lOBl  anterstützt  werden,  der  zugleich  über  Zenithpunkt  etc. 
die  BÖthigen  Aufschlüsse  geben  kann.   Zwischen  den  Pfei* 
lern  laafi  endlich  eine  Eisenbahn  für  den  einfachen,  aber 
gani  zweckmässigen  Umlegewagen,   auf  dem  das  Instru- 
ment zwischen  den  Pfeilern  gehoben  und  gedreht  werden 
kann,  ohne  herausfahren  zu  müssen.    Die  Meridianklap- 
pen  lassen  sich  mit  Hülfe  eines  Getriebes  sehr  leicht  und 
schnell  von  unten  öffnen. 

Der  auf  früherer  Zeit  vorhandenen  Uhr  von  Vulliamy, 
Im  bealäodig  nach  Sternzeit  geht,  wurde  schon  1852  eine 
Pendeiohr  von  Leuenbcrgcr  in  Sumiswald  beigesellt, 
weiche,  obschon  sie  durchaus  keine  Ansprüche  auf  eine 
leine  Uhr  macht,  recht  gut  nach  miUlorcr  Zeit  geht.  Im 
lanrenden  Jahre  wurde  dann  noch  von  der  Telegraphen- 
verwallang  eine  zweite  Uhr  von  Leuenberger  aufgestellt, 
om  die  Zeitabgabe  zu  vermitteln.  Der  durch  sein  Chro- 
■oacop,  seinen  Militärtelegraphen,  seinen  Minenzündap« 
parat,  etc.  rühmlichst  bekannte  Chef  der  Telegraphen* 
werkatitte,   Herr  Hipp,  gab  nämlich  zu  diesem  Zwecke 


—  7a  — 

dieser  Uhr  eine  Einrichlong ,  dorch  weldM  sie  Tag  ond 
Nacht  em  Aofange  jeder  Hiniite  die  melallische  Verimi» 
düng  zwischen  einer  auf  der  Sternwarte  in  6'  Tiefe  ehi- 
gef^rabenen  Kapferplatte  und  einer  bei  der  Telegraphen- 
werkstätte  entsprechend  eingegrabenen  Zinkplatte  herstellt, 
—  dadurch  einen  elektrischen  Strom  hervorrnft,  welcher 
der  Nadel  einer  auf  der  Werkstätte  eingeschalteten  Bons- 
sole einen  Ausschlag  von  10  bis  15^  gibt«  —  somit  also 
den  Anfang  jeder  Minute  der  mittlem  Bemerzeit  auf  die 
Werkstätte  telegrapbirt ,  von  wo  ans  die  sämmtlichen 
Telegraphen-  und  Postuhren  der  Schweiz  wieder  auf 
telegraphischen  Wege  regulirt  werden  können.  Um  einer 
anfälligen  Verwechslung  der  Minute  vorzubeugen,  traf 
Herr  Hipp  noch  die  Vorrichtung,  dass  die  Auslösung  jede 
zwölfte  Minute  erst  2  Sekunden  nach  dem  Anfange  der 
Minute  erfolgt.  Wie  wichtig  die  Verbindung  der  Stern- 
warte mit  dem  schweizerischen,  und  durch  dieses  mit 
dem  europäischen  Telegraphennetze  für  einzelne  wissen- 
schaftliche Arbeiten  auf  der  Sternwarte,  und  namentlich 
für  ihre  genaue  Längenbeslimmung,  werden  kann,  ver- 
steht sich  von  selbst. 

Der  seitlich  an  dem  Gebäude  der  Sternwarte  ange- 
brachte neue  Thurm  hat  ein  Drehdach  erhalten,  und  trägt 
auf  einer  vom  Boden  aufsteigenden,  steinernen  Säule  ein 
parallactisches  mit  kleinen  Stunden-  und  Deklinations- 
kreisen verbundenes,  später  wahrscheinlich  noch  mit  einer 
Uhr  versehenes,  nach  meinen  Jdeen  von  Mechanikus 
Loder  in  Eisen  ausgeführtes  Stativ,  dem  gegenwärtig  der 
seit  Jahren  zu  den  Sonnenboobachtungen  gebrauchte  vier- 
füssige  Frauenhofer  eingefügt  ist,  welcher  in  den  letzten 
Tagen  noch  mit  einem,  von  Henkel  in  Bonn  unter  der 
gütigen  Aufsicht  Herrn  Professor  Argeianders  construir- 
ten  Kreismicrometer  versehen  worde.  —  Für  das  alte 


~    77    — 

• 

PMMgeDiQStraQient  endlich  habe  ich  seine  frühem  Pfeiler 
ia  Frei«B  (ia  den  Meridian)  solid  aufstellen  lassen,  und 
gedeoke  dasselbe  hin  und  wieder  zu  Beobacbtongea  im 
crsICB  Vertical  anzuwenden»  wofür  es  ganz  gute  Dienste 
MileD  kann,  wenn  es  etwa  ein  neues  Ocular  und  eine 
gaU  Libelle  erhalten  wird* 

Noch  sind  mehrere  kleinere  Vorarbeiten  zu  beseitigen, 
der  Meridiankreis  zu  untersuchen  und  zu  yeri6ciren,  die 
Fadeodistanzen  und  die  Werlhe  der  Schraubenumgänge 
n  bestioMBen,  etc.  und  dann  können  (ohne  die  früher 
begonnenen  Beobachtungsreihen  über  Sonnenflecken , 
Stemtchnnppen ,  e(c.  zu  unterbrechen)  die  neuen  Einrieb- 
tangeo  ond  Instrumente  in  Thätigkeit  treten,  —  so  Gott 
will,  mit  einem  Erfolge,  der  dem  Danke  entspricht,  wel- 
cbeo  ich  Behörden ,  Beamten  und  Privaten  für  ihre  Unter- 
stüsong  schulde. 


(Vorgetrai^eii  am  6.  Mai  1854.) 

Die  Beobachtungen  der  Sternschnuppen  wnrdcn  auch 
in  diesem  Halbjahre  nach  dem  frühern  Plane  ^) ,  so  oft 
tiesdiäfte  und  Witterung  es  erlaubten,  theils  allein,  thcils 
mü  Hülfe  von  Freunden  und  Schülern  %  fortgesetzt.  Die 
erhaltenen  Beobachtungen  zeigt  folgende  Tafel,  welche  je 
den  Anfang  der  Beobachtungsvicrtelstunde ,  und  die  dem 
^wählten  Richtpunkte  in  ihr  entsprechende  Sternschnnp- 
peaiahl  enthält  3): 

>)  Siehe  Nr.  245,  2S2,  29«  and  900  der  Nitth. 
>)  Ich  Kn  in  dieser  Beiiehuni;  namentlioh  den   Herren  Graberg, 
WcBfer,  Moser,  ete.  in  Dank  verpflichtet. 

S)   Die  dareh  Moadschein   modifieirten  BeobaohtangSTiertelstunden 
aaeh  diesnal  mit  *  beaeichnet  worden. 


Anfang 

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Aozah 

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der  StcrnschnappFit. 

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der  ReobachlttDg. 

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r  Beobachtung. 


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53 


Anuhl  der  Sternschnoppen, 


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—    80    — 


Anfang 
der  Beobachtung. 


Tag. 

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Anzabl  der  Sternschnuppen. 


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Anfang 
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Anzahl  der  Stcruschnuppen. 


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Anstatt,  vre  Träher,  die  Beobachtangen  theils  nach 
4ta  RicblpnnkteD ,  Ibeili  nach  den  Beobachtungsstunden 
laHDuneazaitellen ,  liehe  ich  (um  nacb  und  nach  dem 
MgeatHcliefl  Zweck  der  Brobaefalangeii ,  —  die  Verlhei- 
loag  der  Siernachnuppen  über  das  Jahr  aaszu millein,  — 
■Iber  ZD  kommen)  vor,  die  Beobacblungcn  der  ß  Monale 
■il  dco  BeobachlDDgea  der  cnlsprecbcndcn  Monate  in 
den  zwei  frnlHni  Beobachtangsjabrea  zu  Tcreinigen.  Die 
bei^grbene  TafH  giebt  für  jeden  Xag  in  der  Cotomno 
*  die  Anzahl  simmtlicher  während  3  Jahren  an  diesem 
Tag«  beobachteten  Sternscbnnppcn  ,  in  der  Columne  b 
die  Anzabl  der  dazu  verwandten  BcobachtongsvicrtetstaD- 
d»,  —  ond  in  der  Columne  cdie  daraus  folgende  mittlere 
Stertuchnoppcniahl  für  eine  Viertelstunde: 


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Das*  übrigens  diese  Tsfel  der  Verlheltang  der  Stern- 
sAcappen  über  das  Wiaterbalbjahr,  obschon  sie  anföSO 
BtobacfatDDgSTierlelslaodcD  mit  664SlernschDDppeQ  beruht. 
itiea  rolgeoden  Jahreo  noch  starke  Modifikalionen  erleideo 
«B(.  bezweifle  ich  gar  nicbl,  and  werde  auch  die  Beob- 
weiler  Torlführen.  Auch  die  aas  ihr  folgenden 
•lündlichcn  SlerDscbnuppenzahleo  Tür  Einen 
leobachler 

Für  October   .    .    .        7,76  Sl.l 


Noveinber 

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.        3,92   , 

Im  Hillcl  i.03 

Hin     .    . 

.      ».s«  » 

ticlle  icli  aocb  nicbl  als  deüniliT  bin. 

Zum  Schlasie  füge  ich  noch  folgende  Bahnbeatim- 
wugen  bei,  welche  durch  Einzeichnen  in  Argelanders 
Steraatlas  erhalten  wurden : 


Uttlart  Xalt  Barn. 

Nr. 

Anfang. 

Ende. 

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Leider  war  vom  11.  November  bis  2.  Dezember  der 
Himmel  Abends  immer  bedeckt,  and  so  auch  am  3.  Jaotuur. 

Nach  einer  brietlichen  Miltheiloog  von  Herrn  Besirka» 
schullehrer  Jakob  Meyer  in  Zarzach ,  dem  Verrasser  der 
vielverbreitolen  Schrift  Die  Erde  in  ihrem  Verhält- 
niss  zam  Fixsternhimmel,  zur  Sonne  and  zan' 
Mond,  Leipzig  1853.  8^  sah  man  in  Zurzach  am  8. 
März  Abends  gegen  7  Uhr  eine  glänzend  weisse,  sich 
rasch  von  W  N  W  nach  OSO  bewegende  Feuerkogel. 


Die  leichte  Brdcrsohutteran^  vom  29.  Mars  1854 ,  tn  Bern  am  8  Uhr 
25  Minoteu  Morgens  gefühlt,  ist  an  nar  wenigen  Orten  beobachtet, wor- 
den 5  Nachrichten  hierüber  scheinen  blos  von  Neuenbürg  und  Sitten 
bekannt  gemacht  worden  zu  sein.  Das  Zimmer  des  Hauses  in  der 
Herrcngasse ,  in  welchem  sich  der  Unterzeichnete  eben  befand,  gerieth 
in  wankende  Bewegung,  einige  Mdbel  sehwankten;  die  anheimliohe, 
obaehon  sehwache  Bewegung  dauerte  höchstens  2  Sekunde«.  Der  Stoas 
war  jedenfalls  minder  heftig,  als  der  von  1852  und  besonderjB  der  vom 
Januar  1837,  in  welchem  in  meiner  allgemeinen  Naturgeschichte,  B.  1, 
S.  478  berichtet  wurde.  Die  Richtung  des  Stosses  schien  dem  Unter- 
zeichneten  von  S.  nach  N.  zu  gehen,  nach  Anderen  von  N.  nach  S. 
Dieser  4üfmstand  ist  bei  leichten ,  nur  kurz  dauernden  Erdbeben  nanoh- 
mal  schwer  zu  entscheiden,  da  auf  das  Urtheil  sicher  die  Lage  und 
Coastroclion  der  Wohnungen ,  wenn  sich  die  Beobachter  in  solchen  be- 
finden ,  einwirkt.  Auf  dem  MSnstcrthurm  sahen  die  Wächter  die  Wet- 
terstange erzittern,  in  einem  Zimmer  des  Stiftgebäudes  sprang  die 
Thire  gewaltsam  auf,  so  dass  die  im  Cimmcr  Befindlichen,  bei  der 
herrschenden  Windstille  und  dem  Mangel  aller  Zugluft  auf  den  Gedan- 
k«n  kommend,  es  habe  sie  Jemand  von  aussen  aofgestossen ,  vergeb- 
liche Naobforsohnagen  bis  auf  den  Estrich  anstellten.  [Perty.] 

Wenige  Minuten ,  nachdem  am  20.  August  1853  die  Sonne  auf  dem 
Rigi  untergegangen  war,  («tiegen  wir  vom  Kulm  herunter.  Als  ieh 
nach  dem  nordwestlichen  Himmel  blickte,  zeigte  aioh  ein  gelblicher 
Streif,  ein  paar  Grade  breit,  etwas  keilförmig,  so  dass  das  schmälere 
Ende  des  Keils  auf  dem  Punkte  des  Sonnenunterganges  ruhte,  und  von 
hier  aus  jedoch  nur  wenig  breiter  werdend,  bis  gegen  das  Zenith 
reichte.    Die  Liohtintensität  war  näher  am  Horizont  grösser,   als  in 


—    85    — 

it  BriMkiBf ;  im  £cBith  war  der  Streifen  nicht  gerade  scharf 
!«■,  akcr  er  serfloss  doch  aach  nicht  ia  den  blaoen  Himiiiela- 
Amt  heiden •  Seitea  des  Streifens  war  der  Himmel,  siemlieh 
dbfeselinitle« ,  schda  blao.  Zur  Linkea  dieses  Streifens,  6—8 
entfernt,  seilte  sich  ein  ähnlicher  zweiter,  der  aber  sowohl 
Seiten  (nancntlieh  der  westliehen)  als  am  Zenithende  weniger 
■Mrkirt,  in  seiner  Liehtintensität  überhaupt  schwächer  war.  — 
l^e^n  West,  Nord  and  Ost  war  an  diesem  Abende  mit 
DafI  gefüllt,  80  dass  fernere  Gegenstände  wie  darch  einen 
Mdeier  erschienen,  der  aber  lan^  nicht  dicht  ^no;  war,  am  die 
Sonne  merklich  zu  traben.  Vom  Rigi  sind  schon  öfter 
nMteorolopsehe  nnd  optische  Phänomene  berichtet  worden; 
ihnen  anch  diese  wenig^stens  hfibsche  Brseheinonf  erwähnt 
werden.  [Perty.] 

Johann  Georg  Traües^  20.  AprU  1787:  Jch  gUnhe  an  keine  Hy- 
,  wenn  die  Folgen  sie  nicht  so  anTcrwerflieh  machen  als  die 
^■feaetsten  Brsoheinongen  der  Bewegung  himmlischer  Körper 
die  K#^nrnieanisehe.  Jch  bin  weder  Newtonianer  noch  Cartesianerf 
mi  wenn  ich  Newtons  bewegende  Kräfte  der  Planeten  und  Cometen 
Cartesins  Wirbeln  vorziehe,  so  glaube  ich  desswegen  noch  nicht  an 
Attmetion.  Wer  wird  wohl  ein  noch  so  schön  geroaltes  und  getroflTencs 
tatiÄt  lir  ^n  f  den  e«  Yorstellte ,  nehmen.  Jch  sage  die  himmlischen 
Körper  Wwegen  sich  so,  als  wenn  sie  von  einer  Centripetal-  und 
CcntrMWgnlkraft  (nach  der  Brklärong,  welche  die  reine  Mechanik  von 
•eleiwn  Kräften  ^ibt)  bewegt  wurden.  Aber  desswegen  ist  es  noch 
siehe  noihwendig  sv:  denn  wer  schliefst  doch  wohl  vom  möglich 
sein  anfs  wirkliche   Sein,    %'om  es  kann  so  sein  auf  also  ist 

CS  so Da  wo  ich  beobachte,   suche  ich  gans  Sinne  und  Seele 

uf  den  Gegenstand  su  heften ;  ich  glaube ,  fast  wenige  wissen  was  das 
Mt,  Seele  im  Auge  la  haben,   wo  man  etwas  genau  betrachtet.    Auch 

crferdert  die  Kunst   sn  sehen  überhaupt  su  beobachten,   Uebung 

Wer  so  beobachtet«  wird  fühlen,  dass  Beobachten  Nöhe  macht,  und 
«er  sieb  müde  befindet ,  sollte  alsdann  gar  nicht  mehr  seine  Sinne  zum 

leabachcen  brauchen,  sondern  ausruhen  lassen Oute  Hypothesen 

haben  rielen  Nutzen.  Sie  sind  eine  Wünschclruthc  Wahrheit  zu  finden, 
M  wie  diese  Gelegenheit  gegeben  haben  mag,  dass  man  Metalle  gefun- 
den, nicht«  weil  jene  sie . anzeigte ,  sondern  man  ck  nur  glaubte,  daher 
pnby  nnd  bei  vielem  Graben  auch  mal  das  Glurk  auf  Gold  fuhrt. 
Allein  die  Hypothese  tliut  etwas  mehr,  wir  sagen  wenn  dicss  so  ist, 
■e  nittSB  das  so  sein,  man  untersucht,  findet  es  so  oder  nicht  so  wie 
■an  vermnlhet,  in  beiden  Fällen  ist  Wahrheit  da,  denn  einen  Irrmuth 
weniger  haben,  lehrt  die  Wahrheit  nicht  da  zu  suchen  wo  Irrthum  ist« 


—    86    — 

Johannu  Georg  TraU^ ,  7.  Januar  1791 :  Wenn  gleieh  Sek  tUk 
heBtSadig  ähnlich  Von  einer  Seknnde  lar  andern  ebenso  fordlionst  wie 
von  einem  Jahr  sum  andern,  ond  desswefen  der  Jahreswechsel  keiner 
andern  Betraohtung:  fähig  zu  sein  scheint ,  als  der  Wechsel  eines  M^ 
menls  mit  dem  andern ,  so  hat  doch  die  mensehliebe  Gesellschaft  (deren 
Gang  oft  auf  ResoUaten  einer  praktischen  Philosophie  beroht,  deren 
Wahrheit  die  Philosophen  noch  nicht  gefunden  haben)  es  anders  be- 
trachtet, ond  bemerkt  vorauf  lieh  die  Zeit  wo  die  Periode  Ton  36ftt  5«^  48* 
48''  sich  endet,  ond  eine  neue  anfängt.  Ohne  also  mich  dämm  n 
kfimmern ,  ob  es  philosophisch  sei  oder  nicht  das  neue  Jahr  su  feiern, 
folge  ich  der  grössern  Menschensalil ,  deren  Sache  eben  nioht  Philoso- 
phie ist.  Unter  solchen  Umstanden  stellt  man  nämlich  fromme  Betraek- 
tungen  an,  wenn  man  gleich  die  ganie'  Zeit  hindurch  ober  welche  sie 
sich  erstrecken,  kein  einziges  Mal  daran  gedacht,  viel  weniger  dasn 
thätig  beigetragen  hat,  dass  solche  Betrachtungen  zu  unserer  Zufk'ic- 
denheit  aasfallen  möchten.  Indessen  ist  Reue  und  Willen  dass  es  künftig 
besser  gehen  möge,  das  Resultat,  das,  wenn  es  gleich  wenig  Actives 
enthält,  doch  oft  nur  einen  kleinen  Stoss  erwartet  um  in  Bewegnng  sn 
gerathen.  [R.  Wolf.] 


TerBetchnlss  der  für  die  Bibliothek  der 
SehwelaE.  Maturf.  Gesellsehaft  elnge- 
gangeiieii  Gescheiiläe» 

Van  der  Sladlbibliothek  in  Bern, 

1.  Leyscr,  Flora  halensis.     Halae  1761.    8. 

2.  Springe,  Klömens  de  botanique.     Paris  1841.    80. 

3.  Schrank,  Primitie  florie  Salisburgensis.     Francof.  1792.    8. 

4.  Kästner,  Geschichte  der  Mathematik.    4  Bde.     Götfingen  1790.   8. 
<>.  De  Candolle,  Organographie  vegdtale.    2  vol.     Paris  1827.    80. 

0.  Börsen ,  Catalogue  raisonn^  de  la  collection  min^ralogiquo  du  mu66e 

d'histoire  naturelle.    Torin  1830.    8». 

Par  M.  Rod.  Blanchel. 

1.  Notices  sor  les  diffiirents  plan^  de  vigne  cultiv^s  dane  Ic  canton 

de  Vaod,  par  Rod.  Blanchet.     Lausanne  1852.    8^. 

2.  Rapport   sur  la  röunion   de  la  60Ci6U  d'^gricultore  du  Canton  de 

Vaud,  les  18  et  19  Aoüt  1850.     Lausanne  1852.    8^. 

From  ihe  Lyceum  Qf  Natural  Hislory  of  New^York. 
Annals.    Vol.  V.    New- York  1862.    8. 


—    87    — 

ftm  ign  Utrrem  Verfauem : 

I.  Dr.  BoUey,    Handbieh  der  teehnisefa-cheiniseheii  ünterraohoiif^en. 

PrMMafeM  1858.    8. 
t.  MSka&  y  eo«p  d*M  gim^nA  aar  fhistoire  et  les  progris  de  P^leetri- 

flitf.    Valeaee  1863.    8». 
X  Iciielit  iker  die  VerhftodlaB^n  der  natvrf.  Gesellechafr  ia  Baael. 

X.    Basel  1852.    8. 
L  HMafer,   Lehrfcaeli  der  disisometriaoheB  and  monoisonetritehe« 

Plarallelperspeetive.    ZOrieh  1853.    8. 
5.  Giabel ,  die  5  WirfeUehaitte.     Landau  1852.    4. 
C  A«  Qai^aeres,  aar  le  terrain  sid^roliüqae  dans  le  Jara  beraois.  40* 
Y.  Fielet  et  Roox,   nollaa^aei  foMilea  dMia  lea  eavirops  de  Qvmkvt, 

Q—hrt  1853.    4*. 
8u  Tlmmaan,   eaqiisses  oregraphiqoea  de  la  ehaiae  da  Jara.    Por- 

rMrtray  1862.   4fi, 
f.  OirardB«,  qaelqaea  eonaeils  au  eolüyateara.    Rooea  1835.    80. 
lil        ^  aar  lea  falaifleaCioaa  qa'on  fait  sabir  aa  rocoa.    Roaea 

1836.    80. 

II.  ^  Botiee  biofpraphiqve  aar  Rdoaard  Adam.    Roaen  1837.   89* 

12.  jt  aar  lo  ohaalaf^e  dea  bUs.    Roaen  1845.    80. 

13.  «  aaalyae  de  plaaieura  prodaita  d'art  d'ane  haate  antiqait^. 
Caea  1846.   8». 

Vm  Herrn  Prof.  H.  Wolf  in  Bern. 

1.  Mare-Aa|:aate  PieCet,  Toyafe  en  Anglelerre,  en  Bcoaae  et  en  fr- 

laade.     Geneve  1802.    8». 

2.  Granert,   ArohiT  fQr  Mathematik   und  Physik.    GreiIVwalde.    8^. 

I-XX  Tbl.     1841-53. 

3.  Eaehmaan ,  BroehatSeke  eiaer  feometriaehen  Beaehreibaaf  dea  Can- 

toBS  Bt.  Gallea.     St.  Gallen  1847.    80. 

4.  J.  J.  Littrow,  aatronomiseher  Kalender  fSr  1828.    Wien.    80. 

5.  Neae  Verhandlaacen  der  sehweiaerisehen   iremeinaitsicen  Gesell* 

adiaft  6ber  Ersiehanfsweaen,    Gewerbfleiaa   and   Arnieap6ece. 
20Bter  Theil.    Bürich  1853.    8». 

6.  J.  A.  Schabert ,  Sammloag  mathematiseher  Formeln.  2te  Aoagabe. 

I>readen  1845.     8P. 

7.  K.  L.  Littroir,  daa  Topoaeop  aaf  dem  St.  Stephaaatharme  in  Wien. 

Wien  1837.    80. 

8.  Ooorf  Ve^a,    Praktisehe   Anweiaunf  sam  Bombenwerfen.    Wien 

1787.    80. 
6.  BeriehC  and  Antrif^e   betreffend  Brrichtong  einer  eidg.  Universität 

and  polyteehnischen  Sehule.     1863.    40. 
10.  Jak.  B.  Cyaat.  (Bine  Biographie.)    Bern  1853.    80. 


—    88    ~  ' 

Von  der  k,  k,  geol,  ReiduamiaU  in  Wien, 
Jfthrbueli  1S63.    Nr  2.    Wien  1863.    4». 

Von  den  Herren  Verfassern : 
f.  Bredl,   Favehet  et  Girar^iB,   exfititnetn  tidiw  avee  le  ael 

8ur  le  bU  en  1846.  ffi. 
2.  GirardiB,   diTerses   ^etü<HM  de   ehioMe  iMhistriellet    midUeale  et 

agricolc.     Rooen  1847.    ffi, 

8.  Oirmrdin  et  Norin,  faits  ■ovTemaz  de  Co&ieologie.     1847.    80. 
4.   Oirardin,  sar  la  richesse  ai^eele  de  la  France.     1848.    (^. 
6.        n  notiees  seien lifi^vea.     Reaen- 1848.    fi^. 

6.  9,  Bor  le  pain  niste  de  ble  et  de  inaTs.     BinieB  1848.     8^. 

7.  Norin  et  Girardin,   eiiMien   ehimico^^^  de  diverses   subslances 

alimentatres  ayant  oecasionnö  des  accidents.    9^> 
a  Girardin,  sar  Pran^ois  Pliilippor.    Renen  1849.    8P. 

9.  Soe.  eentr.  d'agric.  de   la  Seine  inf6r. ,    sur  les  nouveani  engniis 

coneeiilr4s  da  coniMeree.    Ronen  1851.    80. 

10.  Soubeiran   et  Girardin,   snr  les  tsurtennx  de  gpraines  olöagineuses. 

Ronen  1851.    8P. 

11.  Oirardin,  snr  Temploi  dn  sei  en  agrte.    160. 

12.  Girardin  et  Mori^re,  liür  Ics  fniniers.     16^. 

13.  Girardin,  aor  le  maro  de  pommes.     160. 

14.  y^  rapport  sur  les  travanx  de  TAcadöiuie  1818—51.    8. 

Von  der  k.  k   Akademie  der  Wissensehaflen  in  Wien, 

SiUonfpsberichle ,  malhem.-natorwiss.  Classc,  Bd.  Xl,  Hefte  1  u.  2. 
Wien  1853.    8P. 

De  la  SocieU  imperiale  des  Naluralislcs  de  Moscou. 
Bulletin,  annöe  1853.     NO  2.     Moscou  1853.    8». 

De  CAcademie  des  tciencet ,  arls  ei  bellet  leUret  de  Dijon. 

1.  Mömoires  de  l'Acadömie.     Ann.  1851.     T.  I.     Dyon  18.52.    8^. 

2.  Notice  historiqne  Kur  retablisscmcnt  des  fontaincs  publiqncs  de  Uijon. 

D'uon  1845.    80. 

3.  Rapport  sor  la  statique  dn   ddpartemont  de   la  Cole  d'or.     Dijun 

1835.    80. 

4.  fikn*  les  annales  dn  nioyen-ac^e. 

Von  den  Herren  Verfassern, 

Schweiserlsehe  Zeitschrift  fir  Mcdisin,  1853,  IV.  Zäricli  1853.  SO. 
Von  Herrn  Prof,  Homer  in  Zürich. 

Neujalirsblatt  der  natorforschenden  Gesellschaft  in  Zfirich.  56stes 
Stuck.     Zürich  1854.     40. 


Mr.  S«I  md  S«9. 


•Slmttlew^rUi^  Bellräge  zur  nftheren 
Kenntnlss  der  Iiand-  und  SÜMwasser- 
M^lliiskeii  der  Insel  P^rtorieo» 

(Schluss.) 

(Vorgele^  den  3.  Juni  1854.) 

SS.  C^ydosttmia  (Megatomaslama)  eroeeum  (Gmcl.)  Desh. 

Syn.  Uelix  ctflindracea  glabra,  etc.  Chemn.  C.  Cub.  IX.  Pars  2. 

p.  I66y  (ab.  135,  f.  1233. 
n    crocea  Gmel.  p.  3C55,  NO  243. 
Cydosioma  flavula  Lam.  Enc.  Me(h.  lab.  4G1,  f.  6. 

n  n  n       'An*   ^*  ^*  ^*   ^'}   '^^  P*9  P-  1^^9 

NO  13. 
ji         crocea  Desh.  in  Lam.  ed.  2,  t.  VIII,  p.  357  in 

nnn. 
Megalomastoma  cylindraceum  Pf.  Mon.  Pneam.  p.  124,  N^l. 

Alt.  38  mill. ;  Diam.  12. 
Var.  minor,  costalato-atriata,  autara  paulalam  profondiore  et 
anfr.   ultimo  ad    apertnram  Interaliter  mino«  producto. 
Alt.  19  ad  22  mill.   et  stipra ;  Diam.  7—8  mill. 
Hab.  8ab  li^o  et  feliis  delapsis  rul^ris,   prope  San  Jaan,    llu- 

maeao,  Laqaillo  etc. 
IßOs.  Itcram  coacti  sumus  denomioationem  Gmciininnam  contra  im- 
mntationem  el.  Pfelff^ri  Yindicare.  Chemnitsia«,  loeo  dtato  et 
in  ipfUssina  pa^ina,  voeabalam  „  eylindraeeum  ^  in  degi^na- 
tionibuB  speelficis  bis  adhibet;  nempe  1^  ^^  Uelix  cylindracea 
giabra,  ex  auranOo  ßavetcensj  apice  obluso,  ^  ete.  =r  Cy- 
cioitoma  croceum  :  et  2P  y,  Uelix  cylindracea  acnla ,  te$la 
alba^  gUAerrima^  apiet  valde  acu(o,  ^  ele.  =r  Bulimus  la- 
biotut  (Mflll.)  Bng. 

Variat  eoloro  palllde  flavosecnte,  vel  croeeo,  versus  ba- 
•iB  sapp«  satnratins  violaeeo ;  npertunt  interne  lutea  vel  cro- 
cea, peristomate  sempcr  aureo-nitente.  Teatic,  eiiam  juve- 
nea,  fere  semper  detritie,  rariKsimc  epidermide  tcnui,  eornea, 
nilidula  induta;.  Varietas  forma  pnululum  diRcedit  et  8culp- 
tura  enm  ieone  Bneycl.  Meth.  supra  Inudufa  melius  convenit, 
sed  speeiaiiift  maf^itadine  et  characteribus  intermedia  non 
desant. 
(lem.  Miltheil.  Jvni  1864.) 


—    90    — 

59.  Cyclostoma  (Megahmastoma)  vemiculosuni  Shoül. 

n.  sp. 

Testa  breviter  rimaU ,  eloBgato-pvpvfomiis  aaperne  eoafer- 
tim  costulata^  costalis  in  anfraotu  ultimo  et  pdnttUimo  in  Ver- 
rucae crebcrrimas  sensim  solutis ,  nitidula,  Tiridcscens ,  vel  cor- 
neo-ftiaea  ;  spira  sn^ylindriea,  anperno  aeasiin  atteaiuUa,  apice 
conico-obtosa ,  Pttpe  truncatnla ;  sutura  profunda ;  anfr.  7,  con- 
vcxi  ,  oUimus  penuUimo  vix  an^stior,  Vs  altitudinis  »quans  vcl 
paulo  superans,  baai  pone  carinam  f uniformem  elevatam  pro- 
funde snlcatus ;  apertura  vix  obliqua ,  circularie ;  perist.  «ubdu- 
plicatum,  adnatum,  continaam)  incraseatun,  vix  eipanaittsculum. 
Operoulum  ut  in  C.  M.  Antillarum. 

Alt.  16  ;  Diam.  5  mill ;  Apert.  dVs  mill.  lata. 
Uab,  Sub  truncis  et  foliis  putrescentibua  Huaarum,    ad  Sierra 

de  Lnquillo,  infrequens. 
Obs.  Speoies  pulchra,  C.  ArUUlarum  Sowb.  afflnia,  sed  forma, 

sonlptura,  et  periatomate  euperne  adnato  non  exciso,  optime 

diatincta. 

60.  Cyelostoma  (Choanopoma)  decussatum  Lara. 

Syn,    Cydotlama  deetMOtum    Lam.    Delessert    Rec.  tab. 

29y   f.  6. 

Uab,  Prope  San  Juan,  A^oaa  Claras,  Ceiba,  Unmaoao,  et  Ln- 
quillo ,  ad  saxa  et  arbores  sub  foliia  delapaia ;  rariasime 
eüam  in  iasula  Viöque. 

Obs,  Varietas  minor  forsan  tenuior  prope  Lnquillo  occurrit,  et 
altera,  tes(a  carneo-flavida,  fcre  Immaculata  prope  Ceiba  et 
in  insola  Viique. 

61.  Cyclostonia  (Choanopoma)  sentieosuni  Shuttl.  d.  sp. 

Tesla  anguste  subperforata ,  ovato-coniea,  truncatula,  rrgu- 
lariter  et  argute  clathrata  et  aaperata,  nilidula,  lutco-rufcacens, 
lineis  flexuoso-anguloais  ,  rufis  eleganter  notata,  baaique  faaciis 
1  ad  2,  angustis,  rufls  Sonata;  spira  ovoideo-attenuata ;  sutura 
papillis  albis  erenulata  ;  anfr.  superst.  5,  inferiores  celcriter  ac- 
crescentes,  parum  convexi,  ultimus  antice  brevitcr  solutus;  pe- 
rist, duplex  ,  album  ,  internum  vix  porrectum ,  externum  patens  , 
ad  anfr.  penultimum  trunoatum,  superne  breviter  aurieulato-pro- 
ductum.  Operoulum  tenue  cartilagineum,  lamelloso-spiratum,  la- 
mellis  exstantibus,  interdum  testaceo-incrassatis ,  nuoleo  subcen- 
trali. 

Alt.   171/2  >  Oiam.  85  Apert  fere  6  mill.  longa,  5  lata. 
Hab.   Cum  prvcedente  intermixtom  rarina  prope  Luquillo  ,    fre- 

quentius  in  insula  Viique. 


—    91    — 

Obi.  Priori  «ine  dMo  affine,   sed  facillime  distin^endain,  pr«- 
Mrtin  ineremeiiti  ratione  et  seulptora  eximie  asperata. 

S.  O'clostoiiia  (Cistula)  Riisei  Pf. 

Syn.  Cisiula  Riisei  Pf.  Mon.  Pneura.  p.  418,  N0  6a  in  add. 
Var.  ß.  Bodolosa ;  eostis  subflexuosis,  remote  ot  leviter  pas- 
tolosis  (pustalis  lineas  ppirales  rocntientiboa)  ;  lineis  ro- 
fls  interraptia ,  sab  forma  fasciarum  transversarum  sie- 
pius  occarrcnfiboa,  interdum  conflucntibus  notata. 
ilab,  Porman  tjrpicam  e   Portorico  ab  am.  Bland  et  Albers  ac- 
cepi  i  Torietatem  ad  ropcs  Rub  fuliis  delapois  prope  San  Juan, 
Ugit,  b.  Blauncr,  sed  parce. 
Obs,    Anfractas   oltimas  svpissime  breviter  solutus  est ;    perist. 
duplex,  internum  vix  porrectum,  extcrnum  breviter  expansoui, 
iaterdnm  rubro-punctatum ,   et  ad  roarginem  internum  (colu- 
Dcllarem)  sspius  inconspicue  fimbriato-dentatum. 

Annon  huo  roferendnm  Cyclosloma  tineotalum  Lam  ? 
(cf.  Deicssert  Reo.  t.  29,  f.  8).  *  Cisliäa  ?  lineolala  Pf. 
Mon.  Pneum.  p.  270,  N»  18.  (Chemn.  ed.  2,  t.  6,  f.  27— 
28} ,  neque  cum  dia^nosi  Lamarekiana ,  neque  cum  icone 
Delessertiana  supra  laudata  ne  minima  qaidem  ex  parte  oon- 
«mit. 

3.  Cyelostonia  (Chondropoma)  Blauneri  Shnitl.  n.  sp. 

Testa  sabperforata,  ovato-oonica ,  trun<Jalula,  eonfortissime 
costulato-striata ,  lineisque  spiralibus  obtnsis  inconppicue  sub- 
deeussata  et  nodulosa,  violaceo-fuscu,  lineis  flcxuosis,  vcl  maco- 
lis  curvatis,  seriatis,  saturatioribus  plurizonafa,  non  nitens;  spira 
repiUriter  attenuata ;  sutura  confcrlim  papilloso-crenulata ;  anfr. 
saprrsl.  &V2f  convcxiusculi,  ultimus  antice  vix  breviter  solutus; 
apertura  parum  obliqoa ,  subovalis ;  perist.  subdiiplcx ,  pallidum, 
ob»enre  fuseo-punctatum,  internum  vix  leviter  porrectum,  exter- 
■am  aB|;u8ta  patens  ,  superne  brevissimo  on^ulnto  -  produrtum. 
Opereulum  cariilapneum  ,  pauee  spirnfum ,  anfr.  rapide  accres- 
eentibus  ,  nucleo  vnide  excentrico. 

Alt.  20;  Diam.  8;  Apert.  6  mill.  lon^a. 
Hab.  Sab  foliis  delapsis  prope  Humacao,  infrcquens. 
übt*  Forma,  sculptura,  et  pictora  T.  tiecussalo  satis  simile,  sed 

operculo  et  peristomatc  optime  distinctum. 

I.  C^'dostonia  (Chondropoma)  SwiiYii  Shuttl.  n.  f^p. 

Testa  perforata,  ovato>eonica,  Iruncatufa,  oltuse  «Iceus^ata, 
pallide  fusca,  interrupte  violaceo>p1urizonn|^  nitida;  spira  rei^u- 
lariter  attenuata;  sutura  minute  papilloso-crenulata;  anfr.  superst. 
6  ,    convexi ,    ultimus  subinflatus ,    antice   solutus ;    apertura  vix 


—    92    — 

obliqua,  sabovalis  5  perist.  siroplex,  fosco-panotatumy  inoraesata- 
luin ,  sed  noii  expansum  ,  supernc  acute  an^nlatam.  Operculnm 
cartiingineum,  pauce  spiratutn,  anfr.  rapide  aecrcsccntibus,  nuclco 
cxccntrico. 

Alt.  15^   Diatn.  7;  Apert.  5  mill.  lon^a. 
Hab,   Specimina    pauca  prope    Poncc   legit   BwiU ;    cumm.    am. 

Bland. 
Obs,  Priori  affine,  sed  bene  distincium. 

65.  Cydostonia  (Chondropoma?)  Newtoiii  ShuUl.  n.  sp. 

Testa  subperforata,  elonpito-oblonfo-turritn,  truncatula,  so- 
lidula,  confcrtim  coslulata,  lincisque  spiralibus  obsouris  obtuse 
dccussata,  pallide  Cornea,  pnnctis  faseis  Reriatis  remote  ornata, 
Bine  nitore;  spira  regniariter  attenuata;  sutora  eonfertim  papil- 
loso-crcnulata;  anfr.  soperst.  5,  convexiascoli ,  ultimus  breviter 
adnatos ;  aperlnra  verticalis,  sobnrbicnlaris ;  perist.  duplex,  albi- 
dum,  internum  vix  porrectnm,  extcrnum  latiuscule  patens,  ad  an- 
fraotum  penultimum  truncatum,  supernc  angulatim  et  breviter  au- 
riculatum.    Opcrculum  ? 

Alt.  13;  Diam.  ß;  Apert.  intus  4  mill.  lon^. 
Hab.  In  Portorico  prope  Arecibo  le^t  Newton;  specimina  pauca 

comm.  am.  Bland. 
Obs,  C.  haniolo  Pf.  forsan  affine,  sed  bene  distinctam. 

66.  Cydostonia  (Chondropoma?)  Newcoinbianuni  C.  B.  Ad. 

Hab,  Portorico  fide  R.  Swift,  miait  Bland. 

Obs,  DifTcrt  üb  omnibus  liujus  scctionis,  operculi  plurlspirnti  an- 
fracübus  lentius  accrescentibus ,  et  nucleo  subccntrali.  (V;- 
currit  copiosius  in  insula  St.  Thomas,  et  fidc  Bland  in  Tor- 
tola  et  St.  Jan. 

63»  llelidna  viiiosa  ShuUl.  n.  sp« 

Te^ta  dcprcssa,  tcnuiüsonla,  oblique  elegantistimc  et  confcr- 
tim plicato-costulata ,  pcllücida  ,  nitida,  vinoso-rubella  ;  spira 
brcvis  ,  conoidea;  anfr.  5,  convcxiusculi ,  sensim  acerescen- 
tC8  ,  ultimus  basi  medio  profunde  imprcssns ;  apcrtura  in- 
te|s:ra,  obliqua,  scmi-ovalis  ;  cülumclla.  siuiplcx,  brcvissima;  pe- 
rist, rubellum  ,  breviter  incrassato  -  expansum  ,  marginc  dcxtro 
flexuoso  ,  basali  juxta  columeilani  subito  rotundato  et  brcvissime 
sinuiito ;  callus  basalis  tenuis,  nilidissimus,  minute  e:ranulo8us. 

Diam.  maj.  SVsi  """•  3;  Alt.  2  mill.  ' 

Hab,     Sub  foUis  dclapsis  ad  rupes  prope  San  Juan ,    llumacao  , 

et  ad  Rio^lanco. 
Ob$,  Proiime  sine  dubio  H,  rugosm  Pf.  afOnis,  sed  pcristomatis 


—    93    — 

oMirpae  basal!  oollomodo  dentato  ,  quamqaam  forsan  paula- 
lan  iMrassato,  bene  distincta. 

Hclicina  ambonata  ShuKI.  n.  sp. 

Tcsta  deprefise  scnii^lobosa,  (cnoiuscala,  spiralitcr  confcrtim 
et  oMoitc  liraU,  liris  validioribos  minoribusqac  irreg:ularilcr  al- 
lernaDtiboS)  nilidula,  albida;  8pim  brevis,  «xactc  rotundatn,  aptce 
papillaris ;  sutara  lineaiis ;  anfr.  5  ,  vix  convexi ,  nltimuH  anlice 
brevissiinc  descendens,  subtus  basi  planatus,  non  cxcavatus;  aper- 
tora  perobliqaa ,  Ute  lunari» ;.  colamella  simplox  ,  brcvis  ,  basI 
Ironcaln  ,  callo  albido  circamscripto  manita;  porist.  simpicx ,  vix 
breTiicr  expansom,  niargino  basal!  sab-lnorassato,  ad  etkiistl* 
iam  aagulato. 

Diam.  mt^.  6 ,  mio.  6  $   AM,  3  mill. 
iJab.  In  Portorioo  lec^it  Koox.  (spoo.  unioom  ooram.  am.  Bland.) 
übt.  iL  cingulaUB  Pf.  (e  8t.  Domingo)  afßois,  sed  ini\{or,  mi- 

nu^que  data. 

M.  Ildlieiiia  »ubfusea  Mke. 

Hob,  8ob  aaxis ,  li|cno  et  in  ruderatis ,  propo  San  Joan ,  Cciba , 
Humacao  et  Luquitio,  eatis  frcqaens. 

06i.  Occarrit  ctiam  in  insola  8t.  Thomas,  et,  ilde  Bland,  in  in- 
snla  St.  Jan.  DiBerimen  prorsas  nollum  inter  specimina  üe- 
licina  tubfusca  Mke,  et  speoimina  jnnlora  ineompleta  He- 
licitur  ilriaiCB  Lam.  ,  indicaro  possumos.  Specimina  ex  in- 
sola  St.  Thomas  videntor  tonoiora  ac  minora  quam  Portori- 
canis;  eolor.  Helieina  tubfutcce  sspius  rabcseens  est,  //. 
ilriatw  aatem  pleramque  eitrinus,  sed  semper  versus  api- 
cem  ruboseeas.  Bxemplaria  completa  //.  slrialm  ,  pcristo- 
matc  incrassato  manita,  nuiut  et  sigillatim  oeotmiiit,  do- 
nec  specimina  eopiosa  //.  iubfusccB  i^resatim  inveniuntur. 

30.  Heiicina  striata  Lam. 

Syn    iietieina  tiriata  Deless.  Rec.  t.  27,  f.  1. 

Hab.  Propo  San  Juan  et  Humacao,  ad  trunoos  et  fulia  arborum, 
infrequens. 

Ohs.  Species  ut  videtur  ad  specimina  vix  matura  dcscripta  ac 
delineata.  Testa  carnea  vcl  eitrina  ,  semper  versus  apicem 
rubrscens;  perintoma  latiuscole  eipansum ,  inius  calloso-la- 
bialum ,  intcrdum  valde  incrassatum ,  cum  cailo  nitido  grtk- 
nuloso  pulchrc  et  intensive  citrinum. 

n.  Ileiirina  trochiilina  Orb.?  Pf. 

Syn,  Heiicina  (rochuiina   Orb.  Cub.  I  ,  p.  249,  inb.  2<) ,  f. 

10-12. 
^  r,  r,    ?Pf.Non.Pneam.p.377,N0  84. 


—    9*    — 

Hab,  Prope  San  Jaan,  Homacao,  Laqoillo  et  ad  Rio  Blanco. 

Obs,  Speciniina  Cubana  oomparare  mihi  huousqoe  non  licuit,  scd 
nisi  anfr.  nallomodo  „  Bubearinatis^  opüme  ovai  deacripfioKe 
et  ioone  Orbi^n^-anis  conveniant  Bpeoiinina  Portoricana.  «Testa 
vel  flava,  vel  satarate  rubra. 

12.  Hdlicina  fasciata  Lam. 

Hab,  Prope  St.  Juan  ,  Hamaoao ,   et  in  insula  Vi^quc ,  ubiquc , 

nt  videtor,  rarissime. 
Obs.  Speciea  per  Anüllas  late  distributai  ex  insolis  Ouadeloope, 

Martinique  et  St.  Kitts  acoepta. 

13.  Helicina  foveata  Pf.  (ined  ?)  Gde  Bland  in  liU. 

Testa  dcpressa,  tenuis,  striata,  lincisque  spiralibus  oreberri- 
mis  epidermide  fagacissima  minotissime  hispidulis  obsulete  cincta, 
pallide  citrina  vel  robella,  fasciisqae  1  vel  2  pallidis  ad  periphe- 
riam  xonata  5  spira  brevis ,  obsolete  papulosa  ;  anfr.  4Vs ,  pla- 
niusculi ,  sensim  accresccntes,  ultimus  antice  leviter  desccndens, 
basi  centro  satis  profunde  impressos;  apertura  obliqaa,  late 
lonaris;  eolumella  brevis,  striota ,  basi  in  denticulo  acuto  pro- 
ducta ,  callo  basali  tenui  5  peristoma  tenue  ,  angostissim»  expan- 
sum.    Operoulum  tenoe,  oarnenm. 

Diam.  itiaj.  6 ,  min.  5  ;    Alt.  circa  4  mill. 
Hab,  Rarissime  in  insula  Viique. 
06«.  Speoies  forsan  in  Proceed.  Z00I.  Soc.  Lond.  annorum  1851 

—1853  (nondom  editb)  descripta  ,    fide  am.  Bland  Pfciflcro 
'  adscripta.    Occurrit  etiam  et  copiosius  in  insula  St.  Thomas, 

ubi  etiam  varietas  rubra,  ooncolor ,  epidermide  oopiosiore  in- 

duta,  viget.    Afflnis  videtur  H.  nitide  Pf. 

14.  Truncatella  subcylindrica  Gray. 

Testa  cjlindrica,  adolta  trnncata,  corneo-flavida  vel  hyalina, 
nitida,  pellucens ,  costis  validioribna  pnesertim  ad  snturas 
conspicuis,  vel  omntno  evanescentibus  munita ;  anfr.  supcrst. 
4,  regulariter  accresccntes,  vix  oonvexi,  medio  planati,  ulti- 
mus Vs  longitudinis  «quans,  basi  non  carinatus;  sutura  pro- 
funda 5  apertura  semi-ovalis,  basi  subefTüsa;  perist.  leviter 
inerassaturo,  roargine  exteriore  subproducto,  colurocllari  brc- 
viter  reflexo,  adnato  et  supeme  inerassato. 

AU.  55  Dram.  2  ;  Apert.  2  mill.  longa. 
Syn,  Tntncalella  subcylindrica  Gray  Man.  p.  22,  f.  6 
Helix  tuboflindrica  Pult,  (vide  Gray  et  Mont.) 
jt  „         Mont.  Test.  Brit.  II.  p.  393. 

(non  H.  subcylindrica  L.  nee  Gmel.) 
Hßb,  Ad  Üttora  maris,  Portorico,  vulgaris. 


—    95    — 

Obt,  DUTert  a  Tr.  Caribaensi  Sowb.,  tosta  minore,  anfr.  oltimo 
km  BOB  earioato;  a  rr.'lruncoliila  Drap. ,  qaacom  statara 
Wbo  eoBTonit,  pneaertim  anfractibus  non  coBvexia;  a  7V. 
Monlagui  Lowe,  qnaeam  forma  levif^ta  anfr.  {»laBatis  roelios 
eoBvenit,  stalwra  minore,  minus  i^oili,  anfhieta  penuilimo 
breWore  et  sntora  non  marginata. 

Variat  al  ali»  i^neris,  seulptora  plus  minusvevalida  Tel 
omaino  liefleieiite,  et  teata  incolore  hyaliaa.  Aeoepimos  fre- 
qaenter  sine  looalitate  definita  ex  Antillis ;  oeearrit  aatem  in 
insnla  St.  Thomas,  et  eoplosissiaM  ad  Bermodaa. 

Speoies  omnes  f^neris  Trancatell»  valde  eoafos»  sunt, 
nee  e  desoriptionibus  vel  figaris  hueusqae  eTulfpitis  faeile 
emead».  Ol.  Pfeiffer  in  Menke  Zeitschr.  1846  p.  184  ad 
Tr.  IruncaiuUün  Drap,  synonyma  sopra  laodata  allegat; 
Porbes  et  Haaley  aatem  in  British  Moll.  IV.  p.  283,  speci- 
mioa  Hontagnana  com  speoiminibas  a.  b.  C.  B.  Adams  pro 
sua  T.  tueeinea  missis  omnino  eoniproa  deolarant :  species 
ambe  aatem  a  speeiminlbos  nostris  eopioais  longo  et  lato 
diseedant. 

Qoid  Sit  üelix  subqflindriea  L.  et  Gmel.  omnino  da- 
biam  remanet.  Forbes  et  Hanley  I.  e.  III.  p.  317  (ex  aa- 
tofsia  speeiminis  ill.  aaotoris)  synonymen  Liaasanom  ad 
TiruncaMam  Monlagui  allegant;  alii,  praBsertim  auotores 
Oalltci ,  a  Chemnitsio  in  errorem  indacti ,  Zua  tubrica  pro 
apeeie  Linnsana  habent ! 

13.  Tmncatella  pulchella  Pf. 

Hab.  Sab  ligao  putride  ad  littora  maris  prope  Fi\|ardo  eopiose. 

Ob$.  Speeies  pnlchra,  forsan  aon  omnino  eam  speeie  Cubana  (mihi 
non  obvia)  eongma,  a  qua  differre  videtor,  eolore  fere  lato- 
ritio,  et  peristomate  vix  adnato,  sspios  evidenter  breviter  so- 
lato.  Oeearrit  insoper  in  insala  St.  Thomas ,  et  Jamaica 
aade  a  C.  B.  Adams  specimina  aeeepi  aab  nomine  Tr,  Adamsi 
Pf.  ,  speeiea  e  diagnosi  omnino  distlncta  et  mihi  ignota. 

lt.  TnuieateUa  ClathruA  Lowe. 

Hab.   Rarisaime,  at  videtar,  ad  littora  maris  iaaulm  PoHorieo. 

Ob$.  Differt  a  Tr,  icaUtri  Mich. ,  quam  ex  Jamaica  acoepi,  cos- 
tis  numerosioribus  (12—13),  equidistantibns,  et  anfiractu  ul- 
timo minus  abbreviato.  Specimina  paoca  etiam  e  St.  Tho- 
mas misit  b.  Blauner. 

7.  Planorbis  Guadalupeiisis  Sowb. 

Syn.  Ptanarbii  Guadalupeniii  Reeve  Conch.  Syst.  II.    t. 

190,  f.  S. 


-    96    -^ 

Planarbit  Guadalupensit  Dank,  io  Chemn.  cd.  2.  p.  bO, 

t.  8,  f.  7—». 
Hab.  In  sUiidis  prope  San  Jaan  ,  C«iba ,  llumacao ,  Loquillo  et 

ad  Rio  Blanco,  band  ia^^iiens. 
Obs.  SpcoicR  eolore  Tariakilia,  neptesinie  saturatius  Cornea  vcl 
rufesccnR  ,  inlordnm  aaUm  palUdissima ,  fere  hyalina  ,  Fub 
leate  minotissime  et  crcbre  epiraUter  impressc  lincata.  IIa-' 
boo  etiam  e  Ouadaloopo,  at^iae  foreao  Tarietatem  Ditidissiniam 
e  St.  DoRiing:o. 

18.  Plaiiorbis  tumidas  Pf. 

Syn.  Ptanarbii  Iwmdus  Dank,  in  Cliem.  cd.  2,  p.  3.9,  t.  7, 

f.  10—12. 
„       earibmuM  Orb.  Gab.  I.  p.  193 ,    tab.  13 ,    f. 
17— !•. 
Hab.  In    rivalis   et  ntai^nis  prope   Uamaeao,     Variotas  rnnjoi* , 

orassior  in  insnla  Vi^qne. 
Obs.  Vix  n  specie  a  eel.  Donker  I.  o.  illnatrata  diversus  ,  scd 
priori  afAnis ,  fitatura  minore  ,  anfr.  altimo  ma^e  inflafo  et 
laterc  saperiorc  profundias  umbilicato  priescrlim  dislingucn- 
diM.  Planorbis  affinU  C.  B.  Ad.,  tix  oam  lumido  cum- 
parandos,  diflfVrt  nempo  testa  eximie  striata,  sopernc  minus 
nmbilieata,  et  nncleo  proAmdc  immerso  et  occnitato.  PL  tu- 
midm  oecarrit  etiam  in  Onba ,  Mexieo  et  Vera  Grus  ,  fidc 
Dank. 

79.  Planorbis  albicans  Pf. 

Syn.  Planorbis  albicans  Ff.  in  Wfegm.   Arcli.   1639,    f., 

p.  354. 

Hab.  In  rivalis  prope  Agaas  Giaras,  Geiba  et  Loqaillo,  rai  issinic. 

Obs.  Species  parva,  cum  PI.  albo  a  ol.  auctore  bcne  comparata. 
Aceepi  specimina  omnino  cong^nia  e  Goba  a  G.  B.  Adams  et 
Bland,  sab  nomine  PL  Lanieriano  forsan  a  Poey  missa  ; 
sed  PL  Laniehanus  Orb. ,  e  dcsoriptione  et  icone  nullomodo 
line  sed  ad  PL  lucidum  Pf.  referendus  est.  Speciniina  pauca 
etiam  ex  insala  St.  Tiieraas  ab  an.  Bland  ncecpi. 

80.  Planorbis  eircunilineatus  ShulH.  n.  sp. 

Tcsta  parva,  tennis,  irre^alariter  striata,  iincisqae  spiralibus 
elevatis  minatis  orcberrlme  circomdata,  oomea  vix  nitcns,  supcrnc 
fere  plana;  sobtas  profunde  umbilicata;  anft*.  37^9  rotundati  , 
celeriter  accrescentcs,  ultimus  inflato-dilatatos ;  apcrtura  oblonge- 
rotundata ,  parum  obliqoa,  nHurtinib«t  ontto  tenui  «enjnnstis. 

Dianfti  msj.  b ,  ndn.  SS/« ;  Alt.  circa  2  nill. 

Var,  mittor^  nitidlascula. 


—    OT    — 

Hüb,  Im  rivolis  lento  flocntibas  prope  Homacao;  vartotas  ad  Rio 
Blanco ;  rarias. 

Übä.  Spccies  diaiincta,  etiaro  in  insula  St.  Thomas  et  in  8t.  Do- 
mingo ocearreas. 

M.  Planorbis  Rlacnabiamis  C.  R.  Ad. 

SSfw.  Planorbis  MacnabidnuM  C.  B.  Ad!  Cunir.  p.  43. 
Hab,  In  sfa^is  prope  San  Juan,   rarius. 

HS.  Planorbis  lucidus  Pf. 

Syn.  PlanorbU  lucidus  Pf.  in  Wieg:.  Aich.  la^f),  I.  p.  354. 
^  Lanierianut  Orb.  Cub.  I.  p.  195 ,    tab.  14, 

f.  I  ~  4. 
n  Redfieidi  C.  B.  Ad  !  Conir.  p.  43. 

Hab.  Sub  füliiii  potreeccntibus  locis  uliginosis  prope  llumacao  et 

Laquillo,  copiose. 
f)bs.  Vix  dobito  Synonyma  supra  laudata  onuiia  ad  unam  et  can- 
dcm  gpecirm  pertincro.  PI,  tcematus  Morcirt  Test.  Nov.  I. 
p.  17,  ab  auetoro  ipso  in  ciifendationc  (pars  '.f,  p.  27)  cum 
PL  LanUriano  conjunctu«,  e  diagnosi  divcrsus  vidctur.  Ila- 
beo  e  Cuba,  Jamaica  et  Guadeloupe. 

U.  Planorbis  llaldoniani.  C.  B.  Ad. 

Syn.  Planorbis  Ualdemani  C.  B.  Ad!   Contr.  p.  43. 

Iltü).  Cum  prvecdcnte  circa  Humacao,  Loquillo  et  ad  Rio  ßlanco. 

übs,  Spccies  liucosque  tantum  in  Jamaica  detccta.  Nisi  tesla 
hyalina,  evidentius  spiraliter  punctata,  et  forsan  laxius  invo- 
luta.  Tix  difTert  Planorbis  anatinus  Orb.  (Voy.  p.  551,  tab. 
43,  f.  17  —  20)  ab  auctore  in  Provincia  Entre  Uios  ad  Rio 
Parana  detectus ,  cujus  ppecimina  copiosa  ad  Toninam  flu-' 
viatilem  prope  Bahia  Ircta  accepi  ,  et  amicis  plurimis  cum 
nomine  Planorbis  (nee  Ilclis)  vitrinus  communicavi.  Syno- 
nymen ett  „  Hclix  Shutlleworlhi  ^  Pfr.  Mon.  Ilcl.  III. ,  p. 
110  NO  MO,  et  in  Chemn.  ed.  2,  tab.  138,  f    11,  U, 

M.  Physa  Sowcrbyana  Orb. 

Syn,  Physa  Sowcrbyana  Orb.  I.  Cub.  pag.  JOO ,  tab.  13, 

f.  11— 13  («xcl.  f»yn.  Soivb.ct€ray). 
„      Jamaicensis  C.  B.  Ad  !    Confr.  p.  174  (ISSl). 

Hab,  Prope  llumacao,  liuquillo,  San  Juan,  et  in  insula  Vicqoe ; 
Hcd  parce. 

Obs,  Spccies  forvan  in  Antillas  lato  distributa:  accepi  ppecimina 
rnnerua  e  St.  Tlinmus ,  Ouadcloupc  et  Jamaica.  Quanquam 
rl.  Orbifrny  I.  c.  specimina  Peruviana  (P/ir/.ta  Peruviana 
Gray^  et  Ncxican»  cum  Caribvln  conjnnfit;  qnanqvain  dk- 
^0518  8oa  I.  e. ,  forsaii  tarn  ad  apecimin«  Peruviana  quam 


—    98    — 

a4  CariWn  cmifeete«  nm  oawBO  enn  MMBtris  eoDTeoit,  »!-> 
tamea  deaoniiMtlioBeai  saani  Adaasrnni  ad  \otmm  natalen 
Dimis  anigviaren  apectaate  prsferiaiia.  Speeies  aostra,  ab 
aliia  Caribcis  aobis  aoti«,  facile  diatia^itar,  teata  niüdis- 
aima,  aiai  ad  aataram  «bi  breTiler  et  eoafertia  mni«!«  pl»- 
catala  et  aMrgiaata,  glabenriaM,  apira  prodaeta,  fraeili,  aevta, 
et  aafr.  vltiaio  leTiter  taataai  iafiato.  Speeimina  evin  aoa- 
tria  eoBf^ma  ex  iasnla  Caba  haean^ae  aoa  aeccpinas,  aed 
aab  aamiae  Ph.  Sowtrbyanm  tam  e  Caba  ^aam  ex  Jamaiea 
alteram  speeieai  teata  breviore ,  minore  et  roa^ia  obcsa,  sab 
lente  abiqae  fiaeia  apiralibaa  miaatis  crebre  manila ,  spira 
rainas  exserta  et  aafr.  eoaTexioribas  distinctam«  H«c,  qu» 
etiam  ia  injtula  St.  Thonaa  eopiose  vi^et,  beae  oaai  diapioai 
Phytm  slriaia  Orb.  1.  e.  p.  192  tab.  13,  f.  14—16  conrcnit, 
et  sab  hoe  aomiae  iater  amicos  distribaimas. 

Qaid  ait  Physa  acuta  Orb.  Cab.  I.  p.  192,  ot  ▼algaris 
ia  Caba,  Jamaiea,  Gaadaloape  et  Martinique  iadioata,  nea- 
cio  ;  81  non  Physa  Cubensis  Pf.  qoiD  tertia  videtor  specirs 
distinota,  pnesertim  te»(a  obeaiore,  lineis  spiralibaa  omniao 
deficientibaa  aed  interdam  remote  et  irrefvlariter  aapilata  ab 
aliis  diacrepans. 

S5.  Lynineus  Cubensis  Pf. 

Syn.  LymneuM  Cubensis  Pf.  Wiepn.  Arch.  1839,  I.  p.  354. 
tymnwa  umbUicata  C.  B.  Ad.  Best.  Joarn.  III,  p.  325, 

tab.  III.,  f.  14. 
yt  n  n    *  ^i*  Contr.  passim. 

Hab,   In   rivalis  lente  fluentibos  prope  Ceiba ,  llumacao  et  Lo- 

qaillo. 
Obs.  Speeies  ot  videtor  per  Antillas  vulgaris,  seounduro  cl.  auc- 
torem  in  Massaehusetts  occurrens,  scd  vix  cum  L.  caperalo 
Say  coigungenda,  ot  vult  cl.  Haldcroan  in  iMon.  Fresli  Wa- 
tcr  Shells  Lyron.  p.  34.  Acccpi  speeimina  e  Cuba  ,  Ja- 
maiea et  Ste.  Croix ;  variat  ombilioo  latiuscole  aperto ,  vel , 
ut4n  speciminibtts  ex  insula  Stc.  Croix,  ferc  rimasformi. 

86.  Ancylus  Beaui  Boorgoignal  ? 

Syn.  Ancylus  Beaui  Bourg:.  in  Petit  Journ.  1853.  p.  176. 
Hab.  Ad  lignum  in  slagnis  prope  Luquillo. 
Obs,   In  Guadeloupe  iroprimis  repertus.      Latior ,   depressior  et 

forsan  tenuior   quam   A.    obscurus   llald.  ;    an   aulem  ab  A, 

fusco  C.  B.  Adams  distinctus. 

81.  Ancylus  obscurus  Haldeman. 

Syn,  Ancylus  obscurus  Hald.  Mon.  p.  9,  t.  1,  f.  5. 


•  -    99    - 

Anqflus  obicurus  C.  B.  Ad. !  Cootr.  paüsim. 

jf  jf  Boarg.  in  Pct.  Joorn.  1853.  p.  179. 

IM.    Ad  arnndines   et  saxa  in  rivulo   prope   Humarao,    raris- 

sime. 
OU.    InpriMis    in    St.   Un.   Amer.  Bor.    detecta  ,    etiam  in  St. 
ThoMas  «t  Jamaiea  oceurrenn.    Genas  intrioatissimain  ten- 
ftaBine  nono^raphioo  el.  Bonrgoignat  I.  e.  vix  elucidatum. 

BS.  Amnieola  crystallina  Pf. 

^  Syn.  Pdtudina  cryUaüina  Pf.  in  Wiegm.  Ardi.  1840 ,   I. 

p.  253. 
„  „  Kost,  in  Chemn.  ed.  II. ,  p.  50, 

t.  10 ,  f.  7,  8. 
,1       Jamaietniii  C.  B.  Ad!  Contr.  p.  42. 
„        aiUhracina  Nigh !  Proc.  Bost.  8oc.1846,  p.22. 
f,       eitlernicola  Morelet    Test.  Nov.  II.  p.  135. 
Vor.  ß.  coronata,  anfr.  soperno  spinoso-carinatis. 
Sjfii.  Piüudina  coronala  Pf.  1.  c. 

„  yy         Käst.  1.  0.  f.  9—12. 

n       omaia  Morelet.  I.  o. 
Var.  y  spinifera  ,    anfr.  nnperne  spinoso-earinatis  ,    nltinio 

subtas  .spiraliter  lirata. 
Syn.  Mdania  ijnnifera  C.  B.  Ad !   Proc.  Bost   Soc.  1845. 

p.  17. 
Vcar.  d.  elongata,  spira  graoiliori,  acuta,  anfr.  roinos  con- 

vexis. 
Ha6.  Forna  typica  et  var.  /?. ,  intermixt»  in  rivulis  et  stagnis 
insahe  Vii^ne;  /.  specimiaa  pioc%  in  Portorioo  prope  Ho- 
■acao  et  Ln^uillo;  d.  in  rivolis  prope  Agoas  Claras  et  Ceiba, 
copiose. 
Ob$.  Per  insnias  Caribeas  omnes,  ot  videtor,  distribota,  transi- 
tiones  omnes  inter  formam  typieam  et  var.  y.  ostendens. 
Habco  e  Coba ,  Jamaiea ,  Tortola,  St.  Jan,  St.  Thomas,  et 
occorrit,  flde  Morelet,  in  Campiche. 

C.  B.  Adams  var.  y.  sab  Mdania  ijnnifera  descripsit, 
ssd  svpissime  sab  hoc  nomine  var  ß.  accepi.  Paludeürina 
Candeana  Orb. ,  secandnm  spcoimina  in  Guadeloope  a  Krebs 
leeta,  et  mihi  noperrime  ab  am.  Bland  commonicata,  a  var.  y« 
statara  fere  dopjo  majore  diffcrre  videlur. 

••  Nerltina  virglnea  Lam. 

Syn.  Neriiina  BrasUiana  Red. 

„       virginea  Sowb.  Thes.    p.  533,   lab.  116,    f. 
232-  239* 


~     100    — 

H<Uf.  In  stagnis  aquas  duicis  ot  in  rivulis  in  innula  Vieque; 
forma  minor  nufem,  varic  picta,  ad  li^nuin  et  saxa  in  ri\'ulo 
propc  Ilomacno. 

06*.  Quanquam  valdc  dubiuni  est  an  vcra  Ncrita  virginca  L. 
Bit ,  non  est  causa  mutand«  dcnominationiB  Laniarckianv , 
ne  vix  ^oidem  in  cam  minimc  appositnm  cl.  Rcciuxi.  Spccies 
vulpitissima,  per  ordB  Brasiliio  et  in  Antillaa  oinncs,  tum  in 
rivulis  ot  stagnis  aqua;  duicis,  quam  in  salsia  ocearrens,  v»- 
rictates  fore  innumcrabiles  prtrbcns,  quarani  plurin)»  fursan 
pro  specicbns  dlätinctis  ab  aucloribuH  dcücript^  :  varictas 
probabiliter  forma  sequcns  est. 

90.  Neritina  Listeri  (Pf.) 

Syn.  Nerila  Lisieri  Pf.  in  Wicgm.  Arcli.  1840  I.  p.  2ö5. 
„  „        Sowb.  ThcB.  p.  534,    tnb.   116,  f.  249 

(vix  f.  250,  251). 
Uab.  In  rivulis  insuLT  Vi^qoe  ;  et  forma  valdc  erosa,  prsscrtim 

ad  U<;;num  putridum  in  rivulis  ad   Sierra  de  l^uquillo  *,    Por- 

torico. 
Obs.  Forma  typica  a  priccedcnti  notabilitcr  discrepat ,  testa  glo- 

bosiore  et  spira  brcvissima  vi.\  producta  ;  scd  transitioncs  non 

dcsnnt,    et  nie   jodice  prxccdentis  mcro  varietas.     De  cro- 

siono  icsiw,  accresccndi  causa  inter  se  ab  illis  ipsis  peracta, 

alias  disserere  nobis  proponimus. 

91.  Nerctina an  nov.  sp.  ? 

Testa  parva,  exacte  semig^lobosa,  nitidisRima,  ininute  Btriato- 
plicatula,  oliviicra,  lineis  fuseo^nigris  flexuosiB  intcrduni  anasto- 
miKaniibuR  crebre  notata;  »pira  brevissima ,  obtiisa  ,  apice  cro- 
Fula  ;  anfr.  dVs ;  sutura  adsccndens  ,  nig:ro  submarpnata ;  co- 
lumella  rccta,  denticulata,  basi  extus  callo.lntco  ornata.  Oper- 
ouluro  N.  virgrinc». 

Alt.  et  Lat.  oirea  9  mill. 

An  Neritina  Listen  Sowb.  Thcs.  tab.  116,  f.  250,  251? 
Hof},  Kx  insula  Vi^qee  Bpeciroen  unicum  misit  Blanncr. 
Obs.  Optime,  niBi  striis  crcbrionbu»,  cum  fifcuris  laodatis  convc- 
nit ,  eed  a?quc  bcne  cum  descriptionc  NeritCB  siriolatce  Red. 
in  Rcv.  Cuv.  1841,  p.  333;  nullomodo  antem  cum  Xcntina 
sttiolaia  Sowb.  ThcB.  p.  537,  tab.  112,  f .  98  ,  99  ,  a  cl. 
Rcciux  in  enumeratiune  Neritarum  in  Pe(.  .lum*.  1860,  p.  151 
pro  specic  Eua  recof2:nita.  Tanicn  obHcrvanduoi  est,  cl.  Re- 
clus  formam  typicam  specici  sas  inter  concliylias  Caribsas 
initio  dctexisse }  posterius  autem  insulas  Philippinas  adscrip- 


—     101    — 

Sit.    Eiinde  forsan   spccies   dUUncUB  sab  hoc  nomine  con- 
fasic  sont. 

M.  Xeritiiia  piiiictulata  Lam. 

Syn.  yerilina  punclulala  Lam.  ed.  DcbIi.  8.  p.  5SI,  N<)  «32 

(Kncycl.  Alcdi.  t.  45ü,  f.  *i.) 
„  ^  Sowb.  III.  NO  &,  r.  21. 

n  Cassiculum  Sowb.  Thcs.  p.  531,    (ab.  ll.'», 

f.  194. 
(iion   xV.    puncttdala   Sowb.   Thes.   p.  520, 
t.  115,  f.   192.) 
Hab.  In  rivuiiH  ppopc    Luquillo. 

(MßS.  Specics  per  insulas  Carib/eaH  fcre  omnc8  occurrcns  (Ja- 
mu'.ra  .  (landcloupe  ,  Martinique,  8(.  Vincent)  v  optimc  I.  c. 
descripla  ac  delineuta  ,  niinusque  variabilis  quam  gpccies 
alix  generis  intricatissimi.  Seritina  pundtUata  Sowb.  THch. 
nullnmodo  huo,  Frd  nd  Aeri/inaifi  (encbricotam  C  B.  Ad! 
referenda  videtiir. 

93.  Keritiiia  viridis  (L.) 

Uab.     I'ortorieo,  spccimina  pauca  missa. 

94.  >i'eritiiia  Pupa  (L.) 

tlab,   Porlorieo. 

Obs.  Specics  arab«  in  Antlllia  vul^res-prior  eüam  in  m.  IHedi- 
terranco,  ad  oras  Sioilie,  occurrcre  dicitur. 

lELAHPÜS. 

(}b<.  (.'unattis  Fynonyma  nartorom  prsccdcntis  »vi  (Linna^i, 
tfniclini,  Dilliwyni)  ad  sprcies  liodic  di^criroinatas  ratione 
accurata  allee;nrc,  opus  inane  est  :  ince rta  sunt  omnia  prop- 
ter  de KcriptioucN  obscurus ,  irone.H  rudisKirnns,  et  patri»  in- 
dicationis  dcfcctuni  (cf.  (■niclin  et  Chemn.).  Scquimur  igi- 
tur  systenia  cl.  Laniarck,  qai  primns  has  apecien,  dnce  Bri- 
f^irro,  bcne  intclleiit,  et  inter  Auriculas  cnameravit. 

^3.  Melanipus  coniftMniiis  (Lam.) 

tfab,  Portorico,  copioffc. 

Oifs.  Spira  apice  brovisKime  pnpillaiini  acuminata.  Anfractus 
*uprcmi  Kub  Icntc  tenuisMinc  et  creborrime  spiralitrr  lineati. 

Melaiupiis  niteiis  (Lam.) 

Hab.  Purtoiico,  copiosc. 

(Hjt.    Spin  8cns>im  acutala,    npico  vi\  papillaris.     Anfractus  so- 

premi  linciü  plurimiH  (circa  5)  crcbcrrime  panctatin  (in  pul- 

lii»  ciliatis)   circomdati. 


—     102     - 

97.  Melampus  monilis  (Lam.) 

Syn.  Melampus  coronalus  C.  B.  Ad.  Gontr.  p.  41  (javcnia). 

Hab.  Portorico,  haud  frequeos. 

Obs,  Spira  apice  minntisfiime  papillafa.  Anfractus  saprcmi  ia 
adultis  rocdio  9crie  unica  foveolarum  distantiuin  circoin(!ali , 
in  pullis  auUm  ciliis  longiaacnlis  cximie  coronali.  llio  et 
prsccdentcfi  ad  oras  omnium  insolaram  Cariba^arum  volgm- 
tissimt  sunt. 

98.  Melampus  cingulatu»  (Pf.) 

Hab,  Portorico,  cum  aliis  intermixius. 

Obs,  Bpira  obtusato,  scd  apice  subito  papillntiin  macronata.  No- 
oleus  (Anfractus  supremi  5)  cximie  radiatim  plicatus.  Ar- 
cepi  etiam  e  Cuba  et  Jamaiea.  Spccies  umnes,  pra.>srrtim 
ultima,  quoad  staturam  et  picturam  satis  variabiles,  scd 
semper  notis  supra  laudatis  optime  disting^ueod«. 

99.  Pedipes  quadridens  Pf. 

Hab,  Portorico^  haud  infrequens. 

Obs,  Species  quoad  formam,  sculpturam ,  et  moirm  dentis  mar- 
ginis  exterioris  variabilis;  sulci  in  anfractu  ultimo  s«pe  ob- 
literati  sunt.  Pedipes  ovalia  C.  B.  Ad  !  vix  nid  formam 
juvenem  esse  videtur.  Ubique  per  Antillas  distributa^  habeo 
ex  Jamaiea,  St.  Thomas  et  Bermuda. 

100.  Cyrenella  amerieana  (Mordet). 

Syn.  Cyrenoides  americaiyus  Norelet  Test.  Nov.  II.  p.  26, 

NO  149. 
Hab.    In   paludibus   prope  Arecibo  ,    Portorico  a  Newton  leeta, 

mihi  benevole  ab  am.  Bland  comroonicata. 
Obs»  Specimina  3  accepi,    optime  cum  descriptione  laudata  con- 

grua,  quorum  maximum  20  miil.  latum  et  altum,  et  13  mill. 

orassum.     In  insula  Pinos  prope  Cuta  imprimis  dotecta. 

101.  Dreissena  Riisei  (Dunkcr). 

Syn.  Tichogonia  Riisei  Dunk.  in  Mal.  Zeitsch.  1853,  p.  91. 

Hab,  Ad  cortices  arborum  et  ramo%  oaducos  cum  Neritinis,  Am- 
nicolis  et  Scrpulie  specic,  consocia,  in  rivulis  insal»  Vi^que, 
satis  copiose  j  specimen  unicum  majorem  e  Portorico  etiam 
misit  Blauner. 

065.  Pullffi  glaberrimo*  ,  majores  autem  epiJermide  pallide  Cor- 
nea lamellosa  concentrice  induta,  lamellis  utrinque  in  serie 
duplice  ,  paulo  infra  umbones  orirnte  ,  squamose  prodoctis. 
Fide  Dunker  etiam  in  St.  Thomas  obvia. 


—    103    — 

Adiiiawienivm.  Napemme  accepimos  ab  nin.  Bland  »peeimiui 
piope  PoBCf,  Porlorico  ,  a  cl.  R.  Swift  If cta ,  dabitanter  pro 
Pupa  BiUei  Pf.  misba,  qua  nollomodo  ab  illis  sob  nomine  Bui, 
luiidmli  Pf.  sopra  enomcrati.s  diserepant. 


Tiefer  Barometerstand  In  Bern.  Emmanncl  Fuctcr  erhielt  fir 
in  a«f  100  R.  rcducirtcn  Stand  scineH  Barometers  am  2.  Februar  I8S3, 
■B  1  Uhr  Nachmittapt  tiS2"f',00 ,  und  sag:t ,  ein  so  niedrigrer  Stand 
Kl  seit  1760  nnd  vielleicht  lang;e  vorher  nie  beobachtet  worden  ,  und 
itdi  habe  ,  für  Bfrn  wcnij^stens  ,  diese  ausserordentliche  atmosphart- 
•cht  Bewegung  keine  Polgen  gehabt.  (ff.   H'olfO 


VcTBelebiilMi  der  für  die  BIbllolhek  der 
Sehwels»  Naturf»  Gesellschaft  eliige- 
Sans^n^B  Gesehenhe» 

Ton  den  Herren  Verfoisem : 

1.  J.  GInrdin,  snr  les  eaui  minirales  de  St.-Allyre.  Ronen,  1836.  8. 

2.  Gratnlonp,   Conehyliologie  fossile  des    terrains  tertiaires  dn  bassla 

de  TAdonr.    T.  1.    Bordeaux   1840.    4. 
Ar  Im  Soctdfe  des  tciences  nalurelies  de  Cherbourg. 
HiMiren.  1er  vol.    1-4  Jiv.    Cherbourg  18&2.    8. 

froM  Üu  Royal  Socieiy  of  Edinburgh. 

1.  Tranemctions.     Vol.  30 ,  part.  IV.     Edinburgh  1863.    4. 

%,  Prseee^ings.  Vol.  3,  nO  43.  18&3.    8. 
Af  kongi.  VHen/kaps-akademien  a  Stockholm. 

I.  Ofcrsight  af  dcnnas  forhandlingar.    9de  Argangen  1S52.  8. 

I.  Handlingar.  1S5I.  8. 

1  SundevaUj  Bttütielht  om  vertcbreradcdjuredena  (1845—60).  Stock- 
lielm  1863.    8. 

4.  Rrpnter  tili  Wikström's  arsbcrättelser  i  Botanik  (för  1820  - 1838). 

Stockholm  1862.    8. 
Fe»   zoologUch-miner alogischen    Verein  in  Hegentbur^. 

K«rrcppond«niblatt,  7ler  Jahrgang  1863.    Regensburg.    8. 
Tem  polytechnischen  Verein  zu  IVürzburg. 

GeaeinnfiUige  Woehen^ehrifl.     lil.  Jahrgang  n»  48-62.    IV.  Jahrg. 
tfi  1-4.     Würxborg  1853.     8. 
ih  Vaeademie  des  sciences  de  Bordeaux. 

Programme  des  prix  d^cernös  poor  rannec  1853  et  des  ^oentions  ml- 
ses  au  coDCOurs  pour  l'annöe  1854.     Bordeaux  1854.     8. 
Ton  Herrn  Prof,  R.  Wolf  in  Bern. 

I.  MenteUe^  Conrs  de  g^ographio  et  d'histoire.    Paris  1804.  4  toU  6, 


—     104    — 

2.  AUxandri  Benedict!  Veronensis  de  re  medica  opus  insipie.     Bmi- 

lea»  1549.  fol. 

3.  V.  Egidy  y   Heinrich  Eduard,    da.s    Weltall  oder  populäre  Darstel- 

Stellung  drr  AstroDOinie.  2  Tille.  2tc  Auttago.     Lcipxi^  18i4.  8. 

4.  Schönbein  .    on   somc  sccuudnry  pli^siulog^icul  rflecfs  produccd  by 

atmosplicrio  electrinly.     London    lb51.     8. 

5.  Denty  über  Chronomcfrr,  c(c.     Wien  1S43.     8. 

6.  Biedermann.^  über  die  Principicn  der  Diflercntialreelinung.     Zürich 

1853.    8. 

7.  Gräf^  g:raphisclie  Darstcllun«:  des  scheinbaren   f<auf8  der  Planeten 

auf  das  Jahr  1838.     RudolKfndt  1837.     4. 

8.  //m,  bildliche  Darstellung;  der  zu  Münstcr  nng:rs(e1l(en  inctcorolo- 

gischcn  Beobaciituni^cn.     1853. 

9.  KeiV/i,  Chri&toph  Jexelcr  von  SchafTliausen.     1815.    4. 

10.  AuQUSl ,  Tafeln  cur  Berechnung,  der  Höhen  nach  Barometerbeob- 

achtungen. 

11.  Schumacher,  astron.  Nachrichten,  21ter  Band.     AKona  1844.    4. 

12.  Treiber,  astron.  chronol.  Seltenheiten.     Erfurt  1719.    8. 

13.  Biot,  traitc  ^lömcntairo  d'astronomie  physique.     Paris  1805.     8. 

14.  Hart8(eker,  conjectures  physiques.    2  vol.     Amsterdam  1708.     4. 

15.  Annuaire  pour  Tan  1854.    Paris.     12. 

10.  Vicrteljahrskutalog.    Jahrg.   1863.     4tes  Heft.     Leipzig  1853.    a 

17.  Programme   des   connaissanoes   exigöes  pour    Tadmiasion   k  l'^ole 

speciale   de  Lausanne.     Lausanne  1854.     8. 

18.  Hurra],  Fran^ois  Arraeo.     Paris  1853.    4. 

19.  KnufTmann  und  Schrcnk ,   Aufgaben  aus  der  darstellenden  Clcomc- 

liic.     Stuttgart  1844.    8. 

20.  Boyscn,  über  das  Weltgebaude.     Frankfurt  a.  M.  1701.     8. 

21.  Darquier,  Briefe  über  die  praktische  Astronomie,  übers,  von  Schei> 

bei.     Breslau  1791.    8. 

22.  Ad.  Qiictclet,  astronomic.     2c  etlition.     Bru\c1lc8  1852.     8. 

23.  L.  Kossei ,  du  chlorofonne ,  de,     Berne  1S;»4. 

24.  Anleitung  zur  Zeitkundc  ,   herausgegeben  von    Georg  Vega.     Wien 

1801.    8. 

25.  Kmil  Schädler,    Mittheilungen    über  einige   Beobachtungen  au«  der 

ürztlichen  Praxis.     Solothurn  1854.    8. 

26.  B.  Studcr,  Rede  gehalten  an  der  Gymnsialfeier  d.  24.  März    1851. 

Bern  1854.     8.      " 
Von  Herrn  Professor  Carl  Vogt^  in  Genf^  dem  Verfasser, 

1.  Lehrbuch  der  Geologie  und  Pctrefactenkunde.    2tc  Aufl.     Ir  Band. 

Braunschweig  1854.    8. 

2.  Recherches  sur   les   animaux   inf^rieurs  de  la  Mcditerrannee.     1er 

mem.    Geneve  1854.    4. 


.mfmU^  WMchrIcIiteii  von  der  Sternwarte 
In  Bern* 

f.    BmÖm^Mtungen   tter  «roftnem/VeeAeM  Im 
«ler  mrmtrm  MM&tfte  Amm  JaHtrem  gSS-ä, 

Der  Zastand  der  Sonnenobcrfläche,  rücksichtlich  der 
■M  xelgeaden  Flecken  und  Fackeln,  wurde  auch  in  der 
Mcn  llüirie  des  Jahres  1854  möglichst  oft  und  ganz  nach 
tD  frühem  Sysleine  beobachtet,  Dod  xwar  xählle  ich 


Zabkn. 


1». 

Cm,,... 

33 

« 

33 

6 

39 

6 

35 

3 

3S 

7 

30 

1 

9 

157 

36 

37 

im  Gauen         157  S6  37         13.3 

Die  Uglichen  BcohachluDgen  sind  in  der  vorslebcndea 
TiCel  eolbalten  und  zwar  gibt  die  Columne  : 

ItechenschBri  über  die  Influenz  der  Bewölkang 
■nd  du  angewandte  Fernrohr:  I)  bezeichnet,  dass  die 
OBoe  frei  gewesen  ond  mit  der  VergrüsseroDg  64  eines 
ierfiitsigen  Franenhofers  beobachtet  worden  sei;  2]  dass 
ir  Sonne  dnrcb  Wolken  oder  mit  einem  tragbaren  zwei- 
iulgen  Fernrohr  anvisirt  wurde;  3]  dass  jede  Beobacb- 
ug  Tereilell  wurde; 

B-  die  Anzahl  der  an  dem  Beobacbtaogslage  neo  gfr>i 
{•■efaeaeD  Gnppen; 
(■na.  HluJicfl.  Ja«  I8U.) 


H 


-    96    -^ 

Planarhit  Gvadaiupensis  Dank,  in  Chemn.  ed.  2.  p.  bO, 

t  8,  f.  7—». 
Hab.  In  sUiiais  prope  San  Juan,  Ceiba,  llumaeao,  Loquillo  et 

ad  Rio  Blaneo,  liand  inAx^uens. 
Obf.  Spcoies  eolore  yariakilia,  enpiesinie  sntomtius  cornca  vcl 
rufescenR  ,  inlordmii  auUm  palüdisaima ,  fere  hyulina  ,  8ub 
lente  minotissime  et  crcbre  epiraJüler  impressc  lincata.  IIa- 
beo  etiam  e  Ouadaloopo,  at^iae  foreao  ▼arieUtem  nitidissiniam 
e  St.  Doming:o. 

18.  Plaiiorbis  tumidas  Pf. 

Syn.  Pfanorbii  Iwmdus  Donk.  In  Ciiem.  ed.  2,  p.  3.9,  t.  7, 

f.  10-12. 
„       earibmus  Orb.  Cob.  I.  p.  193 ,    tab.  13 ,    f. 
17— !•.   " 
Hab,  !■    rivalis   et  sta|^i8  prope   Uamaeao.     Variotas  ninjor , 

orasBior  !n  insvla  Vi^qve. 
Obs.  Vix  a  speoie  a  cel.  Danker  I.  e.  illastrata  di versus ,  sed 
priori  afflnis ,  BtaCura  minore ,  anfr.  altimo  ma^e  inflato  et 
latcrc  sapcriorc  profundias  ambilicato  pro^serlim  distingucn- 
diM.  Planorbis  affinii  C.  B.  Ad.,  vix  oam  tumido  cum- 
parandes,  diflfVrt  nempo  teeta  eximie  striata,  sapcrnc  minus 
nmbilieata,  et  nncleo  proAinde  immerso  et  oceultato.  PL  lu- 
fmdm  oecarrit  etiam  in  Onba ,  Mexico  et  Vera  Crus  ,  fidc 
Dank. 

19.  Planorbis  albicans  Pf. 

Syn,  Planorbis  albicans  Ff.  in  Wtegm.    Areli.   183D,    1., 

p.  354. 

Hab,  In  rivolis  prope  Agaas  Claras,  Ceiba  et  Laqaiilo,  rarissimc. 

Obs.  Speeies  parva,  cum  PI.  albo  a  ol.  aacture  bcne  comparata. 
Aoeepi  speeimina  omnino  cong^nia  e  Caba  a  C.  B.  Adams  et 
Bland,  sob  nomine  PL  Lanieriano  forsan  a  Poey  missa  ; 
sed  Pt.  Lanierianus  Orb. ,  e  descriptione  et  icone  nullomodo 
hne  sed  ad  PL  lucidum  Pf.  referendns  eet.  Speciniina  pauca 
etiam  c\  insola  St.  Tiieraas  ab  an.  Bland  noeepi. 

80.  Planorbis  circunilineatus  ShuUl.  n.  sp. 

Testa  parva,  tenois,  irre^lariter  striata,  lincisque  spiralibus 
elevatis  minatis  creberrime  circamdata,  Cornea  vix  nitcns,  supcrnc 
fere  plana;  sobtus  profunde  umbilicata 5  anfr.  31/2  1  rotundati  , 
celeriter  acorescentos,  Ultimos  inflato-difatatas ;  apcrtura  oblon^o- 
rotundata ,  parum  obiiqoa,  nnnrfinllwt  ontto  tennt  etnjmetis. 

DSanob  msj.  b »  nnin.  33/^ ;  AU.  circa  2  Mill. 

Var,  mittor^  nitldloscala. 


—    OT    — 

Hab.  In  rivolis  lente  ftnentibus  prope  Hamacao;  variotas  ad  Rio 
Bknoo ;  rarias. 

Ob$.  Species  distincta,  ctiaro  ia  insula  St  Thomas  et  in  8t.  Do- 
mingo ocenrrens. 

I^L  Pbmorbis  Macnabiaiiiis  C.  R.  Ad. 

Sfp*.  PlanorbiM  MacnabidnuM  C.  B.  A4!  Cunir.  p.  43. 
Hab,  In  sfa^is  prope  San  Juan,   rarius. 

HS.  Planorbis  lucidus  Pf. 

Syn,  Planorbis  lucidus  Pf.  in  Wieg.  Arcli.  ia3f),  I.  p.  354. 
^  Lanierianus  Orb.  Cub.  I.  p.  195 ,    (ab.  14, 

f.  1  -  4. 
„  Redßeläi  C.  B.  Ad  !  Contr.  p.  43. 

Hab.  Sub  fjüin  potresccntibas  locis  uliginosis  prope  llumacao  et 

Loquillo,  copiose. 
Obs.  Vii  dobito  synonyma  aupra  laudata  onvnia  ad  anam  et  can- 
dem  fkpeciem  pcrtincre.  PL  tCBinaius  Morclrt  Test.  Nov.  I. 
p.  17,  ab  aoetore  ipso  in  cnfendationc  (pars  '^,  p.  27)  cum 
PL  Lanieriano  conjunclu«,  e  diagnosi  divcrsus  vidctur.  IIa- 
beo  e  Cnba,  Jamaica  et  Guadeloupe. 

H3.  Planorbis  llaldciiiaiii.  C.  B.  Ad. 

Syn.  Planorbis  Haldemani  C.  B.  Ad!   Contr.  p.  43. 

Htd).  Cum  preeedcnte  circa  Humacao,  Luquillo  et  ad  Rio  ßlanco. 

(Jbs.  Species  liucosqoo  tantum  in  Jamaica  detecta.  Nisi  (esta 
hyalina,  cvidentias  spiraliter  punotaUi,  et  forsan  laxius  invo- 
luta,  vix  difTert  Planorbit  analinus  Orb.  (Voy.  p.  551,  tab. 
43,  r.  17  —  20)  ab  auctorc  in  Provincia  Kntre  Bios  ad  Rio 
Parana  dcteotus ,  cujus  ppecimina  copiosa  ad  Toninam  ßU" 
viatilem  prope  Baliia  lecta  accepi  ,  et  amicis  plurimis  cum 
nomine  Planorbit  {nee  ndis)  vitrinus  communicavi.  Syno- 
nymon  est  „  Hclix  Shullleworlhi  ^  Pfr.  Mon.  Ilel.  III. ,  p. 
110  NO  MO,  et  in  Chemn.  ed.  2,  (ab.  138,  f    11,  12. 

4.  Physa  Sowcrbyana  Orb. 

Si^fi.  Physa  Soicerbyana  Orb.  I.  Cub.  pag.  JOO ,  (ab.  13, 

f.  11— 13  («xcl.  syn.  Soivb.ct€ray). 
„      Jamaicenti»  0.  B.  Ad!    Confr.  p.  174  (IS5I). 

Hab.  Prope  llumacao,  Luquillo,  San  Juan,  et  in  insula  Vicque ; 
sed  parce. 

Obs.  Species  forsan  in  Anditas  lato  distribula;  accepi  specimina 
ennprua  e  St.  Thomas ,  Guadeloupe  e(  Jamiiica.  Quanquam 
rl.  Orbif:ny  I.  c.  specimina  Peruviana  (^Physn  Peruviana 
Gray^  et  Nexicana  cum  Caribaeis  conjvnf^;  qnanqvam  dln- 
saosis  saa  I.  o. ,  forsaii   tarn  ad  apeoioiiM  Peruviana  quam 


—    98    — 

I 

ad  Caribiea  confeota,  non  omnino  com  oostris  convenit,  at- 
tamcn  dcnominationcm  saam  Adamsiana  ad  locnni  natalen 
nimis  sinffalarem  spectante  pr»feriinu8.  Bpecies  nostra,  §h 
aliis  Caribieis  nobis  notis ,  facile  dislin^itnr,  tesCa  nitidis- 
aima,  nibi  ad  satoram  obi  breviter  et  eonfertim  minato  pli- 
catttla  et  marginata,  ^laberrima,  apira  producta,  ^acili,  acuta, 
et  anfr.  ultimo  leviter  tantum  infiato.  Specimina  com  noa- 
tris  congrua  ex  insula  Cuba  hucoMque  non  accepimos,  sei 
sub  nomine  Ph.  Sotoerbyanm  tarn  e  Cnba  quam  ex  Jamaioa 
alteram  speciem  testa  brevioro ,  minore  et  ma^is  obcsa,  sab 
Icnte  ubique  lineis  spiralibos  minutis  crebre  munita ,  Fpira 
minus  exserta  et  anfr.  convexioribos  distinctam«  Hiec,  que 
etiam  in  insula  St.  Thomas  copiose  viget,  bene  cum  diagnosi 
Physa  striata  Orb.  1.  o.  p.  192  tab.  13,  f.  14—16  conrcnit, 
et  sub  hoc  nomine  inter  amicos  distribuimus. 

Quid  Sit  Physa  acuta  Orb.  Cub.  I.  p.  192,  ut  vul^ris 
in  Cuba,  Jamaica,  Guadaloupe  et  Martinique  indicata,  nes- 
cio  ;  si  non  Physa  Cubensis  Pf.  quao  tertia  videtur  specirs 
distincta,  priesertim  testa  obesiore,  lineis  spiralibus  omnino 
deflcicntibuB  sed  iuterdum  remoto  et  irre^lariter  angnlata  ab 
aliis  discrepans. 

85.  Lynineus  Cubensis  Pf. 

Syn.  LymneuM  Cubensis  Pf.  Wiegm.  Arcli.  1839,  I.  p.  354. 
Lymnma  umbüicala  C.  B.  Ad.  Bost.  Jonrn.  III,  p.  325, 

tab.  III.,  f.  14. 
„  n  n     !  >"  Contr.  passim. 

Hab»    In   rivulis  lente  fluentibus  prope  Ceiba ,  llumaoao  et  La- 

quillo. 
Obs.  Speoies  nt  videtur  per  Antillas  vulgaris,  seoundum  cl.  auc- 
torem  in  Massachusetts  occurrcns,  sed  vix  cum  L.  caperalo 
Say  coqjungenda,  ut  vult  cl.  Haldoman  in  Mon.  Fresh  Wa- 
ter Shells  Lymn.  p.  34.  Accepi  specimina  e  Cuba  ,  Ja- 
maica et  Sto.  Croix;  variat  umbilico  latiusculc  apcrto,  vel, 
ut4n  speciminibus  ex  insula  Stc.  Croix,  ferc  rimajformi. 

86.  Ancylus  Beaui  Boorgoignal  ? 

Syn,  Ancylus  Beaui  Bourg.  in  Petit  Journ.  1853.  p.  176. 
Hab.  Ad  lignum  in  slagnis  prope  Luquillo. 
Obs,   In  Guadeloupe  imprimis  repertus.      Latior ,   dcpressior  et 

forsan  tenuior   quam   A,   obscurus   llald.  ;    an   autom  ab  A. 

fusco  C.  B.  Adams  distinctue. 

87.  Ancylus  obscurus  Haldeman. 

Syn,  Ancylui  obscurus  Hald.  Mon.  p.  9,  t.  1,  f.  5. 


•  -    99    - 

AnetfluB  obscurus  C.  B.  Ad. !  Contr.  pmssim. 

y,  yt  Bourg.  in  Pet.  Jfoorn.  1863.  p.  170. 

ilofr.    Ad  aniRdines   et  Baxm  in  rivulo   prope   Hummcmo,    raris- 


Obf.  Inprimts  in  8t.  Un.  Amer.  Bor.  deteeta  ,  etiam  in  St. 
Thomas  et  Jfamaiea  oeoarrens.  Oenaa  intrieaüsaiinani  ten- 
taaine  nonof^pliieo  el.  Bonr^aignat  1.  e.  vix  elucidaturo. 

Mb  Aamleola  crystallina  Pf. 

,  Syn.  PaUidina  cry$taUina  Pf.  in  Wiegm.  Arcli.  1S40 ,    I. 

p.  253. 
„  n  Kuat.  in  Chemn.  ed.  II. ,  p.  60, 

t.  10 ,  f.  7,  8. 
y)       Jamaicentis  C.  B.  Ad!  Contr.  p.  42. 
„        afUhraeinaWigh !  Proc.  Boat.  Soo.1846,  p.22. 
n        cislernicola   Norelet   Test.  Nov.  II.  p.  135. 
Vor.  ß.  eoronata,  anfr.  snperne  spinoso-carinatis. 
Syn.  Paluäina  coronala  Pf.  I.  c. 

n  n         Kost.  I.  0.  r.  9—12. 

„       omata  Morelet.  1.  c. 
Vor,  y  apinifera  ,    anfr.  soperne  apinoso-oarinatis  ,    oltimo 

sobtua  .spiraliter  lirata. 
Syn.  Mdania  spinifera  C.  B.  Ad !   Proo.  Boat   Soo.  1845. 

p.  17. 
Vor.  d.  eloR^ta,  spira  ^raoiliori,  acata,  anfr.  roinos  oon- 

▼exia. 
Hab,  Porna  typiea  et  var.  /?. ,  intermixte  in  rivulia  et  sta^nis 
inaol«  Vii^ne;  y.  apeeimina  panc^  in  Portorieo  prope  Hu- 
■Moao  et  Ln^uillo;  d.  in  rivulia  prope  A^uaa  Claraa  et  Ceiba, 
eopioae. 
06«.  Per  insnlaa  Caribeaa  omnea,  ot  videtar,  diatribata,  tranai- 
tionea  omnea  inter  forroam  typicam  et  var.  y*  ostendens. 
Habeo  e  Cnba,  Jfamaiea,  Tortola,  8t.  Jan,  St.  Thomas,  et 
oeearrtt,  fide  Morelet,  in  Campiehe. 

C.  B.  Adama  var.  y.  aob  Melania  spinifera  deaeripait, 
aed  a«piaaime  aob  hoo  nomine  var  ß.  aceepi.  Paludettrina 
Canätana  Orb. ,  aeonndam  apeeimina  in  Guadeloupe  a  Krebs 
leeta,  et  mihi  nuperrime  ab  am.  Bland  eommunicata,  a  var.  y, 
atatora  fere  doplo  majore  differre  videtnr. 

§••  Neritlna  virglnea  Lam. 

Syn.  Neriiina  Brasiliana  Reol. 

n       Virginia  8owb.  Theo.    p.  533,    tab.  116,    f. 
282-239. 


-     100    — 

Hab,  la  sfagnis  aqoie  duicis  et  in  rivulis  in  insula  V'ieque; 
forma  minor  aatetn,  raric  pic(a,  ad  lig:num  et  saxa  in  rivulo 
propo  Hvmacao. 

Obi.  Qnanquani  valdc  dubiuni  est  nn  vcra  Ncrita  viryinca  L. 
ftii ,  non  est  causa  miitandie  dcnominationis  Lamarckianic , 
ne  vix  quidem  in  eam  roinimc  appositam  cl.  Rcciuxi.  Specics 
vulgatiasitna,  per  onis  Brasilito  et  in  Antillas  oinncs,  (um  in 
rivulis  et  sta^nis  aquas  duicis,  quam  in  saisis  occurrena,  vo- 
riciatcs  fere  innumerabiics  pra^bcns,  quaruni  plurinia;  furban 
pro  specicbns  disfinctis  ab  anctoribus  dcticriptje  :  variclas 
probabiliter  forma  sequcns  est. 

90.  Neritiiia  Listeri  (Pf.) 

Syn.  Nerita  LUteri  Pf.  in  Wicgm.  Arcli.  18iO  I.  p.  255. 
„  „        So\vb.  Thc8.  p.  534,    tab.   116,  f.  24f) 

(▼ix  f.  250,  251). 
Hab.  In  rivulis  insulre  Viiquo  j  et  forma  valdc  crosa,  pra^scrtim 

ad  U^num  pulridum  in  rivulis  ad   Sierra  de  Luquillo ',    Por- 

(orico. 
065.  Forma  typica  a  pricccdcnd  notabilitcr  discrcpat ,  tes(a  gto- 

bosiore  e(  spira  brcvissiiua  vix  producta  ;  sed  transitiuncs  non 

dcsnnt ,    et   mc    jodice  pra;ccden(is  mcrc  varictas.     De  cro- 

siono  tos^fa?,  accrescendi  causa  intcr  sc  ab  illis  ipsis  pcracta, 

alias  disserere  nobis  proponimus. 

»I.  Neretina an  nov.  sp.  ? 

Testa  parva,  exacte  scmig^lobosa,  nitidissinm,  minutc  striato- 
plioatula,  oKvacca,  lineis  fuseo-nig'Hs  nexuosis  intcrdum  anasto- 
mixantibuH  crebre  notata;  spira  brevissima ,  obtusa  ,  npicc  cro- 
sula  ;  anfr.  SVe ;  sutura  ad.sccndons  ,  nipro  submars:innta  :  co- 
luroclla  recta,  dentieulata,  basi  extus  oallo  lutco  ornata.  Opcr- 
culum  N.  virginc«. 

Alt.  et  Lat.  oirca  9  mill. 

An  Nerilina  Lisleri  Sowb.  Tlies.  tab.  110,  f.  250,  251? 
Hab,  Rx  insula  Vifqie  »peciroen  unieum  misit  Blauncr. 
Obs.  Optimc,  nisi  striis  ercbrionbus,  cum  fi^uris  laudatis  convo- 
nit,  »ed  rque  bene  cum  dcscriptionc  Ncrila  slriohtcp  Red. 
in  Rcv.  Cnv.  1841,  p.  333  ;  nultoraodo  autcm  cum  NcrUina 
sitiolata  Sowb.  Thes.  p.  537,  Ub.  112,  f.  08,  f)0,  a  cl. 
Reclux  in  enumeratione  Neritarum  in  l'ct.  .luur.  1850,  p.  151 
pro  speoie  f^ua  reco^nita.  Tarnen  ub.scrvandum  est,  cl.  Rc- 
cluz  forroam  typicam  speoici  suic  intcr  concliylias  Cariba^as 
initio  detexisse  ;  posterius  autom  insulas  Philippinas  adscrip- 


--   111   — 


Di«  KirMhUwM 

Der  Waid  wird 

Die  Aeiifelbaaine 
blfihen. 

klihea. 

CriiB. 

1840. 

24.  April. 

27.  April. 

3.  Mai. 

1841. 

27.      , 

29.    » 

3.    » 

1842. 

27.      „ 

27.    , 

13.    „ 

1843. 

16.      » 

21.    „ 

18U. 

23.      » 

26.    » 

1845. 

29.      „ 

1.  Mai. 

28.    „ 

1846. 

19.      „ 

27.  April. 

3.      ,> 

1847. 

10.  Mai. 

10.  Mai. 

17.     « 

1848. 

21.  April. 

29.  April. 

11.    „ 

1849. 

4.  Mai. 

7.  Mai. 

25.         y, 

1850. 

11.    . 

13.    » 

25.     „ 

1851. 

24.  April. 

26.  April. 

20.    „ 

1852. 

2.  Mai. 

10.  Mai. 

15.     » 

1853. 

13.    , 

13.    , 

1.  Juni. 

1854. 

19.  April. 

19.  April. 

12.  Mai. 

VcraelcluiilM  der  ffir  die  BIMIathek  der 
SehnrelB.  Mitturff.  Ge^ellsrhafft  elnge- 
SaBg^ueu  Ciesehenke. 

Tom  den  Herren  Verfassern : 

I.     Klie  Ritter,  sur  U  mesnre  des  hauCeors  par  le  barom^tre.  tiene^e 

18ft3.  4. 
Z.     ▼.  BttiBfrhmasen,  die  Protemeeen  der  Vorwelt.     Wim  I86f.    8. 
a.     —  Beitrag  nr  mkhen  KenntiiiM  der  CakeiBten.     Wien  iaft2.   6. 
4.     —  lieber  die  fossile  Flora  des  Monte  Prosiiaa  la  Dalmatlen.  Wien 

1853.  8. 
ft.     —  Posüile  Pflanienreste  ans  d^m  traehytiseben  Sandsteia  von  Hei- 

Kirenkreus  bei  KretnniU.     Wien  ISJ^S.  fol. 
€.       —  Die  tertiäre  Flora  von  Harin«:  in  Tyrol.    Wien  IHbÜ,  fol. 

Ion  der  k.  k,  yeoi.  HeichsansIcUi  in  Wien, 
Jahrbuch  1H6d.  Nr.  3.     Wien  1863.    4. 


-     102    - 

97.  Melampa»  nionilis  (Lam.) 

Syn.  Melampus  coronatus  C.  D.  Ad.  Contr.  p.  41  (jovcnis). 

Hab.  Portorico,  haud  frequeof*. 

065.  Spira  ipice  ininotisftime  papillata.  Anfractus  aaprcmi  in 
adultis  mcdio  8crie  unica  foveolarum  dlsUntium  circam«!afi , 
in  puliis  autem  ciliis  longiuscnlis  cxitnie  coronati.  Hie  et 
priceedcntcs  ad  oras  omniam  insolararo  Cariba^arum  vul^a- 
(issimi  sunt. 

98.  Melampus  cingulatan  (Pf.) 

Hab,  Porlorico,  cum  aliis  intermixtus. 

Ob$,  Spira  obtusaia,  scd  apicc  subi(ü  papillatim  mocrunata.  Nu- 
oleus  (Anfractus  sapremi  5)  cximie  radiatim  plicatus.  Ac- 
cepi  etiam  e  Cuba  et  Jamaica.  Spccii'S  umnes,  prft*sertiiii 
ultima,  quoad  statnram  et  picturam  satis  variabiles,  sed 
semper  notis  supra  laudatis  optiroe  distingucnde. 

99.  Pedipes  quadridens  Pf. 

Hab.  Portorico,  haud  infrcquenb. 

Obs,  Species  quoad  formam,  sculpturam,  et  molem  dentis  mar- 
g^nis  exterioris  variabilis;  sulci  in  anfractu  ultimo  f&aepe  ob- 
literati  sunt.  Pedipes  ovalis  C.  D.  Ad  •  vix  nisi  formam 
juvenem  esse  videtur.  Ubique  per  Antillas  distribnta;  habeo 
ex  Jamaica,  St.  Thomas  et  Bermuda. 

100.  Cyrenella  aniericana  (Horelet). 

Syn.  Cyrenoides  americat^  Morelet  Test.  Nov.  II.  p.  26, 

NO  U9. 
Uab.    In  palodibus   prope  Arecibo  ,    Portorico  a  Newton  Iccta, 

mihi  benevole  ab  am.  Bland  communicata. 
Obs»  Specimina  3  accepi,    optime  cum  descriptione  laudata  con- 

grua,  quorum  maximum  20  mill.  latum  et  altum,  et  13  mill. 

crassuro.     In  insula  Pinos  prope  Cufca  imprimis  dolecta. 

101.  Dretesena  Riisei  (Dunker). 

Syn,  Tichogonia  Riisei  Dunk.  in  Mal.  Zeitsch.  18.'}.3,  p.  91. 

Hab,  Ad  cortices  arborum  et  ramoa  oaducos  cum  Nerilinis,  Am- 
nicolis  et  Serpnl»  specic,  consocia,  in  rivulis  insulie  Vicque, 
satis  copiose  ;  specimen  unicum  migorem  e  Portorico  etiam 
misit  Blauncr. 

Obs,  Pull»  flaberrimir  ,  majores  autem  epiJermide  pallide  Cor- 
nea lamellosa  concentrice  induta,  lamellis  ufrinquc  in  serie 
duplice  ,  paulo  infra  umboncs  Oriente  ,  squamose  productis. 
Fide  Dunker  etiam  in  St.  Thomas  obvia. 


—    103    — 

AdäiiawMntvm,  Napeiriine  aceepimos  ab  rdi.  Bland  apeeinim 
prope  Poncf,  PortoHeo  ,  a  el.  R.  Swift  lecta ,  dabitanter  pro 
Pupa  RiUei  Pf.  miwa,  qua  nullomodo  ab  illia  8ub  nomine  Bul. 
nitiduli  Pf.  aopra  enarocratis  diserepant. 


Tiefer  Barometcraland  In  Bern,  fimmanuel  Fuetcr  erhielt  ffir 
dtn  aaf  KP  R.  reducirten  Bland  seines  Barometers  am  2.  Februar  l(fS8, 
■n  1  Uhr  Naehmittapt  682"|",00 ,  und  sag:t ,  ein  so  niedrifrer  Stand 
•ri  teil  MW  und  vielleicht  lan«^e  vorher  nie  beobachtet  worden  ,  und 
Utk  habe  ,  fir  B^rn  weni|g:stens  ,  diese  ausserordentliche  atmosphari- 
•che  Bewegung  keine  Folgen  gehabt.  (/}.   Wolf,^ 


WrrBelchnlw  der  für  die  Bibliothek  der 
SeliwelB.  Maturf.  Gesellschait  elngc- 
SaBsenen  Gcsehenke. 

Ton  den  Ucrren  ferfauem : 

1.  J.  Gimrdin,  snr  les  eaux  min^rales  de  St.-Allyre.  Rouen,  1830.  8. 

2.  Gratnlenp,   Conehyliologie  fossile  des    terraina  terüaires  du  bansin 

de  FAdonr.    T.  1.    Bordeaux   1840.    4. 
Ar  Im  Soeieie  des  seiences  nalureUes  de  Cherbourg. 
Mdsoiree.  ter  vol.    1—4  liv.    Cherbourg  1862.    8. 
FroM  the  Royal  Society  of  Edinburgh, 

1.  Tmnmctions.     Vol.  20 ,  part.  IV.     Edinburgh  1863.    4. 

2.  PfMseeJbgs.  Vol.  3,  nO  43.  1863.    8. 

Af  kongl.  Veienfkape-akademien  a  Stockholm. 
1.  öfersight  af  dcnnas  forhandlingar.    9de  Argnngen  1S62.  8. 
X  Handlingar.  1861.  8. 

X  Stiiufnra//,  BerütteUe  om  vertebrcradcdjuredena  (1845—60).  Stock- 
holm 1863.    8. 
4.  Regtater  tiU  Wikström's  arebcrättelser  i  Botanik  (för  1820  - 1838). 

Stockholm  1862.    8. 
rtM  zoologiich-mineratogischen    Verein  in  Regensbur^» 

Kerreppondeniblatt,  7ter  Jahrgang  1863.    Regensburg.    8. 
roai  polytechnischen  Verein  zu  Würzburg. 
GemeinnSuige  Woehenvchrift.     III.  Jahrgang  nO 48-62.    IV.  Jahrg.  * 
a«  1-4.     Wärzborg  1863.    8. 
Ih  Vdcademie  des  seiences  de  Bordeaux. 
Pregramme  des  prix  d^cernös  poor  l^annt^c  1863  et  des  qoeations  mi- 
aea  an  coocours  pour  Tannöe  1864.     Bordeaux  1854.    8. 
Ton  Herrn  Prof.  R.  Wolf  in  Bern. 
I.  Jffiilftff,  Conrs  de  giographie  et  d'histoire.    Paris  1604.  4  vol.  8. 


—    114    — 


Anfani^ 

Anzahl  der  Sternschnoppen. 

• 

der  Beobachtung. 

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—    116    - 


Anrang 

Anzahl  der  SterDschnoppen. 

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—     116    — 


Anfang 

Anzahl  der 

Sternscbnappen. 

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der  Beobachtung. 

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Anzahl  der  Sternschnuppen 

der  Beobacblnng. 

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—     118    — 


Anfang 

Anzahl  der  Stemschnappen. 

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der  Beobachtung. 

1 

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Aoch  die  BeobachlaDgeo  dieser  6  Monate  lind  mit 
deo  BeobacbtangeD  der  entsprecbenden  Mooale  in  deo 
zwei  frobero  Bedbacbtnagsjahrea  vereioigl  worden.  Die 
folgende,  der  in  Nr.  320  gegebenen,  ganz  enlsprechende 
Tafel,  eslbfill  die  geftudenen  Resullale: 


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Dm  ttbrigena  die»e  Tafel  der  Vertheiluog  der  Stero- 
idwappen  -über  das  Sommerbalbjahr,  obscfaon  sie  aar 
1035  BeobacfalnngsTiertelslPodeD  mit  4629  SternschoappeD 
barabl ,  io  den  rolgenden  Jahren  nocfa  alsrke  ModiGea- 
fioaea  erleiden  wird ,  bezweifle  icb  gar  nicht ,  and  werde 
auch  die  Beobacbtongen  weiter  forlführen.  Nicht  einmal 
4ta  »aa  ihr  folgenden  miltlero  stündlichen  Siernschnuppen- 
laUeB  für  Einen  Beobachter 


2,96  St 
3,lt>    a 
2.36   „ 
10,76    „ 
13,68    „ 
7.12    .    I 
)  ieh  noch  als  ganz  definitir  hinstellen. 
Zam  Schlüsse  füge  icb  oocb  folgende  BabnbestimmuD- 
gm  bei,  welche  dnpch  Einzeicbnea  in  Argelenders  Stern- 
allM  erhallen  worden: 


Für  April    . 
B    Hai 
»    Juni 
»    Juli 
»    Angosl 
September 


Im  Mittel  3,8 


Im  Mittel  10,52 


ntttare  Zelt  Bern. 

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Bei  Kr.  318  wurde  ein  AufllackerD  bemerkt,  —  Nr.  363 
daoerle  mcbrere  Sekonden,  schläageKe  eia  wenig  und 
spielte  in  purpnrrolh  und  orange.  Von  der  Aagnsiperiode 
fielen  leider  durch  scblectile  Witterung  die  drei  Haupt- 
lage, der  9.,  10.  und  11.  Augast,  ganz  aus,  sonst  wäre 
die  Auzahl  der  Bahnen  wohl  mindestens  um  ein  Hundert 
grösser  geworden. 


—     128    — 

Die  meleorologischeo  Beobachtangeo  wardeo  in  dem 
eben  TerflosseDen  Sommer  genau  so  angestellt  und  aas- 
gelogen»  wie  in  dem  vorhergehenden  Winter  nnd  Früh- 
Kng  *)  (s.  Nr.  318  ond  323] ,  worauf  zur  Erläuterung  der 
beiliegeoden  Tafel  verwiesen  werden  muss.  Die  Windfahne 
xdgte  um  Mittag 

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aal,  und  es  ergaben  sich  folgende  Windrosen  welche, 
sidi  der  Reihe  nach  auf  Barometer,  Bedeckung  und  Ozon* 
reaelion  beziehen: 


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SW 

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0.6 

0,7 

0.4 

0.4 

0.5 

53 

10,5 

12.0 

8,9 

9,8 

6.2 

4.5 

5,7 

*)  Naektri|;lioli  XQin  vorhergehenden  Winter  mag  noch  folgende 
Inachreihnng  eines  am  19.  Januar  1864,  Nachmittags  nach  Z  Uhr,  in 
OnCcig  bei  Saanen  atattgefundcnen  Erdbebens  hier  ihren  Platx  finden  : 
i^Blen  erst  ,**  aehreibt  Herr  Pfarrer  Fetseherin ,  „um  2  Uhr  10  Mino- 
tay  hatten  wir  wieder  ein  Erdbeben,  —  das  fönfte  in  nicht  vollen 
dM  Jahren.  Dicssmal  nar  es  ein  sehr  bedeutender  Stoss  in  von  Ost 
West  gehender,  dabei  aber  fast  vertikaler  Riohtunfc.  Ich  sass 
an  meinem  SehreibtiKche ,  als  ich  plötxlich  mich  aufgeliobcn  fohlte 
wmi  wieder  eben  nicht  gani  sanft  mit  dem  rechten  Arm  auf  den  Rand 
das  Tisches  geschlagen  wurde,  so  dass  ieh's  Jetst  noch,  eine  Viertel- 
•taade  nachher ,  spure ,  als  hätte  ich  einen  elektrischen  Schlag  auf  den 
reckten  Arm  erhalten.  Der  Hund  sprang  auf ,  sah  erst  ängstlich  mich 
an  nnd  rannte  dann  nach  der  Thäre.  Die  Blumentöpfe  im  Zimmer 
Mhwaakten  einige  Sekunden  so  stark ,  dass  ich  glaubte  ,  einige  der- 
■rihen  wurden  herunterfallen.  Das  ganae  Haus  wurde  sehr  Mark 
erschüttert  und  swar  wie  gehoben ,  und  dann  sogleich  wieder  sn  Boden 
fesshmettert.  Die  Temperatur  ist  sehr  warm,  -f*  ^  K-  ^<^*>  einigem 
rshn.  Barometer  2»'*  5'",  8.  Das  Erdbeben  wurde  überall  im  Dorfs 
vtrs^rt.  Dem  Stosse  ging  ein  sehr  starkes  Brausen  voraus, 
das  fkst  eiie  halbe  Bllnnte  dauerte.^ 


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VorÄndcrIiche 

S  1 

OewitHr. 

-    125    — 

Bezeichoe  ich  die  schönen  Tage  mit  I,  die  NebelUge  mit  II, 
die  Regeolage  mit  111,  die  Schneetage  mit  IV,  und  die  ?er- 
loderlichen  Tage  mit  Y,  so  ergibt  sich  für  Barometer, 
Ozonreactioo  und  resnilirende  Windrichtung  folgendes 
Schema : 

1  II  III  IV  V 

714.7  712,9  710,5  —  712.6 

5,1  13.5  11,7  —  9,5 

8570  N  S62W  —  872W 

wobei  jedoch  zu  bemerlien  ist,  dass  in  dem  betreffenden 
Zeilraome  nur  1  Tag  als  Nebeltag  notirt  wurde,  da  der 
Nebel,  obschon  er  sich  für  den  Sommer  ungewöhnlich 
hiufig  zeigte,  immer  früh  aufging.  Endlich  erhalte  ich 
•och  als  Mittel  für  die 

Ta^e  ohne  Tage  mit 

Niederschläge.  Niedereehläi^n. 

Earom 714,6  ....  712,8 

Bewölk 0,4  ....        0,7 

Ozonom 6,6  ....        9,5 

Wind S490  ....  S72W 

Verglichen  mit  dem  Sommer  1853  zeigt  der  Sommer  1854 
etwas  tiefere  Barometerstände ,  bedeutend  stärkere  Be- 
wölkung, mehr  Südwinde  und  77  Millimeter  mehr  Nieder- 
ichlige.  Die  mittlere  Ozon-Reaction  war  stärker  als  im 
Sommer  1853,  —  aber  bedeutend  schwächer  als  in  den 
Sommern  1851  und  1852. 

Zum  Schlüsse  mag  noch  die  Notiz  hier  ihren  Platz 
finden,  dass  am  7.  Juli  in  10  Stunden  36,70  °^  Regen 
fielen,  —  am  7.  August  während  eines  Gewitters  in 
30  Minuten  (wovon  20'  stark)  19,15  °^. 


—    126    — 

Christ.  fVolf  an  Bemh.  Büfinger.  Halle,  4.  Mai  1723:  Soripti 
nuper,  quid  Theolo^  nontri  illiterati,  ambitione  et  h3rpoeri8i  tor^di« 
ooBtra  me  moliantur  et  quomodo  Rex  potentissimaB  libidiDem  ipsorani 
ooSrcere  volaerit.  Bnimvero  cum  sastus  theolopcus ,  aot,  si  maTia, 
pseado-theolofrioos  non  ferat,  at  in  voluntate  regia  acquiesca  nt ,  nova 
contra  me  moliontor  homines  vesani.  Scilicet  cam  Langias  sit  Deoaaas 
ordinis  theologici ,  Michaelis  philosophici ,  faoile  persaaserant  Pro  Rectori 
invidiam  theolopcam  metnenti ,  Boehmero ,  Cancellario  praesertim 
Ladwigiu ,  qoi  a  parlibus  meiB  stat ,  absente,  at  per  eonolasam 
Deoanale  Deeanus  ordinis  nostri  errores ,  qai  ipsi  Tiderentar ,  ex 
Metaphysiea  mea  aliisqoe  scriptis  exeerperet,  com  Colle^s,  at  con- 
aentirent  in  sententiam  decretoriam ,  exoerptos  communiearet,  atqae  sie 
aaetoritate  totios  ordinis  damnatoa  Pro  Reotori  afferret  nomine  totias 
Aeademiae  ad  Regem  mittendos  eo  flni,  at  a  lectionibas  pbilosopkieis 
arcerer ,  in  aolia  mathematicis  et  physicis  raaneria  mei  partes  adimple- 
taras.  Misit  excerpta  Deoanus  ad  Collegas ,  sed  Senior ,  Canoellarias 
aliiqoe  saacriptionem  recasarant.  0  saneta  simplicitas  ordinis  nostri 
theologici,  qui  in  Papismam  debacchantes  homini ,  qoi  in  Grammatioa 
Graeca  et  Hebraca  consenoit ,  nee  unquam  philosoplüam  vel  primis 
labris  deguatavit,  per  conciliam  Decanale  privilegiam  infallibilitatis 
in  jodicandis  controversiia  eubtilisaimis  conferri  posse  somniantl 
Sed  ecee  Tibi  specimina  gravissimoram  errorom.  Damnat  Doctor 
infallibilis  per  decretum  Deoanale ,  quaai  ex  tripode  loqneretur ,  essentias 
rerum  esse  ncoessarias,  minime  arbitrorias,  at  ne  quidem  a  Deo  qaio- 
qaam  in  iis  immutari  possit ;  animas  habere  vim  ideaa  producendi ;  vi 
legum  motDH  eandem  in  conflictu  oonservari  virium  quantitatem,  cam 
Dens  omnipotens  viro,  quam  corporibn»  dedit,  pro  lubitu  angrere  et  ' 
minoere  possit  (en  novam  methodum  mathematicas  demonstrationcs  ex 
oatechismo  rcfellendi ,  dignam  sane  ,  quam  cum  BernuUio  communioes, 
at  habeat ,  quod  ridcal ,  immo  qnod  cachinn'um  moveat) ;  influiam 
physicum  expcrientia  non  confirmari.  Inprimis  contra  harmoniam 
praestabilitam  debacchatur,  contra  sapientem  rerom  nexum  a  Deo  ab 
aeterno  determinatum  recoquit  conscquentias  a  Neumeistero  contra 
Reformatorum  absolutum  decretum  noper  revocatas,  et  imprimis 
errorem  gravissimum  urget,  qnod  afflrmaverim,  multa  eventura  fuisse 
aliter  ,  quam  nunc ,  si  sedem  flxam  alibi ,  quam  Halae  constituissem. 
Probat  me  scripturam  sacram  subsannare ,  quod  exemplum  miraculi 
addacam  asinum  rationi  conformia  verba  profcrcntem.  En  aonmen 
Grammatici  nostri  vere  asininam ! 

Christ.  Wolf  an  Bernh.  Büfinger.  Marburg,  II.  Februar  i72i: 
Nosti  fündaroenta  odii  adversas  me  concepti,  nempe  quod  adhaererem 
partibus  orthodoxorum,  nee  Franckium  veoerarer  instar  Dei  et  Langium 
instar    hominis    a    Deo    seeundi.       Intellexi    ex    quodam    Paedogogo 


—    137    — 

•rpiMaotrophi] ,  primnn  principiom  ibidem  haberi:    adora  Franekium  et 

nfdrm  raHoaen ,  eani  sab  aoctoritatem  ipsios  aabjo^ado.     Cam  hqjoB 

piiatiyii  ope  et  pendentis ,  inde  in  orphanotrophio  praxe os  in  atheismam 

;,  et  per  plurimos  anooa  pietatem  simolaaset,  FraDekium  taoita 

itc    Hypoeritarum    PriDcipem   veneratus ,    ipse    pro   regcnito  adultae 

artatin  inter  suos  Habitus  (erat  enim  bona  mente  praeditus  et  Franckii 

panibas    ^aam    maxime  addicto») ,  auditis  meis   de  Deo    lectionibus  ab 

ailiewni  labe  porpitUB  plurimas  mihi  cgrit  gratias  ao  pielismi  foeditatem 

daccstaliui  est.    PreqaeotiorcB  deinceps  Praeceptorea  cam  orphanotropbii , 

t«a   Pmcdo^o^ii  ioterfucrunt  lectionibus  meis ,    et  Studiosi   Theologiae 

ercctiorU  incenii ,   sed  nullius  prudentiae  per  eontemtum  locuti  sunt  de 

IrctioBibns  Theolofi;orum  ,  ubi  ex  meis  didicissent,  nulla  ipsos  in  doeendo 

Qti,   qaae    ad    solidnm    coernilinnrm   Tlieolopue    sufQceret.     Quo   maps 

▼er»  iaecBderetur  studiosorum  Theolofi^iae  desiderium  mearum  lectionum 

■■dieadarnra ,   eo  veheroentiai«   mihi  succensebant  Theologi ,  et  ipsos  a 

IteiiaBibaa  vel  invitos  arcere  omni  molimine  annitebantur. 

Ckriii.  Wolf  an  ifernh.  Hilfinger,  Marburg^  23.  Oclober  1724; 
In  eloeio  Monmortii  Tidenlur  mihi  quaedam- oocurrere ,  quae  alieniorem 
Fonteaelii  animum  a  Bernoullio  probant.  Cum  de  talibus  ad  Te  scribere 
•«lerne  Bemonllius  ,  quid ,  quaeso  ,  de  latentibus  aculeis  sentit  ? 

CkrtMi.  Woif  an  Bernh,  Bilfinger.  3tarburg,  den  I.  Sepl,  1726: 
Cd.  Henaannus  rem  afccreditur  arduam  formulas  omnes  inte|!:rabiles 
inte^rataros  et  non  intefcrabiles  ad  quadraturas  simplicissimas  reducturus. 
laTeatttm  in  analysi  inflnitesimali  erit  sine  pari.  Et  quamvis  multa 
eireanspectione  opus  sit ,  nc  imponut  universalitas  ;  allatum  tarnen 
speeiaiea  jaro  probat,  quod  da(uruH  sit  prucciara  et  arti  profütura: 
qaaaiaai  vero  vix  etit  alius  quifipiam  ,  qui  tantum  temporis  tuntumqne 
■tadiam  la  ealcalo  difTerentiali  ronsumsit ,  praeter  Hcrmunnum  ;  iplur 
valda  opto  ,  ne  nimio  labore  valetudini  ob^it ,  ut  moditationes  feliciter 
cacptaa  continuurc  et ,  m  nun  brcvi ,  pofit  plares  tamen  annos  ad  flnem 

fdieitrr   perdueere   po^sit C1.  Crosn  in  uula  nostra  verNS- 

tv  y  cdaeationrm  Principis  olim  haeredis  futuri  modcraturus.  Adversarii 
eaa  in  partes  suun  pcrtraxcront,  ut  ante  abitum  c\  Acndemia  Groenin- 
fiaa  coayrripsrrit  disscrtationcm  de  montc  iHiinana,  in  qua  non  modo 
•aMiaLaapanaconvitiact  criminutioncs  mirificiscncomiiscxtollit,  sed  fuco 
qaaqae  sno  oratorio  adeo  exa<;g:erat,  ut  vcluti  theolopos  provocare 
fUeatar  ad  philosopliiam  mcam  oppriuiendam.  Divina  (amen  Providentia 
IWrtaai  e«t  •  o( ,  qoi  sunt  in  aula  potentes ,  non  utfro  honorifice  de  viro 
Ist»  srntiant  ,  quem  in  aula  appcllarc  solcnt  Tcnatorcni  veritatin 
(ckaaaeur  de  la  v^ritö)  propterea  quod  se  talem  esse  dixerit  ,  cum  a 
•crenissimo  principe  Wilhclmo,  qui  cum  od  uulani  pertraxit ,   ad  vena- 

tiaacBi  iavitarciur Clerici  Judicium  nc|^li^i  potcst,   qui 

itfcasisaimo  in  Crosam  est  animo,  ita  ut  jam  de  codcm  publice  judica- 


—    128    — 

veril,  quod  «ut  staltas  Bit,    aat  impostor  (on  an  fou,  oa  nn  fonrbe). 

Plarimnm  doleo ,    Cl.  Nioolaum  Bernoolli  Tokis  esse 

ereptum,  qai  nomine  Bernoolliano  digaa  datonis  erat,  ai  Tita  longior 
eidem  obci^sset.  Opto  ut  Cel.  Hermanno,  quem  meo  nomyio  salnten 
yelim,  propitium  nnmen  addat  annoa  Bernoollio  debitos. 

(R.  Wolf.) 


Tenselelmlss  der  fiir  die  BlbllothelL  der 
Sehwelz.  IVaturf.  CSesellsehafl  elnse« 
gansenen  CSesehenke« 

Von  der  physikalisch-mediciniscken  GeseUsehaft  in  Würzburg : 
1)  Verhandlungen.     Bd.  IV.  2.     Wörsburg  1854.    8vo. 
Z)  Verseichniss  der  Bibliothek  der  physikaliaeh-medinniaehen  CtoseD- 
schaft  in  Warzburg.    Wärsburg  1868.    8?o. 

From  (he  American  Academy  of  Arts  and  Sciences  al  Boston: 

1)  Memoir8.     Vol.  V.  Part.  I.     Boston  1853.    4to. 

2)  Eoetis ,  Plan  ezhibiting  the  ravages  of  the  Tornado  of  Aa^^t 
1852.     Fol. 

Von  dem  zoologisch-mineralogischen  Verein  in  Regenshwrg : 
Abhandlungen.     Heft  i.     Regensborg  1854. 

Von  der  physikalischen  GeseUschaß  in  Berlin: 

Die  Fortschritte  der  Physik  in  den  Jahren  1850  und  1851.     Erste 
Abtheilung.     Berlin  1854.     8to. 

Von  Herrn  Professor  Wolf  in  Bern  : 

1)  Fetscherin ,  ein  Beitrag  aar  pathologischen  Anatomie  des 
Horngewebes.     Bern  1853.    8vo. 

2)  Die  Astronomie  und  die  Astronomen  seit  dem  Jahre  1845.  Im 
Lichte  und  Schatten  unsrer  Zeit  betrachtet  von  einem  Astrono- 
men.    Leipzig  1854.    870. 

3)  Max.  Hell,  Beitriige  cur  praktischen  Astronomie 5  aas  dem 
Latein,  fibers.  von  Jungnitc.  3  Bände.  Breslau  1791.  8to. 
Mit  Tafeln  in  4to. 

4)  Littrow,  aber  den  gefQrchteten  Kometen  des  Jahres  1832  und 
ober  Kometen  Oberhaupt.     Wien  1832.    8. 

5)  Sohaffnit,  geometrische  Konstruktionslehre  oder  darstellendo 
Geometrie.     Zweite  Auflage.     Darmstadt  1837.    8vo. 

6)  Sohaffnit,  Sammlung  aller  Streitschriften  swisehen  Maa- 
pertuis,  König,  etc.     Leipsig  1753.    8. 


Mr.  S9G  und  89V. 


Stsder^  Kor  ge^toglsehen  Harte  der 

Sehivels« 

(Vorgetrmfen  am  i.  November  1864.) 

Den  weolgen  Verbesserangen  unserer  geologischen 
Earle,  die  ich  den  5.  November  vorigen  Jahres  mitgelheilt 
habe  ,  kann  ich  nun ,  als  ErgehniSs  meiner  diessjährigen 
Alpenreise,  eine  beträchtliche  Zahl  andere,  zum  Theil 
Too  bedeutender  Wichtigkeit,  beifügen.  Es  scheint  mir 
iweckmissig,  dieselben  in  einem  gedruckten  Blatte  nieder- 
iiilegen ,  und  erlaube  mir  den  Wunsch ,  dass  auch  ander- 
wirU  dieser  Weg  befolgt  werde,  damit,  wenn  in  einigen 
Jihreo  eine  neue  Ausgabe  der  Karte  bearbeitet  werden 
sollte ,  das  Material  dazu  bereit  liege.  Inzwischen  mag 
ancfa  jeder  Besitzer  der  vorhandenen  Karte  die  Verbes- 
seroDgen  auf  sein  Exemplar  auftragen.  Ich  folge  in  den 
Angaben  der  Formalionsreihe  der  Farbenlafel. 

1.     Flysch  e*. 

Die  Formationsgrenzen  in  Chablais  erwarten  noch 
■aoche  Berichtigung,  da  der  Mangel  an  Petrefactcn  und 
die  grosse  Aehnlichkeit  der  Slcinarten  ihre  Bestimmung 
lehr  erschweren.  Der  ChablaiS'-Kalk  von  Favre,  eine 
Ealkbreccie,  gleich  derjenigen  zwischen  dem  Rüblihorn 
•ad  der  Gummfluh  und  in  der  Gegend  von  Zwei- 
linmen»  ist  ab  Flysch  bezeichnet  worden.  Auf  dem 
Wege  von  Taninge  über  Präs  de  Lis  und  das  Ge* 
birge  von  Chalounc  sah  ich  aber  diese  Breccic  mit 
lichten  Kalklagern  wechseln ,  die  den  Charakter  des 
jarassiscben  Alpenkalks  der  Stockhornkettc  tragen.  Im 
!6edersteigen  nach  L^Abbayc  fand  sich  darin  eine  un- 
bestimmbare    Terebratel  und  ein  Korallenstück.    Es  ist 

(imi.  Mittheil.  Nov«mWr  1864.) 


/ 


—    130    — 

vohl  möglich,  da88  die  weit  ausgedehnte  Masse  dieser 
Kalkbreccie  ,  sowohl  in  Chablais,  als  in  dem  Gebiete 
?on  Saanen  and  Zweisimmen,  eher  dem  Jora-Kalk, 
als  dem,  zwar  ebenfalls  enge  damit  verbundenen  Flysch 
angehört.  Der  Flysch  bliebe  dann  beschränkt,  auf  einen 
schmalen  Streifen,  von  Le  Biot  bis  L^Abbayc  im  Brevon- 
thale,  indem  hier,  wie  bei  L^  Biot,  Schiefer  mit  ^ucm« 
ttUncahis  vorkommen. 

2.     Kreide  c. 

Im  Amsteigen  von  Derborence  nach  den  Alphütten 
vonCheville  ist,  in  grosser  Ausdehnung,  Rudistenkalk 
anstehend.  Es  ist  kaum  zu  bezweifeln,  dass  die  Kreide* 
bildungen ;  in  der  Höhe  des  Südabfalles  der  Kette  ,  von 
da  an  bis  an  den  Rawylpass  fortsetzen.  Bei  Chorherr 
Rion  in  Sitten  sah  ich  Gaultpctrefacten  aus  dem  Queil- 
gebiete  der  Sionne, 

3.     Jura  j. 

Die  verwickelten  Verhältnisse  der  Umgebungen  von 
Engelberg  bedürfen  einer  neuen,  genaueren  Unter- 
suchung. Als  jurassische  Bildungen  werden  daselbst 
Unterjura  j^  und  Hochgebirgskalk  j^  unterschieden ,  der 
erstere  charakterisirt  durch  Pentacrinitentrümmer ,  der 
letztere  durch  die  Ammoniten  von  Engstlenalp.  Im  Ueber- 
sleigen  des  Hohenstollenpasses,  von  Meiringcn  nach 
Melchthal,  fanden  wir  indess,  unter  den  Trümmern  des 
Hohenstollen,  sowohl  die  Ammoniten  von  Engstlen,  als 
Pcntacriniten ,  als  ob  beide  derselben  Formation  ange- 
hörten. Die  letzteren  allein,  wenn  sie  nicht  von  den 
Callovienpetrefacten  der  Zwiscbenbildungen  begleitet  sind, 
geben  daher  kaum  einen  sicheren  Anhaltspunkt  zur  Unter- 
scheidung der  beiden  Jurastufen.  Auf  dem  Surenenpass 


—     131    — 

katle  ich  vor  vielen  Jahren  einen  Echinilenstachel  gefnn- 
4es«  den  Agassiz  als  Cidarü  catenifera  beschrieben 
hat  und  der  Kreide  angehörend  glaubt.  Auch  Desor  hält 
CS  für  wahrscheinlich»  dass  dieser  Stachel  aas  Kreide» 
MMnogen  herstamme,  indem  diese  Keulenform  in  anderen 
alpiiiischeo  Kalkbildnngen »  mit  Ausnahme  von  S.  Cassian« 
•abekanot  sei»  und  war  daher  überrascht,  auf  unserer 
Karte  an  der  Surenen  keine  Kreide  angegeben  zu  sehen. 
Aaf  meiner  diessjährigen  Reise,  welche,  auf  der  Ostseite 
des  Sorenenpasses,  einen  ziemlich  reichlichen  Ertrag 
Cidaristenstacheln  lieferte ,  überzeugten  wir  uns , 
die  Trümmer ,  worin  sie  eingeschlossen  sind  ,  vom 
Blacken stock,  d.  h.,  von  der  Nordseite  des  Passes, 
herstammen.  Gemengt  mit  diesen  Trümmern  waren  aber 
wieder  andere  mit  Pentacriniten  und  Belemniten.  Bis 
aach  besserer  Verständigung  wäre  ich  daher  geneigt,  in 
den  braonrolhen  Fleck  der  Umgebung  von  Engelbcrg  ein 
Fragezeichen  zu  setzen. 

4.     Lias  j*. 

In  meiner  Geologie  der  Schweiz  ist  eines  noch  zwei- 
feOianen  Vorkommens  von  Lias  am  Col  de  Tena- 
verges,  zwischen  Valorsine  und  Sixt,  erwähnt;  auf 
in  Karte  ist  dasselbe  nicht  aufgetragen  worden ,  und  ich 
glaobe  nun  zuversichtlich,  dass  jene  Angabe  auf  Irrthum 
kerahe.  Man  steigt  von  Valorsine  auf  der  rechten 
Seile  der  schönen  Fälle  der  Barberine  steil  aufwärts 
üch  dem  ausgedehnten  Kesselthale  der  Alp  Messon. 
ftarch  mehrere  kleine  Kesscithäler  gelangt  man,  ohne 
weiter  zo  steigen,  in  den  hintersten  grossen,  ganz  flachen 
Tkalboden  der  Alp  Barberine,  am  Fuss  der  llauptkctle, 
iereo  Ausläufer  sie,  bis  auf  den  vorderen  schmalen  Aus- 
in steilen  Gehängen  und  hohen  Felswänden  um- 


—    132    — 

schliesscD.  Bis  hier  herrscht  Gneis  oder  gneisartiger 
Schiefer,  steil  SW  fallend ,  in  der  Umgebang  der  Cireas« 
thäler  auffallend  zu  Noilen  (Koches  moutonn^es)  abge- 
rundet, mit  abgeschliffenen  and  gefurchten  Flächen.  Die 
hintere  Grenzkette  aber  besteht  aus  dunkelm  Kalkstein 
und  Kalkschiefer,  worin,  auf  der  Höhe  des  nach  Siit 
führenden  Passes,  zahlreiche,  zum  Theil  gestreckte  Be- 
lemniten  und  einzelne  Ammonitcn  vorkommen ,  überein» 
stimmend  mit  denjenigen ,  die  den  alpinischen  Mitteljura 
bezeichnen.  Auf  beiden  Seiten  das  Buet,  auf  den  Cols 
d^Anterne  und  Tenaverges,  enthält  dieser  Kalk 
demnach  dieselben  Petrcfacten  und  gehört  offenbar  dem 
Hochgebirgskalk  an.  Auf  der  Grenze  von  Gneis,  and 
Kalk  scheinen  im  ganzen  Alpboden  von  Barberine  die 
Zwischenbildungen  zu  fehlen  ;  ich  fand  auch  unter  den 
Trümmern  keine  Spur  derselben.  Der  Kalk  zunächst  am 
Gneis  ist  nicht  verschieden  von  dem  auf  der  Höhe;  nur 
war  es,  ungeacht  längeren,  fleissigen  Suchcns ,  nicht 
möglich,  irgend  etwas  Organisches  aufzufinden.  Die 
Verhältnisse  in  dieser  Gegend  sind  daher  vollkommen 
übereinstimmend  mit  denjenigen  des  übrigen  alpinischen 
Hochgebirges:  Gneis  bis  in  mittlere  Höhe  der  anstossen- 
den  Kalkkelte,  auf  dem  Gneis  die  Zwischenbildungen,  in 
denen  sich  nirgends  bis  jetzt  Liaspetrefacten  gefunden 
haben,  auf  diesen ,  oder  unmittelbar  auf  dem  Gneis ,  der 
Hochgebirgskalk. 

5.     Anthracitbildung  h'. 

Ein  neuer  Besuch  der  wieder  in  Betrieb  stehenden 
Anthracilgruben  hinter Taninge  liess mich  erkennen,  dass 
die  Kohle  auf  die  zunächst  am  Foron  hervortretenden , 
westlich  unter  das  höhere  Gebirge  einfallenden ,  harten 
Sandsteine  und  Schiefer  beschränkt  ist.  Nur  wenig  höher, 


—     133    — 

vo  Kalk  ood  Kalkbreccie  aaflrcten,  scheint  die  Kohle 
gaoi  zu  fehleo.  Es  rouss  demnach  die  Anthracitbildung 
hier  auf  eine  kleine  Ellipse,  zu  beiden  Seiten  des  Foron» 
fon  Taninge  etwa  bis  Uond,  reducirt  und  der  übrige 
■it  h'  bezeichnete  Raum  zum  Chablaiskalk  gezogen» 
i.  h. ,  blau  gemalt  werden. 

Eine  ganz  isolirte  Partie  h'  ist  auf  der  (Karte  am 
Sorenenpass  angegeben.  Ich  habe  in  meiner  Geologie 
ier  Schweiz  schon  bemerkt,  dass  die  einzige  Stütze  der 
fon  Escher  Vater ,  ausgesprochenen  Annahme  eines 
Hervoriretens  der  Kohlenbildung  in  dieser  Gegend,^ das 
Vorkommen  nämlich  von  Anlhracit,  eher  auf  die  Nummu- 
lilenbildung  zu  beziehen  sei,  die  ja  auch  auf  der  West- 
seite des  Titlis  Nester  von  Kohle  enthält.  Von  Nnmmu- 
ileo  fanden  wir  allerdings  keine  Spur  über  den  ganzen 
TMs;  die  Bildung  bleibt  wohl,  wie  auf  Engstlenalp,  auf 
die  südliche  Kette  beschränkt,  wenn  nicht  die  Sandsteine 
des  Passes  ihr  angehören  und  auch  hier  abnorm  unter  den 
Jura  der  Nordkette  einschiessen. 

6.     Graue  Schiefer  h. 

Im  mittleren  Wallis  bedarf  die  Grenze  der  Grauen 
Schiefer  und  des  dazu  gehörigen  Kalkes  gegen  den 
Gaeis,  zwischen  dem  Ilauptthal  und  dem  Lötschlhal, 
ciaer  wesentlichen  Berichtigung.  Die  äussersten  ,  S  fallen- 
fcn  Schichten  am  Ausgang  des  Balt  schiederthales 
bestehen  aus  Talkschiefer,  oder  wohl  eher  Gneis,  der 
■it  demjenigen  von  Naters  im  Zusammenhang  stehen 
ang.  Er  bildet  aber  nur  eine  sehr  schmale  Zone,  denn 
icboa  im  Dorfe  Baltschiedcr  ist  man  von  talkigen 
Schiefern  umgeben,  die  bereits  den  Grauen  Schiefern 
lazagehören  scheinen.  Sie  halten,  stets  SO  fallend,  an, 
Im  Ballschiederthal  aufwärts,  bis  nahe  vorder  Alp, 


—    13*    — 

tm 

danu  erscheint  gleich  rallender  grauer  Kalkstein,  ebeo- 
falls  in  grosser  Mächtigkeit ,  and  erst  eine  Viertelstunde 
etwa  nördlich  von  der  Alphütle »  nach  dem '  Hintergrand 
des  Thaies  zn  ,  steigt  hinter  dem  Kalk  der  Gneis  in  die 
Höhe,  und  bildet  die  hohen  vergletscherten  Kämme  der 
Biclschhornkette.  Wie  weit  dieser,  wohl  eine  Stande 
breite  Streifen  von  grauem  Schiefer  und  Kalk  ostwärts 
fortsetzt,  isl  mir  unbekannt;  nach  Westen  zu  wird  er 
wohl  mit  den  analogen  Gesteinen  von  Leizinen  und 
Lenk  in  Verbindung  stehen. 

Verschiedene  Verbesserungen  fallen  auf  die  Umgebun- 
gen des  Gotthards. 

Im  Ansteigen  von  Andermatt  nach  der  Oberalp 
sieht  man  am  lieferen  Abhang  breite  Anscbürfungen  von 
Grauem  Schiefer,  als  Fortsetzung  derjenigen  von  Realp 
und  des  Thalbodens  von  Urseren.  Sie  scheinen  süd- 
wärts an  die  Grünen  Schiefer  zu  grenzen,  welche  bei 
Hospital  und  am  Eingang  der  Unteralp  durchstreichen. 
Auf  der  Höhe  der  Oberalp  und  weiter  östlich  ist  man 
aus  diesen  Sleinarten  heraus  in  die  Zone  des  nördlichen 
Gneises  getreten,  und  auch  auf  der  längeren,  mehr  süd- 
lichen Strasse  über  Ciamut  und  Selva  durchschneidet 
man  zwar  Gtüne,  aber  nicht  Graue  Schiefer.  So  wie 
man  aber,  bei  Sedrun,  auf  die  rechte  Seite  des  Rheins 
tritt,  zeigen  sich  wieder  Graue  Schiefer,  die  hier  eine 
nicht  geringe  Mächtigkeit  zu  haben  scheinen,  und  wenn 
man,  über  den  Gebirgsfuss  fortschreitend,  nach  Medels 
hinunterkommt,  sieht  man  den  tiefen  Tobel ,  an  dessen 
Rande  Muschnenga  steht,  ganz  in  Grauen  Schiefer 
eingeschnitten.  Es  setzt  dieser  fort  durch  das  Bett  des 
Medelsor-Rheins  und  lässt  sich  über  Curaglia  noch  weiter 
ostwärts  verfolgen.    Dem  Rheine  nach  aufwärts  folgt  auch 


r  dem  («raaen  Schiefer ,  mit  gleichem  steilen  S  Fallei 
Üncr  Schiefer  and  hült  an  bis  in  die  Nühe  von  Tlalta. 
Uie  Kelle  S  von  Airolo,  zwischen  dem  Tessin  und 
CMBpo  lj  Torba,  besieht  wolil  bis  in  geringe  Höhe  über 
itm  Thalbudea  des  lelileren,  nur  aus  Grauem  Schiefer, 
im»  fedoch  .  wie  an  der  Nufencn,  auch  kryslallioische 
Gfflieiiie,  glänzende  (ilimmerschiefer  und  Granalgesleine 
■Btergeorrfnct  sind.  Die  Spitze  oberhalb  Naate  trügt 
ttaen  Gipfel  von  zuckerarligem  Dolumil,  —  Der  Dolomit 
von  Camttolongo  zieht  sich,  von  der  Piumegna  her, 
oberhalb  der  Atphütte  durch,  schief  durch  den  Pass  an 
die  Westseite  des  Gebirges  und  setzt  in  der  Hohe  (;egen 
Cimtiu  la  Torha  fort  ,  scheint  jedoch  in  dieser  Itichtung 
liriit  lange  aniuballen.  Die  ümgebungCD  des  See's  von 
Tramorcio  und  die  Gebirge  auf  der  Nordseile  dei 
Patses,  auf  der  Seite)  von  Dazio  wie  gegen  Fusio  hin, 
hcitrben  aus  einem,  zum  Oaucn  Schiefer  gehörcDden 
Killiglimmerschiefcr.  d.h.,  aus  dunklem,  kornigem  Kalk- 
schiefer mit  zahlreich  beigemengten  Glimmerbliiltcben. 
Auf  mehreren  Exemplaren  der  Karte  ist  die  rolhe  Punc- 
UrtiDg  des  Dolomits  im  Itinnonlhal  und  in  den  Umgebun- 
|va  des  Gollhards  unterlassen  worden. 

7.  Gnlne  Schiefer  h. 
Die  nabere  Keonlniss  der  geologischen  Grenilinien 
\m  den  UmgehuDgen  des  M.Rosa  kann  nur  durch  län- 
fere  anResIrengIc  Bemühung  feslgestelll  werden.  Auch 
vcrUngl  die  Bezeichnung  der  Steinarien  noch  eine  gemein- 
nne  Verstiindigung.  Auf  der  Karte  der  Schlagint  weit 
■.K.  Ist  Virles  zum  Ser|)enliii  gezogen  worden ,  was  ich  zum 
Gnioen  Schiefer  table.  So  habe  ich  im  Ansieigen  längs 
der  rechten  Seile  des  Findeten  gl  etsrhcrs  und  auf  dem 


I 


1 


—     136     — 

dem  (jrale  zwischen  Rymfischborn  und  Strahlbora 
nur  Grünen  Schiefer  gesehen,  so  auch  am  Rif  feig  rat* 
mit  Aujsnahme  des  Riffelhorns.  Im  Niedersteigen  vom 
Grale  der  Strahlhörner  gegen  Matmarc  sah  ich  nirgends 
weder  Serpentin  noch  Gabbro,  und  der  letzte  Ausläufer, 
oberhalb  der  Hütten  ?on  Matmarc/ besteht  aus  mächti- 
gem ,  felsigt  abgestürztem ,  grauem  Kalkstein. 

Eine  merkwürdige,  aber  nur  mit  Unterbrechungen 
bekannte,  schmale  Zone  Grüner  Schiefer  begleitet  «den 
südlichen  Fuss  der  Finstcraarhornmasse«  Man  sieht  sie, 
auf  der  linken  Thalseite,  zwischen  Möril  und  Lax,  dann, 
auf  der  rechten,  zwischen  Fiesch  und  Niederwald,  und 
auch  die  Grünen  Schiefer  oberhalb  Sedrun  iuTavetsch, 
die  weiter  östlich  sich  in  das  flornblendgcstein  von  P  o  n  t  e  I- 
jes  zu  entwickeln  scheinen,  mögen  dazu  gehören. 

Ausgezeichneter  und  besser  bekannt  ist  eine  andere 
schmale  Zone,  welche  in  der  Axe  der  Finsteraarhorn- 
masse  von  einem  Ende  derselben  bis  zum  anderen  fort- 
setzt *).  Sie  ist  auf  der  Karte  nur  stückweise  angegeben , 
ich  habe  jedoch  in  diesem  Sommer  mich  überzeugt,  dass 
diese  Stücke  in  nicht  unterbrochenem  Zusammenhange 
stehen.  Den  Anfang  dieser  Zone  bildet,  von  West  her, 
der  als  Hornblendgestein  bezeichnete,  und  auch  meist 
daraus  bestehende  Streifen,  der  im  Lötschthal  unter 
dem  Bietschhorn  durchstreicht.  Im  Hintergrund  des 
Aletschgletschers  besteht  der  Faulenberg,  das 
Nordende  der  Walliser- Viescherhörner,  nach  einer  davon 
herstammenden  Gandecke  zu  urtheilen,  vorherrschend 
aus  Grünem,  Epidot  führendem  Schiefer  und  die  gegen- 
überstehende, an  das  Aletschhorn  anstossende  Felsecke 
scheint  gleicher  Art.    Beide  Stellen  liegen  in  der  Richtung 


*)  Geol.  derSchweis,  I.  312. 


4e»  TiiiD  Labcbihal  nach  dorn  tinsleraarhorD  geio^tenr 
Uuroblendstroirens.  Die  ForLselzung  dieser  Richlung  Iriffl 
auf  den  Abschwung  am  Aar^flo  (»eher,  unii  auf  der 
Seil«  der  l.auk'raar  bi'|{innt,  wenig  oberhalb  deiu  Ab- 
schwang, fiac  Uandcche  von  Grünem,  EpJJ'il  rührendem 
{khirfcr,  Melclie  dem  Aargletseher  bis  an  seinen  Vordcr- 
nod  rolgl.  Auf  der  linken  Seile  der  Lauleraar  Tührl  der 
"Weg  nach  dem  Gauliglc Ucher ,  unter  dem  Ewig 
äcbaechorn  durch,  ebeufails  über  Grünen  Schiefer. 
Uic  Ülelnarl  bildel  braunroihe  Felsen  und  Trümmerhalden, 
iw  »iv  xchun  aus  der  Ferne  erkennen  lassen.  Nach  dieser 
Spar  glaube  ich  auch  das  RiUlihorii  und  Slampfhorn 
in  dj«5e  Linie  Grüner  Schiefer  einordnen  zu  dürfen.  Auf  der 
rccblea  Seile  des  Aarlbaleg  kennt  man  die  Giltsleine,  den 
Epidol  and  UcrgHacbs  der  Grünen  Schiefer  von  Schal- 
laoi  ood  Rothlaiii  uberhalbGultanncn.  Aus  denselben 
bruinr'iiben Gesteinen  besteht,  wie  ich  von  Göschenenalp 
ans  sah.  der  Kamm,  der  von  denT hierbergen  Rieh  nach 
itm  Sustenhorn  erstreckt  nnd  südlich  gegen  Goschonen, 
■Ördlich  nach  der  Sicinalp  abfallt.  Der  Steingletscher  am 
Sasten  enlhiill  in  seiner  Gandecke  hauli);  Strahlstcine, 
Asbest  und  Epidot  ,  von  den  Gebirgen  des  oberen 
Gletschers  abstammend.  Oh  die  von  Kscher  imMajen- 
Ihkle  beobachtete  llnrnblendpartic  im  Fort&lreichen 
niuerer  Linie  liege,  «di  ihre  Steinurlen  im  licussthnle 
n  Tage  gehen,  wie  es  die  ilornhlendlrümmer  xniscben 
Anatlig  und  Gurlnellen  anzudeuten  scheinen,  will 
kh  n^l  enUcheiden ;  mit  grosserer  Sicherheil  sct/e  ich 
4it  dilorilischen  Gesteine  damit  in  Verbindung,  welch«, 
mf  dfr  Südseite  des  Madcrancrthaies.  Epidot , 
AlbeM,  Tilaoil,  F«ldspath  und  andere  Miuerulverbindun- 
|«B  eolhiltco ,  dio  von  den  bei  Gutlanncn ,  oder  am 
Aargletscher  vorkommenden  nicht  zu  unterscheiden  sii 


I 


—    138    — 

Eine  eben  so  aufTallende  Uebereinstimmung  findet  statt 
zwischen  diesen  Gesteinen  und  denjenigen  der  südlichen 
Zone  von  Oberwallis  und  Tavetsch.  —  Das  Vorkommen 
dieser  Zonen  offenbar  metamorphischer  Schiefer  ist  für 
die  Theorie  der  krystallinischen  Ceniralmassen  gewiss 
von  tiefer  Bedeutung.  Lässf  sich  auch  das  Auftreten 
dieser  Schiefer  am  südlichen  Rande  der  centralen  Feld- 
spathgestelne  mit  den  herrschenden  Ansichten  wohl  ver- 
einigen ,  so  ist  dagegen  die  ununterbrochene  Zone  der- 
selben in  der  Axe  des  grossen  Gneisellipsoids  eine  höchst 
auffallende  Erscheinung.  Noch  bleibt  zu  untersuchen«  ob 
diese  centralen,  dunklen  Gesteine,  wie  ihre  stark  geneigte 
oder  vcrticale  Schieferung  es  andeutet ,  wirklich  zwischen 
dem  Gneis  in  die  Tiefe  setzen,  oder  ob  sie,  ungeacht 
dieser  Schiefernng,  nur  eine  in  der  Höhe  dem  Gneis 
aufgesetzte  Masse  bilden ,  analog  der  Anlhracitmasse,  welche 
den  Gipfel  der  Aiguilles  Rouges  bedeckt. 

8.     Serpentin  5. 

Noch  bleibt  der  Stammort  von  Serpentin-  undGabbro- 
blocken  zu  entdecken,  die  in  verschiedenen  Theilen  der 
Alpen,  wahrscheinlich  in  der  Nähe  ihres  Ursprungs ,  zer- 
'  streut  liegen. 

Dass  die  bekannten  Gabbroblöcke  des  Saassthales  vom 
Allalinhorn  herstammen,  ist  noch  nicht  mit  Sicherheit 
nachgewiesen  worden.  Jedenfalls  indcss  gehören  sie  der 
linken  Seite  des  Gletschers  an. 

Bei  Möril  wurden,  als  wir  vorbeigingen,  grosse 
Blöcke  von  Serpentin  aus  dem  Boden  oberhalb  der  Strasse 
ausgegraben. 

Woher  die  grossen  Blöcke  von  Topfstein  oberhalb 
den  Wylerstauden  bei  Hospital  stammen,  woher 
ferner  die  Blöcke  von  Serpentin  bei  der  Mariahilf-Kapelle 


—    189    — 

»bprbalb  Aiiil  prnia  11 ,  Ut  mir  unbekaaDl.  (m  llDtcr- 
■  Iplliale  herrscht  bis  auf  die  Wasserschdde  gegen  Val 
ranarla  nur  Gneis.  Dagegen  siretchl  am  Nordraiiile  der 
GwlIhard-MaAse.  oberhalb  II  OS  pilal,  darcb  S.Anna  and  _ 
den  ADSRani;  der  L'nleratp.  eine  Zone  Grüner  ScbieTer^J 
die  mit  Gillslcin  und  vielleicht  mil  Serpentin  in  Verbio-I 
inng  «Irhen  dürrie. 

In  T«vctsch,  gcf;eniiber  Sodrnn,  rechts  oberhalb 
irm    Rhein,    fanden   wir,   im   Fortsireichr-n  der  vori|;en 
Zone,    nebsi    ■usleheodeni    Gillsteiu,    auch    Blociie 
Serpentin. 


1er 

■'b  ' 

n 


n.  ü'oir,  Mlttheiliinfc  ans  einem  Briefe 
v«B  Herrn  Prof.  I^nng  In  Solothiirn. 

Herr  Professor  Lang  schrieb  mir  unter  dem  13.  Juni  ' 
18ä(  BUS  Solotliurn  unter  Aoderm  Folgendes : 

„Ihrem   Wunsche    am    Anfschluss    über    die    io   der 
Nsbe  »on  Sololhurn  gesehenen  Irrtichlcr  zu  entsprechen, 
\mb»  ich  tcithcr  Nachforschnngen  über  genannte  Erschci- 
Donic  angestellt.     Diese   Irrlichter  wurden  von  einer  Ge-j 
■elticbaft  mehrerer  zuverlässiger  Personen  in  dem  Attisbolc^  1 
Watdc  iwiscbcn  Altiswyl  und  Sololhurn,  in  der  Nahe  der   ■ 
Landstrasse,  an  einer  Stelle  wahrgenommen,  wo  in  jüngaler 
Zeit  vitl  lannenes  RaulinU  gelullt  wurde  und  woselbst  der 
Waldboden    Tür    neue    PHanznngen  gerodet    wird.  —  Ich 

*   mit  dem    Kutscher   Hess,    der  dio  Erscheinung  auf  | 
icm   Boclie    der   Kutsche   tuerst    bcobarhietc .    mündlich  ' 
^|espr»chcn  und  seine  Erziihlung  stimmt  im  Wrsenilicbea 
mil   der    Erklärung   Übercin,   die    mir    Lehrer   Senn   von 
lellach  abgab,  der  neben  Herrn  Hess  auf  dem  Kutschen- 
bofhe  »au.     Diese  schhltliche  Erklärung  lautet: 


—    140     — 

^Es  war  den  24.  April  dieses  Jahres,  angefabr 
^zwischen  8  ond  9  Uhr  Abends,  als  ich,  mit  einer 
j^Kütsche  von  Ölten  kommend,  bei'm  Attisholz- 
^Wald  aof  eine,  scheinbar  auf  ans  zukommende, 
i>1ichtähn1iche  Erscheinung  aufmerksam  gemacht 
))Wurde*  Ich  glaubte  auränglich,  es  würde  Jemand 
))mit  einem  Lichte  auf  uns  zukommen ,  allein  hierin 
j^halte  ich  mich  getäutscht;  denn  plötzlich  kam  die 
^Erscheinung  in  eine  ungeheuer  schnelle,  in  ?er- 
)»8chiedener  Richtung  sich  zeigende  Bewegung, 
))Zertheilte  sich  in  kugelähnliche  Gestalten  von  der 
DGrösse  einer  kleinen  Kegelkugel,  die  dann  gleich 
jocinem  Feuerwerke  mit  bläulichen  und  violcten 
)tFunken  und  Flammen  zerplatzten,  gleichsam  um 
y^SH'h  neu  zu  gestalten;  denn  dieselbe  Erscheinung 
»zeigte  sich  zum  zweiten  Male  wiederholt,  immer 
»in  blitzschneller  Bewegung.  —  Es  war  starke  Bise 
)>mit  Schneegestöber  begleitet.  —  Die  Erscheinung 
)j>mag  ungefähr  zwei  bis  drei  Minuten  gedauert  haben 
»und  zeigte  sich  circa  8  bis  10  Fuss  über  der  Erde, 
yfiber  den  Gipfeln  junger  Tannen.  —  Ich  sass 
]»bei*m  Kutscher  auf  dem  Bock,  der  mit  mir  die 
^^Erscheinung  beobachtete,  aus  Furcht  vor  einem 
»Gespenste  die  Pferde  anhielt  und  die  in  der  Kutsche 
)i>befindlicben  Reisenden  auf  das  Schauspiel  aufmerk- 
i^sam  machte.  Soviel  ist  von  dieser  Erscheinung  mir 
»noch  in  der  Vorstellung  geblieben.  —  »Sign.^ 
j^Einer  der  in   der  Kutsche  Reisenden,  Herr  Xaver 

Amieth-Lülhi ,  sprach   sich  über  diese  Naturerscheinung 

im  Sololhurncr-Blatt  aus. 

i^Von  andern  Leuten  aus  der  Umgebung  konnte  ich 

iiber  dieses  Phänomen  nichts  erfahren.    Hingegen  sollen 

nach  Herrn  Hugi's  Aussage  solche  Irrlichter  sich  häufig 


—     141     - 

k  4er  Nabe  voii  Flumeiithal  sehen  lassen.  —  SolUe  leb 
terüber  genauere  Angaben  erballeo ,  so  werde  ich  Ihnen 
dieselben  gerne  mitthcilen. 

]»Ueber  die  Ursache  des  Phänomens  and  die  Abhängig- 
keil desselben  von  d«r  Witlernng  (da  in  der  gleichen 
Nacht  der  erste  starke  Frühlingsfrosl  eintrat),  kann  ich 
Ihnen  bis  jetzt  kein  begründetes  Urtheil  abgeben ,  und 
beschränke  mich  desshalb  auf  einfache  Relation  der  That- 
sachen,  so  weit  ich  dieselben  in  Erfahrung  bringen 
konnte.^ 


CkriMi.  Wolf  an  Bernhard  Bilfingerj  Marburg,  26.  Sepi,  1726: 
Faress  BernuylÜas  malto  moerore  ao|;itur  non  modo  ob  mortem  fllii 
NkoLii ,  sei  et  quia  veretur  ,  ne  filius  alter  Daniel  lactu  coDflcialur, 
%»go  iptur  ,    \  ir   celeberrime ,    ot    ipeum   omni  ,   qua  polles  ,    arte  a 

■oerore  abducas Cam  nuper  requisiveris,  at  signifloarem  y 

quid  «of»lri  sentiani  de  veelris  progreseibus ;  signiflcandam  tibi  exietimoi 
HaUcBses  vobis  propoauisae  problema :  Welches  die  beste  krumme  Lisi« 
Mj  für  die  Fi^r  einer  Tabacka-Pfeiffe  ?     Risum  teneatis ,  araici! 

ChriM.  Wolf  an  Bernhard  Büfingerj  Marburg y  27.  Dex.  1727: 
8mt  ■OMBulli,  qui  mihi  suadcnt,  nt  quieti  meae  consallnrus  a  philoso- 
phaado  proraus  abstineam  et  Mathesi  soli  me  Iradam.  Enim  vero  cam 
plurimi  lns;enü  sui  nervös  ia  Mathesin  impendant ,  philoeophiie  vero 
eicolead»  qai  cum  fracta  Insudent  vix  reperiantur ,  nemo  tarnen  ne^re 
aaait,  plorea  ex  ea  froclus  in  g^cnus  humanum  vedundare  dcbere ,  quam 
ti  aabliraibus  Malhcmaticorum  thcuriis  ;  has  equidem  com  Abbate  de 
Conti  Bon  contemno ;  illam  tarnen  majoris  facio.  Slale  sanorum  ealum- 
wim  ao  vexie  me  non  amplius  movent.  Erit  dies  ,  quo  omnes  earum 
faaitatem  cvide atissime  perspioient ,  quem  ad  modum  unus  perspiciunt 
BHÜti  ei  pars  mclior  mihi  suffragatur. 

VoUaiie  an  Berlrand,  Secrelär  der  öconomischen  GeseUtehaß  in 
Bim,  Fermy,  13.  Dezember  1763:  J'etais  d^jk,  corome  vous  lo 
•caves ,  bien  respectueusement  attach^  a  rillustre  Republique  de  Berne, 
doat  j'ai  toujours  admire  le  gouvcrnement  doux  et  sage.  L'hoaneor 
qae  Ia  soci^te  d'agriculture  veut  bien  me  fiiire  redouble  ma  reeoanaia- 
saace.  il  manque  a  mon  bonheur  d'avoir  des  terres  a  cultiver  sous  lea 
jeax  de  ceux  qui  ont  daignö  m'aggreger  k  leur  oorps.  je  vous  suplio 
4a  bw  pröaeater  non  respeot.  (B*  Wolf.) 


—    142    — 

Verselelmlmi  der  für  die  Blbllotheh.  der 
Sehirelz.  Maturff.  Gesellsehaft  eliise- 
gangenen  Gesehenke» 

Von  Herrn  Professor  Wolf  in  Bern  : 

1}  KoeniQy   appel   au   public  du  ja^ement  de  rAead^mie   royale  de 
Berlin.    2e  ^d.     Leide  17ft3.     8vo. 

2)  Koftiig ,  Lettres  coneernant  le  Jui^ement  de  rAeadimie.    8yo. 

3)  KoeniQy  D^feose  de  l'appel  au  public.     Leide  1763.    8vo. 

4)  Jahn,  popul&re  Astroi^nosie.    Leipiig  1848.    8vo. 

6)  Gautier^  Notiee  sur  l'observatoire  de  Bruxelles.  Geneve  1854.  8vo. 

6)  LitCrow,  Geschichte  der  Entdeckung  der  allsemeinen  Grayitation 

durch  Ni  >%i(.n.     Wien  1835.    8vo. 

7)  Schweigger,   über  die   Umdrehung  der  magnetischen  Brdpole. 

Halle  1853.     4lo. 

8)  Penlher  y  PruxU  geometrie.     Augsburg  1732.     Fol. 

9}  ApoUonii  Pergaei  conicorum  libri  quatoor.     Pistorii  l<i96.    Pol. 

Von  dem  Verein  y^PolUchia*^ : 

Eilfter  Jahresbericht.     Speier  1853.    8vo. 

Von  dem  physikalischen  Verein  tu  Frankfurt  am  Main: 
Jahresbericht  för  1852—1853.    8vo. 

Von  dem  nalurwissenschaßlichen  Verein  für  Sachsen  in  Thüringen : 
Zeitschrift  für  die  gesammten  Naturwissenschaften.  Jahrg.  1853.  X. 
Halle  1853.     8. 

Von  Herrn  Professor  B,  Siuder  in  Bern: 

Puggaardy  Deux  vues  g^ologiques  pour  servir  k  la  desoription 
göologique  du  Danemark.     Copenhague  1853.    Pol. 

Von  den  Herren  Verfassern: 

1)  Mauryy    Explanations   and  sailing   directions  to   accompany   the 

Wind    aud   Current   Charts,    approved  by  Commodore  Charles 
Morris.     6.  Edition.     Philadelphia  1853.     4to. 

2)  Slrom  and  Main  Chart  of  the  North  Atlantic.     1853.    Pol. 

3)  Gemeinnötzige  Wochenschrift    von    Wursburg.     Jahrgang  1854. 

Nr.  14-47.    8. 

De  la  Societi  vaudoise  des  sciences  nalureUes : 
Bulletin  nro.  31  et  32.    (2  exempl.)    8to. 

Von  Herrn  Prof.  R.  Wolf  in  Bern : 
1)  CoUa^  Sulla  nuova  cometa  scoperta  all'  osserratorio  di  Berlino 
dall'  astroBomo  C.  Bmhiui  nel  Sept.  1853.    Parma  1853.    8vo. 


—    143    — 

Z)  Oirrard,  Dm  perehlonire  de  fer.    Luasanne  1854.    8vo. 

t)  Bonnarä^  Sar  le  mal  vert^bral  de  Pott    Laosanne  1854.    8yo. 

4)  Slraifordn  On  the  elements  of  Uie  orbit  of  Halley's  coroet,  at  its 

appearanee  in  the  Yeara  1835  and  1S36.     London  1837.     8vo. 
ft)  V.  B  u  1 1  m  a  n  n ,  Die  Kometen.     Mit  besonderer  Röokaicht  auf  den 

Halley'achen  Kometen  im  Jahre  1835.     Aarau  1835.     8vo. 
6)  Bnke,    Betrachtung:en    über    die    Anordnang    des   Sternnystems. 

Berlin  184«.    8vo. 
T)  Vierteljahrs-Kataln^.     Jalir^.  1864.     Utes  Heft.  'Leipsig.    8vo. 
8)  Enke,  Ueber  Hie  Bestimmun|;en  der Entfernanpen  im  Welt^ebäade. 

Berlin  1842.    8vo. 
9}  Mauperluüy  Die  Pi^r  der  Erden,  bestimmt  durch  die  Beobaoli- 

tnn|;en  der  Herren  v.  Naopertuis,  Clairaot,  Camas,  le  Nonnier. 

Aas  dem  Pransöbie^lien.     Zürich  1741.    8vo. 

10)  CoUin ,    Des  sympathics  et  de  l'antagonis  ne.     Berne  1864.     4to. 

11)  Bahn,  Teutsohe  Alf^ebra.     Zürich  1659.     4to. 

12)  Pisi,  Hans  Jakob,  Deüciie  astronomite.     Zürich  1d97.     4to. 

13)  J.  J.  Littrow,  Die  Doppelsterne.     Wien  1835.    8vo. 

^0  n   n  n  Sterngruppen    and    iNcbelmassen    des    Himmels. 

Wien  1835.    8vo. 

Di  CAcadhnie  det  sciencet  de  Dijon. 

H^moires.     Deoiiöme  s4rie.    Tome  11.    D'ij  m  1364.    8vo. 

Von  Herrn  Professor  Röder: 

Jahresbericht  der  Wetteraoer-Oesellsohafl  für  die  s^BMnmte  Natnr- 
knnde  sa  Hanau.     Gesellsehaftsjahre  1851—185;. 

Ton  den  Herren  Verfassern : 

1)  91  eye  r.     Die    Verbreilonc    des    Kretinismus    in    der    Schwell. 

Zürich  185!. 

2)  Zsehokke,   Th. ,   Die  Ucberschwemmunsen  in  der  Schweis  im 

September  1852. 

3)  Pestalossi,    H.,    Ueber  die  Höhenverändeninsen  des  Züreher- 

See's. 

4)  B.  Wartmann,  Dr.,  Beiträgre  sur  Anatomie  und  Bntwicklanfi- 

l^sehichte  der  Alpeng^attnn;  Camanca. 
tf)  Friedrieh  v.  Tsehudi,  Das  Thierleben  der  Alpenwelt.    Istes  bis 

7te8  Heft. 
B)  Ziei^ler,  Die  Karte  des  Kantons  St.  Gallen  in  16  Blättern. 
7)  Erlen meyer,  Oehirnatrophie  der  Erwachsenen. 
8^  Wurster,  Die  tertiäre  Flora  der  Sehweis.     Erste  Liefernni;. 
B)  J  ä  (  e  r ,  Ueber  die  fossilen  Säugethiere  Würtemberfs,  mit  5  Steia- 

drocktafsla.    Bresslan  und  Bonn  1850. 


—     144    — 

10)  Jä^er,    Ueber  fossile  Säugethiere  aus  dem   Dilavirnn  «ad  alten 

Alloviom  des  Donaathales  ete. ,    mit^  Z  Tafela.     Stottf^rt  1853. 

11)  Kaster,    Das    Steinkind   von   Beinsoll.     Stottpirt  1854. 

12)  Renovier,  Karten  ond  Profile  xa  den  peolo^sehen  Verhältnis- 

sen der  Perte  da  Rhdne. 
13)lllerian,    Verhandlungen   der   naturforsehenden   Gesellsehaft   ia 
Basel.     Erstes  Heft.     1854* 

14)  Nousson,    Die    Gletscher   der  JetsUeit,    von  Albert  Moiisson. 

Zürich  1854. 

15)  M  o  0  s  8  0  n  ,    Coqailles  terrestres  et  flaviatiles  recoeillieii  |^  Mr. 

le  professeor  Bcllardi  dans  un  voyage  en  Orient    Cärleh  18&4. 

Von  Herrn  Gronsrath  Laulerburg  in  Bern : 

1)  Bericht  des  Gesoodheitsrathes  an  die  hohe  Reg:ierung  des  Kantons 

Zürich  aber  das  Medicinalwesen  de»  Kantons.  1821  —  1849.  8vo. 

2)  Proriep,  Symptome  der  asiatischen  Cholera.     Weimar  1832. 

Von  dem  naturhislorischen  Verein  der  preussiscken  Rheinlande: 
Verhandlungen.    Jahrgang  XI.     Heft  1,2.     Bonn  18&4.    8vo. 

De  PAcademie  imperiale  den  icienceij  helles  lellres  et  ar($  de  Ltfon: 
MömoircB  ,  nouvelle  serie.    Tome  II.   Classe  des  scicnees  et  dass« 
des  leltres.     Lyon  1852—1853.    8vo. 

From  Ihe  Departement  of  unüed  Slates: 

1)  Andrads  Report  on  Colonial  and  Lake  Frade. 

2)  Map»  10  Andreu's  Report. 

3)  History  of  Oregon  and  California. 

4)  Mesfifs    Gallatin  ^  Webster  on  the  North-East. 
6)  Boundary,  with  a  Copy  of  tho  „Jay  Map.** 

6)  Speech  of  (he  Hon.  Daniel  Webster  le  the  Toang  men  of  Albany, 

Wcclnesclay,  Meay  28,  1851. 

7)  Speeches  of  Mr.  Webster  at  Capon  Springs ,    Virginia ,    together 

with   those  of  Sir  H.  L.  Balwer   and  Wm.    L.  Clarke ,    Bsq. 

June  28,  1851. 

8)  An  Adress  delivered  before  the  New-York. 

9)  Historical  Society  Febr.  23,  1832  by  Dan.  Webster. 

10)  Mr.  Websters  Address  at  tho  Laying  of  the  Cornes-Stone  of  th« 

Addition  le  the  Capitol  June  4,  1851. 

11)  Mr.  WebRter's  Remarks  of  the  New-Hampshire  Festival,  Boston, 

Nov.  7,   1849. 

12)  Owen*s  geological  Sarvey  of  Wisconsin ,  Jowa  and   Minnesota , 

larje,  4to. 

13)  niostrations  to  Geological  Sarvey ,  larJe ,  4to. 


ITr.  8«9  und  SVO. 


t,^V«IC,  IVnehrIchtcn  von  derSternwaHo 
In  Ber». 


JUVfMl««F  i»\  ätrrtt  nach  Be—oit'a  Beaöatrh' 
iHM^^n  In  iffM  Jahren  tSSS-tSstf  WergMei- 
»AMtt0  «tr-l««A«-H  «le**  uttlllfrt  Terngteraluren 
im  B0m  hm«!  Bwfgtlorft  AnowHnlie  ittt  IHg' 
üeA^M  Cmm««*  tter  TgB»*i*rral—f  /  MIe&ultale 
•««  «fCM   BeobnrMuttaen   aer  Boaettlentpe- 

CVaririrngrn  den  lä-  Dcccmbcr  l&M.)  | 

A.  Die  ntf  lourologischcn  iteobaclilungeD  worden  in  dem 
tbta  TcrDussenco  Ucrbsle  t^oDau  su  angc§tellt  und  aus- 
ftzogea,  wi«  in  dem  vurliergcheDdi^o  Winlcr,  Frühling 
m4  Souaii-r  (s.  Nr.  318.  323  and  325),  worüuf  zur  Er- 
kolertiDfc  der  beiliegeuden  iaful  Tcrwiesen  werden  mnss. 
Die  Wtodrahne  zeigle  um  Mittag 

S        SW     .  W        NW        N         NO        ü        SO 

II         It  7  U  3         20        19        SO 

Bd.  nod   «s  GrgahfiD  »ich  rolgende  Windrosen,  welibe 

•fdt  4er  Reihe  Dach  aaf  Barometer.  Bedeckung  und  Ozon- 

mcllun  beziehen : 

S        SW        W        NW        N        NO        0        SO 

7103    711.0    71<^B       ~      718,1    715,2    715,6    717,4 

0,6        0,7        03       —  0,6        0.5        0,1       0,3 

6,3         8.8       II.9        -         11,6        7,8        6,5       3,7 

Bezcicbae  ich  die  tchoneo  Tage  mH  I,  die  Ncbeltage  mit  11. 

b  Begenlage  mit  III,  die  Scliueetagc  mit  IV,  und  die  ver- 

pderlicb«a   Tagv   mit    V,   so    ergibt  sich  für  Barometer, 

(■cra.  Miidicil.  Deeimher  I86i.) 


-    146    - 

Ozooreaction  ond  resoltireDde  WiDdrichtuDg  folgendes 
Schema : 

I  II  III  IV             V 

718,6  —  708.7  701,8  712,4 

5,0  —  9,7  9,3            8,3 

8850  -  Slow  S45W  S6S0 

Endlich  erhalte  ich  noch  ^Is  Mittel  flir  die 

Tage  ohne  Ta^  mit 

NIedersohläse.  NiedlereehligM. 

BaroA 717,1     ....      710,8 

Bewölk 0,3       ....        0,8 

Ozonom 6,0       ....        8,2 

Wind N840     ....      S9W 

Verglichen  mit  dem  Herbste  1853  zeigt  der  Herbst  1854 
etwas  höhere  Barometerstände,  weniger  Bewölkung,  mehr 
Ostwinde,  etwas  stärkere  Ozonreactionen  and  104  Milli- 
meter weniger  Niederschläge. 

Bemerkenswerth  ist  die  prachtvolle  Wilterang,  die 
Vbü  Ende  Angost  bis  nach  Mitle  September  andauerte, 
so  dass  sich  22  ganz  schöne  Tage  folgten,  an  denen  Nordost, 
Ost  nnd  Südost  wechselten,  und  kein  Tropfen  Regen  fiel ; 
der  Barometerstand  war,  mit  Ansnahme  dreier  Tage,  wo 
er  ein  wenig  unter  den  mitUern  Stand  hinabging,  bestän- 
dig hoch,  -^  die  Temperatur  sommerlich,  —  die  Ozon- 
reaction,  besonders  während  der  Nacht,  meistens  schwach. 
Gegen  Mitte  November,  als  es  bereits  nach  Temperatur 
und  Schneefall  schnell  winterlich  geworden,  traten  bei 
Ostwinden  sehr  tiefe  Barometerstände  ein:  Vom  15. — 18. 
November  stand  das  Barometer  sogar  unter  700°^"",  ohne 
dasi  sich  auffallende  Erscheinungen  zeigten,  —  stieg  dann 
Wieder  ein  wenig,  um  nachher  vom2l.~24.  noch  einmal 
bei  relthlichetn  Schnee^  und  Regen-Fall  die  frühere  Tiefe 
zu  erreichen.    Sehr  auffallend  war  es  auch,  am  11.  No- 


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—     148     — 

vember  den  Thermometer  ?on  4  Uhr  Abends  an,  wo  er 
bei  0^,8  C.  stand,  beständig  steigen  zu  sehen,  bis  er  am 
folgenden  Mitlag  die  Höhe  von  3^8  erreicht  hatte,  nnd 
schon  bis  3**  wieder  um  0^3  hernnlerging ;  umgekehrt 
hatte  er  am  18.  November  um  21**  (9^  Morg.),  nachdem  er 
von  20^  an  um  0,4  gestiegen  war,  seinen  höhern  Stand  mit 
4^5  erreicht,  und  ging  dann  bis  am  Tolgenden. Morgen, 
wo  er  um  20** bei  0,0  angekommen  war,  beständig  her- 
unter. Beide  Anomalien  hatten  bei  steigendem  Barometer 
und  ziemlich  ruhiger  Luft  (am  11.  zeigte  die  Windfahne  um 
Mittag  SW,  am  19.  NO),  aber  etwas  Schneegestöber,  statt. 
B.  Für  die  mittlere  Windrichtung  um  Mittag  habe  ich 
(s.  Nr.  318,  323,  325  und  die  gegenwärtige  Tafel)  für  den 
Winter  1853  auf  1854  .     .     .     .»    N550 

Frühling  1854 N770 

Sommer  1854 S70W 

Herbst  1854 N790 

gefunden,  während  Herr  Prof.  Studer  in  s.  Beiträgen  zur 
Klimatologie  von  Bern  (Bern  1837,  V^)  nach  40jährigen 
Beobachtungen  seines  Vaters  für  den 

Winter S180 

Frühling NIOO 

Sommer N9W 

Herbst N40 

gefunden  hat.  Dass  ein  einzelnes  Jahr  von  dem  Mittel 
einer  grossen  Reihe  von  Jahren  wesentlich  abweicht,  darf 
nun  allerdings  nicht  verwundern ;  aber  es  scheinen  über- 
haupt die  Winde  in  Bern  in  verschiedenen  Zeitabschnitten 
nicht  dieselben  zu  sein,  wie  die  2te  beiliegende  Tafel  zeigt, 
in  der  ich  nach   den   Beobachtungen  Benoil's*)    in   den 

*)  Daniel  Gottlieb  Benoit,  Med.  Dr.  von  und  in  Bern,  |:eboren  am 
16.  Ootober  1780,  g^estorben  am  31.  Juli  1863.  Vergleiche  über  ihn  den 
Bericht  über  die  Leistungen  der  Realschnle  in  Bern  im  Jahr  1863/1864 
und  die  Verhandlangen  der  Sehweix.  Naturf.  GeBellschaft  von  1864. 


—    149    — 


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iC<©X9Qao^Za:  I    ZZ©aQaDaQ^Z 


—    150    — 

Jahren  1838  bis  1852  für  jeden  Ifonal,  für  jede  Jahreszeil 

nnd  aoch  fär  jedes  Beobachtongsjahr  eingetragen  habe» 

wie  Tiele  fon  1000  Winden  jedem  der  8  Haoptwinde  za- 

fielen ,  —  für  jeden  Monat  and  jede  Jahreszeit  noch  die 

mittlere  Windrichtnng  beifügend.    Die  Vergleichong  mit 

den  Ton  Herrn  Stnder  erhaltenen  Zahlen  zeigt  eine  sehr 

grosse  Verschiedenheit  zwischen   den  Resaltaten  beider 

Beobachtnngsreihen ,   so   z.  B.   sind   im   Jahr  >on    lOM 

Winden 

N      NO      O      SO      S      SW    W      NW 

nach  Stoder  107  103  101  110  117  121  131  90 
nach  Benoit  84  300  45  73  19  196  175  108 
und  ibnlkfae  Verschiedenheiten  zeigen  sich  überall,  so  dsst 
man,  weil  beide  Beobachter  gleichen  Anspruch  auf  Zo- 
▼erlässigkeit  machen  und  wahrscheinlich  beide  die  gleiche 
Windfahne  (die  des  Münsters)  beobachteten,  die  DifferenzAO 
(wenn  man  andi  einen  Theil  derselben  der  Faulheit  der 
Windfahne  zuschreiben  wollte]  mindestens  zum  grössteo 
Theil  anf  die  Differenzen  ihrer  Beobachtongsperioden  setzen 
mnss.  Neben  diesen  Verschiedenheiten  zeigt  sich  dann  aber 
auch  wieder  Uebereinstimmendes :  So  z.  B.  findet  maa, 
wenn  man  N  and  O  zu  NO,  S  and  W  za  SW  schlägt, 

NO  SW 

nach  Stnder 431 309 

nach  Benoit 429 390 

Gibt  man  femer  die  mittleren  Windrichtungen  der  Jahres- 
zeiten durch  ihr  Azimuth,  so  bat  man  für  den 

Baeh  Btoder  nach  Beaoit 

Winter 342« 254« 

.    -  152  —  88 

Frühling  ....  190 106 

—    19  —  36 

Sommer  ....  17!    130 

+     13  +24 

Herbst 184 154 


-    151    — 


also,  wesD  ««cb  nogleiche  Richtong,  doch  ein  Drehen  in 
(Mdiem  Sime  von  einer  Jahrieit  zur  andern. 

IHircb  Herrn  Ingenieur  Denzler  veranlasst,  habe  ich 
die  8  Winde  auf  Tersebiedene  Weise  combinirl,  nnd  bin 
SB  Ende  dabei  stehen  gel>üeben,  einerseits  NO,  0,  SW 
■nd  W,  anderseiU  N,  NW,  8  nnd  SO  zn  Tereinigen,  da 
■Ir  N  nnd  NO  nach  den  hiesigen  Wittemngs?erhältnissen 
eher  znsammenzugehören  schienen  als  N  nnd  NW.  leb 
erfaieM  so,  nach  den  Beobachtungen  von  Benoit, 

NO,  0.  SW,  W        N,  NW,  S,  SO 


1838.  . 

.  630  .  . 

370  . 

.  (18)-) 

1839  . 

.  678  .  . 

,   322  . 

.  (16) 

1840  • 

.  745  .  , 

.   256  . 

.  (16) 

1841  . 

.  784  .  . 

266  . 

.  (16) 

1842  . 

.  713  .  , 

287  . 

.  (17) 

1843  . 

.  679  .  . 

.   32t  . 

•  (16) 

18U  . 

.  682  .  . 

,   318  . 

.  (18) 

1845  . 

.  664  .  . 

,   336  . 

•  (20) 

1846  . 

.  749  .  . 

251  . 

.  m) 

1847  . 

.  717  .  , 

.   283  . 

•  (22) 

1848  . 

.  757  .  . 

243  . 

.  (16) 

1849  . 

.  772  . 

.   228  . 

.  (15) 

1850  . 

796 

204  . 

.  (18) 

1851  . 

.  727  .  . 

273  . 

.  (18) 

1852  . 

.  680  . 

320  . 

•  (19) 

*)  Di«  !■  KlMunern  baifeffigten  Eahlen  beieiohaen  wie  Tiele  Cei- 
ia  dlem  Oetober  4e8  betreffendea  Jahres  1  Pfbnd  Brod  kostete. 
Sunt  MSB  die  s^eiehen  Brodpreisen  entsprechenden  Jahre  sosammen, 
••  iadel  Man  im  Mittel,  dass  sieh  entsprechen  : 

Cent 16        ie        17        18        19        20 

N,  NO,  8,  SW  .  772      719      713      709      680      664 
nnd  könnte  sohon  ^nben  ein  ei^entliehes  Geseti  s^Ainden  sn  haben, 
«irde  sieh  nicht  seUiesslieh  noch  sn  Cent.  22  die  in  obi^e  Reihe  schlecht 
fsnnf  fassende  Sah!  738  finden.    Sämmtliefae  Jahre,  in  welchen  der 
Brodpreis  seinen  Mittelwerth  17,8  nicht  erreichte,  geben  Im  Mittel  725, 


i 


—    152    — 


ond  man  wäre  bieraos  beinahfe  veriocbt  den  Schloss  tu 
machen ,  dass  flrachtbare  Jahre  durch  cio  häufigeres  Webeo 
TOD  oder  nach  ONO,  —  oofrochtbara  durch  eio  häufigeres 
Wehen  von  oder  nach  SSO  bedingt  werden. 

C.  Herr  Apotheker  Flückiger  in  Burgdorf  macht  seit 
einiger  Zeit  daselbst  mit  einem  von  mir  verglichenen  Ther- 
mometer von  Fastr^  regelmässige  Temperatorbeobach* 
tuogen  in  den  Stunden  9,  12,  3,  9.  Er  hatte  die  Güte, 
mir  die  Monate  Juni  —  Octoher  des  laufenden  Jahres  mit 
der  Bemerkung  zu  übersenden,  dass  die  Temperaturen  am 
9*"  H.  etwas  zu  hoch  sein  möchten,  da  er  zu  dieser  Zeit 
sein  Thermometer  nicht  ganz  vorBeflexen  bewahren  könne, 
—  und  ich  füge  hier  das  Besultat  bei,  welches  ich  durch 
Vergleichuiig  seiner  Beobachtungen  mit  den  meinigen 
erhielt : 


Juni.  . 
Juli  .  . 
August 
Sept.  . 
Octob. 

Miltel 


liUl.Temperalar 
aus9h||.o.94. 


Bern. 


15,73 


Burg^- 
dorf. 


16,83 
18,78 
16,76 
14,15 
8,97 


15,10 


laiimum. 


Bern. 


26,5  am  26. 
28,8  —24. 
25,1—14. 
25,3—17. 
20,8—  7. 


25,3 


Bur^^dorf. 


28,3  HD  26. 
28,8  -25. 
24,6—14. 
24,4-16. 
18,9—  7. 


KbIbiui. 


Bern. 


13,0  am  8. 
13,4—  8. 
13,2—27. 

7,8—27. 

3,3—29. 


25,0  10,1 


Buri;:dorf. 


9,3  aa  7. 
12,1-  8. 
11,5-25. 

6.6—27. 

1,5—28. 


8,4 


wobei  zu  bemerken  ist,  dass  Max.  und  Min.  für  beide  Beob- 
achtungsorle  nur  den  Stunden  9,  12,  3,  9  enthoben  wur- 
den.  Es  würde  liiernach  durchschnittlich  in  Bern  die  Tem- 


—  sammtüclie  Jmhre,  in  welchen  er  ihn  überschriii,  nur  706.  Zu  be- 
denken ist  hiebe!  natörlieh  auch  der  Umstand,  dass  auf  die  Fruchtbar- 
keit nicht  aämfulliche  Winde  des  betreffenden  Jahres,  sondern  nur  die 
Winde  von  der  Aussaat  bis  sur  Brndte  influiren. 


u& 


^r4liir  in  dipscn  Monntcn  nm  nahi*  ^/j"  C-  höher  sein  all 

fi  Burg<turf.  und  diese«  Eonächst  davon  herrühren,  dass 

Burgdorr  nehen  nahe  ([Iricheo  Maxinias  bedeoEend  IJe- 

treHiniina  Turkommen.     Aurgcfallcn  ist  mir  bei  der  Ver- 

IttdiaDg,  dass,  wahrend  meine  Beobachtungen  nor  aas- 

iieni  «Hien  um  i'2  eine  hühere  oder  nor  «iben    so  hohe 

[Temperatur  als  um  H.  und  ziemlich  3'>l(en  um  Q**  Abend« 

me  liefere  oder  nur  eben  su   liefe  Temperatur  als  am 

Morgens  zri^ca,    —    beides  nach  den  Beobachtungen 

Berrn  Fliicbigors    in  ßurgdorf  sehr  häufig,  letzteres  fast 

rcfelmüfiig  vorkömml.     ferner  kommt  es,  wie  es  scheint, 

in  Kurgdorf  lienilich  oft  vor,  dass  die  höchste  Tagrslem- 

peralar  aoT  den  Vormlllug  fallt :  so  z.  B.  linden  sich   in 

Herrn  Flückigers  Beobachtungen  am  3.,  4..  7.  nnd  12.  Juni, 

•Dl  3.,  4..  6.,  7..  14.,  18.  und  27.  Juli,  am  4.,  19.  und  30. 

iugiifl,  und  am  23.  Seplember  je  schon  um  9*"  Morgens 

Tklich  hühcre  Temperaturen  eingetragen,  als  um  l'i''  und 

■B  3^  des  gl>^ichen  Tages.     In  den  entspri^chenden  llcrner- 

leobaclilungen  ist,  mit  Ausnahme  des  3.  Juni,  des  18.  und 

il.  Juli,  wu  klein«  Anomalien  in  demselben  Sinne,   aber 

fiel  Khwacher  ausgeprägt,  vorkommen,  nichts  zu  bvmor- 

FÜr  die  oben  angemerkten  Anomatien  in  Bern   am 

d  1SJI9.  November  Telili^u  mir  noch  die  corrcspon- 

toAta  Beobachtungen  von  Burgdorf. 

Durch  die  erwähnten  Anomalien  im  t.lglichen  Ganiie 
drr  Tempcraiar  in  Bnrgdorf  wurde  ich  veranlasst,  iheils 
lo  den  mir  /nr  Disposition  stehenden  Beobachtungen  Trcch- 
•rb,  Ibctls  in  meiuvn  eigenen  Beobachtungen  nachzasuchen. 
Imliche  Anomalien  auch  in  Bern  etwas  biinlig  erschei- 
ond  ob  au«  einer  grossem  Reihe  von  Beohachtungi-o 
«(WM  Rntscfaeldendes  über  ihr  Auftreten  hcrauslinden 
Die  «un  mir  angewandten  Bcobachlangen  gehen 
Dnember  1826  bis  Knde  November    1854,  und  hie- 


—    154    — 

t6D,  da  die  Jahre  1847,  1849,  1850  und  1851  tbeils  gani 
fehleo,  theils  za  anyollstäDdig  sind,  gerade  24  volle  Jahre. 
Ich  sachte  aos  ihnen  alle  Tage  heraus,  wo  das  Thermo- 
meter am  9*"  Morgens  eben  so  hoch  oder  höher  stand  als 
am  Mittag  and  am  3^  Nachmittags,  and  fand  in  den  24  Jah- 
ren 350  solche  Tage,  welche  sich  anf  die  eiDselnen  Mo- 
nate and  Jahreszeiten  folgendermassen  vertheilten  : 

December  ....  34] 

Janaar 87 1   Winter  89. 

Februar 18] 

März .22] 

April 41 1  Frühling  91. 

Mai 28] 

Jnni 36) 

Jnli 3l|  Sommer  85. 

Aagast 18) 

September .  .  .  /  20 

October 19    Herbst  85. 

November  ....  46 
Es  geht  daraas  hervor,  dass  diese  Anomalien  ao  keine  der 
4  Jahreszeiten  vorzugsweise  geboudeu  siud,  dass  sich  hin* 
gegen  die  einzelnen  Monate  sehr  wesentlich  in  Beziehung 
auf  dieselben  uoterscheiden ,  —  dass  in  jedem  April  und 
November  im  Maximam  dorchschaittlich  2  vorkommen,  in 
jedem  August,  Februar,  October,  September  und  März 
dagegen  kaum  eine,  und  dass  sich  der  Verlauf  während 
des  Jahres  so  ziemlich  durch  eioe  Curve  mit  2  Maximas 
um  den  24.  Hai  und  15.  November,  und  2  Minimas  um 
den  22.  Februar  und  23.  August  darstellen  lassen  würde. 
Um  zu  entscheiden,  ob  diese  Anomalien  an  besondere  Tage 
gebunden  sind,  habe  ich  in  der  beiliegenden  Tabelle  ein- 
gezeichnet, wie  oft  sie  in  den  24  Jahren  an  jedem  Tage 
des  Jahres  auftraten.  Der  zur  Benutzung  vorliegende  Cyclus 


Anuhl  der  AnoDuüien 

in  24  Jahren. 


1 

i 

g 

T 

^ 

., 

1 

i 

. 

ä 

' 

4 

* 

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< 

E 

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1 

1 

4 

3 

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1 

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1 

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"ö" 

~ 

2 

1 

0 

1 

3 

1 

1 

0 

1 

0 

0 

3 

1 

3 

1 

2 

0 

2 

0 

3 

1 

0 

0 

2 

2 

0 

4 

1 

1 

0 

0 

1 

0 

0 

1 

1 

1 

1 

0 

5 

1 

0 

1 

1 

0 

1 

1 

3 

0 

0 

0 

2 

6 

1 

2 

0 

2 

1 

2 

1 

3 

0 

0 

1 

0 

7 

3 

0 

1 

1 

1 

0 

1 

0 

1 

2 

0 

0 

8 

1 

2 

1 

2 

0 

0 

0 

s 

2 

1 

5 

1 

9 

1 

1 

0 

0 

2 

0 

1 

0 

0 

2 

0 

4 

10 

0 

2 

0 

1 

3 

0 

0 

0 

1 

1 

2 

2 

11 

1 

0 

0 

0 

0 

2 

3 

1 

2 

1 

1 

1 

12 

2 

0 

0 

1 

1 

2 

1 

0 

1 

2 

3 

0 

13 

1 

0 

0 

1 

1 

2 

0 

0 

I 

0 

3 

2 

14 

1 

0 

0 

0 

1 

0 

1 

0 

2 

0 

3 

2 

15 

3 

1 

0 

1 

2 

0 

1 

0 

1 

1 

2 

0 

16 

0 

0 

1 

4 

0 

1 

1 

1 

1 

1 

3 

0 

17 

1 

2 

2 

1 

1 

0 

1 

1 

0 

0 

2 

0 

18 

1 

0 

1 

1 

2 

1 

1 

0 

0 

0 

1 

0 

19 

1 

0 

1 

1 

0 

3 

2 

1 

2 

0 

1 

1 

30 

3 

0 

1 

0 

3 

1 

0 

0 

0 

0 

1 

1 

21 

0 

0 

1 

1 

0 

2 

4 

0 

0 

0 

Ö 

3 

ü 

3 

0 

0 

1 

0 

1 

0 

0 

0 

0 

3 

3 

23 

3 

0 

1 

4 

0 

1 

0 

1 

0 

0 

3 

2 

24 

C 

0 

2 

0 

0 

1 

0 

1 

0 

0 

Q- 

1 

25 

0 

0 

0 

1 

2 

2 

3 

0 

1 

l 

0 

0 

26 

1 

0 

2 

1 

2 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

27 

8 

0 

1 

3 

1 

1 

0 

0 

0 

2 

0 

28 

0 

1 

0 

1 

0 

4 

0 

1 

0 

2 

2 

29 

0 

1 

5 

1 

3 

0 

1 

2 

I 

2 

30 

2 

1 

0 

1 

1 

0 

0 

1 

1 

I 

31 

1 

0 

1 

1 

1 

0 

Uli. 

riö 

0,64 

ä^i 

T^ 

0,90 

i^ 

i;öö 

0,58 

0^67 

öfii 

1^53 

1,10 

—    156    — 

TOD  Jahren  ist  nun  zwar  allerdings  zur  Erledigung  dieser 
Frage  etwas  wohl  klein,   aber  doch   scheint  aus   dieser 
Tabelle  hervorzugehen,  dass  sich  einzelne  Tage  in  dieser 
Beziehung  hervorthun,  wie  namentlich  der  1.  Februar,  der 
16.,  23.  und  29.  April,  der  28.  Juni,  der  21.  Juli,  der  8 
November  und  der  9.  December.    Weitaus  die  meisten 
dieser  Anomalien  traten  bei  SW  und  bedecktem  Himmel, 
Regen,  Schnee  oder  Sturm  ein,  —  doch  manche  auch  an 
schönen  Tagen  und  bei  anderen  Winden :  So  z.  B.  wehte 
bei  allen  3  auf  den  13.  November  fallenden  Anomalien  den 
ganzen  Tag  NO,  —  dabei  war  1827,  wo  das  Thermometer 
von  3,4  auf  3,0^  R.  herunterging,  schöne  Witterung,  — 
1835,  wo  es  von  —2,1  auf  — 3,2<>  R.  fiel,  ebenso,  —  1843, 
wo  es  von  0,0  auf  — 0,2^  R.  ging,  bedeckter  Himmel.    Am 
26.  Hai  1834  ging  das  Thermometer  bei  schönster  Witte- 
rung, aber  starkem  NO  von  18,0  auf  11^2  R.  herunter. 
Am  15.  October  1829,  wo  das  Thermometer  von  5,5  auf 
4,7^  R.  sank,  wehte  bei  bedecktem  Himmel  am  Morgen 
SO,  am  Nachmittag  NO.    An  dem  prachtvollen  15.  Januar 
1848  ging  das  Thermometer  bei  NO  von  —4,8  auf  —6^3  R. 
herunter,  etc. 

E.  Quetelet  gibt  im  4ten  Bande  der  Bulletins  de 
TAcadömie  de  Bruxelles  zur  Bestimmung  der  Jahresoscil* 
lation  des  Thermometers  in  p  Fuss  Tiefe  unter  dem  Bo- 
den die  Formel 

— p« 
Ap=A«e  oder  logAp=a— bp 

wo  Ap  die  erwähnte  Jahresoscillation,  e=Num0,43429  die 

Basis   der  natürlichen  Logarithmen,  A,  a,  a  und  b   aber 

Constante  bezeichnen ,   und  findet  für  Brüssel  aus  seinen 

Beobachtungen  in  den  Jahren  1834 — 1836 

-0,0047.p 

logAp=l,141 98— 0,04111. p  oder  Ap=13,87.e 


—    157    — 

Nieb  meiocD  Beobachtungen  betrug  in  Bern  die  Jahres* 
oscillatioa 

1863  1854 

in  3'  Tiefe 16,09 16,89 

—  6'     —     11,64 11,58 

Hieraof  folgt  im  Mittel  aas  beiden  Jahren  für  Bern 

-0,1169.p. 

lofAp=l,36935— 0,05075* p  oder  Ap=23,41*e 
wahrend  Kupffer  aus  den  bekannten  früheren  Beobachtungen 
fOD  Otl  für  Zürich,  anstatt  0,1169,  die  nahe  gleiche  Zahl 
0,1102  fand.  Bestimme  ich  aas  der  Berner-Formel  den 
Werlh  von  p  für  Ap=0^01,  so  finde  ich  66,39  Fuss,  d.  b. 
ia  einer  Tiefe  von  66,39  Fuss  verschwinden  in  Bern  nach 
aeineo  Beobachtungen  die  Jabresoscillationen. 


■•  IW^ir^   IVotlsen  cur  Geschichte  der 
Mathematik  und  Physik  in  der  Sehwels« 

1)  Der  Antistes  Ludwig  Lavater  von  Zürich 
(LMarz  1527 — 15.  Julil586)hatsich  durch  seinen  CWtetarum 
owfiatfiii  fere  ccUalogus,  Turici  1556.  12.,  der  1681  von 
Med.  Dr.  Hans  Jakob  Wagner  deutsch  und  vermehrt  neu 
aufgelegt  wurde,  ein  nicht  unbedeutendes  Verdienst  um 
die  Astronomie  erworben.  —  Ausser  dem  seinem  An- 
denken in  Zürich  gewidmeten  Neujahrsstück  ab  der 
Chorherren  auf  1832  sind  über  ihn  zu  vergleichen: 
David  von  Moos,  Sammlung  von  Grabschriflen  I.  70 
Hinsch  ,  Epistolffi  ad  Job.  Kepplerum  scriptse,  Nr.  460 
Qod  477. 

2)  Zur  Vervollständigung  der  Samuel  König  (vergl. 
MiUh.  Nr,  43,  44,  46,  47,  48,  49,  59,  60,  62,  65,  184 


-     158    — 

Qod  280)  betreffenden  Litteratnr  ist  noch  bfnzoweisen  auf: 
Kästners  Mathematik  D  I  290  und  385—386 ;  Delambre , 
histoire  de  TAstronomie  moderne  I  390. 

3]  Von  dem  Mathematiker  Paol  Gold  in  von  St.  Gal- 
len, nach  dem  die  bekannte  GuldioischeRegel  benaont 
ist ,  gibt  Riccioli  in  seinem  Almagestom  novom  (I  62) 
folgende  kurze  Biographie :  DPaulus  Guldin  Societ  Jese» 
Sancto-Gallensis  natus  Anno  1577  die  12  Junii,  et  Habacoc 
Yocatus»  Frisinge  ad  fidem  catbolicam  adductos,  et 
Monachii  Anno  1597  admissus  pro  Coadjutore  temporal! « 
Pauli  nomen  assumpsit,  sed  detecta  in  eo  indole  exinia 
ad  Mathesim  »  Romam  vocatus  Philosoph,  ac  Mattbem. 
studiit,  docuit  Grfficii  et  Vienn»  Mathesim.  Scripsit  pro 
Kaiendario  Gregoriano  contra  Sethum  CaWisium,  obi 
contra  Scaligeri  diatribam  de  Aequinoctiorum  precessione. 
Problema  geographicum  de  discrepantia  in  numerandis 
diebus  inter  eos,  qui  nayigant  ad  orbem  noyum,  et  qui 
ibi  consistont,  Centrobaryca ,  etalia:  ubiit  Anno  1643.^  — 
Am  bekanntesten  ist  Guldins  Werk  De  centro  gramkiUs 
libri  4.  Viennoß  1635,  fol.,  geworden.  —  lieber  Guldi 
sind  unter  Anderm  zo  vergleichen:  Kästners  Geschichte 
der  Mathematik  IV  33  und  146 ;  Montucia ,  bistoire  des 
Math^matiques  II  32 — 36;  Hansch«  Epistolse  ad  Job.  Kepp- 
lerum  scriptae,  Nr.  480  und  527;  Dechales ,  Mundus 
maihemalicus  I  42. 

4)  Nach  einer  mir  durch  die  Güte  Herrn  Rathsherrn 
Peter  Merians  in  Basel  zugekommenen  Notiz,  war  Peter 
Euler,  Vater  des  berühmten  Mathematikers  Leonbard 
Euler,  von  1703-1708  Pfarrer  in  St.  Jakob  bei  Basel, 
und  erhielt  erst  1708  die  Pfarre  in  Rieben,  auf  welcher 
er  am  13.  März  1745  starb.  Es  ist  also  die  häufig  vor- 
kommende Angabe,    es    sei   Leonbard  Euler  in  Riehen 


—    159    — 

geboren,  dabin  in  bericbtigen,  dass  er  io  Basel  geboren 
wirde,  aber  seine  Jugendjahre  in  Rieben  verlebte. 

5)  Deber  den  in  Nr.  99  besprochenen  zürcherischen 
Mathematiker  Johann  Heinrich  Rahn  berichtet  von  Moos 
in  I.  astron.  etc.  Kalender:  yßer  in  den  mathemaUschen 
linalen  erfahrene  Herr  Rathsherr  und  Seckelmeister  Rahn 
s.  G.  bat  schon  in  dem  vergangenen  Jahrhundert  nicht 
aar  rar  Aenfnnng  des  stndii  Aslrooomici ,  Uhren  verfer- 
tigen lassen,  welche  die  Minuten  und  Sekunden  anzeig- 
ten, aondern  auch  unsere  Stadtuhren  nach  chinesischer, 
von  den  Engländern  in  Europa  gebrachter  Erfindung, 
also  eingerichtet,  dass  sie  in  einem  vollkommen  richtigen 
nd  gleichen  Gang  sein  können ,  wenn  man  änderst  fleis- 
lig  dazu  schauet.^  Derselbe  theilt  in  seinen  Grabschriften 
■il ,  dass  Rahn ,  der  15  Kinder  gezeugt  habe ,  am  27.  Mai 
1C76  gestorben  sei.  —  Auch  in  Doppelmayrs  Historischer 
Nachricht  und  in  Kästners  Fortsetzung  der  Rechenkunst 
indet  sich  Einiges,  das  Rahn  und  sein  Verhällniss  zu 
Pell  betrifft,  jedoch  nicht  ganz  stichhaltig  zu  sein  scheint 

6)  In  der  d  Allgemeinen  Monatschrift  von  Droysen,  etc«^ 
laden  sich  sehr  interessante  Auszüge  aus  Rriefen  von 
Leonbard  Euler  und  Jobann  Albrecht  Euler  an  Wenzeslaus 
Johann  Gustav  Karsten. 


YerBeichnlm  der  für  die  Bibliothek  der 
Schwele«  IVaturf«  Gesellschaft  elnge- 
Simgencn  Geschenke« 

Af  Im  §ociHi  nalionale  (fctgricttUure  eU,  de  Lyon: 

AsMÜe«.     Deosüme    s^rie.     Tome   111.    1 ,    2.    iV ,    V.     Lyon 
1860—1853.    8vo. 

Hf  Im  SociM  vaudoUe  des  sciences  natureUes: 
Mletia.    Tone  IV.    Nro.  33.    8?o. 


—     160    — 

Von  dem  naturforschenden  Verein  in  Bamberg: 

Zweiter  Bericht.     Bamberg;  18A4.    ito. 

Von  der  k.  k.  geologischen  Reichsansiali  in  Wien: 

Jahrbach.     IV.   Jahr^ng  No.  i.    Wien  1863.    4ta. 

Von  der  k.  k.  Akademie  der  Wissenschaßen  in  Wien: 

Sitsan^berichte.     Bd.  XI.  5.  XII.  1,  2,  3,  4.     Wien  1854.   8. 

Von  Herrn  J.  Thumusnn  in  Prunlrul: 

Contejean,    Enomcration  des  plantes  Tasculaires  dea  environa  de 

Montbeliard.     Besan^on  1854.    8. 

Von  der  TU,  RedaelUm: 

^    Gemeianfitzii^  Wochenschrift  von  Würsborc;.    Jahrg.  1854.     No. 

18-43.    8. 

Von  dem  nalurhisiorischen  Verein   der  preussischen  Rheinlande  und 
WeslphaUns : 

Verhandlungen.    Xlter  Jahrg. ,  Stes  Heft.     Bonn  1854.    8. 

Von  der  königl.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Amsterdam: 

1)  Verslagen  en  mededeelingen.     I.  1,  2,  3     II.  1,  Z,    Amsterdam 

1854.    4. 

2)  Verhandelingen.     1.     Amsterdam  1854.    8. 
Von  Herrn  Fischer^Oosler  in  Bern: 

Mohl  und   Schlechtendal.    Botanische   Zeitung.    Jahrgang  I — XI. 
Berlin  1843-1853.     4. 
Von  der  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien: 

1)  Denkschriften.     Band  VII.     Wien  1854.    4. 

2)  Auer,  Tafeln  su  dem  Vortrage:  Der  polygraphische  Apparat  der 

k.  k.  Staatsdruckerei.     Wien  1853.    8. 
Von  Herrn  Prof.  Wolf  in  Bern, 
1}  Bache,    observations   on   the  distarbance  in  the  direction   of  the 

horizontal  needle.     Philadelphia  1834.    8. 
2}  Raabe,  was  ist  der  Gegenstand  der  Mathematik?  Zürich  1853.  8. 

3)  Littrow,  Karl  v. ,  Bahnnähen  awischen  den  periodischen  Gestirnen 

des  Sonnensystems. 

4)  De  la  Harpc ,  du  muoilage  de  coings  dans  la  m^dication  ömoliente 

anlispapmodique.     Lausanne  1854.    8. 

5)  Diesterweg,    Raumlehre    oder    Geometrie.      2te    Auflage.      Bonn 

1843.    8. 

6)  Gräfe,  allgemeine  Sammlung  von  Aufgaben  aus  der  bürgerlichen 

kaufmännischen  etc.  Rechenkunst.     Leipzig  1852.     8. 

7)  Gräfe,    Resultate   und   Ausrechnungen   au    der  allgem.  Sammlung 

von  Aufgaben  aus  der  bärgerlichen  kaufmännischen  etc.  Rechen- 
kunst.    Leipzig  1852.     8. 


A.  III*rlot,  über  das  Vorkommen  von   I 

Fossilien  In  der  Hniiererde  von 

EienKunu. 

(  Vargfirnepii  Jen  30.  Decimber  t8.il.) 
Ucrr  Il^iguct  hal  schon  mehrmals  organische  Sparen 
to  ikr' llupercrJe  geTuailca,  welche  er  bei  LcDgoaa  ab- 
.  Leltlea  Sommer  Taad  er  eiocD  schönen  Echinilen, 
ciBgCKlilosscniDt^incr festen,  harten  Gesteinsmasse,  welche 
«ie  Terüad^rter  ond  verkicselter  Kalk  aussieht,  und  die 
wirklich  Fener  schlägt.  Näher  belracblel,  zeigt  sich 
4a  Gestein  Ttiindrasit;,  nach  Art  des  Dutuniits,  und  es 
Bul  überdicss  die  Spuren  einer  früher  vorhaodei 
nlRnJacbto  Struklur  erkennen.  Die  Farbe  ist  neiss,  fein 
tlfalicli  getleckl.  Der  Echiuit  ist  als  innerer  Abdruck 
>rhaDd«ti,  seine  Schale  ist  verschwunden  und  hat  einen 
lUeD  Rium  zurückgelassen.  Herr  Desor  schreibt  Fol- 
tndea  darüber: 

,J'«i  exnmiiiä  ce  fussilc  avec  beaucoup  d'inl^rät,  ot.  l 
avec  laut  lo  suin  iiue  reclamo  nn  objet  pareil,  cn  le  com- 
parsnt  k  (üuIhs  les  «spOces  de  cc  genre.  II  n'y  n  que  dem 
««pecrs  de  l'yijuru* ,  entrc  lesqnels  on  pourrail  balanccr, 
I«  Pi/qHntt  Blumenbachii  du  corallien  du  Nord  de  l'AlIe* 
magn«,  qui  n'a  pas  encore  etü  iroovä  en  Snisse,  et  le  i 
ti/jurus  MonfmoUiAt  du  n^oeomicn  (sup^rienr).  C'est  de  i 
ce  dernicr  qa'il  se  rapproche  le  plus,  e[  apr^s  lavolr  c 
fut  de  concert  avcc  M.  de  Montmullin  avec  les  ei 
pUrn  de  »a  collectiün,  nous  sommea  arrives  ä  cetle  con- 
doatoii  qou  ce  duit  £lru  un  jcunc  individu  du  Pygunts 
M«ntmollini  (Ag.j,  et  par  cons^quenl,  qae  la  röche  qui 
It  Fcoreriuo  etl  de  l'epoqae  niiocomienne.  Ceci  conlirme- 
nit  d*aiUrarg  le*  •>pinions  que  Gressl>  a  i-mises  il  y  s  . 
Clcrn.  Niitlicit.  Deeimbcr  lOM.) 


4 


—    162    — 

loDgtemps  sur  l'äge  du  terraiD  sidörolilique  du  Jura  orien- 
tal.  —  Si  noaa  avons  eo  ud  ioslaol  quelque  doate  aor 
ridenlitö  de  cc  fossile  avec  le  Pygurm  MofUmolUni  de 
Neuchätel,  c'est  parce  qu'il  est  proportioooellemeul  uo 
peu  plus  aIlong6  que  les  eiemplaires  ordinaires,  circon- 
staoce  que  j^adribue  au  fait  que  c'est  un  jcune  individu.^ 


R«  Ü^olf^  Motlsen  sur  Gesrhiehto  der 
nf  athetnatik  und  Physik  In  der  Sehwels« 

XXJCMW.  VmrMMeammm  /TM toeta  «ttaal  AmirAmm. 

1)  Senebier  führt  io  seiner  Histoire  litt^raire  de 
Gencve  (II  176)  zwei  Genfer  des  Namens  Oringalet  auf: 
1)  y^Jean.  II  composa  un  petit  livre  latin  en  forme  de 
th^ses  sur  la  manidre  de  fortifier  les  placcs;  il  le  dödia 
au  Consell ,  qui  lui  fit  donner  6  ducats ,  et  qui  lui 
assigna  en  1621  trente  florins  de  gages  pour  avoir  besoin 
des  fortifications  de  la  ville/^  2)  y^Frangots.  Keppler 
parle  avec  6loge  de  Francois  Gringali^t  dans  ses  leltres; 
il  dit  que  ce  Genevois  lui  avait  aid^  k  faire  ses  observa- 
lions.  Gringalet  avait  vn  Copernic  k  Thom.  Ce  Gringalet 
fut  non  seulement  Aslronome;  il  ötait  encore  PoSte;  il 
composa  au  moins  des  vers  latins  sur  la  mort  de  Jaques 
Lect.^  Diese  Notizen  scheinen  nun  ziemlich. unrichtig  zu 
sein;  denn  wenn  auch  in  den  von  Hansch  herausgegebenen 
Briefen  von  und  an  Keppler  häufig  von  einem  Gringalle- 
tus  die  Rede  ist ,  ja  sogar  unter  denselben  7  Briefe  von 
ihm  an  Keppler  erscheinen,^ so  nennt  sich  dieser  Grin- 
galletus  nicht  Frangois,  sondern  Jantis.  Ferner  geht  aus 
diesen  Briefen  hervor,  dass  Gringalletus,  den  Keppler 
als  »sedulus  calculator  et  totius  Matheseos  capax^  be- 
zeichnet,   in    den  Jahren    1617—1620  Gehulfe  Kepplers 


^    163    — 

war,  ond  Eode  1620  oder  Anfang  1621  wieder  nach  Genf 
zurückkehrte ,  and  man  darf  wohl  mit  ziemlicher  Sicher« 
heit  aoBeiuneD  •  dass  Gringalletna  zu  jener  Zeit  noch  ein 
jingerer  Mann  war,  —  also  gewiss  nicht  schon  1543,  dem 
Todesjahre  fon  Copernicas,  lebte,  —  geschweige  diesen 
ia  Thom  besuchte.  Zu  bedauern  ist  es ,  nichts  Bestimmtes 
aber  die  spätem  Lebensjahre  und  Arbeiten  Griogalets  zn 
wissen,  —  das  obige  Zeugniss  Kepplers  und  die  nicht  ge- 
wobBlicbe  Frenndschaflshezengang.  welche  er  seinem  Ge- 
holfen darcb  Schenkung  seines  Porträtes  erwies,  zeigen 
uns ,  dass  er  seinem  Vaterlande  Ehre  machte. 

2)  lo  allen  Zürcher-Kalendern  der  Stadtbibiiothek  in 
Zürich  finden  sich  folgende  handschriftliche  Notizen : 

1569.  CofMta.  Den  S.  November  erschien  ein  Comet 
m  anfang  der  nacht  gegen  nidergang  der  Sonne. 

1&72L  Wintormonet  Stella.  Diss  Zyt  stund  ein 
wnsderschöner  ungwonlicher  häller  stern  an  des  himmels 
höhe,  stand  die  ganz  nacht  bis  zu  heitrem  tag,  und  gab 
ciA«  grosse  heitre  um  sich  am  himmel. 

3)  lieber  die  mit  Recht  berühmten  Bernerischen  Me- 
chaniker Christian  und  Ulrich  Schenk  vergleiche 
man:  Morgenblatt  1816,  pag.  708  nnd  1108;  Bibliolhdque 
britanniqae,  Hai  und  Juni  1815;  etc.  Der  sachverständige 
lagenienr  Feer  von  Zürich  (siehe  llitth.  1844,  pag.  111) 
nannte  Ulrich  Schenk  in  einem  Briefe  vom  10.  Hai  1816 
II einen  seltenen  Mann,  dessen  Theodolithen  besser  als  alle 
von  ihm  früher  gesehenen^^  seien. 

4)  Gottfried  Tri  holet,  am  17.  März  1152  im  56sten 
Jahre  seines  Alters  in  Neuenburg  gestorben,  soll  (Mon. 
Nachr.  1752)  viele  mathematische  Artikel  im  Mcrcure  suisse 
verfasst,  und  ein  die  Astronomie  betreffendes  Werk  hin- 
terlassen haben. 

5)  Professor  ThomasSpIciss  in  Schaffhausen  (vcrgl 


-    164    - 

HiUh.  1847,  pag.  165)   war  1105  geboren  and  starb  im 
December  1775. 

6)  Alidreas  Wirz  von  Zürich  (vergl.  Miltb.  1851, 
pag.  186)  wnrde  den  6.  Janoar  170B  a*  St  dem  Herrn 
Pfarrer  Caspar  Wirz  in  Tüfen  geboren,  war  Inspector  der 
Constabler  und  Rathsherr  in  Zürich,  nnd  starb  den  28. 
Mai  1792. 

7)  lieber  den  dnrch  seine  Lehren  der  Rechenkunst 
(Sl.  Gallen  1790—1791.  2  Thie.  S^^),  seine  Logarithmiscben 
Tafeln  (Winterthnr  1794,  4^),  seine  Unlersnchnngen  über 
Cardans  und  Bombelli's  Regeln  (St.  Gallen  1796.  S^)  etc. 
bekannten  Johann  Joachim  Girtanner  von  St.  Gallen, 
früherm  Professor  der  Mathematik  am  Seminar  in  Halden- 
stein nnd  Harschlins ,  Tergleiöbe  Honatl.  Nachrichten  1800. 

8)  Albrecbt  Höpfner  Yon  Biel,  Apotheker  in  Bern 
einer  der  Stifter  der  Naturforschenden  Gesellschaft  in 
Bern ,  Herausgeber  des  Magazins  für  die  Naturkunde  Hei- 
yetiens  (1787—1789)  etc.,  wurde  den  20.  Januar  1759  ge- 
boren, und  starb  den  16.  Januar  181S.  Vergl.  Monatliche 
Nachrichten  1813. 

9)  Seit  der  in  Nr.  318  gegebenen  Notiz  über  Josias 
S  i  m  m  le  r  ist  von  dem  bekannten  Zürcherischen  Geschichts- 
forscher, meinem  lieben  Freunde  Georg  von  Wyss,  als 
Neujahrsgeschenk  des  Waisenhauses  in  Zürich  auf  1855, 
eine  einlässliche  Biographie  desselben  erschienen. 


TarBeiehiiJbis  der  MitsUeder  der  Beme- 
rlMlMn  IVatiirforsch«  Oesellscliaft« 


Herr  R.  Wolf,  Präsident  für  1855. 
9    L.  Fischer,  Secretär  seit  1854. 
j^    J.  Hamberger,  Qaästor  seit  1845. 
j>    Christen  er,  Bibliothekar  der  Schweiz.  Nat. 

Gesellsch.  seit  1847,  und  Correspondent 

derselben  seit  1849. 
9    L.  Schläfli,  Unter- Bibliothekar  seit  1858. 


Nüit»    IKe  nit  *  beieichneteD  Mitglieder  haben   die  Gesellsohaft  im 
Laife  des  Jahres  1854  darch  Mittheilnnsen  erlVeat. 


Herr  Anker,  M.,  Professor  der  Thierarzneikande  (1822) 
A  Bienen,  Lehrer  an  der  Mädchenscbole    •  (1849) 

Beck,  Eduard (1853) 

Brindli,  Lehrer  der  Mathematik  in  Bargdorf  (1846) 

Bron,  Notar  zo  Corban (1853) 

Brögger,  Lehrer  in  Erlach (1848) 

Brnnner,  L,  Dr.  und  Professor  der  Chemie  (1819) 
Branner,  IL,  Dr.  and  Professor  der  Physik.  (1846) 
Christener,  Lehrer  an  der  Indaslrieschnle  (1846) 
Cramer,  Carl,  Med.  Dr.  in  Thierachem  .  .  (1854) 
Cnsler,  Dr.  and  eidgenöss.  Münz  wardein  .  (1850) 
Demme,  Dr.  and  Professor  der  Medicin.    .  (1844) 

Denzier,  Heinr.,-Ingeniear (1854) 

Dill,  Lehrer  an  der  Indastrieschale  .  .  .  (1853) 
Durand,  Jos.,  Prof.  d.  Mathem.  in  Pruntrut  (1853) 
Durheim,  Georoeter (1850) 


—    166    — 

Berr  ▼•Erlach,  Med,  Dr 

D  Fay,  Nordamerikaniscber  Gesandter     .    .    . 

^D  ▼•  Fellenberg,  Phil.  Dt.,  gew.  Prof.  d.  Chemie 

D    ▼.  Fellenberg,  Wilh 

D  Fetficberin.W.,  Lehrer  am  Progymnasinm 

y^    ▼•  Fischer-Ooster,  Karl 

*  j,    Fischer,  Lndw.,  Phil.  Dr. 

*  D  Fläckiger,  F.  A.,  Apoth.  in  Bnrgdorf   .    . 

D    Frey,  Bnndesrath 

D  Frotö,  E.,  Ingenieur  k  Hi^conrt     .    .    .    . 

D  Faeter,  Dr.  mid  Professor  der  Medicin .    • 

)>    Färi,  Lehrer     ....    .^ 

D  Gerber,  Prof.  der  Thierarzneikunde  .    .    • 

D    Gib  ölet,  Victor,  in  Neoenstadt 

j>    Glaser,  Gutsbesitzer 

))  y.  Goumoens,  A.,  Dr.  n.  Prof.  d.  Medicin 

D    Gr^pin,  Med.  Dr.  in  Delsberg 

I»    Haller,  Fried«,  Med.  Dr. 

,1  Hamberger,  Job.,  Lehrer  an  der  Realschule 

D    Henzi,  Fr.,  Mathematiker 

9  Hermann,  Dr.  and  Professor  der  Medicin 

y^  Hidber,  Lehrer  an  der  Indostrieschnle  •    • 

*  y^  Hipp,  Vorsteher  der  Telegraphenwerkstätte 

»    Jonqaiöre,  Med.  Dr 

D  Kernen,  Rad.,  von  Höchstetten      .     .    •    . 

^D    Koch,  Job.,  Mathematiker 

^    König,  Med.  Dr.    .    . 

1^  Krieger,  K.,  Med.  Dr.,  Lehrer  der  Natnrw. 

B    Kuhn,  Fn,  Helfer  in  Rüschegg 

y,  Kupfer,  Lehrer  d.  Physik  in  Münchcnbuchsee 

»    Kupfer,  Fr.,  Med.  Dr 

D    Lanz,  Med,  Dr.  in  Biel 

»    Lauterbnrg,  R.,  Ingenieur 


1 
1 


1 
1 
1 
1 


1 
1 
1 
1 
1 
1 

1! 

1( 


1) 


1 


1 
1 

11 
II 
1! 
II 
II 
11 
il 
II 


-    167    - 

Herr  Laaterbarg,  GoUl.,  Arzt  in  Kirchdorf.    .  (1853) 

Leocb,  August,  Apotheker (1845) 

Liodt,  R.,  Apotheker (1849) 

Liodt,  Wilhelm,  Med.  Dr (1854) 

Lutz,  F.  B.,  Med.  Dr (1816) 

Manuel,  Rudolf (1846) 

MaroQ,  Lehrer  in  Erlach (1848) 

May  von  Rued (1849) 

May,  Heinr (1846) 

Meyer,  L.  R.,  Negotiant  in  Burgdorf  .  .  .  (1842) 
f.  Morlot,  Adolf,  gew.  Prof.  in  Lausanne    (1845) 

Müller,  Genie-Obersl (1839) 

Müller,  Apotheker (1844) 

Müller,  J.,  Lehrer  der  Math,  an  d.  Realschule  (1847) 
Neu  ha  US,  Carl,  Med.  Dr.  in  Biet    ....  (1854) 

Otth,  Gust. ,  gew.  Hauptmann (1853) 

Pagensiecher,  J.  F.,  Apotheker  ....  (1815) 
P  c  r  t  y,  Dr.  u.  Professor  d.  Naturwissenschaften  (1848) 
Quiqucrez,  A.,  Ingenieur  ä  Del^monl  .  .  (1853) 
Ramsler,  Director  der  Elementarschule.    .  (1848) 

f.  Rappard,  Gutsbesitzer (1853) 

Rau,  Dr.  und  Prof.  der  Medicin (1834) 

Ries,  L.,  Geometer (1849) 

Rütimeyer,  L.,  Dr.  und  Prof.  der  Medicin  fl853) 
Sehatzmann,  Pfarrer  in  Fruligen.  .  .  .  (1850) 
Schläfli,  Professor  der  Mathematik  .  .  .  (1846) 
Schneider,  Med.  Dr.,  gew.  Regiernngsrath  (1845) 

Schumacher,  Zahnarzt (1849) 

Sbuttlewortb,  R.  Esqr (1835) 

Simon,  gew.  Landammann (1842) 

Sinn  er,  Artillerie- Oberst (1848) 

Stab«li,  Fr.,  Lehrer  am  Waisenhause  .  .  (1853) 
St  ein  egger,  Lehrer  in  Langenthai    .    .    .  (1851) 


—    168    — 

Herr  Slero,  Apotheker  in  Biet 

Slraab.  J.  £.,  Med.  Dr.  in  Münchenbuchsee 

Stacki,  PosUecrelir 

S  t  Q  d  e  r ,  Dr.  and  Prof.  d.  Natorwissenscbaflen 

Stnder«  Beruh.«  Apotheker 

Sind  er.  GottL«  Reeierongsstaltbalter  .     .    . 

Tbaroiaon.  Jales,  Prof.  k  Porrentruj    .     . 

Treathardt,  J.,  Lehrer  an  der  Mädchenschale 

Trog,  Apotheker  in  Than 

Tscharner,  IL  L.,  Oberst 

¥.  Tscharner,  Beat,  Med.  Dr 

Valentin,  Dr.  and  Prof.  der  Hedicin      .    . 

T.  Wagner,  K.  Fr^  Apotheker 

¥.  WattenwTl,  Friedrich,  in  Muri      .    .    . 

¥.  Watten wtI,  Friedr.,  lu  Gerlafingen  •    . 

^    Wild,  KarK  Med.  Dr 

*  »  Wolf«  R.,  Dr.  and  Professor  der  Mathematik 
^  Wurstemberger,  Artillerie-Oberst  .  .  . 
9  Wydier,  H.,  gew.  Professor  der  Botanik  . 
n    Züadel,  gew.  Professor  in  Lansanne.    .    . 


Herr  Bond,  Ami,  Med.  Dr.,  aas  Bargdorf,  in  Wien 

j^  Boatcrweck,Dr.  and  Director  in  Elberfeld 

^  Gingins,  Dr.  Phil.,  im  Waadtlande     .    .    . 

y^  Grnner,  E.,  Ing^n.  des  mines,  in  Frankreich 

9    Gygax,  Rad 

9  M  a  y  e  r ,  Dr.  and  Prof.  der  Anatomie  in  Bonn 

y^  Meissner,  K.  L.,  Prof.  der  Botanik  io  Basel 

^  Miescher,  Prof.  der  Medicin  in  Basel    .    . 

y^  Mo  hl,  Dr.  und  Prof.  der  Botanik  in  Tübingen 

^  Mousson,  Albr.,  Prof.  der  Physik  in  Zürich 

y>    Schini,  Rud.,  Prof.  in  Zürich 

^  Seringe,  Directcur  du  jardin  bot.  ä  Lyon 

y,  Theile,  gew.  Professor  der  Medicin   .    .    . 


Alpliabetisches 

Personal-  und  Sach- Register 

über    die 

Mltthellangen 

der 

Naturforscheiiden  Geseilschaft  in  Bern 

aus  den  Jnhreii  1843—1854. 


M     \\»  (rU^fsirui-kli>ii  /ahlrii    li«£<*iriiiirii    (mit  VerMituog    Ttm  18)    tli«  Jakrialilni ,  —    tU« 

/jhlrii  in  |rwolinlirb»r  Sehrifl  Jif  SrtUiixahUn. 


A. 

Aether-Kinathmang  47  26. 

AgMbI,  Gaelana  46  03. 

HpfSifthea  U  49. 

AltaMaui,  Joh.  Georg  46  io&. 

i*ABgcville,  llfnriette,  Besieisung  den  MontbUne  51  164. 

ArcdU  vnlpiri«  rt  «tellaris  49  1^24. 

AfUhaietlk  s.  Briindli,  Schlafli,  Wolf. 

ArauuMi,  Seeahren  51  187. 

AstrOMMDlie  s.  Clurpentier,  Frien,  Heis,  Ma^,  Pararelsua,  Sclienehier, 
Sehleaain^er,  Trechsel,  Wolf,  Zin^p. 


■MÜkurleeB  48  161;  49  17,  172. 

Ballistik  46  177. 

Barameter  Oücillationen  in  Bern  h\  23;  tiefrr  Stand  54  KKI. 

Bathoieter  von  Kiseher  52  73. 

Beek  Krisinllmodelle  43  48. 

Belley,  Cemp^ratore  de  Montböliard  50  10:>. 

Bmait  D.  G.  Windbeobachtun^en  in  Bt-rn  54   148. 

(Bern.    Milth.   1864.)  • 


—     170    — 

Berti  (s-  Meteorologische  Bcubaclituii^ccn,  Mu8cuni,  Wulf,  Ntcrnwar(f) 
Ilrannen  44  Hb;  Naturf.  Ge8ell8clittft  43  I ;  ( *anlon8vermeBAUBS 
44  l»5;  kiiniatologie  46  121;  Cui(ur«:ehcliich(e  51  1b7;  jälirliclier 
iinnt;  Her  Barometer,  Thermometer  und  Gewitter  53  38. 

ReniOtllli  Uebersicht  der  Familie  46  17:  BriefwechBel  48  I,  53  ViTt 
Prcisaufptben  51  103;  Johannes  I  48  217^  51  07,  118,  188; 
Johannes  II  46  44,  109,  47  125,  51  10,  96;  Johannes  III  46  109, 

51  iO,   162;  Daniel  51   104,  154,  53  270;   Nicolaus  1    51   188. 

BcHraiid  Elic  46  105;  Louis  51  210,  52  187. 

Bibliographie  s.  Bruuner  II,  Fischer,  Woir. 

Bilttnger,  O.  B.  51  97;  Briefe  von  Christ.  Wolf  54  126,  141. 

Bll8en61 ,  päne  Farbe  46  33. 

Birne  merkwürdige  53  20. 

Blauiier,  N.  44  186;  45  43;  46  84. 

Blaubllure  Verhalten  zum  Calomel  47  84. 

Bitttiieuzeifen  in  Bern  54  lllj  in  Chaux-dc-fonds  51  65. 

Bliunenbacil  Briefe  an  Wyttenbach  50  119. 

Bluineusfein,  Wasserunalyse  51   193. 

Bode  Briefe  au  Huber  52  151. 

Bodeiifeiuperafur  in  Bern  54  156. 

Bofmersiicli  atir  .Steinsalz  Wiediisbach  49  65;  Cornol  51  41. 

Bonanonil,  les  tcrrains  tertiaires  du  val  de  Delemont  51^110. 

Boiinet  Briefe  an  Haller  46  109,   131.   1.18,   142,   168,   170,   182,   184, 

187,  188,  189,  220,  221;  47   12,   15,   16,    19,  20,  55,  JSÜ,    109,  121, 
125,   141,   142,   143;  48  36,  37,  .39,  .52,  5.3,   UW,  110,    11'^,   157, 

188,  212,  240,  241,  ZU,  265,  266. 

Boren,  Sturz  in  den  (;rindclwuld;ric(scher  43  32,  89;  44  122. 

Botanik  s.  Fischer,  Lorinscr.  ^lontandun.  Forty.  8chärer,  SchlüHi. 
Thurmann,  Tros,  Wydier. 

Bracliionu8  ureeoiari»  53  358. 

Brttndli,  11.  Arithnietii<clu-s,  gTuaictriscIies  und  h»rmoiiiM*hcfii  Mittel 
49  178. 

BraiUlS  Fahlerz  aus  dem  Kinfisclithale  54  57. 

Brtinner  1  Darhtellun?  von  Silber  in  Blechform  auf  «ralvanischem 
VVeffc  43  7:  Analyse  von  Schiesspulver  und  andern  Schwefelver- 
hindunßren  43  *50:  Verbindiin»:  des  KupferoxydcH  mit  der  Kohlen- 
saure 44  9  ;  durch  SchwefclwasserstoM'  ffclallles  iSehwefelkupfrr 
44  15;  Ultramarin  45  25,  47  .*)0;  llcstinmumz:  d^r  kolilcnsöurr 
in  ihren  Salzvcrbiniiun^cn  46  129.  47  91;  Fiinuirkuiio*  des  Zu- 
ckers auf  chronisaures  Kali  47  89;  zur  t^udiunictrie  47  121,  51 
tT-i;  ffedieffcups  ti!<ild  von  S.  Francisco  49  03;  quaniitativr  Be.siini- 
mung:  des  (inWes  aus  Lr^jirunsen  49  94;  zur  Analyse  der  (^Ictalt- 
Lc&ininsrn  51    1 ;    Darstclluns:   von  reinrni  »Silber    aus  (/hlorsilber 

52  1  ;  Fiilluns:  von  mrtaHischem  Kupfer  und  Bereiiuuir  von  Kupfer- 
u\yd  52  2:  Trennuns:  von  Kupfer  und  Zink  bei  Analysen  53  111; 
Brstiniiuuna:  v<»n  (lasinenacn  52  2'^.'>;  Reinigruns  des  Lciicht^uscs 
52  24'^;  rnlrrsuchiins:  eines  vulcanisclien  Frodukls  52  214:  Ana- 
lyst* der  isciui'^phärischen  \t\\\\  ,>3  249:    Bereitung  dei"  rauchenden 


—     171     — 

t 

SalMtersiurc  53  262;    Uatersucliun^   des  Wienerkalkes    53  264; 
lifUeerer  Raam  auf  chemtsehem  Wege  54  1. 

II  fiVer  SkandinaTien  46  1;  Binfluss  des  Mag^eüfunas  auf 
dderisehe  Körper  47  81 ;  Cohäsion  der  Flfissigkeiten  47  145 ; 
Schweiserisehe  Nommuliten  -  and  Flyseh-Formalion  48  9 ;  Dia- 
■afsetismiui  des  Kises  48  45;  Wirkung  verschiedener  Substanzen 
duirh  Berührune:  auf  Nervenkranke  48  67;  Brief  von  v.  Erlach  mit 
Bemerkungen  48  248;  Einflnss  des  Magnnetismus  auf  die  Cohäsion 
der  Flüssigkeiten  49  106;  landwirthschaftlicher  Werth  von  Mer- 
geln 49  113;  Kalklager  im  Torf  bei  Kirchdorf  49  122;  Thatsachen 
lar  Beurtheilung  des  gefärbten  Schnees  von  A.  1850:  50  186; 
Produktionskraft  der  Natur  50  207;  wichtigste  Arbeit  über  die 
Geologie  der  Alpen  52  25;  Taschenbarometer  53  273;  Brief  von 
lloriot  54  60. 

Iltkeri^escheilke  an  die  Schwel«,  naturf.  Gesellschaft  44  123,  168, 
IXt,  202;  45  15,  29,  84,  89,  117,  132;  46  14,  32,  88,  103,  120, 
134,  160,  172,  190,  2Ü7,  223;  47  56,  63,  9i,  111,  128,  170;  48 
K  22,  54,  95,  160,  165,  173,  189,  2U8,  213,  229,  244,  261,  271; 
49  10,  45,  109,  127,  143,  146,  185;  50  16,  72,  103,  128,  141, 
168;  51  16,  47,  165,  192;  5Z  22,  39,  55,  69,  95,  104,  120,  135, 
152,  192,  223,  271,  288,  323;  53  22,  39,  III,  128,  152,  214,  246, 
271,  280,  296,  359;  54  14,  31,  72,  86,   103,   111,  128,  142,  159. 

UrgL.  J006t  46  162,  51  186;  ProportionaUIrkel  46  164;  Logarilh- 
■ea  48  46. 


Calandriiii,  J.  L.  46  219 ;  52  185. 

CmIUIob,  J.  f.  45  82;  Briefe  an  llaller  46  144. 

I*hlippai8,  F.  Analvses  de  rochcs  du  Jura  bernois  53  207, 

C'kupeiltier  Sehen  der  Sterne  bei  Tage  auw  tiefen  Schachten  51   159. 

I'bmif  s.  Brunncr  I  und  II,    Chappuis,  Fellenberg,    Lcuch,  Malier. 
PageuHtecher ,  Sehönbein,  Siuder  II. 

C'kmeaux,  Ph.  Loys  de  45  63,  66;  46  45. 

C^kimrgie,  s.  Demme. 

ChHoBiden  Bau  53  168:   Ch.  der  Antülm   53  195;    Ch.  der  canari- 
sehen  Inseln  53  205. 

C*«lritoiOB  der  Flüssigkeiten  47   145;  49  106. 

CMMhiliologlp  s.  Shuttieworth. 

C«|imii€aiil8clies  Woltsysfem ,  lur  NcschiclKc  52  105. 
Iraner«  Ciiabiicl  46  23;  52  185. 

l-roiltiaz,  J.  P.  45  63.  51  9H.  54  r^7;  Briefe  an  Hallei-  4<i  '^4,  45* 

Ciicarbifiirceii  52  .>. 
( yrlo^tomareeu  52  'HS 
(*3>i«t.  Joh.  Ba|itiHt  53  :Uo. 


—     172    — 

D. 

Basypodius.  Conrad  54  137;  54  09. 

Decandollc,  Pyr.  Briefe  an  Wyttenbach  50  lif>. 

Deluc,  Jean  Andre  47  123,  48  Ib8^  Briefe  50  120,  52  220. 

Denime,  H.   <lie    «turcli    Aother-Kinathinunff   bewirkte  Unempflndlick* 
keit  47  25. 

Hesmldiaeeen  49  17,  173. 
Diamagnefknius  des  Eises  48  46. 

Dlastropllic  der  Infusorien  51  87. 
Dieeras,  neae  aus  dem  Bern.  Jura  SZ  27^i. 
Doppeljodttre  Darstellung  45  105.  ^ 

E.    ' 

ElBenbahn-C'Outrol-Uhr  von  Hipp  54  62. 
Elecfrisriie  Maschinen  aus  Papier  46  161. 
Elephanf,  fo^RÜcr,  bei  Pruntrut  53  242. 
Ellipsoid,  kurxente  Curve  46  145;  47  97. 
Engel,  Sam.  Briefe  46  22,  25;  48  40;  52  lat. 
Engelhard,  Kiclaus  45  42;  51  98. 

Entomologie  «.  Meyer,  Perty. 

Epidemien  im  Bisthum  Basel  53  236. 

Erdbeben  1846:  47  66;  1H54:  54  84,  123. 

Erdmagnetismus,    ZuKammeniiang   mit    den   Sonnenficckrn    52  lifl, 
26*2;  jälirlicher  Gang  53  217. 

Erfahrungswahrscheinlichkeit  49  97,  183;   50  85,  209;    51  17; 
52  133;  53  25. 

V.  Erlach,  C  Meteorologische  Notixen  aus  Meyrinjsren  48  249. 

Erratische  Blöcke  45  93. 

Escher  von  der  Linth,  J.  C'onr.   Briefe  an  Wvtienbuch  50  120; 
51  134.  «  » 

Eudiometrie  47  121;  51  6*2;  53  249. 

Euler,  Leonhard  47  164;  51  51;  53  2.);  54  70,   158,   159;  Briefe 
46  27,  51  53,  53  243 

Euler.  J.  Albr.  47  161,  54  15.«). 

F. 

Fäsi,  J.  Jak.  54  69. 

Fahlerz  aus  dem  Binflschthale  54  57. 

Faradey,  Brief  an  Wolf  52  262. 

Fatio  Niroluus  46  135,  54  71;  Christoph  48  219,  52  315. 

Feer,  Joh.  44   111,  48  42:  Briefe  48  42;  52  221. 


—     173    — 

V.  Felleaberg ,  L.  R.  Destillation  von  Pflrsiehblättern  48  147;  Rei- 
■i^aif  4m  kohlentMieni  Natrons  vom  sehwefelsauern  Natron  48 
U0;  Analyse  der  Sehwefelquellen  des  Gnrni^elbades  49  69;  ARohen 
Tsn  gegypstem  nnd  nngecypsteni  Hlee  und  Bsparsette  51  74;  Dar- 
steüani^  aseheafreier  Filter  51  105;  Analyse  des  Mineralwassers 
foa  Blwnenstein  51  192;  Jodwasser  von  Saxon  52  2^;  53  49; 
Brief  von  Branns  54  57. 

Fctockeiili  Brdbeben  am  19.  Janoar  1854:   54  123. 

Feierlnigel  in  Aachen  anil  Bern  beobachtet  51  156. 

FWer  asebenfreie  51  105. 

▼.  Fiselier,  C  Vegretationsverhältnisse  in  Lithauen  43  75,  44  93, 
125;  Flora  des  Berneroberlandes  45  1 ,  47  1 ,  50  22 ;  Orensen, 
inseriuüb  welcher  barometrische  Höhenmessun^n  Vertranen  ver- 
dienen 46  49 ;  Lorinsers  Flora  47  171 ;  Ve|;etationssonen  und 
Tempemtnrverhältnisse  der  Alpen  48  112:  51  123;  neuer  Batho- 
neter  52  73;  Altersbestiromuns  des  Ralll^andsteines  52  115; 
sener  Hypsometer  52  162;  Beitr&f^  sor  Hdhenkenntniss  des  Caa- 
tens  Bern  52  166. 

Fiscber,  G.  AofBnden  primitiver  Kohpocken-Lymphe  45  113. 

Ffauteme ,  Vertheiluns  51  121 ,  53  153. 

FlIcIlCD ,  convocale ,  zweiten  Grades  47  97. 

Fl«»   des   Berneroberlandes   45  1 ,    47  1,    50  22;    Fl.  der  Schweit 
von  Lorinser  47  171 ;  Fl  des  Berner-Jara  50  106,  51  137. 

FBtekiger  Temperatarbeobachtun^en  in  Bur^orf  54  152. 

Flysclübraiation  der  Schweis  48  9. 

Ftbts,  Oletscher  44  118. 

FtrttweseB  s.  Qreyers. 

F606iliCB  in  der  Hupererde  von  Lenf^nau  54  161. 

Fries,  J.  H.  Sonnenflnsterniss  von  1706  :  52  317;    Gewitter  in  £i- 
riek  1«8  bis  1718:  52  320;  Kalender  verbessern  n|;  A.  1701 :  53  168. 


€2alilei  ein  Schaler  von  Worsteisen  52  105. 

Hase  Bestimmung  der  Nen|^  52  225;  Analyse  52  234. 

Oeistessldmilg,   die  Periodicität  der  Mondphasen  einhaltend  50  11. 

CXeattl,  Floraison  k  la  Chaoi^de-fonds  51  65. 

Seedäsle  s.  Oppikofer,  Wetli,  Wolf. 

6e«legle  (s.  BonanomI ,  Bronncr  II ,  Fischer ,  Oreppin .  Gressly, 
Mayer,  Merian,  Morlot,  Qoiqueres  ,  Studer,  Tliurmann)  Bidliehe 
.Alpen  44  1 ;  cur  Geschichte  der  Geolocie  52  25 ;  V  er  besser  unf^es 
der  ceolopischen  Karte  der  Schweis  53  281  ,  54  129  ;  Perloden 
54  60. 

üeffber,  ThäUgkeit  der  Herzklappen  43  41. 

Geschichte  s.  Branner  II ,  Wolf. 

ileselischafi,  Natiirf.  in  Bern  Geschichte  «43  l. 

(Bern.  Mitth.  1854.)  •• 


-     174    — 

GesellsehafI,  Schweiz.  Natarf.  (s.  Bfiohergesohenke)  Gesefaieht» 
47  67,  86,  128 }  Autographensammlan^  48  271 ,  54  14. 

Gessner,  Johannes  51  151,  52  38;  Briefe  an  Haller  46  19,  20, 
22,  23,  26,  28,  29,  30,  39,  63,  84,  131,  136. 

Gewitter  in  Zürich  1683  bis  1718  :  52  321. 

Girtanner,  Joachim  54  164. 

Gold  gedieg^enes  in  S.  Franoiseo  49  93;  quantitative  Bcstimman^  aua 
Legirungen  49  94. 

Gosse ,  H.  A.  47  130. 

Gradmessiingcn,  aar  Geschichte  48  93. 

Graffenried,  J.  Rudolf  47  101 ,  53  125. 

Greppin,  les  terrains  tertiaires  du  val  de  Delömont  51  110. 

Gr^s  vert  de  Rman  53  40. 

Gressly,  Ics  terruins  tcrliaircs  du  val  de  Laufen  50  73. 

V.  Greyerz ,  Leben  der  Wälder  43  33 ;  Vorkommen  und  Verbalten 
der  Kiefern  und  Birken  44  10t;  Ueberwallen  der  Weisstannen- 
Stöcke  44  177  5  Acclimatisirun^  exotischer  Holaartcn  45  49. 

Gringaiet ,  J.  54  162. 

Grynttus,  Simon  54  70. 

Galdin,  Paul  54  158. 

Gumigelquelle,  Analyse  49  G9, 

Gyger,  Conrad  46  209. 

Gyroloma  45  85. 


Uabreeht ,  Isaae  45  137 ;  54  09. 

Haller,  Albrecht  50  216,  51  189,  191;  Nachkommen  46  82;  Aus- 
zöge aus  Briefen  an  U.  45  33,  57 ;  46  17,  39,  63,  70 ,  82,  101, 
105,  131,  167,  179,  203,  218,  ZU-,  47  9,  17,  52,  78,  109,  123, 
140,  165;  48  7,  33,  52,  109,  155,  187,  210,  239,  265:  Uebersicht 
der  Briefe  an  H.  48  267. 

Hassler,  F.  R.  44  187;  Briefe  51  164. 
ileis,  E.  Berechnung  einer  Feuerkugel  51  157. 
Heliceen,  westindische  53  297. 
Helicinaceeu  52  300. 
Hell,  Maximil.  48  93. 

Hermann,  Jakob  46  21,  54  127;  Briefe  an  Bourguet  49  142,  50  118. 
Henklappen,  Versuche  43  41. 

Hipp,  AI.  aber  Translatoren  53  113;    telegraphische   Eisenbahn-Con- 
trol-Uhr  54  62. 

Höheiimessnngen  baronietrinche  46  49,  52  162,   166,  232, >53  273; 
trigonometrische  46  133. 

Höpfner,  Albrecht  54  164. 

Homer,  Job.  Casp.  47  68;  Briefe  51  163,  52  221,  222,  245,  246. 


-    175    - 

libcr,  Dan.  Briefe  U  21;  ^Briefe  an  H.  59  151,  320,  M5,  U  SO. 
loBboMt,  Alex.  Brief  an  Wolf  52  262. 
^yiNMineter  tob  Fisoher  52  162. 
Bjfyeiaelrie  s.  BnioBer  I  und  II ,  Fischer. 


JdlabeH,  J.  46  24. 

Jctseler,  Christoph  47  165,   51  49,  162;   Brief  an  Joh.  Geaner 
5150. 

km  de  reneoiitre  5S  25. 

liAnorien  49  17,  168;  BntwieUungsreaohiohte  48  103;  Diastrophle 
51  87;  Metabolie  51  135;  System  52  57. 

Mcrferenzerscheliiiiiig  durch  serstreutes  Lieht  48  177.  'V 

Mwasser  Ton  Saxon  52  282,  53  49. 

Irrttcht  vom  24.  April  1854:  54  139. 


KaleadartograpUe  (s.  Fries,  Rosios,  WolQ  50  62,     51  132,  52 
318,  53  168. 

Kjük  des  Chablais  51  169 ;  im  Torf  bei  Kirchdorf  49  122. 

Kappeier,  M.  A.  46  170. 

Keppler,  Johanne«  Mannscripte  48  187,  210. 

Kenperfoimation  bei  Delsberi;  53  129. 

Khücelen,  Blfithenseitea  in  Bern  54  111. 

IUee*As€he  51  74. 

KHnMtologle  s.  Belley,  Gentil,  Kinkelen,  Meteoroloipe,  Stader,  Trcch- 
»el,  Wolf,  Wynifjer. 

Kaospenlage  der  Blätter  50  145,  51  165. 

Mtaiff,  Samnel  45  33,  57,  46  22,  26,  27,  28,  30,  43,  71,  50  136, 
52  125,  54  157. 

MoUensAore,  Bestimmung  46  129,  47  91. 

KoHieten  von  1472:  49  103;  1531:  49  104,  53  126;  1618:  53  349, 
1661  :  48  269. 

KrMallmodeile  43  48. 

Knhpocken-Limphe  45  113. 

Knpfer  Pällunic  52  2;  Trennung  vom  Zink  bei  Analysen  52  111; 
Bereitung  von  Oxyd  52  2;  Verbindungen  des  Oxydes  mit  Kohlen- 
Ȋure  44  9. 


—    176    — 

LagraBge*8clMr  Lekisate  48  97. 

hmtAeri  45  131,  49  64,  51  60,  59  245;  Briefe  46  203,  «90,  2«l, 

47  U,  51  37;  Qedioht  45  131. 
Lang,  Irrlicht  A.  1864:  54  139.  ^ 

Lapelrouse  Brief  an  Wyttenbech  50  214. 
Lavater,  Ludwig  54  167. 
Leemann,  Burkhart  50  117,  54  70. 
Legendre,  Brief  52  322. 
Leim ,  flössif^r  5S  232. 
Lesage,  George-Louis  47  16,  51  210. 
Leach,  Darstellan^  einiger  DoppeUodäre  45  105. 
Lenchtgas ,  Reiniguiic  52  242. 

Lhuiller,  Simon  49  96,  51  163,  209,  52  184,  53  127,  232.  244. 
Libellen  des  Cantons  Bern  46  193. 
LIehenen,  Systematik  49  49. 
Lobs  ,  Vorkommen  bei  Basel  44  196. 
Logarithmen ,  cor  Geschichte  48  46. 
Lorlnser  Flora  der  Schweiz  47  171. 
Llldolpli*B€lie  Zahl,  durch  Versuche  ermittelt  50  85,  209. 


M. 

BiagnetismuB  (s.  Brdmasnetismus)  Binfluss  auf  die  Cohäsion  der 
Flfissi^keiten  49  106;  Einfluss  auf  thierische  Körper  47  81. 

niaupertuis  (s.  Samuel  König,  Joh.  II  Bernoulli)  Krankheit  und  Tod 
W  137;  Briefe  an  Haller  46  70. 

May,  F.  die  Himmelsnebel  50  92;  Ausstreuunjp  der  Sferne  53  153. 

Mathematik  s.  Brändli,  Merian,  Schläfli,  Wolf. 

Mayer,  Carl  Brief  an  Studer  53  73;  Verzeichoiss  der  fosbilen  Mo- 
lusken  der  Schweizerisoh-Sohwäbifiohen  Hochfläche  53  iß. 

Mayer,  Tobias  47  79. 

Medizin  s.  Demme,  Fischer,  Schweitzer. 

Mergel,  landwirthschafllicher  Werth  49  113. 

Merlan,  Peter,  Brief  an  Studer  53  107 5  Rudolf  I,  Brief  an  Wolf 
50  209 ;  Rudolf  II ,  Brief  an  Brunner  II  47  150. 

Merkar  Durchgang  A.  1848 :  48  237. 

Metabolie  der  Infusorien   51  135. 

Metall-Leginingen  Analyse  51  1. 

Meteorologie  (s.  Benoit,  Erlach,  Fries,  Flfickiger,  Möller,  PerUr» 
Studer,  Trechsel,  Tsoharoer,  Wolf)  Beobachtungen  in  Bern  44 
169,  200,  45  22,  30,  90,  135,  46  46,  126,  174,   191,    47  22,   48 


-  m  - 

IM,  ZU  .  214,  41t  9.  II,  tli>,  UT,  3<l  ii,  52  t»,  M  33,  lai. 
133,  2M1,  54  II.  I».   lOB.  1%).   liSj  NaliKGD  aus  Mgyrineen 
!4S:  upliKflir  Krsohfinunrrn   (9,  Alpcn^lülien,   MunJ,  Nebrnsunn 
30  131  .  Kl  mB.  54  hi. 
Nrihorfr  dt^r  klMiiälon  QuAdrote  49  HO. 
MtfM-,  Joh.  Huduir44  llKi. 
Rnrr.    U  H.    >ur    eiDhc1iniH>-h<rn    Rnlomotuiri«    43  47;    i.ihelkii  d»    J 
i:»i«iDii   B«rn  40  I"». 
I  Ricllril  da  <'reht   40  2S,  20;    DrUr«  46    133,  13».   140.  143,  IST, 

IIB,  ini,   InA  lliJ.    IM.  2li),  :C3fl,    52  »7,  53  47,  liSII,  244. 
I  Umfib)««  psel.  b.i  Buredorr  43  47. 

I  IkrUkCopisrllC  Organiatlien    der  Alpvn    und    >ler  iul.  Schtvrii  49 
I         lUI^   «rnicale   VrrbrcilaB|;  49   17. 
tlHttl,  Arithm-,  geumelr.  and  harmoninchei  49  178. 

Lancvn  .  Oewidile   and  Kräfte  In  verschied.  Allcrn  4S  23», 
49  ~ua ,  5<>  10.  213. 
iflalhwLpii    liknd-  und  SäMw»8«r-n.  von  CuTslk»    43  A:    B>a    irr 
ilp  der  cw(>issliwl<!;cn  H,  des  rridHirn  WaKBrr»  43  M;  Uia- 
rn  nfoer  Arten  52  IST,  193,  ^S»;  M.  vun  KonciHoa  54  33,  89; 
faulle  H.  dir  Sohweiirriseh-HctitvÄbUchen  HochHaehe  53  7<J. 
Jiflid    Bvabtehlnneen    mit   Slfrn«n    in    s.  Panillrl    49  TiE'l'insirmiHfl 
lO)  53  3KI.   IMS  48   I4&,    IKAZ  52  48;   n.-Phsic-B   elimmen    mil 
«ber  U«iR<«u<(>-<riine  Ühcrcin   50  II;    M.liDr-RKdlu»  48  4»,    49  N, 
lUf  n.-K*e«nboefln  49  04. 
Mooluidon,  Flore  dr  Iv  troMUrr  berno-ilmtjquc  51  137. 

ue,  Brhleii:an;  51  104. 
V.  HarlMl.  A.    |rnulngi»hr  PcnodfH  54  t»;    Foxsllirn   in  der  Hoper- 

ards  voa  l.rncnBH  54  ISI. 
MmIm,  Fr.  4«  IP,  51  in.  53  IZ«  ;  Urlcr«  »n  ll.llrr  4ß  13«.  137. 
lÜW,  i'br.  Brnnn«ti  Bernit  44  14.-»;    lilhneriipliU<ilie|IKl<'infl  45  »8; 
SehlcukuumoalU  4S  223;  Pullnsrlin  47  ll^l;  »aunomctcrbeulnvh- 
(uci-n  54  V7. 
*.  BiUm-,  Job.  Urli-r  nn   Wyllenbaoli  51    Iffi. 
NammllullCf.  J-  J. .   •trblriacha   Masehini^n   nns  Papier  40   Ißl. 

nMmm.  n«luri>.  Iii  Bern,  Urschfnk«  47  IZH,  50  m  .   52  347. 
N>cal«4tlP  (■-  Trac)  n.   Wandemncrn  43  A7. 


ifotwaM'Uchl'-  Notien  and  W«»n  52  6» 
Vaferlllrrkrn  Venhclluni;  50  93;  N.  im  IM 
MH>f— BWfW  4U  64:  50  IM. 

SrnrakrilKk«    Wlrtonc    rerschindenrr  Hub» 
4W  »7. 

Sarautlra  nn«r  dich«  4A  8P,  III. 
KMHfliBtUraraniwtiaii  drr  KrhweiK  48  0. 


(B*n,  Mllih. 


4) 


—    178    — 
CK 

Olbers,  Briefe  51  177,  53  21,  245. 
Oppikofer,  Job.  Planimeter  51  146. 
Orionnebel  von  Cynat  entdeckt  53  352. 
Ozon  44  109. 

Ozonometer  Beobachtungen  von  1851  —  1853  nnd  Resnltate  derselben 
54  25. 

p. 

Pagenstecber  Berns  Bronnen  44  145;  Erxeu^nc  des  Salpeters  in 
Sandstein  45  101 5  {^rüne  Farbe  des  Bilsendls  46  33;  Stroatiaii  im 
Leissinfer-Gypse  46  37;  Soda|;eha1t  der  rohen  Pottasche  46  35; 
Xyloidin  47  70$  Verhalten  der  Blausäure  isum  Calomel  47  84. 

Palmellaeeen  49  175. 

Pampbagus  mutabllis  53  358. 

Paracelsus,  Pbil.  Aur.  Komet  von  1531 :  49  104,  53  126. 

Passiflora  SZ  153. 

Perty,  M.  Baoillarieen  48  161;  Infusorien  48  tO^'y  verticale  Verbrei- 
tung^ mioroscopischer  Lebensformen  49  17;  physiolopsohe  Bi^n- 
thumliohkelten  der  Rhisopodeneippe  Aroella  49  124 3  Podura  Nico- 
leti  49  145,  51  88;  mioroscopisohe  Or^nismen  der  Alpen  und 
der  ital.  Schweiz  49  153}  eine  die  Pcriodicitat  der  Mondsphasen 
einhaltende  Geistesstörung  50  1 1 ;  neue  Räderthiere  der  Sohweis  50 
17;  gefärbter  Schnee  des  St.  Gotthard  A.  1850:  50  169;  Diastro- 
phie  der  Infusorien  51  87;  Metabolie  der  Infusorien  51  135;  Sy- 
stem der  Infusorien  52  57 ;  krankhafte  Rrscheinung  an  tüben- 
blättern  52  191;  merkwürdige  Birne  53  20  5  Pamphagns  matabills 
und  Brachionus  uroeolaris  SS  358;  Erdbeben  1854  und  meteorol. 
Phänomen  54  84. 

Pestalozzi  Institut  SZ  103. 

Pflrsicbblttttcr,  Destillaüon  48  147. 

Pbysik  s.  Bronner  I  und  II,  Hipp,  Merian,  Mumenthaler,  Ran,  Sehläfll, 
Wolf. 

Pbysiologie  s.  Brunner  II,  Gerber,  Perty,  Schiff,  Valentin. 

Planimeter  von  Oppikofer  51  145;  von  Wetli  51  150. 

Planta,  Martin  54  71. 

Pneumatometer  43  21. 

Podara  Nicoleti  49  145,  51  88. 

Pottascbe  46  65,  47  113. 

Prebnit  Analyse  45  17. 

Primzablen,  graphische  Darstellung  43  8,  28. 

Productionskraft  der  Natur  50  207. 

Proportionalzirkel  Erfindung  46  164. 


—    179    — 


«. 


(■•dnitiir  de8  Kreise«  46  81 ,  40. 

Qiiqaeres,  A.  Cemin  keop^rien  evp^riear  daas  la  vall^e  de  Belle- 
nve  53  129;  Obsenrations  diverses  sar  raseieii  ivioh^  de  B4)e  par 
N.  Schweiser,  m^decin  S3  236,  242. 


UderÜriere  49  17,  72,  M  17,  53  358. 
Um,  Job.  Helnr.  47  101,  54  160. 
lalUgsandstein  48  261;  Altersbestimmuiii;  52  115. 
iMüqMdc,  Chr.  Briefe  an  Haller  46  41,  42,  44,  71,  72,  185. 
Im,  galvan.  Ver|;oIdsn|;  and  Versilberong  43  3. 
iMMftwaeke  Jodhaltige  53  06. 
IteODur  Briefe  aa  Haller  46  83,  134,  186. 
BcbcsbUktter  Krankheit  53  191. 
Kdahard,  Barliara  46  64,  47  52,  51  127. 
len  49  124,  167,  53  358. 
^  Jttkob  50  61 ,  53  318. 
Mckcuuirkftiiiktloneii  53  336. 


S. 

Mpeter  Brseai^ng  im  Sandstein  45  101. 
Salpetenftiire ,  raaehende ,  Bereitans  53  262. 
SapraiegBieeD  49  176. 

8MMwe,  Hör.  Bte.  Briefe  47  126,  127,  140,  48  7,  8,  34,  38,  40, 
58,  111,  112,  155,  243;  50  140,  51  135. 

SaxoB,  Jodwasser  53  282;  53  49. 

Sdtfürer,  L.  E.  Lichenam  Boropsormn  Genera  49  49. 

SchatteneoDstnictlonen  Grondregrel  46  166. 

Schalk,  Christian  and  Ulrich  54  163. 

Scbeoehser,  J.  J,  Sonnenflnstemiss  von  1706 :  53  316. 

Schiessbaomwoile  46  225. 

8cliie99palvf  r  Analyse  43  50. 

SdiilT.  N.  Funktionen  des  Räokenmarkes  53  336. 

SrUmil,  L.  Räamliches  System  von  Geraden  nnd  spetiell  Normalen 
einer  krummen  Pläehe  46  89,  111 ;  Ort  der  Mittelpunkte  ^sster 
■nd  kleinster  Krfimmuni;  beim  BIlipsoid ,  kirseste  Cnrve ,  eto.  46 
145;  eonfooale  Flächen  sweiten  Grades  und  f^eodatisehe  Linie  auf 
dem  BIlipsoid  47  97;  Transformation  der  Coordinaten  48  27;  Ver- 


—    184    - 
Z. 

Zimmermann,  Joh.  Georg  46  83;  Briefe  an  Haller  46  84,  105, 
U1,  47  9,  11,  12,  18,  14,  17,  18,  54,  123,  124,  148,  144,  48 
36,  88,  239,  288. 

Zingg,  Bfichael  45  121,  48  269. 

Zodiakaliieht  Beobaohtansen  50  97,  51  176,  52  149. 

Zoologie  8.  Meyer,  Perty,  Shattleworth,  Valenlio. 

Zneker  Eia^nrkuni*  aaf  ehromsaares  Kali  47  89. 

ZOrieh,   CantonsTermessniii;   44  111,   46  209;    Gewitter  von  1683— 
1718  :  6t  320. 


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Von  (Jon  Mitiheilungen  der  Naturrorschcnden  Gese 
Schaft  in  Bern  sind   durch  die  Buchhandlung  Ilaher  u 
Comp,  in  Bern   [Leipzig  bei  T.  0.  Weipol  vorrälbig] 
beziehen  : 

Jahrgang   1846  [Nr.  57—86),  zu  fl.  2. 

—  1847  (Nr.  87—108),  zu  fl.  I.  28. 

—  1848  (Nr.  109—143),  zu  fl.  2.  20. 
'      —  1849  (Nr.  144-166),  zu  11.  I.  32. 

—  1850  (Nr.  167-194),  zu  II.   I.  52. 

—  1851  (Nr.  195-223),  zu  fl.   I.  56. 

—  1852  (Nr.  224—264).  zu  fl.  2.  U. 

—  1853  (N;.  265—309),  zu  fl.  2.  56. 

—  1854  (Nr.  310—330),  zu  fl.  1.  24. 

Die  drei  ersten  Jahrgänge  (1843—1845)  sind  vo 
griffen.  Die  letzten  neun  Jahrgänge  zusammen  sind  di 
gegen  zu  dem  ermdssigtcn  Preise  von  fl.  12.  30  crhältlic 


f  i 


AUtUieilaniKen 


rl'urschfnden  Ciesellsciian 


Uta  dmn  Jahn;  Is&ti 


Xr.  MO  -  3itt. 


— «e^e^JÖBC^ — 

Bcm. 

L  itar  lliltv^Mh»  Harli-lmelliT*!    •.  r.  II. 
IKi« 


■  «  * 


Mlttheilangen 


der 


latorrorschenden  Gesellscliait 


in  Bern 


«US  dem  Jahre  18!>6. 


Nr.  3«0  -  M4. 


Mit  3  Taf  In. 


Bern. 

(In  ConmiMfoB  Wi  Hiber  om«!  Comp.) 
DnMk  i9r  Haller'MheB  Boehdruektrei  <■.  r>  iimu»  ) 

1850. 


Inhalt. 


Seite 
ÜMiNM^r  I,  aktr  IKirstellung  des  Aluminiums    ......  49 

Bmnmtr  II,  swegälirii^e  BoobHclitonf:eii  fiber  die  Teuiperaiur 

der  Ziehbrunnen  33 

r.  Fischer- Oo8(er^  Uebersioht  aller  bisher  bekannten  Fundorte 

fossiler  Pflansen  aus   der   i>lola8seperiodo 

im  Kanton  Bern 73 

fitähmk,  Vci:et>ition  in  Aljper 101 

Hipp^  iber  den  elektrischen  Webstuhl 81 

'lkämiz)y  ans  dem  Kremdenbuohe  des  Hdtel  du  Monte  Rosa  in 

Cermatt 

h'ack^   nrteorolo|:iMohe  Bcobachtunj^ei^  im  Winter  18^/56  und 

im  Frnhiins   1836  .......  1*^1 

ülih ,   iber  die  Pruetifleation  der  Rhisomorpha  47 

P^f'^y^  ^("Iffrc  BememerkuBgcn  aber  Fernrohren  128 

Schiff  neve  VorwKhe  aber  den  Kinfluss  der  Nerven   auf   die 

Gef&aM  mmi  die  thierisehe  Warme         ....  60 

Siuder  6*.«  Ausflai;.  in  die  Qrajiachen  Alpen    ....  1 

Siuder  B.«  fnr  In  mniii^re  d'^erire   l'histoire  de  la  G^olo|^e  41 

—  —    iber  Gleiselisrsehliflr 37 

Woif^   Bcne  BMh«ehtBB|peii  and  Bemerkungen  über  den  Oson- 

Gehalt  der  Luft 67 

—  \otixrn  sur  Geaehicbte  der  Mathematik  und  Physik   in 
der  8ehweis  : 

XL.  Krans  Samuel    Wild  von   Bern.  153 

\'ers«iehnis8  der  Niijclieder  der  Gesellschaft    ....  197 

Versei«haisM  der  fSr   die  Bibliothek  der  Sehweiserisehe  Natur- 

fomehenden  Gesellschaft  einicei^nf  enen  Geschenke  S.  40,  56,  80,  lOOi, 

1A8. 


xr.  s«o-ssa. 


•  Aiuder,  ein  Aasflug  f  b  die  G'rftjlsrhpii 
Alpen. 

Vnicr  dcD  Grajischen  oder  Graaen  Alpen  irir4 
unnllich  derjeaige  Tbeil  der  M^eiunDlcn  Wesialpea 
■nlsDden,  der  fticti  tttm  Uont  Cenii  bis  zar  UoDlblaac- 
te  (Tsticckl  UDd  Piemout  «oo  äaiojrra  »rbeidri.  Gefrs 
Meii  sind  sie  durch  die  grosse  piemonlesisdie  Ebene  uai 
t  liefe  Gebirgsspalle  des  Dora-Tfajii  icbarf  abgegrenzt. 
'eoigcr  i^cuau  bcsliiuml  isl  ifar«  westliche  Grenze,  f'asit 
KD.  abgosehcD  von  d(;r  oalürlicbeo  Verbindung  der  Sei- 
nglieder  mit  der  Cealralase  des  AlpeozDges,  nur  die 
inze  brcile  Zone  des  Alpeogcbiels  iwiscfaeo  di-m  Uool 
GcDJs  und  der  Munlblanckelle  ins  Auge,  so  müstle  die 
Vcsllicbe  GrcDzc  der  Grajischea  Alpen  in  des  Ebenen  der 
IliDphioe  gesucht  «erden.  Ihre  nalürlicbere  geographiscfac 
Begrenzung  wird  aber  durch  die  Thaler  des  Are  ond  der 
kcre  von  Bourg  Sl.  Maurice  abwärts  bezeichnet.  —  Weile 
Strecken  dieses  Gebirges  sind  mit  ewigem  Schnee  und 
Eil  bedeckt,  und  es  darf  die  llenenDung  „(iraac  Alpen" 
kioo  auf  die  Torherrschcnde  Farbe  dcsielbea  bezogen 
■erden.  Eine  Menge  ihrer  Gipfil  erheben  sich  bis  zu 
tiocr  Utihe  von  11 — 12,000'  ii.  d.  AI.,  und  ihrem  Schoutse 
ntspritigen  die  wilden,  geschwätzigen  Kinder  der  Aiprn: 
^e  Dora  Ripaira,  die  Slura,  der  Orco  und  die  Dura  Bal- 
lt), die  sich  in  den  Pu  und  mit  dit-sum  iu  das  adrialischc 
Meer  ergiessen,  —  der  Are  uud  die  Isere  mit  ibreu  vielen 
Elflüssen,  welche  vereint  der  Rhone  und  mit  dieser  dem 
M'ltclläudischen  Meere  zuströmen. 

Wenn  man  nach  der  bisherigen  geographischen  Clas- 
izirong  des  Alpengebirgcs  als  sUdlithster  Gren/putikt 
7  Grajischen  Alpen,    da  wo  diese  an  das  südlicher  lic- 

(Bcrn.    nillhcil.     Juauar    ItrSb.) 


—     2     ~ 

gcndc  Gebiet  der  Coltischen  Alpen  grenzon,  die  Einsatt- 
fung  des  Mont-Cenis  annimmt  und  ihre  Centralaxe,  oder 
den  Haoptstamm,    der  die  Gewässer  des  Po- Gebiets  von 
denjenigen  des  Rhonc-Gebiels  scheidet,  bis  zq  ihrer  nörd- 
lichen Grenze  in  seiner  Richtung  und  in  seinen  höchsten 
Erhebongspankten  verfolgt,  so  haben  wir  als  ersten  nain* 
haften  Gipfel  die  oberhalb  Susa  südöstlich  von  der  Pass* 
höhe  des  Mont  Cenis  gelegene,  das  Thal  der  Dora  Ripaira 
—  ja  die  ganze  piemontesische  Ebene  beherrschende  Spitze 
des  Rocc  la  Melone  oder  Roche  Melon  (10,904').  Von 
ihr  ans  erstreckt  sich  die  Wasserscheide  in  fast  gerader 
nördlicher  Richtung  zwischen  den  Quellen  der  Stura  und 
des   Are   bis   auf  den    mächtigen   Gipfel   der  Levanna 
(12,000'?).     Hier  erleidet  der  llaiiptkamm  eine  kurze  Ver- 
vrcrfung  nach  Westen  und  führt  auf  die  höchste  Kuppe  des 
Mont  Iseran  (12,452'),  von  wo   derselbe  zwischen  den 
Qirellen  des  Orco  und  der  Iserc  über  die  Gratniederung 
des  Col  di  Galisia  sich  in  nördlicher  Richtung  nach  dem 
Monte   di   Galisia  hinüber  zieht  und  dann  als  Grenz- 
kette zwischen  dem  Thal  der  Isöre  und  dem  obernTheil 
des  Thaies   der  Dora  Baltea   in  nordwestlicher   Richtung' 
sich  über  dieAig.  de  la  Sassiöre  (11,845'),  den  Mont 
Ormelunc  (10,165')«    die   Einsattlung  und  Gipfclgruppo 
des  kleinen  St.  Bernhard  und  die  P.  de  Lansbran* 
lettc    bis   auf  den  Col  de  la  Seigne  ausdehnt,   wo   die 
Grajischen  Alpen  ihr  Ende  nehmen  und  mit  der  Gebirgs^ 
masse  des  Montblanc  das  System  der  Penninischen  Alpen 
beginnt.     Von  dem  Haupt-   oder  Centralstamm,    wie  wir 
ihn    hier    in    seiner   ganzen  Ausdehnung    verfolgt  haben, 
lösen    sich   aber    eine  Menge   Seitenstämme   ab ,    welche 
meistens  unter  sich  parallel,  vielverzweigt  und  in  mancher- 
lei Richtungen  und  Krümmungen  sich  nach  Osten,  Westen 
und  Norden  hin  ausbreiten  und  deren  Ausläufer  die  Grenzen 


—   a   - 

die  dctu  llnuphUmtnc  iiahcliogendL-n.  crlirben  sich  (ai{ 
ebenso  hutien  lii()fulii.  wio  dieücr  sclbsl.  Als  solclie 
Oblienpaukri?  nennen  wir  die  Rocluj  ClicvTUTe  (10,103,), 
Ai^.  ilc  lu  Vnnuiitc  tli.SK'i),  tl<:n  Moni  i'ouni,  dto 
Giprel  des  Orsnd  Taradii.  den  Kuitur  (10,270'),  den  Pia 
te  Cogae,  die  Becca  dl  Nona  gogenülier  Aosla  (10,076') 
df»  Ro^sa  di  Unnitii  (9,798')  —  Auderor,  ooeh  nanien- 
lo»«r,  nicht  lu  gedcok4-n. 

Um  innere  der  Grajischen  Alpen  wird  von  llciscndca 
Atl|tcniein«n  wenig  durch  Tors  cht.  Zwar  biidel  ihr  lud- 
lidier  ürcnzpunkl .  der  Moot  Cenis,  ein  slaik  besuchter 
Alpentibrrgan^  aus  Fninkreich  nach  Ilalion,  aber  es  gibt 
wmigc  ilr  Suussurrs,  die  der  Wissenschafl  zu  heb  die 
bflreleoFH  WrgG  verlassen  und  die  wilden  tliiifcl  erklim- 
len,  tUc  drohend  auf  den  Wanderer  herunlerblickenl  — 
Zwar  kennen  Tausende  von  Tuuri&teu  das  Thal  von  Aosla 
M  der  Kordgrenzc  unserer  (lebirgszone  —  sei  es .  daas 
üe  von  Torin  herkomniend  oder  dabin  zielend  den  Grossen 
El  Bemli«rd  übersrhreiten  ,  sei  es,  dags  sie  die  „grosso 
Tttur"  um  dvn  Muulblanc  zuriicklegen.  Allen  wird  das 
kköae  Thal  mii  seinen  Dörfern,  Schlossruinen  and  den 
bob^n,  Rcbnecbedecktcn  ,  mil  Alpweideu  und  Kastanien- 
Vildrrn  umgürlcleti  (iebirgeo  in  Iteblicber  Erinnerung; 
cibea.  E*  It'iigi,  bei  einer  reichen  Vegetation  und,  man 
im  fa»t  )a};cn,  edleren  Gebjrgsgealaltung,  den  Tharakler 
la  RfaoDC-Thals  oder  dos  Vinscbgaues  im  Tjrol  zur 
•h»a.  —  Alle,  die  es  besuchen ,  werden  die  eiKenlbüm- 
±t  Stadt  AoKia  im  Andenken  behalten,  mit  ihren  noch 
Ebreo  Kehallenen  Monumenten  römischer  Mncht  und 
'äs*e,  neben  denen  stolze  Bauten  moderner  Kunst  pran' 
n    Von  *or);fa1ti)r  unlcrhalteiicn  Weinbergen  umgeben, 


I 


-     4    — 

baumreichen  Wiesengrond,  der  von  dem  Gletscberwasser 
der  Dora  ßaltea  durchströmt  wird.  Selten  aber  besucht 
ein  Reisender,  ansser  dem  Alpenübergang  des  Kleinen 
St.  Bernhards  oder  dem  Val  Veni,  das  nach  dem  vicibe- 
wanderten  Col  de  la  Seigne  hinanfTührt,  jene  Gebirgstbä- 
Icr,  die  sich  aus  dem  Hauplthal  der  Dora  südwfirts  nach 
den  höchsten  Kämmen  der  Grajischen  Alpen  emporziebn. 
Diese  Thäler  sind  von  einer  Gebirgswelt  umschlossen,  die, 
abgerechnet  die  Gruppen  des  Montblanc,  des  Monte  Rosa 
und  des  Finsterarhorns ,  an  Grossartigkeit  und  Wildheit, 
an  Reichthum  und  Mächtigkeit  von  Gletschern  und  Fels- 
bildungen,  an  schauerlichen  Schluchten  und  Wasaerstürzen, 
an  freundlichen  Alpenbildern  und  pittoresken  Sceoerien 
alles  bieten,  was  die  schweizerische  Alpenwelt  aufweisen 
kann  t 

Eine  Ahnung  ?on  diesen  erhabenen  Naturschöoheiten 
gewinnt  der  Reisende  *  wenn  er  Ton  den  Gipfeln  des 
Grossen  St.  Bernhards  die  mit  ewigem  Eis  bekleidete  Ge- 
birgskette betrachtet,  die  in  langer  Reihe  und  in  mannig- 
faltigen Gipfelformen  dem  südlichen  Horizonte  entragt; 
oder  wenn  er  von  den  nächsten  Umgebungen  Aosta*s  im 
Westen  die  schönen  Firnkuppen  ansieht,  welche  das  Thal 
von  Grisanche  begrenzen  und  die  Blicke  des  Wanderers 
unwillkürlich  an  sich  ziehn,  —  oder  auch,  wenn  er  bei 
St.  Pierre,  der  Mündung  des  Cogne-Thals  gegenüber,  an 
die  prachtvolle ,  pyramidenförmige  Eisspitze  des  Pic  de 
Gogne  cmporschnut,  die  da  in  ihrer  ganzen  Erhabenheit 
den  stellen  Thalwänden  entsteigt  und  von  so  imponiren-* 
der  Höhe  ist,  dass  sie  noch  von  einzelnen  Gipfeln  der 
Berner-Alpcnkelte  über  die  breite  Zone  der  penninischen 
Alpen  hinweg  erkannt  werden  kann. 

Unsere    Reisehandbücher    und    Alpenbeschreibungen 


—     5      - 

»liialicn  in  der  Hegel  nur  dinfligc  Noiizcn  über  diu  I 
fographiff  der  tirajischon  Alpen.  Einige  clwa»  phantnsic- 
feiche  Heisebildcr  Üiidrn  wir  bei  Mnray.  In  geutogischer 
Keiiehung  gibt  uns  die  Einleiluog  zur  „(jeulu^iu  der 
cbwciz"  verlhvollc  AufschliiSKC  über  die  innere  äCruklur 
'  (icbirge.  'lar  OrienliruDg  leistet  die  vom  sardi- 
I  tiencraUlab  aufgenommene  Karle  des  Königreichs 
EanUaieu  voriretTtiche  Dicnsle  i  nur  ist  zu  bedauern,  dass 
Ae  firbirgtnomenclatur  >n  derselben  sehr  dürftig  ist.  In 
4er  lluffnung,  Ihnen  einen  weiteren  bescheidenen  Beilrag 
r  niiherrn  Kunde  dieses  Alpenrcvters  zu  bieten  ,  lade 
ich  Sic  rin,  lorchrte  Herren ,  mir  in  der  Erinnerung  auf 
riaro  flüchtigen  Streifxuge  t\s  fulgcn,  den  ich  im  August 
•tf%  *prßusM-nen  Jahres  1855  von  Austa  aus  in  ßeglcilung 
Brine*  TrÜ|{ers  Zahler  dahin  unternahm. 

(ilekh  allen  debirgsthalern,  deren  Kiclitung  vurberr- 
Khrad  dicjeiitgc  vun  Osten  nach  Westen  ist,  zeigt  das 
Tbal  von  Aosla  an  seinem  nordwärts  ansteigenden  <iu- 
'  hinge  einen  anderen  üusservn  (Jharaktcr,  als  am  südlichen. 
WriiD  jfnes  xur  Frühlingszeit  Im  schönsten  Scbinuck  der 
ikb  «alwicLelndeit  Vcgelaliun  prangt  und  das  erste  helle 
I  der  Alpen  die  höheren  Berglehnen  bekleidet,  wäh- 
lend die  südliche  Tbalwand  an  ihrem  gegen  Norden  ge- 
kofartea  Gehänge  noch  von  Massen  ziüien.  schmutzigen 
ftchnees  bedeckt  ist.  zwischen  denen  die  sehwarzon  Wäl- 
aod  die  braunen,  von  ächnee  enibltissIeQ  Kasen- 
Jlrvckcn  um  so  greller  abstechen,  —  so  gestaltet  sich  das 
Vcrhillntss  in  der  spätem  Sommerzeit  umgekehrt.  Ahdann 
BBglirlen  grüne  Weinberge  und  MiÜKpflanzuagon,  leichte 
4ich6tie,  dunkelgelbe  tietrcidefelder  oder  graue  llrschgc- 
Brfe  den  unti^rn  Saum  des  nördlich  gelegenen  livbirges. 
pie  oberen  Theile  aber,  der  versengenden  Gluth  der  Sunntj 
ud  den  trocknenden  Winden  ansgeseixt,  erscheinen  kahl 


I 


utiJ  Terbrnniil'  Das  lialbvcrwclktc  Ums  der  A 
hnt  oiiic  in'9  Kölhliche  spielende  Farbe;  nur  da, 
selben  b>-wü4s<-rl  werdi-n  bOnnea,  oder  in  den  schaltigen 
liründcn  bcbiill  os  si'in  F.iniges  Grün.  An  den  nackien 
hellf^raacn  Felsen,  welclio  das  Cieh^nge  (durchziehen  oder 
dessen  Ziiine  krrinon,  prülll  der  Soiincnslrübl  hilzespendend 
ab  und  beftUnsligel  das  Vurdorrcn  der  Gewächse.  Dage- 
gen crlabl  sich  das  Auge,  wenn  es  dt-n  jenseitigen 
GcLirgsbong  belradiiel ,  an  dem  wobllhuenden  Grün  der 
Wiesen,  über  welche  klare  Quellen  herunlerriescln,  an 
dem  dunkeln  Sihniucke  der  srhallcnreichen  Waldongeu, 
aus  (leren  Dickiehl  hie  und  da  der  weisse  Sebaum  eines 
Wildbaches  hervorbricht ,  au  den  mannigracti  genirb(«n 
Felswänden,  die  Uieilwelse  von  einem  sammlenen  Teppich 
von  Moiis  umhängt  sind  ,  und  am  herrlichen  Bronzegrün 
der  AlphUhen,  die  in  seharTen  Umrissen  den  dunkelblauen 
Himmel  schnoidcu,  oder  zwischen  gezackten  Felsflrsten 
bis  an  die  ewigen  Firne  sich  empufziehn. 

Zwei  Siundei)  IhalauTwärts  von  Aosla  gelangt  man 
zu  dt-m  ansehnlichen  Üorr  Villeneuve,  mit  mehreren 
Wirlhsbausern  und  einer  Eisengiessorei.  Es  liegt  auf  einer 
erhöhten  schmalen  Terrasse  am  rechten  Ufer  der  llora 
zwischen  dem  Strom  und  einer  hohen  schrofTen  Ilergwand 
eingeklemmt,  welche  den  äusserston  Absturz  der  Gebirgs- 
kette bildet,  die  das  Cognethal  vom  Thal  von  Savaranche 
(rennt.  Wenige  Schrille  ausserhalb  des  Dorfes  verlies« 
ich  die  Ilaupstrassc  ,  die  nach  Curmaycur  fuhrt,  um  nnich 
nach  dem  unbekannten  Thal  von  Savarancho  >u  wen- 
den, das  hier  seinen  Glelscherbach  vereint  mit  dem  W«f> 
scr,  das  dem  Thal  von  Rh(^mes  entsrümt.  iu  breilcr  Mün- 
dung der  Dura  zubringt.  Gleich  wie  bei  den  meisten  Süd- 
Ihülern  des  Wallis  aletgl  der  Sanrnwcg  in  maocberlci 
Windungen  sofort  bis  zu  einer  Höhe  von  800-  -1000  Fuss 


Jjk. 


7     — 


tapoT.  So  wio  man  sich  ans  dem  Thalbuden  erhchl,  gc- 
vionl  d»  Aufic  einen  erwcitericn  Ucberhiick  über  di.-n- 
(Hbeo.  Ocgcn  Norden  wclll  es  fliichlig  an  dem  )i(eilcii, 
lbiilwei>e  bahleo  firhtingß  ,  das  sich,  bis  auf  den  Gipfel 
lieh  bograsl,  nach  der  (jcbirgskaiite  dos  Mool  Fallet 
inriicht.  über  deren  vcriicrie  Einsiillluiigcn  Uer^sltige 
Thal  der  Itora  in  dasjenige  des  (irossen  St.  Bcro- 
hwds  führen.  Im  Weslen  Irilt  zwischen  den  einamterfasi 
betthrcDden  (^uuüsscn  der  beidsciligen  Thollehnen  die 
knlossaJe  Gcslail  des  Montblanc  hurvur.  Seine  stolze 
[«Fora,  »«ine  cliaraklehiilische  Fuhen-  und  Gletscberbe- 
ikkidung,  das  Gefühl  meiner  liedeulung  als  hoebittT  and 
iodi  >u  oft  Toa  der  Macht  des  Mcniehcn  bezwungener 
crg  Earopa's  üben  einen  eigenen  Zauber  au«,  und  man 
begrü>tl  leinn  Erscheinung  mit  Freuden.  Mehr  links  in 
illelbarcr  Nahe  erhoben  sich  die  zugespitzten,  schwarzen 
tebgcsiollcn,  wekhe  die  Eini;<inge  in  das  Val  de  Khctaci 
Dod  in  das  \a]  Savaranche  bewachen,  und  auf  einem  gegen 
die  Au»muadung  heider  Tbäier  vorspringenden,  niederen, 
Dil  Wiesi-n  und  Iruchireldern  bedecklea  Itergsatlel  lagen, 
*UD  fidamcD  uoikränzl,  das  Dorf  Inlrod.  Der  rauhe  Weg 
■leigt  (ait  eine  Stunde  unonlerbrochen  von  Terrasse  zu 
TerTMte  l}erg.-in.  Auf  der  rechten  Seite  des  Wanderers 
leitkeD  «ich  gehü»chige  Haseuhalden,  reichlich  von  rieseln- 
iltn  Bicbicm  durchQossen,  steil  gegen  das  llett  der  Sava- 
nnchc  hinunter.  Die  Kluft  wird  allmälig  so  enge ,  dass 
in  Tb«lwa8ser  sich  den  Blicken  enlziebl  und  nur  zuweilen 
|4«wva  duoipfes  Tosen  an  dus  lauschende  Obr  dringt. 
der  linken  Seite  breiten  sich  lietfacb  durehturchtQ 
Vieteohünge  empor,  die  von  Tanneiigehulzcn,  Luubliulz, 
lUva  Fel>«ubugeln  und  Wasscrrunsen  durchzogen  sind, 
die  erito  Steigung  zurückgelegt,  lo  geht  der 
V'eg  («hr  angenehm  während  einer  weitern  Stunde  einer 


—    8     — 

gut  onterhaltcnen  Wasserleitung  entlang  fast  eben  fort 
Ein  üppiger  Baumvuchs  schmückt  die  Berghalden.  Ge- 
hölze von  Lärchen  und  Dählen  wechseln  mit  falterreichen 
Wiesen  und  Pflanzplätzen,  aber  auch  mit  Trümmerstrecken 
einslmaliger  Feisbrüche  ab.  Eine  Thalsole  wird  noch  nir- 
gends sichtbar.  Die  beidseitigen  Tbalwände  berühren  ein- 
ander an  ihrem  Fasse.  So  wie  jedoch  der  Reisende  weiter 
hineindringt,  entdeckt  er  endlich  2—300  Fuss  tief  onter  sich 
das  schöne,  blaugrüne  Wasser  des  Thalstromes.  Am  Ende 
der  zweiten  Stunde  kommt  man  durch  das  ärmliche  Dörf- 
chen Moldre,  das  schon  hart  am  Ufer  des  Stromes  ge- 
legen ist,  der  jene  Wasserleitung  nährt.  Bald  überschreitet 
man  den  Strom  und  gelangt  an  dessen  linkes  Ufer.  Von 
hier  an  wird  das  Thal  fast  noch  enger,  einsamer  und 
wilder.  Die  schönen  Fruchtbäume  und  Wässermatten  ver^ 
schwinden  und  machen  Feist rümmern  Platz,  welche  die 
beidseitigen  Berghalden  bedecken.  Der  Weg  steigt  bergan. 
Die  höheren  Berggipfel  sind  durch  den  vorstehenden 
steilen  Fuss  der  Gebirge  zurückgedrängt  und  nicht  wahr- 
nehmbar. Die  Aussicht  i$t  auf  die  nächsten  Umgebungen 
beschränk',  nur  im  fernen  Hintergrunde  des  Thals  kom- 
men bei  weiterem  Vorwärtsschreiten  einige  vergletscherte 
Gipfel  zum  Vorschein.  —  Das  Thal  scheint  sehr  spärlich 
bevölkert  zu  sein.  Fast  die  einzige  Begegnung  auf  dem 
Wege  waren  russige  Kohlenträger,  die,  wohl  bei  60  an 
der  Zahl,  mit  3  bis  4*  ordonnanzmässig  bepackten  Kohl- 
säcken auf  dem  Rücken,  den  zähen  Bergstock  in  der  Hand, 
einzeln  oder  gruppenweise  thalauswärts  schritten,  um  ihre 
Bürde  nach  dem  Eisenwerk  von  Villeneuve  zu  tragen.  ~ 
Bei  einem  zweiten,  fast  ebenso  ärmlichen  Dörfchen  betritt 
mau  wieder  das  rechtseitige  Ufer  des  Stromes,  und  nach 
einer  letzten  Steigung  breitet  sich  vor  dem  Wenderer  auf 
die   Längendistanz  einer   Stunde   eine   mit  Feldern  und 


'fl  bedeckte  Thalflücho  aus ,  von  der  Savaranrhc 
riorchslilHnf'oIl  nnd  »on  dem  Hanptorlc  des  Thals,  Val 
amncho  oder  in  der  Volkssprache  Oionx  genannt, 
lud  eini^rn  dazu  gehörenden  lläusergruppen  belebl.  Bis 
hieher  sind  es  von  Villeneove  yier  Stunden  Wegs.  In 
Gioai  findet  der  Heisendc  eine  bescheidene  Wirlhschaft. 
—  Kalilc,  steile  Berge  fiissen  7«  beiden  Seiten  die  Tbal- 
läehr  da.  Die  östlich  anrstrebcndcn  Felsenzinken  tragen 
4(0  Namen  La  Tour  und  bilden  das  Fussgcslelle  des 
Pic  de  Cogne,  welcher  anch  den  Namen  Aignille 
de  GrlTola  tragt,  dessen  Ansicht  jedoch  den  Blicken 
ganz  entzogen  ist.  Die  westlich  gelegene  (jebirgsnias^e, 
u  deren  sthwarzrelsigcm  Gipfelgohiinge  ewiger  Schnee 
kirbl,  wurde  mir  mit  dem  Namen  Monta  gn  e  de  Biol- 
>!■!  bfieichnei.  Gegen  Süden  sieht  man  das  Thal  sich 
'  Wfort  wieder  verengen,  und  aus  dem  Hintergründe  lenchtol 
tin  ichnecgenifcbler  Bergrücken,  der  sich  zur  Linken  dos 
Col  de  Croii  de  Nivolel  befindet,  mit  welchem  wir  bald 
lekannticiiart  machen  werden.  Von  Gioux  rühren  Gobirgs- 
fiue  DÖrdlich  um  die  Aig.  du  Grivola  herum  ins  Cogne- 
UiaJ  and  südlich  an  der  Uonlagnc  de  Biollaz  vorbei  nach 
tan  Val  de  Khemcs. 

Wei(er  thaleiowjirig  führt  der  Weg  bei  cinzelnea  DörF- 
cfcn  vorüber  eine  Strecke  weit  Tast  eben  fort ,  bis  sich 
St  Thslffirbe  zur  wilden,  einsamen,  romantischen  Schlucht 
|ntatlel.  die  nur  der  ungestüm  über  mücblige  Fcisblöcke 
brraal erlosenden  und  grossenlheüs  in  Schaum  aufgelösten 
SsTarasdic  Kaum  gcwiihrt.  Zur  Seite  des  lärmenden 
ftromo*  windet  »ich  der  Weg  durch  Fcisenlrümmer  und 
Rasenhügel  auTwürls.  Jede  Aussicht  verliert  sich, 
aelbil  der  Anblick  der  Gletscher  im  Hintergründe  des 
'^hah  versrh windet.  SchrolTe  Halden  und  Felsmaucrn 
Ikärmen  »ich  zu  beiden  Seiten  der  Kluft  empor,  and  rcchtt 


4 


-     10     - 

oben  auf  der  mit  üppigem  Lärchenwald  bckrüuicn  Teri 
sahen  wir  die  Kobibrennercien  und  die  Kohlerhüllen,  W9 
die  dienslbarcD  Gci»lcr  des  Eisenwerks  von  VilleneoTe 
ihre  schweren  Bürden  hellen.  —  Wenn  man  diese  Scblackl 
durchsch rillen  hol.  so  gelangt  man  in  ein  elwas  erwei(er- 
(cs  icrünes  Thalbccben  von  geringem  UmTang.  Mehrere  o 
Gebäudegruppen  beleben  dieses  abgeschlossrnc  Itevivr 
Tbeils  sind  es  Kasespeicber,  Slallgebaude  und  Schcnnea,  | 
IheiU  noch  bewohnte  Häoser.  Im  Hinlergrnnde  dietei 
Tbalheckens ,  wu  dasselbe  in  oincm  Winkel  gegen  Süd- 
Osten  umbiegt,  trelen  kahle  schwarze  Fclshi'>rner  znm 
Vorschein.  Das  hinlerste  schmntzige  Dörfchen  heissl  Pont, 
zwei  Stunden  von  Gious  oolfernl.  Hier  liffnet  sich  jener 
Thalwinkel,  und  man  gewahrt  unrern  den  (ilcischer,  der, 
bis  in  den  tipund  uiedcrsteigend.  das  Thal  umschliesil  OD<t 
von  einem  Kranz  schneeiger  (iipTel  gekrönt  ist,  welche  in 
der  Masse  des  Grand  l'aradis  geboren.  Sie  schetden 
das  Savaranche-Thal  von  der  Valle  di  Locana  und  bilden 
eine  nur  für  kühne  Gemsjäger  überschreilbare  Marke  ge- 
gen dasselbe.  Wir  Hessen  diesen  vergletscherten  That- 
winket  zur  Seite  liegen  und  verfalgten  rechts  einen  berg- 
prad,  der  sich  in  langer  zickzackrürmigon  Ansleigung  ein  em 
schäumenden  Gletscherbache  entlang  gegen  eine  Felsen- 
wand  emporschwang,  die  jeden  Ausweg  in  ein  für  Reisende 
noch  zugängliches  Gebirgsrovier  zu  versperren  schien, 
wenn  nicht  die  höber  auseinander  tretenden  Gebirgsmasseo 
und  der  wasserreiche  Glclschcrbaeh  dafür  Zeugniss  abge- 
legt  hallen  ,  dass  da  oben  noch  ein  llochtbal  verborgeo 
sein  müsse,  Dieser  Bach  stürzt  in  schönem  Fall  iiber 
einen  Theil  des  felsigen  Bollwerkes  herunter,  und  der 
Anblick  dtcdcr  ganzen  Gestaltung  crinncrl  an  den  liang 
von  der  uotern  Sandalp  nach  ttbersand  im  Hintergründe 
des  LindlbaU.     Nach  einer  Stunde  Steigung  erreicht  man 


n 


bei  di^r  Ooit  d'Aroletla  dio  Höhe  Jenes  Bollwerks,  und 
nactiilein  man  sich  nocli,  dem  Dachgrtinile  folgend,  dorcli 
eis  liu^cliges .  mil  den  loUlen  Tannen  geziertes  Felsen- 
temiD  biodarchgcarheitcL  bal,  liegt  eine  baumlose,  teller- 
1  tben«,  mil  üppigem  Graswuchs  bedeckte  Alficnlläche  vor 
I  den  Waoilerer ,  welche  io  der  Länge  etwa  eine  halbe 
I  Slnoiki  und  in  der  Breite  eine  Viertelstunde  halten  mag, 
I  9»i  i»  etwas  versandetem  Belle  von  dem  in  mehrere 
L  Anne  zerlhoillcn  Thslb  dcbc  und  einigen  SciteobiicheD 
k^arcksrhliiogclt  itl.  Am  südlichen  Ende  dicxer  Alpen- 
Hjfichr,  wo  die  Ansteigung  des  Bodens  wieder  beginnt, 
H|kgt  dne  Ciruppc  dicht  in  einander  gebauter  steinerner 
IlMobültvn.  Dies«  isl  das  Alpengelande  von  Nivol6,  ['lau 
HIb  Nivul^  genannt.  Von  den  Alphtiüen  hinweg  scheinen 
Hicli  die  Weidhünge  etwa  uucb  eine  Stunde  weit  in  sehr 
Viu(Ur  Antleigung  bis  auf  die  Höhe  einer  flachen  Oebirgs- 
I  UmMIuok  hinoufiuiieheu,  welche  unter  dem  Namen  Col 
I  riiU  icrandc  Croix  de  Nivolc  bekannt  i!>t  und  einen 

I  (ItberganK  in  d»»  Tbul  Ton  Locana  gewährt.  Zur  Hechlen 

II  Irr  PuBOii-diirung  erhtibl  »ich  auf  lothrecht  abgeschnit' 
UtiMn  FvIsenpijBlAfiieDte  die  l'yrtituidc  des  Monte  Ga- 
H^sii,  tun  den  Hirten  von  Nivol«  kurcweg  la  Galiae 
Hnuanl,  —  während  zur  Linken  oder  östlich  ein  brcit- 
Hbwtttbier,  mitStrcifon  voo  ewigem  Sehnen  belegter  ßorg- 
Hkltvii  sich  nach  einer  kahlen,  scharfkantigen  KelsenspHie 
^wofliebl.  wckhc  den  Namen  aSoniuaite  du  Itcv  ers*^ 
^C|^iiesc  mag  cino  Höbe  von  »-IÜ.0OÜ'.  die  Galise 
^^^^Ki  nordwrürl*  von  der  Spitze  bis  zum  Fuss  mit 
^^^^Hnbsca  t'irupunzer  bekleidet  ist,  eine  solche  von 
P^^^sibou*  ü.  d.  M.  behaupten.  Westwärts  ist  der  Plan 
Mt  Nifole,  der  die  Natur  eines  ehemaligen  Seebeckens 
■■rratfcet.  vuu  einer  »teilen,  theils  begrasten,  theils  mit 
H|UbÜ0derudurchiogeneD.  e(^a  Ö—HOUScIiubhohej  Berg- 


—    12    — 

wand  eiDgeschlosseD.  Diese  bildet  die  Stafe  za  einer 
Hochterrasse ,  die  in  der  liöcbsten  Sommerzeit,  den  Rin- 
dern und  Schafen  treffliche  Weide  bietet.  Schnee-  nnd 
gletschcrreich  steigen  die  kahlen  BergGrsten  von  dersel- 
ben nach  den  Gräten  der  Gebirgskette  empor,  die  das 
Thal  von  Savaranche  von  dem  Val  de  Rh^mes  schoideB 
und  sich  an  die  Galise  anlehnen.  Wenn  man  die  geolo- 
gische Karte  der  Schweiz  nr  Hand  nimmt,  so  sieht  man, 
dass  diese  Gebirgskette  zugleich  in  geognostiscber  Be- 
ziehnng  das  granitische  Gestein,  ans  dem  der  ganze  Al- 
penkessel von  Nivol^  besteht,  von  dem  Gebiet  des  grauen 
Schiefers  des  Val  de  Rhemes  abgrenzt.  Oestlich  erheben 
sich  weniger  steil  Guferhalden,  steinreiche  Schaflriften 
nnd  Schneefelder  gegen  den  Grat,  der  die  Ebene  von 
Nivol^  von  jenem  vergletscherten  Thalwinkel  des  Val  de 
Savaranche  trennt. 

Die  schöne  Alpenfläche  war  von  Scbaaren  weidenden 
Viehes  belebt.  Nach  einer  Wanderung  von  2  Stunden« 
vom  Dörfchen  Pont  hinweg,  oder  nach  einem  Tages* 
marsche  von  10  Stunden  erreichten  wir  die  Hätten  vod 
Nivolö,  wo  wir  in  dem  wobleingerichteten  Stafel  des  Carlo 
Jocal  willige  Aufnahme  und  Herberge  fanden.  Die  Alp 
war  von  den  Bewohnern  erst  seit  14  Tagen  bezogen  wor* 
den.  Ihre  hohe  Lage  nnd  die  Einwirkung  der  nahen 
Schneefelder  und  Gletscher  auf  die  Temperator  halten  das 
Wachsthom  zurück  und  machen  ihre  Benutzung  nur  etwa 
während  6  Wochen  im  Spätsommer  möglich. 

Am  folgenden  Tage  verliessen  wir  frühe  unser  Nacht- 
quartier. Die  Gebirge  standen  rein  und  klar  am  wolken- 
losen Horizonte.  Statt  daher  einfach  dem  Col  de  la  grande 
Croix  zuzueilen,  führe  ich  Sie  mit  uns  auf  die  Spitze  der 
Sommit^  du  Revers,  um  von  da  mit  einem  einzigen  Blick 
ein  deutliches  Bild  der  Hochgebirgswelt  zu  erlangen,  in 


■crcu  ;>choosi  wir  nun  eingedrangen  siud.  Wir  bedüricn 
ktem  3  Stuniten.  Wenn  wir  uns  der  Pyramide  des  diprela 
DÜipm ,    bielcl   dieselbe    ein   'nlselzlichcs  Labyrinlh  wild 
ubiT  «inacider    gcwurfrncr  Fchslucke    von  allen  Dimcn- 
(ioacn  dir.     Mancher  Stein,  auf  den  sich  der  Fusi  tlem- 
ineti  tolIlG,  wanki;  mancher  klalTende  Schlund  ölTaet  sich 
i«iKli«n    den    aurgelhiirmlen  lUÖcken.     Ein   ^aiuer  llcr)r 
tOB  Trümnivrn  granilischcn  Gesteins  erliebl  sich  vor  uns; 
—  i'bauitscher    und    gewaltiger .    als    ihn    die  Trümmer- 
liaprrl  d«r  riebirg^massc  der  Grimsel    und  des  liotlhard« 
<artiictrn.  AurderSpittc.  aur  der  wohl  selten  ein  mensch- 
bcbrr  Kass  gcstaotlea  isi,  4'rlsfaco  wir  uns  an  dem  I'anu- 
,  da»  fich  mar  nicht  in  unabsehbare  Weiten  vor  uns 
trrliert,  dat  aber  in  schärferer  Ilegrcnzuog  des  Uori^onti 
fit  Ritd'T   des  Umkreises  gerade  um  desto  blarer  und  in 
Lftrcr  gsntrn  (irossarligkcit  vur  Augen  stellt.     Wenn  wir 
|«9ief»l  dt-o  südlichen  Halbkreis  betrachten,  so  erblicken 
r«ir  dicihl  zu  den  t-'iissen,  HOO — IIIOU  l'uss  lief  unter  uns, 
V«l  ■BsgcbreiletD  (jclildo,   aus    denen    dem  Auge  nichts 
I  k«Ufr  Frlgeoboden,  hie  und  da  von  einem  PliilEchen 
leerer  Scbafweidc  unterbrochen,  blendende  Schneefelder 
id  Trümmerhaufen  enlgegenstarren,     DicMU  lictilde,  die 
litn  Fuss    des    sieil    abfallenden    Gebirgsgrates  umriehen 
■tod  von  einem  von  der  Sommite  du  Revers  auslaufenden 
Bjvdt«  quer   durchzogen    sind ,    bilden  eine  Hochterrasse, 
pvetche    gvKcn  das  Thal   von  Locana  abrülK ,    durch    ihre 
tompriogende  rteslaltung  über  dem  Auge  den  Anblick  des 
1'halfrundci  selbst  rnlzicht.     Gerade  gegenüber,  als  süd- 
liche Einfassung  d»  Val  Locana,    erhebt    sich   in  seiner 
«tlden  Majestät  das  Schneegebirge  der  Levanna  ta  einer 
Höhe  Tun   ii.iiWi'.     Als  ein  Unggcdchnter.  scharfkantiger 
Röcken ,    bugcnrünuig    gekrümmt  ,    erscheint    der   Gipfel. 
■  Wände,  mit  ghinieodeoi  Firn  bedeckt,  aus  weU 


«4       


Uli 


ehem  hie  und  da  schwarac  Felsbänder  bervorbrccheD 
kl  ibrer  ganzen  Aasdebnun^  von  der  wellenfornnigen  Lini 
eines  deudicb  sichtbaren  FirnKchrondes  durchzogen  sine 
senken  sich  von  der  Gipfelkante  herab  bis  an  den  Fat 
des  Berges,  wo  sich  die  in  zerklüftete  Gletschermassfi 
auslaufenden  Firne  zwischen  den  vorspringenden  Felseo- 
rippen  in  die  kcsselförmigen  Schott-«  und  Alpengrootfe 
binuntardrängen ,  die  die  erste  Stufe  der  Abdachung  dd 
Berges  bilden  und  von  welchen  derselbe  scbroCT  und  wild, 
doch  zum  Tbeil  mit  Rasen  nnd  spXriicbero  Holzwnchse 
bekleidet,  gegen  den  Grund  des  Thaies  niederslelgt.  Du 
Gebirge  der  Lcvanna  zeigt  hier  In  seiner  äussern  Fora 
und  Beschaffenheit  eine  unverkennbare  Aehnlichkeit  nit 
der  Blümlisalp  im  Bemer-Oberlaiule,  wie  sich  diese  dca 
Wanderer  z.  B.  vom  Forggepass  oder  von  dem  Gipfel  des 
Hondsboms  darstellt.  Links  von  der  Levanna,  jedoch 
bedeutend  niedriger ,  dehnt  sich  in  langer ,  vielgipOiger 
First  die  alpenreiche,  braune  Gebirgskette  aus,  welche  dti 
Val  Locana  von  der  Valle  Grande  scheidet.  Hinter  ibrei 
Gipfeln  sind  noch  ferne  Bergzüge  sichtbar,  welche  <Ke 
südliche  Seite  des  Po^Thals  einzunehmen  scheinen.  Zur 
Rechten  der  Levanna  und  in  ungefähr  gleicher  Hohs 
reihet  sich  Schneegipfel  an  Schneegipfel,  theils  rundköpfig, 
tfaeils  firslähnlicb  die  weiten  vergletscherten  Firnhäage 
beherrschend ,  die  sie  umgeben.  Dieser  Gebirgskamn, 
dessen  einzelne  Gipfel  mehrentheils  noch  namenlos  sind, 
wird  mit  dem  allgemeinen  Ausdruck  Mont  Iseran  be 
zeichnet,  obwohl  diese  Benennung  streng  genommen  nor 
dem  am  westlichen  Ende  an  sie  gelehnten  Alpberge  la- 
kommt.  Von  der  böclisten  Kuppe  sich  ablösend,  erstreck! 
sich  ein  hoher ,  fast  horizontaler  Grat ,  als  Schlusswasl 
des  Val  Locana ,  quer  hinüber  an  den  Monte  di  Galisia* 
Dieser  Gral  gestattet  einen  Glelscherübcrgang  nach  de« 


—     13      - 

Vil  de  Tignes.  Der  Absturz  dcsscIbcD  sonkl  sich  in  steilen 
Firabüngm  horsb  bis  aa  ciucn  vorspringendcD  Felson- 
(örlel,  an  dpsspti  Fuss  sich  die  griioen,  mit  SchocebÜn- 
dern  und  kli>iii<-n  Sco'n  gezierten  Triften  der  Alp  Süruo 
atbrcilrn.  Man  übersieht  die  VerlieruugcD,  die  nuch 
hrischrn  der  Alp  und  ans  sich  tielinden  und  tneint ,  sie 
Wi  in  wenigen  Schrillen  und  fast  ebenen  Wegs  vom  las» 
m  (('preis  »US  zu  erreichen.  —  In  seiner  ganzen 
Kfliligkril  steht  der  brettf;ipl1igc  Monte  di  fialisia 
1  >ftaen  Kelsenabslurren,  seinen  Lawincnrunsen  und 
Sctoerbalden  und  luil  seinem  tief  herunter  hüngendea 
idiöaeB  Firn  vnr  uns.  Mit  ihm  beginnt  der  nördliche 
Btlblirct«  des  Panurama's.  Die  longe,  in  gleichrürmi(:cn, 
g  ober  die  Nnrnialhulie  des  Grals  ansteigenden  tüpfeln 
tick  aufwcrfcude  Ketle,  die  dasAlpenibal  von  MtuI6  vob 
4cD  Val  de  Rh^mes  scheidet,  liegt  als  ein  riesiger  Wall 
I  k»hkn,  »Clin coumgür tuten  Fels-  und  GerUII-Masiea 
tor  ans  aos^estrcckl.  Darüber  hinweg  gewahrt  mau  noch 
riaufaiB  htihe,  nriibelnstele  (ii|ifet.  die  zwischen  den  Ihü- 
I  von  lUi^mes  und  Grisanche  hegen  nnd  unter  dcneii 
rieb  die  Aig.  de  1a  Saasi^ro  hefindcn  muss.  Ja,  hinter  der 
Biaialilung  d««  Toi  de  Itossel,  über  welche  man  ins  Val 
de  Rh«mi't  ([elangl.  blickt  dns  befreundete  Anllit;c  des 
llootblane  hervor.  Jenem  Gebirgswallc  entlang  dehnt  sich 
"Mt  wiolerlicfae  Uuchlcrrasse  aus,  deren  Abstürze  die  Al- 
^yeaOjiclie  Tnn  \ivot6  westwärts  umschüesen.  Kleine  Sce'n, 
I  TUeit  noch  mit  blauer  Eisdecke  oder  mit  schwim- 
Mrnilvn  EicblUeken  bedeckt,  schimmern  aus  »chncoigen 
l'ricbtvrn  und  nui  dem  dunkeln  Grün  der  SchaftrJft  uns 
.ilfeg«n.  Näher  gewahrt  man  die  begraste  Niederung 
in  CuUc  de  la  Grande  Cruis.  Der  Plan  du  Nivolu  selbst, 
;  den  Lager  seiner  Sennltütien  und  den  gcsehlängeUen 
Afrüiidcn,  iil  in  tcluem  ganzen  Umf-tnge  als  das  ein* 


—     16     - 

zige  freondliche  LandschafUbild  miUen  in  der  Felien- 
and  Gletscherwildniss  sichtbar.  Fern  in  der  Flacht  des 
Thaies  von  Savaranche,  in  desien  Grund  jedoch  das  Ange 
nicht  zu  dringen  vermag,  erscheint  im  Silberglanz  ihres 
Eises  die  Pyramidenspilze  des  Grand  Combin,  und  etwas 
mehr  rechts  sieht  man  den  weissen  Kamm  der  Becca  de 
Cröte  Söche  an  der  Grenze  des  Bagne-Thais  erglänzen. 
Alsdann  folgen  in  scharfen  Profilen  die  Gipfelgeslallen  des 
Gebirges,  das  zwischen  dem  Thal  von  Savaranche  und  dem 
Cogne-Thal  aufgestellt  ist  Da  sehen  wir  als  äassersle 
Spitze  die  Pointe  de  Ruije,  darauf  folgt  der  schlanke 
Gipfel  des  Nomenon,  dann  der  Pic  de  Cogne,  der,  von 
hier  aus  gesehen,  seinen  schönen  Firnpanzer  verloren 
hat  und  an  dessen  kahlem,  felsigem  Absturz  man  kaum  noch 
eine  schmale  weisse  Kante  gewahrt  Endlich  thürmen  sich 
hinter  dem  niedrigen  Bergrücken,  der  das  Alpcnthal  von 
Nivol^  von  dem  hintersten  Thalkessei  des  Val  Savaranche 
abgränzt,  die  lirnbedeckten  und  reich  umgletscherten  Ge- 
stalten empor,  die  unter  dem  Namen  Giacchiaija  di 
Monei  oder  le  Grand  Paradis  bekannt  sind  und  deren 
Hauptkuppe  eine  Zierde  der  Alpenaussicht  von  der  Superga 
und  von  Turin  selbst  bildet  Sie  stehen  auf  der  Marke  des 
Thals  von  Locana  und  ihre  Formen  mahnen  theils  an  den 
hohen  Eisrücken  des  Schiossberges  im  Engelbergerthal, 
theils  an  das  Breilhorn  und  Tschingelhorn  im  Thal  von 
Lauterbrunnen.  Ja,  sie  erscheinen  fast  noch  riesenhafter 
als  diese.  Vermittelst  eines  aus  rauhen  Felstrümmern  be- 
stehenden Grates,  dessen  nördliches  Gehänge  in  weiter 
Ausdehnung  in  blendende  Schneefeldcr  gehüllt  ist,  schlies- 
sen  sich  diese  letzterwähnten  Gebilde  an  den  Gipfel  der 
Sommit^  du  Revers  an  und  vollenden  das  Bild  unseres 
Panorama's. 


17 


[j(D  die  Alp  StsroG,  des  heutigen  l'ages  Ziel,  zu  er- 
(«cliea,  kletivrieu  wir  mil  Vorsicht  an  dem  wusilichcn 
£pbüng«  des  tiipruls  herunler  und  gulangleo  sodaDD  über 
jei»  udc ,  vün  klciueo  ThalgrüiiUcii  uod  FeiseohügelD 
diirdi«cbQiUenu  Ilochlerrassc ,  bei  einigca  Alpeatoich^D 
iMbei,  bis  an  den  Fuss  des  Co!  de  la  Grandu  Croix,  wo 
vir  die  erslc  Spur  einoa  Pfades  anlraren.  Iiami-r  nuch 
■ifderslcigend,  öffnete  sieb  vor  anscrcn  Blicken  ein  grünes 
kckeo,  desKca  krcitrörmiger  Grund  von  einem  litblichen 
ilpcntce  ausgefutU  war.  Heichbfgrasle  llaldeo,  an  denen 
|te  oad  da  eine  ScnohiitlL>  klebte,  senkten  sich  ziemlich 
lUU  b«rab  bis  an  den  Hand  des  Scc's.  Der  Secablluss 
Mlilc  «ich  scbäumeDd  und  tobend  durch  eine  enge  i'cl- 
HHpklLe  heraus,  und  ei  schien  der  südliche  LTerrand 
ligcti  das  tieTcr  gelegene  Thal  in  einer  hoben  und  sleileo 
FelitnwaDd  abg<.'rissen  zu  soiu.  Vom  gegenüberliegenden 
Ufer  des  See'»  zogen  sich  die  grünen  baumlosen  Weid- 
ktoge  der  Alp  Seruc  in  sanfter  lloschung  empor,  und  man 
fiwahrle  am  obersten  Itando  der  Alp  die  Seonbultcn  am 
tut»  eine*  Wasserfalls,  der  sich  von  den  böber  gelegenen 
Ititea  berabslünle.  Wir  errcichlen  dieselben  nach  einem 
Mtrscti  TOD  2'/-j  Stunden  und  vermochten  uns  den  In- 
hbern  einci'  der  besser  aussebeuden  llullen  kaum  so 
cH  verständlich  zu  machen ,  dass  sie  zuletzt  begriffen, 
ir  otOcblen  hier  Herberge  nehmen.  Während  im  sogc- 
mtra  PajrsdWoste  der  Keisende,  welcher  der  Laudcs- 
ipracbs  nicht  kundig  ist,  sich  fassl  durchweg  mit  der  fran- 
(aiiftcbca  Sprach«  bchelfen  kann,  scheint  hier  im  Vsl  Lo- 
cana  icboo  ein  anderer  Volkscblag,  eine  andere  Sprache 
tiabeiiDiscb .  welche  in  einem  durchaus  unversliindlichcn 
ItolicnucheD  Tutois  sich  bewegt.  Die  steinerne  Hütte  ward 
tu,  l'rau  und  einigen  Kindern,  worunter  noch  ein 
icgeikiod,  bewohnt.   Das  Innere  bestand  in  einem  ein- 


I 


18 


sigcn,  ziemlich  dunkeln  Kaum;  denn  das  Liclil  drn 
•durch  die  nlfeno  Thürc  und  einige  Maaor$pallcn  hcrpin. 
I'ln  der  einen  Ecke  war  das  achmulzigß  Slrohlager  der 
Bpsilzer,  in  einer  andern  der  sparsam  uiilerhallcii#  Feu^r- 
hecrd.  in  einer  dritten  liess  sich  Ein  junges  Kalh  auf  spar» 
licherSlreue  vernehmen,  in  einer  vicrlen,  sowie  an  Wän- 
den und  Stützbalken  befand  sich  das  Hausgeräihe.  Hand 
und  Knize  schössen  aus  den  nnsteren  Ecken  und  Löcbera 
hervor,  und  zuweilen  suchte  das  Maullliier  oder  eine  neu- 
gierige Kuh  sich  durch  die  offene  Thiirc  noch  za  uns  la 
gesellen.  Alles  Beweise,  dass  hier  Menschen  und  Vieb 
In  (juler  Eintracht  mit  einander  lebten.  Mikh  und  Zieger 
einzige  Nahrung;,  mit  welcher  die  Familie  wäh- 
rend der  Alpzeit  hausballen  muss  und  die  auch  uns  dar- 
geboten ward.  Ein  Bündel  Stroh,  auf  den  harten  Stein- 
boden hingesireut  und  mit  einigen  alteu  Decken  über- 
■worfen,  war  unser  Lager  für  diese  Nacht. 

Der  Standpunkt  bei  den  Hütten  von  Serue  bietet  einen 
hübschen  Blick  dar  nach  jenen  Alpenseen  in  der  Tiefe, 
nach  der  Pyramide  der  Somtuit^  (In  Revers,  nach  d  n  be- 
glclscherleii  Gipfeln  zu  deren  Rechten,  welche  in  steilen 
Firsten  gegen  das  Thal  niederstcigen.  Mnn  sieht  in  den 
Thalgrund  selbst  und  in  das  weisse  Bett  des  Orco.  Jen- 
seits erhebt  sich  schon  näher  und  riesenhafter  das  (ilet- 
Bchergebilde  der  I-cvanna.  An  seinem  Fusse.  von  der  Alp 
gcruc  nur  durch  den  hintersten  ThaleinschnitI  geschieden, 
sieht  man  in  einer  von  kahlen  Firsten  eingefasslen  Mulde 
die  Alp  di'Üa  Cernera,  von  welcher  ein  Glclscherpass  über 
den  hohen,  fasst  borinzonlal  ausgespannten  Grat,  der  die 
Lcvanna  mit  dem  Gebirgsslock  des  Iserun  verbindet,  unter 
iem  Namen  Colle  del  Cami  hinüber  nach  ßonneval,  im 
Thal  des  Are.  in  der  Mauriennc  führt.  Westwärts  schliessW 


19 


Ftrae  des  [scrnn  und  die  Wunde  des  Celle  di  Galisia 
dm  nahen  Horizont  ab. 

Seboa  Tor  Sunnenaofgang  beraoden  [wir  uns  reise- 
taüf  vor  der  Hülle,  l'nser  Wirlh  ichickle  gicli  an  ,  sein 
HanHIiW  id  gürlen  ,  um  nach  Cereaolc.  dem  tiiichslon 
Dorff,  »ifdvrzuülei^en ,  während  ein  slämmiger  Aelpler 
ÜB  crfardi^riichen  ZurüsluDgcn  traf,  am  uns  bis  auf  die 
des  Col  di  Galiaia  za  begleiten ,  bis  wohin  Tür  den 
ttnnien  ein  Führer  unerlässlich  ist.  Als  die  obersten 
firnväadf  des  Mont  Iseran  nnd  der  Levanna  im  Strahl 
fit  aofgeht-nden  Sonno  »ich  rötbelen ,  machien  wir  uns 
Mt  den  Weg.  Anfangs  halten  wir  noch  wülirend  unpc- 
tot  einer  Viertclsiande  die  hintersten  TriTlen  der  Alp 
Strva  za  überschreiten ;  alsdann  Tührle  uns  ein  wenig 
btlraleacr  Schäferpfad  einem  steilen  Abstürze  entlang  qncr 
nfwirli.  r>ieser  Absturz  war  mit  spürliclier  Schafweide 
ttWKb««fi .  jedoch  traf  man  stellenweise  auf  kühle  Fels- 
urntn,  welche  die  begraste  Etliche  durchsclinilten  und  dem 
Fdsic  nor  geringen  Haum  zom  Slützpunkte  boten.  Etwa 
IW  Fa»«  lief  unter  uns  zur  Linken  lief  der  Absturz  ge- 
fn  das  Recken  eines  kleinen  Atpsee's  aus,  der  die  Thal- 
>ir1ierDDg  BusfulUe.  Zur  Rechten  stiegen  die  schrnlTcn 
fiM|;e  gegen  die  nnterslen  Felsköpfe  des  Monlu  di  Oa- 
<ia  empor.  F,s  bedarf  hier  schon  eines  schwindelfreica 
i4  geübten  Berggängers,  um  keine  Furcht  zu  empfinden; 
■an  der  Pfad  ist  schmal  und  der  Abüturz  glult  und  sctirofT. 
aer  terlor  sich  allmülig  vor  den  tlciieu  Wanden  eines 
Felseubandes,  welches  die  Gebirgsmassc ,  die  sich  nach 
dem  Col  di  Galista  lilnaufzJehl  ,  giirlciröinii{E  umschliosst 
vad  glWcbsam  di«  erste  Stufe  dazu  bildet.  Diese  Felsen- 
itofe  bat  eine  Hohe  von  einigen  hundert  Fuss  und  wird 
kleine  Colurel  gi'nanni,  ein  Name,  der  wohl  *jno- 
mit  Couloir  (Uinne,  Kehle. Hohlweg)  sein  dürfte;  denn 


• 
I 


—    20    — 

um  sie  zu  erklimmeo,  mussteo  wir  uos  durch  eise  solche 
Rinoe,  deren  Boden  mit  hartem  Lawincoschnee  bedeckt 
war,  emporarbeiten.  Dieser  Gang,  obwohl  etwas  mühsam, 
machte  sich  jedoch  ohne  Gefahr ,  da  die  Schneelage  an 
ihren  äussern  Rändern  geschmolzen  war  und  der  Foss 
auf- leicht  beweglichem  Steingerölle  Tritt  fassen  konole 
Höher  aber  erweiterte  sich  die  Rinne,  man  konnte  her- 
vorragendes Gestein  und  einigen  Rasen  ergreifen»  and  nach 
einem  Marsch  von  nicht  mehr  als  drei  Viertelstunden  be- 
fanden wir  uns  auf  dem  Höhenrande  des  kleinen  Colorel. 
Hier  bot  sich  uns  ein  neues  Gemälde  dar.  Wir  belratea 
eine  kleine  Ebene,  deren  Vordergrund  noch  mit  dem  dun- 
kelgrünen Teppich  kaum  aus  dem  Boden  gesprossener  Al- 
penkräutcr  bedeckt  war,  während  in  sehr  geringer  Entfer- 
nung davon  das  Schmelzwasser  des  Schnee's  kleine  Lachen 
bildete.  Hinler  diesen  lag  die  Ebene  mit  ewigen  Schnee- 
fcldern  belastet,  welche  sich,  sehr  sanft  ansteigend,  dann 
immer  steiler  etwa  1500  Fuss  hoch  bis  an  den  untern  Saum 
eines  zweiten  Felsengürtels  hinaufzogen,  der  den  höchsten 
Grat  des  Col  di  Galisia  krönte.  Dieser  obere  Gürtel,  der 
eine  Normalhöhe  von  3—400  Fuss  haben  mag,  wird  der 
grosse  Coluret  genannt,  und  unser  Führer,  indem  er 
auf  eine  Lücke  oder  schmale  Einsattlung  des  Grates  hin- 
wies, die  wir  dicht  über  uns  an  dessen  nördlichem  Auslaof 
gewahrten,  da  wo  der  Grat  sich  an  die  Masse  des  Monte  di 
Galisia  anschliesst  und  in  welcher  der  Schnee  fast  bis  an  den 
Rand  des  Grates  hinaufreichte,  bezeichnete  dieselbe  mit 
dem  Namen  ß ocche tta  di  Galisia.  Zu  unserer  Rech- 
ten war  die  Ebene  von  den  Felsköpfen  und  Geröllhalden 
des  Monte  di  Galisia  eingewandct.  Einzelne  Weideplätze 
für  Gemsen  zierten  mit  ihrem  schönen  Grün  das  kahle  Ge- 
hänge. Zur  Linken  zogen  sich  schöne  Firne  und  zerklüftete 
Glclschermassou  aufwärts  bis  nach  den  schncereichen  Hoch- 


-    21    - 

(fljlilen  des  Slont  IsersD.  i'icsc  Ebene  wir-1  Plamo  tlu 
IfrloIlB  gcoaant  and  mag  wohl  KOOO'  ü.  M.  liegen.  I>Ig 
£rilrtgung  di-r  Roc<'I)i.'Ub  schien  von  hier  aus  nichl  mehr 
■  fcbwierig  zu  »L-in,  und  mit  frOUlichom  Mulhe  selzUn  wir 
nuern  Wanderung  fori.  Nach  wenigen  Schrillen  belrateo 
vir  dcD  ewigen  Schnee.  Die  Masse  war  noch  nichl  erweicht 
ud  but  einen  angenehmen  Manch  dar.  so  lauge  es  über 
iw  Ebene  forlgiudc  oiler  die>c  nur  gemach  anstieg.  Mit  un- 
terer Erhebung  nahm  aber  die  Steilheit  des  Absturzes  zu, 
nad  «ic  wir  aus  dem  grossen  Colurct  näherten,  wurde  er 
lusteil  und  der  ächneo  so  harl,  dass  es  schon  einus  rosten 
rrtite»  und  einer  krliDigen  unerschrockenen  Haltung  be- 
•lurUc.  um  nicht  au*izugleilen.  Vorzugsweise  suchten  wir 
oiu  «rrltcflc  Schueeriancn  aus,  in  denen  vereinzelio  her- 
atigerullle  und  angeTrorne  Steine  dem  Ku.>s  einen  sichern 
Älül2|iuakt  gewührlen.  In  Zeiten,  wo  diese  Shneegehänge 
gbiittcfrureii  sind ,  muAS  ihre  Erklimmung  bedeutende 
Scbwieiigkcitcn  darbieten,  und  es  ist  dann  raihsam,  hiefür 
eine  spklere  Tageszeit  auszuwählen,  wo  die  Masse  durch 
eiDrn  erfaülilerca  ürad  der  Temperatur  so  weit  aufge- 
weicht in,  um  dem  Fuss  nichl  allzu  grossen  Widerstand 
rolgegenzuscIieD.  (llcichwohl  wäre  mit  dem  Ausgleiten 
kjüne  eigeoUicbe  Gefahr  vcfbunden.  weil  der  Absturz  sich 
fegen  die  Scbnve-Ebeiie  von  Uelotia  ausflücht  und  keine 
Felsrittc  oder  l'cisbänder  das  liehauge  durchziehn;  also 
4am  itor  Ausgk'ileude  neben  dem  Schrecken  nur  dcu  Vcr- 
4niM  balle,  sich  neuerdings  auf  eine  Uühu  Ton  1000  bis 
IMKI  t'uM  empur  lu  arbeiten,  bei  der  wenig  tröslliclien 
Aouicfcl.  ein  iwcitvi  Mal.  hinunter  zu  rollen,  wenn  er 
nelal,  atn  Ziele  zu  sein.  Wir  gelangten  indessen  glücklich 
bK>u  der  Stelle,  wo  sich  die  oberste  schmale  Schueekehic 
gtfVB  die  Oretlückc  hinaufzieht.  Hier  war  die  Schneewand 
Micb  ^or  ID  äberschreilcn,  um  das  Geslein  am  südlichen 


I 

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—    22      - 

Rande   der  Schneekehle  zu  erreichen.    Die  letzten  psar 
Schritte   mossten  kletternd   auf  dem   rauhen  Felsen  zu- 
rückgelegt werden,  und  nach  weitern  V4  Stunden  oder 
nach   einem  Gesammtmarsche   von    2V2  Stunden   standen 
wir   auf  der  Höhe   des  Col  di  Galisia.    Sfidlich  vom 
Uebergangsponkte  bildet  der  Grat  eine  kleine,  nindköpfige 
Gipfelorhebung,   deren  Besteigung  ich  jedem  Reisenden, 
der   diese   Gegend   besucht,   empfehlen    möchte.    In  40 
Schritten  steht  man  auf  der  mit  kleinzerbröckelten  Fels- 
trümmorn   und  einigem   Pflanzenwnchs   bedeckten  Höhe, 
circa  10,000  Pariserfuss  ü.  d.  M.,  und  geniest  von  da  eine 
Aussicht,  die  durch  die  Grossarligkeit  und  Schönheit  der 
Gebirgsformen  in  hohem  Masse  Ueberraschung  gewährt, 
Die  weite  Spannung  des  Querjochs,  das  hier  die  mäch- 
tige Gebirgskette  des  Kleinen  St.  Bernhards  mit  dem  Ge- 
birgszuge  des  Mont  Iseran    und   der  Levanna  verbindet, 
die  bedeutende  Höhe  und  seine  Lage  als  Wasserscheide 
zwischen  den  Thälern    der  Isöre  und   des  Orco,  welche 
in   ihrem    einander   entgegengesetzten    Laufe   die  breite 
Zone  der  Grajischen  Alpen  bis  an  die  schmale  Wand  des 
Col  di  Galisia   vollslündig   durchschneiden ,   —  gestatten 
wenigstens  nach  Osten  und  Westen  eine  freiere  Umsicht, 
als   sie    gewöhnlich    dem  Wanderer    auf  Alpenpässen  zu 
Thcil  wird;  wo  man  in  naher  Begrenzung  von  den  hohem 
Gebirgsmassen   umgeben    ist.  —  Wenden  wir  uns  gegen 
Osten ,   so   haben   wir  dicht  zu  unserer  Linken  die  von 
schneeigen  Kehlen  durchfurchten   und  auf  ihrem  Scheitel 
mit  einer  Firndecke  belasteten  Felswände  des  Monte  die 
Galisia,  welche  sich  über  unsern  Standpunkt  noch  etwa 
2000   Fuss   hoch   fast   senkrecht   emporlhürmen.    Rechts 
davon    erblicken   wir   die    Gralniederung    des   Col  de  la 
Grande  Croix,  und   hinter  der  scheinbar  unbedeutenden 
Spitze  der  Sommit6  du  Revers  treten  die  schönen  Gestal« 


llCD  Ji^  Grand  Paradis  hci 


.  Sic  zeigPD  uns  ihren  s 


Ijfn   Abstuft    gegen    das    Thal    von  Locana.     Zu  uiisercD 
iit  einem  schwindüchk-n  Abgrund,  in  den  die  über- 


I  Feliettmauern    de«  Grals   und  < 


tprklüfteU'i 


Idcrjedi-u  Augenblick  nit-derzusiürzen  drohen,  liegt 
Be  von  ßdutia  mit  ihrem  Schnectcfipich  und  ibrcm 
I  Cferrande.  Darüber  hinaasblickcnd  ,  ergötzl  sich 
Ige  an  dem  duDkt^in  Grün  der  Alpenthflen  von  Seme 
I  di-m  schinimernden  Spiegel  mehrerer  kleiner  Al- 
^CMCe'o,  welche  die  bockenrörmigen  Verliefungen  au9- 
lUUeo.  Tiefer  rdllt  der  Blick  auf  den  Thalbodcn  selbst, 
■mr  airbl  den  gesiblüngellen  Luuf  des  jungen  ,  kaum  den 
Elrlichi'rn  des  Munt  Iseran  und  der  Ga1i«in  enlsprungeneo  , 
Onro  Dnd  an  dessen  1  Ter  auf  der  schmalen,  begrasten 
TbiNolff  die  Scnnhüllen  von  Chafis.  Weiler  hinaus  ver- 
Wiidern  dii;  lücgungcn  des  Thals  und  dits  Nnheaneinander- 
Irvten  der  beidseitigen  Gcbirgshange  den  Anblick  des  Thal- 
bodens »elbst ,  abrr  man  kann  dessen  Richtung  auT  eine 
hag«  Sirerko  Terfolgen .  und  rem  durch  die  Thalllücht 
gewahrt  man  die  unabsehbaren ,  Tast  neblichten  Gefilde 
r  pi«munlesiscbcn  Ebene.  Zur  Rechten  des  Thaies  von 
J,i>caDa  liegt  diu  langgedcbnte,  wnid-  und  «Ipenreiche  ond  j 
in  gleicbrnrmigen  Gipfeln   ziemlich  scbarfkanlig  sich  aus-    ' 

idc  Itcrgkettc  ausgestreckt,  die  dieses  Thal  vun  der 
Valle  tiiandu  scheidet.  Sic  mag  eine  ^o^mothübe  von 
7000'  bebiuplen,  bis  da,  wu  sie  sich  in  einem  plUlzlicheo 
Anfschwung  an  diu  gewaltige  Levanna  anschliessl.  Dieses 
iMiIrre  Gebilde  erscheint  von  unserem  Standpunkte  hin- 
Ttg  nichl  mehr  in  seiner  breiten  Grslall,  in  welcher  sich 
desRCD  Eisllüchen  und  Gtetscbermulden  in  ihrer  ganzen 
EBtfaltang  vor  Augen  «teilen,  sondern  in  seinem  gcrAck- 
I  Qoerprulil-  Rechts  davon  Übersicht  man  die  wunder-  , 
^tctktaen,  im  Glanz  der  Sonne  sieb  spiegelndiu  Kirne, 


-    u   — 

wie  ein  Hermeliamanlel,  voq  schwärzen  FelskUppen  dorch- 
brochen,  aus  dem  Trichter  der  Ebene  von  Belolta  einige  , 
tausend  Foss  hoch  hinauf  bis  auf  die  Kappen  dea  MooC  ^ 
laeran  führen.  Milien  in  diese  Firne  verläuft  aicb  der  j 
Querdamm  des  Col  di  Galisia «  und  wir  sehen «  wie  der 
Firn  am  Rande  des  Absturzes  in  einer  Dicke  von  40  bis 
50  Fuss  auf  dem  senkrecht  abgeschnittenen  Felsen  lastet 
Wir  wenden  uns  jetzt  gegen  Westen,  und  da  Iriit  ans 
eine  neue  Gebirgswclt  entgegen.  Nachdem  daa  Auge  die 
unter  ihm  sich  ausdehnenden  Schneefelder  und  die  un- 
mittelbar au  diese  sieh  schliessenden  Weidbänge  über 
flogen,  blickt  es  in  den  engen  Grund  eines  alpenreicheo 
Thals  und  verfolgt  dasselbe  in  der  Ausdehnung  voa  etwa 
zwei  Stunden,  bis  sich  ihm  ein  geschlossenes  Thalbeckeo 
darbietet,  von  hohen  Gebirgen  umgeben,  auf  dessen  Wie- 
senfläche  ein  Kirchdorf  sichtbar  ist.  Das  Thal  ist  das  Vat 
de  Tignes,  der  Strom,  der  dasselbe  durchfliesst,  ist  die 
Isere  und  jenes  Dorf  trägt  ebenfalls  den  Namen  Vai  de 
Tignes.  Dort  macht  das  Thal  plötzlich  eine  Biegung  nach 
Norden  und  ist  dem  Auge  der  vorgeschobenen  Gebirge 
wegen  nicht  mehr  sichtbar.  Die  linkseilige  Thaleinfassung 
ist  von  den  hohen  Schneekuppen  des  Mont  Iseran  ge- 
krönt. Die  Firno  senken  sich  herab  bis  nach  einer  ge- 
wölbten Terrasse ,  welche  neben  den  zahlreichen  Lagern 
von  unvergänglichem  Schnee  mit  dem  kräftigen  Grün  wil- 
der Alpenlriften  geziert  ist  Von  dieser  Terasse  fallen  die 
Abstürze  steil  und  begrast,  in  der  Nähe  von  Val  de  Tignes 
schon  mit  schönem  Lärchengehölze  bekleidet,  in's  TbaL 
Einen  ganz  anderen  Charakter  trägt  die  rechtscitige  Ge* 
birgsbildung  zur  Schau.  Zwar  sind  die  untersten  Hänge 
ebenfalls  begrast  und  spärlich  bewaldet,  aber  schon  sicht- 
barer durch  rauhe  Felsmassen  unterbrochen.  Höher  vtrird 
das  Gehänge  kahl  und  wild.    Schneefelder  und  Firne  be« 


~     25     — 

■eil  and  füllen  die  Mulden  und  Schlnchli^n  aus,  und 
!r  ihnen  thürmen  sich  die  nackten  Kclswünde  der  Ge- 
gskell«.  welche  das  Tignes-Thal  vom  Val  de  Hhdmos 
iBRt,  mehrere  lausend  Vvft  hoch  Tasl  senkrecht  empor. 
I»  i;iganlifch<:  FeUenmauer  schliesst  sich  an  den  Monte 
(ialisia  an.  Durch  die  i'halulTDung  selbst  erschein!  ein 
ni  Ton  «nlfernteren  Gebirgen,  die  den  oberen,  sichl- 
eo  Theil  Aw  Tignes-Thsls  westwärts  hcgränzen  uod 
tB  ScbÖnheil  der  Formen  und  an  Erhabenheit  des 
nkters  dem  bisher  Gesehenen  nicht  nachstehen.  Gerade 
er  dem  Dorr  Val  de  fignes  steigen  die  Gebirgswände 
•teilen  begrasten  Halden,  an  denen  iheilweise  der  kahle 
I*  zu  Tage  britht,  im  einer  ansehnlichen  Höhe  hinan, 
wie  die  Cuultssen  der  beidseitigen  Tbalgehängc  in 
M  böbrrn  Thcileu  aaseinander  treten,  dehnt  sich  auch 
tr  enirerntcre  Gehirgskranz  weiter  aus.  Es  cnirallen 
b  uher  den  begrasten  Halden  weitschichlige  Alpenler- 
■ea ,  denen  kahle ,  zerklürielo  Kelsgipfel  entsteigen. 
kr  ifittcn  strecken  sich  langgezogene  t'elsfirsten  hin, 
reo  WUndc  schon  grosBonlheils  mit  ewigem  Schnee  ge- 
ikl  sind.  Auf  diese  liingebaul  und  von  blendenden 
nfflderu  umgürtet,  strecken  gewaltige  Schnechäupter 
R  »elUani  geformten  Gipfel  in  das  dunkle  Blau  des 
■mels.  und  es  mahiieu  dieselben  durch  Gestall  und 
be  tüuscbrnd  an  die  itiesrnhhupler  eines  Combin  und 
lia.  iNiemanJ  kuiinle  mir  ihre  Namen  nennen.  Es  sind 
■lüchligen  Gebirge,  die  iwinchcn  dorn  Val  de  Tignes 
1  ieu  Thälcrn  von  Leissc,  von  Chsmpagny  und  Pcisey 
|e*(cUl  *uid  und  sich  rechts  bis  auf  den  slafelfürmigen 
kn  irt  UoDl  Pdurrt  bei  St.  Foy  ausdehnen.  Sie  schei- 
\  «ich    bis   XU   einer   Mvcre^bühc    von    12,000'  xa  er- 

Üietes  Gemälde  von  Schneegebirgen,  das  fast  rings- 


um  den  Horizont  einnimmt  ond  nur  durch  den  EinscImiU    i 
des  Val  Locana  eine  kurze  Unterbrecbong  erleidet,  ver-    | 
leiht  dem  Panorama  des  Coi  di  Galisia  einen  so  erhaben«    j 
Charaicter,  wie  er  nor  im  innersten  Ranm  der  Hochaipea- 
weit  gefunden  werden  kann. 

Nur  ungern  schied   ich  nach  einem  Aufenthalt  von 
einigen  Stunden  von  dieser  herrlichen  Gebirgswelt,  die, 
durch  kein  Nebelchen  getrübt,  in  der  schönsten  Klarheit 
und  Milde  unter  dem  Himmelsgezelt  ausgespannt  war  und 
deren  feierliche  Ruhe  nur  hin  und  wieder  durch  den  Fall 
eines  Eiszackens   oder   den    Einsturz   eines  Gletscherge* 
wölbes  unterbrochen   wurde.    Unser   Führer   hatte   sich 
schon  früher  auf  den  Rückweg  nach  der  Alp  Serue  be- 
geben, und  ich  musste  es  nun  mit  Zahler  allein  versuchen, 
den  Weg  nach  dem  Val  de  Tignes  ausfindig  zu  machen, 
Schon  bei  einer  flüchtigen  Betrachtung  der  Lokalität  hat- 
ten wir  die  Ueberzeugnng  gewonnen,  dass  das  Hinunter- 
steigen auf  dieser  Seite  sich  leichter  machen  werde,  und 
unsere  Voraussetzung  wurde  nicht  getäuscht.  Ohne  irgend 
eine  Schwierigkeit,  viel  weniger  eine  Gefahr  zu  treffen, 
gelangten  wir  abwärts.    Gleich  Anfangs,  dicht  unter  dem 
Felsenkopfe,  den  wir  erstiegen  halten,  lag  ein  sanft  ge- 
neigtes Firnfeld  vor  uns,  das  wir  zu  überschreiten  hatten. 
Dann  wechselten  Schneefelder  mit  Geröllstrecken.    Kaum 
hatten  wir  aber  eine  Weite  von  20  Minuten  zurückgelegt, 
als  die  Schneefelder  schon  der  Schafweide  Platz  machten 
und   unser  Fuss  den  Rasenboden   betrat.    Von  Stufe  zu 
Stufe,  nirgends  sehr  steil,  gelangten  wir  tiefer.  Zu  unserer 
Linken    erblickten   wir  den  schönen  Gletscher   in   seiner 
ganzen  Ausdehnung,  der  vom   Mont  Iseran  bis  in    den 
Thalgrund  niedersteigt  und  dem  die  junge  Is^re  entströmt. 
Bald  entdeckten  wir  die  ersten  Spuren  eines  Pfades,   der 
uns  sicher  in  die  Tiefe  des  Thaies  leitete.   Allmälig  ver- 


27 


licbwatiden  dfe  schonen  Firnkappen,  deren  Anblick 
I  for  kuriom  noch  so  sehr  crgötzl  hatlc,  hinlir  den  näheren 
I  Toibcrgen ,  die  nun  selbsislandig  liervorlralen  und  zu 
I  bohen  (irbirKen  sich  zu  erheben  schienen.  Nur  die  Firn- 
Ikkppea  der  Ifierüiikolle  blieben  dem  Blicke  ofTen.  Indem 
r  Thil^ronde  angelan;;!,  schrillen  wir  ziemlich  ebenen  Weges 
IbilauswÜHs.  Kahle  Alpnciden  atngaben  uns,  anf  denen 
tiac  Schaar  Rinder  weidete,  ßegrasle  steile  Hänge  stie- 
gen in  beiden  Seilen  empor,  und  hie  nnd  da  schoss  als 
AwQuss  der  die  versteckten  Itochlhäler  ausfüllenden  Firne 
I  vildfir  Bach  aus  einer  schmalen  Felsenspalle  hervor 
oder  slürzlc  sich  in  schOnem  Fall  über  die  Fluhwand  hin- 
•nlrr.  liefuhrh'che  (iletscherpässe  sollen  über  diese  Firne 
blDÖbcr  in*»  V'al  de  llh^ntes  Tühren.  Menschliche  Wuh- 
waren  noch  keine  wahrzunehmen.  Die  Alphülten 
r«R  Weiler  answjirli,  von  uns  noch  durch  eine  Thal- 
Mgr  gelrenni ,  die  uns  jede  Aufsicht  nach  dem  liefereii 
lalgcljindc  verschloss.  Wenn  man  diese  Thalenge  er- 
reicht, drängen  tüch  die  steil  und  Tehig  ahgeNchnillenen 
krgwdndc  von  beiden  Seilen  so  enge  zusammen,  dass 
■ar  Kaum  für  die  Isere  übrig  hiriht,  deren  Wasser  slill 
wir  in  rinem  lirab  uiiler  der  Decke  von  l.awinenschnce 
foTlMrüntt,  der  in  der  schattigen  KluTl  dem  Sirahl  der 
^nne  selbst  bis  über  die  beisse  Jahreszeit  zu  trotzen 
«ermag.  Iter  steinige  Weg  ziehi  sich  elwa  hundert  Fusi 
aber  dem  Abgrund  der  rechten  Thalseile  entlang.  Am 
Ende  der  Kluft  älTnele  sich  vor  uns  in  geringer  Tiefe  ein 
laclier  Alpengrund  mit  einigen  rauchenden  SlaTeln,  und 
rtvas  entfernter  schimmerten  die  ersten  Hoggenfclder 
Bnd  die  Kirche  von  Val  de  Tigneg.  Cileichzeitig  er- 
freale  der  Anblick  der  schönen  Lärchen  waldang,  die  ml 
fbreta  wobllhaendeo  Grün  die  Gcbirgshalden  zu  schmtickeo 
brgann.  das  Auge.     Bei  den  Alphüllen  machten  wir  llilL 


n 


L. 


I 


—     28    — 

Es  waren  die  Stafeln  des  Berges  St.  Charles,  welcher 
mit  60  Stück  Kühen  hezogen  wird.  Wir  halten  dieselben 
vom  Col  hinweg  in  Zeit  von  anderthalb  Stunden  erreicht. 
Es  war  mir  angenehm,  in  französischer  Sprache  begrüsst 
zn  werden.  Der  Senn  war  sehr  gefällig.  Er  fährte  uns 
in  den  Kasespeicher  znr  Besichtigung  der  diessjährigea 
Sommerprodttkte  und  reichte  uns  erquickende  Milch,  Brod 
und  Berg9peise  dar.  Der  innere  Raum  des  Ebuptstafels 
war  hell  und  geräumig  aus  Holz  gebaut;  die  Gerithschaf« 
ten  waren  sauber  gehalten  und  alles  zeugte  von  Ordnung 
und  selbst  einigem  Corafort.  Hier  wäre  der  passende  Ort 
für  die  Wahl  eines  Nachtlagers,  wenn  man  vom  Val  de 
Tignes  aus  den  Col  di  Galisia  übersteigen  wollte;  was 
jedenfalls  für  denjenigen  Reisenden ,  der  an  schwierige 
Bergwanderungen  nicht  gewöhnt  ist,  rathsamer  wäre: 
denn  nicht  nur  hätte  er  hier  ein  bequemeres  Nachtlager, 
als  auf  den  Alpen  des  Locana-Thals,  sondern  der  Gewinn 
bestände  hauptsächlich  darin,  dass  er  an  den  Schneefeldern 
des  grossen  Coluret  leicht  und  rasch  hinuntergleiten  und 
auf  diese  Weise  fast  eine  Stunde  Zeit  ersparen  könnte. 

Indem  wir  nach  flüchtiger  Hast  die  gastlichen  Hütten 
von  St.  Charles  verliessen,  überschritten  wir  auch  bald  die 
Grenze  der  Alpweiden  und  kamen  durch  schOne  Wiesen 
und  Roggenfelder.  Am  linken  Ufer  der  Isäre  lag  das 
erste  Dörflein  mit  dem  Namen  Fornet,  von  wo  man 
nach  dem  Col  d'Iseran  hinansteigen  kann.  Es  war  heute 
das  Fest  von  Maria  Himmelfahrt  und  die  sauber  geklei- 
deten Jünglinge  und  Mädchen  des  Dorfes  belustigten  sich 
im  Wettlauf  diessseits  und  jenseits  den  blumenreichen 
Ufern  der  Is^re,  um  sich  weiter  unten  auf  einer  beide 
Ufer  verbindenden  Brücke  wieder  zu  vereinigen  und  paar- 
weise nach  der  Kirche  zu  wallen,  wo  sich  die  Festgänger 
versammelten.    Nach  einer  kleinen  Stunde  Wegs  von  St. 


—     29     - 

"iuch  wir  das  Dorr  Val  de  Tifocs 
ftiehl,  wo  sicli  das  Thal  plüUlicti  auch  Norden  umbicßt 
ai4  4m  nbtrrste  ßvckcri  von  den  lierereo  GrüDdeo  durch 
riar  »cfamalt:  jäli  abrilteiid«?  Scliludil  geschieden  isl-  Ucf 
\ü  de  Tiitflps  tMl  die  AnKicIil  der  Schneebergo  fast  gnos 
ifnchwantlen.  Alan  ^owalirl  nur  oocli  den  weissunisiium- 
Itn  Cul  di  Galiiia  nud  den  icUneebcdcckteD  Kopr,  der  »ich 
iiitlicli  ütiur  il«in  (^ol  d'Ueran  erliebl  und  hier  mit  dem 
Kamen  la  Vslluiiette  belegt  wird.  Auch  wosilicher 
Unint  Ducti  in  der  Richtung  gegen  Uiltag  ein  blendender 
tirnkaram  Kum  Vorscboin ,  der  den  Namen  Aux  Kours 
iti^L  Ini  üebrigea  wird  das  Hache  Thalbcckcu  von  ab- 
ftrundelen,  durch  tioro  Einschnitte  von  einander  ab|;e- 
I6i4a  Grbir^sforniea  umkränzt,  deren  Fuss  vun  ttirdicn- 
«•M  Qwgärlei,  die  oberen  Tlicite  aber  mit  scböoeu  Al|)- 
wHdeo  bedeckt  und  mitunter  von  Felsgipft-In  gekrönt 
lind.  —  Sowie  man  durch  jene  Scblucbl  binunlcriehreilel. 
■&  tler^^n  waidichler  Tiefe  die  Uere  wild  und  laut  über 
Felulück«  lobt,  und  sivh  allmälig  der  Itiickbük  nudi  dem 
Crauodficheo  Geiünde  vun  Val  de  Tignus  verliert,  entdeckt 
du  Aagt  Uiiilauswärts  in  dem  engen  Uaume  der  sich  üfT- 
Wde«  Thalschluebt  eine  von  lilelscbern  (ti-'^chinückle 
PjTwalde,  welche  durch  ihr  acharrgexelchnoles  l'rotil,  wio 
dircb  ihre  llobc  und  malerische  Schouheit  an  die  (icbilda 
«aer  Aig.  Verte  oder  Aig.  du  Glacier  der  Muniblanc-kella 
trinacrl.  Es  iiil  diess  die  Aig.  Uousso  bei  S.  Voy, 
dort  der  Uotit  l*(iurri  genaunl.  Die  Scbluclit  mündet 
ia  rtnrn  Thnibodro  aiix,  dessen  Itudcn  schon  reicblicltcr 
■tl  fflauiplaucn  und  Ueuguiern  iiberdeekt  iil-  Mehrere 
ltar[|rnppcn ,  welche  lar  Kirchgemeinde  Tigncs  gc- 
btirei,  (l«rca  d»  stille  Gelände.  Das  DurrTignes  mil  der 
Urctl*  mag  UMfi;eführ  eine  Slundu  von  \al  de  Ttgoei  enl- 
(oral  seia  und  livgl  nach  UcaumunI  3366  l'ariierfuss  li,  M. 


—    80     •- 

Oesilicb  stürzt  sich  cid  schöner  Wasserfall  ober  die  Fels-    } 
wand   beranter.    Die   höheren  Gebirge  sind   dem   Aoge    \ 
durch  die  nächste  Tbaleinfassang  entzogen,  die  aber  selbst    i 
durch  wilde  Gipfelgestalten  sich  auszeichnei.    Namentlidi 
steigt  auf  der  Seite  jenes  Wasserfalls  ein  Fel&horo  in  die 
Lüfte,  das  zwar  von  kleinerem  Masse,  aber  an  Form  md 
Nacktheit  an  das  Mallerhorn  bei  Zermatt  erinnert    Voa 
Tignes  führt  der  Celle  della  Goletta  hinüber  in*s  Val  dt 
Rhömes.  —   Hat    man    die   kleine   Thalebene   mit   ihrea 
Häusergruppen  in  Zeit  von  ungefähr  einer  halben  Sloode 
durchschritten ,  so   scbliesst  sich  das  Thal  und  man  ge- 
langt in  eine  neue  Schlucht,  die  gegen  die  tieferen  Thal- 
becken  niedersteigt.    Die    Thalwände   drängen    sich  fast 
drohend  zusammen  und  lassen  nur  eine  enge  Spalte  übrig, 
welche  dem  tobenden  Strom  kaum  Raum  iässt,  der  sich 
wülbend  und   lärmend,  Fall  über  Fall  durch  das  felsige 
Bett  hindurch  windet  und  stellenweise  fast  dem  Auge  ent- 
schwindet. Der  schon  breiler  und  besser  angelegte  Saum- 
weg führt  hoch  über  dem  Abgrund  der  linkscitigen  Thal- 
wand entlang  eine  Strecke  weit  aufwärts»  um  sodann  um 
so  rascher  zu  fallen.  Eine  kräftigere  Vegetation  ist  schon 
bemerkbar.    Man  durchwandert   einen  stolzen  Wald  von 
hohen,  dickslämmlgen  Lärchen,  Rolhtannen  und  Weiss- 
tannen,  der  den  Gebirgshang  bekleidet.  Am  Ausgang  der 
Schlucht  öffnet  sich  neuerdings  ein  abgeschlossenes,  schat- 
tenreiches,  tief  in  den  Scbooss  des  Gebirges  versenktes 
Thalbecken,  dessen  schmaler  Wiesengrund  mit  den  wilden 
Umgebungen  fast  an  das  düstere  Bergthal  von  Trient  mahnt. 
Nach  einem  Marsche  von  anderthalb  Stunden  von  Tignes 
hinweg  überschreitet  man  bei  einem  kleinen  Dörfchen  die 
Isöre  und  gewinnt  deren  rechtes  Ufer.    Bald  verengt  sich 
das  Thal  wieder;  Waldung  umgürtet  bis  weit  hinauf  den 
Fuss  der  beidseitigen  Gebirge  und  der  Weg  führt,  hier 


—     3t     — 

Mwu  «i»l€igen(f.  dort  sich  lenkend,  stets  in  anseholicher  | 
Uobe  über  die  Is^rc  hinaus.  Hie  und  da  muss  das  Bett 
riars  trildrn  SeJIenRewtissers  überschriUen  werden,  das, 
luf  UDticlitbarvn  Giflschero  cotspriagend.  längs  der  »teilen  1 
Rergtultl«  hurDnIerichiesst.  NBcfadem  man  bei  einigen 
TfreinzeKen  iläuiiern  vurbefgewanderl,  wird  die  tie(;end 
immer  enger  nnd  einsamer,  fast  andcrllialb  Stunden  lang 
|tIiI  FS  durch  dunkle  Gehölze  fürt,  indem  man  Vorsprnng 
SOI  Vorsprang  des  Gcbirgabfallcs  umgchl.  Nur  der  zu- 
weilen sich  (ilTnende  Klick  auf  zahme,  reich  cullivirte  Iturg- 
hohen,  die  fpro  in  der  Flucht  de's  Thaies  erscheinen,  las- 
UB  den  Wanderer  ahnen,  dass  er  aus  der  Wildnis»  und 
FiDiamkeil  des  Hochgebirges  einer  rreundlichcren ,  im 
lachenden  Hell  der  Frnchlbarkeil  prangenden  Gegend  zu- 
nlt.  Zur  Linken  hört  man  lief  unter  sich  das  Gemurrnel 
der  Is^c  and  sieht  das  dunkelgrüne  Wasser  in  dem  mgen 
Febrobelte  nngesliim  sich  hiodurrlizwätigen.  Am  jensei- 
ligeu  ITer  Ihroot  auf  einem  hohen  Fclaenhügcl  eine  weisso 
Kirthe.  Hoher  steigt  das  steile  GehÜngo  grüner  Alpen 
inpor.  Ms  ist  *on  den  weissen  Gipfeln  des  Moni  Pourri 
fekrönt,  auf  die  man  mit  Bewunderung  hinaufblickt.  Eia 
Eranz  tun  GIcIschorn  umgibt  sie,  die  Ibeils  als  weiss- 
tdiimmernde  Bastionen  die  hohe  grüne  Gebirgswand  zie- 
NQ  oder  (ungenfnrmig  an  derselben  herunterhängen,  und 
41«  Bäche,  die  dem  ewigen  Eise  enlüirssen  .  schweben 
|ieicb  äilbrrbdndcm  an  dem  Absturz  und  bilden  male- 
rische l^scaden.  — '  Wenn  man  endlich  bei  dem  Dörfchen 
la  Thutle  de  SL  Foy  aus  dieser  Tbnleiige  herausirilt 
nach  dem  eine  halbe  älonde  davnn  enifi-rnlen  Kirch- 
iorte  SL  Fo;  herunlersteigl,  so  gewinnt  die  ganze  Ge- 
«ie  durch  Zaubcrschlag  einen  anderen  Charakter. 
[Um  breiter,  grüner,  baumrcicbcr  Thalbodcn,  von  der  berft 
'diiO|ca,    breitet   sich  in  den  Füssen  de«  Wanderen 


-     82    — 

aoi.  Die  Berglehnen  treten  auseinander  and  si 
grünen  Terrassen  and  reiclien  Kornfeldern  gese 
und  belebt  von  Dörfchen  und  Häosergrnppen,  die  1 
an  dieselben  angel^lebt  sn  sein  scheinen.  BIj 
düslere  Tannwaldimg  hinter  sich  und  ergötzt 
deoiL  Anblicif:  der  herrliche»  i^a^baumwälder ,  mil 
jetzt  die  Abhänge  und  der  Thalboden  geziert  sind.  ; 
liegt  noch  in  massiger  Höhe  üb^r  der  Thalebene 
ein.  ansehnUches,  mit  mehreren  Wirthschaflen  heg 
Dorf.  Man  geniessl  von  hier  einen  malerischen  Rü 
anf  den  .Mont.Ponrri,  dessen  weisser  Gipfel  mil  d« 
gletscherten  Fimbuchten  hoch  über  den  bewaldetei 
tront  and  in  seiner  leuchtenden  Gestalt  der  Gipfe 
des  Balmborns  und  des  Allels  im  Berner*  Oberland 
lieh  siebt.  Von  St.  Foy  führt  ein  Bergpfad  über  d 
du  Mont  nach  Val  Grisanche.  Aus  dem  Thaleinschni 
die  Richtung  des  Passes  verrälb,  fliesst  ein  Seitenge 
hinunter  in  die  Is^re  und  bildet  einen  hübschen  Fi 
Wir  hatten  nach  einem  Marsche  von  7  Vi  St 
?om  Col  di  Galisia  hinweg,  St.  Foy  erreicht  und  d. 
ein  ganz  comfortables  Quartier  gefunden. 

Bei  St.  Foy  endet  das  eigentliche  Val  de  Tigne 
Thal  führt  von  hier  an  den  Namen  Val  d'lsör* 
wird  breiter,  offener  und  fruchtbarer  und  zieht  siel 
2  Stunden  lang  in  westlicher  Richtung  fast  eben  fo 
zu  dem  grossen  Dorfe  Sccz,  am  Fusse  des  klein« 
Bernhards,  von  wo  dasselbe  bis  nach  Moutier  südwe 
Richtung  annimmt,  um  dann  in  einem  grossen  nörd 
Bogen  wieder  in  dem  weiten  Becken  von  Grenobh 
zumünden. 

Ich  schliesse  hier  meinen  Bericht  über  den  flüc 
Sprung  in  das  Herz  der  Grajischen  Alpen,  und  biti 
nachsichtige  Aufnahme  und  Benrtheilung  desselben. 


C»  Brunner  II.^  Bweljfthrlye  tteiibaeh- 
luaseii  über  die  Temperatur  des  Wag« 
■era  T«n  Ziehbrunnen» 

Vorgelegt  den  2.  Februar  IS55. 

Die  Dördlicb  von  Bern  gelegenen  Landhäuser  be-« 
ziehen  ihren  Wasserbedarf  ans  Ziehbrunnen,  welche  über- 
lU,  wo  man  durch  den  Humus  auT  das  diluviale  Kies- 
liger  gräbt»  das  vorlr«(tlichsle  Wasser  in  reichem  Masse 
liefern  • 

Das  ganze  Kicslager  ist  mil  Wasser  imprägnirt»  und 
so  tief  ab  der  Schacht  in  dem  hLiese  niedergeht,  so  hoch 
steht  während  des  ganzen  Jahres  das  Wasser  in  dem 
Bmnnen.  Wird  der  Letztere  ausgepumpt,  so  füllt  er  sich 
in  wenigen  Stunden  bis  zu  dem  constantcn  Niveau  wieder 
ao.  Diese  schnelle  und  fortgesetzte  Erneuerung  des  Wal- 
lers in  den  Brunnen  beruht  nicht  allein  auf  der  Herslel- 
Ib»;  «les  aDgemeinen  Niveau's ,  sondern  auch,  in  dem 
Harken  aeitlicben  Abflüsse,  welchen  das  Horizontalwasser 
in  dem  nahe  gelegenen  tiefen  Thaleinschnitte  des  Aar- 
lanfes  vom  Altenberg  bis  zum  W}ler  findet,  wo  es  sich 
in  reichlichen  Quellen  in  den  Fluss  ergiesst. 

Nachdem  ich  in  den  Jahren  1817  bis  18i9  gemein- 
schaftlich mil  Herrn  v.  Fiscber*Oosier  die  Temperatur  des 
Thoneraee^s  in  verschiedenen  Tiefen  und  in  allen  Jahres- 
zeiten Botersucht  halte*),  scliicn  es  mir  nicht  uninlcres- 
saot,  auch  den  Eintluss  der  Jahreszeit  auf  die  Temperatur 
jraes  unterirdischen  Sees  zu  kennen. 

Ich  wählte  hiezu  den  Ziehbrunnen  auf  dem  Spital- 
ackergute  des  Herrn  Brunncr-Sulcr,    welcher  bei  einer 

*)  üeclifrelies  nur  la  tempemture  du   lue  de   Thoune.     MimoirM 
^  b  soeMU  de  Physiquc  de  (Jeneve.  Ibif). 

(Bera.  MiicheU.    Febraar  Ib&ti.) 


-  «♦  — 

Tiefe  TM  SS  Fun  eines  eonsimten  W«mc 
iMt,  md  denjeaigeD  anf  dem  zeho  llinot« 
Ann«  Breitfeld  des  Hemi  Brnoner-Lfilhar 
einer  Tiefe  ton  85'  ^ineo  Wassenland  Yon 
Dm  lIieraiOHietriscbe  Inf  Iromenlt  dessei 
diente,  iat  da»  in  der  anfcef&lirten  Abbandlonf 
TliemioaMler,  welchea,  Yon  einer  gesclilosse 
nmgebent  ib  einem  weiteren  gUsemen  Ge 
Endet  Wird  das  Instrument  an  einem  Seile  i 
des  Scfaadtei  Yersenkt,  so  railt  sich  allmäli 
Gefiss  mit  Wasser,  welches  einerseits  sein 
dem  llessinstramente  mitlheiltt  anderseits 
aidien  das  Letitere  vor  Veränderung  schfil 

Das  Instrument  wurde  jeweilen  wenigste! 
im  Wasser  upid  iwar  auf  dem  Grunde  des 
lassen.  Meistens  wurde  die  erste  Beobachtoi 
iweiten  Verspicb  controlirt. 

Die  Ergebnisse  sind  in  folgender  Tabel 


•849,  ^ 

10.  Juni  9J3  C 

M.    »  9J7 

18.    »  9,05 

6.  JuU  9,14 

15.   »  9,ia 

81    »  9,09 

88.    »  9,15 

8.  August  9,15 

7.  ,  9,17 
la  »  9,80 
M.  »  9,88 
»      »  9.17 


ftfiit  ttikmilktng. 
1949. 

SUUraMM«  Mrf  4«a 
SfitalMker. 

9.I9  C 

Blehbranm  Mf  it 
■nithU. 

9.58  C 

».        » 

9.38 

9.36 

tt.        . 

9.87 

9,34 

1».        . 

9.38 

9.38 

«.        . 

9.37 

9.45 

4.  October 

9,41 

— 

11       » 

9,39 

9.45 

»a     . 

9,45 

9.57 

«.     » 

9,31 

— 

IOl  Noteaber 

9,48 

9.50 

18.         . 

9.31 

— 

»         . 

->. 

8.75 

13.  Deeenber 

8.76 

8.51 

IBM. 

t  Jmmt 

8,91 

7,83 

11     . 

8.81 

7^ 

«.     » 

9.03 

8.05 

19t  Feknnr 

9,85 

— 

«.       » 

9.88 

736 

17.  Hin 

8.90 

— 

ü  April 

— 

7,54 

J4.     . 

8.98 

7,69 

§.  Mai 

9.00 

7.76 

«.    . 

8.99 

7,90 

II.    , 

8,99 

8,14 

11.  Jnai 

8.98 

8.13 

S.  Jali 

9.00 

— 

14.  Aofoat 

— 

8.88 

1  October 

9,41 

9.36 

».      • 

— 

9M 

—    «6    — 


Tai;  der  BeolMchtuiig 

Spitalaok^. 

BreKfel«». 

1850. 

0 

•     0 

10.  Nov«mber 

9^9  C 

9.60.  C 

24.        • « 

p 

9.39 

26.  Debeinber 

9^7 

8.60 

1851. 

\  ' 

13.  Februar 

9,29 

8,06 

14  März 

8-95 

7.46 

3.  Aprtl' 

'sß 

7.57 

6.  Mal     ' 

8;8^ 

7.49 

1.  Juni 

i;98 

— 

15.  inii 

'9'.05 

•'SA6  ' 

13.  October 

9.87 

A^i  jdiesen  BeobachliiDg^en  ergeben  sich  to\f<dnit 
Schlüsse: 

1]  Wenn  man  von  einzelnen  UnregelroiissigIkciteD, 
weicht  üarch  auffallende  alliiere  Temperalnr-  VerlMlMbiMe 
bedingf'sTnd,  abstrahirt,  so'^^gt  sich  folgender  Gang  dtlr 
Tempcratbr:  In)  Monat  Joni  ^beginnt  die  Temperatur  de« 
Wassers  zu  steigen ,  erreicht  ein  Maiimum  im  October 
und  NciVember,  fällt  dann  iiii^mlich  rasch  und  gelangt  in 
Hai  auf  ein  Minimum. 

2)  Die  grössten  l'nlerschiede  zwischen  Sommer  vbU 
Winter'^belragcn  im  Brunneiir  auf  dem  Spitalacker  O^JC 
und  aof  dem  Breitfeld  2M.* 

3)  Die  mittlere  Jahresbmperatur  betragt: 

Ziehbronnen  auf    Ziehbrunneii  Mf 
dem  Spitalacker,      dem  Brtltfcld. 

vom  Juni  1849  bis  Juni  1850  9,07  8i51 

„        1).  1850   »       ),     1851  9,20  8,44 

£8  iM  somit  das  Jahresmittel  in  dem  ZiehbHiDDeti  des 
BreitfelfM-',  welcher  einen  Wasserstand  von  16  Fuss  Mit 


ei  Eitttnil  des  WiMlers  *e  lieforM  SciiicIillM  «ciNHrtI 
ifchiMf ,   wilH-nd  der  Sosmer  »»r  MiMr  hii|riii>i 

lei  dieser  oa^leieWn  Mittlieilttngsteil  der  Wirm« 
üaHe«  welche  on  so  verscbiedmc r  i$l«  j«  $fiS$$H^  d(« 
ennaise,  nvss  datier  die  Temperatur  der  Meiafi^rfNi 
ersaole  dem  Jahresmittel  der  Lafttemptratur  nihtir 
o,  als  diejenige  der  hohen  Säule,  und  fteuiu  |r«^nnill« 
irird  die  Tcmperatur-Beobacbtuair  jeder  WiMarmitti« 
lilbcr  dem  wirklichen  Jahresmittel  steti  ein  tu  kleine» 
Itat  liefern. 


B.  Stiider^  filier  Glelneheriirhlllf» 

ierr  Desor  zuerst  hat  dem  mrrkmürdl|ron  OoKttnilU 
hen  den  tieferen  gerundeten  Felsoii  dc«r  llo€ltgeblr||it 
len  ihnen  scheinbar  aufsitienden  scharfen  und  ladMf  • 


—    88     - 

teo  Gräten  grössere  Aafoierksainkeit  gewidmet  uni  4k 
Abrandang  und  Politur  der  unteren  Gehänge  «os  der 
Reibung  der  vorzeitigen  Gletscher  hergeleitet.  Die  Sleis* 
art  der  oberen  und  unteren  Felsen  ist  dieselbe,  die  Gneii* 
tafeln  und  Schiefer  setzen,  oft  verlical,  aus  den  oberei 
Gräten  in  die  unteren  bauchigen  Gehänge  fort,  die  Liaie, 
weiche  die  gerundeten  von  den  steilen  zerklüfteten  Foi^ 
men  scheidet,  bezeichnet  die  obere  Grenze  der  aitea 
Gletscher.  Herr  Desor  schätzt  diese  obere  Grenze  ioder 
Nähe  der  höchsten  Gipfel  in  runder  Zahl  auf  3000 "". 

Die  Beobachtungen  meines  Freundes  beschränktea 
sich  fast  ausschliesslich  auf  die  Umgebungen  der  Grimsel, 
und  nur  nebenbei  führt  er  an,  dass  auch  bei  Zeraatt  onl 
in  Formazza  ähnliche  Verhältnisse  vorkommen.  Wer  die 
Alpen  in  weiterer  Ausdehnung  bereist  hat,  erinnert  sich 
aber  wohl,  in  Piemont,  Graubünden,  Tyrol,  Kämihen  den- 
selben auffallenden  Contrast  in  den  Formen  der  höheren 
und  tieferen  Gebirge  gesehen  zu  haben.  In  Bünden  oad 
Tyrol  drängt  er  sich  vorzugh'ch  dem  Auge  auf.  In  neb* 
reren  Fällen  mag  der  Unterschied  der  Formen  allerdings 
in  der  Verschiedenheit  der  Steinart  seine  Erklärung  fin- 
den ;  in  der  Uegel  ist  er  aber  wohl  nur  ein  äusaerlicher. 
Der  Geolog  wird  beide  Fälle  leicht  unterscheiden,  selbst 
dann ,  wenn  die  untere  Steinart  verdeckt  ist.  Bei  hori- 
zontaler Stratification  ist  eher  das  Erstere  anzunehmen, 
bei  verticaler  wird  man  eher  auf  Gletscherschliff  scbliessen. 

Im  vorigen  Sommer  hatte  ich  Gelegenheit,  die  Er- 
scheinung in  ausgezeichneter  Weise  zu  beobachten.  Ich 
befand  mich,  gegenüber  Brieg  im  Wallis,  auf  dem  hohen 
Rücken,  der  das  Thal  von  Bcllalp  vom  Gredetscher-  oder 
Mundthale  scheidet.  Die  unteren  Gebirge  zeigten  sich,  in 
der  ausgedehnten  Umsicht,  bis  in  eine  fast  überall  gleiche 
Höhe,  auf  beiden  Seiten  der  Rhone ,  auffallend  bauchig, 


89    - 


vtgSnilloa  bekleidet;  die  höheren  GipTcI 
and  ririilc  wsrcn  fcltiel.  gleil  und  nackl.  Das  Biall  XVlil 
dpf  *iil^«-ni)s«iirhen  Karle  liul  den  ['nierschied  der  Für- 
ntn  irum  Tlieil  »dir  put  dargcglclll.  Das  2602'"  hohe 
Fuf!g«Dborn  i«l  norh  g:erunJft ,  das  nördlichere  erste 
Kflibiirn  h.il  die  Höhe  ton  2853'°.  Die  ubere  Glelscher« 
(lenie  »Jn-  daher  in  dieser  Uegend  anT  etwa  2700°  an- 
istptjeD ,  was  mil  dco  früheren  Angaben  ziemliclt  gal 
abcfcinslimmt. 

Aehnliche  fteobachlungcn  fcöonen  von  jedem  TourisleD 
lemaclil  werden ,  und  die  neuen  Karlen  erleichtern  lio 
dnrcb  die  vieleu  llöhennngabpo.  Im  Interesse  eines  ge- 
Diflcrirn  Studiums  der  diluvialen  Gletscher  muss  aber  die 
möglJchsle  Vermehrung  dieser  ßeslimmungen  sehr  ge- 
«üasfhl  werden. 


Au»  dem  Fmiidriibiiche  des  Il6lel  du 
Monte  Rosn  In  Zeriiiatli 

Forbci  in  «eintir  llescbreihang  des  Monte  Rosa  hebt 

hervor,  dass  auf  dem  RifTeibcrgc  der  Cumpass  eine  sehr 

Monsle  Slclluag  angenommen  habe.  Spuren  dieser  Lokal- 

virilaiig  lassen  sich   bereits   in  Zermalt  erkennen,   nenn 

dkiea  mit  St.  NicuUs  verglichen  wird.  Die  Inclinalton  war 

!■  81.  August  lU   St.  Nicolas  Gi"  2',7,  in  ZermatI  am  t. 

Ittember  64"^  11'.«,  also  grösser,   statt   kleiner  tu  wer« 

Ein«  Magnelnadcl,  deren  SiUrke  nahe  constant  war 

nd  welche  »ich  wenigstens  tu  diesem  Intervall  nicht  nn- 

Itrle,  brsDclile  zu  eiair  Schwingung  in  St.  Nicolas  3",5e3. 

Zrmiail  3 '.600,    die    Dauer   auf   die    bei   0''  rednrirl. 

■»eh  isl  dio  Itorizontal-Intensitiit  in  St.  Mcolng  2.02S, 

ZcmuU  1,984  [Uillimetrcs  und  Milligratumcs],  auch  hier 


—    40    — 

das  Gegenlheil   dessen ,   was   man    erwarten   solllr.    Die 

Total-lntensität  isl  demnach  in  St.  Nicolas  4,733,  in  Zsr^ 

matl  4,558. 

Dr.  L.  F.  Kämtz,  Prof.  d.  Phys.  zu  Dorpit 

Derselbe  fand  den  Unterschied  zwischen 

Vicsch  und  Aeggischhorn  =  933  Toisen  (29.  Aug.  1855). 

Nach  der  eidgen.  Karte      =918  Toisen. 

;l  Meter  =  0,513  Toisen.) 


Verxeiehniss  der  für  die  Blbllolhek  der 
Schweiz«  I¥aturf«  Gesellschaft  elnge- 
Sangenen  Geschenke« 

Von  d:r  kaiserliehen  Akademie  der  Wissenschaften  in  IVien^ 

1.  Kreil,  Jahrbucher    für  Meteorologie   und   Erdmaj^^netismos.    Ster 
Band.  Wien  1856.  4» 

2.  Denkschriften  der  kais.  Ak.  d.  WUs.  in  Wien.  9tcr  Band.  Wira 
1855.  iO. 

3.  8Uzung8berichte,  15tcr  B.,  3tes  H.  und  1(),  1.  Wien  18&5.  80. 
Von  der  geologischen  Reichsansialt, 

Jahrbuch,  öter  Jahrgang,  Nr.  3  und  4.  Wien  18&5«  4ß. 
Von  der  Jabhnowskischcn  Gesellschaft  in  Leipzig. 
Geinitz ,   Darstellung   der  Flora  des  Hainichen-Ebcrsdorfer-  und  de« 
Flöhaer-Kohlenbassins,  mit  14  kupfertafeln.  Leipzig  1854. 
Vom  Herrn  Verfasser. 
Senoner,  Ad.,  Zusammensteliune;  der  bisher  in  Siebenbdrgen  gemaeb* 
trn  Höhenmessungen.  Wien  lSo4.  hf^. 
Von  Herrn  Prof.   Wolf. 
Catulog  der  Bibliothek   der  naturforsciirnden  OoRellschaft  in  Z&rich. 
2te  Aufl.  ZQrich  1855 
Von  der  nalur forschenden  Gesellschaft  in  Basel. 

Verhandlungen,  zweites  lieft.  Basel  18o5.  8'>. 
Von  Herrn  Prof,  Perly  in  Bern. 

Naturgeschichte  des  Thicrrcichs.  Stuttgart   I8i>5.  b^. 
Von  Herrn  Dr.  Fischer^  Privaldozenl  in  Bern. 
1)  B  R  V  0  u  X  ,    noiioe    sur    quelques    plantos    du    d^parteoMOt     da 

Doubs.  80. 
23  Schönheit,    Taschenbuch    der    Flora    Thüringens.     RudoIsCadt 

1850.  80. 
3}  Glooker,  Grundriss  der  Mineralogie.  Nürnberg  1839.  80. 


nrr.  ae»» 


LNiHdcr,  sur  In  iiiaulere  il'ccrire 
tolre  de  la  geolegle. 

PrdscnU  Ic  3  nmi  186C, 


C'tsl  1-308  doDle  un  tr^s  lonable  asagc  de  cciii  qoi 
MlGol  nn  sujol  scieotirique .  de  mcltre  tc  Icclear  au  Tnit 
ie  r«ut  •cluet  de  noi  coniiaiss.inccs ,  par  lenuiii^ralion 
it%  Iraraax  anlt-riturs,  cl  i'n  jugeaiil  de  leur  m^rilc  d'a- 
lei  prngres  que  Ion  doil  nu  gi'nic  et  ä  la  pers^TC- 
ince  de  Icurs  auteors.  Mais,  ces  inlroduclions  histo- 
i<iurt,  paar  tftre  accfptabics,  duivcnl  r^pondre  aus  con- 
AliuDi  qop  r>>n  pose  a  loule  bonne  hisloire,  elles  doivcnt 
ttrt  i6ridiqui-s  et  exat-tcs ,  ol  \es  jugcmciiEs  porle«  oe 
ivivcnt  latsscr  percer  d'aulrcs  senlimeala  que  l'inU'ri^t  pour 
h  ictence  et  Tindalfienco  que  nous  dünne  une  lungue 
ipplication  k  dva  rutlierclios  anslogucs.  C'csl  cc  carac- 
ittt  que  nous  reconnaissons  dans  les  Iravaus  de  Cuvier 
ü  de  Mr.  de  lliimboldl,  ce  sunt  ces  graiids  modcles  que 
Vf.  d'Archiac.  dans  son  excellenk'  liisluire  de  la  ){euIo- 
|ir,  parail  avoir  eus  devant  lui.  Je  regrcUe  de  oc  pou- 
Toir  relronver  lea  mOincs  quallles  dans  les  m^iuoires, 
fit  lesqiwls  Mr.  Aeiirrior  vienl  de  dt'bulcr  dans  notre 
Kirncc,  rl  qiii  toiis  cummcucent  par  des  gen^raütcs  bis- 
lariquei,  ^criles  dans  uo  slyle,  qui  a  peu  liOrite  du  Ion 
•Durloli  de  l'ancienne  Lausanne.  J'ui  laisse  passer  rn  silcuce 
kt  prcmiörcs  pubticalions  de  Mr.  lltiuiier,  n'ayant  jamais 
CD.  dcpnis  plus  de  34)  ans  quo  ju  pnblie  mes  extais  en 
ffolocic.  aucunc  conlroverso  lill^raire  cl  n'aimanl  pas 
liflublor  la  bonno  liamiuiiie  et  l'amitit^  muluclle  qui  jus- 
jct  OOl  disliii){a6  la  scienco  suisse  ;  mais,  ce  nouveaa 
rbitloirn  sc  monirant  de  jour  on  jour  plua 
la  particuiiiiremenl  dirige  cuulre  moi,  je  la 
I.  Hiiihfil.    Hii  l&M.) 


croifl  de  moo  devoir  de  protester  contre  des  assertioi 
m  nioiBfl  ifttiactes,  las^tUes,  si  ellei  n*6t«leol'p«f  n 
levöes,  pourraienl  ötr«  pri^ei'  potr  de»-  fijis  accept^s  pi 
la  g^ologie  saisse. 

Dans  la  x^Description  des  fossiles  do  terrain  nammo 
Kli^ue  de  Gap,  des  Diablerets  et  de  la  Sa?oie  de  MI 
Biberi  et  Renevier  ^  1854,^  ce  demier  pasfse  en  revoe  U 
Iravaaz  de  leurs  defanciers.    II  commeoce  ainti: 

)i  I/indicatlon  la  plos  anoionne  relative  amfossMa 
i^qoi  Font  Tobjet  de  ce  travail  eit,  h  notre  conoaltaaBei 
^la  cilation  des  hölicites,  oo  pierrea  lenltonlaires,  ao! 
ytoasea  de  Fondant  (Faadon),  aa-dessas  d'Ancelle,  pa 
j^Gueiiard  (1779).* 

]»En  1799,  Dtlue  rapporte  la  d^converte  faite,  ver 
yf  le  sommet  des  Diablerets,  d'un  grand  nombre  de  ooqail 
)»lages  marlDS,  en  parlicnlier  de  strombües.  II  b'j  dt 
^  ancane  noniinalite ,  mais  il  dit  en  avoir  re^a  de  lii 
i>Tollot,  qui  provenafent  do  Scex  d^Argentine.* 

dH  faat  aller  ensoite  jasqo'cn  1833  pour  tronverd 
ptiouveanz  renseignements ;  c*est  alors  quo  Brofigniar 
i^daiis  son  Memoire  snr  le  Vicenlin,  donna  snr  les  Dil 
^  bferets  nne  notiee  fort  interessante ,  comprcnant ,  a?c 
Dane  esqofsse  doe  ä  Mr.  Elie  de  Beaumoat,  une  cou|i 
))dölaill6e  des  assises  sop^rienres^  etc. 

Mr.  Renevier  ignore  donc  toutes  les  indicalions  d( 
fossiles  des  Diablerets ,  donn^es  par  les  ouvrages  d 
Grüner  (1760),  Razoumavski  (ilS^),  Wild  (ilSSl  Ebä  (tm 
etc.,  oovrages  qai  cependant  diaient  ä  sa  portee  et  qo 
en  grande  part,  ^taient  le  r^soliat  des  Iravaax  de  S( 
compatrioles. 

Apr^s  avoir  exposö  la  coupe  donn^e  par  Brongniai 
Mr.  Renevier  saate  de  saite  ä  Fannie  1884,  en  ne  citai 
iri  Eefersieinj  ni  Boui,  nl  De  CkarpenÜer^  ni  anea  pablia 
tions  dans  le  jonrnal  de  Leonkaifä^ 


-    43    - 

^Ka  1834.  pt>or«uil-i?,  Mr.  Sruiiir  parle  des  Diable- 
iRU,  oui«  ae  ifonne  aocun  Tail  nouvcau."  —  Mr.  Kene- 
^r  ei(«'U  |»ge  88  de  mon  ouvrago  sur  Ifs  Alpes  occi- 
itaUlfs  »UMicB.  Sil  nvai(  piis  la  peinc  de  lounitr quel- 
fuuUlci.  il  surail  tu,  p.  93,  tjue  je  corrige  k>  coupe 
tl  tn  drssin  de  ßroof;nbrl,  d'apri!!  den  indicalions  donnevs 
Mr  place  pnr  De  tihnrpciilier.  que,  d'uue  dizaineconnuc 
IDroogniarl,  je  porte  h  i\  le  nümbre  dos  esp^cca  fus- 
liltf  do  c«Ue  localite,  quo.  plus  loin,  je  lignale  feilrnsion 
A>  t«rrain  nuiniiiulitique  par  loule  la  Suiase.  que  J'elablit 
M  decm  Ic  noQveau  (errain  du  flysrli.     Si  Mr.  Rencvicr 

coateiit  pas  ä  recoonailrc  cen  dounees  pour  des  falls 
Havraux  cl  do  quclquo  valeur,  tl  le  monlrc  de  beao- 
•Mp  plus  dtfllcile  que  Mr.  D'Archiac,  donl  raDal^io  de 
travaui  (Hist.  de  la  Oeo).)  ne   posvaii  lal   ülre  ii- 


•■  Nu  loio,  p.  14,  Ur.  Kcaavier  me  fait  Conleiter  ä 
Mr.  Favre  *b  Mcouverte  de  ouiumDlil«*  i  PcrnanI,  poar 
in  >pr6>  <|ue  Ur.  lUorliUel  avail  pleiDCincNl  coDliriDo 
Im  obsrrvatiODS  de  Mr.  Favre.  J'dvaJs  simploraenl  dil, 
^  aoos  n'aTionB  pas  sü  Irouver.  aux  approchca  de  la 
de  liouillc,  le>  oun>mulUca  indiqurs  par  Ur.  Favre, 

ja  nc  pontais  pas  de  nier  leur  eiialGDce  dans  In 
«Miroia.  C'6l«it  une  roiiiarquc  uiftive,  «i  Tob  veal ,  el 
'tlü,  em  luai  caa,  no  valail  pas  d'<]lre  relevee,  si  Ion  n'a- 
Mt  d'aKlrcA  inleolioaa  que  de  ihmner  da  t'hislorique  pur 
M  inparlial. 

Lc  mctnoire    lur    l'exeursion    geologiqno  ä  la  ßeal- 

hhdi  par  MU.  M.  De  im  Uarpc  <l  E.  Senrntr,  kl  fn 
Junier  tK63,  commrncc  par  ces  mcils; 

«rias)  rei^  l8Sf  Mr.  J,  l>e  la  llarpeinila  h  llcnb* 
kto-Uidi  et  CD  rapporla  <iaokia«-9  rosstl»  dtf  diMretüs 
lltmina.  Nous  UrtlAmei  d'accorder  «es  ubMrvnliont  et 
»Im  fotnica  lecnnllis  BTtc  U  oaiie  g6oJogiqaa  de  Ur. 


I 


—  u  - 

Ȋttider,  'ee  noils  (tot  cbosn  impotsibl0.  L'ooTrAge  du 
^möMe  autenr-SBr  li*  g^ölögta  4e  la  SabseinoM^  permit 
^sans  doote  d'etpliqoer-  en  partie  ce  q«e  U  carte ae 
i^disait  paa,  de  fodme  qac  qaelque-uiiea  des  obaervatmft 
«qiifi  Qoas  ötaient  cominuniqQ^ea;  naia  äne-  lacone  ia^ 
»menae  r^tait  encore  ä  combler.^     * 

Lindicalion  d*erreors  dant  la  carte  publice  par  H^ 
Bacher  et  moi  B'aoralt  pas  ca  de  qaoi  m'^loftoer«  -J'afaii 
leraiio6  par  les  mota  soivaDti  Paiinonca.  de  aa  pvbiicatiöa 
ä  la  röunlon  de  Sion,  1852 :  ^  Uike  carte  qul  r6aoUe  de  h 
1^  compilation  dea  travaoz  de  tant  de  g^ologuea  diff^rcDlii 
i^renferme  n^ceaaairemeDt  bien  iea  erreora  dana  aead^* 
^taila^  Au88i  ne  la  pr^aenteröna«  boqs  que  ponr  aervir 
i>4  orienter  lea  g^ologaea  nös  aoccoaaeora,  qoi  a^oecope« 
]^ront  ä  dooDcr  lea  coaleara  g^ologiquea  aax  bellea  cartei 
pä  grande  Schelle,  dont  nous  commen(OD8  ä  Dooa  eo** 
«richir.  IIa  boas  aaaroot  gr^  de  four  a?oir  laUai  de 
,»foQvrage  k  faire  et,  aa  liea  de  a*dtoiiiier  dea  dobh 
)»breages  errenra  et  lacunea  qaUla  troaveront  k  notre 
»carte,  ila  ooue  remergieroDt  de  leor  avoir  r6ser?6  ooe 
I)  tÄcbe  plos  möritoire  et  plaa  agröable  qae  celle  de  con- 
» stater  Texactitade  inattaqoable  de  lears  ddvanciera.^  De- 
pais,  j'ai  signalö  plusieara  correctioos  aasez  importantet 
daoa  ce  m^ine  Journal ,  et,  ai  Ton  compare  la  carte  r4> 
daite,  qui  a  para  en  1855  p«r  lea  aoina  de  Hr.  Eacberi 
avoc  la  grande  carte,  on  y  remarqoera  des  chaogemeoi 
notables.  Mais,  ce  qa'en  effet  je  ne  pr^voyais  paSi  c'esi 
que  Ton  cbercherait  aar  notre  carte  la  dispoaition  exactc 
des  lerrains  de  la  Dent-da^-Midi,  c'est^^ä-dire  d'angroapf 
extr^mement  compliqaö  qui,  ä  T^cbeUe  de  notre  carte, 
y  occupo  au  plus  Tespace  de  2  ou  3  centinädtrea  carr^a, 
et  dont  le  dessin  topograpbique  möme  n*est  donnö  qö'i 
granda  traita.  Et  encore»  qn'est'-ce  que  l'on  reprochc 
k  la  carte?    Lea  tevraioa^  quo  Ton  y  voit  aignaMs  k  U 


«5 


Ik'Dt-tlD-Midi ,  loni  les  IcrralDs  Dammuliliqaps  ,  crclnccs 
It  jnratsiqaps,  Ica  ftiasitcs  indiqa^s  par  Mr.  Itenevicr,  qai 
|rult«b)em«Dt  ätaicnl  des  mCmcs  coaches  que  ccux  rap- 
^rl6s  par  Mr.  J.  De  la  llarpe,  soDt  des  fossiles  numina- 
flllqucs  el  crctscui  cl ,  Mr.  J.  De  la  Uarpc  n'^lanl  pas 
l^ologue  de  profetiiuo,  Ton  ae  voll  guiro  sar  queli«i 
Imoita  le*  autcurs  du  memoire,  avunt  d'avoir  ^le  cui- 
Btou  sur  les  liuux,  rundaicnl  ua  jugoment  aussi  s^vcro 
W  notrc  paDTre  carte,  sur  laqueile  on  a  de  la  pcitie 
I  Irouter  la  place  n^cpssaire  ä  la  „lacanc  immease  qai 
leitr  redatl  A  comblcr." 

Uana  od  demier  memoire,  lu  cn  juillet  1855,  Mr.  He* 
BEtier  donne  un  rösnmä  des  Iravanx  de  Hr.  Skarpt  mr 
Ic  clivige. 

LTiislorique  qai  icrt  d'introduclioD  a  ce  iii6tnoire 
i'qI  pa»  lung. 

all  esl  uo  potot  de  ^^ologie,  dit  Mr.  Renevier,  qai 
fl  M  ni^fiig6  sar  le  coolioent  el  tout  parlicali^remcnl 
otn  Saisae  uü  il  esl  poarlanl  de  la  plus  haule  impor- 
(laiicr,  je  vcux  parier  da  clivagc  et  de  la  rolialion  äei 
)fochei." 

Si  llr.  Rcae*ier  avait  Irouv^  an  moment  poor  prendro 
■oltce  des  Indicalions  donn6es  dans  le  Irailä  de  geologie 
IKa  r^pandu  de  M.  Naumann,  il  y  aurait  va ,  sani  m^me 
Are  obHg«  de  rcniontcr  aux  sources,  quo ,  bicn  avant 
|«e  les  Anglais  se  soicnl  occupes  de  ccltc  qacillon,  eile 
lil   He   IraitA«   cn    Allcmagnc    par    Lusiv»   (178))),  Voigt 

I.  Moki  [tmj)  et  d'autrea.  et  quVn  1846  M.  Baar 
pablie    OD    cicelleal    memoire    sur    lo    cliva^o  des 

f%,  tfaoi  Icquel  il  parais»ait  avoir  enircru,    avant  M. 

IC,  la  raoie  de  eclte  structurc.  En  ouvrant  sun  Dt 
I  aorail  Irouvü  qae,  mi>me  avant  les  Allcniaods, 
I  1783  el  BoivaDles,  Ic  ccnlre  dos  Alpes  suissca,  le  S. 
hubai4,  avaii  dootitS  lica  k  de  luagues  discusiioDs  entre 


De  S&ussure ,  :qtl  tootenail  la  itraUficalion  do  gnc 
CQUChcs,  ei  Am,  qui  rrgardail  aa  structore  comn 
clhragc.  Eo  conialUnt  le  Balkstin  de.,  la  Soou  Gä 
aaralt  appris  que,  dejä  t ers  la  Go  da  .1846«  j'avaia  c 
lea  praliv«8  lea  plns  direetes  qae  la  mani^rc  4e  vc 
Pini  ötait  la  seole  adoiissible  et  qoe  lea  grandea 
ferticales  oa  trds  inclio^ei  de  oos  Alpea  ceolrat 
pooTaieat  ^tre  des  cpuohes  redressies«  comaae  le  ci 
De  QaQSSflve*.  Ge  fliest  que  Tanu^e  aiiiyaole  qae 
V^vantage  de  faire  li  Loodrea  la  coiuiaiisaDce  persor 
do  M.  Sharpe  et  qa'ea  visilaol  les  enviroas  de  Daiif 
de  Llaaberria»  je  pos  ttie  coovafaicTe  de  rezacliltti 
aea  obaervaUonaJ  C'eal  aoma  riaDpression  ioute  (i 
de  mes  conversations  avec  M.  Sharpe  et  de  ce  que  j 
TQ  60  Wales  que  j'ai  r^digö  les  parlies  de  ma  G^c 
de  la  Siiisse  qui  trailent  des  Alpes  centralea^  *  Dans 
aieura  iettrea^  qoi  ont  para  daos  les  jouroatti  de  Jbq 
et  de  Leonbard,  j^ai  exprun^  ma  coaviciioo  de  la  gi 
taiportance  que  mörilaitrobservatioo  du  divage  dea.rc 

Aprös  tout  eelai  on  a  quelque  raisoo  dJölre  4 
lorsqu'on  lit  dans  le  memoire  de  Mr.  Reoevierr 

i^Quoiqae  Celle  dtstinelion  (tntre  le  dlifage 
)i  ^imtificalioa)  soit  adoiile  par  loos  lea  g^alogoes  aa 
^Me  n'eat  preiqne  paa  connoe  sur  le  cooliaeat. 
^  Sliider»  dans  aa  Geologie  der  Scbweii^  parail  goaCi 
nies  deux  pb^Domteesi  c'eat  saus  doul^  pourq«^ 
yCOupea  paraisaem  ai.  bizarres  et  quelqoefois  si.  dit 
^k  CQBipreDdre.  De  Saussure  Caisait  mtMit  celto  dji, 
fflioD^  ote. 

Cm  n'aat  p«s  iei  la  caa  de  disculer  Tapplicatioi 
id^es  da  Mr.  Sharpe  a  uoa  Alpes«  Eo  me  declarant 
coad  avec  lui  p«r  rapporl  a  oos  goeia  ei  scbistea  ci 
JRna^  ja  doato  enrcora  forteoiciit  de  ki  joatesse  d 
viiM  aMT  la  vArilabk):  fioflUioo  des  coutfiei»  de  »oa 


—  4Br  — 

• 

Tatet  ealcäir€8  et  de  schistes  gris,  et  je  läit  persfiadö 
qs^il  u  tort  de  Hier  la  soperposilioo  da  gneiB  des  Alpe» 
cetilralee  eiir  les  ealctires  et  schistes  rossiliföres.  Qoant 
k  Mr.  Renefier  ei  a«  eritiqae  de  mea  coupea,  il  en  jogera. 
peet'^lre  aTec  moina  de  a^y^rit^,  loriqu'il  »nra  failmoil*' 
hire  connaiuance  a? ec  iea  Alpea ,  puisqae ,  la  premtöre 
foii  q«'U  a  «bordö  un  groope  difficile,  dans  9a  coarse  ä 
la  Denl-do-llidi,  il  eal  parveou  h  oouadoneer  uiie  coupe 
Pin  bitjrre  pcul-^lre  que  toelea  cellea  figaröes  datta 
■ta  OQTrage. . 


U.  OMh^    Ober   die  Fruetlfleattaii   der 

Bhlxemerpha. 

ywgßtmgtm  dei  8.  Min  t%b$. 

Die  angebKche  Entdeckung  von  Fractificationen  der 
Bhitomorphen,  welche  einige  Forscher  gemacht  zq  haben 
gtanbleiiy  haben  die  Forderungen  der  Mjrcologcn  nicht 
Itrfriedigea  können,  weil  das  einzig  sichere  Rennzeichen, 
<Ke  SporenbilduDg ,  immer  nicht  nachgewiesen  werden 
Itoanie. 

Ich  bin  non  letzthin  in  Sland  gesetzt  worden  ,  eine 
iUiizoaiorplien^Fruclificaiion  nachzuweisen,  die  jenen  An«- 
forderangeo  za  entsprechen  geeignet  ist. 

Ich  fand  nämlich  Anfangs  dieses  Monats  M«1rz  im 
Bremgartenwald  in  hohlen  Taulcnden  Buchcnwurzeln  die 
Hbizomorpha  fragilis.  Var.  a  teres.  Dec.  [oder 
<fie  stieirnnden,  nicht  zwischen  Holz  and  Rinde  eingc- 
pressten  ,  und  dem  Lultzutritt  nicht  entzogenen  Vernstc- 
iaagen  der  Rhizomorpha  subcor  tica  lis.  Pers. 
ttellenwclie  in  der  Ausdehnung  von  einem  Zoll,  und  mehr, 
ült  zerstrenteo,  feinen,  dunkeln  Haärchen  besetzt,  deren 
jedes  an  der  Spitie  ein  kleines  weissliches  Köpfchen  trug. 


—  48    — 

Das  Brgebniss  der  onicroscopiscIieD.Uolenacbiuig 
selben  ist  nun  folgendes: 

Aaf  der  OberOficbe  der  Rbizomorpha  zerstreut, 
mit  derselben  bomogen,  eotspriessen  die  sehr  feinen, 
steifen,  von  der  Basis  an  etwas  veMünnten  Fracbtträ 
an  der  Spitze  nebmen  diese  eine  weisslicbe  Farbe 
pinselförmige  Gestalt  an;  die  nacb  allen  Seiten  bin  di 
girenden  Fäsercben  des  Pinsels  sind  gegliedert  und  an 
oft  etwas  verdickten   Artieulationen   mit   einzelnen 
einfachen  Zweigräserchen  besetzt,   welche  an  der  S| 
eine  langgezogene,  spindelförmige,  mit  Oeltröpfcben 
undentlichen  Septen  vergebene,  weissliche  Spore  traf 
die  Sporen  sind  überdiess  durch  ein  farbloses  Bindem 
zn  einem  festen,  balbdnrchscbeinenden  Sporenkopf  zus 
mengeklebt,  fallen  aber,  in  Wasser  gebracht,  bald  aas 
ander,  nod  lassen  nach   einiger  Zeit  die  theilweise 
blössten.  Sporenträger  sichtbar  werden. 

Die  verschiedenen  Dimensionen,  welche  sehr  bec 
tenden  Variationen  unterworfen  sind ,  mögen  unge 
folgende  sein: 

Länge  des  Fruchträgers .    .    .    =  1—1,5         Millim^ 
Dicke  desselben      .....=  0,024-0,05        p 
Durchmesser  des  Sporenkopfs    =  0,066—0,09        » 
Länge  der  Sporen      .    .    .    .    =  0,02—0,034        y, 
Durchmesser  derselben  .    .    .    =  0,003—0,006      » 

Erklärung  der  Figuren. 

Fig.  1.  FrucCificircnde  Rbizomorpha  in  natürlicher  Grc 
y^     2.  Ein  unversehrter  und  ein  in  Wasser  zcrfallei 

Sporenkopf,  und  ein  von  Sporen  entblösster  Fru 

träger,  stark  vergrOssert. 
]i     3.  Einzelne  Sporenträger   und   Sporen ,   sehr   s 

vcrgrössert. 


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C  Bruiiner  9  filier  DarstelluiiB  des  Alu« 

inliiliuuui* 

Vorfetrmgen  den  3.  Nai  1856. 

BerzeliQS  lehrte  zuerst  darcb  die  Anwendang  der 
alkalischen  lletaRe  aus  einigen  Fliiorverbindnngen  die 
forher  noch  nicht  isolirten  oder  nur  sehr  unvolllcomroen 
bekannten  Radikale  darzustellen.  Seine  Versuche  betrafen 
das  Sillciom,  das  Bor  und  das  Zirkonium. 

Indem  er  die  Verbindungen  dieser  Körper  mit  Kalium 
und  Fluor  der  Einwirkung  des  Kaliums  aussetzte,  gelang 
fs,  die  Radikale  derselben  zu  isoliren.    Es  scheint  nicht, 
dasi  er  diese  Methode  auf  die  übrigen  Erdmetalle  aus- 
gedehnt habe. 

Mittlerweile  war  durch  die  Enldeckung  der  wasser- 
freieo  Cblor?erbindungen  derselben  und  die  von  Wöhler 
zoerst  ausgeführte  Bereitung  des  Aluminiums  aus  dem 
Chloraluminium  ein  neuer  Weg  eröffnet  worden,  auf 
welchem  nun  die  Metalle  der  Thonerde,  Thorerde,  Ue* 
rjUerJc  und  Talkerde  aus  den  betreffenden  Chlorverbin- 
'oogen  erhalten  wurden. 

Die  genauere  Kenntnisa  des  Aluminiums,  die  wir  vor- 
züglich den  Bemühungen  D  e  v  i  1 1  e '  a  verdanken,  welchem . 
et  gelang,  mit  grossartigen  Mitteln  die  Versuche  Wöhlera 
i«  eioem  vorher  kaum  geahnten  Massstabe  aoszufübren, 
lenkte  die  Aufmerksamkeit  der  Chemiker  von  Neuem  auf 
<lieie  Reduktionsversuche,  und  H.  Rose  hatte,  wie  es 
scheint,  zuerst  den  glücklichen  Gedanken,  wieder  eine 
floorverbindung  hiezu  in  Anwendung  zu  bringen.  Es 
War  dieaea  das  unter  dem  Namen  von  Kryolith  be- 
^uata  frönländiadie  Mineral,  welchea  von  Berzelius  ala 

Itra.  HittIliU.    Hai  ISöd. 


—    «0    - 

eine  saaerstoffTreie  Verbiodang  Ton  FlaoralomiDiam  inil 
Flaornatriom  erkannt  worden  war. 

Die  Leichtigkeit,  mit  welcher  ans  diesem  Fossil  darcb 
Glühen  mit  Kah'um  oder  Natrium  unter  Zasatc  eines  schick« 
liehen  Flussmitlels  (Kochsalz  oder  Chlorkaliam)  das  Als- 
miniom  in  geflossenen  Kugeln  von  vollkommen  metal- 
lischer Natur  erhalten  werden  kann ,  isl  wirklich  über- 
raschend* Wenn  man ,  wie  es  mir  durch  die  Güte  des 
Herrn  Deville  vergönnt  war«  Zeuge  dieser  Reduktion  war« 
so  verschwindet  das  Wunderbare  jener  gewaltigen  Stnda 
dieses  Metalles,  welche  aut  der  letztjährigen  Pariser  Aus- 
stellung zu  sehen  waren. 

Soll  jedoch  die  Anwendung  des  Aluminiums  zu  einer 
eigentlichen  technischen  gebracht  werden,  so  sind  hiera 
zweierlei  Bedingungen  errorderlich,  nämlich  Sicherung  des 
Rohstoffes ,  ans  dem  es  bereitet  wird ,  und  wohlfeilere 
Darstellung.  Jede  Verbesserung  des  Verfahrens  in  einer 
dieser  beiden  Richtungen  kann  nicht  ganz  der  Beachtung 
unwerth  sein. 

Was  zunächst  den  Rohstoff  betrifft»  aus  welchem  das 
Aluminium  dargestellt  werden  kann ,  so  dürfte  man  der 
Meinung  sein,  dass  es  wohl  au  Thonerde  so  bald  nicht 
fehlen  werde.  Bedenkt  man  aber,  dass  dieselbe  aus  dem 
rohen  Zustande,  wie  sie  uns  die  Natur  darbietet,  zuerst 
durch  mehrere  Operationen  gereinigt  und  dann  in  Chlor- 
aluminium umgeschaffen  werden  muss,  dass  man  in  Bezog 
auf  die  Aluminiumhereitung  dieses  oder  den  Krjolith  als 
Rohstoff  oder  erstes  Präparat  ansehen  mnsa,  so  erhält  die 
Sache  eine  andere  Bedeutung. 

Könnte  man  mit  Sicherheit  annehmen,  dass  der  Kryo- 
lith  fortwährend  In  grossen  Massen  und  daher  zu  billigen 
Preisen  zu  bekommen  sei,  so  dürfte  es  beinahe  überflüssig 
scheinen,  sich  'nach   einem  andern  Material  mnziiaehett. 


—    51     - 

tllein  Niemand  bürgt  ans  daTür,  dasj  es  nicht  ein  blosser 
Enftll  ipi,  welcher  Herrn  Rose  dieses  Material  in  solcher 
Ueh$e  lur  VcrfiigDng;  stellte. 

Der  Mangel  an  itiescm  Fossil  rührte  mich  anf  den 
fiedinkco,  eine  demselben  ähnliche  Verbinduog  künstlich 
dirnilelleo.  Da  dieses  sehr  leicht  gelang,  so  erlaub«  ich 
nir  taiemii,  die  ganze  Folge  des  aniuweadendcn  Verlah- 
tt«*  la  bc-schreibeii'  Ich  darT  vielleicht  hoffen,  dass.  ab- 
|eiefa«o  von  dem  vorliegenden  Zwecke,  diese  Erfahrang 
lu  anderweitigen  nützlichen  Ergebnissen  rühren 
durflr. 

Vorerst  handelte  oi  sich  am  eine  praktische  Methode, 
reioe  Thonerde  zu  bereiten.  Sieht  Ammoniakalaun  zu 
Gebote,  )o  dürfte  wohl  das  einfachste  Verfahren  sein, 
ridi  dieselbe  durch  starkes  tllühen  dieses  Salzes  zu  Ter- 
•Ebaffen.  E>a  jedoch  dasselbe  nicht  überall  zu  bekommen 
hl.  to  sieht  man  sich  anf  den  gewöhnlichen  Kalialaun  an- 
|r*ie*en.  I>bs  bekannle  Vurfahren,  aus  diesem  die  Tbon- 
erde  durch  Niederschlagen  mit  kohlensaurem  Ammoniak 
tirzntlellen ,  ist  schon  ein  für  die  Technik  beinahe  un- 
Hifbhrbare».  Abgesehen  von  der  Verwendung  einer  Menge 
itt  Anmoniahsalzes,  ist  das  Auswaschen  eines  Thancrdc- 
ilcderschUgos  eine  Arbeit,  welche  tjedald  und  Zeit  in 
tichl  geringem  Masse  in  Anspruch  nimmt. 

Viel  leichter  erreicht  man  seinen  Zweck  auf  folgende 
AH: 

Itnrch  öfteres  l'mkryslallisiren  von  Eisen  so  gut  ;ils 
aögllcb    befreilcr    Alaun    wird    auf  die  bekannte  Art  zu 
ilBOtca  QStum  gebrannt.     Man  erhitzt   dabei    das  Sali  so 
•it,  d«sa  bereits  Dumpfe  von  Schwefelsäure  sich  zu  er- 
geben.    Alsdann  wird  die  Masse  zur  Kaumerspa- 
I    riocm  gröblichen  Pulrer  zerilampn  und  dieses 
!■  einen  Tiegel  wahrend  elwi  iwci  Standen  einer  guten 


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fiolhglfihhilc^  «usgeMtet.    Nach  dem  Erkaltei  wird  te 
xuiammcogeiickerie  Masse  Eerrioben  und  mit  Wasser  aa» 
nähernd  ausgewaschen.  Das  so  erhaltene  Präparat  ist  aoa 
Thonerde,  die  noch  eine  geringe  Menge  Schwefels&iire 
(ohne  Zweifel   als   basisches  Salz)  zarückhält«  die  dnrck 
kein  Auswaschen  cnlfernt  werden  Icann*).    Man  Irocknet 
non  die  onvollsländig  gewaschene  Masse  so  weit,  dass  sie 
von  der  Filtrirleinwand  abgenommen  werden  Icann,  und 
rührt  sie  mit  einer  concentrirten  Lösung  ? on  Icohlensaurem 
Natron  an«  Hiezu  ist  nur  eine  geringe  Menge  diesea  Salzes» 
höchstens  J\  des  in  Arbeit  genommenen  Alauns  erforderliche 
Pas  breiartige  Gemenge  wird  nun  eingelrocknet  und  der 
Rückstand  etwa  eine  Stunde  lang  massig  geglüht.   Durch 
di^se  Operation  wird  der  basisch- schwefelsauren  Thoa- 
erde  ihre  Saure  vollständige  entzogen.  Kocht  man  die  ge- 
brannte Masse  mit  Wasser  aus,  so  Ist  der  Rückstand  reiae 
Thonerde«  welche  sich  leicht  und  vollständig  auswaschen 
lässt. 

Würde  bei  der  letztern  Operation  eine  grössere  Menge 
kohlensauren  Natrons  genommen,  als  oben  angegebeft  ist, 
so  geht  ein  Thoil  der  Thonerde  mit  diesem  in  Verbin- 
dung ,  lösst  sich  beim  Auswaschen  auf  und  geht  fiir  die 
Bereitnng  verloren.  Bei  dem  angegebenen  Verhältniss  ist 
dieser  Verlust  ganz  unbedeutend. 


*)  Bei  der  Bereitvis  des  Alumen  ustum  ist,  wie  bekannt,  die  erste 
Wirkung  das  Katfemen  des  Vl'assers.  Dieser  folgt  aber  auf  den  Paste 
die  Zersetzung  des  Salxes ,  welche  conächet  darin  besteht ,  daas  die 
schwefelsaure  Thonerde  ihre  Säure  theilweise  abgibt  und  sieh  in  ba- 
sisches Sali  Tcrwandelt.  Wird  die  Arbeit  in  einem  gewissen  2eitpmkt 
unterbrochen,  so  kann  durch  Wasser  doppelt  aohwefelsaarea  Kali  ans- 
gexogcn  und  dieses  sogar  durch  Abdampfen  krystallisirt  erhalten  wer- 
den. Durch  länger  fortgesotstes  Glühen  würde  lulotst  auch  dieses  ii 
neutrales  Sals  verwandelt  werden,  welcher  Ponkt  Jedoch  i«  notem 
Sweck  xa  erreichen  annöthig  ist.        '     . 


*3 


lim  nnn  die  Tboocrdc  in  Fluorntuminium  za  Tcr- 
ndeln,  wird  sie  bei  hijheror  Temprratur  Jon  I^Umpfrn 
«  FlnorwassersloITsänrc-  ausgesetzt.  Zu  diesem  Ende 
ringt  man  tic,  wenn  der  Versach  mit  Itlciacn  Mengen, 
,  B.  8  Orammen,  gemachl  werden  soll,  in  einen  Plalin- 
,  hiitfl  diesen  milleist  eines  Eiscndralhes  über  einer 
Bleo  Spiriloslampe  oder  einem  Kohlcnreuer  in  schiefer 
ItliiBg  aar  und  efhilzt  ihn  bis  7um  eben  anrangenden 
Alsdann  lässl  man  die  (luorwasserstolTsBoreD 
knpfp,  die  aus  piner  Blei-  oder  Ptalinrelorlc  entwickelt 
erden,  millen  in  die  Thoncrdc  hinciitdringen,  die  man, 
B  ill«  Theilc  mit  dem  Gase  in  Itcfiihrung  zu  bringen, 
it  cinom  I'lalinspalel  öricr  umrührl. 
Da  bei  dieser  Operation  das  Thoucrdepnlver  sein 
iotehen  nicht  merklich  verhindert ,  to  beobachtet  msn, 
•b  das  PorlichreKcn  und  zuletzt  die  Beendigung  der 
Arbch  ZQ  beurlheilen,  von  Zeit  zu  Zeil  die  Gewichtsia- 
Ime  der  Substanz.  Am  bequemsten  ist  es,  den  Tiegel 
>t  ivlHcm  (abgewogenen)  Inhalte  zu  lariren  und  dnreh 
Merr*  Wiigen  seine  Gewichlszuoahme  zu  bestimmen. 
Die  Iterechnung  ergibt  njimlicb,  dass,  wenn  die  Thon- 
hi  AI]  O3  in  AI2  F«  Sbergehl  [und  diese  Verbindung 
Mielnt  lieh  hier  in  bilden],  lUO  Tbeilc  zu  163,3  werden 
•ttuen.  Diesen  Punkt  erreicht  man  nur  nach  ziemlich 
hngrr  Arbeit,  Indessen  kann  er  wirklich  erreicht  werden. 
r  firnod  mag  darin  liegen,  dass  das  entstehende  Fluor- 
rimiolnai  die  norh  übrige  Thoncrdc  einschticssl  und  hie- 
Ircb  die  gänzliche  Imwandlnng  erschwert  wird.  Za  dem 
theriiien  Gebraoche  hat  jedoch  dieser  Umstand  keinen 
tMieatlichen  Narhthcil.  Man  erspart  Zeit  und  Mühe,  wenn 
10  die  VcrmcbTong  nur  bis  aut  150  fortsetzt.  Wesent- 
li  bt  bei  dieser  Operation  der  richtige  Wärmegrad,  da 
!i  hohera  and  niedrigem  Tenperalarcn  die  Verbindung 


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viel  schwieriger  eDlslclil,    Eine   kaum  anfangende  Glä*  ] 
bilze  schrinl  die  günsiigsle  Temperatur  zu  sein.    Ebrou 
jsl  fin  öfteres,  ja  bei  grössern  Meogru  ein  furlwäbreDdei 
Umriibrpu  sehr  zu  eDipTehlca. 

Bei  Zubereitungen  unter  Anwendang  von  8  GramiM 
Thooerde  erforderte  diese  Operation  gewöhnlich  1'^ 
Stunden.  Es  ist  aber  klar,  dass  bei  gehöriger  EinricbUiB| 
des  Apparates  in  der  nämlichen  Zeit  eben  so  viele  Pfunde 
dargestellt  werden  ktinnlen.  Das  so  erhaltene  I'rapint 
nimmt  beinahe  das  doppelte  Volumen  der  art^prüngtichea 
geglühten  Thonerde  ein,  welche  Volumvermehrnng  Tor- 
zUglich  gegen  das  Ende  der  Operation  eintritt.  Msn  b(> 
wahrt  es  in  Glasern  auf. 

Zar  Reduktion  des  Metalles  bediente  ich  mich  der 
von  Rose  und  Ueville  empfohlenen  Methode. 
1  Man  schichtet  in  einem  hessischen  Tiegel  eine  belle* 
bigc  Menge  des  nach  der  soeben  beschricbenenMelhode 
bereiteten  Fluoraluminiums  mit  Vj  seines  Gewichtes  in 
dünne  Scheiben  zerschnittenen  Natriums*],  drückt  du 
Gemenge  in  dem  Tiegel  mit  einem  Stempel  möglichst  feil 
zusammen  und  schultet  oben  darauf  etwa  '/i  Zoll  hoch 
geschmolzenes  und  in  kleine  Stücke  zcrstossenes  Koch- 
aalz.  Der  Tiegel  wird  mit  seinem  Deckel  oder  besser  mit 
einem  runden  feuerfesten  Backstein  bcdeckl. 

So  vorgerichtet  gibt  man  nun  ein  rasches  ziemlich 
kräfliges  Feuer,  wozu  am  besten  ein  kleiner  Scfstrüm'-- 
scher  Ofen  mit  Geblase  angewendet  wird.  Es  ist  weieol- 
lich,  dass  eine  gute  Rothglühhilze,  doch  nicht  Weissglüh- 
hitie,  angewendet  werde ,   indem  man  sonst  keine  deut- 


*J  Am  be«Un  isl  es,  die  Nalriumeehcibea  mit  einom  HiBhen  Piiiill 
•of  mchrracli  «UBUmmcDgelfetem  KU css Rapier  llucli  lU  dräckcn,  lo  du* 
■le  den  TIebI  in  seinem  ganxrn  DurelimcBacr  BüHrüllcn.    Hicdareh  ntr- 

■te  NUgIcfoh  von  dem  antinnsenilrn  Sleinöl  voilkonioiea  E^relnigt. 


le  ScbmelsDn^  des  redazirlen  Helalla  erreicht ;  allein 

«feeiigo   tcbr   ist   es  zu  cnipfehlcD ,  dieselbe  nadi  vollon- 

leler  Reduklion  nictit  zu  lange  amJauern  zu  Insson,  indem 

■ODst  leicht  ein  Anlliril  des  rcduzirlen  Metalls  verbrennen 

oder  der  Tiegel  dnrch  die  Einwirkung   des  enislandencn 

Rtiornalriams  Schaden  leiden  kann.  Genülmlich  liörl  man 

Ib  Augenblicke  ,    da    die  Reduclion   vor    sich    gtht,  ein 

Elchen    oder  Krachen    im  Tiegel.     Von   da  hinweg  setit 

aao  die  Feuning  nur  etwa  noch  5 — 8  Minuten  fort,  rührt 

Ae  geschmolzene  Masse  mil  einem  Ihöncrnen  Pfeifensliel 

am,   wodurch    sich    das    Aluminium    zu    einem   einzigen 

Klnmpen    zusammenschmelzt,    erstickt    nun  sogleich  das 

Feoer  durch  Bedeckung  und  durch  Scblicssen  aller  Oeff- 

ODOgen  des  Ofens  und  liisst  den  Apparat  erkalten. 

Nach  gänzlichem  Erkalten  wird  der  Tiegel  in  ein 
Min  mit  Wasser  gelegt,  wodurch  sich  die  graue  Salz- 
■stse  aufweicht,  und  diese  herausgenommen.  Auf  dem 
Bciijea  des  Tiegels  findet  man  das  reduzirtc  Aluminium 
il)  eine  mnde,  völlig  metallische  Kugel. 

Die  übrige  Salzmassc  enthalt  noch  eine  ziemliche 
Henge  Teiu  ztTthcillcs  Metall,  theils  in  kleinern  Körnern, 
Iheils  als  ein  granliches ,  mehr  oder  weniger  gröbliches 
Pulver,  welches  beim  Zerdrücken  in  einem  Achatniörser 
netallischcn  Glanz  annimmt.  Man  sammelt  dasselbe,  rei- 
nigt ea  durch  Schlammen,  wobei  zuweilen  noch  ansehn- 
liche geschmolzene  Kugeln  zum  Vorschein  kommen.  Bei 
diesem  Schlämmen  entwickelt  sich  gcwÖhnlicli  ein  übel- 
riecheodcs  Was«  erst  offgas.  Es  ist  anzuralhen,  das  Wasser 
lehr  oft  zu  erneuern  ,  weil  die  sich  bildende  alkalische 
Lotung  auf  das  Aluminium  oiyilircnd  einwirkt. 

Hat  man  het  dieser  Operation  die  metallischen  rundlichen 
Körner  heransgesnchl,  so  ist  es  unnütz,  das  übrige  amorphe 
pQWer   weiter    auf  Aluminiumgcwinnnng  zu    behandeln. 


-  w  -  ► 

Weoigsteos  gelang  es  mir  nie»  et  ordentlich  zaiaromen- 
zoschmelzen.  Man  begnüge  sich  mit  denjenigen  MeUU^ 
körncrn,  welche  nicht  kleiner  als  ein  Stecknadeikoopf 
sind  and  die  man  sehr  leicht  bcraussochen  kann. 

Dagegen  enthält  dieser  Rückstand  oft  einen  nicht  ge- 
ringen Anlheil  von  Siliciumt  ohne  Zweifel  ans  der  Masse 
des  Tiegels  herrührend«  Es  ist  dieses  dasselbe  Produkt, 
wie  es  schon  Deville*]  beobacbtete  and  Wühler*^) 
neaerdings  bcscbriebcn  hat. 

Zaweilen  gelingt  es «  nach  Ausziehen  des  fein  ser* 
tlieiUen  Alaminiums  mit  Salzsäare  einzelne  Silidamkömer 
za  isoliren. 


Terzelehiitss  der  für  die  IBIbllolliek  der 
Sehweis«  liraturCi  Get»eUb»ehait  elnge- 
S^^nsenen  fiesehenke« 

Vvn  äem  Mannheimer  Verei»  für  Naiurkunde. 

Einondiwaoiigster  Jahretbertcht  (IBM}.  MamliMiii  ttSiv  8^. 
Von  der  Welterauischen  Gesellschaft  für  Naturkunde, 

Jahresbericht  Tom  Aagast  1853  bis  August  18&5.  Uanas  1855.  8P. 
De  la  soeiiti  vaudoise  des  scienees  naiurtUes. 

Bulletin  T.  4,  Nro.  36.  Lausanne  1855.  ffi. 
Von  den  Herren  Verfassern, 

Sohweicertsehe  Zeitschrift  für  Medicin,  Chirurgie  und  Geburtshälfe. 
Jahrgang  1855.  dies  llrft.  Zürich  1S55. 
Fotfi  naiurhUlorischen  Verein  der  preuuischen  Rheinlande  und  Wtd" 
phalens, 

Verhandlungen,  Jahrgang  12,  2tes  Heft.  Bonn  1855.  hfi^ 
Von  der  geologischen  ReichsanstaU  in  Wien. 

1)  Abhandlungen,  Band  2.  Wien  1855.  4f>. 

2)  Jahrbuch,  Jahrgang  6,  Nro.  1.  Wien  1855.  8P. 
VonMcrm  Fr  euler  in  Schaffhau^en. 

Monographia  Cdrias  PorcoUi  soologica.  Goettinge.  4^. 


*)  Annales  de  Chimie  et  de  Physique  (3)  XLIll.  31. 
"^^j  AnnaL  d.  Chemie  a.  Pharm«  XCVU.  266. 


nrr.  sev  und  ae». 

I>  Wolf,  nrne  ReobaelitiiiiKcn  uiiil  Uc- 
mrrliungeii  über  dcu  Ozougeball  der 
liun. 

Vor|;rli'e[  den  31.    Mni   I8&C. 

Drr  Ozonßohall  der  Luft  wurde  auch  im  Jahre  1855 

tk  ft«ni  tnll  lliitre  des  Schjinbein'schcn  Ozonumerers  bo- 

^chlrl.   —    bis  zu  mctDcr  Abreise  von  Dem  noch  von 

selbst,  nachher  genau  in  gleicher  Weise  und  mil  Itc- 

lliUDfc   dersnlbm    Scale   von   Herrn  Koch,     llie  Summe 

betdco  läglichcn  Ablesungen  findet  sich  für  jeden  Tag 

Taf.  I  eingetragen. 

Die   Uglichen  ßeobachtangen    des  Ozonomelcrs  ver- 

leider  immer  noch  dadurch  einen  ThcH  ihres  Wcr- 

dass:    t)  die  Scale  noch  sehr  unvollkommen  ausgo- 

ifl  iil   und   verschiedene  Scalen   Tür  dieselbe  Iteaklion 

Irschiedcne  Wcrlbo    geben;   2)  die  Dcreitungsweisc  der 

'ftrcITen  nicht  nur  zulüssl,  dass  ein  ausgcselzler  Streifen 

^ticb  dem  Eintauchen  in  Wasser,  nnttalt  eine  gleichmifs- 

Fitrbung  anzunehmen,  oft  ganz  rnarmorirl  wird  und 

klrit  nicht  mil  der  Scale  verglichen  werden  kann,  sondern 

sogar   (wie   aus    vielen    lleubaclilungen   der  Herren 

:h  und   Apotheker   Dücktger    hervorgehl]   zwei  neben 

uider   und   gleich   lang    ausgeselzle    Streifen   oft  sehr 

lealenil  verschiedene  Mianren  annehmen^);  3j  nicht  nur 

einzelnen  Füllen  sehr   starken  0/ongeliallcs    der  Loft 

höchste  Iteaklion  schon  vor  Ablauf  der  12  Aussetzungg- 

Ddco  erreicht  wird,  sondern  dass  überhaupt  ein  Streifen 

der  ersten  Zelt  seiner  Aussetzung  empliniilicher  zu  sein 

I)  Hnr  Ptackigcr  r>nJ  lll[ruri>nicii  biß  nuf  3  Uraic  iteriin  Ubbscii 
Gndö  «airBMMdcn  Soal«. 
Iin.  Hiltbcil.    Jani  ISM. 


^  ^  -. 

scheint ,  als  später «  —  somit  i.  B.  die  Somme  der  Ab- 
J^QDgen  «0  4  je  3  Standeo  aoftgeselzlea  Streifen  gross« 
.M^äre,  als  die  Ablesung  an  einem  12  Standen  «nsgesetstei 
Streifen«  —  Möge  es  Herrn  Dr.  Flückiger  gelingen »  die 
Constrnktion  des  Ozonometers  so  weit  zu  verbessera, 
dass  diese  UcbelstXnde  wegfallen. 

Ifittelwerthe  ans  einer  grössern  Reihe  von  Beobseh- 
tnngen  werden  natiiriich,  namentlich  fergleicbangsweisei 
von  den  eben  besprochenen  Uebelständen  weniger  berährt 
Die  Monatmiltel  für  1855  enthält  Taf.  I«  ihr  Mittel  oder 
das  Jahresmittel  ist  9.82,  während  es  1854:  9,35  und  185S 
9,02  betrag.  Wird  noch  der  Dezember  1854  beigeiegei^ 
so  erhält  man  als  Mittel  für  die  4  Jahreszeiten: 

Dez«  1241      März  12.27      Jani  10,63      Sept.    9,10 
Jan.  11,11      April    7,82      Juli     8,68      OcL     7,03 
Febr.  12.39      Mai      7.85      Aug.    7,82      Nov.  10,05 
Winter  11,87  Frühjahr  9,31  Sommer  9,04    Herbai  8.7S 
ein  Resultat,  das  von  den  frühern  Jahren  nur  insofern  ab- 
weicht, als  dem  Winter  hier  noch  entschiedener  ein  Mt* 
ximom  zurallt^). 

Seit  August  1855  stellt  auch  Herr  Pfarrer  von  Ratte 
in  dem  Prarrdorfc  Saanen  (etwa  Vi  ^  südlich,  Vs^  westlich 
von  Bern  und  450"^  höher  gelegen)  regelmässige  Ozon- 
beobachtuDgen  mittelst  übereinstimmender  Scale  an  onl 
hat  die  Güte  gehabt ,  mir  dieselben  mitzutheilcn.  Die 
Rubriken  b  der  Taf.  II  enthalten  für  jeden  Tag  der  Mo- 
nate August  bis  Dezember  die  Differenzen  zwischen  dei 
Reobachtuogcn  in  Saanen  und  Bern,  so  dass  die  mit  den 
Zeichen  -  behartetcn  Zahlen  den  Tagen  zukommen,  w( 
die  Reaktionen  in  Saanen  schwächer  waren,  als  in  Bern 
Es  geht  aus  dem  Mittel  der  5  Monate  hervor,  dass  durch 


3)  Vergl  für  die  frühem  Jahre  Bern.  MiUh«  312,  313,  338-341 


5S 


hnlulicli  die  liigllctia  Oionreaklioa  in  Salben  um  eidoD 

I  stärker  war,  ali  in  Itcrn,  dass  aber  speziell  im  Augosl 

Suplembcr   dicjcuigc    in  Bern    um   2^^  starker  all  in 

len.    diejenige    in    Sannen    dagegen   im  Oclober  nnd 

Itembcr   um   3"   siärker  als  in  Uith  war.  während  sie 

k  Un  Ucienibcrmillel   ao  boldi^n  Orten  nahe  Gleicbge- 

:M  hifllen.  Es  wird  sieb  späler  üelegcnheil  darbieten, 

'  dirse  Anomalie  zurückzukommen. 

Da  Bicti  mir  bei  Zusammenstellung  der  Ozonbcobach- 
l|ca  vvQ  1853  nnd  I8ö4  mit  di-n  in  diesen  Jahren  zu 
hl  »ialttiabeadeti  Murlaliliilsverhüllnistcn  einige  ntcrk- 
lrdf|D  Bciichungcu  ergeben  hallen^),  su  durfte  ich  uicht 
nloinen ,  die  Üzunheobacbtun^en  im  letzten  Jahre  mit 
Rahrcpidemie  zusammenzustellen,  die  im  Spätsommer 
k  lo  tcbrccklich  in  Bern  hauste  und  leider  auch  der 
irfoncheoden  Gesellscliart  eines  ihrer  treusten  Uil- 
1er  »tri»*).  Herr  Koch  halle  die  (liitG,  mir  zn  diesem 
'•che  die  Todlenregisler  Kerns  vom  Monat  Mai  hinweg. 
die  ersten  Knbrfätle  auHralen,  bis  Ende  Oclober,  we 
Epidemie  erloschen  war,  auszuziehen.  Die  Itubriken 
ir  Taf.  II  enthalten  für  jeden  Tag  dieser  6  Monate 
If  die  Zahl  sümnillicher  Tude»räitc,  lluils  die  Zahl  der 
r>Ttidlrn  (erstem  vor,  lelzicre  nach  dem  Komma), 
eakl  man,  dast  In  den  Jahren  1833  und  1854  durch- 
■Utlicb  in  Hern  lügtich  2,58  TodesHillo  vorkumin  und 
tcidrn  Jahren  zuiaminen  nur  drei  Tage  mit  dem  Maxi- 
B  ton  'i  lode!>rällcn,  —  lo  zeigl  ein  erster  Itlick  auf 
.  11    nnd   namentlich  auch   auf  die   Monaimlilel  (von 


>.  Om.  Hiuii.  338-340  und  34D,  sowi«  nach  :  Watt,  Über  iI*r 
ü(   der   Lull   and    •einen    KuBKiiintcnlinns  mit   der   HurtaliUl. 
I  Ihoa.  8. 

I)  U<rTB  Anlan  Simog,  |;pir.  Luiiinmaiion  der  Ropublik  Bern,  in 
Jmkttm  IS«S  tai  )6U  Prüldcnl  dtr  Nilurf.  CcactlBcliiirt 


—    60    — 


Taf.  I. 


Oconometer-Beobaclitaiigtti 

im  Jahr  1855  in  Bero. 


1 
2 
3 

4 
5 

6 
7 
8 
9 
10 

11 
12 
13 
14 
15 

16 
17 
18 
19 
20 

21 
22 
23 
24 
25 

26 
27 
28 
29 
30 

.31 
lillel 


9.0 
10.0 

9.0 
11.5 
11,0 


018, 
0ll4. 


16,0 
11,5 
16.0 

16. 
18,5 

10.513.0 
9.514,0 
9.512,0 
8,5 14.5 


515 


9,5 


9.0 


14.5 10.5 
10.5 10,5 


13.0 
12.5 
11.0 

11,0 


9,5 


12,39 


13.0 
10.5 
13.0 
10,5 
8,5 


15,5 
11.5 
16.0 
.0 
12,0 

8,5 
9.0 
14,0 
9.5 
9.5 

10.5 
12.0 
11,5 
12.5 
12.5 

12.0 


13,0 
10,0 
12.0 
13.5 
12.5 

9.5 

6,0 

8,0 

125 

15,0 


4.5 
6,0 
6.0 
2.0 
2.5 

10.0 

8.5 

7.0 

13.0 

10.5 


15,5,14,0 


17.0 

.10.5 

6.5 

2,0 

4,0 
5.0 
5.5 
6.0 
1,5 

3.0 
4.5 
4,0 
3.5 

11,0 

8.0 
5.0 
2,5 
5,0 
2,5 


7,82 


14.5 

7.5 

11.5 

10.5 

15.0 

9.5 

12.5 

10.0 

3.5 


15.0 

12,5 

15.5 

9.0 

9.0 

2.5 
5,0 
5,6 
13.0 
9.0 

11.0 
12,0 
7,0 
14,0 
14,0 

17,5 
13,0 
14.6 
15,5 
16,5 


0 


9.5 

9,0 

11.0 

10.5 

6.0 

5,5 
10,5 
11,5 
11,0 

9,0 

8.0 

11,5 

11,0 

5,0 

4.5 

11,0 

10,0 

10.0 

5.5 

7,5 


2.0 15.0  10,0 

10,0 

11.0 

9,5 

14.0 

6.0 
9.5 
5.5 
4.0 

3,5 

8,68 


7,5 

8.0 

5,5 

9,0 

1.5 

11.0 

1.0 

8,0 

5.5 

8,5 

2,0 

8.0 

10.0 

9.5 

9.5 

10.0 

10,5 

3,0 

10,0 

7,85 

10,63 

I 

TB 

4,0 

3,0 

8,0 

10,5 

4.5 

8.0 

10,6 

10.5 

12.0 


<e 


10,0 
10,6 
10,0 
10.6 
11,5 

13.5 
16.0 
10.6 
11.5 
10,0 


e 


8.014.0 
iO.013.0 

7.0  9,5 
10,0 10,0 


8,0 

8.0 
7.5 
6.5 
4,5 
8,0 

5.5 
11.0 
7.0 
7,5 
4.5 

11,0 

10,0 

6.5 

7.0 
8,5 

9.0 

7^ 


10,5 

13,5 
7.0 
6,0 
8.0 
6.5 

6.5 
7.5 
4.5 
6.5 
14,5 

13.0 
4.5 
3.5 
6.5 
5,0 


9,10 


10,0 

11,0 

9.0 

3.0 

7.5 

4.6 
6.0 

13.0 
6.0 

14,0 

11.0 
13.0 

6,6 

6.0 

11,0 

12,0 
3,6 
6.0 
6.0 
6.0 

3.6 

3.0 

6.5 

3,0 

10.0 

3.0 
5.5 
3.0 
6.5 
10.0 

3.0 

7,03 


e 


4,5 
19.6 
16.0 


l 

12j5 
13.0 
18.6 


18,520,0 


17.0 
18.0 


17.5 

15.0 
9.5 

11,017^ 
9.0 
3,0 

1.5 
7.6 
8,0 
4.0 
2,5 


17,0 
15,0 

ÜO 
12.5 
15,5 

14,0 
13,0 

6.0 

8,5 
liO 
18,0 
17.5 


5.6 

7,6 
13,6 

8,0 
10,5 

10.5 16,0 


6.5 

2.0 

4,0 

15,6 

16.0 
14.5 
15,5 
15,0 
16,0 


10,06 


11.5 
9.5 
9.0 
7,0 

12.0 

11.5 
6.5 

10,5 
6,5 


me. 

desfnllo 

iii  Bern; 

Ozon  In  Snanen, 

...      , 

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5.0 

s.0 

1.0 

4.3 

-CO 

10.7 

-3.6 

3.3 

3.0 

4.5 

2.6 

W 

3.0 

2.0 

6,2 

-O.ö 

12.6 

-1.5 

0,0 

3.0 

-3,0 

2.0 

4.0 

1.0 

2.0 

3.1 

5.6 

7.4 

-6,0 

3.1 

3.0 

-1,0 

-3.5 

4,0 

2.0 

1.010.8 

4.0 

11.7 

-7,5 

0.0 

8.0 

-1.6 

-6.6 

6.1 

l.ü 

2.0  2.1 

2.6 

10.6 

.3,5 

7.3 

3.6 

1.6 

■4.5 

4.0 

2.0 

2.1  3.2 

5.6 

11.10 

-7.0 

10.3 

10.6 

4.0 

3.0 

1.0 

1.0 

2.0  4.2 

-2.0 

11.10 

-7.5 

2.1 

8.0 

7.6 

0,5 

SJ 

B.0 

2.0  6.2 

-3.0 

10.9 

-4.0 

3.1 

4.5 

8.0 

.2,5 

4.0 

2.0 

3,0  3,3 

-2.5 

10,8 

-6.5 

3.2 

7.0 

10.0 

1.0 

W 

6,0 

2.0 

0.5 

-40 

16.11 

0.0 

4.2 

4,6 

14,0 

2.0 

e.0 

0.0 

2,1 

3.3 

-3.0 

9.8 

-7.0 

3.2 

6.0 

16,5 

-1.0 

S.0 

0.0 

1.0 

10,9 

0.0 

8.7 

-9.5 

3.1 

0.0 

8,5 

-0,5 

8.0 

1.0 

3,1 

0.1 

8.0 

4.4 

-3.5 

3.2 

-2,5 

11.0 

-1.6 

4.0 

0.1 

21 

6.6 

0.0 

2.1 

-5.6 

4.1 

-1.0 

3.0 

-4.0 

1.0 

»,o 

2.1 

6,5 

-1.6 

7,5 

-6,0 

2.0 

0.6 

1.0 

0.0 

6.0 

3,0 

3.1 

10.9 

0.6 

6.6 

■7.5 

2.1 

-0.0 

0.6 

12.5 

2.0 

1.0 

6.2 

8.7 

-4,0 

3.1 

0,(1 

3.0 

6.6 

6.5 

1.5 

4.0 

0.0 

7.3 

8.4 

•1.5 

3.3 

-2,5 

2.1 

1.5 

-2.0 

■6.0 

1,0 

0.0 

4.3:10.8 

0.5 

6,6 

1.0 

1.0 

9.5 

-4.5 

.3.0 

6.0 

0.0 

6,2 

6.4 

-3,5 

8,3 

-2.6 

3.1 

2.0 

-6.5 

-8.5 

1.0 

3.0 

5,4 

8.6 

-2.6 

8,8 

2.6 

0.0 

0.6 

-2.5 

-9.0 

'I.O 

3.0 

4,4 

9,7 

-8.0 

6.3 

-1.0 

6.1 

-1.5 

0.5 

-2.0 

0.0 
1.0 

1.« 

6.4 
Vi 

6.6 
8.6 

-4,5 
.3.6 

8.6 
3.2 

0.6 
-1.0 

3.0 

-3.6 

9.0 
6.5 

4.0 

3,0 

3.5 

2.0 

1.0 

4,1 

5.6 

8.3 

0.0 

3,3 

-8.0 

1.0 

-2.5 

4,6 

7.0 

3.0 

1,0 

4.3 

1,0 

-3.5 

2,1 

-8.0 

2,0 

5.0 

2'S 

3.0 

2.0 

'0.0 

1.0 
2.0 

6,3 

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-1.0 

6.2 

0.6 
6.5 

3.0 
2.0 

1.5 
0.5 

-1,0 
1.5 

-li. 

-3.5 

2.1 

3.6 

1.0 

3.1 

4.1 

5.4 

-4.0 

3.2 

2,6 

1.0 

2.6 

-2.0 

-1.5 

1.0 
.6.0 

J.94 
0lö8 

4,0 

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10.6 

Ö9 

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1,0 

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2.B 

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■1,24 

4.93 

■2.72 

0.87 

+2.92 

t3,08 

.0.06 

I 


M  Xntsrn^  0<uib€r  cm«  5vd 

i«  ihr  Miiii—  ^im  ^  bcv  H.  : 

ft  Taf  it  mU  )  to  i  To4l«s  nd  IC  T 
<r«r  To4t#«.    stelle  ick   (fiese  ^«i  « 


T*«c. 


■it  2 


Aas.«. 


»  mtd  aebr 

lbi»4 

t  ob4  weniger 


[   »^  -  9^13  [  9lI6 

i        •  ! 

i   8.14  f  8.15  ;  8.00 

7.12  ;  734  :  7,84  j 


8^ 


l 


1 


llflo  rofgeodes  aoffallende  Verbahniss:  Zur  Zeil  sUrker 
rodetfälle  starken  Ozongebalt  ond  Steigerang  am  Todes- 
lage, -*-  zur  Zeil  nttllerer  TodesOffle  niUlern  Ozongehalt 
»kne  bedeateode  Sleigerong  oder  Abnahme  *  —  zur  Zeil 
ichwecher  TodestdUe  geringen  Ozongeball  nnd  Abnahme 
im  Todeslage.  Die  aus  der  Vergleichnng  der  Beobach- 
lungen  von  Saanen  nnd  Bern  herTorgegangene  Thalsache, 
Jass  während  den  Monaten  Angnsl  ond  Sc|ileinber  die 
rjzonreaklionen  in  Bern  um  volle  i<>  stärker  waren«  als 
In  Saanen,  gewinnt  hie<hirch  eine  eigcnlhümlicbe  Bedeu- 
King,  und  diese  wird  noch  prononcirter ,  wenn  man  der 
Tnf.  II  enthebt ,  dass  an  den  23  Tagen  des  Augvsi  un/i 
September,  an  weihen  in  Bern  6  und  mehr  Rubriod^- 


es 


■nftralen  .  diese  Differenz  im  MHIcl  sopar  über  ^^ 
17,  i*  In  der  Maxlmumperiofle  des  6.  bis  tO.  Se]?« 
>tn  hli  nahe  an  5"  <lieg.  So  weil  also  LIossc  Zahlen 

tdieiifen  küoncn,  ging  die  Bomcr-Itulirppideinie  T*n 
I  Rift  einer  OzönanhäufuD^  Hand  in  Hand,  und  unler* 
fi  sirli  dadurch  wcsenlllch  von  den  gewohnlicben 
rhocn  cir.,  die  sonsl  za  dieser  Jahreszeit  clwa  io 
>  efni^ie  Oprcr  forderlcn  und  gerade  bei  geringerem 
n^ehalle  auftraten.  —  sie  schien  mehr  entzündlicher 
rr  zu  sein.  Das  Nähere  iniiss  ich  den  Acrzten  übcr- 
tn. 

In  Beziehung  anf  meine  Frühem  Mtllhctlitngen  über 
Oton^ehslt  der  tuft  glanbe  ich  Tolgende  Stelle  aas 
m  Briefe  anfoehoien  tu  sollen,  den  mir  Herr  Drofei' 
Krril  in  Wien.  Direktor  der  k.  k.  Centralanslalt  für 
ForolPgieQndErdcnagnclisinu5ani25.Aprii  f855schri(*b: 
I  danke  Ihnen   recht   sehr  Tur  ihre  gütige  Mtllheilang 

'  Schrift  über  den  Zasaoimenhang  des  Ozongchaltcs  der 

II  mit  dem  Gesundheitszastandr,  sowie  Tür  die  übrigen 

Ibrilangen,   welche   mir  sämmllich  zugekommen  sind. 

leriehnng  auf  die  crsterc  Erscheinung  haben  wir  wühl 
h!cr  manche  Erfahrung  gemacht,  welche  aber  meines 

Iphim*  noch  tu  keinem  klaren  Ergcbniss  geführt  hat- 
I  Ausbrechen  der  Cholera  am  II.  September  Torlgen 
es  In  Wien  machte  der  Ozongehall  in  Vergleich  mit 
frillieni  Beobachtungen  einen  bedenlendcn  Sprnng, 
•of  eine  plötzliche  Verminderung  desselben  schliessen 
1;  allein  ein  ähnlicher,  wenn  nuch  etwas  kleinerer 
atirfa  im  August  ein,  wo  bei  uns  von  der  Cholera 
h  liHne  Spur  war.  Dagegen  trafen  zu  beiden  Epochen 

lewöhnlicho  /anahmen  in  der  Temperatur  und .  Ms 
davon,  andere  Vorgiingc  io  der  Almonphüre  ein. 
oaa  diese,  oder  die  hohe  Temperatur,  oder  der 


-    64    — 

Terminderte  OzongebaU  ia  einem  CaiiMlnexiii  ^nil 
aorgelreteneD  Cholera  t  Darüber  getraue  ich  mir  nich 
entacbeiden»  und  selbst  der  Umstaiid,  dass  der  Oxongi 
während  des  Verlaufes  der  Cboleraperiode  geringer 
als  früher,  ist  nicht  massgebend,  weil  derselbe  immer 
diese  Zeit  (September  and  October)  sein  Minimum  erre; 
Ich  habe  darüber  auch  in  meinem  letzten  Briefe  an  I 
Schönbein  geschrieben.  Sollte  Ihnen  die  Wienerzeil 
vom  5.  November  su  Gesichte  kommen,  so  werden 
darin  den  bezüglichen  Artikel  finden.  Die  Mcteoroh 
mnss  allmälig  den  Weg  der  Scheideknnst  betreten, 
wenn  man  über  irgend  eine  Erscheinung  eine  grosse 
zahl  von  Wahrnehmungen  hat  nnd  diese  so  grupp 
kann,  dass  sich  alle  übrigen  Einflüsse  gegenseitig  tilj 
die  Wirkungen  der  gesuchten  Erscheinung  aber  sich  si 
miren  und  diese  dadurch  so  zu  sagen  ausgeschieden  v 
kann  man  ein  stichhaltiges  Resultat  erwarten.^  — 
gleichen  Tage  schrieb  mir  Herr  Dr.  Theodor  Bocckel 
Strassburg:  »Ich  habe  mit  grossem  Interesse  Ihre  Brocl 
über  den  Ozongehalt  der  Luft  gelesen  und  danke  Ib 
für  deren  gütige  Ueberscndung.  Ich  stelle  gegenwa 
allerlei  Experimente  an,  wie  Sie  dieselben  auf  Seite 
und  11  wünschen.  Mein  Sohn  wird  dieselben  in  e 
grössern  Arbeit  über  diesen  Gegenstand  veröffentlic! 
Ich  habe  während  der  Cholera  in  Krankensälen  versQ 
mittelst  des  Phosphors  Ozon  zu  producircn.  Meine 
perimente  sind  aber  aus  Mangel  an  Zeit  in  jener  bedrä 
ten  Periode  allzu  ungenügend  ausgefallen,  als  dass 
hätte  darüber  sprechen  mögen.^ 

Herr   Prof.   Resihnbcr,   Director  der   Sternwarte 
Kremsmünster,   erstattete^)   im    November  1854   der 


^3  Wienor-SiUangsberlchte,  Nov.  1854. 


-    65    - 

Akademie  io  Wien  Bericht  über  die  von  ihm  angeslclllca 
Beubachluogeii  über  den  Üzongehall  der  Luft,  and  kam 
in  Beziehung  auf  den  Einduss  von  itarDn:i''terstand,  Wind, 
Niederschlägen  etc.  ganz  zu  entsprechenden  Resultaten, 
vic  ich  Sic  seiner  Zeit  ans  den  Berner-Bcubachtungcn 
abgeleitet  habe.  Für  die  Jahrescurve  slelll  er  dagegen 
iwci  Maiima  [Januar  und  Juni)  und  zwei  Minima  (Mai 
■Oll  Ocluber]  auf,  während  ich  aus  den  sämmtücben  Be- 
obachtungen von  1851 — 1855  die  Jahrescurve 
10,7fi  13,45  12,86  10,95  11.51  10,46 
8.87  8.76  8.72  8,30  9.-14  12.23 
erhalte  ,  also  jedenralis  dag  ilauplmaiimum  im  Februar, 
dl)  ilanpiminimum  im  Oclober,  —  kleinere  Maxima  im 
Hai  und  Dezember,  höhere  Minima  im  Januar  und  ApriL 
Uerr  Prof.  Pouriau  in  Saulsaie  (Ainj  Tand'')  bei  seinen 
Beobachtungen  vom  Dez.  1853  bis  Nov.  1854  ein  Haupt- 
inaiimum  im  Januar,  ein  Hsupimininiuni  im  August,  — 
kleinere  Maxima  im  Juni  und  November,  höhere  Mi- 
nima im  Dezember  und  April;  er  trifft  also  tum  Thcil 
nil  Reslhubcr,  zum  Tbeil  mit  mir  zusammen.  AulTallend 
in,  dass  nach  seinen  Mülheilungeu  die  in  Paris  ausge- 
teilten Slrcifcn  nur  seilen,  die  in  Lyon  ausgescizlen  gar 
iie  Färbungen  erhielten.  Das  Iclzterc  negative  ttesultal 
wird  von  Uerrn  Prof.  Bincau  in  Lyon  auf  folgende  Weise 
«rklürl:  »L'almospherc  lyonnaise  est  sans  cessc  charg^c 
ie  corpuscules  qui  noitcnl  au  milieu  de  sa  masse  et  qui 
tn  troublcnt  nolablement  la  transparence.  Parmi  ccs  cor- 
potcnles  il  en  est  qui  sont  tr^s  facilcmcnl  allaquables 
pir  l'osygäuQ  froid.  A  leur  renconirc,  l'Ozone  doit  se 
pHlPr  k  ane  r^action  immediale,  et  l'on  congoil  sans 
peine  qn'il  j  ait  alort  disparilion  totale  de  roxig^ne  ozo- 


'I  Eludee  sor  l'Oioiio  par  A.  Paariau.  Lj-cn  1S65.  ep. 


Mif^  4ür  fji£:  a  fea  liem<äfs»faft  Kr 

t^Jl4ik  <iw  ffz/>ftfe44H  4«r  «rBr:ffi^«iick«a  Lall  ntf  der 
fMUi^nPt,  01^4  Vertrr*t'«mj  fcr  Krukbcitea  ienc  Be* 
/»«iMiikf  ««fzoSft'f^  ut*  —  S^  §«hr  icib  aaa  andi  tos 
A^  ^ifh%\V.f.\i\L*:\\  4ief er  Beobad^tccr^o  ncd  raterüidiiiii- 
tr^  Mf^^/<»;ofrt  Lid,  m>  f  74o!>e  ich  doch,  dass  der  gezogese 
IMtti»^  Uithi  ganz  rchtir  ift,  ond  bedaare,  dasi  derKö- 
m%th^r'%tf'S«trt\n  für  wiffenschaftKcfae  Heilkunde  nacb 
^\n^.%h  rmziir^n  Beobachtoogsjabre  darth  deoselben  ver* 
irJa^l  wurd^  ««"ine  Tbäligkeit  in  dieser  Richrong  abzu- 
hfi'ihf'n.  ll^Ue  ich  mich  seiner  Zeit  zonächst  an  die  pag. 
17  m^ffiirr  Abhandlung  ober  den  Ozongrhall  der  Luft  mit- 
((iflh^ilt^  Tafel  gehalten,  so  würde  ich  fn  meinen  Schlössen 


f)   Mffir   0«ono    AtmoMferieo.     Nota    del   Prof.    A.  CoHa.     PamM 
«>   Wlfliifr-HIUaiii^NWrichie,  Juli  1865. 


—  «r  — 


weai|;»r  sicher  gewüsca  sein,  —  ich  wurde  naraent- 
durrh  dir  in  den  kleinen  Tafeln  pap;.  t5  und  19  zo 
e  Irrlrndcn  aufTallcntjen  Gegmsäde  fcsigohallen,  and 
«Q  ähnliche  ZusammcnsIcUungcn  habe  ich  bei  Herrn 
ScbietTerdecker  nicht  gcTunden.  Wenn  ich  übrigens 
«  Carven  n>tl  den  mcinigen  zusammenlialtc ,  so  ßnde 
darin  manches  Achnlidic  ausgesprochen,  so  z.  B.  in 
«OD  ib«  Taf.  XIV  gcfcebenon  Curre  der  Erkrsnkun- 
I  u  Uiarrhöo. 

So  wcni^  Ich  auch  behnupten  möchte,  durch  mclno 
kcttfD  über  den  ÜzongchoK  der  Luft  die  l'ntcrsnchting 
Er  arine  Bedculang  zam  Abschlasso  gebracht  ru  haben, 
9»o  wenig  kann  ich  tugcbon,  dass  diess  bis  jelit  Ton 
Itrer  Seile  geleistet  worden  sei.  Die  Sache  ist  nach 
her  Ansicht  noch  nicht  sprochreir, —  aber  sie  ist 
rorigeselKter  l'ntcrsucliung  würdig.  Man  über- 
\xe  den  Ernfluss  des  Ozons  nicht,  und  der  Arzt  glaobe 
I,  am  Oionomcler  ablesen  zu  künnen,  was  er  am  bc- 
Tagc  für  Rrccpto  zo  srhreiben  haben  werde, 
rttr  ebenso  Wenig  bekümmere  er  sich  nicht  um  den- 
beg,  sondern  sei  den  Meleorotogen  dankbar,  wenn  sie 
I  ein  Material  zubereiten,  mit  dem  er  doch  vielleicht 
vanclies  bis  jetzt  dunkle  VerhSItniss  einiges  Lichl  wcr- 
kSnnt«. 

Wenn  ich  mit  der  gogenwurligen  Arbeit  meine  Slo- 
I  über  den  Ozongehall  der  Luft  abschliessc ,  so  ge- 
eilt es  nicht  aus  Entmulhigung,  sondern  weil  die  Ver- 
nisse  mich  meine  betreffenden  Beobachtungen  unter- 
Klirn  licMpn,  and  andere,  mir  näher  liegende  Arbeiten 
:  Zeil  zu  sehr  in  Anspruch  nehmen,  um  eine  neoo 
beginnen  zu  können.  Ich  wünsche  im  Gcgcntheil, 
der   von   mir  angebahnte  Weg   namentlich   auch  io 


Bern  weiter  verfalgl  werden  möge«  —  et  wird  fchwef» 
lieh  gani  ohne  Erfolg  geschehen. 


IVachtras« 

Während  obige  Mitlheilong  gesetzt  wdrde,  erhielt  idi 
die  pag.  64  angekündigte  Arbeit:  j^De  rOione,  th^epr^ 
sentde  etc.  par  E.  Boscltel«  Strassboarg  1856.  4.^  SM 
führte  Herrn  BoDckel  zu  folgenden  Schlüssen; 

1)  L*inflaence  de  TOzone  snr  la  prodoction  et  Taggra^ 
vation  des  affeclions  pulmonaires  noos  parall  bort 
do  deute. 
i)  Les  rapports  de  l*Ozone  avec  les  maladies  gastri- 
qaes  et  rhomatismales  sonl  encore  obscars;  aiii 
ils  m^ritent  d'ötre  l'objet  de  noovelles  recherches. 

3)  La  iiövre  intermiUente«  la  fi^vre  typhoide»  le  typhüi 
les  eianthömes  febriles,  n*ont  aocnne  relation  wtc 
rOzonc. 

4)  Le  Cholera  dehnte  ordinairemenl  vers  Tipoque  da 
minimum  d^Ozone  et  do  maximam  de  temp^ratore; 
mais  la  marche  de  cetle  maladie  ne  paralt  pas  £tr6 
influenc^e  par  FOzone. 

Indem  ich  bedanro,  tbeils  hier  nicht  mehr  näher  auf 
einige  dieser  Punkte  eingiehen  zu  können,  Iheils  meine 
betreffende  frühere  Arbeit  nur  in  einem  untergeordneten 
Punkte  von  Herrn  Bceckel  berücksichtigt  zu  sehen,  schliesse 
ich  mit  der  Bemerkung »  dass  auch  Herr  Boeckel  findet. 
es  habe  Herr  Dr.  Schiefferdecker  seine  Beobachtungea 
zu  schnell  abgebrochen. 


Schiff,  nene  Vergliche  über  den  Ein- 
fluBB  der  IVrrveii  aiir  die  C-efnsse  und 
>  die  thierlsche  ^Wärine. 

Vorgclragcn  den  5.  April. 

cna  man  die  GeHissnervcn  eines  Thcilcs  durch- 
Ichocidel,  so  dehnen  sich  dessen  Blulgcfasse  passiv  aus 
■Bd  der  vcrmehrlen  Blulmen;;e  cnisprechrnd  wird  die 
Wärme  de»  (Irgiines  erhöhl.  Auf  diese  Weise  wurde  auch 
bereits  im  Jahre  1847  in  einer  unter  meiner  Leitung  cr- 
ichicaeoGO  Uisserlalion  die  oftmals  gefundene  Erhöhung 
der  Temperatur  in  gelühmten  Theilen  erklärl,  und  einige 
iihre  später  hat  Bernard  bei  Thieren  die  Erhöhung  der 
Wurme  nach  Trennung  der  Gefiissnervea  experimentell 
uefagewiesen.  Die  Ansicht  Bernard's,  dass  es  der  Sym- 
Uthikot  sei,  welcher  ausschliesslich  die  (jefässe  beherrsche, 
Itd  die  sich  darauf  gründete,  dass  er  zufällig  an  gewissen 
Thcilcn  des  Kopfes  cxperimcnlirlc .  deren  Ge fassnerven, 
lom  Hiickenmark  aasgeliend,  die  sympalhiscbeti  Ganglien 
durchsetzen.  —  glaube  ich  durch  meine  bereits  veröffent- 
Üdile  l'nler&uchungcu  über  diesen  Gegenstand  genügend 
«idcrlegl  zu  haben.  Ich  habe  nachgewiesen,  dass  sowohl 
die  Gefässncrven  des  Kopfes  als  der  Körperwandungen 
lud  der  Extremitäten  aus  dem  Itückcumark  entspringen 
■od  zum  Thcil  gar  nicht  die  sympathischen  Ganglien 
darchselzen,  dass  man  durch  Zerstörung  oder  AbIren* 
Bung  bestimmter  Theile  des  Itückenmarks  ganz  ebenso 
Ttie  durch  Durchschneidung  der  Nerven  GeHissausdehnung 
Bad  erhöhte  Würmc  hervorrufen  kann,  und  da.<s  sich  im 
Verlängerten  Mark  der  Einlluss  auf  die  GcfiissncrTen  in 
in  Weise  konzentrirt  lindel,  dass  man  durch  einen  nach 
einer  bestimmten  Methode  durch   eine  lialfte  desselben 


I 


—    70    - 

geführten  Schnitt  die  eine  Hälfte  der  ganzen  Körperober 
Oiehe  daaeitid  wärmer  machen  kann»  ab  die  andere. 

Ich  will  iioo  zeigen,  dass  dareb  kfiosllleb^  Llhinanj 
der  Gefässnerven  die  tbieriachen  Organe  nicht  nur  wlme 
und  blutreicher,  sondern  unter  gewissen  Bedingon 
gen  auch  kälter  und  blutärmer  werden  können,  als  dii 
gesunden.  . 

Man  durchschneide  den  linken  Halssympatbikua  eiü» 
Hnndes  und  das  linke  Ohr  wird,  wenn  dasThler  bestaa« 
dig  im  StaUe  eingeschlossen  bleibt »  so  oft  und  so  langi 
nach  der  Operation  man  es  auch  ontersncben  möge,  I 
Mft  9  Grade  wärmer  als  das  rechte  erscheinen  und  ^ 
Blutgeffisse  «of  der  innem  Fläche  desselben  werden  melu 
ansgedehnt  sein. 

Nachdem  man  sich  yon  der  Beständigkeit  dieser  fi^ 
acheinong  überzeogt  hat,  nehme  man  das  Thier  bei  wsr 
mem  Wetter  auf  einem  Spaziergang  mit,  oder  lasse  ti 
eine  kurze  Zeit  im  Freien,  am  besten  im  Sonnenscheia 
umherlaufen.  Sobald  der  Hund  anfängt  sich  zu  erbitzea 
sobald  er  rasch,  mit  offenem  Mundo  oder  gar  mit  vor- 
gestreckter Zunge  athmet,  untersuche  man  die  Ohrer 
aufs  Neue.  Die  Temperatur  der  ganzen  Haut  und  be« 
sonders  beider  Ohren  und  der  Extremitäten  hat  dann  be* 
deutend  zugenommen,  aber  merkwürdigerweise  findet  sld 
trotz  der  Zunahme  der  Wärme  in  beiden  Ohren  jeti 
eine  Umkehrung  des  im  Zustande  der  Ruhe  brobachtetfi 
Verhältnisses:  das,  früher  wärmere,  gelähmte  Ohr  ist  tii 
1,  2  bis  5  Grade  kälter,  als  das  gesunde ,  und  seine  Ge 
fasse  treten  weniger  hervor,  sind  weniger  gefüllt.  Brin( 
man  jetzt  das  Thicr  wieder  zur  Ruhe,  so  wird  seine  Tem 
peratur  im  Allgemeinen  wieder  abnehmen,  die  vorher  he 
schleunigten  Herzschläge  und  Athemzüge  werden  wiedc 
zur  normalen  Zahl  zurückkehren   pnd  das  gesunde  Ot 


—    71    - 

-d  wieder  bedealcnd   kälter  erscbeineo,   als   das  der 
erirlen  Seite. 

Di«e  Umkehrung  üer  in  der  I\ahe  beobacliteteo  Er- 
kifltufco  lätst  »ich  nicltl  aur  durch  Bewegung  bei 
inner  Tcmpcrslur,  sondern  aucli  ijuicli  alle  sndcra 
liiHiuae  bfwirlien,  w^lclie,  wiu  man  sicli  ausdrückt,  das 
Ctfäisijrslcni  lurrcgeD. 

In  Winter  und  bei  kühlem  Wetter  bedarf  es  dazo 
Kt  rascheren  und  lünger  furtgosclzIeD  Bewegung,  aber 
dl  beim  ruhenden  Thicr  kann  eine  künstlich  in  huheai 
rade  geiteigerle  Lufttemperatur,  kann  die  Erzeagung 
■iia  Gefacrfaarivo  Zuslandca,  z.  B.  durch  Verwundungen, 
li  EiDtpriliung  von  Eil crftüisig keil,  dasselbe  bewirken. 
Eins  seil  länger  als  zwei  Jahren  lorlgeselzte  Reihe 
IBB  Unlenuchungen  über  diesen  Gegenstand  hat  mich 
fttrieugt,  dass  bei  Hunden  anch  die  vurschiedeailea 
ncUscb  erregenden  Einllüsse  von  demselben  Erfolge 
btflellel  sind,  ja  dass  sie  douselbon  viel  rascher  als  kor- 
ptrlkbe  Bcwcgong  erzeugen  können. 

Uuler  denselbrn  Bedingungen,  unter  welchen  wir  an 
dta  Ohren  diese  incrkwUrdige  Umkchruug  der  Erschei- 
I  bemerken ,  liisst  sie  sich  auch  an  der  Intcrdigital- 
■wnbraa  wahrnehmen ,  wenn  wir  vor  einiger  Zeil  den 
,us  einer  äcite  durehschnillen  haben-  Starke  Auf- 
Kfnnf  jeder  Art  erhöht  die  Temperatur  beider  Füsse, 
r  die  Wdrmecrhühung  im  gesunden  ist  su  viel  slÜrker, 
1  er  nicht  nur  diu  Teuii>eralur  des  andern  vorher 
Mmcreo  erreicht,  sondern  das«  er  sie  bald  um  t  bis  S 
6mle  überlrilTi. 

Auch  bei  Kaninchen,    wetehe   man    rasch  nmherjagt, 
rr  bei  kalzon,   diu    man   grosser  llilie    ausielzt   oder 
Den  man  künstliches  Fieber  cricugl,  kann  man  dieael- 
Wi  piradoien  Erscheinongco  beobachten,  bei  ktnincbea 


I 


—    72    — 

habe  ieh  nur  die  Temperatar  der  Ohreo,  bei  KalMO  dia 
der  Ohren,  Zehen,  Thorax  und  Baochdocken  ta  dieiar 
Besiehung  antersachU 

Ueberall,  wo  die  GefXsse  fär  das  Aoflfe  wabniebaibar 
sind,  sieht  man  am  wärmeren  Theii,  der  vorher  weniger 
aasgedehnte  Gefässe  zeigte,  eine  stärkere  Schwellong  so- 
wohl der  Arterien,  als  besonders  der  Venen. 

Sehen  wir  die  Aasdehnung  der  GeFässe  mit  der  Helir- 
zahl  der  heutigen  Physiologen  als  einen  passiven  Zoitsil 
an,  als  eine  Erschlaffung  ihrer  Ringfasern ,   so  Iftsst  sich 
bis  jetzt  noch  keine  scharf  und  experimentell  begrihidele 
Erklärung  der  eben  geschilderton  Erscheinungen  gebio, 
die  mit  allem  dem  im  grellsten  Widerspruch  zu  stshea 
scheinen,  was  wir  bis  jetzt  über  den  Einfluss  der  Nerven 
auf  die  kontraktilen  Gebilde  wissen.  Wenn  nur  Lähmnog 
oder  nachlassende  Thätigkeit  eine  Erweiterung  der  Ga- 
Hsse   bedingt,  nnd   die  Anregung  der  Nervenaktion  sie 
nur  verengern  kann,  woher  kommt  es,  dass  sich  hier 
gerade  die  GeFässe,  deren  Nerven  gelähmt  sind,  weniger 
erweitern,  dass  die  Blnlwallung  und  die  aus  ihr  hervor- 
gehende  Wärmeerhöhung  stärker  an  der  Seite  hervor* 
tritt,  wo  die  Gefassnerven  noch  thätig  sind.  Es  ist  leidit, 
sich  zu  überzeugen,  dass  die  Gefässfüllc  an  der  gesunden 
Seite    nicht    dadurch  erhöht  wird,    dass  eine  verborgene 
Kontraktion  an  irgend   einer  Stelle   des  GeFässrohres  die 
Cirkulation  hemmt  und  das  Blut  zurückdrängt    Die  stärkere 
Erweiterung  konnte  dann  nur  die  Arterien  und  nicht  die 
Venen  betreffen.    Uebrigens   werde  ich  gelegentlich  eine 
weitere   Kritik   der    hier    möglichen   Erklärungsversuche 
geben.   Für  jetzt  wollte  ich  bloss  auf  diese  merkwürdigen 
Thatsachen  aufmerksam  machen,  welche  dieNothwendigkeit 
der  Mitwirkung  der  Nervenlhätigkeit  bei  der  Erzeugung  star- 
ker oder  fieberhafter  Kongestionen  zu  beweisen  scheinen* 


>  V.  FIscher-Oosf er ,  Cebcrstcht  aller 
bisher  bekanuten  Fundorte  fossiler 
POauKen  aus  der  lUolasscpcrioile  Im 
Ciiulou  Hern* 


liier  steht  das  Erilzlhal, 


unweit  ThuD,  vcgcn  seines 

.     Als    die  neue  lahrslrasse 

toD  Schwarzcneck  bis  zu  liiDter!<t  in's  Tfaal  gemacht  wurde 

-  es   wird    etwa    10  Jahre    her    sein  —    erhielt  ich  die 

tnie  Kunde  von   dem  Vorkummen   fossiler  I'flaDzen  da- 

•elbtt    Allein    erst   im  Frühjahr  von   18J»  halte  ich  Ge- 

Irgcolicil,  mit  meinem  Schwager.   Hcrru  ÜcisIit,  die  La^ 

pruiilto  «uTzusuchen.    Wenn  man  vtia  Schwarzeneck  am 

to  Anfang  des  Thaies  erreicht  hal,  so  trilll  man,  nach- 

1  noch  etwa  10  Minuten  weitergegangen  ist,  auf 

I  titiige  Häuser  (Loscnegg);    etwa   noch   7  Minuten  weiter 

.  die   Stratso,   deren  llauplrichtung   von  West  nach 

I  Oilgeblt  eine  kurze  Wendung  nach  rechts:  hier,  links  am 

I  ^'*S'.  i*l  der  erste  Funilurt  fossiler  Pflanzen ;  der  Sand- 

1  »t  sehr  reich  an  Glimmer  und  schiefert  sich  leicht 

ilb.  Etwa  2  Minnlen  weiter  wacht  die  Strasse  eine  zweite 

I  WendaDg:    hier  leigt   sich  am  Abhänge   in   einem  mcrg- 

iBehUn  äandsleioc  eiu  schwarzer  Streifen  —  Spuren  vod 

noakuhlc  —  wahrscheinlich  würde  man  auch  hier  rflan* 

•orestc  finden.    Noch  eine  Miiiulo  weiter  ist  der  llaupl- 

ladorl;   es   ist  ein  kleines  Fclshord  von  ziemlich  harter 

e,   links  am  Wege,    hei  einer  abermaligen  kleinen 

Wendung   desselben.     Dieser   Tunkt    ist   leicht  kenntlich, 

«eil  ton  da  aus  der  Gipfel  des  Niesen  zwischen  den  bei- 

rfcn  Gipfeln  di-r  ttlume  sich  zeigt.  Nachdem  mein  Schwager, 

SD<I  ich  daselbst  gesammelt  hatten,   was  sich  mit  leicblcD, 

■«n.  Hiiilioil.    Juni  IHM. 


^  n  ^ 

Hanuneni  «d4  Meisicla  abschbgm  liest,  theillaa  wir  ü 
Kfnntniss  dieses  Fondortes  deo  Gebrfidern  Meynt  nil 
welche  daraof  sich  anschickCen ,  deoselben  grBndüdie 
aoszobeoteD.  Sie  kauften  tn  dem  Ende  tov  dem  Besibei 
das  genannte  Felsbord  bei  dem  HnoplAMdorfe  an  nai 
sprengten  es  mit  Pnl?er.  Das  Ergebniss  aller  dieser  Fnad« 
befindet  sich  auf  den  Museen  in  Bern  und  Zürich  ood 
lieferte  Herrn  Prof.  0.  Heer  ein  wichtiges  Material  n 
seiner  Tertiärflora  der  Schweiz.  Er  zShIt  etwa  00  Arlai 
Ton  hier  auf,  darunter  die  interessanteste,  eTn  mit  reteh- 
lichen  Sporenbehältem  beladenes  Farnkraut  —  die  Wood- 
wardia Rössneriana  Ung.,  nebst  mehreren  radem  Famesi 
alles  unzweifelhafte  Zeugen  eines  früberti  snblropisciieB 
Clima*s.  —  Man  sehe  neben  dem  obgenannlen  Werke  tos 
Prof.  0.  Heer  noch  dessen  üebersicbt  der  TcxliaHlon  li 
den  Zürcher-MIttbcilungen  (Nro.  84—88)  Ond  im  nreifwi 
Theil  pag.  423  von  Herrn  Prof.  B.  Stoder's  Geologie  der 
Schweiz,   wo  eine  Aufzählung  der  einzekien  Arten  sidr 

befindet. 

Ich  zweifle  übrigens  gar  nicht,  dass  Hoch  ao  and^fir 
Stellen  im  Erifztbale  fossile  Pflanzen  gefunden  werden 
könnten,  besonders  wenn  man  die  von  derSttlg  ti^f  aof- 
gerissene  Schlucht  genauer  untersuchen  Wolhe. 

Ein  zweiter  Fondort ,  gleichsam  die  Fortsetiung  des 
vorigen,  denn  er  befindet  sich  im  nämlichen  Streichen  der 
Schichten,  nur  einige  Stunden  mehr  östlich,  —  wurde  vofl 
Herrn  Prof.  C.  Brunner  jun.  vor  einigen  Jahren  am  nörd 
liehen  Fusse  des  Hohgantes,  im  Thale  der  obern  Emme 
obenher  Schangnau  gefunden ,  nicht  weit  von  Cherfishattt 
am  rechten  Ufer  des  Wassers.  —  Später  schickte  er  einet 
gewissen  Spieler  von  Merligen  hin,  um  für  unser  ttuseun 
zu  sammeln;  dieser  scheint  einen  andern  Fondort,  weitei 
oben  im  Thal,  im  Bumbacbgraben,  ausgebeutet  zu  habei 


-    76    - 

Getloin  iil  liier  aber  viel  harter  and  schcinl  »chon 
i&uUande  voa  Uclamorplitanius  lu  sein.  —  Er  fand 
li  Kuocbcn  untj  ZÜlinü  eines  Säugrtliicrs,  uns  sich  scil- 
aU  ein  AnLhracoÜicriuai  beraailelitc,  ntclil  vcrscliie- 
I  ron  dem  später  bei  Aarwangen  von  Herrn  Moriot 
UtkUsv. 

Von  diesen  beiden  Fandorten  befinden  sich  suT  un- 
n  Miucum,  ausser  einigen  nnbeslimnibarcD  Rcflen, 
[CBiJc  TuMilo  rCanieu: 

Tasodium  dubium  SU-rnb. 

n  Kiachcri  Sl. 

Cornos  orbifcra  Sl. 
I  Carpious  graodis  St. 

Qiicrcus  nereifolia  St. 
Uloiua  Fiscbcri  Sl. 
)  Arundo  Güpporli  St. 

AtpidiniD  Eavheri  SU 
Oanku«? 
Cauia  T 

.  Eil  drtUtt  FuDdort  von  roiatloa  Pflansen  muii  in  der 
U  fon  Signau  sein;  es  befindet  eich  aeit  langer  Zeit 
iwacna  Muicum  eiu  groates  Klall  mit  dem  Fundorte 
M,  obna  nähere  Angaben.  Herr  ProT.  ileer  beglimmii 
h  tin*  Pappclarl  (Popuius  Ijaudini),  die  ancb  in  der 
law  *u»  Laiuanoe  vorkominl. 

E«  ist  jetzt  i  Jahre  her,  dass  Herr  Ad.  Moriot  in  der 
I  Ton  LülzeUlüi)  in  eincni  Walde  eine  Leiimtchichl 
ilirtie,  die  einige  «uhlerhalteno  «nd  seltene  i'llanze»- 
etalhiril.  worunter  Lygodium  aculangulgm  St.. 
bj»b«r  nur  in  der  Näbo  von  Lausanne  gcTundon  wor- 
war,  Hiid  einige  Esenplare  von  Acer  pseudo- 
ipealre  L'ng.  Dieser  Fundort  verdient  bester  aus- 
nlct  xa  «erden. 


—    76    — 

Von  Bargdorf  (Gysnaaflob)  ist  ein  Stfick  mit  oobe- 
f tinombaren  PflanzenrcstcD  auf  ansenn  Museum.  Ich  ISkn 
OS  nur  an ,  um  die  Aufmerlcsarolceit  des  Sammlers  aif 
diese  Lokalität  zu  richten,  die  vielleicht  auch  besser  ei^ 
haltene  Pflanzen  liefern  mag. 

Es  ist  ungefähr  2  Jahre  her,  dass  Herr  Dr.  A.  HorM 
in    einem   Molassesteinbruch   bei   Aarwangen   die  rechte 
Hälfte  des  Unterkiefers  eines  Anthracolheriums,  sehr  schM 
erhalten,  nebst  einigen  Pflanzenresten  entdeckte.    Seither 
brachte  Herr  Studiosus  Kummer  noch  mehrere  gut  er- 
haltene Blätter  von  ebendaher.    Auch  Herr  Prof.  B.  Sta- 
der  bemerkte  diesen  Fundort  und  sammelte  Einiges«  Von 
ihm  erfuhr  ich,  dass  hier,  sowie  ich  es  später  auch  bei 
der  Kalten  Herberge  fand,   die  Pflanzenreste  in  grossen 
Blöcken   einer  hartem   Molasse,   die    der  gewöhnlichen 
weichen  Molasse  eingelagert  sind,  sich  beGnden.    Die  ge- 
wöhnlichste Pflanze  dieses  Steinbruchs  ist  Camphora  po« 
lymorpba  St.  (Daphnogene  Ung.) ;  femer  beGndet  sich  auf 
nnscrm  Museum  von  daher:  Sabal  major  St,  Salix  longa 
A.  Br.  und  Salix  Lavaleri  St.,  anderer  zu  unvollkommener 
Blattreste  nicht  zu  gedenken. 

In  naher  Verbindung  mit  dem  vorigen  Fundorte  und 
in  ähnlichen  Verhältnissen  finden  sich  fossile  Blätter  in 
einem  Hügel ,  der  zwischen  der  Kalten  Herberge  und' 
Murgenlhal,  der  Eisenbahn  wegen,  durchschnitten  wurde. 
Die  Pflanzenrestc ,  obgleich  in  Menge  vorbanden,  sind  in 
einer  sehr  harten  Molasse  enthalten  und  dcsshalb  sehr 
schwer  abzulösen.  Ich  erhielt  gleichwohl  einige  Exem-' 
plare  von  Salix  Lavateri  St.,  ein  Blatt  einer  neuen  Art 
Ahorn  und  ein  Exemplar  von  Qucrcus  elsena  Ung.;  die 
Hauptmasse  ist  wieder  Camphora  polymorphe  St.,  wie  bei 
Aarwangen. 


Endlich  ist  noch  ein  Fundort  im  ßcrncr  Jura  bei 
tsbvrg  lu  erwühnen,  der  von  Dr.  Grcpin  entdeckt  nnd 
ueo  Aosbcalc  bcroils  von  Prof.  Ilcer  beschrieben  wurde 
in  «che  Prof.  B.  Sluders  Geol.  d.  Schweiz,  vol.  2,  fag. 
ft,  wO  die  einzelnen  Arien  anfgezühtt  sind}. 

Alle  die  bisher  aurßerührlen  Fundorte  fossiler  Pflantcn 

lörm    der   untern  Siisswassermohssc  an.     Da  die  Na- 

Bob    Tun   Thun    narfa    Herrn  lt.  Studer  nur  ein  nnler- 

»"dnetp»  Glied  derselben  ist,  so  gehört  hierher  ferner: 

D«r  Griuisberg  bei  Tliun  und  dessen  Fortsetzung  bis 

ich  Sijriswjl.     Die    Schichten    fallen    hier    steil  südlich 

Bjicli«  haben  im  Laufe  der  Zeil  tiefe  Gräben  eingc- 

tucD.   wodurch  auch  die   onlerslen  Schichten  ZD  Tage 

cd;  50  der  Lauigroben  hinter  Than,  die  Kohlere,  der 

ilbachgraben ;   ferner    die  ßächc  von  llilterlingen  ond 

WrhofMi.  l'eberall  ruht  daselbst  die  NagclHuh  auf  einer 

bdil  banler  Mergel,  die  bin  und  wieder  flTanzenrestQ 

llt;  so  besitzen  wir  auf  unscrm  Museum  vom  Laoi- 

en  Qnercus  Charpenlieri  U.,   Cypertes  plicatus  P.  O. 

U  Cjperilcs  Guihnikii  If.,  vom  llünibacb  einen  Kehr  nn- 

llKchco  Abdruck  von  Acer  pscadomouspessBlanns  Uog., 

ml  Stengeln  einer  monocuijlcdonco  Pllanzc;   von  den 

pten    Hcrgclo,    worauf   die    Nagi-Ifluh    von    Obcrhofen 

h;  Dspbnogene  lanccolata  und  eine  Hhamnurart. 

Ad  dtciD  leliten  Fundorte  reiht  sich  derjenige  von 
■riiefanecken  (Clausilia,  Ilclix  und  Cyclosloma)  an,  wcl- 
im  Früjahr  18-19  mein  Schwager  A.  Oosler  auf  dem 
Kollchen  Abhango  des  Grüsisberges  entdeckle'nnd  wet- 
Herr  B.  Sinder  in  »einer  Geol.  d.  Schweiz  II.,  pig. 
I  erwähnt  und  dessen  Entdeckung  irrlhuniltch  mir  ZB- 
trelbL  Der  Fnndorl  ist  wesilich  vom  tauigrabcn,  am 
Fge,  der  Ober  den  Grüsisberg  in'a  Gcissithal  tührt,  mit- 
Im  Tannenwald,   etwa   auf  halber  Hohe  des  Berge«. 


I 


-    78    — 

£ndlich  Diuu  hier  nuch  eines  Fuudorles  lostiler 
Pllanzeo  orwiihnt  wcrdca,  voa  dem  tdion  Scheacbttf 
aprklit.  dcD  ich  aber  nicht  habe  auCTindca  konoca.  Et 
i(l  in  der  Nahe  vod  glelTisljurg  bei  dem  Weiler  Erlen 
(vide  ScheuchKcr  Ana.  alpin.,  p.  605.  ano.  1711).  Er  ugl 
dasdbsl:  »PdIcus  propc  paguni  Tuil  apcrlus  in  cujus  SirUO 
su|»eriuri  marga  rcpcrilur,  plantarum  variamm  iconibut 
figurata,  colorc  cinerea.**  L'eberdiess  spricht  er  such  voa 
Kohlen .  die  daselbst  gefunden  wurden.  Ebenso  sollen 
nach  einer  mündlichen  Millhcilung  von  Ucrrn  Ingeoicor 
Uenzler  in  neuster  Zeit  in  der  Mibe  von  Thun  bei  dem 
Graben  eines  Sodes  fot^ilo  Tflanzen  zum  Vorschein  g^ 
kommen  sein, 

Es  bleiben  mir  uoch  ein  paar  Fundorte  fossiler  Pflautra 
io  unserm  Gebiete  zu  erwähnen,  wo  dieselben  cntwcdcf 
mit  Mecresconchylicn  untermischt  oder  wenigitCBi  in 
aachster  Nachbarschaft  von  solchen  Torkommen.  Dakift 
geboren  der  Eigengraben  uhcnher  Halligen,  die  WciobaUe 
bei  Münsigen  und  der  damit  in  nachslcr  Beziehung  ste- 
hende kleine  Bruch  bei  Ilünigen,  neolich  von  Herrn  Prof* 
B.  Sluder  entdeckl ,  sowir  wahrscheinlich  der  von  dem« 
selben  in  seiner  Monographie  der  Mulasse,  paf.  34.  katt, 
crwähnle  Fundort  bei  Ouggisberg.  Von  den  beiden  lelU- 
genannten  bcsilz?n  wir  nur  einige  Brncbslücke.  VoB 
Halligen  und  der  Wetuhaldc  bei  Münsigen  hingegon  ist 
genug  Material  vorhanden,  um  daraus  den  Scbluss  zu 
ziehen,  dass  die  Flora  dieser  Orte  mit  der  von  Selzka  ond 
Ilaring  die  grosste  Uebcreinstimraung  zeigt.  Die  Flort 
von  Solzka  und  Haring  wurde  von  den  Wirner  Geologen 
in  die  Ecenepoche  gesetzt ;  ich  will  die  Gründe  nicht 
wiederholen,  welche  Herrn  Prof.  ß,  Sluder  bewogen,  dm 
Sandstein  von  Kalligen  als  unterstes  Glied  der  Mulasse  zu 
h^athlcfl.,  SQDdcrn  verweise  auf  dessen  GeoL  d.  Schweift 


L 


-  w    - 

|i  HC»  Mivia  «of  desf  e»  Moaogr.  d«r  MolasBe»  .p»|i 
I  40  Wfgon  der  genaocrn  Beschreibong  des  Fnod- 
Da  der  Catalog  der  daselbst  gefandcnen  Pflanzen» 
h  seiner  Zeit  Herrn  Trof.  Stader  mitgelheiU  halte» 
.  fragmentarisch  ist»  so  folgt  hier  eine  nene  Aaf* 
g  der  bis  jetzt  Ton  Prof.  0.  Heer  bestinraiten  Ar- 
n  daher: 

iom  dobinm  Stemb.  Banksia  hsringlana  Ett. 
arpof  Eocenica  Ung.        ^       Ungeri  fiit. 

pahcoftrobna  EIL  Daphaogene  laneaolata  BtU 

heptof  Ung.  Ceanolhns  zizyphoides  Dtt|^ 

0  Göpperti  R.  fidgenia  hieringiana  Ung. 

es  rigidos  H.  WeinnveoniaoiucropbjFUaBll«! 

Of  cblorophylfa  Ung.  Acaeia  Sotzkiana  Uiig« 

myrtilloides  Ung.         j^      Mejrati  Fisch. 

fnrcinerris  Ung.  Cassi«  Berenices  Üag.t 
Ira  Brongnasti  Ett«  ^      ambigna  Ett.Y 

la  longifolta  EtK 

OB  der  Weinhalde  bei   Münstgeo  beaitiea  wiv  anf 
a  Mnaeom: 

1  Stoderi  St.  Pimclca  Ooningcnsis  8L 
I  iiDgalaU  St.               Poacites  sohtilit  St 

sa  crassipes  St. 

iTegea   der  Fundorte    verweisen    wir  auf  Stoder^s 
{r.  d.  Molasse,  pag.  S41. 


—  so  — 

» 

Terselehnlm  der  flir  die  BllillothelL  dei 
Sehirelz.  HTattirf.  Gesellsehallt  elngc- 
Sangenen  Gesehenke. 

Von  Herrn  Schriflgieuer  Grabirg  in  Zürich. 

^  17te  und  18te  Uebersioht  der  Verhandlno{^B  der  techniBebeB  GettB- 

Schaft  in  Zfirich.  Zörich  1854—65.  8». 
Von  Herrn  Prof.  Wolf  in  Zürich. 

1)  RodeB,  cebalten  bei  der  feierlichen  Erdifunnf  der  eidceafiMiaekei 
polytechnischen  Schale  den  15.  October  1856.  Zörich.  ^. 

2)  Ackermann,  Harald,  das  Wetter  oftd  die  Krankheiten.  Kiel  1851. 9. 
8)  Meisel,  der  Reichtham  des  Himmels.  Altenbnri;  1865.  8*. 

i)  Sig^orfne,  prvlectiones  astronomiie  Newtonian».  Tobias«  1709. 9 

5)  Meteorologische  waarneming^ea  in  Nederland.  Utrecht  1856.  4^ 

Und  mehrere  andere  kleinere  Schriften. 
fom  niederösierreichischen  Gewefin)erein. 

Reater,  über  Fortschritte  der  Leinenindnstrie  ia  Oesterreicb.   Wi« 
1855. 
Von  den  Herren  Verfassern. 

1)  Aag^ust  Mensel,  die  Chitinf^ebilde  im  Thierkrelse  der  Arthropodes. 
Zürich,  1865.  40. 

2)  Antonio  Villa,  notisie  intorno  a1  g^ene re^  Melania.  Milaao  1856. 9^ 

3)  Antonia  e  Giambattista  Villa ,   catalogo  dei  mollusehi  della  Looi- 
bardia.  Milano  1844.  8l>. 

4)  J.   Marcou  ,    le    terrain    carbonifcre    dans   TAm^rique   da   aord. 
1855.  80. 

5)  J.  Mareon,  sor  le  g^isement  de  l'or  en  Californic.  1856.  8P. 

6}  J.  Marooa,  r^ponse  a  une  lettre  de  Messieurs  Porster  et  Whitaej 

sar  le  lac  sop^rieur.  1850.  80. 
7)  Rapport   de    rAcndemie  des  Sciences  de  Paris  sar  un  memoire  A^ 
M.  Marcoa ,   relatif  a  la  Classification  des   chafnes  de  moatafnef 
d'ane  partie  de  TAm^rique  du  nord.   1855.  4^. 
Von  Herrn  Stabile  in  Lugano. 
1}  Von  Hauer ,   über  einige  Fossilien  aus  dem  Dolomit   des  Hont« 

Salvatore  bei  Lugano,  80. 
2}  Gius.  Stabile,  dei  fossili  dei  terreno  triassico  nei  dintorni  dei  Iag< 
di  Lugano. 
Von  Herrn  Leo  Lesquereux. 

Boston  Journal  of  Natural  Ilistory.  Vol.  6,  Nr.  4. 
Von  der  phys.^medic,  GeseUscIiafl  in  H'ürzburg  : 
Verhandlangen  VI,  1.  80. 


Nr.  870.~S91. 


;  Hipp,  Aber  den  elektrlscben  VTeb- 


VorgcIrsEfD  den  8.  Min  1856. 

In  einer  der  früheren  Silzungen  halle  ich  die  Ehre. 
Ikaen  einige  Mllllicilungen  über  den  damaligen  Sland  des 
tjeklrischen  Wc-bsluhis  zu  machen.  Die  Bcdealung,  welche 
un  im  Allgemeinen  diesem  Webslulil  beilegt,  die  Wich* 
ligkeil  der  hierbei  in  Frage  kommcaden  Induslrie,  sowie 
itt  wiederliolt  ausgcsprocheDe  Wunsch  mehrerer  Alit- 
llicder  der  f  erehrlco  licsellschafl  ermuthigcn  micb,  Ibnco 
Siebt  sowohl  eine  Furlselicung  meiner  damahgen  Millhei- 
hogen ,  als  vielmehr  eine  kurze  technisch- historiscbe 
Utlicrtichl ,  so  weil  mir  dieselbe  bebanot  ist,  id  geben 
Bnd  Ibneo  über  den  dermaligen  Znsland  einige  Aufsctilüsse 
n  CTibcilcn. 

L'eber  den  cickirischen  Webstuhl  isl  bereits  eine 
iiDie  Literatur  erschienen,  bei  welcher  es  sich  jedoch 
tniger  am  den  Webstuhl,  als  um  das  Priorilütsrechl  des 
Crfiaders  handelt. 

ßonelli,  Generaldirektor  der  sardinischon  Telegraphen, 
hil  mbeslf ilten  das  Verdienst,  die  ersten  geistigen  tind 
ilerirllrn  Opfer  für  das  Zustandekommen  des  eleklri- 
•then  Webstuhls  gebracht  und  durch  seine  unermüdliche 
Tfalligkcit  eine  Aktiengesellschaft  gegründet  zu  haben, 
vtlebe  mit  den  nulhigen  Mitti.'ln  ausgerüstet  ist,  om  diese 
hocliwicbtige   indoslriellc   Frage   dem  gegenwürligen  Za- 

le  iler  Wisscnschnfl  entsprechend  zum  Abschluss  za 
kriDgea. 

An*  mi'iner  frühem  Miltbcilnng  ist  es  ihnen  bekannt, 
du*  der  elektrische  Webstuhl  an  die  Siclle  des  Jactiuard- 
Webslubls  oder  des  BildwebsluhU  treten  soll.  Unter  Itild- 

Icra.  Hiftbeil.    Juli  ISäU. 


n 

4 


Weberei  oder  Master-Weberei  rerstebl  man  diejei 
Weberei,  bei  welcher  man  durch  eine  eigenlhfimKAe  i 
ricbtang  statt  einer  regelmiifigeo  VerschliDguQg  der 
den,  wie  bei  den  gcwöbolicheD  Geweben,  beliebige  F&i 
eine  beliebige  VerscbliogtiDg  machen  lassen  kann,  wodo 
ein  beabsichtigtes  Bild  entsteht,  sei  es  durch  die  V 
schiedenheit  der  Schatlirnng  oder  dnrch  die  Verschied 
heit  der  Farben,  welche  die  betreffenden  Faden  hab« 

Jacquard  aus  Lyon  hat  im  Jahre  1808  zuerst  e 
Maschine  mit  einer  solchen  Einrichtung  Terrertigt,  na 
dem  er  18  Jahre  daran  studirt  und  Terbessert  hatte.  1 
kann  sich  einen  kleinen  Begriff  von  der  hohen  Bedeoti 
dieser  Maschine  machen,  wenn  man  erßbrt,  dass  4  Ja 
später  bereits  18,000  solcher  Jacquard « Maschinen 
Gange  waren. 

Heute  beschäftigt  die  Vaterstadt  Jacquard^s  mit  die 
Weberei  allein  50,000  Arbeiter. 

Aus  diesen  Zahlen  erklärt  sich  die  grosse  Aufme 
samkeit,  die  allerorts  der  Erfindung  dos  elektrischen  W 
Stuhls  zugewendet  wurde. 

Maumcne  bestritt  zuerst  Bonelli  die  Priorität  der  I 
Gndung  und  schlug  eine  Abänderung  in  der  Ausführi 
▼or.  Er  wollte  das  Muster  durch  Stifte,  die  in  Wal 
gesteckt  werden,  und  Federn,  durch  deren  Berührung 
Batterie  geschlossen  wurde,  hervorbringen ;  eine  oii 
flächliche  Kenntniss  der  Muster- Weberei  genügt  jed< 
um  einzusehen,  dass  eine  solche  Einrichtung  qnmög 
den  Anforderungen  der  Industrie  entsprechen  kann. 

Ausser  Maumene   hat  sich  noch  ein  Dritter  als 
ßnder  gemeldet,  ein  Posamenter  aus  Berlin,  von  welcl 
jedoch  nichts  weiter  bekannt  wurde,  als  dass  die  pre 
sische  Regierung  dem  Herrn  Bonelli  die  Ausfolge  ei 


ntcs  Tcrwoigerle  ,   weil   die    Idee   cine$  elektrischen 
«bsiuhia  in  I'reussm  nicht  oen  sei. 

Auf  4ea  technischen  Thcil  der  Fra^e  übergehend, 
^M  ich  mir  erlauben,  in  einige  Dcilails  einzugehen,  die 
I  nar  ite«  Zusammenhanges  wegen  für  nothig  erachte. 
Mcs  aof  einem  Webstuhl  gemachte  Gewebe  besteht  aui 
die  and  Einschlag;  Kette  heissen  die  Längenßdea,  Ein- 
idilig  heiftsen  die  Fäden,  welche  der  Quere  nach  gi'hen. 
Iff  der  Operation  des  einfachen  Weben»  werden  rer- 
lillrlst  eines  Tritls  die  HHiric  der  Kcltenräden  in  die 
ktke  gehoben,  so  dass  das  Schiffchen,  welches  die  Spule 
lU  dem  Qaerradcn  [F.insrhlag)  enthüll,  hindurch  geschnellt 
ferden  kann.  Ist  diess  geschehen .  ditnn  verändert  sich 
jtr  Lage  der  Fiiden;  diejenigen  welche  oben  waren,  kom- 
>  nun  nach  nnten,  and  die,  die  unten  waren,  kommen 
heb  oben;  jel/t  wird  das  Schiffchen  wieder  zuriickge- 
IChnelll.  Ausserdem  werden  durch  eine  besondere  Vor- 
tcblang  die  Querfiiden  nach  jedem  Durchgang  des  Schiff- 
MM  in  die  LangenHiden  gedrückt  oder  gesehingen. 
Neie  Operation  wiederholt  sich  slclsforl  und  heissl  die 
brache  Weberei. 

Die  Muster- Webere  i  crrorderl  eine  Einrichinng, 
^  es  möglich  macht,  jeden  der  Ketlcnniden  einzeln  nach 
tlRrben  la  beben  oder  nicht  xu  heben ,  so  dass  das 
dilffchtn  oder  der  Einschlagfaden  über  oder  unter  dem- 
Jbeo  dorchgehcn  kann.  Vor  der  ErGndang  Jacquard') 
I  Knaben,  sog.  Zugjungen  angestellt,  welche  auT  das 
mmando  des  Meislers  diejenigen  Füdi-n  htiln-n,  die  eben 
Ibotteo  sein  mussten,  um  eine  ligur  i\i  mmhrn.  Jac- 
|srj  risklrte ,  nach  Bekannlwcrdung  si'ioer  Erlindiing 
OD  «einen  Mitbürgern  schltndlich  ermordet  lu  werden; 
c  Uaschioca  wurden  zerschlagen  und  auf  iilTentlichcm 


—    M    ^ 

Plmtie  Terbrannt.    Die  Weber  and  ZogjoDgen  glaobtei, 
et  werde  ihneo  das  Brod  geBommA. 

Daoials  war  die  Weberei  ein  ongesondea  GescUft, 
das  widemalürliche  AostreDgoogeo  erforderte  ood  die 
Arbeiter  Tor  der  Zeit  mit  siecbem  Körper  in^s  Grak 
lieferte;  bente  ist  die  Master- Weberei  nicht  nar  iLeias 
oagesonde  BesefaäfUgong  mehr»  sondern  ich  darf  es  dreiit 
behaupten,  sie  nimmt  unter  den  Künsten  eine  der  erslea 
Rangstofen  ein  und  beschäftigte  schon  kurze  Zeit  nach 
der  Erfindung  mehr  Leate,  ab  je  zuvor. 

Die  Maschine,  die  Jacquard  erfand,  yersah  die  Dieoite 
der  Zugjungen  in  viel  Yollkommenerer  Weise. 

Die  Ketlenfädeo  wurden  durch  Scblaafen  geföhrlt 
welche  an  Haken  gebunden  waren ;  diese  Haken  konntea 
rückwärts  geschoben  werden,  in  welchem  Falle  sie  nicht 
eiobakten  und  also  beim  Zug  nicht  in  die  Höhe  gingen. 
Die  Figar  I  macht  dieses  anschaulich. 

Die  Nadeln  nn  dienen ,  um  die  Haken  hh  zu  ?e^ 
schieben,  ff  sind  Federn ,  welche  die  Nadeln  and  durch 
dieselben  die  Haken  immer  nach  vorn  drücken,  c  ist  eis 
Pappdeckel,  durch  welcheo  nach  Erforderniss  Löcher  ge- 
geschlagen  werden.  Dieser  Pappdeckel  bewegt  sich  bei 
jedem  Durchgang  des  Schiffchens  vor-  und  rückwärts, 
indem  zugleich  jedesmal  an  die  Stelle  des  vorigen  ein  an- 
derer tritt. 

Es  ist  nun  selbstredend,  dass  da,  wo  Löcher  in  den 
Papp.deckel  geschlagen  sind,  die  Haken  nicht  bewegt  wer- 
den  und  also  beim  Zug  x  sammt  den  mit  ihnen  zusammen- 
hängenden Kettenräden  in  die  Höhe  gehoben  werden;  wo 
kein  Loch  ist,  wird  der  Haken  zurückgeschoben,  kann 
also  nicht  einhaken,  d.  h.  beim  Zug  wird  dieser  Faden 
unten  bleiben;  es  ist  nun  klar,  dass  es  nur  in  der  An« 
Ordnung  der  Löcher  im  Pappdeckel  liegt,  um  diejenigen 


85     - 


erscheinen  za  lassen,  welche  nolhig  sind,  am 
bclrcFTeuiIe  Figur  dsrziislellen.  DJcss  ist  die  Ilaiipt- 
ntJoD  dcE  Jacquard-Stuhls. 

Es  ifl  unnülz,  zu  bemerken,  dass  ich  auT  die  (aasen- 
lel  Mudificaiioncn,  Ncben-Apparale  und  Hülfsmille!  nichl 
wHen  kano,  woroil  die  prachtvollen  Stoffe  hervorge- 
thl  werden,  die  die  Vaterstadt  Jacquard's  so  berühmt 
licht  haben. 

Ein  Jacquard-Webstuhl  hat  oft  1000  und  mehr  solcher 
len,  oft  werden  mehrere  Jacquard- Mas chio cd  zusam- 
t^estellt.  so  dass  man  mehrere  tausend  Haken  mit  den 
Dien  tüden  zur  Verfügung  hat,  um  die  feinsten  Zeich- 
Igen,  Portraits  u.  8.  w.  zu  reprodnciren,  die  in  einiger 
fernuDg  den  besten  Stahlstichen  ähotich  sehen. 
Iter  Pappdeckel  oder  Karton,  wie  man  ihn  gewöhn- 
heisst,  muss  natürlich  bei  einer  Maschine  von  tausend 
leo  gross  genug  sein,  um  lausend  Löcher  aufnehmen 
böooen,  und  da  man  in  der  Prasis  die  Entfernung  der 
iitr  von  einander  zo  7  Millimeter  am  Tortherlhafleslen 
ftnden  und  fast  in  ganz  Europa  und  Amerika  so  an- 
ommea  hat,  so  erfordert  es  mit  den  ItJindern  eine 
[onoberfläche  Ton  circa  6  Q  Decimeter  für  jeden  Durch- 
j  des  Schiffchens.  Es  gibt  Zeuge,  bei  denen  lO  und 
r  Eiosrhlagraden  auf  1  Millimeter  Lange  des  Zeugs 
•0.  and  wie  man  anf  jeden  Längenfaden  einen  Haken 
hig  hat,  so  hat  man  auf  jeden  Querfaden  oder  jeden 
vbgsng  des  Schiffchens  einen  Karion  nöthig.  Ist  nan 
'ZetdiROng  (das  Musler)  auf  einem  Zeuge  zwei  Meter 
,  oder  mit  andern  Worten ,  wiederholt  sieh  diese) 
er  nach  je  2  Meter  Länge,  so  sind  hiezu  20,000  Kar- 
•Olblg;  die»  gibt  einen  Flitchenraum  an  Kartons  Ton 
{OOO  Q  Decimeter.  Würde  man  diese  Kartons,  die 
handbreit  sind .   der  Länge  nach  neben  einander 


—    86    — 

legen,  so  würde  ein  Streifen  Karton  entstehen  von  drei 
3  Standen  Länge.  ^ 

Die  Aufgabe  des  elektrischen  Webstnhis 
ist  es  nun,  diese  Kartons  entbehrlich  ii 
machen.  Gewiss  eine  Aufgabe,  welche  der  grossen  Opbr 
werth  ist,  die  bereits  darauf  verwendet  worden,  nnd  wm 
hat  es  ganz  gewiss  Herrn  Bonelli,  der  die  ersten  Opfer 
hiefiir  brachte,  sowie  den  Unterstützungen  der  sardinischea 
Regierung  und  ganz  speziell  der  hochherzigen  Theilnahme 
des  berühmten  Diplomaten  Herrn  Grafen  ▼•  Cavoor  n 
verdanken,  dass  diese  hochwichtige  Frage  die  beste  Au* 
sieht  SU  ihrer  vollkommenen  Lösung  hat. 

Bedenkt  man,  dass  Frankreich  allein  jährlich  circa 
2,000,000  Franken  für  Kartons  ausgibt,  so  ist  der  Beweis 
der  Wichtigkeit  auch  in  Zahlen  dargethan. 

BonellPs  erste  Versuche,  die  ich  im  Jahre  1853  auf 
einem  Webstuhle  von  24  Haken  sab,  lieferten  zwar  den 
Beweis  der  Möglichkeit  Im  Kleinen,  die  Kartons  durch 
Elektrizität  zu  ersetzen;  dagegen  traten  so  erhebliche 
Schwierigkelten  zu  Tage,  dass  die  Möglichkeit  der 
Ausführung  im  Grossen,  auch  abgesehen  von  der  Nütx- 
lichkeit,  von  Gelehrten  und  Fachmännern  vielfach  in  Ab- 
rede gestellt  wurde. 

Die  Industrie  konnte  sich  natürlich  damit  nicht  be- 
friedigen,  denn  das  Verfahren  war  viel  theurer,  als  das- 
jenige des  gewöhnlichen  Webstuhls. 

Die  Beharrlichkeit  des  Herrn  Bonelli  wurde  indessen 
dadurch  keineswegs  erschüttert;  er  gründete  mit  vielem 
Glück  um  diese  Zeit  eine  Aktiengesellschafl,  welche,  mit 
bedeutenden  Mitteln  ausgerüstet,  die  Erfindung  auszu- 
beuten sochle.  König  und  Minister  nahmen  den  lebhaf- 
testen Antheil  daran.    Der  Bonelli-Platz  (piazza  Bonelli) 


-    87    - 

■«bcD    dem  EiienbahnhoT   zeugt   von  dem  BcsIrpb'eD 
liochflon  Herrschaften,  den  Erfinder  zu  ehren. 

Diese  lilanzpcriode  vnrde  jedoch  sehr  gelrUbl  ond 
die  icbi>oe  Erßndang  drohte  dem  gleichen  Schicksale  za' 
fcrbllen,  wie  lausend  andere,  als  von  der  Aktiengesell-' 
tdkafi  der  Iteschluss  gcfassl  warde,  einen  Webstuhl  miC 
VO  Ilaken  io  Teris  nnfcrligen  zu  lassen  .  als  die  Gcsetl' 
ichaft  einen  eiitenen  Kommissur  hinsandle,  am  die  Ar-' 
biilen  lu  überwachen ,  und  als  dieser  Kommissär  nach 
eintgeo  Monaten  zorückkehric  mit  der  Nachricht,  das*  der 
Webdohl  nicht  in  Gang  geselzl  werden  könne,  and  dass 
IS  nicht  ralhiam  sei,  die  ßemühuDgeo  rorizasetien. 

In  dlpsc  Perlode  rüllt  die  Zeil  (Juli  1854),  wo  idi' 
lorch  (elrgraphischc  Depesche  angegangen  wurde,  schtea- 
aiftt  nach  Turin  zu  kommen ,  um  dort  den  Versuch  za 
■achen,  einen  elektrischen  Webstah)  zu  bauen.  Mein« 
Banplaufgabo  bestand  darin ,  die  Möglichkeit  darzutfauo, 
rioen  solchen  mit  400  Haken  zn  bauen  und  in  Gang  ta 
btlogea ,  weil,  wie  gesagt,  die  Möglichkeit  lieirach  bo- 
itritlen  wurde. 

I^h  libernabm  dicie  AuTgabe,  und  zwar,  wie  ich  mich 
TOD  Tornheroin  Üosscrte.  nicht  weil  ich  der  Möglichkeit 
lither  war,  sondern  weil  Ich  keinen  Grund  der  Unmög- 
lichkeit Torantsehen  konnte.  Letzterer  wäre  erst  za  enl- 
drehen  und  Trslzastellen  gewesen,  che  die  Erfindung  als 
outunihrbar  erklürt  werden  durfte. 

Nachdem  ich  mir  die  allernölhigsfen  Kenninisso  der 
Weberei  in  Törin  erworben  hatte ,  ging  ich  nach  Bern 
nriick  und  construirle  nach  einander  3  elektrische  Web- 
Itöblp  ganz  rcrschicdener  Art;  von  den  2  ersten  kann  leb 
hier  L'mgang  nehmen ,  ntcht  allein  weil  ich  derselben 
frftber  icfaoD  erwähnte,  sondern  weil  im  System  des  lett- 
lea  eiae  *o  weientliche  Aenderang  aod  Verbesierong  lag, 


I 

i 


4 


dass  die  vorangegangenen   nur  als  Mrtlel  zar  Erreicboig 
des  Zwecks  belrachlel  werden  dürfen. 

Eine  oberflächliche  Kennluiss  der  JacqDsrd-Webtrei 
lehrte  mich  bald,  dass  ein  gedeihliches  Gelingen  vonap-  , 
weise  von  der  ökonomischen  Frage  abhängen  müsta; 
ich  überzcagtc  mich ,  dass  die  Wahrscheinlichkeil  sehr 
gering  isl,  dass  der  elektrische  Webstuhl  an  Lcistangea 
der  Qualität  nach  den  Jacquard-Stuhl  je  iiberlreflen  könne. 

Obwohl  vorerst  auch  eiae  gedeihliche  Losung  der 
ökonomischen  Frage  mit  Sicherheit  nicht  Abzusehen  wir, 
so  war  anderseits  auch  kein  Grund  vorhanden ,  der  den 
Iteweis  für  die  rnmöglichkcit  geliefert  hätte;  ich  nahin 
daher  die  Arbeil  mit  Vorsicht  an  die  Hand  ond  machte 
hiebe!  Erfahrungen,  die  ich  kaum  erwartet  hätte. 

Es  siebl  vor  Allem  fest ,  dass  wie  beim  Karton  ge- 
schlossene und  olTene  Löcher  die  Zetchnang  und  den 
Grund  angeben  müssen,  so  beim  elektrischen  WebstabI 
eine  die  Elektrizität  leitende  und  eine  die  EIckinzitK 
nicht  leitende  Oberlläcbe. 

Mclallptallcn  und  metallene  Walzen  ,  auf  welche  d|« 
Zeichnung  mit  Firniss  oder  Stiften  aufgetragen  werdcD 
sollte,  wie  solche  vorher  angewendet  wurden ,  schieneiv 
mir  schon  desshalb  unbrauchbar,  weil  dieselben  mehr  | 
kosten  als  die  Kartons,  der  zu  suchende  Vortheil  daher 
gar  nicht  erreicht  werden  konnte.  Die  Beseitigung  diesei 
tebelstandes  ist  mir,  wie  ich  glaube,  vollkommen  gelun- 
gen ;  ich  liess  die  Zeicbnung,  welche  auf  dem  elektrischen 
Webstuhl  reproducirt  werden  sollte,  einfach  auf  gewöhn- 
licbcs  Papier  mit  Firnissfarbe  auftragen  und  melallisirle 
dieselbe.  Dicss  geschieht  sehr  leicht  dadurch  ,  dass  man 
auf  die  erwärmte  Zeichnung  McUllpulver  (wie  Sand  auf 
eine  Schrift)  aufstreut,  oder  noch  besser,  indem  man  die 
Zeichnung  mit  Goldschaum  oder  falscher  VersilberuDg  he- 


Pfl  UD(1  nach  dem  Trockaen  oder  Kallwerijcn  abreibt. 
Ilberall,  wo  Pirnisi  war,  wird  das  Molall  kleben  bleiben. 
wird    also    die  Zcicbniing    für   die  EleklHxilat  leilend 

1    der    (irund     uder    das    Papier    nictil    leitend    sein. 

>fei  VTrahren  ist  aucb  so  wohlfeil,  dass  es  vollkominea 

I  Anforderaogen  der  Oekonooiic  entspricbl,  da  es  aiclit 

1  lehnlea  Tbeil  der  Karions  kostet. 
Dieses  Verfahren ,  das  sich  unlerdcsseo  Tollkommen 
knührl  hat,  das  auch  die  mechanische  Vervielfältigung 
<er  Zeichnung  zulässl,  betrachtete  ich  und  betrachte  icb 
nuch  als  eine  Verbesserung  von  en(scheidendet)) 
KbIIuss  auf  die  praktische  Anwendbarkeit  des  elektrischen 
Webstuhls.  Es  kamen  indessen  noch  Schwierigkeiten 
llDi  anderer  Art  vor ,  deren  Itcseiligaog  nicht  weniger 
Vlchtig  war  ond  die  nahe  dahin  führten,  der  oben  be- 
läiTteo  Ansicht  beizupflichten,  das«  es  nicht  rathsam  »ei. 
t*  Bemühungen  für  die  praktische  Ausführung  eines 
ilektriichea  Wcbslubls  fortznsetzea.  leb  will  nur  einige 
4iton  hier  anführen. 

Bekaanllich  onlsteht  immer  da  ,  wo  ein  elektrischer 
Slium  unterbrodien  wird,  ein  Funke,  der  das  Metall  oii- 
4irl;  ebenso  bekannt  ist  es,  dsss  die  Metalloxide  schlechtB 
Keklnillittleiter  sind.  Wird  daher  der  Strom  an  einer 
derselben  Stelle  mehrmals  unierbrochen  ,  dann  hürl 
Leitungsfähigkeil  an  dieser  Sielte  auf;  eri>I  nachdem 
■la  «las  (!)kid  wieder  weggeschafft  nnd  die  Stelle  gerei- 
•i|t  hat,  kann  an  derselben  der  Strom  wieder  durchgehen, 
tdle  Metalle,  z-  B.  Tlatin,  osidiren  nur  sehr  wenig  und 
Vtrdcn  meistens  in  Füllen  obgenannler  Art  verwendet, 
looelli  fand  schon  diesen  L*ebelstand  bei  seinen  ersiea 
Versuchen  und  half  sich  durch  Abschaben  der  Walze.  In 
-Viril  wurde,  so  viel  ich  weiss,  der  Vorschlag  gemacht, 
IMo  ra  venreadcB.  Dieses  würde  jedoch  offenbar  den 


—    90    — 

Fehler  nur  iheilweise  abhelfen,  indem  man  zwar  im  N 
falle  wohl  die  Spitzen  der  400  Condakloren  (ich  beCra 
hier  emen  Webstahl  roil  400  Haken)  von  Platin  ma< 
könnte,  offenbar  aber  nicht  die  Walze,  aof  welcher 
Zeichnung  aofgelragen  ist ;  aoch  wftre  es  ökonomlscb 
möglich,  die  Zeichnung  mit  Platin  zu  metaüisiren. 

Eine  Zeitlang  glanbte  ich  seihst  hier  ein  onzabea 
gendes,  die  Frage  entscheidendes,  Hindemisa  gefoi 
ZQ  haben,  als  ich  noch  zu  rechter  Zeit  die  eben  so 
fache  als  sichere  Lösung  fand ,  welche  darin  besti 
dasa  ich  schon  bei'm  ersten  elektrischen  Webalohle, 
ich  ausführte,  die  Unterbrechungstelle  an  einen  an< 
Ort  verlegte;  diess  führte  ich  in  folgender  Weise  i 
Die  melallisirte  Zeichnung  muss  nothwendtg'nacb  je 
Durchgange  des  Schiffchens  etwas  fortrücken,  dieCon< 
toren  dürfen  wärend  des  Fortrnckens  nicht  auf  der  Zf 
nung  liegen  bleiben,  sondern  werden  jedesmal  ob 
viel  gehoben,  als  nöthig  ist,  um  die  Zeichnung  firei  n 
durchzulassen;  ein  Funken  entstand  also  jedesmal,  s< 
die Condoctoren  abgehoben  wurden,  und  so  oft  sie  wi 
in  Berührung  mit  der  Metallfläche  kamen;  die  dt 
Metallachicht  wurde  so^ar  jedesmal  vom  elektrisi 
Funken  durchbohrt ,  so ,  dass  lauter  kleiae  Löcher 
einem  Rande  von  oiidirtem  Metall  entstanden.  Liest 
jedoch  den  elektrischen  Strom  erst  dann  hiodorchge 
wenn  die  Berührung  mit  der  Zeichnung  bereits  s 
gefunden  hatte,  so  zeigte  sich,  wie  vorauszusehen 
nichts  von  diesem  Uebelstande;  ich  construirte  dess 
die  Maschine  so ,  dass  in  der  Ruhelage  die  Kette  im 
geöffnet  war.  Bei'm  Beginn  der  Arbeit  wurden  durd 
mechanische  Einrichtung  selbst  zuerst  die  Conduct< 
auf  die  Zeichnung  niedergelassen,  hernach  wurde 
Batterie  an  Einem   Punkte  geschlossen  (hier  war 


-     91     - 

Kall  «tcrhandcrl  Punkten  nur  oio  Punhl  mit  Plalin  ta 
htulien);    die    Zeicbnunji!     büpb    Tolitlirh    anaDgegrifrca 

li  die  Wirkutig  der  Elektriiiläl.  indem,  wie  bekannt, 
mt  ui  einer  solchen  Stelle  ein  Tunken  entsteht,  wo  eine 
nrtalliscbe  Verbindung  bereits  stalttindet;  die  nümliche 
llperalion  Tand  beim  üofTnen  der  Balleric  »ta(t,  indem 
itr  Strom  lucrsl  an  dem  Einen  Punkte  unterbrochen 
nrde,  rbo  dis  Conducloren  sich  von  der  Zeichnung 
rotrernleo. 

Uil  der  glücklichen  Lösung  dieser  Frage  waren  in- 
itutn  noch  lange  nicht  alle  Schwierigkeiten  gehoben. 

Nachdem  das  Placircn  der  Haschineniheilc,  die  Be- 
mbnong  der  Grösse  and  Daoer  der  Bewegungen  jedes 
(iuelorn  Hebels  beendigt  war.   zeigte  ei  sich,   dass  die 

■einandcrstehenden  Elekironiagnete  sich  der  Art 
fepaseillg  influeniirlen ,  dsss  aach  solche  Elekiromagn«!* 
ai^etiich  wurden ,  die  keinen  Strom  erhielten.  Ich 
frUirte  mir  dicsf  Erscheinung  folgcnderinasscn. 

Wenn  vier  Elektrumafcnele  nm  einen  rünDen  herum- 
ririien  [).  V\^.  3],  so  stehen  zwar,  wie  die  Preile  an- 
dtDtra,  die  Slrümo  der  einzelnen  äussern  Elektromagnele 
in  Beiifhung  anf  den  fütiften  sich  enlgegen ,  indem  eben 

iel  nach  rechts  nts  nach  links  gehen,  sie  sich  also  in 

r  Wirkung  vollkommen  salheben  sollten ;  dagegen 
Klgi  der  erste  Anblick,  dass  die  innere  Richtung  des 
Strome«  der  äussern  Elektromagnele  den  mittlem  Eleklro- 
Bi^elen  viel  nühcr  liegt,  als  die  äussere,  und  somit 
mm  ijberviegenden  Kintluss  haben  mnss.  Die  Verinche 
kiutiftlen  auch  vollkommen  diese  Ansicht. 

biesem  l'ebclstande  half  ich  dadurch,  und  wie  prakli- 
Kke  Erfabronjit  zeigte,  in  vollkommen  genügender  Weis« 

diSN  Ich  die  Elektromagucte  so  anordnete,  dass  je 
>*il  and  swei  den  Strom  in  estgegeogeielzler  RichtoDf 


erbielten,  wie  Fig.  3  zeigt,  bei  welcher  AttordDong  fk 
eiozelD  stehender  Elektromagnet  nie  ringfum  vom  elektri» 
sehen  Slrom  in  gleicher  Richtung  inflnenzirl  werden  kaaa. 

Eine  andere  Schwierigkeit  bestand  noch  darin,  ik 
Gondnctoren  so  anzuordnen ,  dass  aif  einer  Linie  dai 
möglichst  grosse  Anzahl  Platz  hätte,  am  der  Zeicbaiog 
and  somit  der  ganzen  Maschine  nicht  vatlzn  grosse  Dimeai 
sionen  geben  zn  müssen;  diess  gelang  mir  dadurch,  im 
ich  dünne  Metallblecbe  nahm,  die  ich  anf  beiden  SeHea 
mit  Postpapier  isolirte,  welches  letztere  ich  mit  eineni 
besonders  bereiteten  Firniss  aufklebte,  und  den  Condoe« 
toren  eine  solche  Form  gab ,  dass  der  Schwerpnnkt  ante^ 
halb  der  Unteratützungspunkte  Gel.  Dadurch  gelang  e 
mir,  auf  einer  Linie  von  400  Millimeter  Länge  800  Con- 
ductoren  anzubringen;  es  war  nämlich  die  doppelte  Anzab 
nöthig,  das  heisst,  für  jeden  Elektromagneten  zwei,  wei 
der  Strom  hin-  und  zurückgeleitet  werden  mnaate,  ei 
Uebcistand,  den  die  Anwendung  der  Zeichnung  auf  gc 
wohnlichem  Papier  mit  sich  brachte ,  denn  bei  Anwendun 
▼on  Walzen  konnte  der  Strom  einfach  durch  die  Wall 
zurückgeleitet  werden.  Bei  einem  spätem  Exemplar  fan 
ich  jedoch  das  Mittel ,  das  später  beschrieben  werden  sol 
auch  diesem  Uebelstande  vorzubeugen,  so  dass  ich  fi 
400  Eleklromagnete  nur  400  Conductoren  nöthig  hatl( 
deren  Form,  wie  e  6,  Fig,  4,  sich  am  geeignetsten  zeigt« 
a.  Aufhängpunkt;  b.  Berührungspunkt  auf  der  Zeicl 
nung. 

Eine  weitere  Aufgabe,  die  ich  indessen  erst  bei' 
dritten  Exemplar,  das  ich  machte,  lösen  konnte,  wi 
folgende:  Die  Schwere  der  Gewichte,  welche,  am  d 
Fäden  straff  zu  halten,  an  jeden  einzelnen  Haken  gehän^ 
werden  müssen,  geben  bei'm  Aufhören  der  Bewegui 
der  ganzen  Maschine  eine  solche  Erschütterung^    da 


-  w  - 

lorcb  die  Anker,  nenn  sie  darch  den  Eieklromagnelco 
!i  tirmlich  »lark  angezogen  waren,  abgerissen  wurden. 
Iglöcklicber  Weiso  nilll  nun  die  nalürlichc  Wirkung 
r  Elekiromagoelc  gerade  in  den  Augenblick,  wo  dieser 
Ütg  ststHiodct;  es  konnte  desshalb  uiclit  fehlen,  dass 
toe  öbermässig  starken  Strom  kein  gules  Kesnltal  er- 
Wt    werden    konnte.      Diesen    üebelsland    besiegle   ich 

eurch  voilkoinffli'R,  das»  icli  durch  eine  neue  mechani- 
!  Anordoong,  welche  später  besthricben  wird,  die 
ranklion  der  Elektromagnetc  so  stattfinden  liess,  dsss 
t>,  etie  der  Schlag  and  die  Erschütterung  kam,  vorüber 
Inr.  Indessen  war,  troti  allen  diesen  Einrichtungen, 
■nier  nodi  eine  sehr  starke  Batterie  crfordertieh,  am 
||f  einem  Webstuhle  mit  4U0  Elcklromagncten  arbeiten 
■  böooen;  man  bedurfte  einer  Batterie  von  1*2  bis  16 
pinea  Eletnenlen,  und  da  die  Rnllerion  allein  einer 
ItadauerndcD  Consunition  unlerworren  sind  .  so  musste 
1^  Verbesserung  aof  diesem  Felde  van  huher  Wichtig- 
|bil  sein.  Es  gelang  mir  endlich,  mit  nur  zwei  Elementen 
Vtben  zu  ktinncn,  Diese  neueste  Verbesserung  wurde 
■Ir  dadurtb  itiogiich,  dass  ich  den  Strom  nur  dnrch 
IfiBefi  Tbeil  der  Kliklnimagncle  tu  gleicher  Zeit  leitete 
[  Es  braarht  nämlich  zur  Ausrührung  einer  Bewegung 
Ijtl  WebtiDhIes  oder  der  Haken  ungefähr  eine  halbe 
Ptkaode  ;eell ;  der  eleklrJschc  Strom  wirkt  aber  so  schnei. 
M  die  Elektromagnetc ,  dass  er  wiihrend  dieser  Zeit  recht 
pl  nebt  Elektromftgncle  einen  nach  dem  andern  in  Thätig- 
hüt  rerselzen  kann.  Slalt  abo  Trüber  den  Strom  auf  alle 
HD  Clektromagncle  zu  gleicher  Zeit  zu  leiten,  leitete  ich 
Itasdbrn  nur  auf  50  /u  gleiclier  Zeit.  Es  musste,  um 
ibiei  zu  erreichen,  eine  mechanische  Anordnung  aat- 
i»fhl  werden,  die  sebr  verschieden  *on  der  voran- 
jfiogenen    acln    musste.      Die    Eleklromignele   mussteo 


—     94     -rr 

serienweise  za  yerschiedenen  Zeiten  ihre  Fonktioiei 
beginnen  und  ?oiIendcn.  Da  aber  die  Nalor  des  Web- 
sluhles  eine  solche  serienweise  Funktion  ohne  ZeitYerlait 
schlechterdings  nicht  gestattet»  so  musste  nolbwendiger 
Weise  eine  weitere  Funktion  eingeschaltet  werden,  wekhe 
darin  bestand,  die  errolgte  serienweise  Ordnung  der 
Elektromagnete  zur  gleichzeitigen  gemeinsamen  Wirkuog 
zu  bringen. 

Ich  gestehe,  dass  mir  die  Lösung  dieser  Aufgabe 
nicht  wenig  Hübe  verursacht  hat,  jedoch  die  Geang- 
thuung  erhielt ,  dieselbe  zu  meiner  ▼ollkommeoen  Befrie- 
digung gelöst  zu  sehen,  indtm,  wie  ich  zum  Voraus 
erwartete,  in  Folge  dieser  Einrichtung  eine  acht  Hai 
kleinere  Batterie  genügte,  um  zu  denselben  Resultaten 
zu  gelangen.  Der  Gedanke,  eine  noch  grösaere  Anzahl 
von  Serien  anzunehmen  und  damit  die  Batterie  auf  noch 
kleinere  Dimensionen  zu  reduziren,  liegt  nahe;  da  aber 
die  Wirkung  der  Elektromagnete  nicht  eine  momentane 
ist,  wie  ich  hier  in  einem  frühern  Vortrage  mit  Hülfe 
meines  Chronoscopes  nachzuweisen  die  Ehre  hatte,  so 
ist  hier  eine  Grenzlinie  gezogen,  die  nicht  überschritten 
werden  kann. 

Es  bleibt  nun  noch  übrig,  den  Zusammenhang  der 
einzelnen  Maschinenlhcilo  des  elektrischen  Webstuhles 
und  ihre  Funktionen  zu  erklären;  vorher  muss  ich  jedoch 
die  Bemerkung  einOiesscn  lassen  ,  dass  ein  besonderer 
Werlh  darauf  gelegt  wurde ,  und  ich  es  daher  unter 
Anderm  auch  als  Aufgabe  betrachten  musste,  die  elektri- 
sche Maschine  so  einzurichten,  dass  dabei  der  gewöhnliche 
Webstuhl  keiner  Aenderung  bedurfte, 'das  heisst ,  dass  die 
elektrische  Maschine  einfach  an  die  Stelle  der  Vorrichtung 
für  die  Kartons  gesetzt  werden  konnte  und  umgekehrt; 
so ,  dass  man  denselben  Stoff  auf  dem  Webstuhl  bald  mit 


—    S5     — 

id  mit  Elekirizität  behandeln  konste. 
Mlb»!  hcIrachU  diese  Einrictilung  Tür  »ehr  iiüitlich,  s* 
tangc  der  elcklri»cho  Webslahl  nucli  im  Sladinm  der 
Expcrtmenlirens  ist ,  halle  jedoch  dafür,  ddss  er  ohne 
diese  Anrorderniig  einTachpr  werden  könnte.  Itci  einem 
WcbituhJ  von  400  Haken  ist  die  Einrichtung  {jcwühnlicb 
•o  getroffen,  das»  die  Nadeln  8  in  horizonlakr  und  50  iu 
verlikaler  Lage  angeordnet  sind. 

la  der  Vig.  4  ainit  nur  vier  Nadeln,  in  horiiontaler 
ii*t*  Mgcordni-t,  Angerührt,  die  Anordnung  «Her  übrigen 
ill  aar  eine  Wiederholung  derselben. 

a  ist  eine  Walze  «on  llulz,  auf  deren  Axc  eio 
Sctullrcd  in  der  Weise  bcfesligl  ist,  das9  damil  der 
Peripherie  der  Walze  eine  Vor-  oder  Kückwarlsbewcgung 
gegeben  werden  kann ,  deren  Grosse  man  zwischen  zwei 
MiUiincler  nnd   '/lo  Millimelor  tariren  kann. 

Da»  l>a|>ierband  li,  das  eine  Breite  von  vier  Decimeler 
hal,  kann  je  nach  Errordcrniss  der  Zeichnung,  eine 
beliebige  Lange  haben;  es  ist  da,  wo  die  Zeichnung 
•ufbOrt,  lusamoiengelctoil,  so,  dass  es  ein  Papierband 
obae  Ende  Liltk'l,  nudurch  auch  die  Zeichnung  auf  dem 
Stoff  fticli  ohne  weiteres  /.iillmn  des  Wcliers  niederholt. 
Die  Zeichnung  liegt  auf  der  l'eripherie  der  Walte  und 
bewegt  sich  mit  derselben;  ein  metallener  C>linder,  e, 
drückt  mit  seinem  Gcwrdil  auf  die  Zi-ichnung  und  giM 
ihr  di«  Kichtuag,  damit  sie  sich  nicht  verschiebL 

d  ist  der  llauptconductor  oder  Zuleitcr  der  Eleklri* 
tilül ;  et  ist  dicss  eine  eiserne  Schiene,  »0  lang,  als  die 
Zficbanng  breit  ist;  unter  derselben  ist  der  ganzen  LUnge 
■icb  eine  dünne  Mcasing|)blle  bcfesligl.  welche  der  Quere 
■acli  etwa  lUÜ  Einichnitle  hal  und  damit  eben  so  viel 
Federclien  bildet,  die  sich  genau  auch  auf  etwaigen 
Vnebenbcilen    der    Zeichnung    anscblicssen.      e  itl    eiO 


4 


n 


—    96    — 

Coodoclor ,  deren  es  400  sind ,  deren  Form  sdion 
beschrieben  isrnrde.  /  ist  eine  Schiene,  welche  iv 
des  Arbeilens  eine  kleine  auf-  und  niedergehen 
wegnng  macht  und  dazu  dient,  sämmtliche  Condi 
▼on  der  Walze  zu  entfernen ,  während  dieselbe  ih 
wegnng  macht,  g  sind  die  Leitungsblätter,  dei 
ebenfalls  400  sind,  durch  eine  isolirende  Schiel 
einander  getrennt;  oben  haben  dieselben  einen  Eins 
in  welchem  die  Condnctoren  ohne  den  sichern  n 
sehen  Conlact  zu  verFieren,  die  kleine  Bewegung  n 
können,  welche  während  der  Fortbewegung  der 
nung  nölhig  ist.  Diese  Leitungsblätler  haben  je  a 
schiedcnen  Stellen  Verlängerungen,  die  zur  beq 
Verbindung  der  Drähte  dienen ,  welche  zu  den  El 
magneten  führen. 

Die  Elektromagnete  hhhh  sind  so  gemacht,  di 
innere  Draht  oder  dasjenige  Drahtende ,  mit  welch 
Umwindungen  beginnen,  metallisch  mit  dem  Kern 
verbunden  ist;  50  solcher  Elektromagnete  (entsprc 
der  gewöhnlichen  Anordnung  der  Nadeln  in  horiz( 
Richtung)  sind  auf  einer  metallenen  Schiene  befcsti 
acht  metallenen  Schienen  sind  unter  sich  isolirt)  un 
derselben  geht  eine.  Leitung  k  zur  Batterie  t. 
findet  nun  das  bereits  erwähnte  OcfTnen  und  Schi 
der  Batterie  statt,  zur  Vermeidung  des  Funkens  a 
Zeichnung,  l^tr  Stromweg  wäre  demnach  folg< 
von  der  Batlerie  %  nach  d,  von  d  nach  e ,  wen 
kleine  Zwischenraum  zwischen  d  und  e  durch  eine  i 
lische  Zeichnung  ausgefüllt  ist,  von  e  nach  g  und 
den  betreffenden  Draht  nach  h,  wo  der  Strom  dur 
Umwindungen  durch-  und  nach  k  i  zurückgeht. 

Diess  ist  die  Einrichtung  des  elektrischen  Theil 
Webstuhls,  welche,  wenn  man  die  absoluten  Erforde 


(o) 


TSJ.S. 


©©©©00 

©000©© 
©©©©©0 
©©©©© 


—    98    — 

kommen  freies  Spiel;  die  auszuübende  Kraft  derselben 
ist  daher  ein  Minimum. 

Gehl  nun  der  Zug  wieder  abwärts,  so  gehen  auch 
der  Reihe  nach  die  Qucrschienen  t,  u,  Vy  w  wieder  ab* 
wärls.  Nimmt  man  den  Fall  an,  wo  der  Anker  nicht 
angezogen  ist ,  wie  bei  h  l,  so  wird  die  Nadel  auf  dem- 
selben aufruhen.  Dicss  hindert  aber  die  Schiene,  weil 
die  Löcher  in  derselben  länglicht  sind,  nicht,  ihre  ganze 
Bewegung  abwärts  zu  machen,  wie  bei  u  angedeutet  i.Ht. 
Ist  im  andern  Falle  aber  der  Anker  angezogen,  wie 
bei  h  V,  dann  wird  die  Nadel  immer  im  Loch  der  Schiene 
aufliegen  und  mit  derselben  abwärts  gehen.  Wurde  der 
Anker  auch  unmittelbar  nach  dieser  Bewegung  zurück- 
fallen, so  würde  diess  auf  die  Lage  der  Nadel  keinen 
Einfluss  ausüben. 

Die  zweite  Bewegung  der  Schienen  ist  eine  vor  -  und 
rückwärtsgehende.  Die  Lage  der  Nadel  r  und  Schiene  t; 
zeigt,  was  bei  weiter  fortgeschrittener  Bewegung  geschieht, 
wenn  der  Anker  nicht  angezogen  war;  eben  so  bei  w  , 
wenn  der  Anker  angezogen  war;  welche  Wirkung  dieses 
auf  den  eigentlichen  Webstuhl  oder  dessen  Haken  ausübt, 
ist  bei  früherem  Anlasse  erklärt  worden. 

Aus  dieser  Anordnung  erkennt  man,  dass  die  Wir- 
kung der  Elektromagnele  nur  eine  ganz  kurze  Zeit  hin- 
durch nöthig  ist,  eigentlich  nur  während  des  ganz  kurzen 
ZeittheilchenS;  wahrend  welchem  die  Schiene  ihre  Be- 
wegung nach  unten  macht;  ist  diese  Bewegung  der 
Schiene  vorüber,  wozu  etwa  Vio  Sekunde  erforderlich 
ist,  dann  wird  die  Nadel  entweder  auf  dem  Anker  oder 
der  Anker  auf  der  Nadel  liegen,  denn  wenn  der  Anker 
auch  sogleich  zurückfällt,  so  hat  dieses  auf  die  Stellung 
der  Nadeln  keinen  Einfluss  mehr. 


i«n  Upcralion   geschieht   nan   d^r  Reihe 
allen  arlil  Serien  von  je  ■^0  Eleklrumaijnelen ;  die  K.ideln 
Werden    also    immer    so    geordnet    sein,,    dnss    da.    wo 
twiichon  r  fl  metallische  Vcrhinttung  (/cichnung]  ist,   dieJ 
^fadel  wie  bei  c  ohwiirls  steht  und  da,  wo  keine  metalll-, 
^clie  Verbiadang  (blosses  Papier]   ist ,  die  Nadel  auf  dei 
kniier aufliegt  und  oben  sieht;  da  nun  sämmtlii-hc^chienetfl 
■  oe   llrwc)(ung    nach    Torwürls    machen,    so   werden  ditf 
fcea    stt-Iiendcn    Nadeln    mitgenommen, 
vderi  werden  an  ihrer  ätelle  bleiben. 

Rs  ist  selbstredend,  dass  durch  das  Tolgende  ZurQckrl 
'«bon  und  Anfwärlshcwegcn  der  Schienen  wieder  Alleffl 
n  onpriinglichen  Stand  versetzt  wird. 

llit  dem  Webstabl  Ton  dieser  Einrichtung  wurde  ejo  1 
llück  /eng  gewoben,  das  ich  Ihnen  vorzuweisen  difl  I 
Elire  habe;  die  Zeichnung,  welche  tiie/u  viTfertigl  wurda  1 
nd  rioe  Liingc  vuu  vier  Meter  hallo,  repräsentirlel 
Q.OOO  Karions.  Wahrend  dfs  Wcbcns,  <l.is  in  (jegen- 
'art  des  künigl.  Ministeriums  und  vieler  (iesandlri 
"^ärlifter  Mächte  geschab,  warde  auf  die  Zeichnung  dicsa  J 
Intclinfl  befestigt,  die  sieb  sofoit  auf  dem  Gewebe  repro-  1 
^asirlc.     Diese  Inschrin  heissi : 

„M  Signor  Contc  di  Cavuur,  prcsideiile  del  Coiisiglie  1 
■dei  ninislri,  protelloro  del  Tindastria  nationale,  In  I 
aSOciela  della  Ellcctri-titigilura  Ituni-Ili ,  upparril  Hipp,  J 
»direltore  Guillot." 

leb  muss  hierbei  bemerken,  da;i>  Herr  tiuillot  der  | 
Direktor  derjenigen  Fabrik  ist,  in  welcher  dice  Virsuchfl  I 
gemsdit  worden,  dessen  lebhario  Theiluiihme  und  uncigen-  1 
Dtililge  Mllbtilfe  zur  EtcrurdoruDg  dieser  wichtigen  Erfin-  ' 
dang  bei  seiner  hohen  Regierung  eine  solche  Anerkennnnf; 
find,    dacs   er  am  darauf  folgenden  Tage  in  Würdigung 


--    106    - 

leiner  Verdienste  nm  den  e(ektri§cbeB  WebslokI  in  deo 
RiUerstand  erhoben  wurde.  ^    » 

Ich  habe  mich  bemüht ,  Ihnen  mit  der  grössten  Ge- 
nauiglteit   die  wirliliche   Sachlage   darzustellen ;  ich  dirf 
jedoch  nicht  unterlassen ,  zu  bemerken ,  dass  ich  keines- 
wegs der  Ansicht  bin,  dass  nunmehr  diese  Frage  in  allen 
Einzelnheiten  gelöst  sei;  im  Gegentheil,  Ich  glaube,  da- 
mit nur  meine  Aufgabe  gelöst  zu  haben,  welche  zunächst 
darin  bestand,  die  vielfach  ausgesprochene  Behauptung, 
dass  es  unmöglich  sei ,  einen  elektrischen  Webstuhl  Ton 
400  Haken  herzustellen .  zu  widerlegen.    Dass  dieses  nun 
geschehen  ist,  beweist  das  Ihnen  vorgelegte  Stück  Zeug. 

Es  bleibt  noch  viel  zu  thun  übrig ;  es  sind  noch  eine 
Menge  von  Einzelnheiten  zu  ordnen  und  abznSndern,  um 
sie  den  Bedürfnissen  der  Industrie  und  insbesondere  der 
Intelligenz  der  damit  beschäftigten  Arbeiter  anzupassen; 
es  ist  jedoch  kein  Grund  vorhanden,  die  Erreichung  auch 
dieses  Zweckes  zu  bezweifeln. 


Teraeelehntos  der  ffir  die  Bibliothek  der 
SeiiiweiaB.  Matiirf.  Geseiiseiiaft  einge- 
gangenen  Geseiienke. 

Von  dem  Mannheimer  Verein  für  Naturkunde. 

Einundzwanxigster  Jahresbericht.  Mannheim  ISbb.  SP. 
Von  der  natar forschenden  Geseüsctiafl  in  Danzig, 

Neueste  Schriften.  V.  3.  4^ 
Von  der  königi-bayerischen  Akademie  der  Wistenschaflen. 

1.  Almanach  für  1855. 

2.  iiamout,  Denkrede  auf  ThAdd&us  Siber  und  0.  Ohro.  4^. 

3.  Oeffeniliche  Sitsung  am  '^8.  Nov.  ISM.  40. 
Von  Herrn  Prof,   Wolf  in  Zürich. 

Rosten,  istroooroischcs  Handbuch.  Nornber^  1772.  4^. 


finllinlk.    Tegf'lHliwii  In  AIbUt. 

In  B«rn  den  26.   Juli. 

Et    dürric    Tür   die  Leser    dieser    Blällcr    iiikTCi^saiil  \ 

tcia,    etwas    über    Vegetation ,    Landwirliitchan  elc. 

eiDetn  Laude  zu  erfahren,    worin    schon  liele  Sihwcizvr  1 

wuhnrti  and  wohin,    namen'lith  auT  diu  liühern  l'latcauij 

(liiihvr  gelcBcnc  Flächen  von  i!  a  30(1(1'  IlbhCj,  noch  vii'it-, 

.nnd    gewiss    nicht   ohne    Vurlhei) ,    ilire  Schrille    lenkea] 

Die  kurze  Uauer  meines  Aulenihslts  in  Algler  (zweifl 
Itfonate]  möge  enischaldigen,  dass  ich  nicht  ausführlichct 
IJanch»  behandle  oder  doch  /u  tiehnndeln  gewünscht 
bttllc.  llats  dieser  Itericlil  in  Manchem  weiter  gch(.  atg 
'  in  dieter  kurzen  7.cil  zu  sehen  gc-laltet  war ,  ver- 
ike  ich  den  Nachweisungen  einps  englischen  Otoiiislen.  ! 
br.  Munbv.  de*  berühmten  Verrassers  der  Flura  von  AI- 
^rr,  welcher  seil  der  Besitznahme  von  Algier  durch  die 
Frtozoien  das  iotcressanle  Lanit  hewohnl  und  Oüler  in 
<leii  ProtiDzrn  Algier  und  Oran  bcsilzt  nnd  zum  Theil 
)«lb»t  bebau). 

Die  nalürlichcn  Wiesen  in  der  Nähe  tou  Algier  und 
bil  aller   llügclgegcnden   der   Uerberey   liefern  vortrcff- 
tichei  Folter,    indem  sie  meist  aus  lliilsengewtiehsen  l>c-J 
tteben.    V«-rscl)icdenc  Mcdicagoarlefi  bilden  den  griisstesl 
Theil  lies  h'ulters ,   wo/u  sich  Klecjirlcn,    /    II-  SiernkIceJ 
(Trifolium  »ipllatum;,  Scliasmklee  (Trifol.  spumosum]  vic.,, 
Uod  einige  Arien  von  Scurpiurus,  Aslragalus,  Drnilhopof,! 
Hedjiamm    und  Ünobrjchis  gesellen.     Ilertvcarum  coro- 
naHum,  eine  /terptlanie  der  europjiischcn  (iUrlen  . 
dienl  eine  besondere  Erwähnung,  weil  sie  hier  und  da  in 
MatM  wuchst  und  von  Pferden  geru  gefressen  wird,  Ihre  J 
Kbarlachrothen,  ich^DeD.  liemlich  grossen  Blüthcn  zctcb-j 


—    102    — 

iien  sie  voo  Weitem  aus  ood  crreichco  aof  Wiesen ,  die 
nicht  zu  steinigt  sind,  die  Höhe  von  ein  paar  Fuss. 

In  feuchten  und  morastigen  flachen  Wiesen,  z.  B.  der 
sehr  grossen  Fläche  der  Milidja  hinter  dem  Sahelgebirge 
von  Algier  gegen  Blidah  und  zum  Theil  dem  kleinen 
Alias  entlang,  sind  Graspflanzen  vorherrschend,  Alopecu- 
rus,  Dactylis,  Phalaris  etc.,  auch  Lieschpflauzen,  Junci  und 
Riedgräser  (Carices).  Das  Heu  der  feuchten  Wiesen  steht, 
wie  in  Europa ,  demjenigen  der  oben  beschriebenen 
Wiesen  nach. 

Von  unsern  Kleearten  kommen  am  besten  Luzerne 
und  der  kriechende  Klee  fort;  an  steinigen  Orten  auch 
der  gelbe  Ackerkleo  (Trifolium  agrarium),  und  zwar  so 
gut,  dass  sie  verwildert  an  verschiedenen  Orten  und  üppig 
wachsend  angetroffen  werden. 

In  der  Provinz  Algier  und  Oran  schneidet  man  du 
Heu  gegen  Ende  April.  Der  Heuernte  folgt  Anbngs  Uai 
die  Ernte  von  Gerste,  und  im  Laufe  Juni's  diejenige  des 
Weizens.  Die  vorzüglichsten  Kornarten,  die  gebaut  wer- 
den ,  sind  Gerste  (die  scchszeilige)  und  der  rothe  harte 
Weizen;  letzlerer  ist  am  besten  geeignet,  um  die  National- 
speise ))Cooscousou^^  daraus  zu  bereiten.  Man  fangt  nun 
auch  an,  andere  Weizenarten  anzubauen,  so  namentlich 
die  weissen  von  einströmenden  Europäern ,  was  nöthig 
ibt,  da  das  feinste  Mebl  bisher  meist  von  Marseille  oder 
andern  französischen  Häfen  eingeführt  wurde. 

K?is  wird  noch  selten  von  Colonisten  gebaut  und 
meist,  um  Reisstroh  zu  erhaUen.  Haferfelder  sieht  man 
selten,  weil  Gerste  als  Pferdefutter  dient.  Da  viele  Bier- 
brauereien in  allen  Provinzen  Algiers  angetroffen  werden, 
so  isl  für  diese  auch  schon  viel  Gerste  erforderlich.  Das 
Bier  ist  gut,  etwas  billiger  als  in  der  Schweiz  und  wird 
viel  getrunken.    Die  Bierbrauer  sind^meist  reich  gewor- 


-    108    - 


Im  Lenle.  Von  dorn  reifen  Kuni  wurden  am  häufigUrn 
die  Avhrcn  allein  abgcschnitlcn ,  das  Slroh  l'är  dag  Vii'li 
uehen  geUaen,  und  was  von  diusvin  ühriggeUsscn  wird. 
tertirctiDl  niBn  vor  der  Brnle ,  indi-m  diese  ctngepHuglc 
Atcbc  den  allciaigfn  Oiingor  für  kÜDfiige  Krntrn  bildet. 
Beror  man  säet,  gilil  man  sich  nii-lil  die  Miibc.  lurher 
diB  Land  umzupnijgen ,  sonder»  nian  besäet  den  Acker- 
|rund  und  pllügt  den  Saamen  lin  durch  einen  eiarachen 
Pflug,  der  von  Ochsen  oiter  Pferden  oder  auch  liic  und  da 
vuo  einem  Pferde  und  einer  Koh.  zusammeugejocht,  ge- 
liibrl  wird.  Auf  regclmüsstgc  l-'Drchen  hiilt  man  niclil 
Bll<a»e>ir,  indem  viele  kleine  Strecken  und  ganze  Dreieck« 
nngepllligt  in  den  Aeckcrn  zu  bemerken  waren.  Unver-» 
ulwortiicb  nachlässig  gehl  man  im  Allgemeinen  mil  dem 
Däpger  um,  was  auch  ein  landwirlliachartliches  ßlall  in 
«Algier  mit  Keohl  scharf  tadelt.  Ich  sah  selbst  hei  Oran 
Döngerhauren.  welche  von  den  heftigen  hier  herrschenden 
Winden  ausgetrocknet  und  weit  und  breit  verweht  wor- 
drn.  Das  Siien  des  Korns  Cndet  von  November. bis  Januar 
Mall,  ifT  sogenannten  Itegenzeil. 

Ein  ibunreicher.  sehr  eisenhalliger  Itodeu  bildete  in 
den  von  mir  besuchten  beiden  l'rovioiten  den  Ackci- 
[rund,  and  im  Allgemeinen  stand  die  Saat  trotz  des  un- 
(TwOlinltch  trocknen  Winters  gul. 

Mais  oder  türkisch  Korn  wird  nicht  viel  gebaut  ,  da 
er  b«wüMcrt  werden  muss;  die  Kotben  davon  werden 
awJsl  unreif  verspeist,  nachdem  man  sie  vorher  in  beisscr 
Ascbe  geröstet  hat.  Breite  oder  Saubohnen  tritTl  man  in 
offenen  t'cldern,  d«<gegcn  Krbsen  und  Erdüpfel  meist  in 
gfsclilossencn  liürlen. 

Man  pflanit  die  Erdapfel  im  September  und  crnlet 
li«  in  Üecember;  ebensu  setzt  man  vit  im  Mürz,  um  si« 
reil'  in  Juni  auszuheben,  und  in  liarten,  welche  bewüsserl 


—  «u  — 

werden  könaen ,  macht  §icb  eise  driUe  Erale  Yon  Jiii 
hh  September.  Trotzdem  viele  Brdäpfel  gepflanit  wer* 
den ,  sah  ich  schöne  grosse  Herbstkartoffelo  auf  dcai 
Markte  in  Algier,  die  ans  den  gebirgigen  Gegenden  Spa- 
niens eingeführt  waren. 

Die  europäischen  Kolonisten  setzen  oder  pflanzen 
grosse  Mengen  Bohnen  (Schneid-  und  Stangenbabnen),  die 
grün  oder  reif  verspeisl  werden;  in  letztera  Znstande 
aber  nur  von  den  Eingebornen.  Kichererbsen  oder 
Garbanyos  werden  meist  von  spanischen  Colonislen  ge- 
pflanzt, doch  essen  Manren  und  Araber  grosse  Qnan- 
titälen  davon ,  indem  sie  sie ,  in  einem  Ofen  geröstet, 
kochen. 

Artischocken  werden  sehr  viel  gepflanzt  und  roh  und 
gekockl  gegessen  ,  in  Städten  meist  mit  Oel  und  Essig. 
In  der  protestantischen  Waisenanstalt  zu  Dehli  Ibrahin« 
2  Stunden  von  Algier,  versicherte  man  mich,  sie  viermal 
im  Jahre  ausbrechen  zu  können;  auch  Cardons  (Cynara 
(^ardunculus}  sah  ich  in  verschiedenen  Gegenden  und  ass 
die  zarten  Hippen  mit  weisser  Sauce  gerne.  Zwiebeln 
und  Rübli  werden  ebenfalls  viel  gebaut,  und  verschiedene 
Salatarten. 

Von  Spargel  sah  nur  den  wilden  in  Algier  und  Oran, 
den  unsrigen  schon  wieder  in  Barcellona  und  dem  süd- 
lichen Frankieich  angepflanzt.  Die  wilden  Arten  von 
weissem  und  spitzblättrigem  Spargel  (Asparagus  albus  und 
acutifolius}  wachsen  in  Hecken,  ersterer  ist  etwas  dicker^ 
aber  etwas  bitter,  letzterer  so  süss  und  zart,  wie  der 
unsrige,  aber  nur  einen  halben  Federkiel  dick. 

Melonen  werden  wenige  gepflanzt,  und  zwar  aus  dem 
Grunde,  weil  ciS  aus  Spanien  zn  allzubiltigen  Preisen 
eingeführt  werden,  um  zu  ihrer  Cnitur  aufzufordern. 


WasscrniFlonon  dagegen  werden  mehr  gebaut  uiiil 
bilden  in  Jen  hcUscn  Moiialuu  eine  sclijiutiarü  l'ruclil. 

VerschiedcDC  Kürbi^artcn  werden  in  grüsjer  ItlcDfjc 
ton  Arabern  in  (iäilen  ({e/ogtn  .  in  deren  Nühc  Was- 
Kr  u\. 

Kukummern  »ind  auih  g;cmeiit ,  die  Linhcimi»ehen 
CiJen  kic  wie  wir  die  Aeprel,  ulinc  alle  Zulljal. 

HibiscQs  esculcnlüs  wird  als  KiJchergewiit'hs  in  der 
Uvrberev  angewandt,  die  zarlcn  Kippen  davon  werden  in 
Kienen  geschnilteu  und  gekuchl  uder  mit  Fleisch  ge^ 
tlJiD|in ;  i»l  Illingens  zienilicli  gesclimacklos. 

Spaniicher  MfelTer  ii^apsicnm  annuum]  wird  grün  uii4 
(tlrocknel  ticifaltig  anfccwandl. 

L'ap^ieum  grossum  wird  roh  inil  Oel  und  Ktsig  ([U- 
Kosen  und  allein  oder  nill  SUtckcItcn  von  Tumalu  oder 
Liebesapfel  nurgelragen 

LiebeBaplel ,  Tomato  [Sutanum  LjcopentiCDin]  wird 
•ohr  viel  von  Einheimischen  sowohl,  al*  Einwanderern  ge- 
pflanzt. 

Eine  ziemliche  Menge  Pllnnzcn  werden  nui-h  von  den 
Arabern  angepflanzt  ,  welche  zum  Würzen  ihrer  (Speisen 
dienen,  /.  lt.  Curiander  ,  dessen  grüne  Kliillcr  slark  nach 
Manien  riechen;  Itlütier  und  Saanien  werden  davon  bc- 
wulei. 

Pelerailie  .  Ila«itik  ,  PrefTerkraul  ;äa(urfju  horleusis), 
köriiel ,  Fenctiel,  Münze,  Majoran  sind  alle  hetiebt.  Uic 
Araber,  welche  in  Zelten  hernmrcisen  und  Keine  tiürlen 
haben ,  beziehen  ihre  Küchenkr-Iuler  aus  den  Ebenen, 
welche  ihnen  Artischocken  ((Cynara  Curdunculus),  Cjnara 
acaulis.  Atractjrliü  gummirer»  [von  dieser  Pllanzc  essen  sie 
riie  Miitelrippen  der  IHatler;.  Ammi  majus,  Kerula 
munis,  Doretsch  und  viele  andere  Pflanzen  Ikrern. 


L 


J 


—    IW    — 

^  un  ItaumrrücliU'n  iil  im  AtlgcnipincD  zu  tagen,  dug 
slu  iiiclil  so  geschmackvoll  als  in  Europa  sind. 

nie  Aprikose  bchauplct  iinsirpilig  den  ersten  fiang; 
diuier  Fruchlbauiii  wuchst  ohne  alle  Resorgong  oder  Be- 
sclincidung  und  reiTl  im  Juni.  Ks  gibt  mehrere  Arten  davon, 
vovon  die  t>c»le  Chschi  geaatinl  wird;  sie  ist  arhr saftig 
und  das  Fleisch  haftet  auT  dem  Kerne.  Die  geringste  Art 
davon  wird  Boreulbi  genannt  und  gleicht  den  gemeiuslea 
Aprikosen  in  Kuropa. 

Der  Feigenbaum  ist  einheiniiieh  und  lindel  sich  iD 
schönen  Exemplaren  in  den  Schluchten  und  Einschoittcn 
des  Sähet-  und  Alla^gehirges  nnd  wird  in  vcrtcbiedtnni 
Distrikten  in  Giirlen  und  bei  Häusern  viel  gepllanzl.  Die  Früh- 
IVigc  oder  Kakliur  reiH  schon  im  Jont  und  gibi  eine  rwette 
l>iilc  im  August  und  Sepiember;  die  Feigen  der  zweiten 
Ernte  können  nur  getrocknet  werden,  weil  die  der  erilFB 
allzu  wässerig  tu  diesem  Hchufe  sein  würden.  Alle  Fei- 
genabarten sind  gut  ;  <>inc  Art ,  von  deu  Spaniern  Ver- 
darola  genannt ,  welche  im  September  und  October  erst 
reir  wird ,  ist  am  meisten  geschätzt,  sowohl  wegen  ihres 
angenehm  süssen  lieschmacks ,  als  des  späten  Reifens. 
Feigenbäume  werden  durch  ellenlange  Zweige  Torlge- 
pflanzt,  die  in  die  Erde  geslecbt  werden,  und  wenn  sie 
anschlagen,  geben  sie  suhon  im  drillen  Jahre  Früchte. 

Granatbäume  linden  >^k\\  in  Hecken,  etwas  schattigen 
(Jrten  und  in  Gärten  bSulig ,  enlTallen  schon  die  herr- 
lich scharlachrothen  nnd  gelben  lllülhen  Anfangs  April 
um  Algier;  die  Frucht  reift  im  September  und  lüsst  sich 
den  Winter  hindurch  aufbewahren.  Von  guter  Abart  sind 
die  dranaltipfel  von  sehr  angenehmem  Geschmack,  von 
minder  guter  unschmackhaft,  fade. 

Der  Jujnh  oder  Brusibeereiibaum  (Jujubier.  Ziiyphas 
saliva)  ist  gemein  in  GSrten,  seine  Frucht  reift  iiu  October, 


—    1Ö7    - 

irird  von  den  ColonUlen  wenig  geachtet,  doch  macht  man 
ant  iheen  einen  angenehmen  Cider. 

Rrbpflanznngen   sind   um  Algier   viel   und  besonders 
hinter  Oran   sogar  grosse ,   wohl  besorgte.    Die  Araber 
pflegen  diese  Pflanzungen  mehr  im  Innern,   bei  Medeah, 
Milianah,  Mascara  etc.    Da  Wein   dem  Muselmanne    ver- 
boten ist,  8o  dienen  die  Trauben  den  Einheimischen  zum 
Essen,  und  daher  findet  man  auch  in  ihren  Weinbergen 
Trauben   aller   Art   nnd   Farbe.    In    den   letzten  Jahren 
dehnte  sich  die  Rcbencnltur  sehr  aus.    Ich   kostete  sehr 
gnlen ,   für   mich   etwas  zu  geistigen  weissen  Wein  von 
Vcdcab  in  dem  Wirthshausc  im  Allasgebirge  an  der  Chiffa, 
'    and  verschiedene  rolhe ,   sehr  köstliche  Weine ,   hinter 
[   Oran   gezogen,    bei    Privaten    in   Oran.    Die  Weincullur 
\   konnte  bisher  von  französischen  und  andern  Einwanderern 
!    detswegen  nicht  recht  betrieben  werden,  weil  wenige  der 
j    Einwanderer  auf  den  Ertrag  warten  können,  der  erst  nach 
3  Jahren   erfolgt.    Wenige   können    nämlich  ihr  Geld  zu 
AapOanzungen    hergeben ,   die    erst    nach    3  Jahren   eine 
Ernte  in  Aussicht  stellen,  um  so  weniger  in  einem  Lande, 
wo  der  gesetzliche  Zinsfuss  auf  10  pro  Cent  gestellt  ist 
und  der  sich  sogar  oft  bis  30,  40  und  50  pro  Cent  stei- 
gern soll  *).    Der  gewöhnliche  Preis   der  Trauben   ist  20 
Centimes  das  Pfund,  in  Frankreich   oft  nur  5  Centimes; 
inch  werden  grosse  Mengen  Trauben  aus  Spanien  einge- 


*)  Ht\i  lancrm  kUfLi  mini  iiiU  Kechl  Ober  solche  VVuchrrsinse,  aber 
*•  Usge  nicht  mehr  KmpiUilicn  in  iie  neue  Colonif  flic^sen.  ho 
(»Ke  ■•ch  Blbn  fiel  Abentenrer  anstatt  mehr  ri^cntliche  Colonisten 
^fm  Lande  laMrömen,  ho  lange  neue  Bauten  uufgerQhrt  werden  ,  kuri 
*•  Unfe  grÖMtrt  and  kleinere  Läudertttriehe  auf  lVbarmaehan|:  war- 
tet ader  letxtere  von  allsu  viel  .4etioniren  erworben  werden  und  der 
t^kaktion  au  f roMer  Kpielraum  bleibt ,  wird  dieser  Wucher  leider 
Miaaern,  wenn  nicht  die  Regierun;  Mitlei  and  Wege  findet  •  diesem 
Miosen  JSnntande  ein  JSiel  sn  setsen. 


-    N6    — 

fülirl.  Die  Trauben  der  in  Hecken  wild  wacbscndeD  Reb« 
werden  kleiner,  aber  von  Geschmack  ebenso  got  gefnt- 
den,  als  die  der  cultivirteu. 

Von  Pomeranzen  und  den  verwandten  Arien  davoi 
isl  zu  bemerken  ,  dass  die  um  Algier  ond  die  an  dsa 
Küsten  wachsenden  zu  den  bessern  auf  der  Erde  geziU 
werden,  ja  die  bei  Blidah  gezogenen  sogar  zu  den  besten. 
Sie  haben ,  wie  der  Weinstock ,  nichts  von  Nachtfröitea 
im  Frühjahr  zu  befahren  *).  Trotzdem  werden  noch  sehr 
viele  auf  den  Markt  nach  Algier  und  den  Küatenstädtes 
aus  Spanien  eingeführt.  Die  Pomeranzen  von  Blidah,  wo 
leider  Anno  1840  eine  grosse  Anzahl  Bäume  omgehaasi 
wurde,  weil  sich  die  Araber  dahinter  verbargen,  nm  mit  ^ 
meh  r  Sicherheit  auf  die  sie  bekriegenden  Franzosen  und  ] 
Einwohner  zu  feuern ,  gehen  fast  ausschliesslich  nach 
Paris.  Die  Pomeranzenbäume  erreichen  eine  flöhe  von 
circa  20  ä  30  Fuss,  und  ihr  Anblick  im  April,  wo  sie  mit 
Blumen  und  Früchten  bedeckt  sind,  ist  für  Auge  und 
Nase  die  angenehmste  W«Müe. 

Von  den  Mauren  werden  viele  bittere  Pomeranzen 
gepflanzt  und  gepflegt,  weil  die  Blüthen  feiner  und  besser 
riechen ,  als  die  der  süssen.  Die  jungen  Pomeranzen- 
bäume kommen  meist  von  Genua,  obwohl  im  Lande  selbst 
deren  ebenfalls  gepfropft  oder  veredelt  werden.  Aus  Saa- 
men  gezogene  zeigten  nach  10  Jahren  erst  Blumen  und 
Früchte ,  und  obgleich  nicht  gepfropft ,  schmeckten  die 
erhaltenen  Früchte  delikat. 

Lemonen   aller    Art    gedeihen    sehr    gut     und    sind 
gemein,   Zitronen  dagegen  seltener  und  dienen   fast  ni^^ 


*)  Es  Hurdr  mir  versichert ,  dnH8  dun  Thermometer  im  Wini^ 
nicht  unter  --^GP  R.  falle  und  die  Hitse  im  Juli,  Auguet  und  Septeml^ 
+23—26'*,  autinabmsweise  30,  32  bis  3dO  steige^  in  den  andern  M* 
naten  variirt  der  Temperatar)\coh8eI  von  9—18   Grad. 


—    109    — 

Bon6lur«A  ( Kingemachles);  ilire  Rinde .  fast  einen 
\  dick,  wird  von  den  Arabern  gegesicii.  Andere  Varie- 
sind  von  den  Franzosen  (■itigcfuhrl  wordni ,  unler 
m  die  rhinescr  [Cliingis),  diu  Itlein  ist  und  iiatli  itim 
Mchrti  gcbmoclil  wird,  und  die  Mandoline,  eine  sehr 
le,  alirr  nugenchm  schmeckende  aus  Maltn  von  dem 
fischen  Consu)  in  Algier,  Herrn  Sl.  John. 
Her  Sridvn-Maulheerhaitin  n  urde  nicht  vor  der  Kran- 
han  gepüanzl.  nun  is\  er  bis  /um  r<.>bernus!t 
«DiulrefTrn.  da  man  nichl  Seidcnwürmer  ftcnuf;  zieht, 
alle  terttnidbaren  Bliitler  zu  verbrauchen.  Man  weiss 
i|en$  ,  dass  die  in  Algier  orluillene  Seide  von  einer 
n»  lu  deren  PiiifUDK  niedergeselzlcn  Comniission  in 
ifl,  soitic  auf  der  lelztjüJirigen  .\Qss(elluug  in  l'aris  zu 
«ortüglichen  Qualilüten  gciahii  wurde,  die  mit  der 
«uf  doo  Ovenuen  auf  dem  Markte  l'reis  hält. 
t«  bat  Algier  V'orlheile  in  Erzicliuiig  der  IJcidenwürmer, 
iic  Frankreich  oichl  bietet.  Algier  kann,  wegen  der 
lern  Tetnperalur,  welche  i>ich  erhalt,  der  künstlichen 
e  bei  der  Wiiriiierzacht  entbehren ,  und  die  jungen 
ter  haben  iiichlt  von  Naclilfröslen  lu  leiden,  da«  ge- 
1  in  den  crslea  ft  Tagen  51ai's  in  diesem  Jahre  bei 
D  DRil  den  hoher  gelegenen  1  heilen  I-iaitkrcichs  stall 
e. 

Uer  schwarze  Maulbeerbaum  wird  von  den  Mauren 
r  grauDden  t'riichle  wegen  gezogen. 
ber  Johannisbrodbaum  (Üerslonia  Siliquaj  wiichst  wild 
den  Hügeln,  doch  selten  in  hoben  Itaumrxemplaren. 
er  in  v<ir  den  fiiitifigen  zerstörenden  Winden  ge- 
l&titen  Orten  noch  angetroffen  wird. 
Es  ist  überhaupt  itu  bemerken  ,  diss  Bäume  an  den 
«Q  Algi«rB  nur  in  Schluchten  and  geicIiUltlco  Orten 


-    110    — 


foftkaoMiea  kömiea ,  iruiyu  me  UMaMca  al  Icdl 
libgteD.  Ib  lidber  gelegCMa  GcgeüdeB.  ia  fcirif  ftilw. 
Milijoab  etc.,  ib  eiser  Hölie  tm  iSHO  ä  SOM ,  war  Ccsn 
weoif er  der  Fall,  weil  Hitze  «ad  TrocfccaheU  ml  H«ki 
weaiger  fühlbar  ud  daher  die  Zcrslurvagnrvih  der  Wiaie 
dadurch  geaiiadert  oder  gezihal  wird. 

Die  frofsen  susseo  Hoben  des  JohanMhrodbiii 
Caroobier/,  g ewöboürh,  aber  onricbiig,  Sckotea  geaanni, 
werden  ? on  Einheimischen  gegessen  nnd  Enden  sich  auf 
den  Märkten  nnd  in  Liden;  in  Sädspanien  nnd  ItaKei 
dienen  sie,  weil  sie  mehr  gepflegt  nnd  hanliger  sind,  wie 
bekannt,  den  Pferden  als  Fniter. 

Olif  enbäome ,  nnd  besonders  die  wilden ,  sind  so 
häofigstf  D  uro  Algier,  ond  letztere  werden  viel  ab  Heckeo 
zur  Einfsisnog  von  Gärten  nnd  Feldern  gesehen.  Die 
Frucht  der  wilden  Olive  ist  klein,  ihr  Oel  dagegen  vor- 
züglich; wegen  ihrer  kleinen  Früchte  sammelt  man  sie 
daher  nicht ,  sondern  sie  fallen  ab  nnd  werden  von  deo 
Im  Winter  in  Schaaren  sich  einfindenden  Stsaren  anfge- 
surht.  Dass  man  die  Entwilderang  -Veredlung}  der  Oliven- 
baumc  einsieht,  sah  ich  an  mehreren  Orten  nnd  nament- 
lich Zwilchen  Blidah  and  dem  Chiffahflosse ,  dem  kleinen 
Atlas  XU,  wo  in  einer  Vortiefung  alle  wilden  Olivenbänme 
frisch  gepfropft  und  die  abgehauenen  Aeste  ah  Brenn- 
material fortgeführt  wurden.  Das  in  Algier  verbrauchte 
Od  wird  von  Kabjicn  aus  den  Bergen  zwischen  Algier 
und  Bougia  zugeführt,  in  Oran  aus  den  Bergen  bei  Tlemcen 
und  ist  das  Produkt  von  gepfropften.  Das  allergewöhn- 
lichste  Nahrungsmittel  der  Araber  ist  Brod ,  in  Oel  ein- 
gctauchti  wenn  sie  es  haben  können. 

Die  süsse  Eichel  von  Quercus  Ballota,  welche  Eiche 
von  10,  seltener  bis  20  Fuss  Höbe  vorkommt,   dient  als 


-    Hl 

WW^^swjUpI   und    tindt^t    sich   tiUMmc^n&rKle 
I^bmei-Ll    sie    wie  die  KastaGic  ,    wird    roh    und  ftekoctit 
l^cnpcisl;  die  Einwanderer  rÖ$U<n  sie,  um  den  KnITee  i 

■  Vneiren. 

V  Kaslanicnbliume  sind  lellcn,  mnn  rmdrl  sie  n«uh  ver-l 
I    ciDzell  (atier  ohne  Früchte)  in   den  schalttgon  Schltichlon  I 

■  drr  BoDJareali  hei  Algier. 

I  Klnchhünme  ,    ohwohl    wild    und  wie  die  Kaslanivn- 

I  laatne  vur kommend,  (ragen  seilen  Kriichle;  die  Kirschen,  ' 
I  nlche   auf    >l<-n  Markt    gebracht    werden  ,   slnmnien  ans 
I  S|ianirn,  wo  sie  Itöulig  sein  raü«sen:  denn  Knde  Aprils  sah 

I  Ich  «ur  dem  Markte  in  ßarccilona  grosse  Uauren  Kirschen,  i 
I  l'llaomen    worden    mehr    gepflanzt,  sind  aber  wen%V 

I  ichmarkhart. 

I  Aplelbäume  ,    ebenso    wie  die  Pflaumen .    sind  klein,  | 

I  rciTcD    iiu    Sommer    und    hallen    sich    nicht:    diejenigen, 
Ivilche  aur  dem  Markte  feilgehoten  werden,  kommen  aat  | 
Ifipanint. 

I  tUrnta   geralhen  etwas  besser,  halten  <i<-h  über  auch  | 

I  nnr  korzc  />'ii. 

I  Die  rrochl  der  japsni*clien  Mispel  (Mespilosjaponic 

I  dte  kleinen  Horsdoirer-Acprelii  mit  innerm  grossem  Kern 
[  gloichf n  and  angenehm  gelb  aussehen,  rciTen  leicht  und 
prangen  schon  gegen  Fnde  April  aur  der  table  d'hAle  und 
tiai  nJI  Itechl  gegch.ili(  wegen  ihrer  angenehmen  laben- 
.  dm  SJlurc.  Nach  meinen  mühsamen  bolanischon  Am-  , 
rlOgea  ass  kh  diese  norh  lieber,  als  die  ebenhlli  köM-  | 
PÜchea  Pomrranien.  I 

I  Johannisbeeren    wuHen    iiiihl    gedeihen  :    diejenigen  1 

I  Juh«aoi<beerstriiU(he  .  welche  man  aus  Nurdfrankreicb  ] 
I  koomca  lies»,  sollen  selten  I  oder  2  Jahre  überleben.  J 
I  &dbeeren  sind  von    den  Kraniosen  ciDgeriihrt  nor-  I 

ptfca  und  gedeihen  in  Gärltn ,   die  Wasser   in   der  NSh*:| 


—    IIS    — 

haben  uod  fleistig  begossen  werden*  sehr  gnl;  sollen  Mck 
10  allen  Jahreszeiten  reire  Früchte  bringen,  scibsl  ioi  De- 
zember. Ich  sah  welche  Tast  alle  2  Tage  anf  der  Wirlbi« 
tarel  vom  Monat  März  an ;  doch  fand  ich  diejenigen,  wekbe 
in  Barcellona  Ende  April  aufgetragen  wurden,  scbmackfaslter 
und  schöner.  Die  Mauren  nennen  die  Brdbeeren  toat- 
onsjira,  d.  h.  Maulbeeren  der  Christen. 

Bananen-  oder  Paradiesäpfel  (Musa  paradisiaca)  finden 
sich  mehr  oder  minder  fast  in  jedem  Gartep;  sie  reifes 
vollkommen,  kosten  aber  immer  das  Stück  10  Centimes. 
Obwohl  sie  sehr  geschützt  und  in  einer  gewissen  Tiefe 
gepflanzt  sind,  werden  ihre  Blätter  von  den  beltiifa 
Winden  dennoch  zerrissen ,  und  sehen  sehr  traurig  aas 
und  gleichen  gar  nicht  den  ganzen  zierlichen  BIfittero  io 
unsern  Treibhäusern. 

Wallnussbäume  gedeihen  nur  anf  den  Hocbplateatt'i. 
dem  kleinen  Atlss,  TIemcen  u.  s.  w.,  2500  bis  3000  Fosi 
hoch.  Die  Rinde  der  Wurzel  wird  von  den  Eingeboroea 
zum  Färben  von  Händen  und  Füssen  bei  Festtagen  sn- 
gcwendet. 

Mandelbäume  sind  gemein  und  sollen  in  den  Wäldern 
des  tiefen  Innern,  gegen  die  Wüste  hin,  wild  vorkom- 
men ;  sie  blühen  im  Januar  (in  Marseille  Ende  Februar) 
und  reifen  im  September. 

Die  Myrtbe  als  Fruchlbäumchen  in  Afrika  aufzuführen, 
dürfte  schwer  sein;  die  reifon  Früchte  werden  von  den 
Eingeborncn  viel  gegessen ,  und  kommen  aus  Spanien,  leb 
sah  die  Myrtbe  sehr  vereinzelt  und  ganz  niedrig  bei'ffi 
Cap  Malifou  und  bei  der  Batterie  espagnole  bei  Oran. 
Die  Beeren  haben  einen  süssen ,  starken ,  den  Wachhol- 
derbeeren  ähnlichen,  Geschmack. 

Aehnlich  den  Beeren  der  Myrtbe  sind  diejenigen  des 
Mastiistrauches  (Pistacia  Lentiscna] ;  sie  werden  auch  von 


IfipHiiern  und  Maaren    genoiien  ;    diesrr  Slrauch  isl  sr\tM 

I  nie    Ualtelpalme    wird    an    den    Küsten    nicht   xntll 

ftKaUen,  sondern  mehr  äh  Zierde  gepflanzt:  denn  dJH^ 
^^^Blbessende  Völkchen  wohnl  im  Innern ,  mehrere  hun- 
^^Hpinglischi!  Meilen  gegcD  die  Wüsle  za.  und  in  den 
^HBwa  der  Wüste.  Die  schone  Allee  von  IMlIelpalmen 
W  tm  Versuch»garlen' zD  llamma,  zwei  Standen  von  Algier, 
I  erfreuen  jeden  Besucher.  Die  Palmen  dieser  Alice  »ind  nichl 
^^Meb gehalten  und  biüblen  im. Miirz  und  April,  mussten  aber 
^^^H#eise  durch  starke  Seite  ao  Pfähle  berestigt  gehalten 
^^^Pkti,  um  nicht  von  den  unbarmherzigen  starken 
^^Woden  umgeworfen  oder  zerrissen  zu  werden. 
■  Der  Baomwotlcnstrauch  wird  mit  Krfulg  gepflanzt  undl 

I    grtogeu,    nnd    die    davon    erhaltrno    Elaumwolle    kann.    , 
I     nach    dem    Ausspruche    des   Prcisgeritlilcs    hei    der   vor- 
I     jiihrigeD  Pariser>AusslcIluiig ,   mit  der  besten    amcrifiant- 
I     sehe«   cnncurrircn.     Sie    wird    circa    sechs    Stunden    von 
I     Oran,  z.  fi.  ho)  Arbal  nnd  an  andern  Orten,    im  Grussm 
I     cultivirl,  woher  ich  einen  dreijührigon  Asl  von  zwei  Zoll 
lUcke  sah.  Schade,   dass  die  allzu  Iheurc  llandarbeil  (mau 
zahlt  tV) — 2  Francs  täglich)  der  (iewinnung  von  Banmwulle 
vielleicht  unüberwindliche  Hinderuis>c  in  den  Weg  legen 
wird,    nie  Hegierung  befördert  durch  Priimienvrrlheilung 
die  Baumwollcnptlanzungen  im  tiriissen. 

I>as  Zuckerrohr  wuchst  ohne  alle  Pflege,  doch  macht 
I     man  keinen  Zocker  dqrans;  einige  der  (Kuhmisten  benutzen 
es  im  Sommer  als  Cirünfuder,  wenn  Wiesen  keine  Weide 
gi'bi-n  und  anderes  Futler  seilen  wird. 

Tabak  wird  von  Eingcbornru  und  Uolonitlen  gcbaul. 

und  von  allen  Cultaren   an  der  Küste,  wo  nicht  gerade 

Wassermangel  ist,  sagte  man  mir,  sei  diese  am  meisten 

Btrn.  Hillb«il.    Juli  1&5Ö. 


ieDi  ^_ 


-  m  - 

die  lohnt  Ich  sah  n«r  Abarles  Ton  spillUiltrigcfli  TaU 
(Nicotiaoa  Tabacom).  Man  zieht  die  leichten  Abarten  ata 
andern  ? or.  Im  Uärz  Gng  man  an ,  die  Jansen  Pfaaioi 
in  Felder  zu  Yerseizen.  Der  Yon  Arabern  gezogene  Talik  ] 
soll  besonders  mild  sein  und  demjenigen  Yon  LaUkia  ote 
andern  orienlalischen  Tabaken  gleichen.  Die  Cohmislci 
liefern  ibn  an  die  französische  Tabakregie,  die  ihn  gü 
bezahlt.  Man  wollte  eine  grosse  Tabakfahrik  zwischn 
Mostafa  and  Hamma  (anderthalb  Stunden  von  Algier) 
errichten;  die  Capitalien  reichten  aber  nur  znr Errichliai 
eines  grossen  Fabrikgebandes  and  nicht  zam  Betriebe, 
daher  dieses  Gebäode  nun  zum  grossen  TabakougaiiBe 
dient. 

Lieber  andere  kleinere  Cnlturen^  z.  B.  der  Erdmandei 
(FArachide^  Arachis  hypogeea) ,  Indigo,  Lein^  Hanf  n.  s.w. 
schweige  ich,  indem  ich  darüber  allzu  wenig  Sicheres 
erfahren  konnte. 

Cochenille-Cactus  oder  Nopal  (Cactus  cochenillifer] 
ist  ebenfalls  bei  dem  Versachsgarten  in  Hamma  in  grossen 
Feldern  und  auch  anderswo  anzutreffen;  man  sagte  mir, 
dass  dessen  Cultur,  verständig  betrieben,  sehr  abträglich 
zu  werden  verspreche. 

Die  Vegetation  der  Kästen  ähnelt  am  meisten  der- 
jenigen von  Spanien  und  theilweise  auch  von  Südfrank- 
reicb ,  denn  Cactus  (Cactus  Opuntia)  und  amerikanische 
Alochecken  (Agave  americana),  welche  den  angebauten 
Landstrichen  ein  tropisches  Ansehen  geben,  findet  man 
auch  in  Spanien  und  Sicilicn,  kurz,  an  den  wärmsten 
Küsten  des  Mittelmeeres.  '^ 

Die  Zwerg-  oder  Fächerpalme  (Chamaerops  humilis) 
gesellt  sich  zu  den  beiden  vorigen,  nur  bedeckt  sie  in 
Algier  ungeheure  Strecken;  wild  treibt  sie  keinen  oder 


-     115     - 

wenig  älruDk  and  erreich!  uur  die 
kii  tvnt  Kuss :  in  Giirlen  oder  bei  tiräbcrn,  wu  die  l'alme 
|t|*IIPBt  wird,  lindct  man  welche  von  zwanzig  t'nss  Hohe. 
Viel  Hübe  vrrursachlc  diese  l'alme  beim  Ausrenien  dca 
ColOftiilen ,  indem  ein  WurzelresI  ,  der  in  der  Erda 
bteibl,  «icder  ausscblügl ,  und  dpnnocti  ist  sie  eine  der 
■äülidulen ,  indem  die  BläUer  zur  Anrcrli};ung  von 
Korben,  Bändern,  Säcken,  SchUrmsIten  u.  s.  w.  dienen. 
Itic  Faser,  welche  die  Blallslenge)  umgeben,  werden  mi( 
Kuneclhaaren  versponnen  und  bilden  die  Zellen  der 
Araber.  Das  ilerz  der  Pflanze  oder  die  zarlen  ^teugel 
VB  biiiroe  und  ihrer  Sclieidcn,  bildet  wübrend  eines  gc- 
nisiCD  TbeiU  des  Jahres  eines  der  vorziiglichslen  Nah- 
raoganutiei  der  Araber  und  wird  in  Biindeln  auf  dem 
Markte  verkauft.  Die  Frucht  reift  im  Herbste  (im  A|>ril 
ich  viele  blühend)  nnd  wird  von  Schnkals  und  den 
«rabiichcn  Schüfern  gegessen ;  sie  schmeckt  im  Anfange 
,  nachher  ziemlich  zusammenziebFod  ,  daher  mundel 
•ic  dem  eoropaischen  (iaumeo  nichi. 

CactUB  Opuntia  liefert  den  Kingebornen  in  der  iu 
Juli  und  s]inler  reifenden  Frucht  ein  Nahrungsmittel;  ich 
fsod  sie  aut  meinen  frühem  Heisen  fade;  sie  wird  auch 
«OD  EiBwanderern  nicht  besonders  geachict. 

Itic  Faier  der  jungen  Rliittcr  von  der  amerlkaiiisrhcn  1 
Aloe  werden  zu  Stricken  und  andern  niilzlichen  und  Zfer* 
gegtntlBfldun  verarbeite! ,  welches  besonders  im  (irussca  1 
durch  Utllliirstrüftingc  geschieht,    und  welche  man  billig 
in  Verkaufs  lokalen  iu  l*aris  haben  kann. 

Die  französische  Regierung,  die  in  so  Vielem  wahr-  1 
baft  liberal  handelt ,  für  die  Colonisicn  sorgt  und  gewisi  1 
•acb  gescblusacoem  Frieden  noch  weit  mehr  Ihun  wird , 

durch    Errichtung  von    Versnchigärlen   in   den  drei  ] 


-  m  - 

Provinzen  Algiers  sich  den  Dank  der  Colonie  und  lUer 
Menschenfreunde  erworben. 

In  der  Provinz  Algier  bestehen  deren  in  Himmabei 
Algier,  in  Medeah  auf  dem  Atlas,  in  Milianah,  Orkaoi- 
ville  and  in  Anmale.  In  der  Provinz  Oran  werden  4ereo 
gepflegt :  in  Moslaganem ,  in  Mascara  ond  in  TIemcen. 

In  der  Provinz  Constantine  besteben  Baomscholen,  und 
in  Con5tantine,  Philippeville,  Bona,  Gaelma,  Setif,  Bathna 
und  Biskara ,  kurz  in  allen  Provhizen  zosammen  fünfzebo 
Versuchsgärten.  Aus  diesen  Versuchsfeldern  können  die 
einströmenden  Colonislen  zu  billig[en  Preisen  Saamen  ond 
junge  Bliume  sich  verschaffen;  dadurch  wird  der  Acker- 
bau am  kräftigsten  befördert ,  und  das  nackte  Land 
(wenigstens  das  innere ,  von  Mecresstürmen  nicht  lo 
leidende,)  mit  Alleen,  Frucht-  und  andern  Biumen  ver- 
schönert und  bereichert. 

Dank  dieser  schönen  Einrichtung  kann  man  immer- 
grüne, harzige  Baumpflänzlinge ,  z.  B.  Cypresscn ,  Alep- 
pische  und  andere  Fichten,  Lebensbäume  (Thujaarten)  u.8.w. 
ä  ein  bis  zwei  Francs  das  Hundert  (je  nach  der  Höhe) 
sich  verschaffen.  Oekonomic  -  und  andere  Bäumchen 
werden  verkauft,  z.  B.  Maulbeerarten,  Eichen,  Ulmen, 
Eschen,  Platanen,  Oliven,  Pfirsiche,  Aprikosen  ä  15  bis 
35  Centimes  das  Stück. 

Wie  reiche  Auswahl  von  Bäumen  u.  s.  w.  al|er  Art 
den  Colonistcn  zu  Gpbotc  steht,  wird  folgende  Aufzählung 
am  besten  zeigeq. 

Derjenige  in  Hamma  bei  Algier,  freilich  der  reichsic 
von  allen,  erbietet  sich,  1855—1856  zur  Lieferung  von: 

Immergrünen  Harzbäumen  Stück  170,i04 

Oekonomiebäumen      ....  y>       98,420 

Waldbäumen ,>       34,707 


-  tir  - 


FivckIbäaiBeii  mii  ibriUendon  Blällern      Slüek  58,200 
Re^pfläoiliDgen    in   vielen    AtNirtea    (ä 

10  Centimes  das  Stück) 
lountrgranen  Fruchtbäumen 

Zierbäamen 

AosMiidiscben  akklunalisirlen  Pllanzcn  in 

Töpfen  gezogen    .... 
Aufliändischcn  Bäumen ,  im  freien  Lande 

gezogen        

Aoflländiftckeo    Geslräuchon,    in    freier 

Erde  gezogen   .... 

Ziergeslräocben 

KHoMDeaden  und  kriecbendea  Gesträuchen 
ioageo  Baanpflänzlingen  überhaupt  . 


» 


14,0«» 

98,142 

6,396 

1IJ85 

8«3I7 


» 


PlansliBgen,  weiche  atheriacbeOelfi  ealhallen  y> 


2,5ii 
8,801 
1.««» 
399430 
6,050 


Holzpflanzungen  im  Ganzen  Stück  858;^8 

Dazu  kommen  noch  :  Stück 

Junge  Saft-  und  FcUpdaqzen  2,104 

Ausdauernde  Zierpflaozen  5,008 

o  Arzneipflanzen    .  5,025 

^  Küchenpflanzeu  35,100 

»  ökonomischePflanzen  161,000 


Zus^fumen  Stück  200,237 

Ferner  köonon  geliefert  werden: 
Nilirende  Knollengewächse 
BlMueuzwiebel«  u.  s.  w 
BAuoiaaamep 
KücheopfliBZ6Maanen 
Oekoaomieaaamen 
Anneipflanzensaamen 
Zierpflaozen 

(eosaamcn 


circft  10,000 

y,         10,000 

Kiloframmo       212 

»  2.814 

»         101,594 

Pakeie  550 

)i  5,900 

KilogiMiiN  9 


-    118    - 


» 

ijm 

1» 

5.171 

» 

810 

» 

4,860 

» 

ISO 

Um  obige  AufzäbluDg  zq  vervolbtändigen »  folge  noch 
die  Liste  des  Versucbsgartens  von  Setif,  eiaeai  der  jöegil 
errichteteo : 

Oekonomiebäamc ,  abzugeben  •        Slück  S,890 

Waldbaaroe 

Obstbäome 

Zieraträucber  . 

BaumpflanzliDge 

Aa'fdaacrnde  Pflanzen 
lieber  Wälder  und  Verwandtes  im  Allgemeinen  wirl 
man  gern  etwas  erfabren;  leider  erlaubten  mir  das  ver- 
änderlicbe  kalte  Wetter  und  die  hefligen  Winde,  welche 
Anfangs   April ,  wäbrend  meines  Aufentbaltea  im  kleinen 
Attas ,    herrschien  >    und    das    Aufhören    von   fahrbaren 
Strassen  bei  Medeah  und  Milianab  (circa  3000  Fnsa  hoch) 
nicht»  in  das  Innere  des  merkwürdigen  Landes  so  einzu- 
dringen ,  wie  ich  es  gewünscht  hätte.    Auf  dem  kleinen 
Atlas ,   in   den  Schluchten  der  Chiffa ,  gleich  über  Blidak 
und  theilweise  bis  Milianah,  40  Stunden  von  Algier,  war 
die  Bergvegetation   üppiger  und  Gesträuche  und  Bäume 
bedeckten  Alles ,  wo  nicht  nackte  Felsen  der  Vegetation 
Grenzen  setzten.    Obwohl  aber  die  Strauch-  und  Baum- 
vegetation üppiger  an   und  auf  dem  Atlas  war,  als  auf 
den   höchsten  Punkten  des   bis  1200  Fuss  ansteigenden 
Küsten-  oder   Sahelgebirges,  und   die    der   Eichenarten 
eine  Höhe  von  19  bis  20  Fuss ,  die  im  Atlas  häufig  vor- 
kommende   Thuja  articulata  Desf.  (Callilris    quadrivalvis 
Vent.)  15  bis  25  Fuss  erreichen  mochten,  so  glichen  doch 
diese  Wälder   kaum    unsern   locker  bepflanzten  jungen 
Wäldern.    Von   Fichten   (Pinus   halcpcnsis)  fand   ich   bei 
Koubah,    zwei   Standen   von   Algier,   ein  Wäldchen  von 
1200  Bäumen,   aber  auch  diese    erreichten   kaum    eine 
Höhe  von  25  bis  40  Fuss.    Die  gleichen  Fichten,  gegen 


-     119    - 

IWffiMb  ZQ,  hallen  immrr  ein  bruppliches  AnsebeAV 
1  konnten  circR  13  bis  '2ü  Fuss  hocli  scia.  TieTer  im  Lande, 
I  nuoentlich  Über  Philippeville .  hinter  Setif,  bei  La  Calle 
^ '  K'^K^'i  Tunis  hin,  sollen  Wälder  von  Kork-  und 
n  immergrünen  Kichcn  vorkommen,  deren  Bnume 
I  JO  bis  40  l'uss  Höhe  erreichen. 

Die  Cedcriiwaldungen  (Cedrus  Libani] ,  welche  hier 
d  da  im  Innern  und  namcnllirh  im  grossen  Thale  von 
I  Kibflien  (Citbylio  iiisoumisej  angctrufTcn  werden  solleti, 
I  ioiiBle  ich,  ila  ich  das  Reiten  nicht  ertrug,  aus  diesem 
I  iBgegcbeDen  Ounde  nicht  besuchen. 

Du  Sahel-  oder  ganze  Küstengcbicl  Algiers  besieht 
I  GestriJpp ,  ilcssen  llauptbcatandlhcile  sind:  die  oben 
»gertthrle  /wergpalmeiCbam^erops  bumili»),  Maslisslranch 
(Piatacia  Lenliscus],  Eichen  [vorzüglich  (Juorcus  llci  et 
COGCifer!,  Cislusarlen,  Geni»la,  Citysus,  die  beiden  Heiden- 
«rlCB  [Erica  arburea  et  roulliflora),  Phyllyroa  .  Itbamnos 
Alalernos.  Arbnlus  Unedo ,  Hyrihen  selten  ,  LavandaU 
Sloecboi,  Daphno  tinidium  u.  s.  w. 

Im  Alias  i^uüelllcn  sieb  dazu  vunüglich :  Thuja  arti- 
calal» ,  Uyrica  ccriTera .  I'iniis  Halcpensis .  Fraiinas 
■QttrtUs.  Pistacia  atlanlica  ,  bei  Tk'mcen  ii,  s  n. :  Juni- 
peru  pboenicea   und  iiuch  einige  andere. 

Ich  bemerkte  bereit»  oben,  dass  eigentliche  Bäume 
■icb  nur  an  gescbülxlcn  Orten  und  ho  mehr  !icliallen 
ond  Wasser  ist,  anzutrefTen  »ind. 

Aaf  den  Hochiliichen  von  Constanitne,  Setif  und  dea 

fFTwandten  Hohen  von  Milianab,  in   letzter  Sladt  war  leb 

l'lHbll,  blühen  Obstbäume  freudig,   Lilak  iüyringa  vulgarla) 

I  Akaiien  ebenfalls.     Auf  diesen  Hüben  gedeihen  auch 

I  Eicbeo,   Trauerweiden,   weisse    Pappeln  u.  a.  w.     Uocfa 

I  f  oUeo  Birken  und  l'latanen  kränkeln.  Die  gemeino  Ulme» 


—   t»  — 

die    italienischo   und    schveizeriscbe  Pappel,    obsi 
AnfaDg    gut    wachsend,    solUn    nacli    einigen   Jahrea 
Larven    angcgrißen    werden,    die  ticT  iii's  Holz  sich 
nislen.     Die  amerikanische  l  Ime  ist  weniger  diesem  V< 
derben    ausgesolzl.      /.ahme    Kastanien    wollen    audi  ii    H 
diesen  Höhen  nichl  gedeihen.    Pftrsiehbäume  leiden  hÜirf^ 
VOR  Erdnähen. 

Ao  Tcuchlen,  gescIiülKlen  Sicllcn,  an  Eioschnitlen  nnd  Ab* 
hängen  kamen  vorzüglich  wild  vor:  Viburnum  T>nus,^eTiaB 
Oleander,  Ricinus  commuuis,  Salix  podiccDala.    Nicotiui  f" 
glauca  hat  ebcnTalls  ihr  Klima  in  der  Gerberei  fefnnden. 
und  sich ,  10  bis  20  l'uss  Höhe  erreichend  .  verwildert. 

Kiir  Alleen  wählt  man  viel  l'hjlolaeca  dioica,  welche 
schnell  wächst  und  Schalten  verleihi .  aber  nach  einen 
Dulzend  Jahre  zu  Grunde  gehl.  An  den  Fliisseo,  z.B. 
am  llaradsch  bei  Algier  u.s.  w.,  lindel  man  viel  Timarit 
aTricana  und  seltener  Tamarix  gallica. 

Die  AiipflanzUDg  uiciüt  aller  in  Mitleleuropa  gedeilien- 
den  liaumarlen  gerath  dcssfalU  nichl,  weil  die  Kühe,  welcbe 
unsere  Winter  gewühren  ,  in  dem  warmen  Afrika  FehK; 
daher  die  meisten  Bauinaricn  dort  entweder  krifnkelD 
oder  weil  kürzere  Dauer  als  in  Kuropa  haben. 

.Mit  obigen  Bemerkungen  glaube  ich  in  Kürze  d«n 
wissbegierigen  und  selbst  dem  wisKcnschafllichon  Leser 
ein  Bild  der  Vegcialion  Algeriens  geliefert  au  haben.  Es 
wäre  zu  wünschen,  dnss  niiin  ,  in  einem  Lande,  4at  ge- 
wiss, wenn  der  Friede  rurtdaaern  liullic,  eine  glückliche 
Zakunn  Millionen  von  EiDwandcrern  darbietet .  über 
Akklimalionsverhältnisse,  besonders  der  aut  den  Höhen 
gemachten  Anpflanzungen ,  Alles  bekannt  mache ,  «at 
bisherige  Erfahrung  feslgcstelll  hat.  Einstweilen  ini>ge 
man  diese  Uebersichl  mit  nachsichtiger  Güte  aufnehmaBl 


Hr.  •«•  Hid  M9B, 

i.  H«eh, 
Ibis  ISft«. 

Villi  den  13  nacliblebeDÜvii  lueit'uiiiitix'i^*:»' I    i<»u»-«< 
•*Hlhallrii   dit*  C  ersten    di**  voi?  iin'   \«ii'    i»-  /••o;»»'      i' 
bis  Mai  \Hö{\  iu  herit  freniBCla»'::  ui*-i*">ti<.>.;..  •  «i«     — 
xeichnungen    ond    die   f«  rcH;<rno*M    if    ui«^»»>i«'     /'•-     v 
^'iHeron^rsbeobacfalDiieei!  v    *»aiii»»i    *u»    ••«srr.  ^t^  • 
^•Bälle   and  Herr«  Ur    'Inrt  ••••-•       i«!niJ|P^»nrfi*-. 
C>bichlUD^eD  iu  b  u  r  |;  d  <>  r  f    -      W*«  -     nAtaWiii«:«^    i«*  u- 
QdrtoD^D  worden  in  irteicli«?»  *\«*f*»   »•mr^-inw*  » 

lelzten  Halbjahr  •Soinni«?'-  uo^  H«^ii''  Hfl'  »*:»•■•**!  »"•- 
nr  Anskanfl  über  di'  h*.-^f:u«nnii-'  u-  fu»nviu^^'- 
Orl  der  Aufslelluuy  derM.'lo«?!  •:••  ■  •♦!»••.  «u  :•■  >*- 
ilei  Torippii  Mirgaiis'^  v««t^»«rw!  iib«io*-i  a.««*  Mfftnt^'ir«' 
indet  diessmal .  an*  Beb5lllu^•  <••-•  ^#*-.**»;.  n**  m  ?-v« 
ler  Angabe  der  w  üciirnlii*:i»^f  Mu»»-  •-»••  *•>;.  jm^^^ 
ifidhHhins:  der  beobaclituii)!«fi    «'(^' 

Zum  ^ erftläiiQUi^:  ü***  'l4»»»'u    •      *-v  «i-*uivtrr»-« 
1    da»6   iti  bei.   ^uiuiii*«i    ,  ^"  mi*'        •»»•     v  iM^«MJ'jfM^ 

oder  i»'>iiw»vi*»ni  V«  lut    v  i    ■■  .•  r-.ui'>r    m  w"' 

'i  iimee^^i.  iiM<»Mx   hm!*.'       •i*-.-      wu*    *»-t»-    »•»•  »r 
Winde  zur  b^ruiM'jjiuiu;?/'      .•":••. ui:*- 

2     daM    die-  |t  Ml.    :»Jb:«lJS?«    *»*••      ■-       *•**•    ^rti*»-' "«»r'" 

c    für   b*m        .    l"n    j;-«ii/»:i    '--«3    ämMt^**»    *'»• " 


■IL 
IT. 
¥•  \ 

4   Otimsmem:  f.  D« 

4.  Hcvl 

fci   4m   BmierkMCn  vortesM^e   AkUki 
•M  iU  S*.  IL.  A.  wi  '-  (ir  Regem.  Sdbsce.  Mo 


UnoUert  WahTMkiMH»  iiM  «  4«  Colouc 
iMrkmflcs''  MgeTahrt,  wt  AunkM  aBiger  n  i 
dieMi  iabrci  Wer  Tertpirtfm  ErdertckAlierM 
die  iü  Folgeadra  bU  des  is  der  übrign  Sckweiz  i 
geMMMumeB  Erdkebeo,  too  iwM  die  Zeil««gea  ] 
riekl  bracbteo«  zeMOniDeogeilelU  sind: 
Janoffr  4.  Erdiloti  io  Inleriakee. 

r,      5.  Starker  Erdilofti  in  loUrleke«  iiimI  Wall 

„      6.  Schwacher    «        »  »  •         » 

,,      Nachts  24..25.  Schwacher  Erdstoas  id  Stanx 

Febroar  1.  9^  30">  M.   Erdbebe d  in  Bern  ;SW- 

Ziirfch,  Locie,  loterlaken.   fin  Locie  ! 
einen  Stoss  am  T^lf.) 
>,      7.  Erdstosg  in  Bern,  WaUis  [sehr  stark; 
tcriaken,  Neaenbnrg,  Genf,  Laosanne. 
^rf      9.  Erditoss  um  7**  15*  M.  in  Laosanoe,  Gent 
tf n,  Meiringen,  Wangen,  Nenenbarg,  Nc 
borgersee  etc.  (In  Genf  om  V  M.  ein  sc 
cbev  Stoss.) 
,1    t9.  Erdstoss  in  Bern  (mäsaig  stark). 
n      Nachts  19/20.  Erdstosa  im  Kufidift. 


)ril    9.  Vm^  IK"  4rei  Erdslösse  in  Basel,  um  9^  20< 
ein  YierUr  Stoss. 


Auch  fiolge  Nofftea   über  die  Sichtbarkeit  de«  Zu- 
kalliehtea  möfto  hier  noch  ihre  Stelle  finden, 

Dasselbe  wurde  kn  Folgenden  18  Abenden  (je  zwischen 
ind  8^90")  wahrgenemmen : 

5.  39.  Dez.  Rand  uobest.  Spitze  bei  0  Pisc. 

6.  4.  Jan.  Sehr  schwach. 

28.    »     Hell.  Spitze  bei  0  Pisc. 
7.  Feb.  Ziemlich  hell.  Spitze  bei  glatiri.  Ob.  Hand 
durch  v  und  a  Pisc. 
Aensserst  schwach  (wegen  Mondschein). 
Sehr  hell.  Sp.  fast  bis  zu  d.  PIej. 

9        ^      ^   oeb.  d.  PIeJ.  in  d.  EccIiptic. 
Ziemlich  hell.  Sp.  zw.  Pii^j.  und  Xtauri. 
Hell.  Sp.  i.  d.  EccI.  neben  d.  PIej. 
.  Sehr  hell. 
Sehr  h^ll.  Sp.  neben  d.  Piej. 

n         )»        i>  yt        m      % 

Ziemlich  hell. 
Spuren  von  ZI. 

Sehr  bell.  Sp.  i.  d.  EccI.  über  d.  PIej. 
Ziemlich  hell.  Sp.  bei  r  und  xtauri. 
Rand  sehr  unbest.  Sp.  neben  PIej. 
Hell,  Grenze  undeutlich;  bis  rtauri. 
Im  April  nicht  mehr  sichtbar. 


9. 

» 

S5. 

» 

27. 

» 

28. 

» 

29. 

» 

4.1 

klii 

6. 

» 

7. 

» 

8. 

» 

Üi. 

» 

24. 

» 

25. 

» 

26. 

» 

91. 

» 

Die  Bodoutemperaturcu  in  3'  und  6'  Tiefe,  die 
Samstag  Mittags  aufgeschrieben  wurden,  sind  in  nach* 
lender  Tafel  enthalten: 


i 


-  1«  - 


1856. 


■ 

3'  Tiefe. 

e'Tlefe. 

0 

0 

)ezember 

1. 

5.83 

8.85 

» 

8. 

4,75 

7.81 

)) 

15. 

♦.11» 

7,i4 

» 

22. 

3,83 

6,78 

» 

29. 

4,35 

6,19 

Januar 

5. 

3.05 

5.83 

1) 

12. 

2,85 

5,65 

» 

19. 

2.73 

4.98 

» 

26. 

2.56 

4.35 

Februar 

2. 

2,56 

4,43 

» 

9. 

2,46 

4.37 

>» 

16. 

2,69 

4.17 

» 

23. 

3.18 

4.34 

März 

1. 

3.06 

4.39 

» 

8. 

2.79 

4.'5 

)» 

15. 

3.45 

4,31 

» 

22. 

4,43 

4.57 

» 

29. 

5.11 

4.98 

April 

5 

5.65 

5,15 

)) 

12. 

6,32 

5,74 

)) 

1!>. 

7.09 

6.23 

» 

26. 

8.63 

6,87 

Mai 

3. 

8,69 

7.45 

» 

lU. 

8,13 

7,63 

)) 

17. 

9.20 

7.92 

)> 

21. 

10,81 

8,87 

)) 

31. 

11,46 

9,t« 

1 
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3.05 

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12. 

2,85 

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19. 

2.73 

4.98 

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26. 

2.56 

4.35 

Februar 

2. 

2.56 

4.43 

» 

9. 

2.46 

4.37 

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16. 

2.69 

4.17 

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23. 

3.18 

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März 

1. 

3,06 

4.39 

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8. 

2.79 

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15, 

3.45 

4,31 

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22. 

4.43 

4.57 

D 

29. 

5.11 

4.98 

April 

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12. 

6.32 

5.74 

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19. 

7,09 

6.23 

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26. 

8.63 

6,87 

Mai 

3. 

8,69 

7,45 

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8,13 

7.63 

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17. 

9.20 

7.92 

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21. 

10.81 

8.87 

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31. 

11.46 

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r,  einige  Denierbiiugen  Aber  Vem^ 
rShren. 

trlmsr   wurJen   Fernröbrcn   vergchi eilen ei'   Gnliisv   und   Coa- 
eiruLtioD  vorgnclKt ) 

iraricn  Sie,  Torehrtc  Herren  I  von  mir  nicht  ihoo- 

B«lracli(nDgcn,  sondern  nar  einige  mehr  praft- 
ililthel tunken,  aus  Erfahrun);  hervurgegangcn ,  dio 
vieder  durch  oin  von  Jugend  an  gcbeftes  Interesse 
irero  Gegonstand  bedingt  war.  Dieses  führte  mich 
ila  jungen  Sludirenilen  in  dos  optische  Institol  des 
■dienten  Fraunhofer,  dem  ich  manche  Relchrung 
scbaaang  bei  meinen  Bcsnchcn  verdanke,  welche 
einem  Nachfolger  Merz  noch  tieissiger  fortgesetzt 
.  An  dieco  Bekanntschaften  schlössen  sich  in  spaterer 
e  von  Plosal,  *.  Steinheil  und  andern  Optikern, 
h  Gelegenheit  gegeben  war,  Inftlrumente  verschie- 
^rt  tu  vergleichen  und  ein  Urllieil  über  ihre  Lei- 

in  gewinnen. 

dioptrischen  rcrnröhren,  auf  welche  wir  uns 
nken,    «erden   jetzt,    mit  Ausnahme  der  allcrgc- 

Sorten.  stets  mit  achromatischen  Objektiven  ver- 
tnd  geboren  i  verschiedenen  Grundformen  an ,  je 
n  siecuncavc  oder  convexc  Okulare  haben. 

die  früher  erfundenen,  sind  die  sogenannten  h  n  I  - 
cb«n  oder  Galilci'schen  Fernrohren,  denen 
[lieh  wegen  der  Kleinheit  ihres  Sohfctdes  höchstens 
intlgmalige  Vergrösserung  gegeben  werden  kann, 
jeiil  nur  noch  als  Thealerperspeklive  und 
mie  Feldstecher  gebraucht  werden.  Erstcre  maclit 
tlCg  doppelt,  zum  Sehen  für  beide  Augen  zugleich 
»■MML    Oktober  ItiM. 


—    158    ^ 

(Binocies,  Jamelles).  Irre  ich  nicht,  so  waren  Voigtländer 
und  Sehn,  damaU  in  Wien,  die  ersten,  welche  dietelbfi 
nach  y.  Pelzvars  Berechnung  mit  achromalischen  Okularen 
versahen  und  zwar  mit  dreifachen,  so  dass,  weil  auch  ihre 
Objektive  dreifach  sind ,  ein  solcher  Zwilling  12  GBser 
hat.  Doch  ist  die  Achromalisirung  der  Okulare  nicht  so 
wichtig,  weil  bei  den  hoiländiscben  FernrMiren  das  Aoge 
so  nahe  an's  Okular  kömmt,  dasa  dessen  Farbeuerstremuig 
nicht  von  Belang  ist.  Herr  Professor  Kunzek  in  Wien 
rühmt  V.  Petzvars  »Theaterslecher^  ungemein,  welche  alk 
andern  an  Lichlslärke ,  Gleichförmigkeit  und  TrcM  des 
Bildes,  wie  Grösse  des  Sehfeldes  übertrcffee  aeHen.  Man 
verfertigt  nenestens ,  namentlich  in  Wien,  Zwiliinge  von 
19—24'''  Durchmesser  des  Objektivs,  höchstem  3''  boch, 
ungewöhnlich  scharf  und  hell«  von  grossem  Sehfeld,  wdebe 
selbst  auf  Reisen  sehr  gute  Dienste  leisten.  Nach  PetivsTi 
Theorie  und  Yoigtländers  Modell  werden  «Dch  in  Paris  Ja- 
melles verfertigt,  unter  welchen  die  niedliche  JtteieUel^iMkefN 

von  nur  10''' Objektivöffnung  viele  grosse  Zwillinge  über- 
trifft, obschon  das  Sehen  durch  sie  das  Auge  etwas  angreift. 
Was  die ,) Operngucker^^  überhaupt  betrifft,  so  rühmt  sie  z.  B. 
Gallon  (Bericht  eines  Forschers  im  trop.  Afrika  ;  a.  d.  Engl. 
Leipzig  1854]  namentlich  für  Afrika  sehr,  wo  ein  kräftig 
vergrösserndcs  Fernrohr  wegen  der  wie  aufkochenden 
und  waHenden  Luft  wenig  nützt  Sie  seien  zugleich  die 
vollkommensten  Nachtgucker,  daher  unschätzbar  für  deo 
Jäger,  dessen  Sehkraft  sie  ))mit  der  der  wilden  Thiere  im 
Dunkeln  auf  gleichen  Fuss  stellen  ,^  sowie  sie  nach  ihm  auch 
zur  See  bei  Nacht  allgemein  in  Gebrauch  kommen  und  den 
gewöhnlichen  beschwerlichen  Nachtguckern*)  vorgezogen 


*)  Nachtgucker,  Marine- oder  NachlfernröhreD  sind  gewöhnliche  Zo^ 
«der  Seefemröhren  mit  breitem,  sehr  schwach  vergrGsserndem  irdi^chca 
Okular.  Mit  einem  solchen  kann  jedes  Fcrmrohr  in  einem  Naoktgicker 
gemacht  werden. 


-    !»    — 

rdpn.  Feld  siecher  ncDiil  man  holländische  Fern- 
iren mit  kleinen,  meist  mehreren,  dann  auT  einer  Ilreh- 
leibe  beweglichen  Okularen,  ^onst  wurden  die  bellen 
England  verrerligt;  in  neaerer  Zeil  überlrcITcn  die  von 
fesi  in  Wien  alle  übrigen  an  Schärfe  and  VcrgrüsserungJ 
Ute  kleinrre  Arl  hat  Objektive  von  12'"  Durchmesier 
i  3  Üknlarc,  angeblich  von  4,  8  und  t'2  m.  V ,  welche 
Irbflilnisse  aber  uicbl  immer  oiogebailcn  werden;  die 
uere  betilzl  bei  19'"  OcfTnung  4  Okulare  von  1,  8; 
and  20  m.  V.  Zeigen  schon  die  kleinen  mit  8  und  13 
V.  die  Jupilcrsmonde,  so  ist  dieses  bei  den  grosseren 
b  leicbler  der  Fnll;  mit  der  20  m.  V.  gihc  ich  die 
hlesfen  Duppelitcrne,  wie  z.  B.  Miiar  im  Schwant  des 
S*cn  Büren  sehr  deutlich.  L'eberhaupl  erreicht  kein 
er«»  Fernrohr  die  SchürTe  dieser  Feldilecher;  aber 
F»ige  ihres  Baues  kann  ihr  Sehfeld  nur  klein  Bein.  i»( 
'B.  bei  der  H.  m.  V.  des  grossen  Phissl'schon  Fald- 
dMri  nicht  einmal  ganz  so  gross,  als  bei  der  limaligeo 
kleiosleo  MerE'schen  Zugfeinrohres,  niid  die  tSmalige 
ilsnin  to  viel  Sehfeld,  als  ein  Mcrz'schnr  Tubus  von 
'  Ueffnnng  bei  42  m.  V.  Wie  mir  Herr  Prof.  Kuniruk 
lUieiUc.  hat  V.  Pctzvat  ganz  kleine  bollnndiscbe  Fern- 
nen  lon  nnr  3"  Länge  mit  Diamantokularen  verferligt, 
•o  viel  leisten  «ollen ,  als  das  beste  Fernrohr  bei  40 
SU  n.  V.;  doch  habe  ich  bis  jetzt  keines  erhallen 
inen. 

Von  Fernrohren  mit  conveson  Okularen  un- 
lch«idet  man  g  o  \v  0  h  n  li  die  und  di  alyliscfae; 
i  rntern  »tchen  die  Crown-  utnl  KliBln'asHiise  des  Ob- 
ilWs  nahe  beisamnivi),  am  Knde  dei  Itubres,  hei  letztem 
findet  lieh  hier  nur  eine  Crowiiglaslin^e ,  wcirhc  die 
ihlcD  coo*ergiren  macht  und  fast  in  der  Mitte  des 
KW  ela  lll«lborcs,    üborcorapcnsirtes,    achromatisches 


Objektiv  aas  einer  Crown-  und  Flintglatlinse  bestdieBi 
welches  die  Strahlen  in  einen  nahem  Fokus  tasananeB- 
fasst,  wodarch  Verkürzung  des  Rohres  ond  Anwendaai 
einer  kleineren  Flintglaslinse  möglich  wird ,  die  z.  B. 
bei  einem  Dialylen  von  37^''  Oeffnang  nor  etwa  SO'" 
gross  zu  sein  braucht  Diese  Art  von  Fernröhren  wor- 
den von  Plössl  nach  v.  Lillrow's  Berechnung  ausgeffihrt; 
das  erste  von  1832  hatte  2S"\  ein  anderer  von  18U 
26'"  Oeffnung  bei  22''  Länge.  Letzterer  Dialyl  wurde 
▼on  Schumacher  ungemein  gerühmt,  welcher  nebst  Sinm 
durch  ihn  £  Boolis  getrennt  und  auch  den  Begleiter  des 
Polarsterns  sah.  Mein  Dialyt  von  37'''  Oeffnung  Mist  bei 
«  Bootis  (PlössFs  Lieblingsobjekt  zur  Prüfung)  bereits  die 
Farbcnnnterschiede  beider  Sterne  erkennen  und  zeigt, 
wie  auch  schon  einer  von  32"'  Oeffnung,  den  Gonei 
Polaris  leicht.  Die  theoretischen  Bedenklichkeiten,  weiche 
Kellner  gegen  die  dialjlische  Einrichtung  ausgeaprochea 
hat,  werden,  meine  ich,  durch  die  praktischen  Leistungea 
Widerlegt.  Mir  wenigstens  scheint  das  Bild  der  Dialytea 
noch  immer  das  klarste,  schärfste  und  wahrste,  nämlich 
natargemässeste  zu  sein,  und  ich  beziehe  mich  hier  nicht 
nur  auf  die  Bilder  der  Schrift  und  anderer  lebloser  Ge- 
genstände oder  der  Thiere  und  Pflanzen,  sondern  auf  einen 
Gegenstand,  der  unter  allen  der  delikateste  und  schwie- 
rigste ist.  Ich  meine  die  menschliche  Physiogno- 
mie, die  eben  wegen  der  Mattigkeit  der  Farben,  der 
mangelnden  Begrenzung  und  des  Verfliessens  der  einzel- 
nen Züge  in  einander  die  höchste  Vollkommenheit  des 
Instruments  erfordert,  wenn  sie  sich  in  einer  gewissen 
Entfernung  noch  treu  und  kenntlich  darstellen  soll.  Nun 
ist  es  mir  einige  Mal  vorgekommen,  dass  ich  ganz  unbe- 
kannte Menschen ,  welche  ich  mit  der  56mal.  ird.  Ver- 
grösserung  meines  Dialjten  ?on  37"'  Oeffnung  und  34' 


Ui    - 


'eoDwette  an  einem  Marktlage  ror  der  Stadt  in  EnlTGr- 
ani^Fn  von  3— -4000Fuss  ohscrvirt  hatle,  später  bei  zu- 
mtlicer  Begi'gnuiig  in  den  Gassen  der  SladI  sogleich  am 
Gesichte  erkannte,  was  nur  darch  höchste  Treue  und 
Ifalarwahrheit  des  Bildes  möglich  wird.  Ich  glaube  iwar 
■icht,  dass  die  dialyüschen  Fernrühren  die  mit  nahe 
■lehender  Consiruktion  bei  gleicher  OcfTnang  übcrlreffen; 
sie  stehen  ihnen  vielleiclit  sogar  etwas  an  Licht  nach, 
ersetzen  aber  diesen  Mangel  durch  grössere  Schärfe.  Ihr 
Gesichtsfeld  ist  jedoch  beträchtlich  kleiner  als  bei  Fern- 
rohren mit  nahsichenden  Objek(i?linsen.  —  Was  diese 
letztere  Conslroklion  betrifTt,  so  bchaupict  Ilr.  v.  Slein- 
hcil .  dass  eine  dünne  Schichte  von  Gel  aas  Klancnrcll 
fwischcn  der  Crown-  and  Fllnlglaslinsc  die  Wirkang  ent- 
schieden erhöhe,  was  ich  bei  Vergleichung  solcher  »ver- 
kittctco"  mit  bloss  unterleglen  Objektiven  bestätigen  kann; 
das  Licht  wird  etwas  inlensivcr,  das  Bild  heller.  Doch 
dürren  die  beiden  Glaser  des  Objektivs  nicht  durch  zti 
starkes  Anziehen  des  Hingcs  verspann!  werden,  wodurch 
das  Bild  sehr  verschlechtert  würde.  Das  etwas  trübe 
Liebt  Kellncr'scher  Fernrohren  leitet  v.  Steinhei)  aus  der 
wahrscheinlichen  Verkitlung  mit  Dammaröl  her.  (Dam- 
maraharz  kömmt  von  Agalhis  loranlhifolia.] 

V.  Sleinheil  erklärt  nach  trigonometrischer  Rechnung 
das  Fraunhorer'sche  Objektiv,  welches  die  meisten 
von  einem  Punkte  kommenden  Strahlen  wieder  streng 
in  einem  Punkte  vereinigt,  für  das  entschieden  belle. 
Fraunhofer  war  auch  der  Erste,  der  durch  das  Poliren 
•rsl  genaue  Formen  herstellte,  eine  schwierige  Knnst,  die 
ftian  namentlich  in  Frankreich  nicht  versteht  und  dess- 
halb  keine  ganz  richligo  Fläche  darzustellen  vermag,  weil 
dieses  durch  das  Schleifen  allein  nicht  möglich  ist.  „Das 
ganze  Geheimniss   guter  Optik ,"    schreibt  mir  Herr  von 


—    143    — 

SUiobeil,  ))SiDd  gonauo  Gesialten.  Man  kömmt  sicher 
in  den  Vergrösserangcn  weiler  als  jetil  bei  gleichen 
OcfTnnngen  und  Brennweiten  durch  genaue  Gestallea. 
Denn  man  isl  praklisch  noch  nichl  so  weil,  dasa  das 
theoretisch  vollkommensle  Objektiv  auch  in  der  Ausfüh- 
rung das  beste  isL  Im  Gegenlheil,  es  werden  diejenigen 
Objektive  die  besten  sein,  bei  denen  der  Einflnss,  den  der 
Gcslaltfehler  übt,  am  kleinsten  isL^')  v.  Steinbeil  he- 
hauplcl  auch ,  dass  eine  vorzüglichere  Wirkung  durch 
grössere  Brennweilen  erzielt  werde,  und  gibt  z.  B« 
Objekliven  von  36"'  Oeffnung  bis  5\  von  48"'  Oeffonog 
bis  8'  BrcnnweilCi  was  in  neuerer  Zeit  ungewöhnlich  isL 
Nach  dieser  Autorität  wäre  die  grösstmögliche  Wirkung 
nur  durch  Steigerung  der  Brennweiten  zu  erzielen,  bis  ei 
gelungen  sein  wird,  das  sekundäre  Spektrum  ganz  lu  be- 
seitigen. Dieses  sekundäre  Spektrum,  d.  h.  der 
nicht  proportionale  Thcil  der  Zerstreuung  der  verweo« 
deten  Crown-  und  Flintglasarten,  zwingt  die  Optiker,  den 
Objektiven  beschränkte  Ocffnungen  zu  geben.  Nach  Stein- 
h(*il  ist  bei  allem  Flinlglas  das  Blau  vorherrschend ,  bei 
allem  Crownglas  das  Roih ;  derselbe  ho(R ,  in  Folge  der 
auszufübrcnden  Analysen  der  vorzüglichsten  Glassorten 
durch  V.  Liebig  die  Glassätze  berechnen  zu  können,  welche 
proportionale  Spektra  geben  und  kein  sekundäres 

*)  Können  kleine  Ferniöhron ,  wie  man  sie  an  Theodoliten  und 
Uistauacnmesseni  anbringen  kann,  dureh  Verbessernnfp  der  Gestalten 
bedeutend  mehr  leisten,  bo  ist  diess  höchlich  envünscht.  v.  Steinheil'8 
Objektive  von  15'"  Oeffnung  und  15"  Brennweite  zeigen  noch  deutlich 
bei  SO— 75  m.  V.  eines  astronom.  Okalars.  —  Herr  v.  Steinheil  racldeti 
dasB  er  ein  drerfaches  Objektiv  von  Zi''*  Oeffhiing  «od  16"  Brennweite 
ausführen  lasse  ,  dessen  3  Linsen  in  einander  gepasst  und  verkittet 
sind ,  so  dass  sie  wie  eine  zu  betrachten  sind ,  wodurch  die  Vor- 
thcilc  des  Fraunhofer'schen  Objektivs  (Ein-  und  Austrittswinkcl  gleich, 
womit  die  Kugelgestalt  über  die  ganze  Fläehe  ein  Minimum  wird}  and 
des  verkitteten  Objektivs  vereinigt  werden  iollen. 


—    IM 

tkiron  mehr  haben.  Grliogt  dieses,  so  müB»le  eine 
«  Aera  für  die  DioplriL  beginnen  :  die  Fernrohren 
rdeo  kurz  werden  und  weite  Oeffnungon  erbalten  ond 
b  Att  Mikroskope  viel  höhere  VullkomoieDheit  erlan- 
L  Herr  v.  Stsinheil  wird  übrigens  auch  selbst  Flinl- 
I  tu  tchmelzen  versuchen,  om  das  sekaadäre  Spektrum 
ihebcn  oder  doch  zu  verkleinern.  ISsch  ihm  ist  das 
ilgl«!  voD  DagDel  das  homogenslc;  doch  ist  D.  im 
pndvta  Spektrum  weit  libcrlrulTea  von  Fuiret  in 
ris,  deitcn  Preise  auch  dreimal  billiger  Eind ,  als  jene 
|ael'5.     Auch    Uaös    aus    CJahj    liefert    vorlrefTlichcs 

In  neuester  Zeit  hat  man  sich  auch  wieder  mit  der 
rviillkomninung  der  Okulare  beschariigt,  während  man 

ein  Jahrhundert  bei  dem  gewiihnlichcn  astronomischen 

ilar,  angegeben  von  Eulcr  und  bei  dem  irdischen  von 
Sond,  welches  auch  Fraunhofer  als  das  vorlheilbafteste 
[eaummen  halle,  stehen  geblieben  war.  (Dass  dessen 
'giUsKernde  Wirkung  nach  Kilcbiner's  Angab«  durch 
Iferoung  der  beiden  Ualflen ,    nalürlich   mit    Abnahme 

l.iihte»  -und  Verkleinerung  des  Sehfelds  gesteigert 
rdpn  bann.  —  sogen,  pankralisclies  Okular  —  was  für 

icho  Anwendung   bei    günaligcn  Umständen  erwünscht 

Mi  nur  mit  einem  Worte  erwähnt.)  Ein  junger,  früh 
vlorbener  Optiker,  Kellner  in  Wetzlar  erfand  das 
thoikopiscbe  Okular,  so  benannt,  weil  das  Bild  am 
l^äe  in  gut  «U  in  der  Uilte  sein  soll,  eine  Angabe,  die 

jcdocb  bei  den  mir  vorgekommenen  orlhoskopischen 

orobrcn  nicht  bestätigen  kann.  Beim  orlhoskopischen 
lUr  ist  immer  die  dem  Auge  zonäclut  stehende  vierte  und 

iweile  Linie  achrumaliscb ,  wodurch  bedeutende  Br- 
liletning  des  Sehfelds  erzielt  wird.    Die   neuesten  Kell- 

'adien  Fernrohren  vergrösiern  auch  vcrhülluissmästig 


I 


—   tu  — 

sehr  stark;  ein  arsprünglieh  (ar  Dagaet  gefertigtes,  mir 
▼OD  Herrn  Professor  Ris  abgetretenes  von  13"'  Oeflniii(; 
VI"  Brennweile  nnd  31  mal.  Vergrösserang  hat  bei  otr 
cinigermassen  erlräglichcm  Licht  noch  grosse  DentlicbkeH; 
es  zeigt  den  Salornnring  sehr  prScis.  Ein  schöneres,  sehr 
freundliches  Bild  gehen  allerdings  Steinbeirs  Zogfen* 
röhren  mit  orthoskopischem  Okolar,  15"'  Oeffnong  und 
15"  Brennweite,  sehr  angenehme  Instmmente,  die  kaon 
etwas  zn  wünschen  übrig  liessen,  könnten  sie  nnr  etwas 
leichter  gemacht  werden.  —  Diese  achromatischen  Oknbre 
zeigen  übrigens  nicht  mehr  als  die  gewöhnlichen,  die  sie 
an  Sehfeld  übertreffen,  während  sie  ihnen  nach  meinem 
Erachten  aber  an  Scharfe  etwas  nachstehen*). 

Da  für  manche  Zwecke  Kürze  des  Rohres  fon 
Vorlheil  ist,  so  wendete  zuerst  Porro  statt  der  Aos- 
zugsröhren  Prismen  an;  Fernröhren  dieser  Art  werden 
etzt  in  Paris  und  bei  v.  Steinheil  (für  die  Jagd)  verfer- 
jtigl.  Das  Okular  dieser  Prismen  fern  röhren  ist  astro- 
nomisch,  zeigt  aber  terrestrisch,  weil  durch  die  2  Prismen 
eine  doppelte  Umkehrung   des  Bildes  bewirkt  wird.    Die 


*)  In  V.  Steinheils  Preiskatalof^  vom  Mal  18&5  finden  sioh  ausser 
für  sieh  käofliehen  Objektiven ,  Prismen  oto.  Talien  in  Holsrokr  olme 
Stativ  und  solclie  von  Messini^  mit  Stativ,  Zogfernrölircn  von  anr  6"' 
OefTnung^  und  i"  Bronnweite  bis  zu  solchen  von  36'''  OefTnang^  und  49" 
Brennweite,  sämmtlich  um  sehr  billij^e  Preise.  Seefernröhren  von  37"' 
Oeffhnnp  und  46"  Breite  ^ebcn  bei  ö7mal.  irdischer  Veri^rösseranip  ein 
on^cmcin  klares  Bild,  vertragen  starke  astronom.  Okulare  aad  sind, 
da  sie  bloss  49  Golden  kosten,  anflehenden  Freunden  der  Astronomie 
SU  empfehlen.  Bin  schöner  Tubas  von  33'"  Oeffnnn^  und  48"  Brenn- 
weite gibt  mit  eOmal.  vergröss.  irdischen  Okular  ein  sehr  scharfes  Bild 
und  verträ|;:t  astronom.  Okulare  bis  t&Z  Vergr.,  obsehon  das  Objektiv 
nicht  verkittet,  sondern  bloss  mit  Qlimmerblättohen  unterlegt  ist. 

Kin  treflTlichcs  Objektiv,  welches  ich  von  Herrn  v.  Steinheil  beaitie, 
von  24'"  OeffViung  und  24"  Brennweite,  welches  Vergrösserungen  bis 
100  Mal  vertragt,  kostete  bloss  Zb  Gulden. 


—    t45 


ler,  welche  ich  sah,  hallen  nur  schwache  Vcrgrüsse- 
r  and  kein   scharfüg  Gild. 

Die  drei  llaaplrequisito  eines  Fernrohrs  sind 
rre  des  Bildes,  vcrhüllnissmässif;  slarke  VergrÖsserang 
grosses  Sehfeld.  Dus  Fernrohr  soll  —  wie  dm  Mi- 
liop  —  deiinircnde  und  pcnt'lrirende  Krafl  ninglichst 
tnfgcn ;  ersterc  bedingt  die  dcatlichc  Erkcnnlnisii  der 
bse  und  Form  der  Gcgcnitaade,  leidere  die  der  feineren 
klar,  des  Delails.  Ein  Komelcnsocher,  welcher  ein 
les.  «her  weni^  vollkommenes  Objekliv  hal ,  besitzt 
dcfinirende  Kraft  und  zeigt  sehr  lichtschwache  Gcgon- 
le;  eto  Fernrohr  mit  kleinem,  ahcr  gutem  Ubjektiv 
1  mehr  Detail,  trennt  z.  B.  Doppelgestirne,  liisst  aber 
Icbwache  Gegcnslaode  nicht  mehr  unterscheiden.  — 
Rcbleo  Sie  durch  eiu  gegebenes  Ubjektiv ,  z.  B.  von 
^Brennweite,  einen  Gegenstand  aus  einer  Entfernang, 
lier  der  Brennweite  seines  Objektivs  gleich  ist ,  so 
keim  sein  Bild  genau  so  gross ,  als  der  Gegeniland 
t,  ia  einer  halb  so  grossen  Enircrnuog  also  doppelt 
ross.  Ual  nun  das  Ukular,  welches  mit  diesem  Ob- 
V  verbunden  wird,  eine  Brennweite  von  '//',  to  wird 
l^ergrosserung  60  Mal  sein,  bei  Vs"  9Q  Mal  etc.;  man 
K  die  Ver^össerung  eines  Fernrohrs,  wenn  man  mit 
Brennweite  seines  Okulars  in  die  Brennweite  seines 
ktira  dividirt.  Starke  und  dculliche  VcrgrÖsseruug 
M  Htoplkri  leriam  eines  guten  Fernrohrs;  nur 
^b  wird  Erkennlniss  des  Details  mi>glich,  und  es  ist 
Triumph  eines  Optikers,  wenn  er  sagen  kann,  »meine 
t^hrcn  rerlragcn  sehr  starke  Vergrüsserung,"  i.  II. 
tlre,  deren  Brennweile  nur  '/■/'  isl.  Die  Lichlsliirkc 
I  Femrohros  hüngl  in  direktem  Verhältnisa  von  der 
le  des  Objektivs  ab  und  dem  möglichst  geringen 
Im  TOD  Llcbl  beim  Durchgang  der  ßellexion.  Itechnct 


; 


—    146    — 

man  den  Dorchuiesser  des  Pupille  aaf  i"\  ra  würde  «ia 
Objekt  von  6'"  Oeffo.  9  Mal  so  ?iel  Licht  in*a  Aage  luMi, 
9  Mal  80  lichtstark  seio.  als  ein  Auge,  wenn  überbaopt 
die  Teleskope  ferhältnissmässig  so  vollkouimen  wirtii 
als  ein  geluodes  menschliches  Auge,  was  nicht  der  Fall 
ist,  —  abgesehen  von  der  Steigerung  der  Deutlichksit 
durch  das  Sehen  mit  beiden  Augen.  Die  atjirkate  Vtf- 
grössorung,  die  man  einem  Fernrohr  noch  gibt «  soll  die  i 
Gegenstände  wenigstens  noch  halb  so  hell  zeigen,  als  das  i 
unbewaffnete  Auge.  Ein  KcMielenaucher  foa  W  Osff- 
nnng  lässt  bei  lOma).  Vergrössernng  die  Gegeoflinde  elvi 
35  Mal  heller  erscheinen,  als  sie  das  freie  Auge  sieht,  - 
Gote  Rathschläge  zur  Prüfung,  namenilicb  nncfa  des 
Achromatismns  der  Fernrühren,  ao  wia  der  riehiigea 
Centrirung  und  Einsetzung  der  Objektivlinsen  bat  uatcr 
Anderen  Kellner  in  seiner  Schrift:  Das  orthoskof  iacbe  Okep* 
br.  Braunschweig  1849,  gegeben,  worauf  ich  verweisen 
mnss.  Als  Prnfungsgegenatände  räth  Kellner  gross  ge« 
druckte  Bücher  oder  Titelblätter,  in  grosser  Enl/emaog 
aufgestellt,  alte  Schornsteine,  verwitterte  Wände,  Fasero 
in  alten  Brettern,  und  empfiehlt,  als  am  sichersten,  Ver- 
gleichong  mit  einem  anerkannt  guten  Fernrohr.  Fraun- 
hofer gebrauchte  in  gewisser  Distanz  aufgestellte  weisse 
Punkte  und  Linien  auf  schwarzem  Grund.  Plösslancb  feinere 
Doppelfiterne.  Je  intensiver  im  Licht  und  feiner  ein  Fem- 
rohr Sterne  darstellt,  je  mehr  es  den  Irradiationskreis  um 
sie  verkleinert,  je  schärfer  getrennt  es  angemeasene  Dop- 
pelsterne  zeigt,  desto  vollendeter  ist  es.  —  Als  einfachste 
und  leichteste  Probe  möchte  ich  immer  Leaen  in  bestimm- 
ter Distanz  aufgestellter  Schriften  verschiedener  Grösse 
empfehlen.  Da  aber  die  Luft  fast  immer  bewegt  ist,  so 
geschieht  die  Prüfung  der  Fernröhren  viel  besser  im  ge- 
schlossenen Baume ,  bei  künstlichem  Liebt  und  auf  ge<* 


—    147    - 

llDge  Distanzen,  als  im  Freien  bei  Tageslicht  auf  bedeu- 
l^d  entfernte  Korper,  wobei  die  PrüTuiig  durch  störende 

'»menLe  so  allerirt  werden  kann,  dass  sie  ganz  und  gar 
iZDrerlässif(e  ßesuUatc  gibt.  Man  wählt  am  besten  einen 
ItagcD  Saal  oder  Gang  zur  Prüfung,  an  dessen  einem 
Eodo  eine  feine  llrnckscbrirt  an  der  Wand  befestigt  wird, 
Velche  durch  eine  starke  Lampe  intensiv  beleuchtet  wer- 
muss,  während  am  cnigegengeeelzlen  Ende  das  Fern- 
Tobr  aargeilcllt  ist.  Herr  v.  Steinbeil  meint,  ein  noch 
buseres  Übjekt  als  die  Druckschrift  sei  das  Cylinderglaa 
^r  Lampe  selbst.  Er  richtet  das  Fernrohr  so.  dass  es 
4ea  verkohlten  Tbeil  di:8  Dochtes  zeigt  oder  vielmehr  den 
Btaub  und  die  kleinen  beleuchteten  Blüscheu  im  Lampen- 
glas, die  sich  auf  dem  Docht  als  feinste  glänzende  Punkte, 
ÜoppeUternc  elc.  prujtciren,  —  wobei  ich  nur  bemerken 

lochte,  dass  die  Druckschrift,  Systeme  schwarzer  Li- 
lien etc.  wenigstens  den  Vorzug  hat,  dass  wir  ihre  Grösse 
{«oaa  Dnd  leicht  beslinimen  können.  —  Die  meisten 
4|eDscheD  täuschen  sich  bei  der  Vcrgleichung  kleinerer 
Hnd  grosserer  Fernrohren  üb<;r  deren  relativen  Werlli. 
Weil  QÜmlich  die  Undeutlichkeit  der  Ränder  bei  Luftwel' 
Dicht  nur  im  Verhältniss  der  Vergrösseruog,  sondern 
fibcrdiess  noch  im  Verhältniss  der  Übjektivtlüchc  zunimmt, 
die  Schärfe  der  Bilder  also  abnimmt ,    so    muss  man  mit 

i  kleineren  Fernrohren  bei  bewegter  Luft  deutlicher  sehen 
als  mit  grossen,  wcssbalb  die  Leute,  weil  die  Luft  äusserst 
leiten  ganz  ruhig  ist,  immer  mehr  geneigt  sind,  bei  der 
Vergleichang  in  Wahrheit  gleich  guter  Fcrnrohrco 
die    kleinern    für    besser    zu  halten  als  die  grijssern ']. 


'  *3  Ich  will  n 

.,  Fcmröhrea ,   für 
L  wann  sich  dicECH  v 


ass  die  BcurlliciluDg  der 

I   kornpctcnl  hnllun,  ata 


Ocbtme  UDd  Krfahruog  zu  erlangende  VertigkeÜ  bi 


—    148    — 

Das  Aoge  halte  man  bGim .  Beobachten  iadmer  dicht  tot 
die  Oeffnnng  des  Okalardeckels ,  so  dass  die  Mitte  der 
Papille  und  der  Oeffnong  in  gerader  Linie  liegen.  Befehligt 
das  Okular  mit  Dunst,  so  macht  man  diesen  dorch  FXcheh 
mit  der  Hand  verschwinden.  Es  ist  misslich,  Fernrohren, 
mit  welchen  im  Freien- operirt  werden  soll,  in  einem  ge- 
heizten Räume  aufzubewahren,  einmal  weil  die  Gliser  sich 
mit  einem  Hauch  überziehen,  der  nach  seinem  Abtrockoea 
einen  feinen  Schleim  zurücklässt,  und  weil  man,  weao 
sie  an  einen  kältern  Ort  gebracht  werden,  lange  warteo 
muss,  bis  die  Temperaluraosgleichung  eingetreten  ist  uol 
keine  Luftströmungen  mehr  im  Rohre  stattfinden.  In  che- 
mischen Laboratorien  soll  man  weder  Fernrohren  noch 
Mikroskope  aufbewahren,  weil  das  sich  dort  entwickehide 
Schwefelwasserstoffgas  das  Fiintglas  angreift  und  durch 
Bildung  ?on  Schwefelblei  trübt. 

Die  Leistungen  der  Fernröhren  bestimmt  ssaa 
entweder  nach  bekannten  Gegenständen,  z.  B.  Doppel- 
gestirnen, welche  sie  noch  getrennt  zeigen,  oder  nach  der 
Grösse  der  Winkel,  ausgedrückt  in  Bogensekunden,  oder 
deren  Bruchlheilen ,  welche  sie  noch  erkennen  lassen*). 


Kenner,  wenn  er  guM  sicher  sein  will,  anerkannt  g^nte  Instro- 
mente, die  er  selbst  besitst  oder  doch  ^enan  kennt,  snr  Versleiohuif 
beisnxiehen  nicht  Terschmäht.  Wegen  obiger  falsohen  Vorstellung  ist 
das  Pablikum  gans  in  der  Hand  der  optischen  Detailhändler,  welche  es 
nach  Willkur  leiten  and  so  ihrem  Vortheil  aasbeaten. 

*)  Der  Winkel  von  einer  Sekunde  ist  ;|24.noo  ^^^^^  rechten}  9(r=: 
ö400'z=:324,000".  Ein  so  sehr  kleiner  Winkel  entsteht,  wenn  man  voi 
den  beiden  Seiten  eines  Slenschenhaares  Linien  nach  eineni  3  Puss  ent- 
fernten Punkte  zieht.  —  Die  Meinungen  über  die  Sehkraft  des  nnbe- 
wafl^eten  menschlichen  Auges  sind  sehr  verschieden;  Tobia.9  Mayer 
behauptet  nach  seinen  Versuchen ,  dass  einem  guten  Auge  ein  Gegen- 
stand Terschwinde,  wenn  der  Sehwinkel  kleiner  als  40  Sekunden  wird, 
d.  h.  wenn  er  etwa  5000  Mal  weiter  entfernt  ist,  als  seine  Grösse  be- 


-    149    - 

[■ncbiDal  erscheinen  die  Angaben  von  Leislungrn  bc- 
fimmtGr  Fernrühren  so  bedculond,  dass  man  sich  rer- 
icht  fühlen  küanle,  zu  glauben,  dass  das  Anschauen  von 
tähcT  her  bekannicn  Gegenständen  hier  zum  Icichlern 
^kennen  wesentlich  milgcwirkt  habe,  so  wenn  SIruve 
•bauplet,  durch  ein  Fernrohr  von  Merz  von  20"  ßrenn- 
(pite  and  '2t'"  OefTnnng  mit  G^mal.  Vcrgrosserung  (noch 
kzo  des  prismatischen  Okulars)  e  und  5  Lyrae  getrennt 
pd  den  Begleiter  des  Polarsterns  sogar  noch  in  der 
HUnmcrung  gesehen  zu  haben ,  —  wobei  anch  die  be- 
Cemdende  Angabc  sich  ßndet,  dass  »die  hellsten  Sterne 
Üb  scharf  begrenzte  runde  Scheiben"  erschienen.  (Schu- 
iMchcr's  aslron.  Nachr.  1836,  S.  20.)  Zweifellos  imaginär 
sind  die  Angaben  Gruithnisens  [Analekten  Tür  Erd-  und 
Bimmclskunde  V,  ii),  der  mit  einem  Fraunhofer'schen 
j^gfernrohr  von  18'"  Ücffnung  nnd  18"  Brennweile  weisse 
Rolarilecken  auf  der  Venus,  mit  einem  Tobus  von  29"' 
ßeffnung  und  30"  Brennweite  die  Flecken  der  Jopilera- 
iKtode  gesehen  haben  will.  —  Mit  einem  guten  Fern- 
Kphr  von  19  "  Oeffnung  und  20"  Brennweite  nimmt  mau 
l^i  elwa  30uiul.  VorgrOsserung  auf  dem  Monde  bereits 
viel  oder  noch  etwas  mehr  Detail  wahr,  als  Tobias  Ma^er 
1  seiner  7"groBsen  Mondkarte  angab;  ein  Merz'schcr  Tubus 
iD  29"'  Oeffnung  und  30"  Brennweite  [beiläufig  gesagt, 


««». 


i 


!  Anpkbe ,  wetchir  aDoh  Lamont  beiBlinimt.  Nach  KBÜner 
gutes  Auge  OcgcnsläoJc  wahr,  wana  sie  nur  30  Sekuucten 
rhwink'l  tiaben,  ein  auflscroi'drnllichcs  unlcr  den  günsligslcn  (Jmstän- 
Doch  Gegcngtänile  Ton  nur  5".  Ein  GegenBiMnil  auf  dem  Monde 
etwa  I  g;rocr.  Mniis  DurtrhmeBser  crscheinl  uns  onler  dem  Winkel 
eUcr  Sekuad«  niid  errordort,  am  gesHien  xa  werden,  ein  Veroralirvoii 
eliTk  4U  ni.  V.  ~  Maeb  Hnek  lieslclit  Tür  ein  iiormates  Ausü  keina 
«iC'KlIialie  Grenze  de»  DealtichsehcnN  in  die  Perne ;  Volkmann  hingegen 
■fanmt  an,  dass  über  eine  gewisse  Knircrnung  der  Objekte  hinaus  dci' 
'areialgVDfHynnkl  der  Stroliten  niebt  mclir  auf  die  Netihaut  fiüte. 


[ 


die  attgenebmsle  Grösse  für  lerrestrisebe  Beobachlong  mi 
die  Teif hteo  HimmelserscheinaDgeD)  wfgt  bereits  den  gröM- 
ten  Tbeil   des   Details   aof  M&dler 's  Mondkarte  von  IS"; 
wn  aber  Alles,  was  diese  hat,  zu  sehen,  sind  schon  Fera- 
röhren  von  84—87"'  nölhig.    Ein  Merz'scher  Tnbas  toi 
ST"  Oeffnung  and  4"  Brennweite   zeigt    bereits  Sterne 
erster  und  zweiter  Grösse  zu  allen  Tageszeiten ;  mit  einen 
Solchen   von  48"'  Oeffnnng  nnd  4V2'  Brennweite  wnrde 
die  grosse  Mondkarle  von  Beer  und  Mädler  von  3  Fan 
bearbeitet.    Ein  Sftissiger   Münchner   Refraktor  ron  9" 
Oeffnnng  zeigt  den  liehtscbwacben  Begleiter  des  Rigel  iia 
Sternbild  des  Orion ,  wenn   die  Sonne  noch  betrSchtlicb 
hoch  am  Himmel  steht.    Mit  dem  Refraktor  von  Dorpat 
von  9"  Oeffnung  nnd  14'  Brennweite  begann  Strove  seina 
Doppelstern- Beobachtungen ;  wXbrend  derselbe  gegen  8000 
Doppel-  und  mehrfadie  Sternsysteme  wahrnehmen  Usst, 
verdreifacht    sich   diese  Zahl  in  den  grössten ,   ans   dem 
Münchner  Institut   hervorgegangenen  Instrumenten,-  wie 
z.  B.  dem  von  Pulkowa  von  14"  Oeffnung  und  2V  Brenn- 
weite.   Ein  Refraktor  von  Merz  von  iOV2  Zoll  Oeffoung 
zeigte  in  6487  Pariser  Foss  Distanz  weisse  Scheibchen  von 
0,45'"   Durchmesser   auf  schwarzem    Grunde    unter  der 
[richtigen)  scheinbaren  Grösse    von   genau  0,10" ;    femer 
eine  weisse  Linie  von  V45''  Breite  und  6"  Länge.     Der 
grössle  Dialyt  PIössPs,  welcher,  wie  es  scheint,  ganz  un- 
benutzt in  Constantinopel  sieht,  von  10%"  Oeffnung  und 
11'  Brennweite  lässt  Winkel  von  Vs  Bogensekunde  noch 
ganz  entschieden  wahrnehmen  und  zeigt  z.  B.  bei  6!0mal. 
Vergrösserung  das  Doppelgeslirn  Gamma  der  nördlichen 
Krone  von  nur  3/5  Sekunden  Distanz  der  beiden  Sterne. 
Doch  stehen  auch  die  grössten  Achromaten  an  optischer 
Kraft  immer   noch    den  grossen  Spiegelteleskopen  nach. 
Das  Craig-Teleskop,  mit  dem  vor  einigen  Jahren  in  Lon- 


)B  ticl  Lkrtn  gcmaclil  wurde,  hat  sich  als  unbrauclibar 
wieaen;  oli  aus  dem  „astronomischen  l'ark  des  lechrio- 
mischen  Instilul^"  unter  Leiluiii;  des  Herrn  TorrO  zU 
iri»  Initnimeole  hervorgehen  werden,  welche  rfle  Mün- 
ipner  öbrrlrelTt'n.  wollen  wir  erst  erwarten.  —  Vrrgleichl 
au  die  Leitliingen  der  ^rösslen  Fernrohren  mit  denen 
er  bi^slen  Mikroskope  von  1816,  so  isl  —  wenigstens 
m:1i  Ntiherl'ä  Berechnung  —  der  Vorlhcil  sehr  anf  Seite 
Br  rr^lvren,  indem  im  günstijrsten  Falle  die  Kraft  des 
ogv9  durch  das  Mikroskop  clwa  170  Mal ,  darch  die 
rÖSfUn  dioplrischcn  Fernriihren  über  400  Mal  verslarkt 
rird.  (Puggend.  Annal.  Bd.  67.  S.  173.)  TMeser  bedeutende 
!olir(chicd  isl  Ubrigcna  durch  die  neuesten  Objektiv- 
ytttne  *on  Amici,  Wössl,  Oberhäuser,  Nachel,  Iteueche 
ßt  'Wasserleia  .  dann  einiger  Eoglünder  bedeutend  ver^ 
Igen  wordeu ;  zieht  man  aber  die  grössleu  Spiegellele- 
pc  mit  in  die  Vergleichung ,  welche,  wie  i.  B.  das 
Lord  Rosse  zu  Paraonslown,  die  grösslen  .Xchromaten 
optischer  Kraft  ansehnlich  übertreffen,  so  sinkt  die 
'agicbalo  wilder  sehr  zu  dunsten  der  Fcroröhren. 

Die  wichti^te  Anwendung  derselben  isl  die  astro- 
Unische,  die  Atiwendung  lür  wissenschalllichc  Etkennlniss 
ir  ausser-  und  überirdischen  Well;  dann  folgen  jene  dir 
odKsJo,  für  geugnoslische  und  physikaHsehe  Erforschung 
ner  Gegenstände .  für  Krieg  and  Seewesen  [Seefern- 
krcn  sind  gewöhnliche  irdische  Fernrühren  mit  nur 
\er  AusiugsrOhre;  man  sollte  auch  Fernrohren  hiben, 
I  durch  eine  eigene  Einrichtung  zur  Helrachlunii 
r  onlrr  dem  Wasser  belii,dlicheD  Gegenstände  lauglich 
ten];  endlich  für  die  Jagd;  (icmsjüger  fuhren  jetzt  sehr 
,  Ferarulireu  mit  iich'J.     Dasa  aut  Reisen  ein  Fernrohr 


■)    Div  Ll«in*l(ii  Zucf«mn^hm  vud   Mcr>  bdcn  U"   ircuawvitr, 
*  OtBisag  anil  10"  Liag«.  liiii*!  t'ercräiscnini  bei  wohl  l'/i  Üni 


-    158    - 

oft  ?oo  eolscbeidendem  Wertbe  iit ,  hat  z.  B.  Staus- 
bory,  der  Bcfehkhaber  der  vor  eiaigen  Jahres  voidar 
Regierang  der  Union  zur  Erforschung  des  grossen  Sab« 
sces  und  seiner  Umgegend  abgeschickten  Expedition  er* 
fahren ,  die  zwei  oder  drei  Mal  dem  Verachmachten  in 
der  Salzwüste  nahe,  dadurch  gerellel  wurde,  dass  Stans- 
bury  bei  der  teleskopischen  Durchmustemng  der  Gegend 
in  grosser  Ferne  Weidengebüsch^  entdeckte,  die  ihn  snf 
süsses  Wasser  scbliessen  liesson ,  was  in  der  Tbat  dort 
gefunden  wurde. 


Terzelehnlm  der  fttr  die  Bibliothek  der 
Sehwelz»  nfaturf»  GesellBehiift  elnge- 
Sansenen  Gesehenke» 

Von  der  königüehen  Akademie  in  Berlin, 

1)  Monatsberichte  1864  II.  1865  I.  80. 

Z)  Abhandlangen  aas  dem  Jahr  1864.  4^. 
Von  der  Akademie  in  Brüssel. 

1)  Bulletin  XXI,  2.  XXli,  1.  Bmxelles  1866.  8». 

2}  Mömoires  oouronn^  et  M^moires   des  Savants  iinagen  VI,  2. 
Bruxelles  1855.  Collcction  in  80. 

3)  Annuaire  ponr  1865.  Bruxelles  1855.  8^. 

4)  Blbliog^phie  aoad^miqnc,  1854.  80. 

6)  M6moires,  XXVIII  et  XXI\.  Braxolles  1864-66.  4». 

6)  Mömoires  couronn^s  et  Mömoires  des  Savants  Tangers.  Broiel- 
les  1855.  4». 
Von  der  physikalischen  Gesellschaft  in  Berlin, 

FortschriUe  der  Physik  im  Jahr  1852.  Berlin  1856.  80. 
Von  der  oberhessischen  GeselUchaß  für  Nalur-  und  Heilkunde. 

Fünfter  Beriebt.  Giessen  1855.  40. 


Gesiehtafeld.  Die  Bilder  sind  sehr  schon  und  dieses  kleine,  mit  Etui 
kaum  13  Loth  schwere  Fernrohr,  welches  bequem  in  einer  Hand  ge- 
halten weiden  kann,  was  s.  B.  wenn  man  su  Pferde  sitat,  bequem  ist, 
erscheint  namentlich  für  Offiziere,  Jäger  und  Reisende  als  sehr  geeignet. 


IVr.  SV»  Ws  894. 

IVolf,   Mofizcn    Kur  Gedelilchle   der 
malhrnintlk  uiitl  Pliyslk  In  der 
Nc'liweiz. 

Die  schüne  Sille.  welche  in  Zürich  von  jeher  fast 
im  Mann«  vun  wissenschaltlichcr  udcr  politischer  He- 
ilung einen  biographischen  Nachruf  verschaffte,  niclil 
^um  dem  dahin  Geschiedenen  eine  letzte  Ehre  zu  erwei- 
ntid  sein  Andenken  spätem  GcscUlechlcm  zu  erhallen, 
idcrn  namentlich  uuch  am  iho  dor  Jugend  zur  Nach- 
raog  »urzunihrcn.  —  ist  in  Bern  erst  in  neuerer  Zeit 
H  einheimisch  geworden,  und  su  lindcl  sich  noch 
Itlier  ältere  Rerncr  von  hervurragenilcr  Bedeutung, 
r  dessen  Leben  bis  ji<lzl  wenigstens  nicbls  einlässliche- 

olTcnllich  bekannt  geworden  ist.  So  auch  der  8erg- 
tplmano  Franz  Samuel  Wild,   dem  im  Folgeaden 

verdientes  EhrengCdüchlniss  gesichert  werden  soll,  — 
en  mit  einer  llechtferligung  gegen  Angriff«,  dia 
I  Andenken  von  politischer  und  wisscuschaflliclier  Seite 

etwas  bnüccken  wollten. 

Franz  Samuel  Wild  wurde  1743  in  Dero  gebo- 
;  ')  Sein  Vater,  der  Gerichlsschrciber  Franz  David, 
iirlc  einer  zwar  nicht  sehr  begüterten,  ober  angosehc- 
i  und  regimontsnihigen  Familie  aa,  —  sein  (Jrovsvaler, 
Schullheiss  Marquard  von  tJnlerEeen,  hatie  sich  als 


>}  OtT  KumiliFB-Slnnimbaflni  und  «in  burgrrlichcr  tinilel  i^cbcn  übcr- 

ITI3,  —  muierc  Quellen,  wie  i.  H.  d«r  Npkr"li>e  mii  l.uti, 

—  Uh  bvndUii  iliOKi-  Niitc  iiii|:l(<ieh,  um  itr  putten  Kamilie  WIM, 

den  Herren  l'ror.  W>»,  Cror.  B.  Siuder,  <lrn*.HniUi  Lxilerburic 

Hr  4ia  Sereltwilligteit  xii  danken  ,    mit   welcher   eie  mieh  für  die 

ArhEtl  ualerxläuen  ivolllen. 

INillhtil.     Nuv.  nnd   Etcecinb.   ISMI. 


~    IM    — 

gelehrter  AUertbamsforscher  namentlich  dorch  sein  Werk 
„Apologie  poor  la  vieille  cito  d*Avenche.  Beme  1710.  S*." 
einen  nicht  nnbedcntenden  Rar  erworben.  Leider  ▼erior 
der  huffnangsvolle  Knabe  beide  schon  in  den  ersten  Jsli- 
ren  seines  Lebens ,  —-  den  Grossvater  1747  \  den  Vater 
1749,  —  und  damit  hing  es  wohl  zusammen»  dass  er  spi- 
ter  bitter  beldagle  keine  sorgfältige  Erziehung  genosien 
zu  haben.  Immerhin  scheint  Wild  theils  in  Bern,  tfieili 
hl  Lansamie  einige  Stndien  gemacht  zn  haben,  aberwolil 
nicht  sehr  weilgehende;  denn  schon  den  1.  November 
1765  erhielt  er  die  Stelle  eines  Fähndrichs  der  Kompagnie 
Imhof  bei  dem  in  Sardinischen  Diensten  stehenden  Schwei- 
zerregiment Tscharncr, ')  ?on  der  er  am  19  Jannar  1768 
znm  Lieatenant  aufrückte.  Die  viele  freie  Zelt,  welche 
Him  sein  Dienst  übrig  Hess,  verwandte  er  nicht,  wie  es 
sonst  bei  jungen  Offizieren  gar  bäoGg  der  Fall  war,  so 
fHvolem  Lebensgennsse;  sondern  es  liegen  notoriscbe 
Zengnisse  vor,  ^)  dass  er  gerade  in  diesen  Jahren  des 
grossen  Schatz  humanistischer  und  realistischer  Kenntnisse 
sammelte,  der  Tür  ihn  in  der  Folge  zur  breiten  und  od 
beneideten  Basis  seiner  Wirksamkeit  wurde.  Wahrschein- 
lich wurde  er  aber  gerade  in  Folge  dieser  Studien  seines 
Dienstes  überdrüssig  und  verlicss  denselben  bald  nach 
seinem  Avancement;^]  gewiss  ist  wenigstens,  dass  Wild 


>)  Nach  Lanterbargr,  Taschenbaeh  anP  18ö3;  naoh  einer  tob  nerri 
Dr.  Stanx  mitgetheiUen  Netijs  wäre  er  erst  1748  gestorben. 

3}  Vergl.  über  General  Samuel  Tscharner  Lauterburj^  1.  e. 

^}  Namentlich  Ton  dem  seither  seli(^  verstorbenen  Dekan  Pasnaebtii 
Jegistorr,  der  den  Schluss  des  vorigen  Jahrhonderts  als  Brsieher  toi 
Wild's  Kindern  bei  ihm  au  Port  de  PuUy  bei  Lausanne  subrachte,  nnJ 
mir  am  Silvester  1655  wortlivolle  Mittheilnngen  fibersehrieb. 

^)  Nach  Luts  Necrolog  erst  1775,  was  aber,  wie  die  Folge  xeii^n 
wird,  ganz  irrig  ist  ^  überhaupt  ist  dieser  Necrolog,  so  verdienstlich  er 
auch  in  manchen  Besiehungen  sein  mag,  ausserordentlich  angenao. 


-    IM    - 

Dn  vor  1771  längere  Zeil  in  «einer  Vaterslatlt  gelebt. 
1  sich  am  12.  September  1769  mit  Louise  Wiskofsky 
I  Uagdel>urg,  deren  Mutier  eioe  Fellenberg  von  nern 
respo  war,  vercheliclit  hallo.  Nach  seiner  eigenen  Er- 
ilang  arbeitete  er  damals  meistens  auf  der  lübliolliek, 
Irsah  über  ein  Jahr  lang  als  „Vjce-ßibtiolhecarius"  den 
Ichrlro  nacbmaligrn  Landvogl  Johann  Rudolf  Sinner  von 
Isiguea, ')  Terfeniglc  einen  „Calatugus  ratiociaatos  Num- 
iram  argenlorura",  und  begann  auch  *)  ein  mit  histori- 
ben  und  kn'lischen  ßcmorkungen  begleitetes  Verzeich- 
w  aller  auf  der  Bibliothek  vorhandenen  antiken  Miiatcn, 
dcsieo  Vollendung  ihn  jedoch  sein  sorurt  za  erwäbneu- 
r  Abgang  von  [tcrn  vcrbinderle.  Wild  scheint  über- 
Dpi  damal*.  nnd  auch  noch  etwas  spüter,  grosse  Liebe 
r  Numisinatik  gehegt  und  selbst  eine  schöne  Sammlung 
•essen  la  haben;  sie  fiilirlc  ihn  unter  Anderm  mit  Gottl. 
niR.  Malier  zusammen  und  veranlasste  nach  seinem  Ab- 
Bg«  ton  Bern  eine  niciirj übrige  Korrespondenz,  welche 
jller  an  24.  Detiinber  1771  rulgendermasson  einleitete: 
[ein  werlcster  Herr  und  Freund!  So  rede  ich  Sie 
bun  in»  erstemal,  dast  ich  Ihnen  Schreibe,  mit  TaatiharJ- 
110.  1^9  bat  mich  gedünkt,  Sie  sejcn  kein  Liebhaber 
■  Complimenlen,  und  ich  warlich  bin  es  nucb  nicht. 
IM  e«  aber  scyn,  o  so  will  ich  dann  schon  milden  schönsteo 
Itloder  rullkommcnslvn  Tüulatur- Büchern  aotangcn,  ond 
iköonen  mirnur  melden,  ob  ich  auTgut  schweizerisrh  mit 
DnineR.  Fiirsicbtigen,  Ebrsammcn,  Ehr,  Tugend  und  iiolh- 
lirfl,  oder  auf  gut  deutsch  mit  Uochedcigebornen,  Hoch- 
lahrteo,  Hüchslzuvcrebrendcn  und  dergleichen  meine 
irr«  tchmückcn  soll.    Jetzt   werden  Sie  wohl  den  Kopf 

<)  V*r«L  l.uil«rfcBrs.  Truchcnhaeh  kuf  18M. 

'J  Vw^l-  H>11(sra  Bibliullick  d*r  ScIovoiicrccHchieiiU.  IV.  1>. 


I 


—    166    — 

Toller  Sah  termes  haben ,  die  mir  Miigst '  eDtfalleo  siid. 
leh  sehe  Sie  mit  der  klelDen  Tasse  bei  einem  Feor«  «i 
m  wissen  ob  Chamosaire  V3  oder  V4  procent,  Panex  % 
oder  1  procent  halte.  Dort  sehe  ich  Sie  mit  einem  Richt- 
scbeid  die  Zolle  bestimmen,  nm  welche  der  Holzstots  M 
einem  Sott  abgenommen  hat.  Dort  sehe  ich  Sie  —  js, 
ich  sehe  Sie  alles  thon  was  Ihre  POicht  erfordert.  Aber 
das  liebe  Mänzwesen ,  wie  stehts  mit  dem.  Haben  Sie 
schon  Tiele  Entdeckungen  hierinn  gemacht,  and  weicher 
Art?" 

Die  Adresse  des  Briefes,  dessen  Eingang  so  eben  nit- 
getheilt  wurde,  lautete;  „A.  Monsieur  le  Capitaioe  Wild, 
Ihtendant  des  Salines  ä  Aigle.**  Den  4.  Hfiri  1771  er- 
nannte nämlich  der  Grosse  Rath  „den  EdelgelN>hnien  nod 
MannhaCRen  Unseren  Lieben  und  getreuen  Borger  Frau 
Samuel  Wild  zu  einem  Hanbtmann  über  die  Vierte  Com- 
]^agnie  dess  ersten  Bataillons  des  Ersten  Ober  Aergeuischea 
Regiments'*,  und  nahe  gleichzeitig  wurde  er  als  Salzcassier 
oder  Salzfactor  nach  Aelen  gesandt,  Ton  wo  er  1779  ia 
gleicher  Eigenschaft  nach  Bevicox  übersiedelte.  Ob,  in 
wie  weit  und  auf  welche  Weise  Wild  schon  zoTor  nil 
den  Salinen  bekannt  gewesen  war,  habe  ich  nicht  ermit- 
teln können;  aber  jedenfalls  fühlte  er  sich  bald  in  den- 
selben heimisch,  und  lebte  sich  überhaupt  so  in  den  Berg- 
bau hinein,  dass  man  für  zweckmässig  fand,  ihn  aocli 
noch  zum  „Hcrghaoptmann  über  Unser  Aergauwisches 
Eisen-Berg-Werk*'  zu  ernennen.  ^)    Dieses  zu  Küttigen  io 


S)  In  der  Ernennun^akte  wird  von  Wild  als  ,, gewesenem  Salf- 
faetor  so  B^vieux''  gesprochen,  ohne  einer  neuen  Anstelluni;  ia  dei 
Salinen  tu  gedenken.  Man  könnte  somit  glauben',  er  sei  aus  den  Sa- 
linen nach  Kuttigen  versetzt  worden }  aber  eine  Menge  anderer  ans 
Aktenstfioken  und  Briefen  gesogener  Notisen  sprechen  entschieden  for 
meine  Auffassung. 


—    JBT    - 

r  Niibe  von  Aaraa  liogCDcIo  Bergwerk,  das  seil  Jahren 
imirr   wehr    aas  —  als    cinirug,    und    bereits    von  ver- 
bioili^neD  Ituklorrn  ohne  Erfui;;  bebondt'll  worden  war, 
ilTle  niJin  dorch  Wild  curiren   lassen    zu    können;    aber 
I  war  auch  ihm  unmöglich,  °)  und  die  vielen  durch  sein« 
oppclateltung  nölhigen  Hin-  und  ller-lteiscn,  welche  er 
B  iciDon  Kosten"  zu  machen  hallo,  irugen  nicht  wenig 
tta  bei  ihm  in  kurzer  Zeil  seine  ganze  Amlslbäligkeil  so  zu 
leiden,  duss  er  Ende  1786  zum  Entschlüsse  kam,  seine 
eotistiuo  einzureichen.     Die  Regierung  war  aber  so  wohl 
it  seinen  Leistungen  zufrieden,  dais  sie  nicht  Lust  halte 
if  »ein  Begehren  einzutreten ,   sondern   mit  ihm    unter-* 
ndeln  licss,  und  zwar  nicht  ohne  Erfolg,    wie  ans  fol- 
Mdeui  Schreiben    des  Serkelmeistcr  Steiger  '")    vom  II. 
In    1787    hervorgeht:    „Votre    dcrniere    lellre  m'a  fait 
lanl  do  plaisir."  schrieb  Steiger  an  Wild,  „que  la  pre- 
^e  m'avail  fail  de  peino.     Je  regrcitais,  avec  toui  ceux 
ool  rhöouenr  de  Vous    connailre,    la   ttetrailc  d'UD« 
(Onoc  donl  les  Counaissances,  les  Talents,  l'Eip^rieocc 
.l'AcUvitfl,    nons    dooaienl  pour   nos  Salines  lea   Esp£- 
Kc*  les    plus   flaltcuses  et  les  micux  fondies.     Je  suis 
r,  Monsieur,  quc  sous  Votre  direclion  elles  deviendront 
ique  jour  plus  intercssants  pour  l'Etal."     Nachdem  Wild 
ipb  1787  erlaubt  worden  war  in  der  Nühe  von  U6vieux 
f  Schwefel  zu  graben,  erhielt  er  am  13.  Ilornung  178U 
kendes  Patent:  „Wir  Schultheiss  Klein  und  grosse  Halbe 
i^ladl  und  itepublik  Bern  Ihuu  Kund   hirmil:  Alsdann 
r  heatc  L'ns  hinterbracht  worden,  da»  der  Edclgcborno, 
iMr  Hebe  nnd  getreue  ilurgcr,  Franz  Samuel  Wild,  bri- 
llier Diroctur  Unserer  Salz-  und  Eiscnbergwerkcn,  den 


0  Vu^  Tilliet'a  OtHoliiebte  Jcr  Republik  Bern.  V  346. 
*)  Dtr  oMbMilif«  IcUt«  Scballhciia  des  ■Iten  B«rw. 


~    168    — 

•einer  Direclion  übcrgcbeneo  BergbaOi  itebt  Q«r  mil  tte* 
lern  Fleiss  und  (hätigem  Eifor,  2fim  ToHkooimenea  Vtr* 
gnttgen  Unnerer  Borgwerk  Cotnmiisfofi  belrciben  Imm^ 
sondern  dabey  nocb  durch  stete  Anstrengang  seiBcr  Kritf* 
teo  In  denen  verschiedenen  Stationen ,  fn  denen  er  ssH 
A.  1771  bey  Unsem  Salzwerken  gestanden  ^  bereits  ekM 
sehr  ausgebreitete  Kennlniss  der  gesammten  Salz-  und  Berg- 
werks Knnde  sich  erworben,  die  für  den  hohen  Sisai 
bey  seinen  gemachten  ersten  Versachen,  schon  Vortheile 
gegeben,  und  Tür  die  Zukunn  noch  erspriesslichcre  Folgea 
erwarten  lassen ;  Als  haben  Wir  auf  Anbörnng  eines  solch 
vcrnüeglichen  Berichts,  zu  Bezeugung  Unserer  flochobrig- 
keitlichen  Zufriedenheit  über  den  von  bcnieit  Uoserm 
Berg- Hauptmann  bescheintcn  ausgezeichneten  Diensteifer 
und  erlangte  Kenntniss,  ihm  zum  Beweiss  des  in  seine 
Kenntnisse  und  Fähigkeiten  setzenden  Zutrauens  zu  einem 
Ober*-Be  rg*  Haupt  man  n  in  unsem  Landen  verord- 
net/' Gleichzeitig  wurde  ihm  seid  Gehalt  um  400  Thaler 
erhöht,  i^)  und  als  ihm  unter  dem  20.  Hai  1795  die  für 
ihn  beschwerliche  Aufsicht  Über  Kfittigcn  abgenommeo 
wurde,  versprach  man  ihm  dicht  nur  überhaupt  eine  neue 
Gehaltsverbesserung,  sondern  stellte  ihm  in  Aussicht  ihn 
„in  dem  Produkte  der  Oberk.  Salzwerken''  persönlich  za 
interessiren ,  und  gab  ihm  noch  überdiess  „wegen  deio, 
durch  die  entdeckten  Salzquellen  gelieferten  mehreren 
Salz  und  seine  diessorts  geleisteten  guten  Diensten  eine 
Belohnung  von  1000  Thaler  4000  Bern  Pfunden."  —  Un- 
mittelbar nachdem  sich  die  Waadt  von  Bern  unabhängig 
erklärt  hatte,  ^s)   nämlich  am  27.  Januar  1798   erhielt  er 


")  MonaU.  Nachr.  1789. 

u)  thtr  WUds  Bethellig^ns  an  der  Revolntion  von  1798  wird  spä- 
ter eing^etretsn  werden. 


—    169    - 

|rnil«  von  SecrelÜr  ßerlholel  aosgereriigic  Ztigchrin: 
■  ioa  et  Coocorde.  L'a»semb\6c  Acs  KepreBcnlaos 
(Viftoirct  ila  Pajs  de  V'auü,  chargo  sou  President  de 
Rcrcicr  lo  Cilayen  Wild  des  disposilions  dviques  qu'il 

«  iDanifei(6;    Ella   chargD  le  ciloycn  WIM    de  vcillor 

maiatu'D  des  Salines  du  GouTernomenl  d'Afglo,  avco 
Mit  d'Economie  qu'it  scra  possible,  vü  la  naiure  de* 
BoniXances  acluclles;  Blle  touhaile  quo  le  Ciloyon  Wild 
^Qle  le  plulot  possible    au  Cuinilö  des  ünances  l'äiU 

ml  du  dil  GaaTernGtDfnl  cl  qu'il  pröpare  pour  l'aa- 
fMit  n>gDliäro  dos  Uepresontans  du  pays  de  Vaud, 
[  so  tunacra  biealot,  un  ^lol,  soil  möiauire  dclaillö  cun- 
puint  lei  susdiics  Salines  et  les  tiiojeits  de  les  perfec- 

iner.  Eallii  il  est  ctjjuint  au  Citoyeii  Wild  sous  )a 
IpoDMbililu  de  n'iilicnncr  aucun  des  cdcts  ou  des  pra- 
ll» des  dilcs  Salines,  qui  sont  ii  prescnl  udc  propriolä 
)Monila  du  pajs  de  Vaud.  Üo  Charge  spöcialcmeDt  Ic 
|htyrB  Wild  de  Taire  coiilinuer  les  Operations  des  Salines, 

13  ton  iDSpoclion  K^n^ralc  et  rcspoasabilile  personelle." 

[ild  fulirle  auch  wirklicb   diese   Salinen   bis  zu   seinem 

c  an  3ü.  April  161)2  unnuterbruclien  fori,    und  hall« 

scllene  (jlück,  dass  seine  Verdiensie  auch  nach  seiDem 

e,  und  von  Gcinein  Nachfolger  aa(  die  schönste  Weise 

kanni    vnrdon.     Nicht   nur    wurde    nämlich  von  dsu 

filongco  hervorgehoben,  ' ')    dags  der  Jübrlicbc   Krirag 

er  Salinen    in    Box    durch  Wild   von  5000  Centnern  auf 

LOOO  Ceutner  gesteigert  worden   sei,   sondern   als  man 

|Bi  Bpüler  als  Baicrischer  Bcrgralh  verstorbenen,  durch 

ferner  gebildeten  Berncr  Samuel  (ir  un  er  die  Direc- 

Mi  der  Salinen  überlrageu  vrollle,  erklärte  dieser,  dass 

r  die   Sicllle   nicht    eher  annehme,   als  bis  der  Wittwe 


1)  VtrfU Otiufinnütilf e  BTtintlirriseli«  Nwlirichlon. Dtsciuktf  IStft. 


—    160    - 

Wild  eine  jährliche  Pension  von  800  Franken  aasgesetit 
•ei,  woza  er  mit  seltener  Uneigennölzigkeit  ehien  Tkeü 
seiner  eigenen  Besoldung  aoboU  —  Merkwärdif  coi- 
Irasliri  mit  diesen  unbedingt  günstigen  Urtbeileo  ein  Be- 
richt des  seinen  Freunden  unvergesslichen/nnd  sonst  io 
seinen  Urlheilen  nichts  weniger  als  voreiligen  oder  harten  >! 
Charpcnlier,  der  von  1813  bis  1855  den  Salineo  bei  Bei 
vorstund.  ^*)  Er  schrieb  mir  nämlich  am  19.  Joni  1855 
aus  Dcvens :  „Es  Ihut  mir  sehr  leid,  Ihnen  über  den  ehe- 
maligen Berghauptmann  Wild  durchaus  keine  nur  halbweg 
befriedigende  Auskunft  geben  zu  können.  Ich  weiss  nicht 
einmal,  wenn  er  seinen  Dienst  angetreten,  noch  wenn  und 
wo  er  gestorben.  Die  Papiere  und  Acten  jener  Zeit  sind 
mir  nie  zu  Gesichte  gekommen ;  ein  Thoil  derselben  wird 
wahrscheinlich  noch  in  Bern  sein.  Von  den  Leuten,  die 
unter  seiner  Direction  gearbeitet  haben  oder  ihn  aof  ir- 
gend eine  Weise  kannten,  lobt  jetzt  keiner  mehr.  Ich 
weiss  nur,  dass  er  an  der  Revolution  von  1798  sehr  leb- 
haften Antheil  genommen,  ^^)  und  mit  einem  kleinen,  aus 
den  hiesigen  Arbeitern  gebildeten  Corps  Landwehr  als 
eher  nach  Wallis  gezogen  ist,  ^^)  Aus  seiner  Schrift  über 
das  hiesige  Salzgcbirge,  noch  mehr  aber  aus  den  von  ihm 
unternommenen  Grubenarbeiten  geht  deutlich  hervor,  dass 
ihm  practischc  Kenntnisse  sowohl  im  Bergbau  als  in  Ha- 
Inrgie  gänzlich  abgingen.    Auch  hatte  er  ganz  irrige  Ao- 


^4)  Verpl.  über  Charpentier  Lebcrt's  Necrolop  desselben  im  ScMuss- 

hefte  der  Mitth.  der  naturf.  Ges.  in  Zürich. 

«)  Vergl.  Note  12. 

1^)  Es  roa|^  hier  die  Beroerkang  Platz  finden,  dass  Wild  (nach  E. 
von  Rodl'tt  Geschiclite  des  ßcrncr  Kriegswesens)  schon  1792  der  Ber- 
ner Regierung  anerbot  aas  den  Bergleuten  der  Salzwerke  xu  Roche 
eine  Mineur-Compagnie  zu  bilden,  dass  aber  der  Kriegsrath  glaubte 
daTon  abstrahiren  la  sollen. 


I  —     f6(     _ 

Bblen  über  die  gcognoslischen  Vorhüllnisse  der  hiesigen 
Bgcnd.  welche  ihn  zum  UnlerDehmcn  von  eben  so  kost- 
irt^ligCD  als  TÖtli|;  zwecklosen  Arbeiten  veranlasste.  Eine 
Brsciben,  die  Galerie  des  Vaudi,  fand  ich  bei  meiner  An- 
nnfl  allhier  im  August  1813  aoch  in  Tlelrieb,  slt-ltle  sie 
ber  im  November,  nacbdem  ich  mich  von  ihrer  roli- 
hORimcncn  Nulzlosigkeil  hinreichend  überzeugl  balle,  hei 
6&40  Fuss  LüDge  ein."  Ich  mass  gestehen,  dnss  mkb 
dieser  Brier,  dessen  drei  letzte  Abwälze  mit  Allem,  wai 
iah  sunst  über  Wild  gesammelt  halle,  im  grellsten  Widcr- 
Iprache  standen,  bis  vor  kurzer  Zeil  ganz  irre  in  meinem 
ligcnen  llrlheilc  machte,  und  die  grössle  Schuld  daran 
kug,  dass  die  vorliegende  Arbeit  so  lange  auf  ihren  Ab- 
icbluss  warlcn  musste;  jetzt  aber  glaube  ich  den  Schlüs- 
Kl  gefunden  zu  haben:  Charpenlier  scheint  Wild  mit  Prof. 
Btruve,  der  im  Anfange  dieses  Jahrhunderts  auch  einige 
teil  Inspcclenr-General  des  Mines  et  Salines  dn  Canlon 
fe  Vaud  gewesen  war.  verwechseil  zu  haben,  —  eine 
Vergleichung  seines  Briefes  mit  einem  früher  von  mir 
■ilgethcillen,  dann  aber  auch  von  mir  wieder  etwas  vcr- 
geiseoen  Briefe  Lard^f's  "  )  zeigt  diess  mit  ziemlicher  Evi- 
denz. >»] 

,  Auch  litlorarisch  beschäftigte  sich  Wild  nicht  ohne 
Erfolg  mit  seinea  Bcrnrsrachern.    Einem  Vorläofer  ") 


<0  Bern.  Hillli.  tBbb,  png  132-134. 

1«)  Ich  hätic  nHiürlioli  drn  Brlor  von  Charpcnder  unterdrücken 
|fitnncn;  nlicr  cincrnrits  kann  ich  nielil  wii^sen ,  ab  nichl  Ohnrpcnlier 
Isfeh  ftneh  aoDsl  in  älmtlehcr  Wci»!e  äuBsrde ;  sIkd  för  WiN  dn«  Rhrcn- 
itmttmng  errordrrlich  ninahle,  —  und  anderNvila  Vitgt  in  dieier  (canveti 
Ibehe  eiae  ku  schöne  Lehre  über  die  dem  GeacbichlHrarachcr  nie  fa- 
Imk  ""  emprchiende  Vorsirbt  in  BcnulKun;;  bliiss  nur  ErinncrRnff  lie- 
Mfacoder  Blaltrialicn,  als  dusa  sh  vit^hihcn  dürfls. 
I  ")  Mir  nur  aus  HolihalbB  Supplement  zu  Leu's  Lexikon  bckknat 
^trordca. 


—    IM    - 

Beilrige  zur  Salzwerkkande  in  der  Schweiz.  Abiclnilil. 

Wiotcrtbur  1784.  8. 
folgte  sein  Hauptwerk 

Essai  aur  la  monlagoe  saliferc  da  gouvomeiiient  d^Aigle, 

silad   dans  le  Cantoo  de  Berne.    ÄTec  ane  carte  da 

pays.    Gen^ve  1788.  8. 
mit  ciuer  Dedicalioo  an   den  grossen  Ra(h  der  Republik 
Bern,   vom  19.  Februar  1788  dalirL    In  der  Einleilaag, 
welche  er  den  1.  April  1787  in  Bex  sebritb,  sagt  er,  dati 
er  die  Malerialien  zu  diesem  Werke  seit  16  Jahren  ge- 
sammelt, und  seine  Redaclion  schon  vor  zwei  Jahren  toII* 
endet  habe.    In  der  That  theilte  er  sein  Werk  vor  den 
Drucke  mehreren  gelehrten  Freunden  mitt  um  gestutzt  auf 
ihre  Bemerkungen  dasselbe  noch  mehr  zu  vervollkomn- 
ncn.    So  sandle  er  dasselbe  z.  B.  schon  1786  an  Tschar* 
nor  von  Scheukenberg,  ^°]  worauf  ihm  dieser  am  7.  No- 
vember jenes  Jahres  schrieb,  dass  er  es  zwar  „nicht  oben 
hin,  sondern  mit  der  Feder  in  der  Hand  gelesen**,   sich 
jedoch  nicht  getraue,  eine  critische  Beurlheilung  des  Gan- 
zen abzugeben,    sondern  sich  begnügen  müsse,    ihm  für 
die  Arbeil  überhaupt  seinen   „Beifall  und  Dank**   aaszu- 
sprechen,  und  einige  einzelne  Punkte),   bei    denen    ihm 
„Zweifer*  aufgestossen   seien,   anzumerken.    ^Ich   .habe, 
fügte  Tscharner  in  einer  Nachschrift  bei,  „etwelche  Aus« 
drücke  beobachtet,  die  Ihnen  im  Unwillen  entfallen  sind. 
In  einer  didaktischen  Schrift  dünkt  mich  Ironie  und  Laune 
nicht  zulässig.    Vergeben  Sie  mir  diese  Anmerkung.**   In 
seiner  Antwort  vom  5.  Januar  1787  verdankte  Wild  Lob 
und    Tadel   und    trat    über    die    angefochieneo    Punkte 
näher  ein.    „Pure  metaphysische  Wahrheiten*^,  schrieb  er 
unter  Anderm,  „muss  ich  gestehen,  dass  ich  keine  einzige 


^i  Vergfl.  Lauterburg's  Tasohenbuoh  aaf  1852  and  1853. 


—    1«8    — 

lae,  ond  eben  dicso  zu  spät  erkannlc  Wahrheil  der 
:ulangliclikcU  und  WanUelharkcil  lial  mir  sie  verüchl- 
I  gemacht,  wenigstens  so  wie  sie  brhandell  wird.  Ich 
D  gar  2U  fiele  Zeil  dainil  Tcrdcrbl  ohne  einen  Schrill 
»iler  {tebommen  zu  sein,  Ich  wäre  sehr  willig  zu  glau- 
n,  dass  die  äthuld  in  meinen  Irägen  ßegrifTeo  läge, 
pno  ich  keinen  Lciluilz,  Lambcrl,  l.dke  ete.  mit  der 
eder  in  der  Hand  durchlesen  hätle,  und  boy  ihnen  eben  so 
inig  erwiesenes  geTunden,  —  im  ganz  reinen  mc- 
physlschcn  Fach  versiehe  ich.  —  Bincn  Aus- 
■ck,  der  Ew,  mussaurgcfallen  sejn.  hatte  ich  schon  Tor 
npfang  Ihr.  G.  autgcsirichen,  und  ich  wiirdo  schmerz- 
tb  bercul  tinhcn,  wenn  er  im  Druck  erschienen  wäre, 
weiss  auch  gar  nichl,  wie  er  mir  enlfallen  isl;  denn 
|9  weh  meine  Ijedanken  über  versihiedene  UegensUiade 
n  luugen,  so  bin  ich  doch  Feind  von  allem  was  dus 
rldtl.  was  einem  andern  ehrwürdig  scheint.  Übrigens 
irde  ich  nochmals  sorgrüllig  das  ganze  Manuscript  dureh- 
leo,  und  es  nach  meinem  besten  Vermögen  nnd  so  weit 
mir  liegt  der  Ehro  würdig  msclien,  welcher  es  M.  ü.  II. 
ignireo."  Auch  nnch  Cicnf,  zu  Saussure,  wanderte 
Utl'a  Manuscript.  Es  scheint,  dass  er  schon  Trüber  mit 
wem  berühmleu  Physiker  in  Verbindung  gekommen  war, 
piigslcos  schrieb  Saassure  schon  am  13.  März  I78Ö  un- 
t  Aoderoi  an  Wild:  „Je  vous  rends  mille  grsces,  Mon- 
de vos  excellenle*  obscrvations  el  do  la  prumpli- 
|o  avec  Uquelle  vous  avei  eu  la  boolt^  do  me  los  en- 
yer.  Toat  co  que  vous  dites  m'a  paru  parraitomcnl 
|lr  el  Jatte."  Wie  dem  übrigens  sei.  so  i<t  das  Lrlhcil, 
Mcfacs  sich  Saussore  über  Wild'a  Buch  bildele,  bo  ge- 
chlig  und  zugleich  Tür  Wild  so  ehrenvoll,  dass  ich  nicht 
kann,  dao  Urier.  welchen  er  ihm  am  27.  Man  1787 
liriflti,  lam  grossen  Tbeil   blcr  nieder   zu   gobon.    ,Jo 


—    16*    — 

sois  infinimenl   leDsible  ii  U   niArqae  de  coofiaoce  dmil 
voas  m'hoDorcz,  Monsioar/*   schrieb  Saussare  an   WiM. 
»«en   in'envoyaoi    volre   Manuscrit.    Je  tacherai  de  iD*ei 
rcadre  digne  en  you«  en  parlant  avec  la  plus  extröme  fraa« 
cbise.    Je  me  suis  bät6  de  le  lire  parccqae  je  pars  Lmrii 
prochain  pour  le  midi  de  la  France  ouje  Tais  faire  quel- 
ques expöriences    dans  un  air  plus  dense  qae  lo  nolre; 
ei  malgrö  les  affaires  et  les  pr^paratifs  que  n6cessile  ce 
voyage,  je  Tai  lü,   uae  scule  fois  ä  la  v^ritöy  mais  arse  ^«^ 
la  plus  graodc  attcnlioo.    Gelte  attention  6tait  forteneat  ^^  ^ 
soutcnue   par    I«    vif  inter^t   quMnspirent   un   aojet  qii 
tienl  k  des  tböories  si  importantes  9  et  un  aateur  qoi  t^- 
moigne  partout  un  amour  si  vif  et  si  pur  pour  la  vöril^ 
Je  puis  vous  assurer,  Monsieur»  avec  la  ploa  parfaite  sia-    |^  i 
ceritö,  que  je  suis  parrailement  satisfait  de  cet  oavrage, 
qu1l  remplil  cnli^rcment  ce  que  j'attendais  de  vous  d*a* 
prds  ce  que  je  connais  de  vos  talens  et  de  yos  InmMrea« 
Ol  qu'il  m'a  donnö  les  id6es  les  plus  nettes  et  k  ce  qoft 
je  crois  les  plus  justes  de  vos  montagoes  salifdres.    Je 
dois  reconnaitre  en  m^me  temps  que  j*y  ai  tronvi  plusieur^ 
faits  et  plusieurs  idöes  nouvelles  et  tres  importantes  pou 
la  thöorie  de  la  Terre  qui   fait  depuis  si  longtems  Tobj^  ^ 
de  mes  recherches.    Cc  nVst  pas  que  je  pense  procisc — ^ 
ment  comroc  vous,  Monsieur,  sur  tous  les  objets  qui  son  ^ 
de  pure  Thöorie;  je  no  suis  par  cxemple  pas  encore  plei  — 
nemenl    convaineu    que   les  Montagnes   granitiques  aien  '^ 
cl6  soulevees  au    travers   des   Montagnes   plus   rdcenle 
par  an  efTct  soutcrrain.    Je   sens  ccpcndant  trös  bleu  I 
force  des  argnmcnts  quo  vous  employez  pour  soatenir  c 
sysldmc;  plusieurs  d'cntr'elles  s*^taient  m(^me  d^jä  pr6scn 
t6es  k  mon  csprit;  mais  j'ai  encore  des  objections  et  de 
dinicull^s  dont  je  n'ai    pas   trouvö  la  Solution;   ensort 
qoe  je  demeure  encore  incUcis  sur  cette  grande  qaestion/ 


-     105    - 

lirhdein  Saasiore  sor  Ühnlicbe  Weise  einige  andere, 
Ictir  zum  DeUil  gebörcadc  PudLic  besproclieo,  sagt  rr 
litcr :  Quanl  a  la  forme  derourrage,  je  vous  avouerai 
ksncheraeDl,  MoDsieur,  que  j'y  Irouve  pradigieusemenl  de 
lies  de  fraii^ais  et  que  je  oc  saorais  vous  coaieillrr 
Be  rimprimcr  saoi  Pavoir  fait  corriger  par  quclqu'un  qui 
Wlend  bicD  la  langue;  cc  o'esl  pas  quo  je  suif  passioniti 
d'uue  exlri^iue  recherUic  el  it  me  sicrait  mal  de  l'ölre 
DO  de  Ic  dire;  mais  il  yalantdegcns  qui  jugenl  d'aprt-s 
sei  ext^rieur,  el  il  scrait  si  fuit  dommagc  qu'uo  onvrage 
•atai  excellcot  en  Iui-mi!me  mfritäl  ce  It'ger  reproche. 
«ine  jo  d^sire  excessivcmeol  qae  vom  lui  duoniei  crltc  per- 
feclion  de  plus,  car  il  y  a  bcaucuup  de  mols  qui  ne  sunt 
poiDl  francaia,  el  mt^mc  des  lournurcs  de  plirasc  qui  tia- 
qnenl  de  n'älre  pas  compriscs  ä  i'aris,  cl  cd  ouirage 
Ml  fait  pour  inl^re^ser  les  savans  de  lous  les  pays  du 
noDde."  Zum  Sclilusse  schreibt  Saussure:  „Quanl  ä  voi 
projets  pour  la  rccherchc  du  sei,  je  dcaircrais  bicii  vivo- 
ffleat  qu'on  folreprll  le  grand  puits  duut  vous  parlex; 
cc  n'e&l  pas  quo  j'aje  beaacoup  de  tat ,  ä  edle  coucbo- 
profoude  de  sul  gemme,  mais  r.e  scrail  unc  bellu  occssion 
de  Tairc  de  roagnifiqucs  cxpericnces  »ur  la  chaicur  de  la 
Iflrre  et  sor  la  nature  de  l'iulorieur  de  nolre  pajs.  Pour 
ce  qui  est  des  galleries  a  pcrcor  dans  respt-ranco  de  reu- 
eonlrer  des  sources,  je  suis  convaincu  que  vou.<t  i'ntcntiez 
cela  inlinimenl  mieux  que  moi.  Cepeoilanl  je  prendrui  la 
Uberlä  de  vous  proposer  moii  idue.  Sr  je  devais  en  percer 
ane  daus  celte  iDteulioo,  je  vuudrais  lui  faire  isuivrc  la 
jonclion  du  roc  noir  au  roc  gris;  parce  que  si  cc  roc  gria 
•rgille  gypseux  est  une  esp6ue  de  vase  impermeable  aux 
eaax  salees,  elles  doivenl  glisscr  le  long  des  parois  de  ca 
vasc  snriout  puisque  la  Torrac  du  roc  noir  est  ccilo  d'un 
coiu,  ou  du  moins  va  cn  sc  n^lr^cissaul  par  le  bas.     Volt 


projeli  poor  la  r^onton  des  Mlinef,  povr  leur  Mfhh 
cemeot»  poor  la  perfection  des  gradaalions  el  des  cottei 
loate  cette  parlie    ^eonooiiqoe  et  praliqae  me  parait  ia* 
finimenl  bien  pensöe,  el  les  avantages  en  soDt  k  mes  jeai 
roath^matiqaement  dömontres.    Voai  aarez  rendo  uo  ?rai 
Service  ä  votre  palrie  si  toqs  parvenez  ä  les  faire  adopler. 
Si  cette  lettre  vous  traute  ä  Berne  vons  poarlex  me  faire 
la  grace  de  me  r^pondre  un  mot  qae  je  receTni  Sanetfi 
oti  Land!  maÜD  a?ant  mon  d^part ;  je  souhaite  Infinimeal 
de  savoir  si  vous  aarez  goat6  les  remarques  qoe  f  al  prii 
la  libert^  de  voas  faire  avec  tant  de  Aranehise/*    Und  ead- 
lich  Docb  als  Nachschrift :  „On  peot  onblier  lea  dioses  qae 
1*00  a  le  plus  k  coeur,  poisqoe  j^oubliais  de  voas  renercier, 
Monsieur,  de  la  maniöre  iuGnimeat  llatteuse  et  obügeante 
donl  vous  parlez  de'  moi  et  dont  vous  preuez  mon  parti 
conlre  Mr.  de  Boffon.    Je  devrais  vous  prior  de  retraucher 
des  ^loges  qui  sont  au  dessus  de  ce  que  je  mMte,  mala  j'ea 
suis  si  flalt^,  que  je  n*ai  pas  la  force  d*eii  faire  io  sacrifice.**  Wie 
Wild  nach  solchem Urtheile  hoffen  konnte,  sogeschah  eaalich; 
nicht  nur  fand  sein  Werk  überall  ausgezeichnelc  Auhabme, 
sondern  es  realisirten  sich  auch  die  in  demselben  ausgespro- 
chenen Vermuthungen.  So  konnte  er  z.  B.  schon  am  7.  Sept. 
1789  an  Van  Berchem   in  Lausanne  schreiben :  ^^)    ,,Vi»us 
aurez  pcut  6tre  appris  que  j'ai  eu  le  bonhcur  do  trouver, 
par  les  rccherches  indiqn^es  dans  mon  ouvrage  et  ii  peo 
pres  ä  l'endroil  ou  je  Tavais  supposö,  une  tr£s*riche  source 
sal6e,   qui    fournit  jusqu'ici  plus  de  230  pots  par  quart 
d*h6ure,  et  qui  conticnl  24  pr.  cent.    De  plus,  je  vicns  de 
faire  une  aotre    döcouvcrte  importanle  pour  suppiger  k 
la  d^perdiüon  de  nos  for^ts;   c'esl  une   mine  de  houiil« 
situ^e  dans  les  Diablerets,  ä  8054  pieds  de  roi  audossus 

^0  Mörooires  de  la  Soei^tö  des  Sciences   physiques   de  Lausanne. 
DI.  b». 


—    187    — 

0  la  mer:  tue  s'iononce  comme  (r^a-riche;  j'sl  rnfSDn^ 
picds  «nglais  de  charhon.  c(  il  sVii  Taul  bjpn  quß  J'nle 
i  8    toad.    J'j   fais   Iravaülor  avtc  acüvili^.     Aux  cavl- 
ODS  <)c  la  houillc,   t'l  josqu'A    Itt  liantoDr   Je  8373  ptcds 
>n  CBl  la  rrdte.  j'ai  trouvä  atic  immcDsil«  df  pelHßcalioni 
r«i-TaHAc*.     J'ai  «nlr'autres  Irouvc  k  8200  picdi  an  asfoi 
[TOS  poit»on,  mais  qiie  j'ai  mathcQrcuscmcnl  d£-ngur6  oii 
«  d^lacbaol.    Vuilä    des  dccouvcrlc»    qui    mo    paraiMfiil 
inlörcssanlps    pour   rilisloiro   nalurcUc ,  qn'avanla- 
[euie*    pour   ce   pays."  —  Norh   In    gegonwürliger  f.c\l 
Kird  Wild*  Werk  geachtet,  und  ich  Treue  mich  dai  Ur- 
Bil  Fror.  B.  Binders  Über   dasselbe   liier  ciosrhalteti   la 
kiacn ;  er  schrieb  mir  am  26.  Juni  ISbi :  „Dtr  Essai  tur 
tnOBlagne  «aÜf^re   du  Goavcrnemenl   d'Aigle  sl^hl  auf 
ir  Holte  der  Wigsenachaft  jener  Z<-ii,  und  UnsI  sich,  uline 
BrdaDkell  zu  vrrden,  den  ungefähr  lu  ßleirhor  Zeil  er- 
lieneoen  Voyagcs  von  Saustaro  znr  Seile  alollcn.     Der 
r«rfBS*er  isl  vrrlraul  mit  den  damalt  herrsehenden  gfu- 
b(isrhea  Theorien  und  hekcnnt  sich  (pag-  I6umlt!l6)  zu 
tB*ichlen  über  die  Entstehung  der  dcbirge  und  der  Quel- 
lt, dia  wir  auch  jetzt  noch  als  die  richiigcn  belraehli-n. 
lern,  anter  den  zum  Theil  hochvcrdimten  Verwaltern 
■r  SaJxwcrke.  hat  er  gesucht  zu  deullich<^ii  Vorsleltungi-n 
Mr  die  gpotogijehe  Buichaffenticil  der  ticbirge  von   Bex 
|R  (elan^eo,  und,  «bgli-ich  ilun  diesi  nur  in  sehr  beschriink- 
Ifastte  gelingen  kunnlc.  verdanken  wir  ihm  die  Kennt- 
et   der  Vrrbreiluiig    des  G.ipsea   nach  Val  d'Dliers  und 
ki>  Dach  Kralligen  am  Thunersee,  der  engen  Verbiadnog 
Salzquellen    loil   dem  Itoc  nuir    uder    Anhydrit,    da* 
Vorkommen  vun  l'elretacten  in  den  umliegenden  Gebirgen. 
Ab  nirbreren    von  Ihm   angerührten  Fundurlcn   h.tt    man 
fUerdiugt  iu  ua«ercr  Zeit  vergebens  nach  den  Pelrefaelcn 
|ua4'bl,   die  nach  Wild  dasribst    in  grosser   Menge  lor- 


rii 


~   168    — 

kommen  sollen»  so  in  V.  Ferrex  and  anf  Ghämossaire,  ond 
man  möchte  fast  glauben  der*  Verfasser  habe  sich  |e- 
lauscht,  oder  sei  von  Andern  gelauscht  worden.  Das  Be- 
streben sich  über  die  Verbreitung  der  Felsarten  seiaer 
Umgebung  zu  orientiren  führte  ihn  zu  dem  Versuch  eias 
geologische  Karte  der  Gegend  zu  entwerfe n*  eine  Arbeit, 
deren  Unterlassung  Yorzüglich  Saussure  es  zuzuschrcibea 
hatte,  dass  seine  Tieljährigen  Forschungen  nicht  den  ge- 
wünschten Erfolg  halten.  Die  Karte  der  westlichen  Schweif 
in  Gruners^^]  Eisgebirgen  (1760)  ist  der  ersle  Versodi 
das  Vorkommen  you  Mineralien  in  diesem  Lande  durch 
Zeichen  anzugeben,  und  blieb  sehr  unvollkommen;  die 
Karte  von  Wild  aber  bezeichnet,  wie  unsere  neuem  Kar- 
ten, die  Verbreitung  der  Felsarten  durch  Faribe«.  Die 
ihr  zu  Grunde  liegende  topographische  Karte  von  Bote- 
r^a  ist  zugleich  die  erste  auf  genauen  Messungen  be- 
ruhende, die  über  einen  Theil  der  Schweiz  erschien;  die 
Reduction  auf  den  kleinern  Maassstab  fertigte,  als  noch 
junger  Mensch,  Samuel  Grüner^)  aus,  der  später  unler 
der  Helvetischen  Regierung  die  Oberleilnng  aller  schweize- 
rischen Bergwerke  geführt  hat.  Den  Ilanplinhall  des  Bu- 
ches bilden  salinislische  Untersuchungen.  Der  Verfasser 
bekämpft  die  älteren  Vorschläge  von  Hrn.  von  Beust  und 
Haller,  ohne  jedoch  seine  eigenen  Ansichten  klar  und  be- 
stimmt aus  einander  zu  setzen,  was  ihm  auch  später  durch 
Slruve  zum-  Vorwurf  gemacht  wurde.  Wahrscheinlich 
halte  aber  Wild  selbst  sich  keine  feste  Vorstellung  über 
die  Verhältnisse  des  Satzgebirges  zu  bilden  vermocht 
Der  ganzen  Arbeit   wurde   zur  Zeit  eine  grosse  Bedca- 


2*)  Qotdicb  Sigmund  Grüner  von  Bern  (1717—78),  vergl.  LauUr- 
urgs  Taschenbuch  auf  1853. 

23)  Derselbe,  von  dem  oben  ein  so  schöner  Zag  berichtet  werden 
konnte. 


—    169    ~ 

g  beig«lefl.  —  Dem  eben  besprochenen  Essai  folgte 
in  nocli  ein  ^*) 

lecaeil,  conccrnant  les  mines  de  sei  ol  lea  Satinea,  par- 
Icnliöreaient  cellea  du  Canloo  do  Bern«.  Cah.  I.  1792.  8. 
ihrscbeifllich  beiog  sich  der  durch  seine  mechanischen 
iriflen  lo  vorlheilhan  bekannt  gewordene  Lanfsdorr 
'.  iittei  Werk,  als  er  ihm  am  16.  Oktober  1792  aui 
nbruon  ichricb;  „Für  das  sehr  gütige  Geschenk  d«a 
len  HcflcB  neuer  Abhandlungen,  danke  ich  ganz  gehör- 
ul,  es  war  mir  sehr  wichtig,  und  ich  schob  keinen 
genblick  auf.  es  aufmerksam  durchzulesen,  sobald  ich 
crhieJie."  Er  Tügte  dann  ouch  die  interessante  Nolix 
i:  „Ihre  IrefflJche  Schrift  sur  la  monlagne  salifi^re  ist, 
I  IbDcn  vielleicht  schon  bekannt  sein  wird,  von  einem 
nn  in  Sclimalkatden  in's  Teutschc  übersetzt  worden, 
n  IFnglück  fällt  mir  sein  Name  nicht  bei."  -~  Es  scheint, 
U  wenigstens  auch  noch  ein  zweites  lieft  von  obigem  Ite- 
lail  erschien;  denn  Piciet  schrieb  ihm  am  12.  Okt.  179& 
Genf:  ,,llien  oblige,  mon  eher  ami,  de  Votre  envoi  k 
■lumicD.  J'ai  profitä  de  l'occasion  puar  lire  le  2*  Cahier 
j  m'ctail  iuconnu  et  qui  m'a  donn^  beu  da  vods  plaindre 
de  vous  admirer." 

>  Haas  Iheils  Wilds  A  mtsthäligkeit,  (heils  «eine  wiueo- 
taftlichen  Unlersnchungen  ibn  öfters  za  kleitiern  und 
biern  Touren  in  die  .VIpen  veranlassten,  ist  ganznalUr- 
k.  Er  sagt  auch  selbst  in  einem  Briefe,  den  er  am  19. 
fuM  1783  aus  Bex  an  llopfoer'^)  über  geologische  Be- 
■rbluu^en  schrieb,  wi-lche  er  auf  einer  kurz  zuvor  in 
i  Thal   von    Auit.i    und  anf   den   grossen  Sl.  Bernhard 


X)  mir  cbrnMIs  »ur  aiis    ElalihdVi  SuppUmrot  lu  [.t 
MM  £«H0tilrneB  Werkvh«n. 

^)  MtMia  rar  d'M  NMarkDiula  UclvcUsni.     Bund  II. 
Brra.   nillhcil.     Not.  und  Dcccmbcr  l^aii, 


=   4W  = 

«Ofg^flilirtan  Rcita  («m^oht  hatle,  dau  w  4m  l^oalerMf 
jenem  Berge  seit  20  Jahren  sehr  oft  besiiciii  habe,  ^—  ■■! 
«OS '  varschiedeBen  Briefen  an  ihn  gebt  hervor,  dats  ssiae 
Wdhnang  in  Bei  ^)  oft  der  Sammelplala  ron  aaisaadcs 
Facbgeaossctt  war.    So  war  z.  B.  1796  der  obea  sshsi 
ervabole  DolonHe«  bei  ifaaa»  and   bald  daraof  (an  \k 
aeplembeF  1703)  schrieb  ihm  PicleC:  »^ai  enle  plsUr 
de  gardev  DoIoinieQ  ohes  moi  dcpais  soa  retoar  jasi|i3 
demaip  qaHl  noos  q«ilte.    Nons  Apron? oms  bb  rogvel  ift» 
ciproque  k  bobs  siparer«  mais  c'est  daas  i>apiraoee  U 
Bous  revoir  et  Ae   faire   nne  assea  grsnde  toonate  aa^ 
aemble  Tann^e  prochaioe.   Combien  je  döairerais  qoM  foii 
paissies  6tre  de  h  parlie !  Noos  irens  sagOBienl«  en  Pira 
4e  iafnille,  et  sVI  plait  k  Dieo,  personne  ne  ae  feslera  k 
fitä  ni  le  genoo.    Je  sonhaite  an  resle  qse  Tolre  geeoa 
soil  anssi  bteo  qae  mon  pied  qoi  est  bien  gBtef«**    IM 
in   demselben  Briefe   findet   sich   die  iBteressaole  Netis: 
>,Je  viens  de  faire  connaissance  afec  on  Qaron  de  Haaif 
beldt,  Conseiller  des  Mines  du  Roi  de  Prasse,  jcanehonHae 
d^ane  instruotion  rare  et  d'une  activitö  meryeilieBse.   II 
fail   an    voyage   scicntifique  el  a  des  connaissances  tröi 
approfondies  sur  (oales  les  cxploitations.   Je  ferai  en  sorie 
qa'il  voas  yfoye.    II  connait  vos  oayrages  et  d^sire  beso- 
coap  voir  Taatear.**  —  Am  18.  Aagaat  1786  schrieb  Pictct 
an  WiM :  «,Nous  avons  ea  derqiöremenl  la  Tisite  do  graai 
Lalande  qoi  est  dans  co  moment  k  Chamonny«  je  Tai  beaa^ 
eoop  soignd.    Noos   sommes   en  connaissance  depoii  SO 
ans.    II  rcvient  Samodi   soir  et  passera  le  Oimsnche  id 
Si  vons  vouliez  le  Tcnir  voir,  voos  seriez  k  temps.**  Ob 
Wild  der  Einladung  Folge  lebtete,  weiss  ich  nicht. 


M)  Wie  spftter,  bei  der  ^össern  ReistlMt  aalfirlioh  MMh  ia  ^rSsse- 

rem  Haassstabe,  dieJeDi|^o  Charpenüer*«. 


ADcb  tlaige  ({rüsscrG  Reisen  konnl«  Wild  ausrährfln. 
a  erhielt  er  «m  i.  ian'i  1780  eincD  Fast  Tür  eine  Reise 
ach  DcuUcbland  und  Frankreich,  lo  der  ihn  thoils  <l«r 
iMihlBis  seiner  verstorbenen  Scliwicgeroiultor,  Iheils  der 
Vonsch  einige  autwärligc  SitllBcn  und  itergwerke  in  bc- 
adien,  Ternnlssale.  Seine  llei.<erou(e  liabe  ich  jedoch 
bl  anfgcfunden,   nnr  so  viel  isl  klar,    dass  er  im  Juli 

10  in  Uagdcburg  war,  durl  mit  seinem  Erbe  Schwierig- 
Icn  halle,  Qod  dadurch  verauiassl  wurde,  sich  direcl 
Friedrich  den  Tifossen  tu  wenden,  dem  er  gleichieilig 
ige  Bemerkungen  über  die  Preussitciicn  Saiiaen  mit- 
alle,  ■oroenttich  über  VerbcsieranKen  im  DradireB.  Er 
llell  Tolgende  Antworl:  „Au  CaplUine  Uernois  de  Wild 
iagdebuurg.  Monsieur  le  Capilaine  de  Wild.  Je  ne 
reis,  k  la  T^rilä,  vous  dispeuser  des  droits  de  la  Suo- 
■ion  de  vulrc  Itelle-nierc,   la  vcuve  WieskolTski,   u6* 

Fellcnborg-  Lenr  perceplion  esl  r6ciproqueaionl  ^la- 
•  enlre  Hes  £lal«  et  leg  Canlons  Suisses,  et  les  sujels 
t  dcraiera  ne  peuvcnt  prelendre  h  un  b^n^ßce,  qui  esl 
lue  ■  mcs  propres  sujets,  l»rs(|u'ils  rmil  des  h^rllagei 
Sallse.  Mai»,  si  vnus  voulei.  avani  de  quiller  MetiUH, 
tir  k-i  Me  pr^^scnter  vos  observalions  sur  uue  braoch« 
wid^rablc  de  Ucs  revenues,  dunl  vous  faües  menlion 
M  volrc  lellre  du  13,  Je  vous  en  accorde  \a  permixsion: 

m  allendanl  Je  pric   Dieo,    Mr.  lo  Capitaine    de  Wild« 

11  Vous  ait  en  sa  sninte  cl  digne  garde.  l'otailam  ce 
Lde  Joillet  17K0.   Federic."  —  Wild  ichrieb  liieraarwle- 

kf  BD  den  König  und  erhielt  die  neue  Anlnorl:  „Au  Oapi- 

Rerndis  de  Wild.  J'ai  recu  la  lettre  quo  vous  venei  de 

-e  el  vous  rcmcrcie  des  bonoe*)nlenlioas<|uevuusa«ez 

intes  rnellc.  faisanl  pari  de  voa  observalions.    Vous  inc 

le>  plabir  de  vous  annoncer  ä  Derliu  au  Grand  Uirocloire 

le  Defiertcme&l  du  Mloislre  d'Elal  ilaroo  de  ileiuitx, 


I 

4 


—    17»    — 

aoqoeK  tA  rabtence  de  ce  Ministre ,  J'ai  doooA  ordre  de 
recevoirloas  lesd^UHs  eC  let  öclaircissemeDts  qoeYOOsseriei 
dans  le  eas  de  vouloir  doneer  tor  los  Salmes  de  Salu.  Sar 
ce.  Je  prie  Diea  qull  Touf  ail  en  sa  saiote  et  digne  gardt. 
A  Potsdam,  le  7.  d'Aoast  1780.    Frederic"  —  Die  Folfe 
war,  dass  Wild  wirklich  nach  Berlin  ging,  an  li.  AogoH 
eiogeladen  wurde,  einer  Sitzung  des  Bergwerkdepartemeals  |c 
beizuwohnen,  und  dann  noch  mehrere  Tage  mit  Oberbrrg- 
rath  Gerhard  etc.  Yerhandelte.    Auch  sonst  machte  er  ii 
Berlin  Besuche ,  war  unter  Anderm  bei  Director  Herisa, 
nnd  machte  bei  demselben  die  Bekanntschaft  des  nameal- 
llch  als  Begleiter  Cook's  bekannten  Johann  Reinhold  Fon- 
ter. Er  scheint  auch  in  Potsdam  gewesen,  aber  darcho  eiae, 
wahrscheinlich  seine  Eröffnungen  scheuende  dritte  Persoa 
verhindert  worden  zu  sein,  mit  dem  Könige  in  sprechen.  We- 
nigstens schrieb  der  Abbö  Du  Val-Pyrau  am  13.  Aogust  aoi 
Potsdam  an  ihn:  „Volre  röception  ä  Berlin  me  faitd*aulsBl 
plus  de  plaisir  qne  colle  qu*on  vous  a  fait  k  Potsdam  n*^tsil 
ni  analogue  ä  Tbonn^tet^  de  vos  vues,  ni  conforme  anz  inten- 
lionsduRoy  qui  personnellement  accneille  Thomme  quiveot 
le  bien  et  dit  Ic  vrai.  Je  n'ai  pas  en  de  peine  ä  amener  lacon- 
yersation  k  votre  sujel,  leRoj  lui-möme,  Monsieur,  a  com- 
menc6  par  parier  de  Vous.  Sa  Majestö  a  lü  et  senti  votre  lettre, 
et  je  ne  doute  pas  qua  la  personne  dont  vous  avez  k  voos 
plaindre,  o'ait  eu  une  legon  digne  de  sa  politesse.    Noas 
avons  saisi,  Mr.  Catt  et  moi,  Toccasion  de  dire  cc  que  noas 
en  savions«    Le  Roy  est  instruit  dans  la  partie  qui  est  la 
votre,  Monsieur,  et  il  est  bien  facheux  que  vous  n^aycz  pa 
commnniqucr  vous  möme  vos  id^es  ä  Sa  Majeste.     Faites 
en  Sorte  qn'elles   lui  parvienncnt.'*    Die   letzten   Notizen 
über  diese  Reise  sind,  dass  Wild  am  8.  September  wieder 
in  Magdeburg  war  und  mit  der  dortigen  Oomänenkammcr, 
behufs  Untersuchung  von  Soolen  und  branner  Erdkohle 
unterhandelte,  —  endlich  daselbst  am  23*  Sept.  vom  Berg- 


-    »7»    - 

tdeparlctncnt  in  Berlin  ein  Dankschreiben  für  seine 
mDchong  der  Schöncbeck'scben  Soolc  erbiclt.  Wel- 
1  Rliciwcg  er  nahm,  —  ob  er  nach  England  ging,  und 
h  •cinftn  ursprüaglichcn  Plan  dorch  Frankreich  zurück 
tte.  etc.,  raoss  nnenUchicden  bleiben.  Eben  so  wenig 
■s  ich  über  eine  zweite  Reise  nadi  UculscfalaDd  za  be- 
llen, für  welche  er  am  7.  Juli  1794  einen  Pass,  and 
I  der  Bergwerk scommission  eine  Empfehlung  xum  Be- 
b  der  „Salzwerkß  zu  Hall,  and  anderer  Werke  Dealach- 
1«"  erhiell;  dass  sein  Pass  am  14.  Juli  in  Feldkirch 
rl  imrde,  gibt  immerhin  Zeugniis,  dast  diese  Reise 
iklich  von  ihm  ausgeführt  Murde.  —  Aus  mehreren 
ftta  gehl  Tcrner  hervor,  dass  Wild  mindestens  einmal 
b  England  reiste,  und  sich  dort  viele  Freunde  erwarb,  -^i 
»diricb  Dacosl  am  10.  Juli  1777  an  Wild  nach  Aigle  ; 
will  givo  me  thc  greatesl  Pleasurc  imaginable  lo  hear 
I  po(  j'our  propoaed  Plan  in  Execulion  pray  give  me 
etrliesl  Inlimation  you  can  that  1  may  mect  You  at 
Sbore,  and  welcome  you  to  my  naiivo  coontry."  — 
ce  schrieb  am  12.  Juni  1781  aus  Cambridge  an  Wild: 
ilhing  howewcr  matcrial  bas  happened  in  that  way  sioce 
id  ihc  PIcBsure  of  seeing  you  al  Cambridge;  cscepl 
Bcd  tho  appearance  of  a  new  Star  ^)  which  has  causcd 
frut  deal  of  Conlroversy  between  Ihe  Frencb  and  Eng- 


,")  WiU'it  noch  lobgnJcr  Herr  Sohn  Luilirig  sobrigb  mir  äher  dl«8« 
■  :  ,,I1  fnt  ca  Atlcmignp,  je  oroU  cntr'nutrc  en  Pruste  e(  y  bu~ 
B  ^ntl^D«  (fmps.  Do  lii  Jb  ne  saU  x'i  rtpr^s  itre  rcvenu  en  8ul*s' 
^AMetcmnl  It  pMW  en  Angiclarra  el  y  r*»!»  Iroia  »ns  enTiron.  Duis 
lilnnj»  It  est  rc venu,  quaoditB  iii  emplayj  sui  Halinei.m'eitineoaiia." 
IJkhro  AufenlluUin  KugUod  tvdssM  ich  >bor  ■irgenctsunteriubriocrn. 
M  Ul  mir»»  wafar«cheinlichalcn,  d«s8  Wild  ITTT  nach  ICDfUid  Kehen 
it,  daran  terliindert  wurde,  und  cral  ITM  von  Deuliohlind  aber  Harn- 

IBntUnd  reUlo,  wo  er  dann  biiolii^ten«  bin  Vrülijahr  1101  blieb. 
■tar  d*r  roa  Herrsohel  am  13.  Oläri  1781  enldaskte  Unaat. 


-    174    - 

lith  Astronooierp,  tbe  former  contendiiif  Ihtl  il  ig  a  Mf 
Planet  and  the  latler  thal  it  is  a  Comel.**  RescwUs  acferiril 
in  einem,  Coovenl  de  Bergue  le  2S  Avril  1781,  datarUi 
Briefe :  i^Votre  leltre,  Monsienr,  ni*a  faft  an  plaiiir  scmMi 
ayant  apprit  par  eile  qoe  Vova  61ea  heareaaenieBt  de  w^ 
tonr  chei  Vons,  et  qbe  Voos  avet  M  trda  salisfail  dn  lev 
qoe  Voos  afei  fait  en  Angleterre.  Je  Voos  soiadeBiM 
trös  Obligo  de  la  peine  qoe  Voos  Voos  6tea  donnte  I  Oi- 
ford  en  tranicrivant  on  passage  de  Botee  concmailli 
natore  des  chiffres,  dont  Eociide  et  lea  aocieo«  Gteat- 
tres  se  sont  ser? is,  et  Je  Voos  en  marqoe  d*aatant  plos  de 
reconnaissance ,  qn*il  Voos  en  a  coot6  beaoeoap  de  re- 
cherclics ....  Qoe  Voos  avei  M6  content  do  la  misoa 
de  BQscb  ä  Ilambourg,  et  des  personnes  dont  Vooa  j  afei 
fait  la  eonnaissance,  ni'a  inlöressö  d*antanl  plos,  qoe  fsi 
CO  des  remercimens  anssi  do  l^aotre  part  de  .lenr  aroir 
fait  connaitre  ono  personne  de  Votre  carscttee,  et  poar 
laqnello  ils  ont  congo  et  conservö  one  estime  des  ples 
▼raies.'*  Endlich  ersochte  ihn  der  dorcb  die  nach  ihm 
benannten  Lampen  berühmte  Genfer  A.  Argand  in  einem 
ans  Paris,  wo  er  eben  mit  MontgolSer  Versoche  über  Ae- 
rostatcn  machte,  ^9)  anter  dem  23.  Oktober  1783  geschrie- 
benen Briefe  »m  Empfchlongcn  nach  England:  „Je  tous 
prie  donc,  eher  ami,  de  m'envoyer  qnelqoes  lettres  de 
rccommandalion  poor  vos  principaax  amis,  je  me  repose 
ä  cet  ögard  snr  votrc  amitiö  et  sor  la  persoasion  oä  voos 
dcvez  ötre'  du  bon  osago  quo  j'en  ferai.  Combien  poar- 
tant  ne  vaodrait-il   pas  mieox  encore  qoe  foos  possiez 


S9}  Vergl.  die  von  mir  in  der  VierteljahrBBohrift  der  Natarf.  Ges. 
in  ZSrieli  miti^etheilten  Briefe  Ar|^nd*8.  loh  erw&hne  bei  dieser  Ge- 
lei^nheit,  dass  ieh  in  dieser  Vierteljalirssehrift  nacli  nnd  nach  noch  ciniire 
andere  AassAge  aas  Briefen  an  Wild  pnblioiren  werde,  welche  icli  liier 
■leht  mehr  nnUrbrina^n  konnte,  nnd  dooh  für  gaii  drvekwfirdig  halte. 


iftlet  de  la  cireönslance  poor  efTecluer  Tolrc  projcl  d« 
fh'Oir  rAoglelcrre.  ce  poorrsit  Tons  6trc  ausüi  BTanlageQx 
I  foi'ttmä  pOor  moi.  Je  tous  dcmandc  une  loDguo  lellrc 
t  eonlienne  leg  tostmclions  BDr  la  mani^e  de  virro  la 
bis  cO&leu$e.  les  osa^es  etc.,  cn  uo  mol  ce  i|ti(t  VOM 
t  obiervL"  Genauere  Noliien  über  diese  Reise  hüHa 
'  aber  ebenralls. 

'  WHd  balle  eine  grosse  IJcbliaberei  für  geodalisclitf 
BStranomische  Insirumenle  und  Beobachlangen.  — 
K(e  tfch  auch  einen  recht  schönen  Vorralh  von  craleren 
j^«tchafrt.  So  erhielt  er  t.  R.  1780  von  Brahdcr  in  Aogt- 
;  ein  magnel.  Declinatoriitm  (36'/i  fl.]  und  einen  Mess- 
I  «atomi  ZubehOr  (l^Vii  Louis  neut);  Brander  schrieb 
PBCiiehtin^  auf  lolzicrn:  „Wir  versprochen  ans  auch 
1  diejenige  Zurriedcnheit  von  Ew.,  wie  von  dein  Herrrt 
m»iot  Jezoler  in  SchafThaussen  und  Hrn.  Pfarrer  Wasei* 
^Zarich.*'  —  1783  sandle  ihm  Ilöachel  3")  eine  Sammlang 
I  Markscheide-Instromcnlen  (IIHngccompass,  Winkel-' 
Ijlser,  Eisenscheibcn,  Transporteur  etc.,  zusammen  für 
»  fl.)  und  schrieb  ihm  dabei  anter  Andorm:  „Ich  mos 
Pnehco,  dass  ich  gerne  wo  möglieh  Verbesserungen  Oder 
Vetze  an  schon  bekannten  Tostromenlen  anbringt,  well 
I  mir  vor  einer  Sache  eckelt  die  ich  machen  soll,  wenii 
In  weis,  dass  sie  besser  sein  könnte,  allein  bey  den  In-^ 
(himcntcn  der  Sublerranea  lasse  ich  es  wohl  bleiben, 
lein  sei.  Schwiegervater  wollte  einmal  die  absurde  Sprache 
\lbr  Stunden  abschaffen,  nnd  theilte  die  Markscheide-In- 
lÜTimeiite  nach  Graden  und  ihren  Zwischentheilcn  je  nach- 
ihta  es  die  Dinge  litten.  Diese  Werkzeuge  kamen  nach 
bltcoplan  in  Böhmen,  und  er  erhielt  eur  Dankbarkeit  die 
Böge:  Führen  Sie  lieber  eine  dcoc  Sekte  ein 


I 


»)  BrmderB  SflhwUBerBolin,  Miiarbeiter  und  Nachfolscr. 


—    176    — 

Bvr  lassea  Sie  den  Catochismain  der  Bergleiile 
UDgeschoren;  denn  diese  sind  io  ihrem  Uand- 
wcrckerischeo  Sladioeiomalso  erbosal,  daii 
•  ie  denNeaÜDg,  Erfinder  oder  Correclor 
nicht  nach  Graden,  sondern  nach  Standes 
Tor  seine  Bemühungen  karbatschte  n.  Der  Pi- 
lotte,  der  Bergmann  und  ein  Jäger  lassen  schon  das  Bist 
vor  ihrer  Slime  sehen,  wenn  man  onr  ihre  Sprache  eorri- 
giren  will.  —  Mit  1000  Vergnügen  will  ich  mich  üher  du 
Hygrometer  von  Ew.  Hochwohlgeboren  hermachen,  mt- 
chen  mich  Hochdieselben  nur  mit  selbigem  inerst  recht 
bekannt,  es  sey  durch  ein  gutes  Modell  oder  eine  ichte 
Zeichnung.  Alsdann  geben  Sie  mir  Hochderoselben  in- 
nere Gedanken  an,  die  exequirt  werden  sollen.  Ich  werde 
sodann  die  Sache  recht  durchdenken,  und  über  diese  Ma- 
terie ein  mehreres  frey  und  offenherzig  raisonniren.  Je 
küzlicher  eine  Sache  ist  mit  desto  grösserer  Freade  be- 
arbeite ich  sie.  Eine  Arbeit  mit  der  der  Geist  stets  be- 
schäftigt seyn  muss,  halte  ich  vor  Wollust  Ich  freue  mich 
auch  schon  auf  die  Hygrometer-Historie  recht  kindisch." 
—  1785  erhielt  er  einen  Theodolith  von  Hurter  in  Lon- 
don ,  der  ihn  auf  864  Livres  zu  stehen  kam ;  Hurter  ^ 
schrieb  ihm :  „Cet  Instrument  a  toutes  les  perfections  qoe 
vous  d^sirez  et  est  plus  compict  qu'on  ne  les  fait  ordi- 
nairement  parceqoc  Mr.  Argand  mc  Ta  recommandA  en  me 
faisant  voir  votre  lettre  qoi  dil  qoe  vous  ne  regardiez  pas 
ä  quelques  goinees  de  plus  pourvu  qu'il  soit  aussi  bien 
quc  possible.  —  Je  tacherai  et  je  serai  extrömement  charmc 
que  peodant  mon  sdjour  en  Suissc  le  sort  mc  procurcra 
rhonneur  de  votre  connaissance  personnellc/'  —  1793  er- 
hielt   er  von  Gary  in  London   „A  best  12  Jnch.  Sextant 


^31}  Wenn  ich  nicht  irre,  ein  geborner  Scbaffbauecr. 


IW- 


nerj  10  second."    117Va  Pfd.  Strig.  ohne  Ver- 

:,flnd  Porlo).  —  Ausserdem  bcsass  Wild  ein  gros- 
Tclescop  voo  Ramsden,  einen  vorzüglichen  Cbrono- 
W,  ein  NivclIiriDSlrotnenl  von  Brander,  mehrere  klci- 
}  Sexlaolen,  Itaromelcr,  etc. ''] 

DeünjIJve  ResullBlo  von  Wild's  JteobachluogeD  sind 
olcbt  bekannt ,  —  eine  frühere  BretleDbeslimmang 
Bern  sasgenommca,  ^'')  welche  erders.  Essai  beigc- 
laen  Karle  zu  Grunde  legte.  Dagegen  geht  aus  einer 
le  von  Briefen  seiner  Freunde  Tralles  in  Bern,  Fielet 
rcof  und  Feer  in  Zürich  deutlich  hervor,  dasa  er  seine 
romentc  nicht  im  Schranke  stehen  liess,  sondern  Bio 
ig  tu  Beobachtungen  anwandte,  welche  er  mit  ihnen 
linscble;  dieselben,  sowie  Wild's  schon  erwähnter. 
f  an  Uopfncr  zeigen  auch,  dass  er  seine  Instrun^enle 
Reisen  mitaahm  [sogar  auf  die  Pointe  de  DrAne),  und 
paphiiche  Ortfbesiimmungen  machte.  Tralles  daokl 
widerholt  für  Millheilong  von  Beobachtungen,  criti- 
dieselbcn.  bespricht  mit  ihm  verschiedcno  Bcobacfa- 
[laielhoden,  verabredet  correspondirende  Beobach- 
[en,  etc.  So  sollte  z.  B.  die  Sonnenfinstcrniss  von 
Iptenbcr  1793,  bei  der  die  Sonne  karz  nach  der  gross- 

|)  Heber  i»M  epitrre  Sehicksat  rilpser  iDHlrnmcnle  rrt'itt  Ich  Pul- 
•  I  Dm  DteliDaloriDniHuiitB  vun  Wild's  Enlicl,  Rudolf,  der  Slcrn- 
I  tn  B«rii  gvK  ehe  Rill,  —  der  Sctlant  von  C»ry  i*l  Kceenwirtif  im 
I»  VH  Pr«r.  Wild  ia  Zürich,  —  d»  MvctlirinatruRicut  hU  dia 
icb«  Itealschul«  Id  Bern  ^fknuft,  —  ciaeii  der  liliincii  SeiUnlcn 
■4olf  Wild  mit  nach  Grifolicoland  genommen,  ciai^n  BiiderB  hat 
Ka«h  in  Bern ,  —  einen  Knj;Iiselicn  QueckBÜberhurixant  btillli 
pti  die  BersmannR-aaitsKole  habe  ioli  Hrn.  von  Mortui  abeetrclen. 

r>m  SehrelLMt«  den  Tlicodolilhen,   Tdei-eop»,    Chrunumoler»,  cto. 
iah  täettt». 


Br  arklatt  mil  oineni  T  ifilliecn  Soitant  von  OultsaJ  «i 


aoh  Btalt  XVII. 


ton  VerSüsleruifg  eolminirle,  in  Bern  and  Kex  btobachlel 
werden,  und  Tralles  hoffte  namentlich  aus  der  »«Dilfoteiu 
der  ZMttfn  Itlr  die  Appnise  des  Sonifea-  nnd  Uoadrabdes 
arä  Mcrldiartfaden"  interessante  Resultate  m  ziehen.  Aber 
der  Himmel  hatte  es  anders  beschlossen.  ^Jb  irof  der 
jämmerlichen  Finsterniss",  sishrieb  Tralles  eidige  Tage 
spater  an  Wild,  „von  welcher  ich  nicht  einmal  die  Flnster- 
niss  habe  bemericen  können,  wie  mehr  Leate  bfer,  welche, 
wenn  nicht  die  Astronomie  sich  in  ein  $o  glaabwürdigpi 
Ansehen  gesetzt  hätte,  sie  schlechthin  wQrden  geliagoel 
haben.  Herr  Hasslcr  '^)  hatte,  nm  sie  bei  mir  za 
beobachten,  seine  Rückkunft  ans  Paris  beschleaniget,  wel- 
ches also  v^ergcbene  Reiseile  war.'*  — '  Am  8.  Mai  1801 
s6hrfcb  Tralles  an  Wild:  „Könnten  Sie  sich  noch  des  for- 
züglichen  gifographischen  Besitzes  des  Wallis  versichern, 
bevor  es  unsere  Herren  Nachbarn  an  sich  reissen  ?  Es 
wSre  so  schade,  wenn  Siö  in  Ihren  ffir  dies  Land  onter- 
nommencn  Arbeiten  gestört  würden.  Acli  wie  schade  am 
unsere  schönen  Berge  in  dieser  Gegend  f** 

Von   nicht  gewöhnlichem    practrschem   Blicke   zeugt 
Wild's 
Möffloire  sur  rrnsufissnce  des  instromens  ordinaires  dont 
se  servcnt  Ics  Ing<'nieurs  des  Mines,  et  sur  les  moyeiis 
de  les  employer  avec  plus  d'avantage  dans  les  Operations 
giometriquos,  sous  tcrre.  '^j 
Er  tadelt  in  demselben  namentlich  das  unbeschränkte  Zu- 
trauen der  Bergleute  zur  Boussole,  und  deckt  verschiedene, 
von  ihnen  nicht   beachtete  Fehlerquellen  auf  —  fo  z.  B. 


i^}  Vergl.  über  Hasslcr   mcino  Aufsaiio   in  LaoCcrbarss  Tasches- 
bttoh  aaf  1866  und  1856. 

^)  flistoire  et  Mömolres  de  la  Soei^t6  des  Sciences  physi^aes  de 
Lausanne.    Tom.  H. 


~  m  - 

(nbgcsrhcn  von  den  mit  einer  (ragen  Nadel  vcrbondcnen 

Fehlern,  dvra  dnrch  Plne  bewegliehe  Nadei  entf (eilenden 

ZeilTcr1"s(e.  der  uU  lehr  starken  tüflichen  Varlalion  etc., 

ile  er  Pbenfalli  näher  bespricht)  den  Rinfluss  des  Rlcc(rfi(li- 

werdcns  des  Deckglases  beim  Abreiben  desselben  auf  den 

8Und   der  Nadel.    ,,Si    l'ing^niear  des   mincs",   »af\   er, 

„IravHJlln  dans  des  minesIsSles,  oCi  des  eaut  de  tcmp^rs' 

t«res  dJIT^rentes,  dfgondml  de  (ous   cMii;   le    verr«   de 

u  boussolc  s'humcciera,  se  salira,  sc  convrira  de  vapenrs. 

dODl  il  n«  se  d^ÜTrern   qu'en    le    rro(lan(.     S'il  i^nore  la 

eona^qaencc  de  gc  (|U*il  fBi(,  il   observera  sa  bonssole  et 

Birqnera  un  angio  errond.  —  Apr^s   cela  je  laisse  joger 

\t  \m  conüance  qtie  m^rilenl  les  Operations  de  ces  Inge- 

levra    empiriqucs    des  mines,   que    les  Allemanda  nom- 

iCQt  tirä)  da  coirl    Non  senlemenl  ils  lövent  leurs  plSns 

r^c  U  bonssole,    mais    ils   les  dressent    mdcaniqoement 

rec  «11«.     Cependanl  un  de  ces  Messieurs  m'a  hardlment 

■mrfi  qa*il  n'avail  eu  qae  6  pooces  d'erreur  dans  la  rrn- 

>n(ra  de  dem  gal^ries  percöes  en  icrs  opposä  an  IraTcra 

'une  montagne  sur  2000  loises  de  Ifingoeur.     Si  la  choie 

Isil  «raic.ye  croiraia  iju'une  divmM  veilie  sur  Ua  sots  oontin« 

w  i«*ivrognfs  €t  sar  Uji  ntfanji.*  Es  würde  mich  za  weiirüh- 

rn,  in  Detail  lu  leigcn,  wie  Wild  durch  Geduld.  Sorgfall, 

ktilvciSG  Ersetzung  der  Roussole  durch  einen  Goniome(er, 

Ic.  die  Messungen   zu  verbessern  sacht,    in  Anwcndang 

M  Grondsalics  „qn'il  Taut  plnlA(  chercher  &  perrectionncr 

I  maat^re  d'empluyer  les   ins(rumens  connus ,    qne  dVn 

ivnler  de  noaveaux",  and  orwithne  nur  noch  folgende 

lelle:.  .rf'eus   occasion  de  levcr  le  plan  d'unc  mtne,  il  y 

dcax  ans ;  l'id^c  mu  vin(  de  faire  Icnir  dcrrii're  la  lampe 

|0l  £lai(  lobjel  sur  lequcl  je  visai)   une    graado    feuille 

t  papier  blaoc,  alia  do  ramasser  suffisamment  de  rayons 

e  lamierc  pour  m'eclaircr.     CeU   me  r^ossJI  il   bien 


I 


—    180    — 

qne  je  levai  sans  difficoii^  an  plan  aaiai  conaid^rable  mm» 
lorre  par  ce  niojen."  —  Von  ninderem  Bdaoge  ist  WiM^ 
Memoire  aar  la  maniöre  de  lever  iea  plana  ilendoa,  foK 
cartea  g^ographiqaea,  dana  Iea  paKa  h  haatea  moBtagn« 
et   ä  gorgea  ^Uroitea.**) 
Dagegen  hat  aeine  kleine    Schrift 
Baaai  tar  un  Prototype  d'nne  meanre  nniveraelle.   Sniri 
d'an  easai  snr  une  mesnre  g^n^rale  appropriie  k  L^Hal- 
vitie.    Lausanne  1801.  8.  '7)  * 
hinlängliches  Interesse,  um  etwas  einläaslicher  besprochea 
la  werden:    Bei  aller  Anerkennung,   welche  Wild  dem 
metrischen  Systeme  oder  auch  einer  vom  Seknndenpendel 
abgeleiteten  Einheit  zollt,  glaubt  er,  dass  doch  beide  für 
ein  allgemeines  Maass  noch  zu  wünschen  übrigen  lassen, 
denn,  sagt  er:    „Par  mesnre  universelle  j'enlends  celle 
qui  est  adaptöe  h  one  base  rigonrensement  d^lerminable 
aur  tonte  la  terre  habitable.**    Er  glaubt  ein  solches  nor 
in  der  Sonne  finden  zu  kennen,  über  die  er  sich  folgender- 
maassen  ausspricht:  „IIa  ö(er6vdr6  comme  Dien  sopröme 
par  toutes  las  nations  dans  leur  enfance  et  beaaconp  Tho- 
norent  comme  lel   jusqu'i  ce  joor.    Cest  Fötre   visible 
le  plus  brillant  et  le  plus  bicnfaisant  de  la  cr^ation.    La 
magnificcoce  et  raclivite  de  cet  (Buvre  Ta  fait  conrondro 
avcc  Touvrier  par  les  hommes   encore  simples   et  igno- 
rants/*  Wie  übrigens  Wild  glauben  konnte,  in  dem  Durch- 
messer der  Sonne,  ein  von  jeder  Wilikühr  freies,  und  dco 
von   ihm   selbst    gestellten   Forderungen  entsprechendes 
Prototyp  gefunden  zu  haben ,   ist  mir  beim  Lesen  seiner 
Schrift  nicht  recht  klar  geworden,    sondern   ich  stimme 


^}  Ebenfalls  Mömoires  de  Lausanne.  Vol.  II. 

^)  Ich  habe  diese  selten  gewordene  Schrift  ans  der  reichen  Samm- 
lung des  Herrn  Grossrath  Laoterbnrg  in  Bern  erhalten,  und  benotie 
diesen  Anlass,  ihm  dafür  bestens  xu  danken. 


—    181    - 

|M«  mM  PicM  ibereiB,  der  ibm  am  6.  April  1801  tchrfoli: 
Jie  «'ai  pofnl  ea  enoore  assei  de  ieoips  poor  lire  la  bro* 
chore  &wte  rellcBlioa  q«*elle  mMle.    Tai  tealeaieBl  vft 
^«e  VOM  preaici  le  diamtoe  do  aoleil  poor  protolype. 
L*id^  Be  temhle  inginiease,  mala  je  n*en  con^oia  paa 
diaiiBctencal  rapplicalioii,  et  il  ne  tenble  qae  ? oai  n'^ies 
paa  lo«l-ä-hil  aaaei  eiplidte  ior  cette  parlie ;  car  il  faQl 
loojourawiiolenB^diaire  qoelconqoe  entre  le  aoleil  eircBil; 
et  la  Batvre,  la  poiition  de  cet  inlermödialre ,  ramine  la 
pr^caire  dana  k  prototjpa  et  le  fait  retomber  dana 
riBcoaTtaieot  de  loot  lea  avtrea  et  da  prototjpe  francaia 
ea  particaUcr.'*    Dagegeo  iat  im  böcbaten  Grade  bemcr- 
kewwerth,  daaa  Wild  in  dieaer  Schrift  bereite  deo  practi* 
achee  Toracblag  macht,  io  der  Schweif  einen  Fuaa 
TOB   drei  Deiimeter   einiofübren«   den  Xürkb 
nahen  achon  beaitie,  ^)  —  und  man  kann  et  nnr  bedeu' 
em,  daaa  er  nicht  damala  achon,  wo  eine  aolche  Verüfid«'» 
Tumg  gani  basondera  leicht  zu  bewerkstelligen   gew4'»rN 
wire,  anfenommen  wnrde.    Eine  atürmiacbe  Iniwerka«'!/' 
nng  aeinea  Vorschlages  wünschte  übrigens  Wild  salbet  nl<  M, 
denn  er  aagt:  ,Je  tiens  infinemenl  ä  la  aiaspli^tir  •^iH^i^' 
tMstiqne  des  Snisses.    Ce  caractere  oation«!  a  ^t«  «i'grad4» 
par  la  r^tolntion;  ce  n'eat  pas  une  raiaou  pvvr  l'i «#•»«# 
darantage.    J^aime  an  contraire  ä  me  fi^dter,  qv  li  ^i-v<  m* 
relever  par  le  menagpmeot  de  h'-h  ^»-f !••«».,  un^t§**  •'♦H 
pas  en  reoTersant  tontcs  W  id»**^   rr*;u«'»   *'   t^/vu».  Utt 
habitodes,  qn'on  ▼   par^ieudra.    l>ai»»    i^   «»-/i»«i«   #»i"###'l 
coDune  dana  le  pfayaique  tout  ^i  U* ,  *'A  «*<>»•»  m«'  'h*  #'Hii|.i 
Ics  chalDons  ef&eulielfc  6vh  io«  •  •     y^s^*  v'    w.j.h'm  mw»*  ti- 


TOB  ykWi  n  fTiBMc  «!*•••:* .  w^.'^.rui»»'  '^"^^    '"■    *       '  •  ■■^■ 

TOB    der   nBDde««<^nMMINIi^   fM    a^   I^mM**    A'f/'/'-'/    "fr   '   ' 


—    IM    — 

carad&re  nationaL  Les  meiUTts  et  tea  p>Ma  UetMotdlt 
ai  pröa  k  la  propri6l^  et  ans  aaeieonea  babilttdea»  4d*^ 
ne  saorait  proc^dcr  k  on  chaogeopent,  toot  UidiapenaaUe 
qa*il  eM,  ^vac  Irop  de  prodeuie;  et  le  tnoiaa  ^ooafeum 
a^icarter  des  iddes  re^aea,  aera  lomieui.^. 

.  Ob  Wild  aidi  bei  den  erateji  UoleriqchoBgeB  IBr  die 
Slmplon^Slraase  ipetbätigte,  ial  a^r  Dicht,  bekannt;  aber 
fast  möchte  ich  ea  ans  folgender  Stelle  einea  Briafea  Ter* 
mulhen,  den  Pictet  am  4.  März  1801  aia  ihn  scbrieb:  «J^ii 
beaacoop  vü  ici  od  peraonnage  qai  anrait  pA  me  doaaar 
de  voa  nonvellea  en  di^lail»  aaus  qoi  a'tn  ett  biea  doaa^ 
de  garde,  et  pocur  cattse;  il  Tonlait»  je  oomprenda,  ae  part r 
des  plaroes  do  pan.  Qoanl  k  la  roate  doat  totfa  parift, 
c'eat  lui  qui  Va  ißrocie^  triveUe,  etc.  II  a  toal  vA,  loot 
fait,  tout  iDYent&  Voua  devioez  qai  c'eat.^)  —  Gette 
miftme  roate  mc  semble  d'on  maavaia  angnre  pour  le  sort 
fytar  du  pays  de  Vaad«  qai  est  malntenaat  aar  le  paasage 
et  qa'il  Taudra  par  oonsSquent  i'approprier ,  eomme  ob- 
jet  k  noire  coDTenaoce«  et  compris  dana  lea  limües 
naturelles,  —  ä  cela  pria  noas  ne  scimmea  point  con- 
qodrans ;  noas  ne  faisons  la  goerre  qoe  poar  le  bonboor 
et  le  repos  des  peuples,  elc/'  ^°)  — •  Wie  dem  übrigens  sei, 
jedenfalls  besass  Wild  einige  Einsichl  in  Ingenieararbeileo; 
ea  geht  diess  nach  dem  Urlheile  eines  Fachmannes  aas  i. 
Abhandlung 
Vorschlag  zur  Eindämmung  des  Rhodans,  und  selbst  zn 
dieses  Flusses  nachmaliger  SchifTbarmachnng,  von  sei- 
nem Ausfluss  in  den  Lemanner-See  bis  oberhalb  Brieg.  ^^) 


39)  Ich  kann  es   nicht  wohl   errathcn,   —  aber  es    gibt   noch  jel'.t 
solche  Käatse. 

^}  Bekanntlich  war  Genf  schon  im  April  1708  Frankreich  einver- 
leibt worden,  nnd  Pictet  spielte  seine  neuen  Laoilsleute  |^t. 

41)  HöpfWer,  Helvetische  H^natsehrift.  1800.  Heft  4. 


-  m  - 

;}ich  N^Tor^  Wild  stand  damals  al;  KegicranBSFoffl- 
iär  im  Wallis,  hielt  sieb  darom  für  doppelt  verpflitU- 
d«r  Noth  dieses  Landes  abzuhelfen,  und  glaubte,  da»». 
iQ  eine  Aclicngcsellschart  auf  seinen  Vorschlag  cintrcicu 
[de,  Land  und  (iescilschafi  gleich  gut  fahren  Lüonlrn. 
'as  aber  auch  das  Schicksal  meiner  Wünsche  und  Daci> 
<  Verwcndens  sein  mag",  schreibt  er,  „so  wird  mein 
Itrctiea  immerhin  unverkennbar  bleiben,  und  jeder  bii?- 
■e  WaDiscr  wird  Ticileichl,  wenn  nichts  mehr  von  mir 
ifl.  sagen:    Er  Icblc  unser  Freund." 

Ums  überhaupt  Wild  die  Nothslände  seiner  jewciligcu 
lyebung  zu  Herzen  gingen,  und  er  keine  Uühe  scbeulr, 
>n  sludircD  und  an  ihrer  Bcseiligung  zu  arhcitan,  sieht 
D  schon  ans  den  Abhandlungen  über  die  Kröpfe  oud  den 
iliniimns.  welche  er*-')  an  die  Royal  Society  undlr, 
'ea  Mitglied  er  gewurden  war,  ^')  —  noch  dcutüciier 
T  401  der  sehr  mühevollen  und  untfangr eichen  Arbeil 
Essai  sur  l'etal  de  la  populatiua  de  la  paroissQ  d'Aigle;  "J 
»on  einer  Ueugc  von  Goburls-,  Todlcn-,  clc  Tabd- 
begleitet  ist.  Ich  führe  aus  diesem  Essai,  dessen  citii- 
iliche  Behandlung  mich  zu  weil  führen  würde,  nur 
(RUdo  Stellen  an,  die  den  Geist  beiiichnen,  weliher 
demselben  wehl:  „Ajant  elö  li^uiuin  oculaire  pondJi;U 
Dombre  d'annecs,  des  miseres  uccaniunuces  par  dt' 
ries  maladies,  dans  la  paroissc  d'Aigle;  je  lu'appliquai 
!0  dücouvrir   les  causcs;    no  dosespärant  puinl,    qu'av 


■>)  PUnU  «chrirb  nm  9.  Juni  IT81  ran  rinem  ,,&sm^-  od  Itie  eaSH 
'WcB»,"  »rlrhfr  irr  ,.«">■!  9"cifl)-"  BfUscn  Wf rdcn  «oll»,  —  MD 
Mal  ItSS  von  einem  ,,Piipcroii  Cri-Iinisni-',  t»s  cricftcn  norden  «d. 
<*}  WIM  war  Ba»Fril«m  Mlt||;Kfd  drr  Aounoniiiii'hrn  ticaetlsrhaft 
>Btr9,  dar  BMarrorachoadco  fitaclUchnfltn  la  Qcaf  nd  l.wwaaa«, 
8*eitle  philotccImiqDC  In  PariN,  rie. 
**)  IHioioifca  de  LauMinne.  \'ul.  lt. 


—    184    — 

cas  de  soccte,  on  n'en  put  avec  le  tenis  dicooyrir  le  re- 

mdde Si  cet  ouvrage  est  sant  fruit  apparent  poar 

le  pröseot,  il  peat  bien  eo  porler  dans  d*aalres  lemps: 
car  comme  la  nature  des  choses  admet  le  bieo  qail  7  aonit 
k  faire,  od  pcul  esp6rer  qae  la  nature  des  esprils  Tad- 
mcUra  sons  des  circonstances  plus  favorabics.  Eo  allrn- 
dant  J*aurai  fait  un  songe  patriotique,  et  Je  aouhaite  qae 

persoDoe  n^en  fasse  de  plus  ouisible Le  veot  ra- 

masse  les  exhalaisons  putrides  des  marais  qtii  soDt  au  Nord- 
Ouest  d'Aigle  et  les  porte  ä  ce  bourg.  •  •  •  •  Cest  I  ces 
exhalaisons  putrides  qu'il  taut  attribuer  le  grand  nombre 
des  malheureuses  creatures,  vulgairemenl  nommis  CrMlns, 
qu*on  trouve  ä  Aigle.  II  y  eu  a  au  delä  de  60  dans 
ce  bourg  et  ses  döpendances;  par  cous^quent  euTiroa 
la  24""  partie  de  ses  habitauts.  Ces  Crötius  sont  non- 
seulement  la  plupart  zero  pour  la  population ;  mais  ils 
sont  une  Charge  tr£s  lourdc  pour  la  sociöt^.  C*6tait  apris 
des  recherches  nombreuses  et  r^p6(6es  que  j^avais  ^crit 
on  petit  ouvrage  ^^)  qoi  dötaille  au  long  les  causcs  da 
mauvais  air  d'Aigle.  C'^tait  apr6s  la  connaissance  de 
ces  canses  que  j'avais  proposö  de  les  dolruire;  c*est  h  6\rt\ 
de  dessöcher  le  marais  qui  les  produit.  £t  c*est  ici  que 
ma  plume,  lasse  de  son  peu  de  succ6s,  s'arrötera  pour  tou- 
jours  sur  cet  objecto' 

Noch  habe  ich  zu  erwähnen,  dass  Wild  der  natur- 
forschenden  Gesellschaft  in  Lausanne  am  2.  Juli  1787  einige 
Versuche  über  die  Eiectricitäl  an  der  Pisse-vachc  mit- 
thcilte,  zu  denen  er  durch  Tralles  analoge  Versuche  am 
Staubbach  veranlasst  worden  war,  —  ferner  am  7.  No- 
vember 1788  eine  Zeichnung  eines  „Quadrupede  pelrilie 
qui  se  trouve  dans  le  Cabinel  de  Mr.  le  Conseiller  Zieglcr 


*^)  Mir  unbekannt  geblieben. 


—  m  — 

k  Winlerloor/*  4^  ^  Eine  der  Genfer  Geft^Mctiaft  mit- 
gelheille 

Descriplion  fnnt  trombe  d*eaii  sor  le  lac  L^man. 
fott  Wiltf  am  1.  November  1793  beobacMd,   warde  ron 
Pi6t«l  ao  De  la  M«therle  gesandt.  *'*)  ^  Endlich  darf  Wild'a 
Aoftatf 

BetracMongen  über  das  Walliserland,  seinen  torlicrigeii 

Zustand,  seine  Revolution,  und  seine  zwo  Empörungen 

■ebst  ihren  Folgen  ^) 
nicht  Tergessen  werden,  obsebon  derselbe  unvollendet  ge« 
blieben  ist,  und  gerade  die  interessanten  Kapitel  über  Oeo- 
graphiadie  Btatimmungen,  Höhcnmessnngen  und  Phjrslea*» 
lisebe  Bemerkungen  fehlen,  welche  er  im  Eingange  ver^ 
sprach.^)  Ich  kann  mir  nicht  versagen,  folgende  Stelle 
anadeoaselbto aufzunehmen;  i»Die eigentliche Freygeislerey 
ist  eine  Schwfirmeroy  wie  jede  andere,  und  eine  fiel  ge^ 
rahrlichere,  die  eben  sowohl  als  jede  andere  von  der  Un-» 
wiseenheit  abstammt.  Es  ist  schwer  zu  entscheiden,  wer 
im  Grunde  der  dümmere  ist,  jener,  der  in  seiner  scbüch*- 
tero  Einfalt  die  alierunmöglichsten  Dinge  zu  glauben  iin-» 
ternimmt ,  oder  der ,  welcher  ans  närrischem  Stolze  sieh 
vornimmt,  zu  glauben,  er  glaube  an  nichts.^ 

W}ld*a  wissenschaniiche  Korrespondenz  war  sehr  aus- 
gebreitet,  und  ich  kann  nicht  umhin,  dem  bereits  aus  der- 
selben Hitgetheilten,  noch  eine  kleine  Nachlese  folgen  zu 
iMteu :  ^^ 

^  M^moires  3e  Laosanne.  Vol.  III. 

^^  Joornal  de  Pbysiqae  par  Lam^Cherie.  Vol.  I. 

«)  Höpnier,  lleWetiache  Monatschrifl.  Heft  ft  und  8. 

«)  Noch  am  81.  Mai  1801  ersieht  Höpfner  dringend  am  FortMCi* 
■n|p,  nnd  meldete,  dass  die  Karte  bereits  abgedruokt  sei;  Wild  sebeini 
abrr  nichts  mehr  eingtnandt  so  hahtn. 

SO)  Vergl.  öberdicss  Note  29. 
Bern.     Mittheil.  Not.  ond  Deccmber. 


—    186    — 

A.  Bumaby  an  Wild,,  Oreentoich^  7.  Jprä  flU: 
I  hare  had  the  hoaoor  to  receivo  yoor  letter,  signirjiaf 
10  roe  joar  iaiention  of  translaüog  my  trayels  throogh 
North  America  into  Ihe  Frencb  laiigaage,  in  case  J  nuy 
bare  qo  objectioo.  J  can  bare  no  objection,  Sir ;  bot  ralhcr 
oagbt  to  tbiok  myself  obliged  to  yoa  for  tbe  complimeBt 
you  are  paying  me,  and  for  yoar  taking  ao  considerable 
a  trooble  apon  yoarself.  ^') 

N.  Tschamer  an  Wild,  Kehrsatz,  5.  September  1778; 
Je  suis  bien  sensible  k  la  marqae  de  Votre  aoo^enir,  qae 
Voas  m'arez  donnö  en  m^enroyant  Votre  tradociion  des 
Voyages  de  Bornaby  aus  Colonies  d'Am^riqoe;  c'est  qo 
fruit  que  Voas  oBircz  au  Public  dans  sa  saison,  et  qoi  m'a 
fait  grand  plaisir.  • .  •  •  J'ai  fait  avec  Mr.  Claiss»  ^ '}  Directeor 
des  Mines  et  Forges  do  Tyrol  et  de  Baden,  on  des  Hom- 
mes  les  plus  instruits  en  Pbisiquo,  Matbimatique ,  Me- 
tallurgie et  Cbimie,  une  des  tötea  les  plus  nettes,  joinle  I 
un  des  Cceurs  les  plus  droits  que  j'ai  encore  connn,  le 
Voyage  aux  niioes  d'Oberbassli  et  aux  alpes ;  Voyage  tr& 
penible,  trös  dangereuz  möme,  mais  trös  interessant  poar 
moi. 

A.  Argand  an  Wild,  Oenf,  2.  Dezember  1778:  Volrc 
charmante  lettre  a  cimentd  pour  jamais  les  nceuds  d'amitie 
qui  m'unissent  ä  vous  cn  meltant  le  comble  ans  t^rooig- 
nages  de  celle  que  vous  daignez  m'accorder.  Croyn 
donc  eher  ami,  croyez  que  les  momens  les  plus  heareax 
de  ma  vie  seront  ceux  ou  je  croirai  ayant  contribuö  en 
quelque  chose  ä  votro  bonbeur. 

G.  de  Razoumowaky  an  Wild,  Lausanne,  25.  Dezemb, 
1783:    Dcpuis  quo  j*ai  rc^u  votre  lettre,  ma  santö  n'eUnl 


^9  Ich  kenne  diese  Uobcrsctsung  nar  aos  diesem  and  dem  folpea- 
den  Briefe. 

M)  Von  Winterüiur. 


cncore  parfailcmcnt  r6tsblie,  J'ai  fait  pour  me  remi'tlre 
|M^r«men(  un  (uur  Turl  ü  la  liälo  daus  aoe  parlie  des 
fliU  canlon«  üonl  j'ni  clc  enclianic;  la  saison  d^ja  Turl 
latie  nc  m'a  perrois  qu'un  vojagc  d'unc  Oizaine  de 
ir«  cl  ä  mon  relour  je  me  suis  inis  ä  rddigcr  et  ä  d&- 
[Wiiil'cr  |p  catios  de  mcs  observalioDs  duraul  mon  voyage 
iB  TOS  Canluns  el  Ic  VallaU,  el  j'ea  suis  veuu  i.  peu  priis 
^oul  toul  biun  r]ue  mal  apres  ud  travail  de  quelques 
ti*  dunl  jo  dois  rhoiuDiage  ä  uotrc  äoci6t6  ;  il  man- 
epourduuner  du  pris  ä  mon  Ouvragc  Ics  obscrvalioas 
c  vuus  avvi  liieo  voulu  aie  promctlre,  el  que  j'y  jn- 
rrai  si  vuus  me  lo  pcriucUei:  cd  vous  lömoignant  au- 
mtiquemcnt  loulc  ma  recotinaissancc. 
Lichtenberg  an  IVi/d,  Gotha,  G.  Dezember  1785; 
ijb  habe  sogleich  eiucn  Auszug  Dero  gecbrlheslco  Schrei- 
'^}  für  das  nätliile  Stück  des  Magazias  besorgt  in  der 
nriiseu  Uebcrzcugung,  dass  diese  Sclirifl  durch  die  Bui- 
irozu  Ew.  Uuchwohlgeboren  mir  gütigst  UofTnung 
^acbl  haben,  so  iuncrcr  Güte  sehr  merklich  gewinnen 
erde. 

Wild  aw  von  Bürn,  Bex,  19.  September  1786  .'  Grauer 
ir  ein  sehr  Hcissiger  Mann  aber  Cabinel-Systemallker 
)d  it'ia  vermeiullicher  See  des  allen  llelvclicus  ein  Ca- 
■cU-Muntlrum.  Der  Jurassus  der  die  nürdlichu  Gräme 
ieifctiens  ausmacht  i^l  an  vielen  Orten  kaum  2000'  über 
Ueercsfläclic  erhaben,  und  ich  liabe  selbst  im  abge- 
fcliffaon  Jahre  verschiedene  und  ganz  ungeheure  Muschel- 
|tihe  entdeckt,  deren  höchster  l'uukt  ganz  nahe  an  SOUU' 

t»rr  der  Muerciflächo  ist Wie  sehr  sich  der  sei. 

aer  in  diesem  Fache  geirrt,   habe   ich  ihm  bald  nach 


I 


-     188    — 

EfScheitniDg  seinis  Bachi  ^Zustand  Hei? elieM  in  der  all» 
Well*  h  Noat.  de  la  r^publiqoe  des  letlres  deutlich  be- 
wiesen    Halle  wohl  jemand  gedacht,  dasa  sich  ia 

der  Vallie  de  ferret  ganz  oben,  in  ein^m  gani  zwischet 
den  höchsten  Granit  und  Gneossgebirgen  liegenden  Tlul 
Versleinernngen  Cnden  sollten  ?  und  doch  sind  solche  da. 
Nicht  aber  in  jenem  glimmerartigen  Kalkstein,  den  ich 
rfir  beynahe  so  alt  als  Gnenss  und  Granit  halte,  sonders 
in  einer  andern  viel  neuern  Art  Auf  jenem,  oder  dock 
mit  wenigeti  Zwischenlagen,  scheint  das  dortige  sehr  mäck* 
tige  Gypsgebirg  aofialiegen,  und  nur  erst  anf  diesem  liegt 
derjenige  Kalkstein,  der  Muschelthiere  herberget.  *^) . . . . 
Dass  dieses  Alles  schnurstracks  gegen  alle  Gabinets- Well- 
erschaffangen  läuß,  ist  mh*  sehr  wohl  bekannt;  dass  aber 
die  Natur  sehr  dawider  gesündigt,  ist  wahrlich  mein  Febler 
nicht;  ich  sage  nur  was  sie  gethan,  md  nicht  was  sie 
hätte  thun  sollen.  Freilich  muss  da  eine  ganz  andere 
Entstchnng  der  Gebirge  herauskommen,  wenn  man  Tbat- 
Sachen  zum  grund  legt,  die  wir  hier,  wo  die  Natur  in  der 
alten  Well  die  grösslen  Wirkungen  zu  Tage  gebracht,  so 
häufig  finden :  Thatsachen,  die  deutlich  zeigen,  dass  zwar 
alle  uns  bekannten  Grundlagen  der  Erde  im  ruhigen  Zu- 
stand mit  der  Erdkugel  concenlrisch  gebildet  worden 
seyen;  aber  auch,  dass  gräuliche  Verheerungen  zu  sehr 
Tcrschiedenen  Zeitpunkten  mit  der  Rinde  des  Erdballs 
vorgegangen,  dass  neue  Schichten  aufgesetzt  worden; 
wieder  andre  von  unterirdischem  Ausbruch  herrührende 
Verwüstungen  erfolget,  und  endlich  daraus  alle  die  un- 
zehlbaren  Richtungen  der  Erdlagen  entstanden  seyen,  die 
Wir  jetzt  mit  Erstaunen  und  Bewunderung  ansehen.  — 
Stellt  man  sich  die  Bildung  der  sichtbaren  Oberfläche  der 


^0  Vergl.  Stttdcrs  Bericht  Qber  Wild's  Essai. 


—    169    - 

[r^e  ans  diotcm  Geiichtspaokt  vor,  so  müssoti  nach  mci> 
in  Eiflsicbicn  alle  ionsljgen  Scliwicrigkciten  wcgrallcn; 
Ibtl  dio  Erzeugung  von  Erzeu  kommt,  mir  wenigslens, 
»Urb  Tor. 

Wilä  an  Ferber,  Bex,  2.  September  1788:  Ich  war 
ll  der  biatern  und  hühcrn  Spitze  des  Dpnt  Av  Mordes. 
^  hatte  meiacn  Thcodutillicn    und    gross  Teicscop  mil. 

B.  In  der  UDlcrn  Welt  war  es  sehr  neblichl.  ubschon 
die  2'/i  Stunden,  welche  ich  anf  dem  Gipfel  zubrnchte, 
ll  immer  Sonneoscbein  hallo.  .  . .  Vegetation  ist  auf 
fta  Gipfel  der  Dent  de  Mordes  nicht  die  geringste  mehr 
linden,  and  selbst  lange  zuvor  man  denselben  erreicht ; 
llvia  etwa  (000 — 1500'  tiefer,  sind  viele  seltene  Pllimzen. 
g. .  .  Auf  der  Montagne  d'Ilerbignon,  wo  ich  Steine  xu 
pAOplküsscn  und  Federbett  hatte,  bricht  ein  Schiefer,  der 

FOanz (-nabdrücke  enthalt Ich  sehe   wohl  ein,    dass 

1^  früh  oder  »piit  werde  gezwangen  werden,  den  ganzen 
^Minnienhang  meiner  geologischen  ßegriffcn  viel  um- 
täodlicher  aascinander  zu  setzen,  und  verschiedene  Er- 

iDterungen  zu  geben,  die  unentbehrlich  sind Ich 

Mcrdi!  kuoflige  Woche  eine  geologiscbo  Ausfahrt  nach 
In,  Bcroard,  Vallce  de  Ferres,  etc.  thun,  und  wo  möglieh 
grell  dio  Savoyscbe  Salzwerkc  zurückkommen.  . . , 
IfiDc  Ou<'"<!  hält  gegenwärtig  9'/]  Maas  a  18/^  pet.,  und 
^1  ein  paar  Tagen  habo  ich  etwas  weniger  Salzwasser 
■  der  Galerie  Itechercho  zwischen  den  Grionnes  ä  V/.  pct 
fftDivr  eine  gute   Anzeige  I  ein  Glückauf  I 

A,  von  Ilaller  an  Wild,  Bern,  27.  ^fai  1192:  Dip 
{jiconoiniichc  Gcsellschafl  schätzt  sich  glücklich  in  lhn«n 
tio  Mitfflicd  zu  besitzen,  dessen  physische  und  mathematische 
Kenntnisse  dem  Publiko  und  dem  Vatertande  bereits  rühm- 
Ich  bekannt  geworden,  und  schmeichelt  sich,  das»,  wenn 
cboD  ihre  Entfcrnaug    von  der  Hauptstadt  Ihnen  aichl 


J 


-    190    — 

erlauben  sollte,  die  Vcrsanimlangcn  der  Gesellscbafl  or- 
dentlich zu  besuchen,  Sie  dennoch  dieselbe  von  Zeit  n 
Zeit  mit  Beobachtungen  oder  Abhandlangen  bereichern, 
und  dadurch  zu  Unterhaltung  der  nun  frisch  anflebendea 
Thitigkeit  der  Gesellschaft  beizutragen  belieben  werden.  ^^ 

ö.  Ebel  an  Wild,  Frankfurt,  16.  März  1794:  Ihre 
gütige  und  weitläufige  Antwort  hat  mir  grosse  Freude 
gegeben,  und  ich  habe  Ursach  Ihnen  dafür  in  jeder  Rück- 
sicht den  lebhaftesten  Dank  zu  sagen.  Es  ist  mir  unendlich 
viel  werlh,  dass  meine  Anleitung  Ihren  Beifall  erhalteo 
hat,  und  wenn  sie  in  der  Folge  vollständiger  und  voll- 
kommener wird,  so  wird  diess  Ihr  Verdienst  sein;  denn 
Sie  machon  mich  auf  vieles  aufmerksam,  was  den  Reisen- 
den sicher  sehr  angenehm  sein  würde  bei  allen  Artikeln 
zu  finden,  —  geben  mir  Anleitung  auf  welche  Art  ich  die 
Erkundigungen  einziehen  könnte,  und  sind  so  gütig  Ihren 
Beitrag  dazu  mir  anzubiethen.  Wenn  ich  so  glücklich 
wäre  an  mehreren  Orten  der  Schweiz  so  freundschafllich 
gesinnte  Männer  wie  Sie  zu  finden,  die  mich  durch  ihre 
Kenntnisse  unterstützten,  und  mich  in  den  Stand  setzten, 
alles  was  an  jedem  Ort  aus  dem  Pflanzen-  und  Thierreich, 
aus  der  Geologie  und  Mineralogie  merkwürdig  ist,  die 
Höhen  übcr's  Meer  und  die  astronomische  Lage  der  Ort- 
schaften zu  liefern,  so  würde  diese  Anleitung  ausseror- 
dentlich an  Vollständigkeit  und  Nützlichkeit  gewinnen* 
Das  Ueble  dabei  ist  nur  dicss,  dass  ich  durch  meine  jetzige 
Lage  beinahe  ausser  Stand  bin,  dafür  etwas  anders  zu 
thnn,  als  das,  was  darüber  in  einigen  Schriften  vorkömml, 
zusammenzutragen.    Ich  muss   daher  eigentlich  alles  von 


^)  Laat  dem  Protokoll  der  öcon.  Gos.  erhielt  8ie  wirklich  W>i 
von  Wild  eine  Mittheilang  über  ein  von  ihm  beobachtetes  Phänomen 
—  vielleicht  ober  die  schon  erwähnte  Wasserhose. 


—  l»f  - 

T  Oütc    kconiDissTolIer    Schweizer    erwarlüD.     Was  an 
ir  liegt,  BO  werde  ich  dam  a'les  (Iiun,  was  ich  kann. 

J.  Itämer  an  H'tld,  Zürich,  14.  April  17^:  Ich 
irhaie  mir  die  Freiheit  Ihnen  den  L'cbcrbringer  d.  g.  B., 
ra  Schleicher  aus  Hessen,  riitcn  sehr  gcsi-liicltlcn  unri 
Irissigen  llolanilier,  aufs  holüchste  zu  emprelen.  Dieser 
linn  anlernimml  einzig  aus  l.icbe  zur  Naiurgeschichle, 
Vrtäglich  zur  Rolanik,  eine  [(eise  ins  Wallis,  wo  er  sich 
leo  gtnzen  Frühling  und  Sommer  aurzuhatlcn  gedenki. 
ii  i»t  Gin  Glück  für  die  Wissenschafl,  wenn  Männer  von 
»Irhou  Kenntnissen  uud  Fähigkeiten  den  Gefahren  und 
lähscligkeilcn  solcher  Reisen  Trutz  bieten,  and  man  darr 
Ich  von  solchen  mil  Hecht  sehr  grosse  Aufklärungen  und 
Erweiterungen  der  vaterlündischen  Nalurgeschichtc  ver- 
brechen. Sie  sind  daher  aller  möglichen  Untcrstiilznng 
nd  AafiDunlerung  werlh,  und  ich  weiss,  dass.  kennten 
ie  ihn,  selbige  meinem  Freund  auch  ohne  meine  Bitte, 
loo  Ihnen  wäre  gewahrt  worden. 

Mamjourit  ^^)  an  Wild,  Parii,  30.  T/iermtdor  an  AY  : 
}Danl  aa  Irail6  sur  Ie  Valais,  celte  isle  dans  [es  mon- 
bgnes  n'est  pas  connüc-  Malgr6  tont  de  gens  qui  onl 
krll  drpuis  20  ans  sur  la  Suisse,  Vallis  pcnnina  est  aus«! 
iconnuc  quo  Ic  Grönland  et  Ie  Kam&kalka :  vous  rcndrcz 
In  vrai  service  aux  sciences  aui  arls.  a  la  liltdralurc.  "] 
LesCC.  Cuvicr,  Lac^p^dc  et  Fourcroy  ont  eilr^mc- 
Mend  applandi  k  votre  desscin  d'cxamincr  au  microtcopo 
blatte    ics    organes  do   la  gtm^ralion    des  plantcs.    ...  * 

»)  IT96  t^rancöaiBclier  CoiDmlaHÜr  im  Wallis. 

)=)  In  riaciq  apaLern  BricTo  beicugl  Mangnnril  LuDI,  srin«  Misaioii 
WUli*  auf  ■liolivhc  WgJBe  >a  btaclirciliiMi.  nie  er  nein»  „MlfMon 
rAncaae"  beaehrieben  hthe.  und  wünAolit  V\'i1il  und  Marit)i  au  Mit- 
rteitcrn.  Vicltciciil  d»M  in  «incm  Bin^Th»  »»t  diaa«  WAaache  der 
\ai  nir  daa  obsD  ceqcldcic  AbbreohvB  v^B  WUd'4  A^Fh»  Ikcr  das 
JBb  in  eaolicn  IK. 


I 
1 


—    193    — 

L'dcole  polytechnique  est  une  £coIe  de  1^  degr6  oa  dci 
prorcsseurs  dislingoös  ensoigDcnt  ce  qui  est  nöccsiaire 
poar  devenir  ingdniear  mililaire»  hydrauliquc  el  g^ographe; 
on  }  fürme  Ics  archilcctes  civils,  Ics  inginiears  des  ponls 
G(  chaussccs,  des  miQcs,  etc.  II  y  a  500  jcunes  gens,  qii 
aprös  öxamcD  pr^alable  sur  les  Clemens,  y  sont  entretc- 
nus  3  ans  aox  frais  de  la  R^publique  et  de  la  sortenl  par 
concours.  II  y  c n  a  de  places^  dans  les  corps  de  g^nie,  etc. 
La  SociSU  philotechniqus  signifie  ^jamie  des  arts^,  el  a 
commo  vous  savez  ane  toute  autro  coostitotion 

Vor  der  Revolution  von  1798  gingen  die  höchsten 
Wünsche  eines  jungen  Berners  dahin,  i^Mitglicd  des  Hohen 
Standcs^^  zu  virerden,  —  so  auch  bei  Wild«  der  schon  1775 
günstige  Aussichten  hatte,  in  den  grossen  Rath  gewählt  in 
vrerden,  dann  aber  um  Familienslreitigkeitcn  auszuweichen, 
unter  der  Bedingung  »cedirte^S  dass  ihn  hei  der  nächstra 
Promolion  die  gcsammle  Familie  Wild  empfehle.  Dicsi 
geschah  aber  nicht  oder  hatte  keine  Folge,  —  kurz  Wild 
wurde  mehrmals,  und  wie  es  scheint  zuletzt  noch  1795, 
gegenüber  Jüngern,  und  wie  er  mit  Recht  glauben  konnte, 
weniger  um  den  Staat  verdienten  Männern  übergangen. 
Diess  stimmte  den  lebhaften  und  etwas  ehrgeizigen  Mann 
bitter,  und  scheint  (neben  muthmasslichcr  Befreundung 
mit  mehrern  Führern,  die,  den  Grund  von  Wild's  Unmulh 
kennend,  ein  leichtes  Spiel  hatten,  ihn  noch  mehr  aufzu- 
reizen) ein  Hauptgrund  gewesen  zu  sein ,  warum  er  sich 
bei  Erhebnng  des  Waadtlandcs  mit  in  den  revolutionären 
Strudel  hineinreisscn  Hess,  so  dass  ihm  Fielet  am  16.  Febr. 
1798  schrieb:  »II  mc  semblc  quelanc6  dans  la  r^volution 
par  une  sorte  d'explosion  volcanique,  vous  d^crivez  en- 
coro  la  parabole,  et  qu'il  est  difticile  de  voir  le  but  qae 
vous  atteindrez.  Vous  aurez  oublic  Taiiomo  philosophi- 
que  qux>d potest  fieri per  pauciora  non  debetßeri  per  plura, 


—    193    — 

je  crains  on  peu  pour  vous  le  rdsaUat  de  la  fable  da 
«val  et  de  rbomme.  ^')  Enfin  loat  est  encore  dans  la 
»nleiile  k  Fencrc  et  on  nc  peal,  ea  quelque  lorle,  rai- 
oner  aar  lea  fulurs  contiogens.  Tachcz  sealemeDt  de 
ire  en  aortc  qoe  lea  saign^es  ne  aoycnt  qa'ä  la  boarse» 
l  tool  ira  au  moios  mal  possible.^  Dass  Wild  das  Ge- 
xhi  in  der  OrmonU  mitmachte«  scheint  Thatsache  za 
ein,^*]  —  dass  er  aber  sich  durch  Lcidenschafllichkeii 
0  weil  hinrcissen  liess  * ')  »in  gedruckten ,  mit  seinem 
iamen  unterzeichneten  Flugblättern «  die  im  Rerniscben 
leer  verbreitet  wurden»  die  Soldaten  zur  Empörung  ge- 
;eR  ihre  Regierung  ond  ihre  OrOzicre^  aufzururen,  dass 
lamenllich  eine  solche  Verbreitung  mit  seinem  Wissen 
lad  Willen  geschah,  kann  ich  nicht  glauben;  *']  denn  Wild 
rar  kein  Jakobiner,  sondern  ein  wahrhaft  patriotischer« 
eio  Vaterland  herzlich  liebender  Mann,  —  dafür  zeugen 
eine  Handlungen  und  Aussprüche  vor  und  nach  jenen 
loglücklichen  Tagen  des  Umsturzes  der  alten  Eidgenos« 
easchafl,  dafür  zeugt  namentlich  auch  sein  Benehmen 
;eg6n  die  armen  Walliser,  bei  denen  er  gegen  seinen 
»Villen  von  Ende  1799  bis  zur  gezwungenen  Uebergabe 
10  Frankreich  als  helvetischer  Commissär  zu  bleiben  hatte. 
Zum  Schlüsse  noch  einige  Worte  über  Wild's  Per- 
ÖQJichkeit  and  seine  häuslichen  Verhältnisse  nach  den 
*litUieilungen  des  ehrwürdigen  Dekan  Fasnacht:  i»Herr 
^'ild  war  lang^,  schrieb  er  mir,  ^ihatte  eine  interessante 


tt)  WM^s  4e  l#a  PonUiae  IV.  13.     Der  dchlsM  bciiist: 
,yO«el  %w  Mit  le  pUisir  ^oe  ea«««  la  veiii^eaiice , 
,,G*«8t  Taeheter  tro^  ober  qae  l'aoheUr  rf'a«  Men 
„Sans  ^9\  les  antres  ■•  soat  rien.^* 

^)  Vera I.  den  Brief  mm  Charpealior.     Aaeh  Bchaler  V.  280. 

*)  Lvti,  Neerolof  denkwfirdifer  Bohweiaer.    Aaran  1811.  a 

.  «0  Aiflk  im  Schiüer's  aad  Millcr'a  SthweiMriaachicbtea  baW  kdk 
^e  Andeiftaag  daffir  aafaadca. 


—  1%  — 

Verseicliui»(»  der  IMLKicIleder  der  Bemci 
rlsehen  JValiirrorseh.  fiesellHehaft. 


Herr  C.  B  rann  er,  Sobo,  Präsideat. 
I)     L.  Fischer,  SecrcUir  seit  1854. 
^     Cbristcner,  Bibliolhekardcr  Schweiz.NaL 

Gesellscb.   seit    1847,   und   CorrespoDdeol 

derselben  seit  1849. 
)»    L.  Scbläfli,  Unter-Biblio(hekar  seit  1853. 


Note.     Die    mit  *  bezeichneten    Mitglieder   haben    die   Gesellschafl  in 
Laufe  des  Jahres  1856  durch  Mittheilungen  erfreut« 


Herr  Aoker,  M.,  Proressor  der  Tbierarzneikande  (1832) 

))  A  n  I  c  n  e  n  ,  Lehrer  an  der  Mädchenschale    .  (1849) 

»  Beck,  Eduard (1853) 

y^  Beetz,  Dr.  and  Professor  der  Physik      .    .  (1856) 

)>  Biedermann,  Lehrer  an  der  Kantonsscbnie  (1856) 

D  ßrändli,  Lehrer  der  Mathematik  in  Bargdorf  (1846) 

))  Bron,  Notar  zu  Corban (1853) 

D  Brügger,  Lehrer  . (1848) 

*  ))  Brunn  er,  Im   Dr.  and  Professor  der  Chemie  (1819) 

*  yi  Branner,  IL,  Dr.  a.  Director  d.  Telegraphen  (1846) 

))  Bürki,  (irossrath (1856) 

))  Christen  er,  Lehrer  an  der  Industrieschnlc  (1846) 

))  Gramer,  Gottl.,  Arzt  in  Leuzingen     •     .    .  (1854) 

))  Güster,  Dr.,  gew.  eidgenöss.  Münzwardein  «  (1850) 

»  Demme,  Dr.  und  Professor  der  Medicin     .  (1844) 

»  Denzier,  Heinr.,  Ingenieur (1854) 

^  Dill,  Lehrer  an  der  Industrieschule    .    •    •  (1853^ 


Berr  Dorand»  Jos.,  Prof  d.  Malhem«  fn  Prsntrat  (tSSS) 

Dorheim,  iDgeni^tir (1860) 

T.  ErUcb,  Med.  Dr (1846) 

Fay,  Nordamerikanischcr  Gesandter     .    .    »  (1854) 
T. Fellenberg,   Dr.,  gew.  Prof.  der  Chemie  (1835) 

V.  Fellenberg,  With (1851) 

Fetacberfn,  W.,  Lehrer  am  Progymnasium  (1850) 

Finkbeiiner,  Dr.  Med »  (1856) 

f.  Fischer-Oosler,  Karl (1826) 

Fischer,  L.,  Dr.,  Docent  der  Botanik    .    .  (1852) 

Fischer,  Ingeoieur (18^5) 

Flockiger,  Dr.,  Apolh.  in  Borgdorf  %    .    .  (1853j 

Frey,  Bundesralh (1849) 

FroU,  E.,  Ingeniear (1850) 

Füri,  Lehrer (1848) 

Forrer,  Dr.,  Bundesralh (1856) 

Gerber,  Prof.  der  Thierairaeikunde  .    .    .  (1831) 

Gi holet,  Victor,  in  NeuenstadI (1844) 

Glaser,  Gutsbesitzer ,    .(1853) 

Gröpin,  Med.  Dr.  in  Delsherg (1853) 

Halter,  Fried.,  Med.  Dr (1827) 

Hahn,  Dr.,  Docent  der  englischen  Sprache  (1851) 
Uamberger,  loh.,  Lehrer  an  der  Realschule  (1845) 
Heoci,  Fr.  Ingenieur  des  minea  ....  (1851) 
Hermann,  Dr.  und  Professor  der  Madicia  (18^2) 
Hidber,  Lehrer  an  der  IndaUrieschnle  .  .  (1853) 
Hipp,  Vorsteher  der  Telegraphenwerkstätte  (1852) 

Jonqiere,  Med.  Dr (1853) 

Kaufmann,  Lehrer  an  der  Kantonsschule  (1856) 
Kernen,  Rud.,  von  Höchsletten  .  .  .  .(1853) 
Kinkelin,  Lehrer  der  Mathemalik  •  .  »  •  (1856) 
Koeb,  loh.,  Lehrer  d.  Math,  an  d  Realschule  (1863) 
König,  Med.  DK (1855) 


•—    198    — 

* 

Herr  Krieger«  K.,  Med.  Dr.  . (1841) 

n     Ruho,  Fr.,  Heirer  in  Rüschcgg  •    «    •    .    •  (1841) 
p     Kupfer,  Lehrer  d.  Physik  in  llüochenbochsee  (1848) 

1^     Kupfer,  Fr,  Med.  Dr.  . (1853) 

9     La  DZ,  Med.  Dr.  in  Biel  , (1846) 

n     LaQlerburg,  R.,  Ingeoicor (1851) 

p     Laulerburg,  GollL,  Arzl  in  Kirchdorf.    .  (1853) 

p     Leoch,  Augosl,  Apolhekcr (1845) 

9     Lindl,  R.,  Apotheker     ........  (1849) 

»     Lindl,  Wilhelm,  Med.  Dr. (1854) 

y     LuU,  F.  B„  Med.  Dr. (1S16) 

y,     Manuel,  Rudolf, (1846) 

9     Maron,  Lehrer  in  Erlach (1848) 

»     May,  vonRued (1849) 

»     May,  Heinr (I8i6) 

0     Mayer,  L.  R.,  Negotiant  in  Bnrgdorf      .    .  (1842) 
n     V.  Morlol,  Adolf,  gew.  Prof.  in  Lausanne  •  (1851) 

1^     V.  Morlot-Kcrn (1855) 

j,     Müller,  Genie-Oberst (1839) 

i>     Müller,  Apotheker (1844) 

9     Mül  1  e  r,  J.,  Lehrer  der  Math,  an  d.  Realschule  (1847) 
y)     Neuhaus,  Carl,  Med.  Dr.  in  Biel    ....  (I85i) 

*  n     Olth,  Gust.,  gew.  Hauptmann (1853) 

^  p     Perty,  Dr.  und  Prof.  der  Naturwissenschaften  (1848) 
D     Quiquerez,  A.,  Ingenieur  k  Del6mont  .    .  (1853) 
Ramsler,  Director  der  Elementarschule    .  (1848) 

V.  Rappard,  Gutsbesitzer (1853) 

Ries,  L«,  Ingenieur (1849) 

Ries,  gew.  Prof.  in  CalcuUa (1856) 

Rütimeier,  L.,  Dr.  und  Prof.  in  Basel  .    .  (1853) 


D 


♦  p     Schiff,  Dr.,  Prof.  der  vergL  Anatomie    .    .(1856) 

yf     Schild,  Dr.,  Lehrer  an  der  Kantonsschule  .  (1856) 

^  p     Scbläfli,  Professor  der  Mathematik  •    .    •  (1846) 


—    199    — 


le 


r  SchDeider,  Med.  Dr.,  gew.  Regierongsrath  (1845) 

Schumacher»  Zahnarzt     •    •. (18i9) 

Sbattleworth,  K.  Esqr (1835) 

Sidl  er,  Dr.,  Lehrer  d.Math.  ao  d.  KanL-Schole  (1856) 
Sioner,  Artillerie-Obersl    ......    .(1818) 

Stab  eil.  Fr«,  Lehrer  am  Waisephause    •    •  (1853) 
Stein  egger,  Lehrer  in  Langcnlhal    .    .    .  (1851) 

Stern,  Apolheher  in  Biel ()8U) 

Stierlin.  Roh.,  Lehrer  an  der  Mädchenschale  (1855) 

Stucki,  Postsecretär (1854) 

Studer,  Dr.  n.  Pror.  d.  Naturwissenschaften  (1819) 

St u der.  Beruh.,  Apotheker (1841} 

Studer,  Gottl.,  Regicrungsstatthalter       .    .  (1850) 

Tenuer,  Dr.,  Apotheker (1856) 

Trog,  Vater,  Apotheker  in  Thun   ....  (1844) 

y.  Tscharn  er,  Beat,  Med.  I>r (1851) 

Valentin,  Dr.  und  Prof.  der  Medicin    .    .  (1837) 

Vogt,  Ad,  Dr.  Med (1856) 

T.  Wattenwyl,  Friedrich,  vom  Murifcld    .  (1835) 

V.  Wattcnwyl-Fischer (1848) 

Wild,  Karl,  Med.  l)r (1828) 

Wolf,  R.,  Dr.  und  Professor  in  Zürich  .  .  (1839) 
Wurstemberger,  Artillerie-Oberst  .  .  (1852) 
Wydl^r,  H.,  gew.  Professor  der  Botanik  .  (1850) 
Zündel,  gew*  Professor  in  Lausanne  .  .  (1850) 
Zwicki,  Lehrer  an  der  Kantonsschule    .    .  (1856) 


Herr  Boni,  Ami,  Med.  Dr.,  aus  ßurgdorf,  in  Wien  (1827) 
]»  Booterweck,  Dr.,  und  Director  in  Elberfeld  (1844) 
n    Gin  gl ns,  Dr.  Phil.,  im  Waadllande 


.     .     .  (1823) 
Grüner,  E.,  Ingön.  des  mines  in  Frankreich  (1835) 


Herr  Oy gas,  Rad •    «    •    4    »    *    •  (tSSQ 

0  Mayer,  Dr.  und  Prof.  der  Anatomie  in  Bonn  (1815) 

^  Meisanor,  K  L.,  Prof.  der  Botanik  in  Baael  (1887) 

9  Mieteber,  Prof.  der  Hedicin  in  Basel      •  (1844) 

^  H  o  h  I ,  Dr  und  Prof.  der  Botanik  in  Tübingm  (18i3) 

D  M  o  Q  8  8  o  n ,  A.,  Dr.  u.  Prof.  d.  Physik  in  Zörieh  (1839) 

,)  Schi  uz,  Rad.  Dr.  und  Prof.  in  Ztirieh     .    .  (1802) 

y>  Seringe,  Direcleur  du  jardin  bot.  k  Lyon  (1815) 

9^  Theile,  gew.  Professor  der  Hedicin     .    .  (1834) 

V 


i 

i 


Jahrgang  1846  (Nr.  57^86),  zu  H.  2. 

—  1850  (Nr.  167—194),  zu  fl.  1.  52. 

—  185!  (Nr.  195-223),  zu  fl.  1.  56. 

—  1852  (Nr.  224—264),  zu  fl.  2.  44. 

—  1853  (Nr.  265-309),  zu  fl.  2.  56. 

—  1854  (Nr.  310-330),  zu  fl.   !.  24. 

—  1855  (Nr.  331—359),  zu  fl.  !.  56 

—  1856  (Nr.  360—884),  zu  fl.  1.  40. 

nie  Jahrgänge  1843—1845  und  1847—184:9  siDd  ver- 
griffen. Die  obigen  acht  Jahrgänge  zusammen  üind  zi 
dem  ermäsfiigten  Preise  i^on  fl.  12.  erhtflllich. 


Ursckctdci  CestlNrlifi 


i»iun  Wi  Onbor  BD<I  t9nlU|i.) 
r'*fhan  UuebUrucLvr«!  (U  t«  tl>< 
1857. 


Mlttheilongen 


der 


itnrforscbenden  Gesellschaft 


in  Bern 


«OB  dem  Jahre  1857. 


Nr*  S8S  —  4*T. 


Bern« 

(Ii  ComniMion  bei  Hober  ond  Gomp.) 
Dnok  der  Hai  1er 'sehen  Boehdrtekerei  (b.  rt. 

1857. 


Inhalt 


Seite 
BeeiXj  AVer  die  elektromai^etisehe  WirkaDS  voUa'eoher  Strome 

Tereehiedener  Qoellen 113 

Brumner^  iber  Dentellonip  and  Eif^niiohafteB  des  MeDgans  78 
*-         Chemieehe  MittheilonipeD : 

1.  PrAfoiif  der  Miloh 120 

2.  VerfSüiren  die  fetten  Oele  la  entfirben  ISA 

3.  Neuere  Beobaehtansen  über  die  Derstellons  des 
Manfaoa 136 

9.  FeOtnberg^  ehemieehe  Uoterenohniif  der  Lenker  Sehwefel- 

wMter 43 

—  —  Proben  naf  Silber  eines  Gesteines  von  Pannmn  .  37 
~            —       Proben  anf  Silber  nnd  Gold  eines  Brsos  aas  den 

Foarassathal 33 

—  —  ^oalitative  Analysen  von  antiken  Bronaen  .  108 
FHekigery  Bemerknngen  and  Versnohe  über  Osonometrie  .  17 
Hipp^  Aber  eine  nene  Anwendunfp  der  Blektrieitat  ...  33 
EhUMHy  die  Fandanentalfpleiehnngen  der  Fnnktion  r  CO  ^ 
Koek^    meteorolopsehe  Beobaehtunfpen  in  Bern,  Bnrfdorf  nnd 

Sannen  im  Sommer  nnd  Herbst  1858       ....  83 

—      mtleorologisehe  Beobaohtanfr^n  im  Winter  and  FHU^nbr  1867  141 

Oukj  iber  die  Pilsf^nnf  Nyetalis 133 

Seldfj  iber  dBe  Fnnetion  der  hintern  Strinf^  des  Riekenmarkn  11 
Scfcmi ,  ibeir  das  Polar  Planimeter  von  Prof.  Amsler  in  Sehalf- 

hansen 163 

Trog^  dritter  Naehtrac  n  dem  in  Nr.  16—23  der  Hittheilanfen 

enthaltenen  Yemeiehnisse  sehweiierisoher  Sehwamme  23 
Woif^   Anssnf  ans  dem  Chronieon  Bemenai  Abraham!  Mnsenli 

ab  Anno  1681  ad  Annnm  1687 107 

V«neiehBlia  der  filr  die  Bibliothek  der  Sohweiierisehen  Natnr- 

foraebenden  Gesellsohaft  eingegangenen  Geschenke  S.  14, 24, 47,  70, 

36,  112,  177 

VtrMiehaiss  der  Mitglieder  der  Gesellschaft       ....  180 


IVr.  SftA  und  8S6. 


Irrmaun  HJnkeliu,  die  Fiindaniental« 
glelchunscn  der  Function  r  (x'). 

CVorsetragen  den  13.  Dec.   1856.) 
I. 


Die  Euler'sche  Integralfunction 

r(x)  =  /e-'t»-idt 


md  ihre  Eigenschaften  hat  schon  seit  Langem  die  Geo- 
oeter  beschäftigt.  Nach  Eulcr  bat  sich  besonders  Le- 
geadre  derselben  angenommen  und  den  unten  folgendeo 
Lehrsatz  zncrst  auf  dem  Wege  der  Induction  entdeck^ 
ohne  dafUr  einen  analytischen  Beweis  zu  geben.  Einen 
wichen  hat  nun  Dirichlct  aufgestellt,  abgeleitet  aus  den 
Eigenthümliclikeiten  der  dieselben  erzeugenden  Integrale- 
lueh  bat  Kummer  denselben  auf  eigentbUmlicbe  Weise 
"ermittelst  der  Founer'schen  Eeihe  bewiesen.  Denselben 
^dankcngang  wie  Kummer  verfolgte  ich  in  einer  Ab- 
handlung im  23.  TheU  des  Grunert'schen  Archivs,  wo 
•h  ähnliche  Relationen  flir  eine  ganze  Klasse  von  Func- 
ionen  herleitete.  Von  der  Ueberzeugung  ausgehend, 
«SS  die  genannte  Function  nicht  sowohl  den  unent- 
rickelbaren  Integralen ,  als  den  analytischen  Fimctioneu 
«gehört,  versachte  ich  nun  die  entsprecbendeu  Gnind- 
fitze  festzustellen.  Folgendes  ist  daa  EeBultnt  diese» 
"^ersnches. 

n. 

Wenn  die  Aufgabe  gestellt  ist,  eine  Function  «o  (x)  «i, 
iden  von  der  Eigenschaft,  dass 
■•ra.  Uiuhoil    Fsbraar  1857. 


—    2    — 

^(x+t)  =  xy(x),  ^  1) 
80  kann  dieselbe  auf  unendlich  viele  Tencluede&e  Arlii 
gelöst  werden.  Unter  allen  diesen  Lösiingen  gibt  ei 
aber  eine,  die  ich  die  „einfache^  nenne,  weil  sie  den 
einfachsten  analytischen  Ausdruck  besitzt.  Es  ist  dien 
diejenige,  die  man  erhält,  wenn  man  vorerst  x  eine 
ganze  Zahl  vorstellen  und  hernach  den  gefundenen  am- 
Ijtischen  Ausdruck  auch  für  beliebige  Werihe  von  x 
gelten  lässt 

Um  im  vorliegenden  Fall  die  einfache  Lösung  n 
finden,  lasse  man  in  1)  x  allmälig  die  Werihe  x,  x— i 

X  —  2, 2,1  annehmen ,  mnltipliBiro  cKe  esMeliefr 

d^n  Gleichungen  mit  einander  tmd  neluBe*  aoch  der  Ein* 
fachheit  wegen 

<p(l)  =  l  2) 

an,  so  erhält  man 

^(x+1)  =  1.2.3....X  8) 

Dieser  Ausdruck  lässt  sich  aber  nicht  auf  beliebige 
Werthe  von  x  ausdehnen,  und  es  kann  in  der  That 
durch  ein  umgekehrtes  Verfahren  noch  ein  anderer  ge- 
funden werden. 

Aus  1)  ist  nämlich 

X 

Ertheilt  man  nun  hier  dem  x  nach  und  nach  die 
Werthe  x,  x+1,  x+2,  ...x+k— 1,  wo  k  eine  unend* 
lieh  wachsende  Zahl  bedeutet^  so  kommt 

^  r^^ y  (x+k) 

^^^  ~  x.(x+l)(x+2)....Cx+k— 1) 

oder,  da  wegen  3) 

g,  (x+k)  =  1.2.3. . . .  k.(k+l)  (k+2). . . .  (k+x— 1) 


^    3    — 

ad  sich  in  dem  Product  rechterhand  die  Folge  (k+1) 
42)....  (k+x — 1)  als  aas  einer  endlichen  Zahl  Factoren 
»tehend  und  somit  gleich  k""^    herausstellt,  so  ist 

.  V 1,2.3.,. k.k^-^      4) 

^^^^  ~  x(x+13(x+2)....(x+k— 1) 

Lässt  nian  in  diesem  Ausdruck  x  eine  beliebige 
lU  bedeuten,  so  hat  man  die  einfache  Lösung  der 
[eichung  1),  welche  für  ganze  positive  x  mit  3)  iden- 
ch  ist  Die  Convergenz  desselben  gegen  eine  he- 
mmte Grenze  lässt  sich  fUr  alle  reellen  endlichen 
erthe  von  x,  die  negativen  ganzen  ausgenommen,  un- 
bwer  nachweisen.  Für  ganze  positive  folgt  die  Con- 
rgenz  aus  der  Art  der  Herleitung,  fUr  ganze  negative 

rd    die  Convergenz  von    — j-r      abhängen    von    der 

mvergenz  eines  Ausdruckes  von  der  Form 

>  OD  ^  m  ^  X  ist.  Dieser  ist  aber  nach  den  Begeln 
!r  Differenzialrechnung  gleich 

^  Q  -  n  0  -  # 


(ir* 


Für  ganze  x  wird  der  Nenner  hier  zuletzt  gleich  od  , 

Bo  dieser  Ausdruck  =  0.    Da  nun  — r-t    eine  conti- 

(p  (x) 

lirliche  Function  und  fUr  ganze  positive  oder  negative 
"^erthe  von  x  endlich  ist,  so  wird  sie  es  auch  für  ge- 
rochene sein,  wodurch  die  Bichtigkeit  obiger  Behauptung 
jrgethan  istr 


—    4    — 


m. 

Es  ist  also  ftlr  alle  reellen  x 

t  1.2.3...k.k«-» 


und 


1 


x(x+1)(x+2)....(x+k  — 1) 

\*^»ö  •  •  •  •  K.K 


<r  (1— x)       (1— x)  (2— x)  (3— x). . . .  (k— X) 

Multiplizirt    man    die   Ausdrücke    recbterhand  mit 
einander^  so  ist  das  Frodact  gleich 

was  bekanntlich  gleich  — ■ —    ist    Sonach  ,  haben  wir 


;r 


5) 


als  neue  Fundamentalgleichung: 

^(x).9,(l-x)=gj^^ 

die  für  alle  reellen  Werthe  von  x  besteht. 

IV. 

Die  oben  gefundene  Gleichheit  bietet  uns  die  Mittel 
den  in  I.  berührten  Lehrsatz  zu  finden.  Euler  stellte 
nämlich  in  seiner  Introd«  in  anal.^  §.  240,  den  Satz  auf: 

Sin. n^rx  =  2""^  •  Sin.x»Sin.Ä  fx  +  —j  • 

Sin.  n  Tx  +  —j Sin  ti  fx  +  ) 

wonach  sich  für  ^(nx)  folgende  Gleichung  ergibt 


* 


9)(nx)  •g)( — nx)  =  (2  ;r)        •  g?  (x)  •  g)  (  x  + 


(x+i).... 


n 


9>(-x) 


..<p(x+^) 


-  ö  - 


\i  man  darf  setzen 


(nx)  =  (2.7)  *    •  y  (x)  •  OP  rx+  -\ . . gpQx  +  ^-^) 
•  f  (X;  n)  a) 

■(-DX)  ==  (2a)  *    •9-(— x).«.^-  X  +   ^) 

'of(x,n)  eine  nun  zu  bestimmende  Function  von  x 
Dd  n  bedeutet.  Beim  Uebergang  von  x  in  —  x  müssen 
lese  beiden  Gleichungen  in  einander  übergehen ,  so  dass 

f(x,  n).f(— X,  n)  =  - 

D 


oraus  für  X  =  0, 


f(o,n)  =  n    *  ^^ 


Man  lasse  femer  in  ee)  x  in  x  -|-  —  übergehen,  so 
gibt  sich 

(«I)  =  (2.)~»W  ■ »  (i+  -i-) »  (•+  ^') 

.f('+-r'°) 


n 


id  also        f  Tx  +  — ,  n^  =  nf  (x,  n). 

1  2  X— 1 

Setzt  man  hier  für  x:  x  +  — .  x  +  — m..x+ 

n  n  n 

id  multiplizirt  die  entstehenden  Gleichungen ,  so  kommt 

f^x+-^,n)=  n  f(x,  n),  y) 

>  X  eine  beliebige  positive  ganze  Zahl  ist  Die  Annahme 


-    6   — 


X  =  yn,  wo  y  eine  positiye  ganze  Zahl  ist,  and  x=(lt 

gibt  fCy,n)  =  n-'  f(o,n) 


«jr— - 


oder  wegen  ß)  gleich  n        ,  also  für  ganze  z 

f  ^x  +  — ,  n^  =  n  > 

welche  aber  leicht  als  auch  für  Werthe  von  z  von  der 
Form   m  +  — }  wo  m  und  v  ganz  sind ;    als  gültig  er- 
kannt wird.    Fttr  solche  x  ist  also 
g>  (nx)  =  ^  (x)  .  <3P  Qx  +  —J  •  ^  ^x  +  —J  .    .    .   . 


<,(x  +  5=l).(2.)^n'^-^ 


0 


Wird  hier  für  n  nq^    wo  q  ebenfalls  ganz  ist^  ge- 
setzt, ordnet  man  sodann  die  Factoren  und  nimmt  a)  zu 

Hülfe,  so  hat  man 

CP(nqx)  = 


<;f 


(nx).g)^üx  +  -J ^^nx  +  ^-r-J*  (2^) 


1=5  q„x-4   (q-»>"' 
'  q         n 


ftir  alle  x  von  der  Form  m  +  — ,    und  also  wegen  i) 


(q— l)n> 


n 


qn 


Setzt  man  hier  x  +  —  für  x ,  so  kommt 

qn  ' 

f(-+f.'°) '  (- + V' °)  • '  (' + -s-' ")■ 

fCx  +  i-+-l,„^=„"-"<-*J) 
\         n     q  n'    y 


_    7    — 
\y>^,  wenn  die  Gldchnng  y)  benntet  wird 

'('+f^°) <"+^'")-'('+f.-°) 

*  Setzt  man  nun  wieder  x  +  für  x  und  wieder- 

i  •  qn 

f     holt  diess,  sowie  die  eben  vollführte  Reduetion  mehrere 
\     Male  hintereinander^  so  gelangt  man  einmal  auf 

wo  X  eine  ganze  Zahl  <[  q  bedeutet.    Dividirt  man  die 
Gleicbong  i)  dnrcb  die  eben  gefundene,  so  kommt 

t 

Es  ist  nun  zu  zeigen^  dass  diese  Bestimmung  für 
alle  beliebigen  ganzen  X  bestehe.  Es  gibt  immer  solche 
Werthe  X^  <  q,    die  so  sind,   dass  X  +  X^  >  q.    Man 

setze  daher  für  x:  x  +  —  und  nehme  v)  zu  Hülfe,  so 

qn  ' 

erhält  man 

wodurch   dargethan  ist,    dass  tj]  auch  fllr  Werthe  von 

X  >  q  gültig  ist    Auf  gleiche  Weise  wird  nun  succes- 

^  sive  bewiesen,  dass  sie  für  X  ">  2q,  >  3q, >kq 


-    8    — 

gelte ,  wo  k  einia  beliebige  ganze  Zahl  ist,  so  das«  n« 
nun  für  alle  beliebigen  X  gilt.  Nimmt  man  jetzt  x  alt 
ganze  Zahl  an  und  benutzt  die  Bestinmiimg  S),  so  ist 

Aus  ;')  ist  aber,  wenn  statt  x :  x  H 9  wo  k  und  p 

beliebige  ganze  Zahlen  sind,  gesetzt  wird 

welche,  mit  der  vorhergehenden  durch  die  Annahme 
X  =  k(p+n)  verbunden;  endlich  die  Bestinunung  gibt 

-  ist  ein  beliebiger  Bruch,    ^  (x)  ist  ferner  eine  conti- 

nuirliche  Function;  daraus  folgt  also  fUr  alle  positiven 
reellen  x 

f(x,  n)  =  n*"^ 
und 

f  (— x,  n)  =       .       ^  =  n""~ 

n .  I  (x,  n; 

die  von  der  vorigen  nur  durch  das  Zeichen  von  x  ver- 
schieden ist,  so  dass  nunmehr  ftlr  alle  reellen  x  der 
Lehrsatz  besteht 

^  (nx)  =  gp(x)  .  cp  Qx  +  —J  .  g)  Qx  +  —J 


v(x+^).(2^)'^V   ^  6) 


-    9    — 

V. 

Es  bleibt  uns  noch  zu  zeigen  übrig,  wie  man  ^(x^ 
h  ein  bestimmtes  Integral  ausdrücken  kann.  Man 
le  an 

(;  (t)  und  d(tx)  zu  bestimmende  Functionen  sind,  so 
mt  durch  partiale  Integration 

CO 

+  1)=    [/^t)clt.»(t,x)] 

-/(/*(.)d.)."'-^^-a. 

Da  aber  ^(z  +  l)  =  x*gE>(z)  ist,  so  mnts  dieser 
iruck  gleich  sein 

x/V;(t).5r(t,  x-l)dt 


u 


Abgesehen  Torerst  vom  ersten  konstanten  Term  in 
4-1),    kann   man   nun   über  t^(t)  befiebig  Toftgen. 
setzen 

/V;  (t)  dt  =  -V>(t)  oder  t^(t)  =  —  ^^ 

kus  durch  Integration 

rf,(t)  =  e-*  i) 

i,  so  dasa  nun 
+  1)    =    ß^  .  S>  (t,  x)dt  =  [e-* .»(»,  «)]  + 

0  • 

.US  sich  die  weitere  Bestimmung  ogibt 


und 


—    10    - 

0 

[e-'srCt.  x)]  =  0 


Aus  den  ersten  dieser  Gleichnngen  folgt 

**'•  ^j^l^  ^^  =  x.(x-l)(x-2)...(x-k+l)Sr(t,X-k)    l) 

WO  k  eine  beliebige  ganze  Zahl  ist  Nimmt  man  nun' 
um  die  einfache  Lösung  zu  finden ,  x  als  ganze  ZaU  ia 
und  setzt  x  =  k;  so  ist 

^'^  ^^l:  ^^  =  X  (X  -  -  1)  (X  —  2)  ... .  2.1.5^  (t,  o) 

Um  ^(t;  o)  zu  bestimmen,  so  ist  ebenso 

d*+*^(t,  x)       ^  .  ,  d*5ya,x)      ^     . 

~r — -  =  0 ,  woraus  sich \J      =  CoBit, 

dl  dt^ 

also  von  t  unabhängig  ergibt;  es  ist  also  ^(t,  o)  eine 
Konstante  gleich  C.    Nun  ist 

(f  (1)  =7e-*  .  Sr(t,  6) dt  =  §r(t,  o)jre-^  .  dt  ==  C, 

u  o 

welches  wegen  2)  gleich  1  sein  muss,  so  dass  nun 

^'-  ^  'V  ^^  =  x.(x-l)(x— 2) 2.1 

und  hieraus  durch  Integration 

S^(l,  x)  =  r+«.  t*~*+/3.t*"*+ ..../^t+ y, 
wo  a,  ßj  ...u,  V  Integrationsconstanten  sind,  die  noch 
X  enthalten  können.     Die  zweite   Bestimmung  (x)  sagt 
aber  aus,  dass 

5^  Co ,  x)  =  0 
werde  ^   d.  h.  dass  ^(t,  x)  kciu  konstantes  Glied  ohne  t 
enthalten  darf,  ebensowenig  also  ^(t,  x — l),...^(t,  x^k),... 
also  wegen  l)  auch 


—  11  — 

d.»(t,  x)   d*.»(t,  x)         d'.a(t,  x) 

dt       '         dt*       ' d?       '  

Die  Konstanten  et,  ß,  y,  .  . . .  u,  v  mtlssen  sonach 
Alle  verschwinden  and  es  bleibt  nnr  noch 

&(t,  x)  =  f 
und  es  besteht  daher  als  einfache  Lösung  der  Gleichung  1) 

y,(x+l)  =/e-'r  dt  7) 

u 

welches  in  der  That  die  gewöhnlich  mit  lXx+ 1)  beseich- 
aete  Function  ist  Da  dieses  Integral  aber  nur  fUr  po- 
sitive z  einen  Sinn  hat,  so  gelten  alle  fUr  g)(x)  bewiesenen 
Oleichnngen  auch  für  r(x),  wenn  in  ^  (x)  z  positiv 
reell  ist. 


IL  Sehiff,   Aber  die  Fanetioii  der  hintern 
StrAnge  des  RAciienniariies. 

(VorfvtrHgrn  den  24.  Janaar  1857.) 

Im  Jahre  1853  habe  ich  der  hiesigen  naturforschenden 
Gesellschaft  eine  Beihe  von  neuen  Besultaten  meiner 
Versuche  über  die  einzelnen  Theile  des  Rückenmarkes 
eingesandt,  welche  in  den  Mittheilungen  von  1853,  pag. 
336,  veröffentlicht  wurdeiu 

Knrze  Zeit  darauf  habe  ich  auch  der  französischen 
Akademie  der  Wissenschaften  einen  Theil  dieser  Ergeb- 
nisse, soweit  sie  sich  auf  die  Leitung  der  Empfindungen 
beziehen,  vorgelegt,  und  ich  hatte  das  Vergnügen,  die 
aofEsllendsten  meiner  Resultate  nicht  nur  durch  die  von 
der  Akademie  ernannte  Kommission,  sondern  auch  von 
Seiten  eines  der  ausgezeichnetsten  imd  tüchtigsten  For- 
scher j    des  Herrn  Brown-Sequard,  bestätigt  zu  sehen, 


-    12    - 

der  laut  seinen  zu  Anfang  1855  an  die  Akademie  ge* 
langten  Mittheiluugen  auf  selbstständigem  Wegen 
mehreren  meiner  Ergebnisse  gekommen  war. 

Brown-Sequard  beschäftigte  sich  nur  mit  der  LeitDOg 
der  Empfindungen ,  und  während  er  die  merkwQr£ge 
Thatsache  bestätigen  konnte^  dass  diejenigen  Theile  der 
grauen  Substanz,  welche  ich  äst  he  sodische  genannt 
habe ,  die  Empfindungen  sehr  gut  fortleiten ,  ohne  selbst 
im  geringsten  empfindlich  zu  sein,  gehen  unsere  An- 
sichten hauptsächlich  in  drei  verschiedenen  Ponkten  aus- 
einander. 

Der  französische  Forscher  behauptet ,  dass  die  ästhe- 
sodischeu  Theile  der  grauen  Substanz  in  gewissen  Oe' 
genden  derselben  (den  hinteren)  angehäuft  seien,  und 
dass  die  grauen  Hinterhörner  Spiuren  von  Sensibilität 
besässen.  Ich  finde  die  ästhesodischen  Theile  in  allen 
Parthien  der  grauen  Substanz  glo  ichmässig  verbreitet, 
und  läugnc  die  Sensibilität  der  Hinterhörner. 

Brown-Sequard  glaubt,  dass  nach  Durchschneidnng 
der  weissen  Stränge  oder  nach  der  Section  einer  Hälfte 
des  Rückenmarks  eine  wahre  und  vollkommene  Hy- 
perästhesie gewisser  Körpertheile  eintrete.  Ich  finde 
ganz  dieselben  Erscheinungen  wie  Brown-Sequard,  be- 
schränke mich  aber  darauf,  und  wie  man  jetzt  sehen 
wird,  mit  vollem  Rechte,  zu  sagen,  dass  diese  Theile 
den  Anschein  einer  Hyperästhesie  darbieten. 

Brown-Sequard  läugnet,  und  diess  ist  der  wichtigste 
Punkt,  dass  auch  die  weissen  Stränge  allein,  unabhängig 
von  der  grauen  Substanz,  Empfindung  zum  Hirn  zu 
leiten  vermöchten.  Die  Empfindungsfasern  durchsetzen 
nach  ihm  nur  die  weisse  Substanz,  um  zur  grauen  zu 
gehen,  die  allein  sensible  Eindrücke  zum  Hirn  zu 
leiten  vermöge.    Nach  meinen  Versuchen  leitet  sowohl 


—    13    ~ 

weisse  als  die  g^aue  Substanz  jede  fbr  sich  allein^ 
Bad  nach  Dorohschneidung  aller  grauen  Masse,  besitzen 
die  hinter  dem  Schnitt  gelegenen  Theile  noch  eine  sehr 
deutliche  Empfindung  („une  sensibiHti  trh  distincte^). 

Diese  verschiedenen  Ergebnisse  scheinen  mir  haupt- 
lieUich  den  verschiedenen  Versuchsmethoden  zuzu- 
lAmben  zu  sein,  und  in  einer  grossen  Zahl  von  neueren 
Uid  bis  jetzt  eifrig  fortgesetzten  Versuchen  über  diesen 
Glegenstand  war  ich  hauptsächlich  bemüht,  einerseits  die 
Kethode  des  Versuches  soviel  als  möglich  zu  vervoll* 
commnen,  andererseits  die  anatomische  Untersuchung 
lach  dem  Tode  der  Thiere,  durch  Erhärtung  der  ver- 
etzten  Stelle  in  verschiedenen  Reagentien  möglichst  vor 
jrthümem  zu  sichern. 

Diese  neuen  Versuche  bestätigen  meine  früheren 
Si^bnisse,  führen  mich  aber  zugleich  auf  den  Unter- 
ichied  in  der  Art  der  Leitung,  je  nachdem  sie  durch 
lie  weisse  oder  durch  die  graue  Substanz  vermittelt 
wird'j  und  auf  sie  gestützt  kann  ich  folgende  Sätze  aus- 
iprechen: 

1)  Die  weissen  Hinterstränge  und  nur  sie  leiten  die 
Pastempfindung,  die  Empfindung  der  Berührung;  aber 
lie  Ausdrücke  des  sogenannten  Gemeingefühls,  d.  h. 
Schmerz  bei  stärkeren  mechanischen,  chemischen  oder 
thermischen  Einwirkungen  kann  durch  sie  allein  nicht 
KU  Stande  konmien. 

2)  Die  graue  Substanz  leitet  das  sogenannte  Gemein- 
gefUilj  den  Schmerz  bei  starkem  Druck,  beim  Brennen, 
bei  Verwundungen  u.  s.  w.  Das  Gefühl  der  einfachen 
Berührung  aber  konmit  durch  sie  nicht  zu  Stande. 

3)  Nach  Durchschneidung  einer  Hälfte  des  Rücken- 
marks oder  beider  Hinterstränge  werden  einfache  Be- 
rtthmngen  nicht  mehr  empfunden,  stärkere  Einwirkungen 


—    14    — 

auf  die  betroffenen  Körpertheile  kommen  aber  inmNr  ., 
ab  Schmerz  znm  Bewnsstsein*    Es  ist  also  keine  voB-    *( 
kommene  und  wahre  Hyperästhesie  in  den  entsprediea- 
den  Theilen  vorhanden. 

Die  yerschiedenen  Leitongsapparate  für  den  Tast- 
sinn und  das  sogenannte  Gemeingefühl  war  elf  slso  fg^ 
fanden  und  die  Beweise  für  meine  Behaoptungeli  wsrfc 
iek  geeigneten  Orts  atfefttkrlioher  tttedieilen. 


TersetehnlM  der  für  die  Btblief hek  der 
Schweiz.  IVaturCi  Qesellscliaflt  eiasr- 
gwagenen  Ciesehenke. 

Von  Herrn  Professor  Wolf  in  Zürich. 

1)  Wolf,  Mittheilan^en  fiber  die  Sonnenfleeken.    XSrieh,  18M.  9. 

2)  Maroon,  Coars  de  ^^olo^e  palöontolog^qoe.    Cdriok,  1866.  8^. 

3)  Zeuner,  lieber  Coulissenstearan^en.  1866.   80. 

De  la  Sociile  des  sciences  de  Liege, 
Mömoires,  t.  X.  Li^^e  1855.    8^. 

Von  der  hoüändisehen  GeseUschafl  der  Wissenschaften  in  HaarUm. 

1)  Verhandelin^en  XI,  1.     Haarlem,  1851.    4P. 

2)  Verhandelin^eii  van  de  Commissio  Toor  eene  ^ologisehe  Vesehrij- 
\\ng  cn  Kaart  van  Ncderland.  II.     Haarlem,  1864.   4,^. 

8)  VersUjc  over  her  verriete  van  Oct.  1853  tot  Cot  1854.    40. 

Vom  niederösterreichischen  Getcerb- Verein, 
Verhandluni^eii,  Jahr^ang^  1855. 

Von  dem  Zoologisch- Botanisehen  Verein  in  Wien. 

1)  Verhandlungen,  Jahrgani^  1855.    8^. 

2)  Bericht  über  die  östeiTcichischc  Literatur  der  Zoolof^ie,    Botanik 
und  Paläontologe,  aus  den  Jahren  1850—53.    Wien,  1856. 

Von  dem  naturwissenschaftlichen  Verein  für  Sachsen  und  Thüringfn 
in  Halle, 
Zeitschrift  für  die  geaammten  Naturwissenschafte  ■•    Jahrgang  1856 
2  Bände.    &>. 


—    15    — 


1  ■■'^ 

1866.    8P. 

Ton  lifr  p/bytOMfitcft-iiieiiiaiiifiAfii  &»0lfdba/t  m  W^rAmr§. 

YtrhMmikm^tUj  Baid  1,  Heft  1.    WiraWr^,  1««.    ^ 
Fbn  der  hodändisdun  GtMdUOmfl  der  WuBetudmflen  n  BmmiiwL 

Verhuideliosctt  XI.  2.    Haarlea,  ISM.    I». 

Fo»  J7frm  Professar  WydUr, 
fitmt  Schrift»  4er  GesellsehAft  BatarferMlu  Freaade  WestfliakM^ 
I.  BftML    (Hehr  iet  aieht  erMhieaea.)    DfisscMorf,  lltS.    I*. 

Fo«  der  mUurforsekenden  GeseUsdMß  in  B<ud. 
VerhaadluiseB,  3  Heft.    Basel,  1966.    ». 

fam  Herrn  Verfasser, 
Mich,  de  Mayora.    R^fkUtioa  de  la  kaao  ^taklie  par  Newton  4  la 
foree  de  Fattraetioa  laiftrseHe  ete.    Bareelomie,  18M.    8^. 

Fdwi  Herrn  Verfasser. 
JSeieia^y   Das  NormalTerhiltaias  der  ehemiaeheo  und  mor|^holocl» 
sahea  Preportieaea.    Leipsi^,  1S56. 

MtAeadmkL  dUte  Seienu  di  Torino. 
Meaiorie.    Serie  11,  t.  15.    Torino  1855.    i^ 

Van  den  Herren  Verfassern. 
1)  Liaia,  reeherehea  aar  la  temp^ratare  da  ree|^#  |^Ua4i«lr«i    ¥« 
t)  Uaia,  additioa  k  an  mdmoire  iaOtald  thdoHe  aMOhAfMlIii«»  4f «  IHI- 
eillatioas  da  Wroaiitre  ete.   8P. 

3)  Liaia,  aar  le«  Mareea  de  lami^  et  lea  eaaaaa  i»  BOH^ai^ffhtmPt^ 
Cherboar;,  IS^.    9». 

4)  Liais,  da  riaflaaaee  de  la  hUitiUa  msr  la  |pfa»aWa  m^ptm^f  4h 
harandtre,  ete.    VeraaiDea,  1854.    ¥». 

5)  Schwciaeriache  £ettachrift  fir  fhanaaa^«  Jal»rfe#i  l#  S#¥.  0. 

Van  der  PaUiekim. 
1)  Ih^isehBter  Jahr«»« iaht     %mmii  a«  4#f  Ma#44|  M#     ««^ 
3)  Statatea  deraelhea.    Keaatadt  aa  4^  U00U4  MM.  ^ 

Van  der  naiurforsekenden  OeseUsekttfi  in  /A^Uk 

Vierteljahraaehrift,  I,  1.    Ut^kk,  Mi#.   ^ 
Fofi  der  pk^säudisek-^stedicimUtii^  iiif^i^^i  m  W^4mi 

VarhiadlMcra  VI,  4.    WhraWaa^  IM»     ¥" 
Van  dem  »atmisktttirnfkim  Vetem  4m  t^ti>»¥e*U^Jiy^  m>^u^^4t^4ä 

VerhaadiHfea  JUl,  3.  4.  S4M,  I     l^^^f  ^*>^     ^' 

De  fAemiemme  dee  hci0moe$  de  Iß^m^ 

O  Mweirea,  aaa.  IW^.    4f«/i^,  *<Ni«     4^ 

3)  Caafrea  aaiwrtim»»  4c  |^«a*^i  '^iMM4  iüimi^'^'     Vy^V  ^^1^  ^ 


-    16    - 

Von  dem  physikaH$ehen  Verein  jni  Frankfurt  a/M. 
Jahresbericht  fSr  1854—56.   8P. 

De  la  Soeiäi  d^agricuUure  de  la  Cdle  d'or, 

Journal,  18ime  aon.    DUoi,  1855.   80. 
Von  der  Tit.  Bedaelion. 

GemeinBatsi^e  Wochensehrift  von  Wfiribar|:,  VI,  14—17. 
Von  der  königL  Akademie  der  Wissemehaßen  in  Baiem* 

1)  AbhandloB^n  VII,  3.    Maechen,  1855.     40. 

2)  Von  Hermann ,   über  die  Gliederung  der  Beyaikenw^  den  Eliac- 
reichn  Baiern.    Manchen,  1855.   40. 

8)  Annalen  der  kön\g;\.  Sternwarte  bei  MSnchen.    Vll.  VIII.   Kie- 
chen,  1854.  65.    80. 

Von  der  Redaelion  der  gemeinnülsigen  WochenKchriß  tu  fFdnftwf. 
Jahrgang;  6,  Nro.  ia~26.   80. 

De  la  iocieti  vaudoise  de$  scienees  nalureUet. 
Bulletin  Nro.  35—38.    80. 

Von  den  Herren  Verfassern, 
1)  Schweiierisohe  Zeitachrift  fir  Pharmaeie,  Jalirgniic  1,  Nm.  T.  8. 
Z)  Schweicerische  Zeitschrift  fSr  Nedicin  und  Chirarsie,  JahrgBif 
1856.    120. 

Von  der  geologischen  Reichsanstalt  in  Wien, 
Jalirbuch,  Jahrgang  6,  Nro.  3.    Wien,  1855.    80. 

Von  dem  Ferdinandeum  xu  Innsbruck. 
1)  Jahresbericht,  1853—1854. 
2}  Zeitschrift,  dritte  Folge,  Heft  5.    Innsbruck,  1856.    80. 

De  la  Sociiti  des  naturalistes  de  Moscou. 
Rapport  sar  la  s^ance  extraordinaire  du  25.  d^c.  1856. 

Vom  Herrn  Verfasser, 

1)  Rät  im  ei  er,  über  Form  und  Geschichte  des  Wirbelthierskdetts. 
Basel,  1856.    80. 

2)  Ueber  schweiserisrhe  Anthrakotherien.   80. 

De  la  SociSli^Vaudoise  des  scienees  naturelles. 
Ballctin,  t.  5,  Nro.  38. 

Von  der  nalurforschenden  Gesellschaft  Graubündlens, 

Jahresbericht,  1854-1855.     Chor,  1856.    80. 
Von  dem  Zoologisch-mineralogischen  Verein  in  Regen^rg. 

1)  Correspondencblatt ,    Jahrgang  1854.  55.    Regensburg,  1856.   ^* 

2)  Abhandlongen,  Heft  5,  6,  7.     Regensborg,  1856.    80. 

Von  der  Leopoldinisch-CaroUnischen  Akademie  der  Naturforscher, 

1)  Verhandlungen,  Band  25.     Breslau,  1855.    40. 

2)  Supplement  den  Bandes  24.    Breslau,  1854,    40. 


IVri  9%9. 


•  A.  Slficfelger^    Bemerkaosen    «nd 
Wersnelie  Aber  die  Osonomefrte« 

(Voreetrt^en  den  10.  Januar  1S57.) 

Durch  die  Untersachungen  Schönbein's^  sind  wir 
ii  dem  Oson  bekannt  geworden,  einer  nUotropischen 
odifikation  des  Sanerstoffes ,  welche  sich  yon  dem  wohl 
^kannten  Sanerstoffe  durch  viel  energischere  Reaktionen 
iterscheidet.  Der  gewöhnliche  feJanerstoff  kann  auf  ver- 
;hiedene  Weise  in  Ozon  umgewandelt  werden,  2.  B. 
irch  Behandlung  mit  Phosphor,  oder  er  tritt  in  statu 
iscenti  mit  den  Eigenschaften  des  Ozons  auf,  wenn  man 
m  durch  Elektrolyse  aus  Wasser  oder  durch  Säuren 
SS  Silberoxyd,  Baryumhyperoxyd^),  aus  Chloraten  oder 
langanaten  entwickelt.  Schönbein  hat  aber  auch  gezeigt, 
U8  ein  Theil  des  atmosphärischen  Sauerstoffis,  wie  es 
cheint,  fieist  immer  Ozon  ist.  —  Für  das  Studium  dieser 
lerkwürdigen  Substanz  war  es  von  Wichtigkeit,  ihr 
Vorkommen  in  der  Atmosphäre  leicht  nachweisen  und 
nantitativ,  wenigstens  annähernd,  feststellen  zu  können. 
j8  wird  dieses  dadurch  erreicht,  dass  man  das  Ozon 
ine  charakterisüscho  Reaktion  hervorbringen  lässt  und 
eren  Produkt,  z.B.  aus  Jodkalium  abgeschiedenes  Jod, 
orch  W^ägung  bestimmt  3).  Bei  der  dehr  geringen  Menge 
^on,  welche  in  der  Luft  vorkömmt,  ist  jedoch  dieses 
er&hren  umständlich  und  fllr  zahlreiche  vorgleichende 
eobachtnngen,  welche  allein  Werth  haben,  vollends 
!^r  nicht  geeignet  Schönbein  hat  deswegen  ein  eigenes 


*)    Zasammenj^cfitellt  in  Lieb.  Ann.  89.  257. 
>)    Lieb.  6C  Kopp.  Jahresb.  f.  iSbö,  2S6, 
>)    AidrewB.  Jabresb.  1955.  288. 

B«ra.  MittheiL    Febraar  1857. 


L 


^18    — 

Ozonometer  eingeführt  i) ;  welches  daraaf  beruht,  dut 
aas  Jodkalium  durch  Ozon  abgeschiedenes  Jod  zngleidi 
vorhandene  Stärke  blau  färbt  Unter  gleichen  UmstiDdeB 
gibt  die  Tiefe  des  Farbentones  einen  Masstab  für  £e 
Menge  des  Ozons.  Das  Schönbein'sche  Ozonometer  be- 
steht nun  aus  Papierstreifen ,  welche  mit  einem  Jodkalinm 
(0,005)  und  Stärke  (0,05)  enthaltenden  Kleister  bestrichsD 
sind.  Sie  werden  der  Luft  ausgesetzt,  befeuchtet  nad 
die  eintretende  Färbung  mit  einer  willkürlichen  Farben- 
skala, von  Schönbein  in  10  Nuancen  —  Graden  —  auf- 
gestellt, verglichen. 

Die  Meteorologie  hat  nicht  gesäumt,  von  dieson 
neuen  Element  Besitz  zu  nehmen,  und  es  wurden  alsbaU 
an  den  verschiedensten  Lokalitäten  ozonometrische  Be* 
obachtungen  gemacht  und  zu  weiteren  SchltUsen  benntit 
Herr  Prof.  Wolf  ^)  hat  sehr  ausführlich  und  mit  Zugrunde- 
legung und  Berechnung  einer  grossen  Menge  numerischer 
Daten  einen  Zusammenhang  zwischen  Qzonreaktion  und 
Mortalität  entwickelt.  Zum  Theil  auf  seine  Veranlassung 
hin  3)  beschäftigte  ich  mich  einige  Zeit  mit  der  Beobach- 
tung des  Ozonometers  in  verschiedenen  Lokalitäten,  s. 
B.  auch  auf  Excursiouen  in  höhere  Gletscherreviere.  Es 
liabeu  sich  mir  bei  dieser  Gelegenheit  Zweifel  über  die 
Brauchbarkeit  des  Ozonometers  und  die  Zulässigkeit  der 
daraus  abgeleiteten  Schlüsse  aufgedrängt,  welche  ich  mir 
erlaube,  hier  in  Kürze  anzuführen,  da  die  Diskussion 
über  die  Natur  des  Ozons  im  Abschlüsse  begrifien  ist 

Vor  allen  Dingen  leidet  das  Ozonometer  an  techni- 
schen Mängeln.  Die  Farbcnskalen,  welche  verschiedenen 
Schachteln  des  Beagenspapieres  beigegeben  sind,  weichen 

«)    I.  c. 

s)    Mittli.  d.  Bern.  Naturf.  Ges.  1855.  57. 

3)    Bbena.  65. 


~    19    - 

Mhr  von  einander  ab.  Es  scheint  zwar  dieser  Ungleich- 
lieit  jeweilen  auch  ein  grösserer  oder  geringerer  Jod- 
kalinm-Gehalt  des  Papiers  zu  entsprechen;  dennoch  ist 
fiese  Gradnirnng  so  mangelhaft;  dass  man  mit  Papier- 
streifcn  ans  verschiedenen  Schachteln  unter  gleichen  Um- 
Btinden  ond  bei  Vergleichung  mit  der  zugehörigen  Skala 
loch  nicht  proportionale  Besultato  erhält.  Schon  des- 
halb ist  also  an  eine  allgemeine  Vergleichbarkeit  der 
Beobachtungen  nicht  zu  denken.  —  Wie  Herr  Prof.  Wolf 
jereits  gerügt  ^) ,  sind  die  Ucbergänge  zwischen  den 
rerschiedenen  Nttancen  der  Farbenskala  so  ungleich^  dass 
lie  Abstände  derselben  nicht  als  gleichwerthig  zu  be- 
trachten sind.  Endlich  ist  auch  das  Papier  mit  dem 
Todkaliumkleister  so  ungleichmässig  getränkt,  dass  man 
bei  Eintritt  der  Reaktion  durchaus  keine  gänzliche  Fär- 
bui^  des  Papierstreifens  erhält;  sondern  blos  stärker 
gefkrbte  Flecken  auf  matterem  Grunde,  so  dass  man 
bei  Abschätzung  der  Intensität  der  Reaktion  sehr  oft  in 
peinficber  Ungewissheit  ist.  Die  Unsicherheit  hierbei 
wird  noch  bedeutend  vermehrt  durch  den  Umstand,  dass 
itie  SU  vergleichenden  Farbentöne  ihrer  Natur  nach  (die 
Skala  scheint  mit  einem  Pflanzenstoff  gefärbt  zu  sein) 
nicht  ganz  identisch  sein  können.  Es  ist  klar,  dass  die 
Vergleichbarkeit  der  bisherigen  Resultate  durch  alle  diese 
Uebelstände  ziemlich  illusorisch  wird.  Diese  sind  indesren 
der  Art,  dass  es  wohl  möglich  sein  dürfte,  sie  zu  heben, 
wenn  nur  die  Bedeutung  der  Ozonometrie  überhaupt  nicht 
zweifelhaft  wäre. 

Es  scheint  das  Auftreten  des  Ozons  in  der  Natur 
eine  sekundäre,  sehr  complicirte  Reaktion  zu  sein,  die 
Resultante  einer  Mehrzahl  von  Faktoren ,  welche  einzeln 


I)    Mitth.  I.  B«ra.  NMuf.  Gm.  IM.  «5. 


—    9j    — 
iu  httffZfiia.  [rexio^rea  verötii  jottsvoi^  vjl  ««z  fi^Mmk 

reicLt  dzzu  nicfat  a:u.    E§  sei  gen&saci, 

»I  be^üßd«:!!  ubd  einige  der  aagedesexca  «af  £e  Qm- 

r<aki«//Q  iiidoxrefiden  Vorgiz^  azizsfUircB. 

Zana/;h«t  ut  der  Möglichkeit  Erviimmg  an  ttn^ 
da«»  die  Bläuong  des  Jodkalininkleisters  aack  tmi  andsB 
Körpern  aU  dem  Ozon  mit  berrahren  kömrtr.  In  pln- 
xenreicLen  Gegenden  iciUsen,  wenigstem  im  Vctkihniii 
XU  dem  so  geringen  Oxongehalte  der  Loik,  die  Dimpf« 
der  von  so  vielen  Pflanzen  ansatromeaden  ädieriMiifli 
Oele  einen  nicht  ganz  nnbedentenden  Bestajidtkal  de 
Atinojipliäre  ausmachen.  Die  OxvgenationO  ^mmt 
Oele  ist  nun  eine  Quelle  des  Ozons,  indem  ne  auf  diier 
Ueberfülirung  des  gewöhnlichen  Sauerstoffes  in  leine 
yallotropischc  Modifikation^  Ozon  beruht;  allein  es  kaut 
hierbei  auch  wirkliche  Oxydation  eintreten.  —  Ich 
habe  gefunden;  dass  auch  Salpetersäure  gebildet  wird, 
wenn  man  ätherische  Oele  (aus  der  Gruppe  der  Tere- 
bcne)  lange  Zeit  der  Luft  darbietet.  Schüttelt  man  sie 
mit  WaHBcr,  so  gibt  dieses  mit  Fisenozjdnlsalzen  dis 
bekannte  Salpetersäure-Keaktion.  Dass  diese  Oxyda- 
tion sich  eben  so  gut  in  der  Natur  selbst  mache,  wird 
wohl  angenommen  werden  dürfen,  wenn  auch  das  Pro- 
dukt direkt  nicht  nachweisbar  ist.  Es  ist  wahr,  dass 
die  so  entstehende  Salpetersäure  ein  Minimum  ist,  das 
zudem  in  der  Atmosphäre  oder  an  der  Erdoberfläche 
sehr  bald  neutralisirt  werden  muss  (Salpeterbildung!); 
aber  es  ist  doch  im  höchsten  Grade  wahrscheinlich,  dass 
in    dieser    Weise   die   Bläuung    des  Jodkaliumkleisters 


1)    Vgl.  Mitth.  der  Bern.  Natarf.  Ges.  laSS.  144  «.  145. 


--    21    ^ 

machmal  sehr  vermehrt  werden  kann,  da  die  geringste 
Menge  Salpetersäure  Jod  aus  Jodkalium  abscheidet  — 
In  Uebereinstimmung  hiermit  fand  auch  Cloez^);  dass 
die  Osonreaktion  in  der  Nähe  vou  Pflanzen,  die  ätheri- 
lehes  Oel  führen;  besonders  stark  ist. 

Als  zweiten  Fall,  wo  ein  anderer  Körper  als  Ozon 
■nf  Jodkllliumpapicr  reagiren  kann,  darf  wohl  ebenfalls 
liae  Beobachtung  von  Cloez  ^)  angeführt  werden,  wonach 
■ntar  Umständen  die  gewöhnliche  Luft  durch  Einfluss 
Am  Lichtes  jene  Eigenschaft  erlangt 

£s  müsste  also  bei  der  Benutzung  ozonometrischer 
Baznltate  die  Grösse  der  Beleuchtung,  so  wie  etwaiger 
Q^halt  der  Atmosphäre  an  Oelen  und  Salpetersäure  in 
Bedmung  gezogen  werden  können  -*-  was  ohne  Zweifel 
grosse  Schwierigkeiten  bietet 

In  der  Gebrauchsanweisung  des  Ozonometers  wird 
davor  gewarnt,  dasselbe  im  Bereiche  ozonzerstörender 
[srnmoniakalischer)  Dämpfe  aufzustellen ,  und  mit  Becht, 
indem  durch  das  Ozon  das  Ammoniak  zu  Wasser  und 
Elalpetersäure  oxydirt  wird^),  welche  letztere  aber  wieder 
durch  Überschüssiges  Ammoniak  oder  durch  fixe  Basen 
gebunden  werden  kann.  Da  nun  die  Atmosphäre  über- 
baapt  Ammoniak  enthält,  so  müsste  man  auch  dieses 
berücksichtigen.  —  Das  gleichzeitige  Vorkommen  von 
Anunoniak  und  Ozon  in  der  Atmosphäre  bleibt  hierbei 


Beiner  trockener  Sauerstoff  wird  ,  wie  bekannt,  durch 
len  elektrischen  Funken  in  Ozon  verwandelt  In  der 
&.tmosphäre,  wo  der  Sauerstoff  zwar  stark  verdünnt  und 
licht  trocken  vorkömmt,  dürfte  dennoch  durch  die  un- 
gleich grossartigeren   elektrischen  Entladungen  bei  Ge- 

0    C«npt  rtui.  7  JiUl.  1866.  6. 

s)    HouMM ,  Jssrn.  de    Plwnn.  tl  4e  Ch.  XXX.  844  ■.  346. 


—    22    - 

wittern  dieselbe  Verwandlung  stattfinden,    so  dass  andi    \ 
die  Elektricität  als  Faktor  bei  der  Ozonometrie  anfitih 
führen  ist.  '  Allbekannt  ist  ausserdem  Liebig^s  Beobach- 
tung,   dass   sich  bei  Gewittern  in  der  Atmosphäre  Sal- 
petersäure bildet. 

Bei  der  künstlichen  Bildung  des  Ozons  ist  die  Ge- 
genwart von  Wasser  unerlässliche  Bedingung^),  uoi 
ebenso  bei  allen  seinen  Beaktionen ;  ja  es  soll  nach  Hon- 
zeau  das  Ozon  bei  absolutem  Ausschluss  aller  Feuchtig- 
keit sogar  seine  charakteristischen  Eigenschaften  verlieren 
und  in  Sauerstoff  übergehen.  Auf  der  andern  Seite  soll 
nachCloSz^)  gewöhnlicher  feuchter  Sauerstoff  die  Eigen- 
schaft erlangen,  Jodkai  inrakleister  zu  bläuen,  sobald  das 
Licht  ihn  trifit.  Hiernach  kömmt  denn  auch  Clo^  snm 
Schlüsse,  dass  dieses  Reagens  zu  verwerfen  sei. 

Beobachtet  man  nun  das  Verhalten  des  Schönbrin'- 
sehen  Ozonometcr- Papiers  beim  Aussetzen  an  die  Loü, 
so  findet  man  bald ,  dass  die  Reaktionen  gewöhnlich  bei 
Regen  auffallend  stark  sind;  wie  diess  auch  die  Unter- 
suchungen Herrn  Prof.  Wolfs ''^)  darthun.  Jedoch  mo» 
ausdrücklich  erwähnt  werden,  dass  die  Grösse  der  Re- 
aktion auch  nicht  dem  Wassergehalte  der  Atmosphäre 
proportional  ist,  was  nach  allem  Vorhergehenden  nicht 
auffallen  kann.  —  Befeuchtet  man  Streifen  des  Reagens- 
papieres  mit  Chlorcalciumlösung  *),  so  sieht  man,  das» 
die  Bläuung  sehr  viel  rascher  eintritt,  als  an  einem 
trocken  ausgesetzten  Streifen.     Schliesslich  wird  freilich 


0     t'Cgentheilige  Ausiclit  vun  Marciiand.  Lieb.  Ann.  89.  273. 
-)     Compt.  rcnd.  Jaill.  18.S6. 

3)  Bern.  Mittheil.  1855.  60. 

4)  Es  vorsteht  sich,  dass  die  verwendete  Lösang  völlig  neatrtl 
war  und  für  sich  das  Papier  nicht  blaate.  (Dieser  Vcrsach 
rährt  Ton  Herrn  A.  Gniner  her«) 


-    23    - 

i»  Färbang  des  letztem  oft  gleich  inteDsiv  ;  allein  es  ist 
diio  mehr  Zeit  erforderlich. 

um  ^esen  Einflnss  der  Feuchtigkeit  auf  die  Oson- 
reaktion  ausser  Zweifel  zu  stellen,    liess  ich  vermittelst 
des  Aspirators  vollkommen  getrocknete  und  vonKohlenr 
siure  befreite  Luft  an  Jodkaliumkleistcr- Papier  vorbei- 
•treichen,    welches   über  Schwefelsäure  hing.    Von  da 
Ueas  ich  den  Luftstrom  durch  Wasser  gehen  und  setzte 
der  mit  Wasserdampf  gesättigten  Luft  wieder  Beagens- 
papiere  aus.   Der  freien  Atmosphäre  ausgesetztes  Papier 
gab  in  diesen  Tagen  (September)  Maxima  der  Färbung ; 
die  Witterung   war   schön    und   windstill.    Die  in   der 
trockenen  Luft  angebrachten   Streifen  färbten  sich   gar 
nichts    auch  nicht;    wenn  sie  befeuchtet  wurden,    wohl 
aber  diejenigen,  welche  der  Feuchtigkeit  ausgesetzt  ge- 
wesen waren.    Ganz  ebenso  verhält  sich  Ozon,  das  ver- 
mittelst Phosphor  nach   Schönbein's  Angabo   dargestellt 
wird.    In  beiden  Fällen  war  das  Verhalten  bei  Tag  und 
bei  Nacht  gleich.  —  Es  geht  aus  diesen  Versuchen  her- 
Tor,    dass  bei  Mangel  an  Feuchtigkeit  das  Ozon   nicht 
reagirt,    obwohl   es   dadurch  seine  Eigenschaften  nicht 
verliert    Ganz  dasselbe  bemerken  wir  auch  an  den  ge- 
wöhnlichsten Oxydationsmitteln,  den  Säuren,   welche  ja 
in  sehr  concentrirtem  oder   wasserfreiem  Zustande  s.  B. 
Metalle  nicht  angreifen.  —  Ist  nun  in  dieser  Weise  eine 
Besiehung  der  atmosphärischen  Feuchtigkeit  zum  Ozon 
erwiesen ,  so  wird  man  dieses  Verhältniss  nicht  vernach- 
lässigen dürfen.  Wie  ihm  aber  Rechnung  zu  tragen  sei, 
ist    eine    andere   Frage;    denn   die   tägliche  Erfahrung 
lehrt,    dass  diese  Relation   durchaus   keine  einfache  ist; 
sie  wird  ohne  Zweifel  durch  noch  andere  Einflüsse  gestört. 
Nach   dem  Gesagten    scheint   mir    die   Behauptung 
flicht  au  gewagt;    es  seien  zur  Zeit   bei  der  bisherigen 


-    34    - 

Ozonometrie^  welche  dieBläaang  des  Jodkaliumklebten 
als  eine  reine  Reaktion  aufEasst^  keine  weiteren  VA- 
gernngen  ganz  stichhaltig. 


Terxclchnlss  der  für  die  DIblloihek  der 
SehwelB«  Itfaturffi  Cii^selliieluifit  elnge« 
Saiisenen  Geschenke« 

Von  den  Herren  Verfassern. 

1)  HornstoiB,  Oppositioii  der  Kalliope  ia  Jahr  1856.   8D. 

2)  Hirschy  Adolf,  Voraasbereebnanip  der  totale b  BoDBeafiastcnMi  M 
18.  Jnli  1860.   80. 

Von  der  k,  k,  Sternwarte  in  Wien. 
AuDalen,  dritte  Folf^e,  Band  5.    Wies,  1856.    8^. 

De  ta  Societi  des  sciences  medicales  ei  naiwreltes  de  MaUnee. 
Annales,  12^me  annie.    Haiines,  I8ft5.   80. 

Von  dem  polytechnischen  Verein  su  IVürzburg, 
1)  Gemeinnfitzi^e  Wuchenschrift,  6.  Jahr^anff  Nro.  37-30.   8P. 
2}  PestBchrift  cur  Feier  den  &OJährigen  Bestandes.    Wursbarg,  IM. 

Von  der  preussischen  Akademie  der  Wissenschaften  su  Berlin, 
1)  Nonats-Berichte.  Auj^.  —  Dcc.  1856.    8. 

2}  Erster    Supplement-Band    zu   den  Abhandliinfea   a«8   dem  JalH« 
1854.    fol. 

Von  der  TU,  Redaktion. 
Schweizerische  Zeitschrift  für  Pharmacic.  Jahr^.  I.  No.  d.  5.    9. 

Von  den  Herrn  Verfassern. 
Schweizerische  Zeitschrift  fQr  Medicin,   Chimrsie  nnd  GetarUhilfe* 
Jahr^.  18&6.  I.    8. 

Von  Herrn  Dr.  Fischer  y  Privaldocenl, 

1)  Un^er,  die  Exantheme  der  Pflanzen.     Wien  1833.    8. 

2)  Moutiniö,    de  Ia  reproduction  chez  les  tr^matodes  endo^pvrasites. 
Gen^?e  1866.     4. 

Von  den  Herrn  Verfassern. 

1)  Gemeinnützige  Wochenschrift  von  Wurzburg;.  VI.  No.  13.    8. 

2)  Alph.  Favre,  rccherches  sur  Ics  mineraux  articfiiels.  1836.    8. 

Von  der  WeUeraucr-Gesellschaft  in  Hanau. 
Jabresberioht  von  Aug.  1863  bis  Aug.  1855.    Hanau  1855.    8. 


Vr.  S9S— «90, 


Ci«  Vr#Sf  dritter  ÜVachtnm  sv  deni 
I«  Mrt  15— VS  der  IHItthellwiiseii  entif 
iMdleiMm    Terselelinime    seliirelsert-i 


(VoripeleSt  den  U.  Jamiar  1857.) 

Seh  dem  Jahr  1850,  in  welchem  ich  den  «weiten 
^htntg  sn  dem  Verzeichniss  der  von  mir  und  meinen 
ennden  in  unserm  Vaterlande  aufgefundenen  Pilsen 
röflEentlicht  habe^  ist  die  Pikknnde  durch  mancherlei 
itdeeknngen  in  ihrem  Gebiete  stete  fortgeschriUen« 
6  VenroUkommnnng  optischer  Instrumente,  namentlich 
r  Mikroskope ,  hat  Torxüglich  dasu  beigetragen ,  die 
tfmerkaamkeit  der  Mykoiogen  mehr  den  bisher  weni« 
r  bekannten  sehr  kldnen  Pihsarten  zuauwenden,  welche, 
n  bleuen  Auge  kaum  erkennbar,  unter  dem  Hikros« 
pe  jedoch  eine  höchst  merkwürdige  Organisation  entt 
ekeln  und  dadurch  dem  Studium  derselben  viele  Ver» 
tw  gewonnen  haben. 

Diese  mikroskopischen  Beobachtungen  haben  auch 
)  anatemisehe  Kenntniss  grösserer  Pilzarten  um  ein 
deutendes  gefördert  und  bei  einigen  derselben  frühere 
»raoseetenngen  gänzlich  widerlegt  Bei  den  niedrigen 
ganismen  hingegen  drohen  die  mikroskopischen  Eni» 
ekungen  französischer  Mjkologen  der  ganzen  bisheri« 
B  Anschauungsweise  eine  gänzliche  Umwandlung. 

In  diesen  letzten  6  oder  7  Jahren  sind  auch  mehrere 
litabare  Werke  über  Mykologie  erschienen.  Schon 
I  Systematik  hat  in  der  zweiten  Abtheilung  der  ^Summa 
jdalriUum  Scafirfimiric»',  von  Prof.  EL  Fries,  in  welcher 
t  Pilze  enthalten  sind ,  einen  erwünschten  Leitfaden 
\,  in  welohem  er  das  schon  in  der  Flora  Bcamoa 


entworfene  System  der  Pilze  nach  den  nenem  Ei^ 
deckungen  und  Beobachtungen  vollends'  eht^ckeR  U£ 
Ein  anderes  Werk^  ^Eandbuch  der  allgemeinen  l^o- 
to]gie;  ials  Anleitung  cum  Studium  derselben,  ▼M:Dr;H. 
F.  Bonorden  ^^  giebt  den  Qrundriss  eines  neueOi  dem 
Corda'schen  ähnlichen,  Sjstemes  zum  Besten,  scheint  abor 
weniger  Beifall  gefunden  zu  haben.  Oans  vorzüglich 
scheinen  die  französischen  Mjkologen  viel  Thätigkeit  m 
entwickeln,  um  die  Pilzkunde  mit  schätzbaren  Beitriges 
tu  bereichem;  die  Arbeiten  der  Herren  L^veillä,  Moi^ 
tagne ,  Tulasne ,  Desmazi^res  und  Anderer,  in  den  A» 
nales  des  sciences  natutelles,  sind  Beweise  davon,  sowii 
das  von  den  Gebrüdern  Tulasne  herausgegebene  Praelitr 
werk  ^Fungi  hypogcn,^  in  welchem  die  Anatomie  der 
trüffelartigen  Pilze  vortrefflich  beschrieben  wird.  Die  g^ 
trockneten  Pilzsammlungen  der  Herren  Babenhorst  und 
seiner  Mitarbeiter,  sowie  die  von  Herrn  Desmaziirei 
haben  auch  unstreitig  zur  Aeufnung  der  Wissenschaft 
viel  beigetragen. 

Desto  weniger  bin  ich  selbst  im  Stande  geweseui 
etwas  zu  leisten ;  das  zunehmende  Alter  mit  seinen 
Schwachheiten  hindert  mich,  bei  feuchter  Witterung  die 
Wälder  zu  durchstreifen,  was  doch  die  zu  Auffindung 
der  Pilze  günstigste  Zeit  ist.  Hingegen  habe  ich  das 
Glück  gehabt,  in  der  Person  des  Herrn  Gustav  Ottb, 
gew.  Hauptmann  in  k.  sizilianischen  Diensten,  einen 
ebenso  glücklichen  Sammler,  als  genauen  Beobachter 
und  vortrefflichen  Zeichner,  eine  erwünschte  Hülfe  zu 
finden ;  so  dass  ich  jetzt  wieder  einen  Nachtrag  von  Pili* 
arten  zu  dem  im  Jahr  1844  in  diesen  Blättern  veröffent 
lichten  Verzeichniss  liefern  kann,  wovon  wenigstens  di< 
Hälfte  von  gedachtem  Freunde  aufgefunden  worden  sind 
Auch  verdanke  ich  schätzbare  Beiträge  den  Herren  Dx 


-    «7    - 

hrig  Fbclier  in  Bern  und  IVofesBor  Louis  Fayre  in 
Mnbw^* 

Hymenomycetes. 

Leaoonpori* 

Agtnieui  (Amaniia)   FkaUoides ,    var^    olivaceus.    Fr. 
Bremgartenwald.    Otth. 

9         lutmu.   Oitk. 

Der  2V2-3''  lange  Strunk  ist  abwärts 
keulenförmig  verdickt;  weiss  ausgestopft 
oder  etwas  bohl,  ein  wenig  hin-  und  her- 
gebogen,  zerbrecblioh ;  mit  einem  zarten 
weissen  Bing,  welcher  voin  Hut  ziemlich 
entfernt  ist  und  oft  verschwindet;  die  ver- 
dickte Basis  ist. mit  einer  weissen,  häuti- 
gen, am  Strünke  anschliessenden  Wulst 
bekleidet.  Der  Hut  ist  IV2"  l)i*oit  und 
mehr,  kegelfiSrmig,  flach,  mit  etwas  ab- 
wärts gebogenem,  feingestreiftem  Rande, 
gelb  oder  in's  Ocherfarbene  ziehend,  in  der 
Mitte  papillös,  schleimig,  gewöhnlich  mit 
breiten  häutigen  Lappen  der  Wulst  besetzt; 
Hutfleisch  weiss,  unter  der  Oberhaut  gelb, 
weich.  Lamellen  weiss,  frei,  gedrängt,  nach 
hinten  verschmälert',  in  der  Jugend  mit 
feinkörnig  besetzter  Kante. 
Im  Bremgartenwald.  Otth. 

9         strabilifonniSj  Vitiad,  Bächenhölzli. 

9         Mappa.  Baisch.  Bremgartenwald.  Otth. 

9         (Lepiota)  Frtesit.  Lasch.  Bei  Bern.  Otth. 

9         lepidarius.  Otth.    Im  Treibhause  des  botan. 
Gartens  in  Bern. 

Der  3—4''  lange^hohle  Strunk  ist  oben 
3'^'  dick,  tmten  etwas  dicker  und  dann 


Bpitai  ausfamfiBiid ,  ob#n  1reis0  ^  HAcb  uteft 
rothbrAuni  faserig-knorpelig;  Biag  biatig^ 
hängend;  doch  etwas  abstehend,  bräonlidi 
weiss.  Der  Hut  ist  IV2— 2''  breit,  rotk- 
braun,  etwas  bereift,  die  Oberhaut  in  &it 
kömige  Schuppen  serreisaend ,  axtfufi 
glockig,  dann  ausgebreitet,  auweilen  mit 
zerschlitztem  Bande;  Hutfieisch  dünn,  üh 
fangs  weiss,  läuft  aber  tinter  der  Oberhaut 
in  der  Mitte  sogleich  stark  gelb  an,  mit 
einem  Bandachleier.  Lamellen  ganzhch 
frei,  weiss,  am  Grunde  etwas  gelbliebi 
breit,  bauchig,  gedrängt.  Oemch  ziemM 
stark. 
1»  Agaricui  ve$tiius.  Oitk. 

Der  2%"  l^ng^i  3'''  dioke,  aus  schwadi- 
verdickter,  etwas  gebogener  Basb  an^ 
steigende  Strunk  ist,  gleich  wie  der  Hnti 
mit  braunrothen  haarigen  Schuppen  be- 
setzt, welche  oben  einen  faserig  zerschliti- 
ten  Bing  darstellen;  Ton  der  Spitze  dei 
Strunkes  gehen,  einem  hängenden  Bings 
ähnlich,  dicht  gedrängte,  sehr  feine,  weiss- 
röthliche  Seidenfasem,  abwärts  sich  etwsi 
verbreitend,  bis  zu  dem  zerschlitzten  Binge; 
Strunkfleisch  weiss,  hohl  und  mit  feinen 
Fasern  locker  ausgefüllt  Der  2V2"  breite 
verflachte  Hut  ist  mehr  oder  weniger  buck- 
lig, mit  in  der  Jugend  eingebogenem  Band 
und  flockig-faserigem  Bandschleier;  er  ist 
mit  bleibenden,  braunrothen,  feinen,  aber 
dichten  und  langen  Haaren  besetzt,  welche, 
in  Btlschel  vereinigt,  wie  sparrige  Schup- 
pen asMiehiaiii  aber  ittmex^  weich  bleibeo; 


Huftfleiseh  weieS;  weich.  Die  Lamellen 
emd  frei|  bauohig,  siemlich  gedrängt,  weiss, 
spittr  gelblich.  Geruch  siemlich  stark, 
lepiotenartig.  Anf  sandigem  Boden,  un- 
weit der  Heimbei^brücke ,  im  September. 
\fmiem$  iUiniku.  Fr.  Egghohs ,  Kneubreche ,  ob 
Steffisburg.  Otth. 
^  {Triehotoma)  quinqueparMuf,  Linn.  Auf  einer 
Spargelpflansung. 

sca^turaiui.  Batt  Heimbergwald,  um  OH 
luieo^irmM.  A»  ei  S,  Grilsisbergwald ,  im 
Oktober. 

catiUugimtus.  BuU.  Bei  Lausanne. 
aU9r.Fr.Subspe€iesAg.  iap^naeei.  Schermholz. 
Otth. 

tkry$enieru9.  Bull.  Bächenhölsli,  im  Sept 
puHdui.  Fr.  Hardlisberg«  Otth. 
{Qitotifbe)  9ubt^l^^acm^.  BaUeh,  Ghrüsisberg- 
wald,  im  Oktober. 

piihyppkäui^  Secr.  Schnittweierwald,  im  Okt 
frmmoiui.  Lasck  Schnittweier,  im  Okt 
anffuaiimmm.  Lasek.    Dorflialdenwald ,  im 
September. 

(CoUybia)  ierpeniinm.  Ouh.  Am  Bantiger* 
hubel  bei  Benu  Otth. 

Strunk  weisslich,  b"  lang,  6'"  dick, 
gedreht,  gestreift,  seidenglänsepd,  sihi^ 
knorpeUg»  hohl,  in  eine  schlangenfömdg 
gewvndene  Wursel  auslaufend  und  durek 
ein  spärliches  Mycelium  «wischen  Blatten 
und  Tannnadeb  befestigt  Hut  2"  breit, 
gdblioh  weiss,  glatt,  achwachglänieai, 
trocken,  gltikfiofbiwig  gewVlbt^  mit  einge* 


-    S8    - 

glftnzend,  iuneu  und  ausieo  weiM^  abwiili 
nach  und  nach  dicker,  aber  keinen  Knollen 
bildend;  am  Gründe  mit  einer  gans  klei- 
nen, häutigen;  schlaffen,  gelappten,  wd» 
br&nnlicheu  Wulst  umgeben,  aber  nicht 
damit  vcrwachten.  Der  2"  breite,  keget 
förmige  llut  wird  flacher,  ist  fein  seiden* 
faserig,  wcissHch,  in  der  Mitte  etwas  dank 
1er,  Hutfieisch  weiss,  aart,  gegen  den  Band 
stark  verdünnt,  unter  der  Oberhaut  etwai 
bräunlich.  Lamellen  frei,  bauchig,  gedrängt, 
erst  weisslich,  dann  zartroth. 

34.  Agaricus  (Pluteus)  auramito-rugoim.  Trog.   An  einem 

Pappelbaum  an  der  Zulg.   Otth. 

Der  IVi— 2V2"  lange,  2—4'"  dicke 
Strunk  ist  unten  etwas  verdickt,  wird  aber 
nach  oben  allmälig  dünner,  blassgelb,  an 
der  Basis  röthlich,  inwendig  dicht,  blass, 
mit  braunen  Längsfasern  durchzogen.  Der 
anfangs  glockenförmige  Hut  wird  später 
ausgebreitet,  etwas  kegelförmig,  bucklig, 
dünnfleischig;  das  Fieisdi  Ton  weisslicher 
Farbe;  die  Oberfläche  des  Hutes  ist  un- 
eben, netzförmig-runzlig,  von  einer  gelb- 
rothen  Farbe,  welche  im  mittlem  Theil  des 
Hutes  fast  in's  Zinnoberrothc  übergebt. 
Die  sehr  gedrängten  Lamellen  sind  anfangs 
weiss,  dann  fleischröthlich,  säge  förmig  ge. 
zahnt,  2'"  breit  und  gänzlich  frei.  Die 
röthlichen  Sporen  sind  rundlich.  Er  ist 
geruchlos. 

3&t  ,         Itoninus.   Schceff.     Bächenhölzli    an    einer 

Buche,  im  Juli. 


—  I»  - 

em  (JMoltmß)  rmUüs.  Fr.  Eggholz  im  Heim- 
berg.  Otdu 

Derniini. 

■ 

eu$  (Bebihma)  mussivui.   Fr.    Bremgartenwald. 

OtÜL 

vinipMü.  Fr.    Orüsisbergwald ,  an  Tann- 

wiineln. 

m§toph0fui.  Pers.    An   der  Zulghalden  bei 

SteflSsburg. 

f9iola$€en$s  (Mth»  In  der  Enge  bei  Bern,  im 

Spätherbst.  Otth. 

Der  V/i"  lange  ^  2'"  dicke  Strunk  ial 
blass-violet ,  an  der  untern  Hälfte  brenn- 
roth-faserig;  am  Grunde  fast  knollig  ver- 
dickt und  weissgelblich ,  voll  oder  ausge- 
stopft,  von  faseriger  Tesctur,  im  obeta 
Theil  weiss  bestäubt  Der  dünnfleischige 
Hut  ist  1''  breit  und  darüber,  gewölbt^ 
bucklig,  trocken,  etwas  seidenglänzend, 
beUviolet,  auf  der  etwas  bräunlichen  Scheibe 
fast  in  flache  Schuppen  reissend.  Die  La- 
mellen sind  angeheftet,  bauchig,  nicht  sehr 
gedrängt,  gansrandig,  doch  unter  der 
Loupe  fein  gezähnelt,  mit  kömig  gefraas* 
ter  Kante,  aus  dem  schmutzig  Violet-fleisch- 
röthlichen  in's  Braune  übergehend. 
rubtf.  Otth.  In  der  Enge  bei  Bens,  jtai 
Grase.  Otth. 

Der  ziemlich'  gleich  dicke  Strunk  izt 

IVa''  lug,  2— 2Vs'''  dick,  von  fiuerigir 

.   Textur ,  glatt  oder  schwach  gestreift  uftd 

.    gedreht,  gerade  oder  gekrümmt,  zuweilea 


-    84    — 

mit  einer  kleinen,  knolligen  VerdickuBgi 
von  der  Farbe  des  Hntes,  oben  etwai 
mehlig  bereift.  Der  Vj^"  breite  Hut  ift 
anfangs  glockig;  dann  kegelförmig  ausge- 
breitet und  in  mehrere  Lappen  gespalteOp, 
lebhaft  mennigroth;  später  in  gelb  ziehende 
trocken ;  Hutfleisch  zart;  blassröthlich;  weiss« 
Lamellen  frei;  bauchig;  etwas  heller  als  der 
Hut ;  spftter  in's  G^lbbräunliche  zieh^ 
mit  schwach  bereifiber  Kante. 
4Si.  Agmrieui  (Ncutcaria)  esehtiriaidis.  Fr.  Büchenhölzli;  im 

September. 

43.  ,         (Crepidotus)  variabüis.   Pen.    Bremgartes- 

wald.  Otth. 

Pratelli. 

44.  Agaricu$  (P^alliota)  augustus.  Fr,  Bei  den  Eichen  bei 

Bern.  Otth. 

45.  ,         {Hypholoma)  appendieulaius.   Bull.    Vierer- 

feld bei  Bern.  Otth. 

46.  9         (Psilocybe)  polycfphalut.   Paul.     Bei   Bern. 

Otth. 

47.  „         Fcpnisecii.  Pen.  Viererfeld  bei  Bern.   Otth. 

48.  9         bullaceus.  Bull.  Brückfeld  bei  Bern.  Otth. 

49.  j,         (P^athyra)  corrugis.  Pen.    Kälberweid  bei 

Thun. 

50.  „         gyroflextM.  Schceff.  Kälberweid. 

51.  Coprinus  tomentostu.   BulL    Auf  Dünger,  bei  Bern. 

Otth. 

52.  Bolbitius  fragilii.  L.  Am  Hünibach;  bei  Thun* 

53.  Cortinarius  percomis.  Fr.  BächenhölzlL  Sept 

54.  9         pansa.  Fr.  Bächenhölzli.  Sept. 

55.  9        purpuriucens.  Fr.  Bäcfaenhölzli.  Sept 


i 


-    86    - 

Jarimmiui  MibulUi.  Fr.  Grttsisbergwald.  Aogust. 

n         iubkmäius,  Sawerb.  Bannwald.  Augiuit 

^         einnabarinus.  Fr,  Bremgartenwald.  Otth. 

,         fiammooephalm.    Bull.     Bremgartenwald. 
Ottb. 

9         durmeinui.  Fr.  Bächenhölzli,  im  August. 

,         Colus.  Paul.  Bannwald,  August. 

9         obiusuf.  Fr.  Kälberweid. 
^xiUus  panuoides.   Fr.    Eichenried  bei   StefiiBburg, 

Otth. 
fj/gropkimii  Kvido^albus.    Fl.  Dan.    Orttsisbergwaldi 
im  Oktober. 

II         hypotkeJMf.  Fr.  Ueimbergwald,  im  Okt 

n  Kyporrkodiu$.  OUh.  Bremgartenwald.  Otth. 
Der  in  den  Hut  erweiterte  Strunk  ist 
8''  hing,  2— 2V2'''  dick,  schlank,  gleich 
dick,  verbogen;  voll,  weisslich,  mit  grauen 
kömigen  Schüppchen  bedeckt,  welche  ab- 
wflUts  mehr  strichfbrmig  werden ;  das  Strunk- 
fleisch ist  weichfaserig,  zerbrechlich.  Der 
IV2''  breite  Hut  ist  gewölbt,  spttter  einge- 
drückt, mit  herabgebogenem  Rande,  grau* 
braun,  in  der  Hitte  dunkler,  mit  ange- 
drttckten;8eidenfaserigen  Schüppchen,düBB<- 
fleischig,  unter  der  Oberhaut  graulich.  Die 
etwas  herablaufenden  Lamellen  sind  an 
beiden  Enden  sugespitst,  weisslich-rosen- 
röihlich,  am  Orunde  aderförmigverbMden. 
Im  frischen  Zustande  ist  er  fast  geruchlos, 
später  nach  Moder  riechend. 

^        mkttaeeo'rubens.  Oüh.  Bremgartenwald.  Otib. 

Der  3''  lange,  4'''  Linien  dicke  Strunk 

ist  walsenfi^rmig,  etwas  verbogen  und  unten 


fast  sugeflpitxt,  mehr  röihlich  ak  der  Haf» 
gegen   die  Basis  weiss,   oberhalb   weisi» 
kleiig.    Der  IV3"  brdte  Hut  ist  flach  ge- 
wölbt, undeutlich  gebuckelt,    gelbröthfidi 
und  auf  der  Scheibe  dunkler.  Die  Lamelleo 
sind  kaum  herablaufend,  gelbröthlich,  9**^ 
breit. 
68.  Hygrophorus  obru$seu$.  Fr.  Kälberweid,  im  August 
60.         n        mlbus.  Otik.    Am  Wege   des   Bremgartea- 

waldes.  Otth. 

Er  ist  fettig  anaufühlen  und  gläapeoi 
Der  2"  lauge,  oben  Z"  dicke  Strunk  itt 
weiss,  seidenglänzend,  gestreift.  Per  P/i"' 
breite  Hut  ist  glatt,  weiss,  kegelförmige 
stumpf,  dttnnfleischig.  Die  weissen  Lamel- 
len sind  frei  ^  bauchig ,  nicht  gedrängt^ 
schneeweiss«  Er  unterscheidet  sich  yon 
H.  conicus  durch  die  weisse  Farbe  und  die 
mehr  abgerundete  Form,  könnte  aber  den- 
noch nur  eine  weisse  Abart  desselben  sein. 
70«  Laciarius  resimus.  Fr,    In  Tannwäldem.  Grüsisberg- 

wald. 

71.  ,         thqogalus.  Bull,  Bremgartenwald.  Otth. 

72.  n         auraniiaau.  Fr,    Bremgarten*  und  Köniz- 

wald.  Otth. 

73.  I,         squalidus,    Krombholz,     In    Wäldern    bei 

Neuenburg.  Favre. 

74.  M^sula  xtrampdina.   Schmff,   Bäch^ihölzli,  im  Juli. 

75.  ji         nitida,  Per$,  Bannwald,  im  August. 

76.  Cantharellus  allndus.  Fr.  Bremgartenwald.  Otth. 

77.  9         parvus.  Otth,  Bremgartenwald.  Otth. 

Strunk  dünu;   graugelblich,  verbogen, 
hia  und  da  etwas  geforchi^  voll,  kaum  1^' 


-  «  - 

boeh.  Hut  Va'^  breit,  tricliterföniiig ,  ge- 
'scbweifty  faserig-Bchappig,  bräanlich-asch- 
grati.  Lamellen  ülüg,  wenig  erhaben,  gelb- 
fieh«  Hut-  und  Stnuikfleisdi  graugelblich| 
locker. 

Wamimtfif  pyramidalts.  Scop.  Gnmigel,  im  Augnat 
,        urens.  Bull.  Grttfnsbergfirald,  im  Anghst 
^         insitiiius.  Fr.  Bremgartenwald,  an  Stöcken. 
Otth. 

leniinui  lejndeus.  Fr.  Leukerbad  im  Wallis.  Otth. 

^mxi/ef  Tkunbergii.  Fr.  Auf  Tannenholz.  Otth. 

VoMta  fminatus.  Fr.  Bächenhölzli,  im  Oktober. 
9         lacunosus.  Otth.  Bremgarteüwald.  Otth. 

Der  21/4''  lange,  V"  dicke  Strunk  ist 
unregelmässig,  etwas  bauchig,  gestreift, 
blassgelbröthlich,  abwärts  fast  rhabarber- 
gelb,  von  faserig-fleischiger  Textur,  an  der 
Basis  dicht -fleischig;  Stmnkfleisch  gelb, 
in  der  untern  Hälfte  nach  dem  2ierschnei- 
den  streifenweise  schwach  blaugrünlich  an- 
laufend. Der  2^li"  breite  Hut  ist  flach 
polsterförmig,  ttberall  grubig-runalig,  fein- 
filzig, in  der  Jugend  fast  schwarz-purpür- 
lich,  später  dunkelbraun,  mit  dunkelrothem 
Rande;  Hutfleisch  gelb,  unveränderlidf, 
doch  hie  und  da  mit  einzelnen  rothen 
Fledcen,  unter  der  Oberfläche  roth.  Bdhr- 
chen  kürzer,  als  die  Dicke  des  Hutfleisches, 
gelb,  mit  rundlichen,  länglichen  und  un- 
regelmässigen Mündungen.  Scheidewände 
uDgefUhr  so  dick,  wie  der  Durchmesser 
der  Böhrchen,  abgerundet  und  Ton  ver- 
schiedener Höhe,  auf  der  Kante  mehr  oder 


-    98     - 

weniger  dankelrothbrann,  besonders  in  der 
Jngend.  Die  Böhrchen  sind  angewachsai^ 
zuweilen  etwas  ausgerandet.  Sporen  ISng^ 
lieh  elliptisch,  schmatzig-gelbräunliclL 

85.  BoMus  tarosui.  Fr.  Bannwald,  im  Jnli. 

86»         9         fMeu*.  BuU.  Bremgartenwald.  Qtth. 

87.  Folnporm  (Mesopui)  fuligi$ieo^albus.  Trog.  Bei  Lantw 

brunnen,  im  JulL 

Der  zentrale  Strunk  ist  nur  V»"  ^^^ 
und  verdient  beinahe  nicht  den  NameOi  da 
er  mit  dem  Hute  so  zusammenfli^st,  da» 
man  nicht  sagen  kann ,   wo  der  einei  auf- 
hört und  der  andere  anflmgt,  denn  schoa 
Ton  der  Basis  an  erweitert  der  Strunk  sich 
verkehrt-kegelförmig  und  ist  mit  Poren  be- 
deckt bis  an  den  Band  des  Hutes.  Dieser 
ist  3—6"  breite  flach,   etwas    eingedrückt 
und  am  Bande  buchtig,  fast  gelappt^  matt 
weiss,   wie   mit  Kalk   angestrichen.    Die 
Poren  sind  fast  rund,   ziemlich  gleichför- 
mig, an  der  Mündung  mit  einigen  ziemlich 
langen  Haaren  besetzt  und  von  russig-brau- 
ner Farbe.  Die  Substanz  ist  gelblich  blass. 

88.  9         perennis.  Fr,  Am  Gurten  bei  Bern.  Otth. 

89.  ,         (Pleuropus)  petalodes.  Fr,     Grüsisbergwald, 

im  November. 

90.  9         (Merisma)  intybaceus.    Bauh.    Dählhölzlein 

bei  Bern.  Otth. 
9L  „         imbricatus.  Bull,  Bei  Neuenburg.  Favre. 

92.  J5         (Apus]  nidulans.  Gr,  Bei  Bern.  Durheim. 

93.  j,         albus,  Huds.  An  Weiden  bei  Bern.  Otth. 

94.  9         crispus.   Fr.  An  längst  gefällten  Stämmen 

von  Populus. 


-   89   - 

tktffmfiktchim.  OUh.    An  liegenden  Pappeita /all 
der  Zulg.  Otthw 
*  !     >  Bni  gelblich-weissy  dickfieiachig,  .fiuit 

'  '  '  '  '  M  kreisnind;  sottigi  innen  weiiB|  nndentHob 
gezont ;  besteht  aus  dnem  siemllch  lockern 
Oefbge  von  parallelen  Fasern ,  welche 
nach  der  Oberfläche  hin^  sieh  aofewirtB 
biegend,  eine  scheinbar  dunklere  Schicht 
bilden,  so  lange  der  IHLs  noch  Tiel^ Was- 
ser enthält.  Foren  aiemlich  lang,  nngleifih, 
rund,  zerrissen  und  gewunden,  mit  stumpfen 
Sdieidewänden.  Er  wird  bei  Sj  breit  nAi 
lang  und  ungefähr  2"  dick,  mit  dickem, 
stumpfem  Bande.  Längs  den  Faeem  lat 
er  leicht  zerroissbar,  in  die  Quere  hinge« 
gen  sähe. 

Er  scheint  mit  F.  labyrinthicutf  Aehn* 
lichkeit  zu  haben. 

Sw         9.       Aorea/tf«   Fr.    An   abgestorbenen   Tann* 

Stöcken.  Grüsisberg. 

fi  '       ,        pubeicens.  Fr.  Grüsisbergwald,  im  JnnL 

).         9        ravidus.  Fr.  Am  Brtlnnenstutz  bei  Bern. 

Otth. 

h         9        xafUkus.  Fr.  An  Tannenholz. 

).  DaedaUa  discolor.  Fr.  An  der  Elandermündung. 

L  Byämim  $quatno$wn.  Schaff.  Solreutiwald.  Ottk. 

B.         9         toandeum.  Fr.  Hardlisberg.  Otth. 

B.  ,         ipadieeum.  Pert.    Im  Bannwald,  awisohen 

Moos. 

1.  9         zonatum.  Baisck,  In  Eichwäldem. 

b.         9         graveoknt.   Delastre.    Im  Bannwald ,  im 

September. 


-    «0    - 

106.  SjyAumi  otirjum.  Fr.    An  einem  ObsAemn  M.te 

Waldau.  Otth. 

107.  9        foiäeulare.  A.  #1  5,  Solreutiwald.  Otdu 
106.  /fp«r  ohliquu9.  Ft.   In  der  HolEmaite  b«  Thus,  im 

Desember. 
109.        y.         deformii.  Fr.  An  Eichenstämmen« 
lia  Radutum  orbiculare.  Fr.  Auf  der  Sägmühle  zu  Thun, 

im  Dezember. 
111.  Craterellus  crispui.  Fr.  Bremgartenwald.  OtUu 

113.  Tkelepkora  CortUhides.    Fr.     An    einem    fimlenden 

Badkasten.  Otth. 
US.         n        ificruitans.  Pm%.  Th.  $eba€ia.  Fr.  Im  Tenfi- 

thal. 

114.  SUrmm  fusco  •  oUvaemm.    Oulu    Im   Aarziehle  bd 

Bern,  an  altem  Tannenholz.  OttL 

Hut  dünn,  lederartig-weich,  oberhalb 
weisslich-oliTengrttn ,  etwas  filzig,  ausge- 
breitet übergebogen.  Hymenium  erst  blass- 
olirenfarbig,  später  dunkelrothbrännlich. 
olivengrün. 
11&«         9         maveolens.  Fr.    Auf   Populus    fastigiata. 

Bei  Neuenburg. 

116.  Corticium  Mougeotii,  Fr.  Heimbergwald.  Otth. 

117.  Cyphella  Digitalis.  A.  ^  S.  Auf  der  Rinde  der  Weiss- 

tannO;  bei  Neuenburg.  Favre. 

118.  Ciavaria  palmata.  Pers.  Dorfhaldenwald,  im  Okt 

119.  9         incegualis.  Fl.  Dan.  Bremgartenwald.  Otth. 

120.  Tremella  lutescens.  Fr.  Heimbergwald,  im  Oktober. 

Discomycetes. 

121.  Pexiza  plumbea.  Fr.  Wälder  bei  Neuenburg.  Favre. 

122.  ,  vesieulosa.  Bull.  Viererfeld  bei  Bern.  Otth. 

123.  9  cupularis.  Linn.  Spitalmatte  bei  Bern.  Otth 


-  41    - 

PtMlMa  mibnka.  Sckrud.  Eymatte  bei  Bern.  Otth. 
9  h^atiea.  Bai§ek.  Auf  einen  Viehweide^  im 


,  hemi$ph€mca.  Wigg*  Bächenhölzli;  im  Sept 

9  .        ionguinea.  Pers.  Bremgarienwald.  Otth. 

9  eärina.  Bai$ch.  Bremgartenwald.  Otth. 

9  flavo-vireni.  Pers.  Bremgartenwald.  Otth. 

Solmia  fueiculata.  Pers.  Orttsisbergwald. 

9  oekracea.  Uoffm.  Auf  der  kleinen  Schanse 

in  Bern.  Otth. 
7ymp«tta  eonspersa.    Fr.     An    Bim-    und   Apfel- 

bftumen« 
Pkaeidium  earonsUvm.  Fr.  Auf  Buchenblättem. 

Pjnrenomycetes. 

Bjipoerea  rieeiaides.    BoU.     (Sphtaria    parmelioides. 
MonL)   An   alten  Haselstämmen  am  Bai- 
.    lenbühl.  Dr.  Fischer. 
.  Sphsfria  protracttin  Pers.    In  den  Anlagen  der  Belle* 
vne  bei  Thun. 
y         macrostoma.  Tode.  Grüsisbergwald« 
,         Corticis.  Fr.  Bei  Bern.  Otth. 
Ceratasioma  a»'enari<i.  Trog.  (Uelanospora.  Corda )  In 
einer  Schlucht  bei  Dettigen,  gegenüber 
der  Drakau.    Dr.  Fischer. 

Auf  einer  weichen^  dünnen;  schwarzen 
Kruste^  welche  auf  einem  nackten  feudi-: 
ten  Sandsteinfelsen  aufliegt  ^  aus  geglie- 
derten,  dunkeln  Pilsfftden  besteht  und 
rhizomorphenartige  Myceliumfäden  in  den 
lockern  Sandstein  aussendet  ^  sitzen  die 
kugelrunden  PerithezieU;  zur  Hälfte  ia 
dieselbe   versenkt;  sie  sind  von  brauner 

ltni.JUllML  FskmrUiV.   .      . 


-    4»   - 

Farbe  und  mit  cahlreiohen  Brschstllckei 
«durchBichtiger  Fadett  (wohl  nur  zufälfig)  I 
bedeckt.  Das  Ostiolum  ist  gestreckt  ke-  f 
geltörmig^  wohl  8  bis  4  Mal  so  lang,  all 
der  Durchmesser  der  Perithezien  betrig^ 
und  mit  diesen  gleichfarbige  die  aber,  durek 
die  Loupe  gesehen ,  auf  der  sohwarstti 
Kruste  grau  erscheinen«  Aus  seiner  SpHie 
hängt  ein  Büschel  wasserheller  Fädei 
heraus,  welcher,  dem  Peristom  einer  Bar- 
bula  ähnlich,  etwas  spiralförmig  gedroht 
ist.  Das  Inwendige  des  Perithesiums  oder 
der  Nucleus  enAaltet  nur  wäSMrheUe  Fi- 
den,  denjenigen  des  Ostiolums  ähnlich, 
an  welchen  die  ovalen,  braunen  Sporeo, 
entweder  an  der  Spitze  oder  ihrer  Iiäiigt 
nach  zerstreut,  scheinbar  nur  anliegend, 
befindlich  sind.  Dieselben  scheinen  aber 
grossentheils  schon  ausgeCslIen  zu  sein, 
da  sie  nicht  in  Menge  mehr  vorhanden 
waren;  unter  diesen  befanden  sich  viele, 
weniger  dunkelgefarbte,  kreisrunde  Sporen 
mit  eingekerbtem  Bande,  wahrscheinlich 
noch  unreife  Sporenkömer. 

139.  Ma$saria  {Sphtnia)   inqmnans,    Tode,     Bremgarten- 

wald.  Otth. 

140.  Excipula  Strobi.  Fr.    Bächenhölzli,  auf  Zapfen  von 

Pinus  Strobus. 

141.  Yalsa  (Sphcerid)  dissepta.  Fr.  Bei  Bern.  Otth. 

142.  ^  eonvergen9.  lade.    Echibühl  bei  Hilterfin- 

gen,  im  März. 

143.  Ceuthofpora  Phacidioides.  Desmax.  Auf  Blättern  von 

Bex  AquifoL 

144.  Depazta  ßuxicola.  Dec.    Auf  PnthffMitttriL 


.   IS    ^ 

^on  luMluß.   Fr*   la  Wtüdera   \hA  NeoM^ 
burg^  Farrcu 

ia  4norH^eUmfotffiis.  Vittad.  Wylerholsu  Ottb* 
OUHiu  Trog.  Auf  dem  Hardluberg.  Ottk 
DasBeceptaculnm  islnindlich  1—1  Vi" 
lang,  etwas  weniger  breite  mit  einem  Wttiv 
zeichen  an  der  Basis  yerseheni  dessen 
Ursprung  im  Inneri^  des  Pilzes  durch  eine 
weissliche  Stelle  bezeichnet  ist  Die  läng- 
lichen, etwas  gewundenen  Zellen  sind  seht 
zahlreich  und  klein ,  doch  durch  eine 
schwache  Loupe  sichtbari  im  Innern  des 
Pikes  £oht,  aber  gleichförmig  zerstreut, 
und  da  das  Ganze  mit  keinem  Peridium 
umgeben  ist,  so  sind  die  Zellen  auch  auf 
dw  OberfiXohe  de»  mizes  sichtbar  und 
mit  den  innem  gleiehfSrmig.  Sie  und 
simmtlich  von  dem  Fruchtlager  gebildet 
welches  auf  kurzen  Basidlen  die  gestreckt 
eiförmigen  Sporidien  trägt,  welche  bräun- 
lich gefärbt  sind  und  mit  viel  kleinem 
Körperchen  angefüllt  zu  sein  scheinen, 
was  ihnen  ein  kömiges  Ansehen  giebt 
Geruch  schwacbi  nicht  angenehm. 

ma  mmnmosmm.   Fr.     Im  KlenthaL   C.   Ton 
Flschev-Ooster. 

fimbriäiui.  Fr.  BäeheahölzU,  im  Herbst 

reticuMa.  Ptr$.    Am  Hümbach,  auf  Eichen« 
holz. 
urpmk^,  8iop.  liefeniiidMz  bei  Bem«  Otth* 


-.  ^  - 

3)  Verhandlanipen  der  deatschen   Geselltdiafll  für  Ps/ehUlrie  id 
gerichtliche  Psychologie.  Neuwied  1854.  8P. 

4)  Das  Siniiger  MineralwaBBer.  8*. 

6)  CoirespondeaiUatl  der  dentseheB  OeaelUeliaft  fir  Psjr^luatiif  id 
gerichtliche  Ps^cbolofie.  Jahrgang  1864.  4^. 
Von  der  Leopold,  Card,  Akademie  in  Breslau. 
•  Verhandlungen  Bd.  17.  2te  Abüieil.  Breslan  1856.  4P. 
From  Ihe  royal  eaciety  of  EdirUmrgh, 

1)  Proeeedings  Vol.  III.  Nr.  46.  8P. 

2)  Transactions  Vol.  XXI.  ParL  8.  4». 
Von  der  TU.  Redaktion. 

Ringk  und  Brunner,  sehweiierfnefae  Eeittehrift  fBr  PlMumndt    llw 
Jahrgang.  186«.  80. 
Von  Herrn  Prof.  Wydler. 
Jahresbericht  über  die  Verwaltnng  den  Jledieinalweaeu  faü  KibIm 
Zürich  Im  Jahr  1865.  80. 
Vom  natwhistoriichen  Verein  in  Äug^mrg. 

IX.  Berieht  1856.  8». 
Foii  der  nalurfortekendin  GeeeUidiaß  xu  Emden, 
i)  Jahresbericht  der  natnrforsehenden  GesiUschafk  in   Bäte  fir 
1865  und  1866. 

2)  Mittheilnngen. 

3)  Kleine  Schriften.  IV.  Die  Gewitter  des  Jahres  1856.  8P. 

4)  Die  Temperatur  von  Bmden  von  Prestol.  1855.  4^. 
Vom  Herrn  Verfasser. 

1)  Prcatol,  das  Thermometer  als  Hfilfswerkseng  für  Seefahrer.  Bs- 
den  1846.  80. 

2)  Prestol,  die  arithmetische  Scheibe.  40. 

3)  Prestol,  die  geometrische  Heuristik    Erstes  Booh.  Brnden  1866.  i^. 
Von  der  königl  sächsischen  GeselUckafl  der  Wissenschaften  in  Leifti§' 

1)  Berichte  der  math.  phys.  Classe.  1864  III.  1865  I.,  II.  1866  I. 

2)  Drobisch  über  musikalische  Tonverhaltnisse.  80. 

3)  Hensen,  Berechnung  der  absoluten  Störungen  der  kleinen  Pla- 
neten. 80. 

4)  Kohlrauseh  und  Wober,  elektrodynomische  Massbestimmnngen.  8^* 
6)  d' Arrest,  Nebelflecken  und  Sternhaufen.  80. 

Von  Herrn  Schriftgiesser  Graberg  in  Zürich, 

Nennzehnte  Uebersicht  der   Verhandlungen  der  teohnisekea  Gesell- 
schaft in  Zürich.  Zürich  1856.  80. 
De  la  sociele  des  sciences  nalurelles  ä  Neuchälei. 

Bulletin.  Tome  IV.  1.  NeuchaUl  1866.  8». 
Von  der  botanischen  üesellschafl  in  Regensburg. 

Piora.  Jahrgang  1866.  Nro.  1-36.  80. 


Nr.  sei— ses. 


B«  ▼•  VeUenbers^  chemische  IJntersu- 
ehwns  der  Iienker  Schwefelwasser« 

Vor^tra^n  den  24.  Jauuai-  1^7. 

Imleitiing. 

In  iütern  balneographischen  Schriften  findet  mau 
inter  manchen  theila  benutzten,  theils  unbenutzten  Quel- 
«Dt  auch  ein  oder  mehrere  Schwefelwasser  aufgeführt, 
lie  im  TÜale  van  Lenk  sprudeln  sollen,  ohne  dass  von 
nnet  stattgehabten  Untersuchung  derselben  je  etwas  be- 
uuini  geworden  wäre.  Der  sumpfige  Thalboden  von 
[jenk  beherbergt  nach  der  Aussage  der  Thalbowohuer 
noch  mehrere  andere  Quellen,  welche  meistens  eisen- 
laltige  Sumpfwasser  sein  sollen.  Die  beiden  Schwefel- 
[uellen,  welche  den  Gegenstand  dieser  Arbeit  bilden, 
reten  nicht  im  Thalboden,  sondern  am  Fusse  und  am  * 
stlichen  Abhänge  des  das  Lenkthal  westlich  einschlies- 
enden  Bergzuges  zu  Tage. 

Schon  im  Jahre  1840  wurde  ich  mit  der  Untersu- 
himg  der  Schwefelquellen  von  Lenk  beauftragt,  erhielt 
och  einige  Flaschen  Wassers  zugesandt,  konnte  aber 
liunala  verschiedener  Hindemisse  wegen  die  Arbeit  nicht 
.osfllhren.  Der  Frost  sprengte  im  Winter  die  Flaschen 
md  das  zu  Eisklumpen  gefrorene  Wasser  liess  beim 
Lofthauen  eine  sehr  bemerkbare  Menge  ausgeschiedenen 
ichwefels  zurück,  welcher  Zeugniss  gab  vom  starken 
iohwefelgehalte  des  erhaltenen  Wassers. 

Im  verwichenen  Sommer  wurde  ich  abermals,  nach- 
lem  Herr  Apotheker  Müller  wegen  überhäufter  Ge- 
chäflke  die  Analyse  zu  übernehmen  sich  weigerte,  von 
en  Besitzern  der  Schwefelquellen  gebeten,  die  Unter- 

iem«  MittlMiL    Febnisr  1867. 


I 


-    60    - 

snchung  an   die  Hand  nehmen  za  wollen,   worein  ich 
endlich  willigte. 

An  der  westlichen  Thalseite  des  Dorfes  Lenk|  eiwi 
10  Minuten   vom  Pfarrhause   entfernt  |   steht   auf  einer 

ff 

kleinen  Anhöhe  ein  unausgebautes  Badgebäude^  welches 
bestimmt   ist  ^   eine   etwa  50  Schritte  westlich  davon  m 
einer  Brunnstabe  gefasste  Quelle  zum  Badegebranche  iQ 
verwenden.  Diese  Quelle  liefert  ein  klares,  kaltes,  6 V^^B. 
Temperatur   zeigendes,    schwach   nach  Bjdrothion  rie- 
chendes Wasser.    Einige  Vorversuche   an   der  Quelfe 
zeigten  Schwefelwasserstoff  in  geringer,  dingen  Scfaire» 
feisäure  und  Kalkerde  in  bedeutender  Menge  mL  Weaa 
die  in's  Leben   zu  rufende  Badeanstalt  auf  diese  schon 
gefasste   Quelle   allein   angewiesen  wäre,   so  h&tte  as 
sicherlich  keine  bedeutenden  Aussichten  auf  Erfolg.  Nun 
aber  besitzt  der  EigenthUmer  dieser  Quelle  eine  andere, 
sehr  reichlich  fliessonde,  die  aber,  noch  im  Natonostands 
befindlich,  ihren  Wasserreichthum  über  feuchte  Alpweiden 
zu  dercm  grösstenNachtheile  ergiesst  Diese  Letztere^  m 
Lenk  die  Quelle  aufderBalmen  genannt,  tritt  auf  dem 
Bücken  eines  etwa  800 — 900  Fuss  über  den  Thalboden 
von  Lenk  sich  erhebenden  Vorberges  des  Trüttlisberges 
zu  Tage,  welcher   gerade  hinter  dem  Bade,    in   steilen 
Alpwiesen  aufsteigend ,  in  etwa  halbstündigem  Ansteigen 
erreicht  wird. 

Die  Quelle  auf  der  Balmen  kommt  aus  granschwar* 
zem  Schiefergestein  krjstallhell  zu  Tage,  liefert  einen 
armsdicken  Wasserstrahl,  der  sogleich  ein  Bächlein  bil- 
det, welches  wenige  Schritte  von  seinem  Ursprünge  nut 
einem  weisslichen  Häutchen  sich  bedeckt  und  alle  im 
Bache  liegenden  Gegenstände,  wie  Hölzer  und  Steine, 
mit  einer  weissen  Kruste  von  Schwefel  und  Gyps  über- 
zieht.   Dieses   Wasser   haucht  schon  von  ferne   seinen 


—    51    — 

hwefelgemch  aus  und  scheint  auch,  nach  der  zertre- 
ten Umgebimg  der  Quelle  zu  urtheileu;  von  dem  in 
r  Nfthe  weidenden  Vieh  als  Tränke  benutzt  zu  werden. 

Doch  nicht  nur  das  Vieh  scheint  dieses  Wasser  zu 
nutsen ,  auch  die  Bewohner  der  umliegenden  Thäler 
d  Berge  trinken  von  dieser  Quelle  in  gewissen  Krank- 
iteui  trotz  dem  dass  ärztliche  Er&hmngen  es  fUr  im* 
rdaolich  erklären. 

Da  auch  diese  Quelle  noch  nie  einer  vollständigen 
ilersuchung  unterworfen  worden  ist^  so  wurde  ich  eben* 
la  mit  derselben  beauftragt. 

Diese  Quelle  wird  in  dieser  Arbeit  mit  dem  Namen 
ülrnquellc;  die  untere  beim  Badgebäude  befindliche 
i  Badquelle  bezeichnet  werden. 

Bevor  ich  im  Zusammenhange  den  Verlauf  der  Un- 
vodiang^n  mittheile,  aus  welchen  die  analytischen  Re- 
Itate  hervorgeben ,  glaube  ich  mich  aussprechen  zu 
laaeni  warum  ich,  in  Abweichung  von  frühem  Arbei- 
I,  ftltere  Bestimmungsmethoden  verlassen  und  andere 
liegen  beibehalten  habe,  und  warum  von  den  neueren 
laaa-analTtischen  oder  Titrirmethoden  nur  die  auf  die 
tatimmung  des  Schwefelwasscretoffgases  bezüglichen 
ranchsweise  angewendet  worden  sind. 

Wenn  es  sich  um  fragmentarische  Bestimmungen 
wiaser  Bestandtheile  zu  untersuchender  Körper  han- 
li,  so  haben  die  neueren  Methoden  des  Titrirverfah- 
la  entschiedene  Vortheile  vor  den  altern  Gewichts- 
üj%en,  vorausgesetzt,  dass  die  Probeflüssigkeiten  den 
rgesohriebenen  Grad  von  Genauigkeit  besitzen,  wie  es 
I  alkali-  und  acidimetrischen  Proben,  sowie  die  auf 
annstein,  Eisen  und  andere  in  technischen  Gewerben 
rwendeten  Materialien  Bezug  habenden  Proben  zur 
üttga  beweisen.    Wenn  aber  sehr  ausauunengesetzte 


-    52    - 

m 

Substanzen;  so  wie  z.  B.  ein  liGneralwasBer ,  in  allen 
ihren  Theilen  genau  untersucht  werden  sollen,  so  ver« 
schwinden  viele  der  Vortheile  der  Titriranaijsen.  Vorerst 
sind  in  Mineralwassem  viele  Bestandtheile  enthalten, 
die  sich  nach  dem  Titrirverfahren  gar  nicht  bestimmen 
lassen;  wie  die  zu  gleicher  Zeit  an  verschiedene  S&nren 
gebundenen  Alkalien  und  Erden;  oder  sie  sind  im  Mi- 
neralwasser in  zu  grosser  Verdünnung  vorhanden  oder 
von  Elementen  begleitet;  die  deren  maassanaljtische  Be- 
stimmung vereiteln*  Dann  lässt  sich  nicht  läagnen,  dast 
die  altem  Gewichtsbestimmungen  gewisser  Stoffs  durch 
bekannte  Beagentien  einen  solchen  Grad  von  Genauig- 
keit besitzen ;  z.  B.  der  Schwefelsäure  durch  Barytes, 
des  Chlors  durch  Silber,  der  Kalkerde  durch  Oxalstore 
u.  s.  w.;  und  sich  so  leicht  in  eine  fortlaufende  und  den 
zu  analysirenden  Gegenstand  erschöpfende  analytisdie 
Folgereihe  von  Trennungen  und  Gewichtsbestimmangen 
fügen ;  dass  sie  schon  desshalb  den  Vorzug  vor  den 
Titriranaijsen  verdienen;  abgesehen  davon;  dass  hierbei 
weit  weniger  Material  zur  Untersuchung  nöthig  ist,  als 
bei  diesen;  wo  meistentheils  eine  jede  Substanz  in  einer 
nur  zu  einer  einzigen  Bestimmung  dienenden  Menge 
von  frischem  Material  bestimmt  werden  muss;  und  wo  es 
selten  zutrifilt;  dass  ohne  lange  Berechnungen;  in  Folge 
verschiedener  Concentrationen  der  Probeflüssigkeiten;  die 
erhaltenen  Resultate  auf  ein  anfanglich  bestimmtes  Maass 
oder  Gewicht  zurückgeführt  werden  können. 

Endlich  wäre  auch  bei  der  umfassendsten  Anwen- 
dung aller  bis  jetzt  benutzten  und  combinirbaren  Titrir- 
analysen  dennoch  die  Anwendung  der  älteren  Analyse 
unumgänglich  geboten;  um  dem  Analytiker  die  Gewiss- 
heit zu  verschafiFeU;  dass  ihm  kein  Stoff  entwischt ,  dass 
er   am   Ende  seiner   Arbeit  sei ;   und  dass  sein  letztes 


—    53    - 

^  Filtrat  oderEvaporat  nichts  inelir  eutlialte,  als  tiio  Spill • 
irgflser  der  letzten  im  Uebenchnsse  angewendeten  Kea- 
gentien. 

Anden  verhilt  es  ^ich  freilich,  wenn  dio  oino  oil«*r 
indere  der  Titrirmethoden  an  Kontrolvcrsuclioii  auf  dio 
Bichtigkdt  nach  andern  Methoden  erhaltener  Hosultale 
verwendet  wird ;  da  halte  ich  sie  fUr  sehr  8cliiitxkar,  nih 
fem  sie  wirklich  die  gleiche  oder  eine  gröaiioro  Gonanig- 
keit  gewähren,  als  die  Gowichtsanal yaeu ;  im  nnigokohr- 
ten  Falle  mögen  eie  den  technischen  Zwecken,  Air  welrlii* 
sie  aufgestellt  worden^  überlassen  bleiben. 

Eine  ganz  andere  Bewandtniss  aber  hat  es  rnit  d«»r 

maaasanaljtischen  Bestimmung  einiger  Gase,  s#i  iMumU 

lieh  des  Schwefelwasserstoffes ,  welcher  na^th  ilt^r«fri  M« 

thoden  nicht  mit  der  gleichen  Hicherbeit  and  H^^hii^lli^ 

keit  bestimmt  werden  konnte,  als  nach  einigeri  d^r  7  itrir 

methoden^  nnd  wofbr  der  Analytiker  den  KrAn/J^rn  %^\f9 

an  Danke  verpflichtet  ist.    Nicht  nur  ^'j^tu  ni^h  t-tui^/- 

dieser  Titriranalysen  zu  in  kürzester  Zeit  ^nfr^hf^n^f^u 

Proben,  sondern  auch  zu  fortlaufenden  Reihen  ///r.  {^y.^, 

disch  wiederkehrenden  Unter-iacbon^ren  aof  4>,  K*^4ft 

digkeit  «der  Verinderiichkeit  von  Mit^^i^n^M^^      ^'^ 

ich  deren  WünwAbarkcit   bei   einer  •tul^r.' r,.M>y^^,^. 
auBgeaprochen  habe. 


Diese  BetrachmnirrM.  ...,;.  .,„^,.  ^.„„  ,^^, 
Titrinrerfthren  zur  B^ümrmm^'i^.XyS^Z, 


der  Analyse  der  beuien  rfch-r*.;.!«,  »-v,       y     - 


fes  anzuwenden:  and  da  erne  i>-  j>.  , 

tehit  Eisenchlorid    md    if,^.'      ^^     ---'>-    y  -  . 

o  Mnniten  m  An»pnich  ...!«,»<     „  .  ' 

Standern« Beqnemlfchk^  ,^^^.  ^^ _'     ,         ' 
nnrTTgieichb«.,.,«^^^  /^-;    '-     ' 


-    54    — 

Die  nuu  anzuführenden  Probeu  auf  Schwofelwasser- 
stoffgas  und  die  Ermittlung  über  Gegenwart  oder  Ab- 
wesenheit im  Wasser  von  unterschwefeligsanren  Safasen, 
da  diese  durch  den  oxydirenden  Einfluss  der  atlimoephi- 
rischen  Luft  auf  Schwefelalkalien  haltende  Schwefel* 
Wasser  gebildet  werden ,  wurden  an  den  Quellen  selbst 
vorgenommen  den  15.  und  16.  August  des  letiten  Jahres, 
nach  Torausgegangenem  mehrwöchentlichem  schönen  und 
trockenen  Wetter. 

Zum  Abmessen  des  zu  prüfenden  Wassers  bediente 
ich  mich  im  ganzen  Verlauf  der  Untersuchungen  eines 
Stechhebers  ^  der ,  bei  12  <^  B.  mit  destiUirtem  Wasser 
ausgemessen,  im  Mittel  aus  drei  sehr  nahe  übereinstim- 
menden Versuchen  680,86  gr.  Wasser  ausfliessen  l&tst, 
also  680,86  Kubikcentimeter  fasst.  Bei  allen  Abmessun- 
gen wurde  die  Temperatur  des  Wassers  bemerkt  und 
darnach  dessen  Menge  bestimmt. 

I.    Untersüchiing  der  Badqnelle. 

Die  Temperatur  der  Badquelle,  zu  verschiedenen 
Malen  und  bei  sehr  verschiedenen  Lufttemperaturen  gs* 
nommen,  war  beständig  in  der  Brunnstube  6^.  75  B.  oder 
ungefUhr  8",  5  C. 

1)  Bestimmung  des  Schwefclwasserstoffgases. 

Diese  Bestimmung  wurde  auf  folgende  Art  ausge- 
führt: In  eine  1  Liter  fassende  Flasche  werden  etwa  5 
Kubikcentimeter  einer  massig  starken,  mit  Salzsäure  ver- 
setzten Lösung  von  reinem  Eisenchlorid,  das  absolut 
frei  von  Chlorür  sein  muss,  gebracht,  hierauf  ein  Mess- 
gefbss  voll  frischgeschöpften  Schwefelwassers  in  die  Eisen- 
chloridlösung   entleeren   gelassen,   wobei  das  Gemenge 


-    Ö6    • 

sogleich  milchig  trübe  wird ,  iiud  nun  die  wohl  ver* 
scUosseoe  Flasche  gehörig  geschüttelt.  Nun  wird  die 
Flasche  vorsichtig  geöffnet  und  mit  einer  mit  titrirter 
LöMUig  Ton  Übermangansauren  Kali's  gefüllten  Bürette 
so  lange  unter  massigem  Umschwenken  zugetropft ^  bis 
die  irttbo  Flüssigkeit  einen  rosenrotheu  Farbenton  an- 
nimmt,  wobei  die  milchweisse  Trübung  durchaus  nicht 
hinderlich  ist  Die  verbrauchte  Menge  Chamäleonlösung 
wird  notirt,  und  nun  der  Versuch  nach  Umständen  so 
oft  wiederholt ,  als  wUnachbar  erscheint.  Hierbei  ist  es 
nur  nöthig,  so  viele  leere  ,  mit  reinem  Wasser  ausge- 
splllte  Flaschen  vorräthig  zu  habeu;  als  man  Proben  be- 
abaielitigt ;  oder  bei  einer  längeren  Reihe  von  Prüfungen 
reinea  Wasaer  aur  Hand  zu  haben,  um  die  gebrauchten 
und  nach  dem  Versuche  entleerten  Flaschen  wieder  aus- 
spülen au  können. 

Um  der  Gültigkeit  der  Versuche  versicheit  zu  sein, 
wird  vor  dem  jedesmaligen  Austitriren  mit  Chamäleon- 
löaong  1  Kubikcentimenter  von  dem  trüben  Inhalt  der 
Flasche  mit  einem  Tropfen  8chwefelcyankalium  auf  einen 
hinlinglichen  Ueberschuss  von  Eisenchlorid  geprüft^  in- 
dem das  Bofhwerden  des  Gemisches  beweist,  dass  genug 
Eisenchlorid  vorhanden  war. 

Die  Ghamäleonlösung  war  Tags  vor  der  Anwendung 
mit  Normaloxalsäure  titrirt  worden.  Letztere  war  nach 
Hohr'scher  Vorschrift  dargestellt  aus  63  Grammen  reiner 
krystallisirter  Oxalsäure  auf  1  Liter  Wasser;  das  ange- 
wendete Uhamftleon  war  bestimmt :  17,2  Eubikcentimeter 
auf  5  Cc.  Normaloxalsäure.  Nun  entspricht  1  Cc.  Oxal- 
sinre  0,01 7  grm.  SchwefelwasserstoiF,  und  1  Cc.  Chamft- 
leonUtoung  =  0,00494  gr.  Schwefelwasserstoff.  Drei  Mo- 
nate nach  obiger  Bestimmung  wurde  die  Chamäleon- 
lösnng  gegen  Oxalsäure  wiederum  geprüft  und  geftinden : 


-    56    — 

d  Cc.  Oxalsäure  =:  17^3  Cliamäleonlösung ,  also  eine 
kaum  nennenswertbe  Veränderung,  welche  jedenfalls  sehr 
zu  Gunsten  des  Chamäleon's  lautet. 

In  filnf  vollkommen  übereinstimmenden  Prüfungen 
brauchte  1  Messgefäss  voll  frischen  Wassers  0,5  Cc.  Cha- 
mäleonlösung bis  zur  eintretenden  rdthlichen  Färbung 
des  Wassers.  Da  nun  1  Cc.  Chamäleonlösung  0^00191 
gr.,  so  entspricht  0,5  Cc.  derselben  0,00247  grm.  oder 
1,62  Cc.  bei  0°»,760  Druck  und  O''  C.  Temperatur.  Nun 
ist   die   mittlere  Höhe  von  Lenk  etwa  1100  Meter,  der 

/759  V*'* 
nach  der  Formel  760  \^nän)  ^^^  mittlerer  Atmo- 
sphärdruck von  0",670  entspricht.  Wird  der  Schwefel- 
wasserstoff auf  diesen  Druck ,  8^,5  C.  TemperatUTi  und 
Feuchtigkeit  berechnet,  so  beträgt  er  1,90  Co.  fttr  682,7 
gr.  und  28,2  Cc.  fUr  10000  gr.  Mineralwasser. 

2)  Unteraehweflige  SAure. 

Ein  Stechheber  voll  frischen  Quellwassers  wurde  in 
eine  Literflasche  gebracht,  in  welcher  sich  überflüsnges 
reines  essigsaures  Zinkoxjd  befand.  Nachdem  der  Inhalt 
der  Flasche  tüchtig  durchgerüttelt  worden  war,  bildete 
sich  nach-  und  nach  ein  leichter  weisser  flockiger  Nie- 
derschlag, der  sich  allmälig  zu  Boden  setzte.  Die  klare 
Flüssigkeit  wurde  rasch  abfiltrirt  und  mit  Salpetersäure 
und  salpetersaurcm  Silber  versetzt.  Es  bildete  sich  eine 
schwache  weissliche  Trübung  von  Chlorsilber ,  die  sich 
selbst  nach  einem  Tage  nicht  schwärzte,  sondern  nur 
den  violetten  Farbenton  des  Chlorsilbers  annahm.  Dieser 
Versuch  entschied  auf  völlige  Abwesenheit  von  unter- 
schwefliger Säure  im  Badwasaer. 


-    67    ~ 

S)  Bestimmung  der  SehwefeteAure. 

In  der  Bmnnstube,  welche  die  Wasser  der  Badquelle 
oreinigi,  tritt  dieselbe  von  der  linkeu  und  rechten  Seite 
.  Terschiedenen  Zuflüssen  an's  Tageslicht  Nach  der 
[eiming  des  Badbesitzers  ist  der  rechts  eintretende  Zu- 
nw  stärker ,   als   der  von  der  linken  Seite  kommende. 

TJm  diese  Meinung  zu  prüfen ,  wurde  von  den  be- 
mders  in  Flaschen  gefassten  Wassern  (die  links  ein- 
etenden  mit  Nr.  2,  die  rechts  quellenden  mit  Nr.  1  be- 
nchnet)  von  jedem  ein  Stechheber  voll  durch  Chlor- 
uryurn  unter  Zusatz  von  Salzsäure  niedergeschlagen. 

Nr.  1  g^b  1,1755  gr.  schwefelsaure  Baryterdoi 
9^9    1>1820  I,  I,  ^ 

itsprechend  Nr.  1 :  0;4038d  gr.  Schwefelsäure, 

.    2:  0,40608    ,  « 

so  ao  nahe  übereinstimmende  Mengen  an  der  im  Wasser 
grösster  Menge  vorhandenen  Substanz,  dass  hierdurch 
e  Identität  beider  Zuflüsse  ausser  allen  Zweifel  gestellt 
L  ¥fkr  einen  Stechhober  ist  die  Menge  der  Schwefel- 
nre  =:  0,40608  gr.,  ftlr  vier,  welche  zur  Hauptanaljse 
Dgedampft  wurden,  aber  =  1,6242  grm.,  und  auf  10000 
\  Wasser  6,9490  grm. 

4)  Bestimmung  der  Kalkcrde. 

Ein  Steehheber  voll  Badwasser  wurde  durch  Ozal- 
iure  gefällt,  der  oxalsaure  Kalk  auf  dem  Filter  gesam- 
elt  und  als  kohlensaurer  Kalk  bestimmt.  Er  wog 
634  grm.,  entsprechend  0,3557  gr.  Ealkerde  für  1  Stech- 
)ber  voll,  was  für  4  solcher  Gefässe  voll  1,423  grm. 
»trägt.  10000  grm.  Badwasser  enthalten  also  5,213 
m.  Kalkerde. 


-    68    -- 

5)  Speclflsche  Gewlehtebestlmiiiaiis. 

Eine  Flasche  destillirten  Wassers  Yon  i2^  B.  wog 
657,04  gr. ;  die  gleiche  Flasche,  mit  Wasser  ans  der  Bad« 
quelle  gefüllt,  enthielt  bei  12^  B.  658,09  grm.   Das  sp^ 

cifische  Gewicht  ist  daher  ^^^^  =  1,001595. 

657,04 

6)  llauptamilyBe  der  Badqitelle. 

lieber  den  Gang  der  Hauptanaljse  habe  ich  lucht 
viel  Besonderes  zu  berichten,  da  er  der  bei  der  Analyse 
von  Gypswasscrn  übliche  ist  und  die  Trennungsmedio- 
den  und  Beihenfolge  der  Scheidungen  schon  bei  meh- 
reren frühern  Arbeiten  weitläufig  auseinander  gesetzt 
worden  ist- 

4  Stechheber  =  2730  grm.  Wasser  Nr.  2  worden  in 
einer  Flatinschale  im  Wasserbado  bis  nahe  zur  Trocken- 
heit verdunstet.  Die  Salzmasso  wurde  mit  Wasser  be- 
handelt und  von  dem  Unlöslichen  durch  Filtration  ge- 
trennt. So  wurde  der  Rückstand  der  Verdunstung  in 
zwei  Theile  getheilt,  in  den  aus  unlöslichen  oder  wenig 
löslichen  Erdsalzen  bestehenden  Rückstand  A«  und  in 
die  aus  leichtlöslichen  Alkali-  und  Erdsalzen  bestehende 
Salzlösung  B. 

.4.    Analyse  des  unlöslichen  Rückstandes, 

Der  geglühte  und  gewogene  Rückstand  wurde  mit 
seinem  dreifachen  Gewichte  eines  Gemisches  aus  glei- 
chen Aequivalenten  von  kohlensaurem  Kali  und  kohlen- 
saurem Natron  in  einem  Platintiegel  geschmolzen,  die 
Masse   im  Wasser   aufgeweicht   und  das  Unlösliche  mit 


—    &9    ^ 

ochendem  Wasaer  auägezogeu.  Die  alkaii&che  Löauiig 
rurde  mit  Salzsäure  übersättigt,  zur  Trockne  verduDstet. 
md  nach  Wiederauflösen  der  .Salze  die  Kieselerde  be- 
stimmt 

Das  unlöaliehe  Produkt  der  »Schmelzung  mit  kohien- 

aauren  Alkalien  ivurde  in  Salzsäure  gelöst  und  aus  der 

liSsung  durch  Ammoniak  Eisenoxid   und  phosphorsaure 

Valkerde  ausgefällt.   Hierauf  wurde  die  Kalkerde  durch 

Oxalsäure    und    aus    dem  Filträt  Magnesia   durch  phos- 

f  korsaures  Natron  abgeschieden.   Die  erhaltene  Kalkerde 

THirde   durch   Lö.'*en   in   Salpetersäure  und  Evaporatiun 

zur  Trockenheit  und  Behandlung  mit  wasserfreiem  Alkohol 

auf  Strontianerde  geprüft   und  diese  als  «chweteNaures 

Salz  bestimmt.  Folgendes  sind  nun  die  gewonnenen  und 

kombinirten  Resultate. 

In  2370  Grammen  Badquellwasser  sind  enthalten: 
Schwefelsaure  Kalkerde  1,7565  grra. 

Kohlensaure  Kalkerde  091.37 

Schwefelsaure  Strontianerde  0(>X«j 

Eisenoxjd  und  phosphorsaure  Kalkerde     00]  Ui 
Kiewlerde  ,j^j^:    J 

^,Ti>i2  gm: 
Ä-   Analiffe  der  IfhiUhen  Saiz«, 

In  der  Lösung  der  Salze  wurde  erst  da«  fTi  u 
stimmt,  hierauf  nach  Abscheidung  des  in,  V.y  l 
«igesetzten  Silbers  die  Kalkerde  durch  Or.l  -^''"  '"' 
Fütrat  de.  Oxalsäuren  Kalkes  wurde  zur  t'T  ''*^ 
dnnstet  und  geglüht  Die  Salzma-e  Z  V  """'  ""''' 
^  und  Magneria  enthalten  kormV  ^  J  .  '  "''  '''^'' 
gdöat,  rurückbleibende  Kia«d«I'  i!"  '  '"  ^^'^^-'^^ 
Sidpbale  dorch  ^riginr^B^^^   ^^^umm  uud  die 

'""■•  •»»•trt,  wobei  die 


—    60    - 

Schwefelsäure  zur  Bestimmung  kam.  Die  zur  Trodme 
verdunsteten  essigsauren  Salze  wurden  geglüht;  die  At 
kalien  als  kohlensaure  Salze  ausgezogen,  mit  SalzsSsre 
übersättigt;  evaporirt  und  als  Chlormetalle  bestimmt 
Durch  Platinlösung  wurde  das  Kali  bestimmt. 

Aus  dem  Caicinationsrückstand  der  essigsauren  Salse 
wurde  die  Magnesia  durch  Schwefekäure  ausgezogen 
und  als  schwefelsaures  Salz  bestimmt. 

Folgendes  sind  nun  die  Resultate  dieser  Zerlegung: 


Chlor 

0,0094  grm. 

Schwefelsäure 

0,5924    » 

Kalkerde 

0,1442    . 

Magnesia 

0,1388    , 

Natron 

0,0131    . 

Kali 

0,0033    . 

Kieselerde 

0,0160    , 

0,9172  grm. 

Vereinigen  wir  nun  die  verschiedenen  Elemente  zn 
Salzen,  wie  sie  wahrscheinlicher  Weise  neben  einander 
in  Lösung  bestehen  können ,  so  ergiebt  sich  deren  Zu- 
sammensetzung zu  folgender  Uebersicht: 


Chlornatrium 

0,0155  grm. 

Schwefelsaure  Magnesia 

0,5170    , 

Schwefelsaure  Kalkerde 

0,3496    , 

Schwefelsaures  Natron 

0,0108    ^ 

Schwefelsaures  Eali 

0,0061    , 

Kieselerde 

0,0160    ^ 

0,9150  grm. 

Vereinigen  wir  nun  endlich  alle  Resultate  der  An*- 
Ijsen  des  Rückstandes  und  der  Salze  in  eine  übersidit- 


-    6i    - 

Tabeile  und  berechneii  wir  die  ZusammensetzuDg 
^assers  der  Badquelle  auf  10000  grm.;  so  stellt 
ilgendes  Resultat  heraus: 

In2730grm.   In  10000  grm. 


ifelwassentoffgas 

1,9  Cc. 

28,2  Cc 

aatrinm 

0,0lö5  grm. 

0,0567  grm. 

ifelssorM  Natron 

0,0108     , 

0,0395    . 

ifelsaures  Kali 

0,0061  gnn. 

0,0223  gnn. 

tfelsaure  Magnesia 

0,5170     , 

1,8937    , 

ifelsaare  Strontianerde 

0,C090    , 

0,0330    , 

ifelsanre  Kalkerde 

2,1061     , 

7,7144    . 

nsaure  Kalkerde 

0,9137     , 

3,3468    , 

ihonanre  Kalkerde  nnc 

l 

aenoxjd 

0,0110    . 

0,0403    . 

lerde 

0,0300    , 

0,1099    . 

3,6190  gnn.  13,2566  grm. 


n.    Untwncliii^  der  Balmqidle. 

Sinfangs  dieser  Arbeit  ist  das  Nöthigste  über  die 
der  Balmquelle  mitgetheilt  und  ihre  Tempe- 
zxx  7®  R.  gefunden  worden.  Da  ihre  Höhe,  so 
nir  bekannt;  nicht  bestimmt  worden  ist,  so  schätze 
ie  nach  der  Zeit ,  die  nöthig  ist,  um  von  der  Bad- 
0  SEU  ihr  SU  gelangen,  um  800 — 900  Fuss  höher, 
etwa  300  Meter  über  der  Letzteren  erhaben. 

Der  der  Höhe  von  1400  Meter  entsprechende  mitt- 
Druck,  nach  der  angegebenen  Formel  berechnet, 
leich  0'',647  und  auf  diesen  Druck  wird  auch  das 
dnmen  der  Quelle  berechnet  werden« 


—    62    — 

1)  Bratimmung  des  SehwefetwASMratollbs. 

Diese  wurde  wiederum  mit  Eisenchloiid  und  Cha- 
mäleonlösung  ausgeführt  und  lieferte  in  5  VerBUchea 
folgende  Besultate^  wobei  das  gleiche  Messgeiäsa  und  die 
gleichen  Büretten  und  Probeflüssigkeiten  angewendet 
wurden. 

1)1  Stechheber  verbrauchte      9,9  Cc.  ChamäleonlösuDK 

3)  1  .  .  10,0   ^ 

4)  1         .  «  10,7    , 
6)  1          «                  «  8,8   ,, 

5  9  verbrauchten  also  48,1  Cc.  Chamftleonldsüng^ 
oder  im  Mittel  1  Stechheber  =  9,62  Cc.  diamileon- 
lösung. 

Berechnen   wir  nach   der   bekannten  Stärke  fieser 
Lösung  17,2  Cc.  auf  5  Cc.  Normaloxalsfture ,  so  enthält 
1  Stechheber  Balmwasser  0,0474  gr.  Schwefelwasserstofl^    , 
was  bei  0°»,760  Druck   und  0«  C.  Temperatur  31,08  Cc.   1 
Gas  entspricht;  auf  0",647  und  8",75  C.  bei  Berücksich- 
tigung  der  Feuchtigkeit  beträgt  dessen  Gasgehalt  fllr  I 
Stecheber  44,8  Cc.    Für  5012,33  gr.  Wasser  328,5  Cc. 
und  fllr  lOOOO  gr.  655,4  Cc.  Schwefelwasserstoffgas. 

2)  Unterschweflige  SAare. 

Die  Probe  auf  unterschweflige  Säure  wurde  ausge- 
führt, wie  es  bei  der  Badquelle  gesagt  ist,  und  mit  dem 
gleichen  entschieden  negativen  Resultate;  nur  war  der 
gebildete  Niederschlag  von  Schwefelzink  weit  beträch^ 
lieber  und  der  im  Filtrate  durch  Silberlösung  hervorge- 
brachte weit  schwächer,  als  beim  Badwasser ;  aber  auch 


—    68    - 

4  Stancten  hatte  er  sich  nicht  im  Mindesten  ge- 
zt 

3)  Bestininiang  der  SchwefelsAare* 

Stechheber  frisches  Wasser  von  der  Bahuquelle, 
Izsäure  versetzt  und  durch  Chlorbaryum  ausge- 
gab  2^295  gr.  schwefelsaure  Baryterde,  welche 
gr.  Schwefelsäure  enthalten.  Auf  5012^33  gr.  ent- 
diess  5,7906  gr.  und  auf  10000  gr.  Wasser 
3  gr.  Schwefelsäure. 

Bestimmang  des  speeiflschen  Gewiehtefk 

ine  Flasche,  welche  bei  12*^  B.  637,04  gr.  destil- 
Wasser  fasste,  enthielt,  mit  Balmwasser  von  der 
m  Temperatur  gefüllt,  658,66  grm.  Das  specifische 

ht  des  Wassers  ist  daher  ^^  =  1,002466  bei 

657,04 


5)  Hauptanalyse  des  Balniwassers« 

8  wurden  5000  Kubikcentimeter  oder  5012,33  grm. 
nasser  in  einer  geräumigen  Platinschale  im  Wasser, 
eingedampft  und  nun  durch  Wasser  in  unlöslichen 
tand  A  und  lösliche  Salze  B  geschieden,  welche 
getrennt  analjsirt  wurden,  worüber  nicht  nöthig 
einzutreten. 

A.   Analyse  des  unlösliehen  Rücksiatidei. 

\r  war  zusammengesetzt  aus  folgenden  Salzen  and 
rWndungen: 


-^    64    - 


Schwefelsaure  Kalkerde 

7,9247 

grui. 

Kohlensaure  Kalkerde 

1;3843 

Kohlensaure  Magnesia 

0;10&5 

Eißenoxyd 

0,0530 

Schwefelsaure  Strontianerde 

0,0480 

Phosphorsaure  Kalkerde 

0,0200 

Kieselerde 

0,0695 

9,6060  grm. 

B.    Analyse  der  löslichen  Salze. 

I)urch    den    oben  angedeuteten  Gang  der  Analyi 
wurde  aus  der  Salzlösung  abgeschieden  und  bestimmt: 

Chlor  0^0160  grm. 

Schwefelsäure     1,1141    ^ 
Kalkerde  0,2029    , 

Magnesia  0,3388    , 

Natron  0,1034    j, 

Kali  0,0174    ^ 

Kieselerde  0,0060    „ 

1,7986  grm. 
Verbinden  wir  diese  Elemente  zu  Salzen,  so  erhal 
ten  wir  folgende  Verbindungen: 

Chlornatrium  0,0265  grm. 

Schwefelsaure  Magnesia  1,0170  , 
Schwefelsaure  Kalkerde  0,4920  ^ 
Scwefelsaures  Natron  0,2041     ^ 

Schwefelsaures  Kali  0,0321     , 

Kieselerde  0,0060    „ 

1,7777  grm. 
Vereinigen   wir  endlich  alle  Resultate  der  Analysei 
des  Rückstandes    und   der  Salze  und  berechnen  wir  u 
auf  10000  grm.  Wasser,    so  erhalten  wir  für  die  Baln 
quelle  folgende  Zusammenstellung: 


In  6013,d8  gnlB. '  In  idOOO  gtm: 


»IwasseMloff 

328^  Co. 

flCMOo. 

iriom 

0,0266  gm. 

6^0628  gm. 

IsMHTos  Malren 

0,2041     , 

0,40«72    , 

rlsatires  Kali 

0,0821     , 

0(0640    , 

ilsanre  Magnesia 

1,0170    , 

2,0290    , 

ilsanre  Strontianerde  0^0480     ^ 

0(0067     , 

ilsanre  Kalkerde 

8,4167     , 

16>7920     , 

aure  Ealkerde 

1,3843     , 

2,7618    s 

laure  Magnesia 

0,1055     „ 

0,2104    , 

yd 

0,0630    , 

0,1057     , 

»naore  Ealkerde 

0,0200    , 

0,0399    , 

de 

0,0756     , 

0,150ft    , 

i  1,3827  gnn.  22,l(ßrgrm. 
Vorhergehenden  Ist  nicht  angedeutet,  dass  auch 

geprüft  worden  ist,  aber,  wie  zu  erwarten,  ohne 
folg;  auf  andere  seltenere  Elemente  wurde  keine 
bt  genennnen« 

gWehen  wir  ram  Schfaese  die  beiden  Qadlen, 
^terisirt  sich  die  BadqneUe  ala  eine  dem  Stock- 
wt  dem  Gnrnigel  ähnliche,  die  Balmqnelle  hin- 
la  eine  äusserst  kräftige,  da»  Schwarsbrttnnli  mn 
ipelte  überbietende  Schwefelquelle ,  welche,  bei 
(Tasserreichthum  und  gehöriger  Benntiuig^  der 
laft,  m  welcher  sie  voricommt^  vo»  grossem  Nutzen 
mte. 

wAt  aus  der  Ana]3rse  eines  IfiDendwassen  anf 
rauehbafkeit  geschlossen  werden  kann,  sollten  die 
jcnker  Schwefelquellen  die  Analogen  des  Gnr* 
n  T^f^rksamkeit  übertreffen;  ttnd  daa^  was  die 

in  dieser  Besiehnng  Förderliches  thua  kami^  hat 
stet;  was  mm  femer  geschehen  eell,  um  üt  bei- 


-    66    - 

den  Qaellen  der  leidenden  Menschheit  BUgänglich  nnd 
erBpriesslich  zu  machen,  hängt  von  deren  BesitMm  and 
vom  Interesse  nb,  welches  die  Aerzte,  besonders  die  dar 
näher  gelegenen  Thalschaften;  am  Emporkommen  einer 
neuen  Heilanstalt  nehmen  werden.  Wenn  Toriiegende 
Arbeit  zu  Erreichung  dieses  Zweckes  betragen  kann,  so 
ist  mein  Ziel  erreicht:  nach  meinen  geringen  KriAaa 
die  Wissenschaft  dem  Wohle  der  Menschheit  dienstibir 
gemacht  zu  haben« 


HE«  Hipp  9  Aller  eine  neue  Anweiidwis 

der  Elektrlsltft«. 

Vorgetragen  den  28.  Deeemler  1856. 

Im  Juli  dieses  Jahres  erhielt  ich  den  Auftrag  voo 
höherer  Behörde,  eine  unterseeische  Telegraphenleitoog 
zu  untersuchen,  die  ein  paar  Monate  früher  in  den  Vier- 
waldstätter-See  gelegt  worden,  und  so  mangelhaft  isolirt 
war,  dass  mehr  Strom  verloren  ging,  als  durch  die  Lei- 
tung hindurch  gebracht  werden  konnte,  dieselbe  also 
ihren  Zweck  verfehlte. 

Die  fragliche  Leitung,  war  bestimmt,  das  westliche 
Seeufer  bei  Bauen  mit  dem  gegenüber  liegenden  bei 
Flüelen  zu  verbinden;  die  Entfernung  beträgt  18,000 
SchweizerfusB ,  die  grösste  Tiefe  des  See's  auf  dieser 
Linie  circa  700  Fuss. 

Der  Leitungsdrath  war  wie  gewöhnlich  mit  Gutta- 
Percha  isolirt:  die  Gutta-Percha  war  zunächst  durch  ein 
mit  Theer  getränktes  Hanf-Band  geschützt,  und  über 
dieses  waren  zwei  eiserne  Bä^der  spiralförmig  gewunden, 


-    67    - 

in  der  Art,  dass  die  durch  das  eine  Band  gelassene  Lücke 
durch  das  andere  bedeckt  wurde ;  das  Gewicht  dieses 
Tanes  betrag  60  Centner  ^  und  der  Werth  belief  sich 
auf  etwa  lO^OOO  Franken. 

Bei  meiner  ersten  Untersuchung  nach  bekannter 
Keihode  seigte  es  sich,  dass  der  Fehler  ungefähr  2000 
Fnaa  vom  Ufer  bei  Flttelen  entfernt  sein  musste ,  oder 
wenigstens  der  Mittelpunkt  der  Summe  von  Fehlem. 
Dieses  Ergebniss  gewann  um  so  mehr  an  Wahrschein- 
fichkeit,  als  die  mit  dem  Legen  des  Taues  beauftragten 
Personen  versicherten ,  dass  in  dieser  Entfernung  unge- 
fiLhr  das  Tau  eine  Verbindungsstelle  habe,  die  bei  sehr 
onruhigem  See  gemacht  worden  sei  und  daher  fehlerhaft 
sein  könnte. 

Ich  musste  mich  entschliessen,  das  Tau  bis  zu  dieser 
Stelle,  wo  der  See  etwa  300  Fuss  tief  war,  aufieuheben ; 
diess  konnte  nur  mit  bedeutender  Anstrengung  geschehen, 
die  dmroh  das  Gewicht  des  Taues  allein  nicht  erklärt 
werden  konnte  und  daher  zu  der  Annahme  ftlhrte,  dass 
dasselbe  theilweise  sich  in  tiefem  Schlamm  gebettet  habe. 

Bei  Untersuchung  der  Verbindungsstelle  zeigte  sich 
an  derselben  kein  erheblicher  Fehler,  dagegen  waren 
beide  Theile  des  Taues,  sowohl  das  eben  erst  au%ehobene, 
ab  das  l&ngere  Stück,  fehlerhaft. 

Die  ganze  Länge  des  Taues  aufzuheben ,  erschien 
unmöglich,  weil  die  absolute  Festigkeit  desselben  seinem 
speiifischen  Gewichte  und  dem  Hindemisse  des  Schlam- 
mes nicht  genug  Widerstand  leisten  konnte.  (Es  ist  zu 
bemerken,  dass  die  spiralförmig  umwundenen  Eisenbän- 
der den  Draht  vor  Reissen  nur  wenig  zu  schützen  im 
Stande  waren.) 

Das  aufgehobene  Stück  ersetzte  ich  sofort  durch  ein 
neuesi  das  ich  vorsichtBhalber  mitgenommen  hatte/ 


-    «8    - 

Nach  Beendigung  dieses  Geschäfts  und  viederholtea 
Untersuchungen  zeigte  sich,  dass  keine  vesentUche  Aen- 
derung  eingetreten  wan 

Das  Tau  musste  verloren  gegeben  werden,  wannai 
nicht  gehing,  es  zu  isoliren,  ohne  ea  aufiiuheben. 

Ich  fiind  später,  dass  die  zu  diesem  Tan  verwendete 
Gutta-Percha  spröde  geworden  war ,  daaa  dieselbe  also 
beim  Legen  Bisse  bekommen  konnte ,  woraus  sich  der 
Fehler  erklären  liess. 

Zuerst  dachte  ich  an  eine  Erwärmung  des  Dradies, 
welche  ein  Zusammenfliessen  der  Gutta-Percha  voraus* 
sichtlich  zur  Folge  gehabt  haben  würde;  diese  ESrwär* 
mung  hätte  durch  einen  starken  elektrischen  Strom  her- 
vorgebracht werden  müssen,  es  fragte  sich  nur,  ob  der 
dadurch  erreichte  Vortheil  dem  Aufwände  entsprechen 
würde  und  dem  Risiko  des  Misslingens, 

Ich  wagte  es  nicht,  diesen  Weg  einzuschlagen,  suchte 
und  fand  dagegen  einen  andern,  der  beinahe  nichts  kostete 
und  vollkommen  zum  Ziele  führte. 

Es  ist  bekannt ,  dass ,  wenn  man  von  den  Polen 
einer  Batterie  zwei  Drähte  in  ein  Gefäss  mit  Wasser 
leitet,  an  dem  positiven  Drahte  SauerstofPgas  entwickelt 
wird,  und  dass,  wenn  dieser  Draht  aus  einem  unedlen 
Metalle  besteht;  das  Sauerstoflfgas  sich  mit  dem  Metalle 
zu  Metalloxid  verbindet.  Ebenso  bekannt  ist  es,  dass  die 
Metalloxide  schlechte  Leiter  sind. 

War  nun  meine  Vermuthung,  dass  die  Gutta-Percha 
beim  Legen  des  Taues  kleine  Bisse  bekommen  habe, 
richtig,  und  liessen  sich  diese  kleinen  Bisse  durch  längere 
Einwirkung  einer  starken  Batterie,  wobei  selbstverständ* 
lieh  der  positive  Pol  mit  der  Leitung  und  der  negative 
mit  der  Erde  verbunden  sein  musstq,  nut  Metalloxid  aus- 
füllen, so  musste  der  Zweck  erreicht  werden^ 


-    60    - 

Ich  beauftragte  das  Tdegraphexibureau  lAizern,  dietfe 
pendoii  mit  72  Elementen  vorsnnehmeni  mid  swar  im 
nrean  Lnzem  selbst;  diese«  ist  9  Stunden  von  der  Stelle 
M  Vierwaldstättersee's  entfernt,  wo  das  Tau  eingesenkt 
if  der  Strom  musste  also  durch  diese  Leitung  gehen. 

Der  Stromverlust  betrug,  wenn  die  Leitung  jenseits 
M  Vierwaldstättersee's  unterbrochen  wurde,  32  bis  36 
hrwde  umeres  Chilvanometers.  (Derselbe  hat  82  ümwm- 
mgas  I  fie  Stftrke  des  Stremee ,  mit  der  gewöhnlich 
legraphhrt  wird^  beträgt  30  Orade.) 

Den  6.  Dezember  Morgens  begann  die  Operation, 
en  8.  desselben  Monats  erhielt  ich  folgende  amtliche 
epesche:  ^Operation  thut  Wunder.  Ableitung  auf  der 
itereeeischen  Linie  von  Luzem  nach  Altorf  3 ,  von 
Itorf  nach  Lnzem  2  Grade ,  schriftlich  mehr." 

Im  darauf  folgenden  Schreiben  erfuhr  ich,  dass  den 
inzen  ersten  Tag,  während  welchem  ein  constanter 
kram  dmrehging,  die  Ableitung  gleich  stark  blieb,  erst 
n  zweiten  ging  sie  auf  20  Grad,  am  dritten  auf  8  Grad 
)nmter  nad  am  vierten  zeigte. sich  oben  angegebenes 
erndtttt 


Nachtrag.  3  Wochen  später»  während  welcher  Zeit 
e  Batterie  immer  in  gutem  Zustande  erhalten  wurde, 
ar  der  Verlust  nur  noch  1  Grad. 

Seifher  wurde  die  Operation  mit  dem  constanten 
trom  als  beendigt  und  gelungen  aufgehoben,  nnd  ich 
"dnete  nur  noch  an,  dass  sämmtliohe  Bureanx  dieser 
inie  ihre  Batterien  so  einschalteten,  dass  der  positive 
ol  immer  nut  der  Linie  und  der  negative  mit  der  Erde 
urbondeii  werde. 

Dnrch  einen  Versuch  im  Kleinen  lässt  sich  naeh- 
men,  dass  nicht  nur  eine  Spalte  in  Gntta-Peroha  mter 


—    70    - 

Wasser  mit  Metalloxid  ansgeftQIt  werden  könne,  sondern 
dass  sich  auch  dieses  Oxid  nnter  fortdauernder  Einwir- 
kung des  Stromes  auftrocknen  lasse. 


TerBeichnlM  der  fikr  die  BlliltottielL  der 
SchweljB«  IVaUurfi  OegeUMhafl  elafe- 
Sans^nen  OeseheBke» 

Von  den  Herren  Redakloren, 
1)  Sehweis.  Zeitsehrift  ffir  Nedieia.  Jahrgang  18M.  Ul.  ■•  IV.  8*. 
t)  Gemelnnfitsi^  Woehensehrift  ans  Wfiribnrs.  1856.    Nro.  81  Ki 

ao.  ao. 

3)  Wolf,  Kai.  lieber  die  SoaBenfleekea.  18M.  8B. 

4)  Sehweis.  Zeitsehrift  f&r  Pharmaeie.  1836.  Nro.  9—11.  8P. 

5)  Wolf,  Rad.  Taaehenbaoh  for  MaUiematik ,  Physik,  Geodäsie  ul 
Astroaomie.  2te  Aaflage.  Bern.  1856.  8>>. 

6)  Jahresberieht  des  polyteohEisehea  Vereins  s«  Winbwf  •   Win» 
borg  1856.  40. 

Von  der  königL  Akademie  in  München. 
1)  Gelehrte  Anieigen.  Bd.  12—41.  Mfinohen  1841-1855.  4«. 
Z)  Annalen   der  köaigl.  Sternwarte  in  IHönchen.    V.  Bd«    MinoiMi 
1853.  80. 
Von  der  GeseUschaß  zur  Beförderung  der  NalurwisienschafUn  lu 
Freiburg  im  Breisgau, 
Beriohte  Nr.  14,  15.  80. 
Von  der  Redaktion, 
Gemeinnfitsige  Wochenschrift  von  Wursburg,  Jahrgang  1856,  Nr. 
40-52.    1857,  Nr.  1-5.  8». 
Vom  naiurhistorischen  Verein  der  preussischen  RheitUande, 

Verhandlangen,  Jahrgang  XIII,  2,  3.  Bonn,  1856.  80. 
Von  der  kaiserlichen  Akademie  in  Wien, 

1)  Sitsangsberichte,  Bd.  XVIII,  1,  2.  XIX,  1,  2.  XX,  1.  80. 

2)  Almanaoh  fOr  1856,  80. 

3}  Jahrbficher  für  Meteorologie  and  Brdmagnetismiis.  IV.  Bd.  4*^ 
4)  Denksohriften,  Bd.  10,  11.  40. 
Von  der  königL  Akademie  in  Slokholm. 
1)  Handlingar  1853,  II.  1854,  I.  80. 


-    71    - 

)  Sfranigt  ftf  Förhaidlingar  18&».  8». 

•>  WftaMa,  Anker&ttolae  en  k^taalaka  ArWtM  for  Ar  1851.  80. 

^erlMaikmcMi,  Bd.  Vn,  Z.  Wiraterir  1866.  8B. 

II  dir  käni§t.  Äkadiwdi  der  Wiamuehrnften  in  Awulerdam. 

I)  Venhifei  ei  Mededeeliasen  III,  3.  IV,  1,  2,  3.  V,  1.  (Seieieen 

PhjTt.  et  Hath^m.)  AmsCerdam  1865  and  166.  8^. 
Q  Varalafea  en  Nededeeliasen  (Scienees  lU.)  I,   1,   2,  3.    II,  1. 

Aiuterdaai  1865-1856.  80. 
rathaadelhigei  III.  AiMterdain  1856.  4^. 

•  tfnr  kaitirL  Akademie  in  Wien* 

I)  SÜnagaberiehte  XX,  2,  3.  XXI,  1,  Z.  Wiea  1856.  8». 
0  Bcfieter  aa  Bd.  11—20  der  Sitoaafaberiohte.  Wiea  1866.  8». 
I)  Tagfclatt  der  82.  Veraanunlaag  deatsoher  Natarforaeher  aad  Aerale. 
Wiea  1856.  4P. 

*  ia  eoeiäi  de$  iciences  naiurMes  de  iMxewnbourg. 
MIetiB.  Tob.  I,  II,  DI.  Laxemboars  1868—1855.  8P. 

m  der  eenkenherffieeken  naimrfondkenden  GeeeUeehaß. 
AUiaadlaacea  U,  1.  Fraaknirt  a.  M.  1866.  4P. 

m  der  TU.  Redaktion. 

QieM  aad  Heiata.  Zeitaehrifl  fir  die  feaaoMntea  Natarwiaaeaaehaf- 
teii.  VII.  Berlia  1856.  8». 

m  Herrn  Quästor  Siegfried  in  Züru^ 

Sireber-NeiÜalirsblatt  fSr  1857.    Heraasfegebea  Toa  der  aatarför- 
•eheadea  Gesellseliafl.  Hrieh.  4fi. 

Ml  Uerm  Verfautr. 

8.  D.  ClMiay,  memoire  aar  les  families  des  Terastnemiaedea  et  Ca- 
BMlUaedee.  Qea^Te  1865.  40. 

m  der  eehUtiichen  GeeelUckaft  fikr  vaierländi$ehe  KuUur. 
aStor  Jakreaberiolit  Brealaa.  4P. 

Ml  der  SmUkemnam  Instiiuiion  in  Woihingion. 

CoatribatioBS  ta  Kaewledge.  Vol.  VIII.  Waahiastoa  1866.  4P. 

m  der  TU.  Redaküon. 

Behweiaeriaelie  Seitaelirifl  fQr  Piianaaeie,  Nr.  1,  2.  1857.  8P. 

0»  der  PolHekia. 

Idter  Jahreaberielit  1866.  80. 

911  Herrn  Hauptmann  Otlh. 

Be  Gaadaüe  Prodreauia  aystem.  aataralia  regai  TefetaUUa.    Tan. 

I-IV.  Pariaia  1824-1830.  ». 
mn  Herrn  Verfaaer. 
.  Weif,  FraM  HtmL  Wild  tob  Bern.  B«ni  1857.  9^. 


—    7j:  ^ 

V<m  Herrn  Prof,  Wolf. 

1)  19te  U«ber9i6lrt  iw  VerlMilu«««  der  ledMiMfat»  Ctoitlbchift 
in  Zfirieh.  EMth  ISM.  ». 

2)  Wolf,  Mittheilunftn  über  Storuehiappei    nni  PM«riLi(olB. 

3)  Zeaner,  über  die  DaaipfvertiieUiiiig  bei  dem  BMera  LekoMoliv- 
steanin^n.  8^. 

From  Ihe  American  Aeaiemy  of  arU  anä  seience  oi  Boilon. 

MeiDoira,  Vol.  V. 
From  lAe  American  auociation  for  lh$  advamceminl  of  Mimcf . 

Proeeedin^,  7,  8  et  9th  meetisf .  Cambridft  186ft  et  186«.  8B. 
Von  den  Herren  Verfassern. 

Freadwell,  oa  tbe  praetioabiH^  of  eoBstrootiiif  eamoi  of  great  m- 
libre.  Cambridge  1856.  80. 

Horqer ,  Medioal  topogrnphj  of  Braiü  aad  Ürafuay.    PUUdflii 
1854.  8P. 
Von  der  sefäesischen  Geseüsehafl  für  vaterländiseke  CuUur. 

aZeter  Jahresberieht.  Breslaa  1854.  4^. 
Vom  schweizerischen  Apoihckerverein. 

Sehweiaeriaeho  Zeitaohrift  fBr  PInraweW.  Jahrg«  h  N*^  ^*  IMitf- 
haasen  1856.  80. 
Vom  Herrn  Verfasser. 

Godet,  Flore  du  Jora.  Neaehitel  18521  8i. 
Von  der  nalurforschenden  GeseUschaß  in  Neuinbur§. 

S^ances  depais  3  Nov.  1854  Jasqu^aa  18  Mai  1855.  Neoeh&tel.  8*. 
Von  Herrn  Prof.  Wolf  in  Zürich. 

1)  Neigahrsblatt  der  natarforschenden  Gesellaohaft  aof  das  Jahr  1851. 
Zärioh.  4^. 

2)  Von  Orelli,  das  Molluskam.  Zürich  1855.  ^. 
Von  den  Herren  Verfassern. 

Schweizerische  Zeitschrirt  ffir  Pharmacie.  1856.  Nr.  1  and  t. 

1}  Schweiaeritfehe  Zeitschrift  ffir  Mediaia.  1855,  IV,  V,  VI.  ۧ. 

2)  Schweizerische  Zeitschrift  fär  Pharmacie.  1856,  111.  8i. 
Von  der  kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien. 

Sitzangsberichte  XVI,  2.  XVU,  1,  2,  3.  Wien  1856.  81». 
De  la  societe  imperiale  des  naturalisles  de  Moscou. 

BulleUn  1854,  Nr.  2,  3,  4.  1865  Nr.  1.  Moseoii.  8P. 
Von  der  k,  k.  geologischen  ReichsanstaÜ  in  Wien. 

Jahrbuch  1855,  Nr.  2.  Wien.  8». 
Von  den  Herren  Verfassern. 

Von  Haaer  und  Vötterle ,  geologisehe  Ueberaiehi  der  Bergbaae  ier 
österr.  Monarchie.  Wien  1855.  8^. 
Von  dem  nalurhislorischen  Verein  der  preiusischen  RkeinUmde. 
Verhaadlangen.  Jalirgaog  Xll^  8^  4«  Boaa  1856«  8^» 


C«  Bmiiiier,  fiber  Daratelluns  und 
Elseuschallen  des  Maiisans« 

VorgcInigeM  4es  14.  Mira. 

Da  die  Erfahrung  gelehrt  hatte^  dass  das  Aluminium 
tuB  seiner  Flnorverbindung  mit  der  grössten  Leichtigkeit 
lurch  Natrium  reduzirt  werden  kann,  so  lag  der  Ge- 
lanke nicht  sehr  ferne,  die  nSmIiche  Reduktionsmethode 
.uf  andere  schwer  darstellbare  Metalle  anzuwenden.  Die- 
elbe  schien  besonders  in  solchen  Fällen  einige  Vortheile 
larzubieten,  wo  die  Kohle,  die  man  gewöhnlich  als  Re- 
luktionsmittel  anwendet,  nachtheilig  ist.  Dieser  Nach- 
heil kann  von  zweierlei  Art  sein.  Entweder  verhindert 
ilmlioh  ein  geringer  Ueberschuss  derselben  dasZusam- 
nenschmelzen  des  bereits  reduzirten  Metalles,  oder  dieses 
:ann  sich  mit  dem  Kohlenstoff  verbinden  und  ähnlich, 
vie  bei  dem  Gusscisen,  statt  des  reinen  Metalls  als  Koh- 
enmetall  erhalten  werden.  Dieser  letztere  Umstand 
icheint  namentlich  bei  der  gewöhnlichen  Rcduktionsme- 
hode  des  Mangans  einzutreten. 

Einige  Versuche ,  das  Mangan  auf  dem  eben  ange- 
lenteten  Wege  darzustellen ,  führten  zu  so  befriedigen- 
len  Resultaten,  dass  ich  die  !Mittheihing  derselben  ftlr 
ler  VerölTentlichung  werth  erachten  darf. 

Um  das  angewandte  Verfahren  in  eine  klare  Ueber- 
icht  zu  bringen ,  sei  es  mir  erlaubt ,  die  ganze  Folge 
ler  Operationen,  von  dem  Rohstoffe  ausgehend,  zu  be- 
chreiben. 

Als  Rohstoff,  von  welchem  man,  wie  bei  allen  Man- 
lanprftparaten,  auszugehen  hat,  dient  der  Braunstein. 

Es  handelt  sich  zunächst  darum,  aus  diesem  Material 
in  anflOsliches  Manganozydulsalz  zu  bereiten  aus,  wel- 
IM.  MMM.    Afril  1857. 


■  •-  u  - 

ehern  das  zur  Reduktion  au  verwendende  Flaormangao 
dargestellt  werden  kann. 

Zur  Bereitung  des  schwefelsauren  Hanganoxydub 
besitzen  wir  mehrere  Vorschriften.  Die  meisten  geben 
darauf  hinaus^  den  Braunstein  im  rohen  oder  im  geglüh- 
ten Zustande  mit  concentrirter  Schwefelsänre  zu  behtn- 
dein,  aus  der  eingedickten  Masse  das  Salz  mit  Wasser 
auszuziehen  und  durch  wiederholte  Krystallisation  zn 
reinigen. 

Viel  leichter  geschieht  die  Bereitung  auf  folgende 
Art: 

100  Theile  fein  gepulverter  Braunstein  werden  mit 
40  Schwefel  und  10  Holzkohlenpulver  in  einem  irdenen 
Tiegel  etwa  2  Stunden  massig  geglüht  Die  erkaltete 
Masse,  die  sich  leicht  aus  dem  Tiegel  herausnehmen 
lässty  wird  zerrieben  und  mit  etwas  verdünnter  Schwefel- 
säure bei  gelinder  Wärme  so  lange  behandelt,  ab  eine 
neu  hinzu  gegossene  Menge  von  Schwefelsäure  die  Ent- 
wicklung von  Schwefelwasserstoffgas  veranlasst.  Alsdann 
wird  die  breiartige  Masse  mit  Wasser  ausgezogen  und 
zum  Filtriren  auf  eine  ausgespannte  Leinwand  gebracht, 
der  Rückstand  (Kohle  nebst  Kieselerde)  mit  etwas  Was- 
ser nachgewaschen.  Die  so  erhaltene  Flüssigkeit  wird 
zur  Trockne  verdampft  und  dabei  zur  Oxydation  dei 
Eisens  etwas  Salpetersäure  oder  chlorsaures  Kali  zuge- 
setzt. Die  erhaltene  gelbe  Salzmasse  wird  in  einem  Tie- 
gel leicht  geglüht,  wodurch  das  meiste  darin  enthaltene 
Eisen  in  basisches  Oxidsalz  verwandelt  wird,  welches 
beim  nachherigen  Auflösen  in  Wasser  nebst  einem  noch 
vorhandenen  Antheil  von  Kieselerde  zurückbleibt  Die 
nunmehr  erhaltene  Lösung  setzt  beim  Abdampfen  noch 
einen  geringen  Antheil  Eisenoxyd  ab^  welches  durch  das 
Filter  abgetrennt  wird.  Da  jedoch  inuner  noch  eine  ge- 


—    75    — 

ringe  Menge  Eisen  in  der  FliiBsigkeit  aufgelöst  bleibt, 
so  wird  diese  in  einer  Flasche  mit  etwas  gepulvertem 
kohlensaurem  Kalk,  am  besten  carrarischem  Marraor, 
unter  öfterm  Auftchütteln  einige  Tage  bei  gewöhnlicher 
Temperatur  digerirt,  so  lange  nämlich|  bis  eine  kleine 
abfiltrirte  Probe  mit  Cyaneisenkalium  einen  rein  weissen 
Niederschlag  hervorbringt  Ist  dieser  Punkt  erreicht,  so 
wird  die  Flüssigkeit  von  dem  Niederschlage  ablfitrirt  und 
durch  Abdampfen  in  gelinder  Wärme  zur  Krystallisation 
gebracht  Da  sie  nun  nebst  dem  schwefelsauren  Man- 
ganoxydnl  nur  noch  schwefelsauren  Kalk  enthält,  dieser 
sich  aber  bei  einiger  Concentration  grösstentheils  ab- 
scheidet^ so  kann  er  durch  Filtriren  beinahe  gänelich  be- 
seitigt werden.  Die  sehr  geringe  Menge  dieser  Verun- 
reinigung hat  auf  die  ferneren  Operationen  keinen  nach- 
theiligen  Einfluss.  Wollte  man  jedoch  zu  andern  Zwecken 
ein  ganz  reines  Salz  bereiten,  so  könnte  dieses  durch 
Niederschlagen  des  Mangans  mit  Hydrothionammoniak 
geschehen,  welcher  Niederschlag  wieder  in  verdünnter 
Schwefelsäure  aufgelöst  würde*). 

Wird  nach  dieser  Weise  verfahren,  so  wird  man  so 
ziemlich  den  ganzen  Mangangehalt  des  Braunsteins  als 
schwefelsaures  Salz  gewinnen.  In  dem  mit  verdünnter 
Schwefelsäure  ausgezogenen  Bückstand  findet  sich  eine 
oft  nicht  ganz  unmerkliche  Menge  von  Kobalt,  welcher 
mit  concentrirter  Salzsäure  ausgezogen  und  auf  bekannte 
Art  in  beliebigen  Verbindungen  dargestellt  werden 
kann**). 


*)  Die  Anwendang  von  kohlcnMirem  Baryt  hUU  des  Kalks  würde 
Riebt  ssm  Siele  fllireii ,  da  bereits  in  dem  Braunstein  Kalk  enthalten 
sein  kann,  weleher  hiedurch  nicht  beteitigt  würde. 

**)  Dieses  Vorkommen  von  Kobalt  (and  Nickel)  wurde  schon  von 
VSIker  (Ann.  der  Chem.  n.  Pharm.  LIX,  «7)  nnd  Qregory  (ebendas. 
LXllI,  977)  beobachtet. 


-    76    — 

AuB  dem  auf  solche  Weise  erhaltenen  schwefelsauren 
Maiiganoxjdul  wird  nun  durch  Kochen  der  Lösung  mit 
kohlensaurem  Natron,  das  in  leichtem  Ueberschnss  zuge- 
setzt wird;  kohlensaures  Manganoxydul  erbalten,  welches 
vollständig  ausgewaschen  wird  *). 

Um  nun  aus  diesem  Salze  das  Fluormangan  darsn- 
stelleu;  bereitet  man  verdünnte  FluorwasBerstoffsKurey 
indem  man  auf  bekannte  Art  Flussspath  in  einer  Platin- 
oder  Blei-Retorte  mit  concentrirter  Schwefelsfturö  behan- 
delt und  die  Dämpfe  in  eine  etwas  geräumige  Platin- 
schaalc;  die  kaltes  Wasser  enthält,  leitet.  In  diese  ver- 
dünnte Säure  trägt  man  so  lange  von  dem  noch  fench- 
ten  kohlensauren  Manganniederschlage  ein,  als  ein  Auf- 
brausen stattfindet,  erwärmt  hierauf  unter  ünutLhreB  die 
Ijösung,  bis  die  Kohlensäure  ausgetrieben  ifet«  Sollte  die 
Flüssigkeit  dabei  ihre  saure  Reaktion  verlieren,  so  wäre 
dieses  eine  Anzeige,  dass  ein  Ueberschnss  von  kohlen- 
saurem Manganoxjdul  angewandt  worden.  Man  mflsste 
alsdann  in  die  wieder  kalt  gewordene  Flüssigkeit  noch 
etwas  fluorwasserstoffsaure  Dämpfe  eintreten  lassen  und 
dabei  den  Punkt  erreichen,  da  nach  dem  Austreiben  der 
Kohlensäure  noch  saure  Reaktion  vorhanden  ist  Das 
kohlensaure  Manganoxydul  verändert  dabei  in  etwas 
seine  Farbe  und  geht  aus  dem  anfänglichen  Bräunlich- 
weiss  in  ein  reines  etwas  in's  Rosenrothe  spielendes 
Weiss  über.  Dieses  ist  nun  das  Fluormangan.  Man 
giesst  nun  die  über  dem  Niederschlage  stehende  Flüs- 
sigkeit,   die  nur   eine   unbedeutende  Menge  des  S4lzes 


*}  Dieses  AuswaHchen  mus8  boiir  vollständig  geschehen,  indem 
die  geringste  Menge  von  schwefelsauren  Salzen,  die  im  Niederschlage 
zoröckbliebe ,  bei  der  nachherigen  Reduktion  dem  Metall  einen  Gehalt 
von  Schwefel  erthcilen  würde,  wodurch  seine  Eigenschaften  nerkKck 
verändert  werden. 


-    77    — 

■ii^eUtet  enth&lty  so  gut  als  es  angeht  ab  und  trockniet 
das  Uebrige  durch  Abdampfen  vollkommen  aus. 

Die  Reduktion  des  Metalles  aus  dem  Fluormangan 
durch  Natrium  geschieht  auf  ähnliche  Art,  wie  diejenige 
des  Aluminiums.  Man  schichtet  das  vollkommen  trockene  *) 
Hkngansalz  in  kleinen  Antheilen  mit  dünn  ausgeplatte- 
ten Stücken  von  Natrium,  wobei  man  auf  2  Theile  Man- 
ganaalz  ungefähr  1  Theil  Natrium  nimmt.  Das  so  ge- 
schichtete Gemenge  wird  mit  einem  Pistill  in  den  Tiegel 
(ein  gewöhnlicher  hessischer  Tiegel  ist  ganz  passend) 
fest  eingedrückt,  so  dass  dieser  etwa  zur  Hälfte  ange- 
füllt wird.  Oben  auf  dieses  Gremenge  bringt  man  eine 
etwa  Vs  ^^  dicke  Lage  geschmolzenes  und  zerriebenes 
Kochsalz  oder  auch  Chlorkalium  und  endlich  wird  dieses 
mit  einer  Lage  erbsengrosser  Stücke  Flussspath  oder 
Kochsalz  bedeckt  Diese  letztem  haben  den  Zweck,  das 
Bonat  bei  der  Beduktion  leicht  erfolgende  Herauswerfen 
der  Masse  zu  verhindern. 

So  beschickt  ^ird  nun  der  Tiegel  dem  Feuer  über- 
geben« Ehe  er  zum  Glühen  kommt;  gewöhnlich  schon 
einige  Minuten  nach  dem  Einsetzen ,  erfolgt  auf  einmal 
die  Beduktion  y  die  sich  durch  ein  heftiges  Zischen  und 
Erscheinen  einer  gelben  Flamme  kund  gibt  Jetzt  wird 
das  Feuer  verstärkt  und  mit  Anwendung  eines  Gebläses 
der  Tiegel  zum  anfangenden  Weissglühen  gebracht  Eine 
eine  Viertelstunde  andauernde  Erhitzung  ist  dabei  hin- 


*)  Dms  Tollkomneno  Anstroekneii  des  KHiormtD^fuiB  U(  onerläss- 
Rdl.  Bm  ipeMhieht  am  braten  bei  100  o  C.  im  Loftiage  and  wird  so 
huife  fortfesetit,  als  eine  Oewioliesabnahmo  atattfladet.  —  Viel  atärkere 
KfWlMni  4en  flaUea  iat  niahc  sweckaiiaaiff,  indem  «a  etwas  Flaor  ab- 
gftl  nad  wUk  snflaiali  oxyArt 


-    78    - 

reichend.  Hierauf  lässt  man  durch  Verschliesaen  des 
Ofens  den  Apparat  ruhig  erkalten*). 

Beim  Zerschlagen  des  Tiegels  findet  sich  nun  in 
demselben  eine  weissliche  Salzschlacke,  die  nach  unten 
zu  mehr  grünlich  oder  grau  erscheint,  und  ganz  unten 
auf  dem  Boden  des  Tiegels  liegt  das  in  einen  runden 
Klumpen  vollkommen  zusammengeschmolzene  reduzirte 
Metall. 

Es  geschieht  mitunter,  wenn  die  Hitze  unzureichend 
war,  dasB  statt  dieses  einzelnen  Kornes  das  Mangan  in 
mehreren  kleinem  Stücken  in  dem  untern  TheDe  der 
Salzmasse  zertheilt  gefunden  wird.  Es  ist  jedoch  leichti 
solche  kleinere  Körner,  die  man  sich  von  mehreren  Ope- 
rationen zusammen  sammelt,  durch  nochmaliges  Schmel- 
zen zu  vereinigen. 

Zu  diesem  Ende  werden  die  Körner  in  dem  Stahl- 
mörscr  zu  Pulver  zerstossen  und  dieses  mit  etwa  dem 
doppelten  Volumen  Chlorkalium  oder  auch  Kochsalz**) 
vermischt  und  in  einem  kleinen  Tiegel  noch  einmal  zum 
Weissglühen  gebracht. 

Auf  die  nämliche  Art  können  überhaupt  aus  kleinern 
Körnern  Massen  von  beliebiger  Grösse  dargestellt  wer- 
den,  wobei  ein  sehr  geringer  Verlust  stattfindet. 

Die  Ausbeute  an  reinem  Metall  ist  etwas  verschie- 
den.   Das   angewandte  Fluormangan  wurde   durch  die 


*)  Ks  Hcheint  nicht  zwcckmäsHig  zu  sein ,  den  Tiegel ,  bevor  er 
kalt  geworden,  aus  dem  Feuer  zu  nehmen.  Ich  glaube  bemerkt  so  habe«. 
daAB  das  reduzirte  Metall  bei  schneller  Abkühlung  merklich  «pröde  er- 
halten wird,  60  dass  es  bei  der  naohhorigen  Bearbeitung  sehr  leicht 
zerbricht. 

**)  Die  Anwendung  von  Borax  als  Plussnittel  ist  gmni  ■■■weck« 
massig.  Ich  habe  einige  schöne  Stucke  Netall  dadareb  gaailieh  ver- 
dorben.   Bs  wurde  blasig  und  verlor  allen  Glanz. 


-    79    - 

lalyse  mehrerer  Proben  als  MnF2  bestimmt  Der  theo- 
isehen  Berechnimg  snfolge  sollten  also  49,9  Natrium 
)  des  Sakes  zn  zersetzen  vermögen  und  59,4  Man- 
D  nebst  90,4  NaF2  liefern.  Ich  erhielt  bei  Anwendung 
a  40—60  Orammen  Fluormangans  selten  mehr  als  die 
Klfte  des  nach  dieser  Berechnung  zu  erwartenden  Pro- 
kts.  Der  Umstand,  dass  durch  die  bei  der  Reduktion 
.ttfindende  heftige  Erhitzung  der  Mischung  ein  Antheil 
itrinm  verdampft,  scheint  die  Ursache  dieses  Verlustes 
sein«  Versuche,  bei  denen  man  das  Fluormangan  mit 
»chsalz  gemengt  anwandte,  um  die  Heftigkeit  der  Wir- 
mg  SU  vermindern,  gaben  keine  bessern  Resultate. 
iel  scheint  auf  die  richtige  Mengung  der  Materialien 
isukommen. 

Das  auf  die  angegebene  Methode  dargestellte  Man- 
IB  besitzt  Eigenschaften ,  welche  von  denen ,  die  man 
etem  Metalle  bisher  zuschrieb,  wesentlich  abweichen. 

Die  Farbe  des  Metalles  ist  ^ejenige  gewisser  hellerer 
>rten  von  Ghisseisen.  Es  ist  sehr  hart,  so  dass  es  von 
ner  Stahlfeile  nicht  merklich  angegriffen  wird.  Im  Ge- 
miheil,  Olas  und  Stahl  wird  von  eckigen  Stücken  des 
etalles  leicht  gerizt.  Dieser  Härte  wegen  ist  es  einer 
isg^eichneten  Politur  fkhig  und  wird  hierin  von  keinem 
etalle ,  selbst  nicht  vom  Stahl,  ttbertroffen  *).  Dieser 
Imnz  scheint  unter  gewöhnlichen  Umständen  sehr  dauer- 
ift  zu  sein.  Ich  habe  polirte  Proben  seit  6  Wochen 
.  der  Atmosphäre  des  Laboratoriums  liegen,  die  voU- 
>mmen  unverändert  geblieben  sind.  Es  ist  sehr  spröde, 
irbricht  unter  dem  Hammer  und  lässt  sich  im  Stahl- 


*)  Dss  Bdiltires  im  lUsgUM  CMehieht  sn  Wstes  nit  Sourftl 
4  WMStr  Mf  tlMM  luirUs  SaMlsIcin,  itm  Polires  auf  lilhofraphi- 
kum  IjdksUia  ait  cnsUsekeai  Roüi  oder  WieseriuUk  nit  Wssser. 


^    80    -^ 

mörser  za  Pulver  stossen.  Das  spezifische  Gewicht  ver- 
schiedener Proben  schwankte  zwischen  7^138  und  7,206i 
Vom  Magnet  wird  es,  selbst  in  Pulverfomii  nicht  ange- 
zogen. Beim  Erhitzen  an  der  Luft  läuft  es  mit  ähnlichen 
Farben  an,  wie  der  Stahl,  bei  fortgesetzter  Wirkung  be- 
deckt es  sich  mit  einem  braunen,  pulverformigen  üxjd. 

Vom  Wasser  wird  das  Mangan  bei  gewöhnlicher 
Temperatur  nur  sehr  langsam  angegriffen.  Doch  verliert 
es  bei  längerer  Berllhrung  mit  demselben  seinen  Glani 
und  bedeckt  sich  nach  mehreren  Tagen  mit  einem  Hauche 
von  Oxyd.  Kochendes  Wasser  zeigt  diese  Einwirkung 
schnellen  Nach  einer  halben  Stunde  ist  das  Metall  bräun- 
lich angelaufen  und  das  Wasser  von  etwas  aufgeschlämm- 
tem  Oxyd  schmutzig  getrübt.  Eine  Entwicklung  von 
Wasserstoffgas  kann  dabei  kaum  bemerkt  werden. 

Von  den  Säuren  wird  das  Mangan  rasch  angegriffen. 
Concentrirte  Schwefelsäure  zeigt  bei  gewöhnlicher  Tem- 
peratur wenig  Einwirkung.  Das  sich  in  geringer  Menge 
entwickelnde  Gas  ist  Wasserstoffgas.  Es  scheint  also 
nur  das  Wasser  zersetzt  zu  werden.  Beim  Erwärmen 
entwickelt  sich  schweflichtsaures  Gas  und  das  Metall 
löst  sich  leicht  auf.  Verdünnte  Schwefelsäure,  Salzsäure, 
Salpetersäure,  Essigsäure  lösen  es  schnell  auf. 

Es  ist  mir  nicht  unwahrscheinlich,  dass  einige  Eigen- 
schaften des  Mangans  zu  einer  technischen  Benutzung 
dieses  Metalles  Veranlassung  geben  könnten.  Seiner  be- 
deutenden Härte  wegen  kann  es  sehr  gut  statt  des  Dia- 
manten zum  Schneiden  von  Glas ,  ja  selbst  von  Stahl 
dienen.  Seine  Folirrdhigkeit  dürfte  wohl  vielleicht  eine 
Anwendung  bei  optischen  Instrumenten,  wie  z.  B.  Tele- 
skopspiegeln, finden.  Da  es  nicht  geschmiedet,  noch  ge- 
walzt werden  kann,  so  müsste  es  gegossen  und  hierauf 
geschliffen  werden.  Endlich  dürfte  es  vielleicht  in  ebigen 


.-.  ei  -. 

Legienm^n  .Anwendung  finden.  Es  ist  bekannt^  dass  in 
alleiii  filslil  kleine  Mengen  Hangan  gefunden  werden. 
Ob  durch  solche  Zusätze  vielleicht  günstige  Besultate 
erzielt  werden  möchteni  kann  nur  die  Erfahrung  lehren. 


Nachschrift. 

Eine  Abänderung  des  oben  beschriebenenen  Ver- 
fahrens zur  Darstellung  des  Mangans,  nach  welcher  die 
Bereitung  von  Flusssänre  umgangen  wird ;  dürfte  sich 
fbr  gewisse  F&Ile,  vorzüglich  zu  technischem  Gebrauche 
eignen. 

Man  stellt  nämlich  statt  des  schwefelsauren  Salzes 
auf  ähnliche  Weise  das  Chlorür  dar.  Dieses  wird  zur 
Trockne  verdampft  und  mit  seinem  gleichen  Gewicht 
oder  etwas  mehr  fein  geriebenen  Flussspaths  geschmol- 
zen. Die  Masse  fliesst  ziemlich  dünn  und  lässt  sich  wie 
Chlorcalcium  ausgössen.  Beim  Erkalten  erstarrt  sie  zu 
einer  hellfleischrothen  Salzmasse.  Man  könnte  darüber 
streiten,  ob  diese  Manganchlorür  und  Flussspath  oder 
Chlorcalcium  und  Fluormangan  sei.  Jedenfalls  zieht 
Wasser  daraus  Chlorcalcium  aus. 

Das  so  erhaltene  Salz  kann  zerstossen  und  direkt, 
wie  oben  angegeben  is^  durch  Natrium  reduzirt  werden. 

Das  auf  diese  Art  bereitete  Mangan  dürfte  jedoch 
gewöhnlich  Spuren  von  Eisen  enthalten,  von  dem  Fluss- 
spath herrührend,  welches  bei  dem  aus  Fluormangan 
vermieden  werden  kann. 


—   88   - 

Meteorologische  Beobachtangeii 

MgMteDt  ia 

Bero,  Bnrgdorf  lud  Saaneii. 

im  Sommer  and  Herbst  1866. 

(üeker  EiarielitaDK  der  Tafeln  ete.  siehe  Nro.  866  a.  809,  895  a.  19 


9 
9 
9 


8'  Tiefe.  6'  Tiefe. 

1856.       Juni        7.  11,78  10,01 

14.  16,16  10,99 

21.  14,79  11,76 

28.  16,24  12,27 

JoH         6.  16,69  12,87 

,         12.  16,74  13,24 

19.  16,41  13,66 

26.  16,98  13,40 

AagQst       2.  17,68  14,18 

-           9.  17,92  14,47 

16.  18,62  16,04 


9 
9 


9 
9 
9 


23.  17,64  15,27 

30.  16,64  16,12 

September    6.  16,38  14,91 

,         13.  14,80  14,52 

20.  16,32  13,96 

,         27.  13,84  13,51 

October     4.  12,24  12,88 

,         11.  12,72  13,48 

»         18.  12,09  12,64 

,         25.  11,06  12,16 

November    1.  9,50  11,60 

,           8.  7,47  10,57 

_         15.  6,29  9,63 

.         22.  6,11  8,60 

.         29.  3,96  7,79 


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-    96    - 

Terselelmlfls  der  für  die  Bllilletliek  der 
Sehwels.  IVaturffi  Gesellschaft  elnge- 
Sansenen  Gesehenke« 

Van  der  GeseUsehafl  sur  Beförderung  der  Naiwnüissenschaflen  xm 
Freiburg  t  B. 

Berichte,  Nr.  12.  18ft5.  80. 
Vom  Herrn  Verfasser, 

Durheim,  Schweiierisches  Pflanzen-Idiotikon.  Bern  1856.  8P. 
F^om  the  Michigan  State  AgricuUural  Society. 

Transaelions.  Vol.  VI.  Lansinf  1865.  80. 
From  the  Aeaderny  of  Natural  sciences  of  Phitaddphia. 

1)  Proeeedings. 

Z)  Rnschenber^er,  notiee  of  the  Aeaderny  of  Philadelphia, 
From  the  Lyceum  of  Natural  History  at  New-York. 

Annais.  Oct.  1855. 
From  the  CaKfornia  Aeaderny  of  Natural  seienees. 

Trarii,  report  on  the  i^ology  of  Northern  and  Sonthem  California.  9^, 
From  the  United  State  Patent  office. 

t)  Reports  of  explorations  and  sarreye  to  a  railroad  firom  the  Mis- 
sissippi river  to  the  Paoiflo  Oeean.   Vol.  I. 

Z)  Report  of  the  Commissioner  of  Patents  for  1854.  A^ienltnre.  80. 

3)t»i»i»  r>  nnitf)      Arts  and  Hann- 

fictnres.  80. 

De  ta  societi  impMale  des  ncUuralistcs  de  Moscou. 

1)  Balletin  ann.  1855,  2,  3,  4.  1856,  1.  Moseon  1855.  80. 
%)  Nooreanx  memoire»  T.  X.  Moseon  1855.  40. 

De  ta  societi  des  sciences  nalurelles  de  Chtrbourg, 
Mtooires,  toI.  III.    Paris  1855. 

Von  der  naturforschenden  Gcsetlschaß  in  Zürich, 
VierteUahrsehrift,  Heft  2  und  3.    Zärieh  1856.  80. 

Von  der  Gesellsdiaß  xur  Beförderung  der  Naturwissenschaften  in 
Freiburg  im  Breisgau. 
Beriehte,  Nro.  16. 

Von  der  naturforschenden  Gesellschaft  in  Dansig. 
Neieste  Schriften,  Band  5.    Daniif  1856.  40. 

Von  der  naturforschenden  Gesellschaft  in  Bamberg. 
Dritter  Bericht.    Bamberg  1856.  40. 

Von  der  TU.  Redaktion. 
Sehweiterisehi  Beitschrift  fBr  Pharmaoie.  1857.  Nro.  4.  60. 


—    96    - 

D$  In  fMiM  «MiMw  Je»  HkiMm  nalwnüm. 

BnllaÜn,  Tome  V.,  Nr.  38.    LansMUie  1856.  80. 
Ton  Herrn  Prof,  Moria. 

Hofmann,  der  ndrdl.  Ural  mU  da«  Kikateiigebirff  Pil-Cai.  Bui  U. 

St  Petersburg  1856.  40. 
Von  dum  nalurhiUorUchtn  Verei»  i»  Aiug^rg. 

1)  Jahresberieht,  IL-VlI.  and  IX.  1849-1856.  4P  ui  8». 

2)  Caflisch,  Uebersicht  der  Flora  von  Angabsiis.  Aiigal«r(  ISfiO.  9. 
Fon  Herrn  Prof.   Wolf  in  Zürich. 

1)  MittheUangeB  iber  die  Soanen flecken.  8^. 

2)  Verseiohniss  der  Bibliothek  des  selifreixeriacliea  PolylecknikiM. 
2te  Aufl.    Zörich  1857.  80. 

8)  Programm  der  Kantonseohole  in  Zfirieh  1857—68.  Zirioh  1857.  #. 
Ton  der  königl.  bayer.  botanischen  GeselUchaß  in  Begewlnarg. 

Flora  1856.  Regenabarf  1856   80. 
Von  Herrn  Trog^  Valer^  in  Thun. 

1)  Hagen,  Lehrboch  der  Apothekerkanst,  Königaberg  1797.  3  B4. 8>. 

2)  Gern,  System  der  Phvmakologie.  Halle  1798.  3  Bd.  80. 

3)  A.  Baimiy  41ömenta  de  pkarnMieie,  7e  6d.  Paria  1795.  80. 

4)  J.  A.  Chaptal,  ölöments  de  ohimie.  Paris  an  8.  3  vol.  80. 

6}  Dourrit,  Beschreibung  der  Savuyisohen  Bisgebirge.  Zürich  178180. 
Von  Herrn  Prof  Schinz  in  Bern. 
1}  Aristoteiis   opera   omnia,  grasce  et  latine,  editore  Oidot.   Parisiis 

1844.  3  Vol.  40. 
2)  Openim  Aristoteiis  tomi  duo,  editi  a  Julio  Paoio.   1597.  80. 
33  T.  Macci  Plauti  comoediaB,  ex  rccensione  Fridcr.  Ritschelii.  Tomi 

f.,  II.  et  III.,  1,  2.  Elberfelda)  1853.  80. 
4}  Francisci  Baeoni  opera  omnia.  Francofurti  ad  Moenum,  1665.  Fol. 

5)  Piatonis  opera  omnia,  edidit  Stallbaumius.  Editio  stcreotypa.  Lip- 
si»  1850.  40. 

6)  M.  TuUii  Ciceronis  opera  omnia  edidit  Nobbc.     Editio  stereotypa. 
Lipsie  1850.  40. 

From  the  British  association  for  the  advancemenl  of  Science. 

Report  of  the  25th  mceting  (at  Glasgow).  London  1856. 
Von  Herrn  Hauptmann  Otlh. 

1)  Denkschriften  der  schweizerischen  naturforsohenden  Gesellsehsft 
Erste  Reihe  1,  1.  Zweite  Reihe  I,  III,  V,  VI,  VU. 

2)  Mehrere  Jahrgänge  der  Verhandlungen  der  sohweia.  natarforseb. 
Gesellschaft. 

3)  Knnth,  enumeratio  Vegctabilium  phanerogamorum  circa  Berofiam 
sponte  crescentium.  Berolini  1813.  80. 

4)  Lehmann,  plant»  e  familia  Asperifoliarom  DiicIfDr».   Pars  I.  Be- 
rolini 1818.  80. 


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Ans  dem  Teuza.   xir  lYuut  air  «sko.  {fa^/erjf-rsjtftr.   iOL 
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chcM   saf  der  iMXkiesipt    "vm.   i-nmitt.    i:     v?vf:acxi.usL 
Massen  Toikonnm  mac  vol  d^/r.    ärjr'si   *j^m^l\>^^  mt-jj^s- 
^elasiene  Tcmzob.  ixx?fnL  Zjaoi&aumaü.  xj'^m  Jisü^uskr- 
Yath  J.  B.  BamelL  Miiub  «m*?  \'jxvsrB'U'suviit  snr  ^smsx 
etwaigen  Silber-  mc  Goidir6uat:  zi4r»BXitr  -r.  vrtHa 
und  in  weldiem   feh.  «izA^wyrvfunri'.  3L>^.ii£:< 
erkannt  Verden  kumm..    L*».    xna    X£^    'j^an^n   zi 
aussah  y  mm   sofur:  auf  «dit  l^fnatli*  y^j^fin  zi 
so  muBte  es  erst  öner  ni«r'Jx;aiiA'.*ii<i   A  ir^i/ertsisiixir  vuc 
Anreickemn^  vxaßTworksL  ir'-*.Tb*rx^ 

Za  dem  £not  wnrofsL  «srv^  '  f  Vu^ta  m.  Kurser 
serstossen  mkd  üundi  «iz.  i*ui«*»  r»i*ä  r^^'o^iiif^x :  'wut 
nicht  dnrchi^m^.  '«izrüf:  VM^ötr  zfsrrnüwst  uui  r^^^  '^ 
Alles  anf  die  gknüi^  Ilüiäafa:  r^nxrb^jir:  -vtr  iiitruc  fus 
dnrchdmander  rmiMt'jic  xrsji  na*  2f'/j  Gncmr  a&Tan 
cur  Probe  genomni^'X» 

Erst  vurde  ck  ^skio*:  Geioeizi^-probf;  ix.  eEziezn  Ge- 
fösB  mit  Wasser  tber^r*.««^  inL^^rrLlrt  l:i<c  z*s^L  eizdg^m 
Stehen  das  Trii/h  i:*  ein  kiiitrti  Gefk&§  ab^egassen 
nnd  dieses  ScUezziUiez.  fort^s^rtzi,  bis  das  Eückständige 
keine  Trfibmiir  meLr  ^ab.  Um  zu  erfahren ,  ob  im 
Schlamme  keine  ErziLeilchen  verborgen  sein  mochten, 
wurde  derselbe  anf  einem  kleinen  Handsichertroge  unter 
einem  Strahle  fliessenden  Wassers   sehr  sorgfältig  aus* 

Bwa.  MktkciL    Mm  ltt7. 


^    9&    - 

gewaschen  und  ergab  eine  kleine  Farthie  eines  sehr  fein- 
zertheilten  Erzschlieches;  der  anf  die  Seite  gelegt  wurde. 

Nun  wurde  auch  der  Bückstand  des  SchlämmcDs  in 
Posten  von  etwa  1  Loth  auf  dem  Sichertroge  rein  ge- 
waschen;  bis  die  ganze  Menge  der  200  grm.  gewogenen 
Ghsteines  gewaschen  war.  IKe  erhaltenen  Schlieche 
wurden  vereinigt  und  getrocknet  Die  200  grm.  Gestmn 
ergaben  30^17  grm.  Schliech  oder  15;075  7o  ^^theilchen. 

Um  einen  Anhaltspunkt  über  die  dürch's  Schmelzen 
des  Erzes  mit  reiner  Bleiglatte  zu  erzielende  Bleimenge 
zu  erhalten,  wurden  5  grm.  Erz  mit  50  grm.  Glatte  im 
Tiegel  geschmolzen  und  ergaben  12;2  grm.  Blei. 

Bei  einer  zweiten  Probe  wurde  zur  Verminderung 
der  Bleiausbeute  und  Anreicherung  des  Werkes  §  grm. 
Erz;  50  grm.  Olätte  und  2  grm.  Salpeter  geschmolzen 
und  ergaben  6;2  grm.  Blei.  Nach  diesen  Daten  wurden 
nun  folgende  zwei  Proben  ausgeführt. 

A)  3  grm.  Erz; 
35     „     Glätte, 

3;5  ^     Salpeteter 
gaben  4,86  grm.  Blei. 

B)  3  grm.  Erz, 
35     j,     Glätte, 

3,5  J5      Salpeter 
gaben  3,0  grm.  Blei. 

Das  ausgebrachte  und  von  der  Schlacke  getrennte 
Blei  wurde  in  einem  kleinen  Muffelofen,  in  Kapellen  von 
Knochenasche,  die  ich  von  der  hiesigen  Münzstätte  be- 
zogen hatte,  abgetrieben  und  die  kleinen  Silberkörner  auf 
dem  Lötbrohrprobirmaassstabe  von  Plattner  gemessen 
und  darnach  dessen  Gewicht  bestimmt: 


-  m  - 

Das  Blei  der  Probe  A  euthiell  Silber  0,0007  gi-m. 

.       •       .        »       B        ,  ,      O.CflOT     . 

also  in  beiden  Proben  ToUkommen  übereinstimmeDd. 

Wird  diese  geringe  Menge  Silber  auf  den  Zentner 
aufbereitetes  Erz  berechnet,  so  ergibt  diese  11,29  grra. 
Silber  oder  weniger  als  ein  Loth  auf  den  Zentner ,  also 
jedenfalls  die  Kosten  nicht  bestreitend  und  nicht  bau- 
würdig. 


ttuf  Silber  und  Gold  eines  Erzes 
aus  dem  Fornaazznthal. 

Daa  Erz,  welches  der  Gegenstand  dieser  Probe  ist, 
■wurde  mir  von  Herrn  Patocclii  aus  Val  Maggia,  Mitglied 
des  Nationalrathes,  zur  Untersuchung  mitgctheilt.  Es 
bricht  auf  der  Östlichen  Thalseite  des  Formazzathalea, 
in  der  Nähe  von  Pomraat  in  krj'stallinischen  Gesteinen 
mit  Quarz;  ob  aber  die  mir  übergcbenen  Stufen  nur 
•asgewählte  Erzmnstcr  oder  abgobantca  Erz  sind,  weias 
ich  nicht. 

Sie  bestehen,  nach  ihrem  Ansaehea  und  ihrer  Farbe 
KU  urtheilen,  aus  verschiedenen  Eisenkiesen,  denen  sich 
in  manchen  Proben  auch  Kupferkies  boigeaellt. 

Da  mir  nicht  zu  mehrfachen  Proben  Material  genug 
«ur  Verfilgung  gestellt  war ,  so  wurden  nur  diejenigen 
l£rzstufen  verwendet,  in  denen  keine  oder  nur  geringe 
Uengen  von  Gangart  beigemengt  war.  Daher  erklären 
■ich  auch  die  abweichenden  Resultate,  welche  die  Röstung 
dieser  Erze  ergaben. 

Um  geringere  Bleimengen  zu  erhalten  und  um 
grüasere  Erzquantitäteii  zu  den  Proben  verwenden  zu 
können,    wurden   die  Kiese  zeratossen,  fein  aufgerieben 


^       h^ 


—    100    - 

und  je  20  grm.  vollkommen  todt  geröstet ,  nnter  Beob- 
achtmig  aller  Vorsichtsmaassregeln;  welche  einem  Verlost 
vorbengen  konnten.  Die  ßöstung  wnrde  in  mit  Röthei 
auBgestrichenen  BöBtscherben  theils  in  der  Muffel^  theils 
in  freiem  Eohlenfeuer  ausgeführt.  Anfangs  wurden  die 
Böstscherben  bedeckt,  um  einen  Verlust  durch  Ver- 
knistem  zu  vermeiden;  später  wurde  bei  dunkler  Rotli- 
gluth  die  Arbeit  fortgeführt  und  von  Zeit  zu  Zeit  mit 
einem  Platindraht  die  lockere  Masse  aufgerührt  Das 
Ende  der  Böstung  bildete  bei  bedeckten  Scherben  eine 
helle  Bothglühhitze.  Nach  dem  Erkalten  der  Scherben 
wurde  deren  Inhalt  gewogen. 

Drei  Böstproben  gaben  70,8  %,  71,07  %  und  68,5% 
Böstgut  vom  Gewicht  des  rohen  Erzes. 

Hiermit  wurden  nun  folgende  zwei  Schmelzproben 
ausgeführt,  von  denen  die  erste  A)  mit  der  ersten  Bost- 
probe  und  die  zweite  B)  mit  dem  dritten  Böstgute  aus- 
geführt wurden. 

A)  Bei  der  ersten  Probe  bestund  die  Beschickung 
aus: 

6,141  grm.  Böstgut,  entsprechend  8,674  grm.  Erz. 

6,0        9      schwarzem  Fluss. 

6,0  „  Boraxglas. 
70,0  „  Bleiglätte. 
Das  ausgebrachte  Bleikorn  betrug  2,945  grm. 

B)  Bei  der  zweiten  Schmelzung  war  die  Be- 
schickung : 

13,7  grm.  Böstgut,  entsprechend  20  grm.  Erz. 
5,0        J5      schwarzer  Fluss. 
10,0         „      Boraxglas. 
75,0        „      Bleiglätte. 

Das  ausgebrachte  Blei  wog  18,0  grm. 


—    101    - 

Die  Bleikömge  worden  nun  auf  Kapellen  von  Eno- 
chenasche  abgetrieben  und  ergaben: 

Für  Probe  A :  0;0034  grm.  gelbes  goldhaltiges  Silber. 

19  ;,  B:    0,0038         „  ,,  „  ;; 

Wären  die  Proben  mit  genau  gemengten  Erztheilen 
ausgefllhrt  worden,  so  hätten  sie  weit  übereinstimmendere 
Resultate  geben  können,  da  bei  denselben  durchaus  kein 
die  Besultate  beeinträchtigendes  Versehen  vorgekom- 
men ist. 

Die  goldhaltigen  Silberkömer  wurden  etwas  ausge- 
plättet und  mit  Salpetersäure  behandelt;  das  erste  (A) 
wurde  schwarz,  löste  sich  aber  nicht  auf,  enthielt  ako 
wenigstens  Vs  Oold,  das  aber  bei  der  geringen  Menge 
nicht  durch  die  Quart  zu  scheiden  zulässig  war;  bei  der 
Probe  B,  wo  18  grm.  Blei  abzutreiben  waren,  muss  der 
Kapellenzug  einen  nicht  unbedeutenden  Einfluss  auf  das 
Resultat  ausgeübt  haben ,  der  bei  armen  Erzen  bis  auf 
5  %  des  ausgebrachten  Silbers  steigen  kann.  Das  Silber- 
kömchen  wurde  mit  Salpetersäure  behandelt,  wobei  das 
Oold  in  Form  von  schwarzen  Flittem  zurückblieb.  Die 
Silberlösung  wurde  durch  etwas  Salzsäure  gefällt  und 
das  gesammelte  Chlorsilber  sammt  dem  Filter  mit  etwas 
Probirblei  auf  einer  Kapelle  abgetrieben.  Das  erhaltene 
Silberkom  wog  nun  0,00262  grm.  Durch  Differenz  be- 
stimmt, stellt  sich  der  Goldgehalt  des  Silbers  zu  0,00118 
grm.  oder  30,2  %. 

Berechnet  man  nun  nach  diesem  Verhältniss  für 
beide  Proben  den  Silber-  und  Goldgehalt  des  Erzes  aus 
dem  Formazzathale,  so  beträgt  er: 

Für  die  Probe  A :    Silber    13,580  grm. 

Gold       6,018     , 

19,598  grm.' 


-    102    - 

Für  die  Probe  B:    Silber    b/l2S  gm. 

Gold     3;093     „ 


8^816  grm. 
Nimmt  man   aus   diesen  freilich  sehr  abweichenden 
Resultaten  das  Mittel,  so  sind  in  1  Zentner  Erz  enthalten: 

Silber    9,652  grm. 
Gold     4,555     , 
14,207  grm. 
oder  flir  einen  Werth  von  2  Fr.  an  Silber  nnd  Fr.  14 
an  Gold,  oder  im  Ganzen  für  16  an  edlen  Metallen. 

Wären  die  Proben  in  grösserem  Maassstabe  und  mit 
nngerösteten  Erzen  ausgeführt  worden,  so  hätten  sie 
wahrscheinlich  auch  bessere  Resultate  gegeben,  da  nach 
Untersuchungen  von  Malaguti  und  Durocher  bei  der 
Röstung  armer  Silber*  und  Golderze,  besonders  kiesiger, 
ein  Verlust  an  Gold  und  Silber  stattfindet,  der  von  V3 
bis  3/4  des  ganzen  Gehaltes  an  denselben  gehen  kann; 
was  mir  noch  unbekannt  war,  als  ich  obige  Proben  aus- 
führte. 

In  Folge  dieses  Umstandes  habe  ich  gegen  Herrn 
Fatocchi  den  Wunsch  ausgesprochen,  die  Proben  mit 
grösseren  Mengen  des  Erzes  von  Formazza  zu  wieder- 
holen, aber  derselbe  ist  unerfüllt  geblieben. 


Zur  Vervollständigung  dieser  Arbeit  habe  ich  noch 
einer  Probe  zu  erwähnen ,  welche  ich  nach  Plattner's 
Vorschrift  zur  Ausziehung  des  Goldes  aus  dem  gerösteten 
Erze  mittelst  Ghlorgases  ausgeführt  habe.  Das  geröstete 
und  angefeuchtete  Erz  wird  lose  in  ein  cylindrisches 
Gefäss  gefüllt  und  von  unten  her  das  gewaschene  Chlor- 
gas ein-  und  oben  abgeleitet    Wenn  nach  einigen  Stun- 


4en  der  guiM  Afftni  adC  CULmc  geffelk  gewesen  irt, 
wird  der  Inhall  des  CrÜDders  mh  kodend^  Waaer 
extrahirt  ad  die  tob  GoldcUorid  gdbgefiuiite  Locong 
d«rdi  Eisenritriol  gefiült,  das  Gold  gesamiiidl  und  ndt 
^iwM  ÄobirUea  al^etrieben  «nd  das  Crold  gtfwagmL 
Die  genan  nach  dieser  Votschrift  aosgefthrte  Aribeit 
lieferte  eine  ToDkommen  fsrbloee  Flüssigkeit^  in  weldier 
auch  nach  34  Stondm  dnrch  EisenTitriol  kein  Grold  ab- 
geschieden wurde«  Das  (xdd  moss  also  im  £ne  in 
Form  einer  Bilberiegirong  Torhanden  gewesen  sein.  Das 
Silber  dnreh  gesättigte  Kochsalzldsnng  anssnsidien,  wnrde 
nioht  TersQcht^  hitte  aber,  wie  anderweitige  Erfidmnq^ 
an  Termnthen  gestatten,  ein  günstiges  Besuhat  geben 
können. 


f^mllteMTe  AnMjwen  ▼•n  «ntlkeii 

Der  Ursprang  der  an  analysirenden  GregenstSnde  ist 
mir  unbekannt;  sie  wurden  von  Herrn  ▼.  Bonstetten 
Herrn  Apotheker  Müller  und  Ton  diesem  mir  sur  Unter- 
suchung übergeben  und  waren  meist  von  Nro*  2*^5 
nummerirt«  Der  Hauptzweck  der  Untersuchung  war,  die 
neben  dem  Kupfer  in  der  Metalllegirung  enthaltenen 
Metalle  und  namentlich ,  wenn  vorhanden,  das  Zink  ge- 
nau BU  erkennen.  Da  neben  Kupfer  noch  Zinn,  Zink, 
Blei  und  Eisen  vorhanden  sein  konnten,  so  musste  der 
Ghmg  der  Untersuchung  so  geleitet  werden,  dass  die 
verschiedenen  Metalle  sucoessive  in  folgender  Ordnung 
abgesondert  und  erkannt  werden  konnten:  Zinn,  Kupfer, 
Blei>  Eise%  Zink«  Volgondea  war  nun  der  eingeschlagene 


—    104    - 

Weg;  der  bei  allen  Analysen^  mit  Ausnahme  von  Nro.  2, 
innegehalten  wurde. 

1)  Die  Probe  wurde  in  reiner  Salpetersäure  gelört 
und  die  Lösung  sowohl^  als  der  Bückstand  von  Zinnozyd, 
in  einem  Forzellanschälchen  zur  Trockne  verdunstet 
Die  trockne  Masse  wurde  in  Wasser  gelöst  und  das 
Zinnoxyd  abfiltrirt  und  nach  dem  Aussüssen  getrocknet 
und  vor  dem  Löthrohre  durch  Beduktion  zu  einem  Me- 
tallkome  als  Zinn  erkannt. 

2)  Die  salpetersaure  Lösung  wurde,  mit  etwas  Sals- 
säure  und  Schwefelsäure  versetzt  und  zur  Trockne  ver- 
dunstet. Die  trockne  Masse,  mit  Wasser  behandelt,  liess 
schwefelsaures  Blei  zurück;  die  Lösung ,  durch  Kupfer 
blau  gefärbt;  wurde  klar  abgegossen  und  das  Bleisak 
durch  mehrmaliges  Waschen  und  Dekanthiren  der  Flüs- 
sigkeit; welche  zur  blauen  Lösung  gefügt  wurde,  im 
Schälchen  zurückgehalten.  Um  das  Unlösliche  als  Blei- 
salz zu  erkennen,  wurde  es  in  einigen  Tropfen  Aetznatron 
gelöst,  ein  Tropfen  chromsaures  Kali  und  Essigsäure  zu- 
gesetzt, wo  sich  sogleich  der  schön  gelbe  Niederschlag 
des  chromsauren  Bleioxydes  bildete. 

3)  Die  Lösung,  in  der  das  Kupfer,  Eisen  und  Zink 
vorhanden  sein  mussten,  wurde  nach  Ansäurung  mit 
etwas  Salzsäure  durch  einen  Strom  von  Schwefelwasger- 
stoffgas  vom  Kupfer  befreit,  das  Schwefelkupfer  abfiltrirt 
und  ausgesiisst.  Das  Schwefelkupfer  wurde  als  solches 
erkannt,  sowohl  auf  nassem,  als  auf  trockenem  Wege. 

4)  Die  vom  Schwefelkupfer  abfiiltrirte  farblose  Lö- 
sung wurde  in  einem  Forzellanschälchen,  nach  Zusatz 
von  etwas  chlorsaurem  Kali,  verdunstet.  Das  in  Oxyd 
verwandelte  Eisen  färbte  nun  die  vorher  farblose  Lösung 
gelb.  Die  trockne  Masse  wurde  mit  Wasser  übergössen, 
mit  Ammoniak  im  Ueberschuss  versetzt,  wo  sich  Flock- 


-    106    — 

von  EiBCnoxyd  abschieden ,  und  filtrirt  Das  ge- 
■chene  Filter  wurde  auf  einer  Glasplatte  auagebreitot, 
t  einem  Tröpfchen  sehr  verdünnter  Saizeäuro  be- 
eiltet und  mit  Blutlaugen  salz  betupft,  wo  die  dunkel- 
e  Beaktion  dea  Eisenealzcs  sogleich  sichtbar  wurde. 
&)  Die  vom  Eiaenoxyd  abSltrlrte  ammoniakalische 
Hing,  mit  Schwet'elanimonium  versetzt,  blieb  bei  den 
gcnständcn  Nro.  1,  3  und  4  vollkommen  klar  und  bei 
5  schied  sich  ein  sehr  voluminöser  weissor  Nieder- 
dag  von  Schwefelzink  ab,  welches  als  solches  or- 
nnt  wurde. 

Bei  der  Nummer  2,   welche  nicht  eine  metallische, 
idem  eine  erdige  oder  thonigo ,  durch  Grilnspaa  und 
lenrost  gefärbte  Masse  war,   wurde  eine  abgeschabte 
kbe  in  Salzsäure  gelöst,  was  mit  Aufbrausen  geschah. 
ft  gelbe  Lösung ,    mit  Ammoniak  versetzt ,  gab  einen 
luninöeen  gelblich-weissen  Niederschlag,  in  dem  Thon- 
nd  Eisenoxyd  erkannt  wurden.  Die  blänliche  am- 
miakalische  Lösung  wurde   durch  Schwofclammonium 
Kupfer   befreit    und    gab   nach  der  Filtration,  mit 
Rlsaurem  Ammoniak  geprüft,  eine  Reaktion  auf  Kalk- 
Danach  bestund  der  Gegenstand  Nro.  2  io  einer 
Kgen,  durch  Kupfer  und  Eisenoxydhydrat  grünlich  ge- 
rbten Masse. 
Folgendes  sind  nun  die  erhaltenen  Resultate: 
Nro.  1.     In  einem  kleinen  Schäehtelehen  befand  sieb 
nicht  nummerirtes  Papierchen ,  in  welchem  etwa  30 
40  Milligramme  von  Feilicht  oder  Schabsei  und  kloine 
ittorchen  eines  Metalles  waren,  welche  ganz  zur  Ana- 
verwendet   wurden.     ZusaramcnsetzuDg: 
lipfor  und  '/,\an,  Spuren  von  Blei  und  Eisen. 

Nro.  2.     Ein  kleines  Bröckcbou  von  irdenem  Zeug, 
ier  Mitte  konisch  vertieft  nnd  mit  einem  kleinen  ran- 


~    106    - 

den  durchgelienden  Loche.  Die  Masse  war  grttaUck  ge- 
färbt und  enthielt  Rostflecken.  Sie  schien  der  E«ni  ebes 
metallenen,  dasselbe  umhüllenden,  aber  durch  Oir^datioi 
Ecrstörten  Gegenstandes  gewesen  zu  sein.  Zusam- 
mensetzung: eine  erdige  oder  thonige  Substanz,  deren 
Bedeutung  nicht  zu  enträthseln  ist. 

Nro.  3.  Ein  kleines,  mit  einem  grünen  Uebem^ 
bedecktes ,  35  Milligrammen  wiegendes  Stttckchen  f oi 
Draht  oder  einer  Nadel  wurde  ganz  zur  Analyse  tbt- 
wendet.  Zusammensetzung:  Kupfer,  Zinn  und 
Spuren  von  Eisen  und  Blei. 

Nro.  4.  Ein  Fragment  von  unbestimmbarer  Form, 
so  sehr  von  Aerugo  überzogen  und  davon  serfiresseo, 
dass  ein  etwa  100  Milligrammen  schweres  Bmchstttck 
ohne  Mühe  davon  zwischen  den  Fingern  abgebrochen 
werden  konnte,  das  zur  Analyse  verwendet  wurde.  Za- 
sammensetzung:  Kupfer  und  Zinn,  aamml  Spa- 
ren von  Eisen ,  aber  weder  Blei  noch  Zink.  Von  allen 
untersuchten  Proben  enthielt  diese  die  grösste  Proportion 
von  Zinn. 

Nro.  5.  Ein  Ring  von  Bronze.  Er  war  durch- 
aus ohne  Patina,  nur  schwärzlich  angelaufen,  aber  die 
Bronzefarbe  erkennen  lassend.  Man  sah  unter  dem 
schwärzlichen  Ueberzuge  deutlich  die  Spuren  der  Be- 
arbeitung mit  der  Feile ,  sowie  eine  gelbschinmiemde 
Löthung  von  Messing.  An  der  Innern  Rundung  wurde 
mittelst  eines  scharfen  stählernen  Schabers  das  zur  Ana- 
lyse nöthige,  etwa  100  Milligrammen  betragende  Material 
abgeschabt.  Die  blosgclcgte  Farbe  des  Ringes  war  die 
des  gewöhnlichen  Kanonenmetalles.  Zusammen- 
setzung, die  Elemente  nach  deren  abnehmenden 
Proportionen  angegeben :  Kupfer,  Zink,  Blei,  Zinn, 
Eisen.  Nach  dieser  Zusammensetzung,  sowie  besonders 


107 


den  augegebcnen  Merkmalen,  Hcheiut  dor  Ring  ein 
yodukj,  gauz  moderner  Arbeit  zu  sein ,  worauf  die  Be- 
arlseitUDg   mit   der  Feile   und  die  Lötbung  mit  Messing 


R.  Wolf,  Ausziis  ans  ilem  Chronlcoii 
Bernen»»!  Abrahnml  IVliisciill  ab  Anno 
lft»t  ad  Annum  15»«. 

Die  Stadtbtbiiotliek  in  Zürich  besitzt  in  den  band- 
ichriftliuhen  Sammlungen  Leu'»  eine  Copie  des  Chroni- 
oon  Musculi,  der  ich  folgende  interessanten  Daten  ent- 
IHebme : 

Isai  Jsnl  6  ward  die  gantze  Schul  uss  der  alten  Be- 
hausung im  Winckel  mit  ordentlicher  procesfl,  und 
mit  einer  Music  transferiert,  in  die  ncw  gebauwcne 
Behausung  nebent  dem  Baarflisser  Closter,  in  gegen- 
wärtigkeit der  Schulherren  und  anderer  M,  G.  Hrn. 
Und  thät  Herr  Schultheias  von  Mulincn  ein  Oration 
an  die  Knaben,  damit  er  Sy  zum  fleissigen  Studieren 
vermahnt.  Es  wurden  auuh  etliche  Neuwe  Schul 
Ordnungen  da  gcmachet,  die  uff  ein  permentin  Tafel 
gschriben  und  im  Collegio  aufgehenkt  worden. 

1581  iagnst  26  gieng  ein  grosser  Hagel  Über  Langnauw, 
die  Stein  waren  wie  Baumnuss ,  jedoch  gieng  der 
Hagel  nicht  weit. 

1501  Stptembflr  i  hat  sieh  ein  Hex  von  Calnach  in  der 
Käfi  seibat  sitzligon  erhänkt. 

1582  JiDoar  16  ficngCHumb  die  &  nachmitag  an  ku  blitzen 
und  doimereu  und  zu  riaBlen,  und  scbosa  das  Fear 
vom  Himmel,  was  ein  gräwlicha  Wetter. 


—    108    — 

1582  N&rx  6  ward  am  Himmel  umb  Mitte  nacht  ein 
Chasma  dass  ist  ein  wnnderbahre  übematQrliche 
Röthe,  mit  villen  weissen  Streimen,  und  gegen  IGtt 
nacht  ein  wunderbare  Heittere  gsehen.  Der  Herr 
gäbe^  dass  nüt  böses  daraus  folge. 

1582  April  1  ward  abermahl  zu  Mitternacht  die  röthe  am 
Himmel  gsehen  und  um  Mittemacht  ein  grosse  Heit- 
tere. Zu  Basel  waren  auch  spiess  und  gschüti  am 
Himmel  gesehen^  gleichwie  auch  zu  Trachaelwald. 

1582  April  3  wurden  am  Himmel  drey  Sonnen  gsehen  bis 
Z'mitten  Tag  mit  sambt  einem  grossen  breitten  Bing 
umb  d'sonneu;  folget  ein  Regen  drus;  da  es  vorhin 
eine  lange  Schöne  gsin« 

1582  April  30  kam  hiehar  der  Hochglehrt  und  verrümpt 
Mann^  Hr.  Joan.  SturmiuS;  Bector  der  Schul  zu 
Strassburg  ein  alter  Herr,  von  wegen  dass  Er  ein 
Ftirschrift  von  Unsem  Gnädigen  Hm  begehrt^  an 
den  König  von  Novarra  und  Printz  von  Conde^  da- 
mit er  bezahlt  möcht  werden  umb  eine  grosse  Summa 
Gelts  y  so  sy  Ihm  von  villen  jähren  her  schuldig 
sindt,  hat  die  Fürschrift  wohl  erlanget^  aber  die  Be- 
zahlung nit. 

1582  Jali  4  ist  ein  grosser  Hagel  über  Poll  und  Eilch- 
berg  gangen,  und  andere  Orth  der.  an  Wein  und 
Korn  grossen  Schaden  than. 

1582  August  7  starb  Doctor  Stephanus  CunzenuS;  Medi- 
cus  des  abendts  um  die  3  stund,  was  ein  angenem- 
mcr  und  glückhaflfter  Doctor ,  verliess  doch  schier 
mehr  schulden  dan  Guths. 

1582  September  21  kämm  Johann  Haslerus  hieher  ex  Li- 
turria,  ein  Doctor  MedicinsB,  ward  hernach  Professor 
Philosoph!». 


—    109    — 

[  Deiember  22  ward  ein  Hex  z'Thuii  verbrendt,  go> 
naodt  Margretb  "Wyae,  uns  Wallis  bUrtig.    Waa  102 

jor  alt. 

'  Februr  25  ward  Rudolphtia  BuUingcrus,  nachdem  er 
oich  ein  Zeit  lang  hier  enthalten,  und  in  der  Uedi- 
tin  gebraucht  ward,  gar  zu  oiociu  Burger  angenoh- 
men,  und  ein  Stipendium  Ihm  geschöptft. 

13  KoTember  19  fieug  Johannes  liaaterua ,  Medicinie 
Doctor,  gein  PhiloBophische  ProibsBion  an,  zu  deren 
er  an  Bleppij  statt  von  M.  Herren  erweit  waa. 
;  Dnember  4  ward  Johann  Kudolf  Bullinger  zu  einem 
ordentlichen  Stadt  Artzet  bestattet  au  Johannis  Has- 
ten statt. 

M  Junu  1  was  ein  ergcbröckliclier  und  trauriger 
Nilwer  Jahrstag,  dann  nachmittag  umm  die  zwey 
fieng  es  an  donneren  und  blizgcn,  und  schiesaen  mit 
regen  und  Rissel.  Zu  Burgdorf  h.  h.  O.  schoBS  es 
in  den  Kilchenthurn. 

[4  Febmar  18  ist  das  Feur  vom  Himmel  gfallen  auff 
den  Abend  umb  die  5  gegen  MUneingcn,  und  auch 
gegen  dem  Leberberg,  ist  von  glaubwürdigen  Lcuthen 
gsehen  worden ,  als  von  Herr  Daniel  DelUperger 
Predicant  zu  Münsingen  und  anderen.  Ist  ein  fUw- 
rige  Kuglen  gsin,  so  gross  als  der  Mond  wann  er 
voll  ist.    ' 

I  Un  I  ist  ein  grosser  Erdbidem  gewesen,  der  sich 
weit  und  breitt  erzeigt  hat.  Derselbig  ist  insonder- 
li«t  streng  nnd  grausam  in  der  Landschafft  Äelen 
EO  Yrorne  und  Corbiore  ausgebrochen  und  grossen 
Schaden  gotban,  an  Leuth  und  Guth.  Welcher  Erd- 
bidem auch  hernach  die  folgenden  tag  und  nacht 
eich  mchrmahlen  erzeigt  bis  an  den  Mittwochen  den 
Vierten  tag  Mertzens,    umb  die  sehende  Stund  vor 


I 


—    110    - 

Mittag;  da  ist  abermahls  ein  EnUbidem  gewesM,  A 
welchem  ein  Felsen^  der  bey  3  sfünden  wegs  dafain- 
den  in  Hohem  Gebirg  gelegen,  vom  Berg  herab 
gebrochen  sambt  dem  Wald  so  daninder  gestanden^ 
ist  alles  mit  einanderen  in  das  nächste  damnder  ge- 
legene Thaal  geschoossen  mit  solchem  gewalt,  dass 
von  dem  Fall  ein  unsäglicher  Last  von  viUe  des 
Erdtriehs  und  grgsser  Felsen  durch  den  Wider&U, 
und  fdmemlich  darch  den  grossen  gewalt  Grottea 
überuss  gefahren,  und  über  einen  anderen  zimlich 
hohen  Berg,  so  darzwüachen,  sich  uberanageworfea, 
undi  die^  beyde  Dörfer  CSorbiere  und  Yvome  bedeckt 
solcher  gestalt,  dass  erstlich  vorher  ein  dunckler, 
schwartzer  Nebel  gangen,  welcher  ein  solch  Finstere 
gemacht,  als  wolt  es  gäohlingen  Nacht  werden. 
Darab  die  gutten  Leuth  sehr  erschrocken,  ihrer  vill 
sich  in  die  Flucht  begeben,  etliche  denelben  ent- 
runnen,  andere  aber  so  durch  einen  Gatter  verkürzt 
worden,  welchen  sie  nicht  mögen  so  bald  uffbringeD, 
und  sonst  durch  grossen  Schrecken  erstaunet,  dass 
sy  nit  anders  gemeint,  dann  der  jüngste' Tag  seje 
vorhanden,  derhalben  die  Flucht  underlassen,  auf 
ihre  knüwe  gefallen,  Gott  umb  gnad  bittende.  Die 
sind  also  sambt  denen,  so  in  Häuseren  bliben  von 
dem  Hochlicgenden  Last  Erden  und  Telsen  über- 
fallen und  bedeckt  worden.  (In  Yvome  und  Cor- 
bi^res  sollen  zusammen  122  Menschen,  217  Häuser 
und  Scheunen,  328  Fass  Wein  und  401  Stück  Vieh 
zu  Grunde  gegangen,  —  und  343  Jucharten  Acker-^ 

Wiesen-  und  Bebland   bedeckt  worden  sein) 

Also  dass  der  allerlüstigist  Boden  und  das  frucht- 
barest  Orth  so  in  derselben  Landschafffc  hätte  mögen 
gefund^i  werden  da  granatäpfel,  Feigenbaum,  Man- 


—  111  — 

delbäum  und  allerlej  herrlicher  Früchten  gewachsen^ 
und  alle  Acker  und  Matten  jedes  jar  zum  dritten 
mahl  sind  geschnitten  worden  und  gemäyit^  da 
scheint  es  jeCzt  so  erschröckenlich  ud  jämmerlich^ 
als  ob  kein  Mensch  von  Anfang  der  Welt  da  ge- 
wöhnet hätte. 

84  Hti  27  hat  sich  ein  erschrockenlicher  Hagel  ob 
dem  Kloster  Muri  erhebt  und  über  Stadt  und  Land 
Zürich  gaugen. 

85  April  18  ward  zu  Ober-Hasli  ein  grosser  Erdbidem 
morgens  um  die  6  Stund. 

85  Mal  7  ist  ein  grüsenlicher  Hagel  gsin^  dessgleichen 
bey  Mansdenken  nie  erhört,  der  im  Ergeuw  ud 
bis  gen  Gostanz  alles  erschlagen«  Item  von  Elsass 
an  bis  gen  Augspurg. 

85  Jali  26  hat  der  Stral  den  Abt  von  Muri  in  der 
Kirchen  z'tod  gschossen. 

86  Jali  15  starb  zu  Zürich  der  fürtrefenlich  ud  hoch- 
gelehrt Herr  Ludwig  Lavater,  Oberster  Pfarer  zu 
Zürich;  ein  freundtlicher  lieber  und  ufrechter  Mann. 

i86  October  15  starb  Herr  Hans  Fädminger  ^  so  dieser 
Kirchen  am  Diacon  Amt  10  jar^  nun  die  20  jar  ge- 
dienet hat;  er  vermacht  der  Schul  5000  ff  Haupt- 
guths  und  ein  schöne  herrliche  Liberey  mehr  dann 
1000  wert  war. 

(86  lofembtr  86  blizget  es  trefenlich;  und  z'nacht  umb 
die  7  Stund  ward  unversehenlich  ein  mächtige  Heitere 
am  EKmmel,  als  wann  es  tag  wärC;  und  darin  ein 
spretzlechtig  Feur  gesehen^  in  der  Länge  einer  Hel- 
lenparten,  hat  ein  mächtigen  Schwants  zerzausslet 
wie  ein  Buthen.    Davomen  aber  war  es  dick  be- 


-    112    — 

stund  doch  nicht  lang,  sondern  verschwand  bald  aller 
Dingen  wider. 

1587  Janaar  überfror  die  Aaren  sAim  anderen  mahl.  Mag 
wohl  der  kalte  Winter  genent  werden. 


TersBelchiilss  der  für  die  Bibliothek  der 
Seh  weise.  IVaturf«  Gesellschaft  elngr- 
Sansenen  GesehenlLe« 

Von  dem  phynkal.  Verein  zu  FratUifuri  o.  M.: 

Jahresbericht  1855^1856. 

Vom  Herrn  Verfcuser: 

Van  der  Heyden,  Notiee  sor  la  maison  de  Kerckhovei  ditevaa^er 
Varent  et  sar  son  repr^sentant  aotael  J.  K.  L.  de  Kerekh«re- 
Varent.    Anvers  1866.    S. 

De  la  soeieti  bolanique  de  France: 

Bulletin.    Tome  III.  9.    Paris  1856.    8. 
Von  dem  zodogtsch-mineroL  Verein  in  Regentburg: 

Correspondenzblatt,  X.  Jahrgang.    Re^ensbar^  1856.    8. 

Von  der  natur forschenden  Geseüschafl  Graubündens: 

Jahresbericht.  Nene  Folge,  X.  Jahri^ang  (1865-1856).  Chor. 
1857.    8. 

Von  den  Herren  Verfassern  Ringk  und  Rrunner : 

Schweizerische  Zeitschrift  für  Pharmacie.    II.  Jahrf^ani;.    Nr.  6. 

Von  der  kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien: 

1.  Denkschriften.     Band  XII.     Wien  1856.    4. 

2.  Sitzang^sberichte.     Band  XXII  &  XXIII.     1.    Wien  1866-57.  8. 

De  la  societe  vaudoise  des  sciences  naturelles: 
Bulletin  N»  40.    Lausanne  1857.     8. 

Von  dem  niederösterreichischen  Gewerbverein  in  Wien: 

Verhandlungen.  Jahrgang  1856  d;  1867,  I.  II.  III.  Wien  1856  d: 
1857.     8. 

Von  dem  Verein  für  Naturkunde  im  Herzogthum  Nassau: 

Jahrbücher.     Heft  II.     Wiesbaden  1856.    8. 

Von  der  physikal,  Gesellschaft  in  Berlin: 

Die  Fortschritte  der  Physik  im  Jahr  1853  &  1864.  Bd.  IX.  &  F. 
Berlin  1866  dl;  1867.    8. 


MT.  Beete,  Aber  «le 
Urirkmis  ir#lte^ 
deiier  f|wcllr»> 


Im  Jahrgänge  185&,  psg.  90 
hat  Herr  Hipp  aaf  die 
dass  zwei  glridi  steriEe  t4 
▼on  einer  einpaarigm, 
Batterie  gMclMr 
dener  Art  aaf  eiafln  'Bmemtdak  wmgjmHUkrtmi  witken,  §o 
zwar,  daas  der  letrtere  dem  Magarfi— ■  adbaeller  tierrof' 
sumfen  scheint,  als  der  errtere.  Die  Zeit,  welehe  zwi- 
schen der  Schliessang  des  SCfoinea  imd  dem  Aogenblidt 
vei^ing,  in  welchem  ein  doreh  denselben  erregter  Mag« 
net  einen,  durch  eine  Spannfeder  cnrUckgehaltenen  Anker 
angesogen  hatte,  war  weit  grOsser,  wenn  der  Strom  Ton 
einer  einpaarigen  Sinle  kam,  als  wenn  Ten  einer  zwöW' 
paarigen;  besmiders  gross  war  dieser  Unterschied,  wenn 
die  Feder  so  stark  gespannt  war,  dass  sie  dem  Magne- 
tismus beinahe  das  Gleichgewicht  hielt;  in  diesem  Falle 
betrug  er  bis  zu  22  tausendstel  Sekunden. 

Ich  bestätigte  zuerst  das  Vorhandensein  eines  solchen 
Unterschiedes  durch  folgende  Versuche :  Ein  selbstunter- 
brechender Hammer,  dessen  Hammer  Vorrichtung  durch 
Einschieben  einer  Glasplatte  festgestellt  war,  wurde  in 
eine  Leitung  geschaltet,  welche  durch  einen  Commutator 
bald  eine  einfache  grovesche  Kette,  bald  eine  solche  Bat- 
terie von  6  Elementen  und  dazu  soviel  Widerstandsdraht 
aufnahm,  dass  eine,  ebenfalls  in  die  Leitung  geschaltete 
Spiegelbussole  immer  die  gleiche  Ablenkung  zeigte.    Die 

lern.  MitUieil.    November  1857. 


Entfernung  der  Bussole  vom  Hammer  war  gross  genngi 
um  keinen  direkten  Einfluss  des  Hamnicrmagnets  auf 
die  Stellung  des  Stahlspiegels  zu  ertanben.  Jetzt  wurde 
die  Hemmung  des  Hammers  for^enommen,  und  der 
Spannfeder  desselben  eine  solche  Stellung  gegeben, 
dass^  wenn  das  eine  Element  wirksam  war,  ein  tiefer, 
aber  deutlich  bestimmbarer  musikalischer  Ton  entstand, 
dessen  Wahmehmbarktt^t  noch  dadurch  erhöht  war,  da» 
der  ^^merapparat  auf  einem  Besonnanzboden  befestigt 
war.  "Dann  wurde  der  Commutator  umgesetst,  and  da- 
durch die  6  Elemente  in  Thätigkeit  gebracht.  Der  Ton 
war  in  diesem  Falle  tiefer  als  vorher.  Femer  wurden 
der  Feder  andere  Stellungen  gegeben  ^  welche  eine 
schnellere  Unterbrechung  erzeugten ,  als  zuvor ,  and 
wurden  jedesmal  die  beiden  Töne  aufgezeichnet,  welche 
bei  Einstellung  des  einen  und  der  6  Elemente  entstanden. 
Die  diesen  Tönen  entsprechende  Anzahl  von  ünterbie* 
chungen  wurde  mittelst  eines  Manochordes  und  einer  C 
tönenden  Normals timmgabel  jedesmal  annähernd  bestimmt. 
Als  Beispiel  der  erhaltenen  Ergebnisse  führe  ich  die  fol- 
gende Reihe  au,  in  welcher  ich  der  leichtern  Uebersicht- 
lichkeit  wegen  die  Bezeichnungen  der  Töne  mit  beige- 
setzt habe. 


1  Element 


6  Klemcnt 


Ton 
Zahl 

\     Ton 


/      Zahl 


As 
100 

A 

lOG 

H 
120 

C 
128 

eis 
136 

II 
144 

A8  + 

B 

eis 

D 

Di($+ 

F 

104 

tu 

132 

Ui 

155 

170 

Dis 
15S 

vfr- 

Stft 


Bei  der  letzten  Federstellung  hörte  der  Apparat  zu 
arbeiten  auf,  wenn  er  durch  6  Elemente  getrieben 
wurde. 

Die  vorstehende  Reihe  zeigt  deutlich,  dass  der  er- 
wähnte Unterschied  in  der  Geschwindigkeit  der  Anker- 


—    115    — 

»wegnng  wirklich  vorhanden  ist,  and  dass  er  mit  dem 
)r  magnetischen  Anziehung  gebotenen  Widerstände 
Sehst  Wird  der  in  die  sechspaarige  Säule  eingeschaltete 
rideratand  nicht,  wie  es  bisher  geschah,  durch  eine 
^iderstandsrolle,  sondern  durch  einen  langen ,  gespann- 
Q  Draht  gebildet,  so  findet  trotzdem  die  gleiche,  oder 
Bnigstens  fast  gleiche  Beschleunigung  der  Änkerbewe- 
mg  statt.  Trotz  dieser  letzteren  Beobachtung,  welche 
ig^en  zu  sprechen  scheint,  ist  die  ganze  Erscheinung 
irch  die,  bei  den  schnell  aufeinander  folgenden  Schliids- 
ingen  erzeugten  Inductionsströme  bedingt. 

Bei  Gelegenheit  des  schon  von  W.  Weber  beobach- 
ten Einflusses  der  Drehungsgeschwindigkeit  einer  mag- 
ttoelektrischen  Maschine  auf  die  Stromerregung  hat 
enz^)  die  Ansicht  aufgestellt,  dass  die  Nichtproportion« 
it&t  des  Wachsthums  der  elektromotorischen  Kraft  und 
)r  Drehungsgeschwindigkeit  solcher  Maschinen  nicht 
der  Trägheit  des  Eisens  zur  Annahme  des  Magnetismus 
ren  Hauptgrund  haben ,  sondern  in  einer  Rückwirkung 
»8  inducirten  Stromes  der  Spirale  auf  die  inducirenden 
iseneylinder,  welche  Ansicht  er  gegen  die  entgegen- 
3tetzte  von  Sinsteden  *♦)  vertheidigt  hat  *•*).  Im 
erliegenden  Falle  kann  an  eine  Veränderung  in  der 
oercitivkraft  des  Eisens,  in  deren  Folge  dieselbe  der 
agnetisirung  durch  gleich  starke  Ströme  desshalb 
irschiedenen  Widerstand  entgegensetzt,  weil  sie  von 
»rachiedener  Quelle  herrühren,  nicht  wohl  gedacht 
erden.  Dagegen  ist  es  klar,  dass  die  Rückwirkung 
if  cEe  Eisencylinder  je   nach   der  Natur  dieser  Quelle 


*)  Bon.  de  8t-P6t.  VII,  pap.  U7;  Pof:«.  Abb.  LXXVI,  paf.  404. 

*0  Pore-  Ann.  LXXXIV,  181. 

***)  Bull,  de  8t-Pa.  XU,  psf.  46|  Pogf.  Abb.  XCII,  138. 


—    116    — 

eine  andere  werden  tianas.  Man  übersieht  das  am  leidi- 
testen ;  wenn  man  den  Gang  der  Indactionswirknng  in 
der  Weise  verfolgt^  wie  es  Eoosen,  der  sich  der  Ao- 
sicht  von  Lenz  dem  Hauptinhalte  nach  angeschloswn 
hat,  in  seiner  Arbeit  über  die  elektromagnetische  Wir- 
kung galvanischer  Ströme  von  kurzer  Dauer  *)  gethan 
hat. 

Wird  ein  Strom  durch  einen,  um  einen  EisensUb 
spiralförmig  gewundenen  Draht  geschlossen,  so  kann  man 
sein  Anwachsen  durch  eine  Curve  darstellen,  deren  Ab- 
scissen  der  Zeit,  deren  Ordonaten  der  jedesmaligen  Strom- 
stärke in  jedem  Zeitmomente  entsprechen ,  so  würde  die 
magnetisirende  Kraft  des  Stromes  ausgedrückt  sein  durch 
das  Rechteck,  dessen  Grundlinie  die  Zeit  t,  w&hrend 
welcher  der  Strom  geschlossen  bleibt,  dessen  Höhö  die 
constant  bleibende  Stromstärke  darstellt.  Der  im  Schlies- 
sungsmoment eintretende  Extracurrent ,  welcher  dem 
Hauptstrom  entgegengesetzt  ist,  bedingt  aber  den  Gang 
der  Curve  so,  dass  sie  sich  asymptotisch  der  eigent- 
lichen Stromstärke  nähert,  ohne  sie  je  zu  erreichen. 
Im  Oeffnungsmomente  nach  Verlauf  der  Zeit  t  soll  nun 
eigentlich  ein  Extracurrent  eintreten,  welcher  dem  der 
Schliessung  gleich,  aber  dem  Hauptstrome  gleichgerichtet 
ist.  Dieser  kommt  aber  nicht  in  Betracht,  weil  eben  in 
diesem  Momente  die  Leitung  unterbrochen  wird.  Die 
Intensitätscurve  fallt  also  senkrecht  zur  Abscissenaxe  ab, 
und  die,  die  magnetisirende  Kraft  darstellende  Fläche 
ist  nunmehr  eingeschlossen  von  der  concaven  Seite  der 
Curve,  der  Abscissenaxe  und  der  Ordinate  für  den  End- 
punkt t.  In  unserem  Falle  muss  also  die  anziehende 
Kraft  des  Elektromagnets  um  so  grösser  sein,  je  grösser 


*)  Pon?.  Aon.  LXXXVII,  pa^.  614. 


117    - 

!  OoncwItHt  der  Oorre  ist,  je  kleiner  also  der  Verlnst, 
felclier  durch  das  FlächenstUck  aasgcJrückt  wiril,  das 
■risciicD  der  coDvexen  Seite  der  Ciirve,  der  senkrefhten 
m  Nullpunkt  der  AbgcisBeii  und  der  durch  den  Endpunkt 
der  Ordinate  fUr  t  gehende  Pamllelo  zur  Abscissenaxe 
Eegt.  Unter  den  sonst  gleichen  Uinständcn  ist  aber  die 
lBlektromoton9i.-he  Kraft  des  Extracitrrent  der  ScIiliesHung  1 
die  gleiche,  der  ursprüngliche  Strom  mag  durch  ein  oder  | 
techs  Elemente  erzeugt  sein;  im  ersteren  Falle  ist  aber  1 
fler  deiDBclben  gebotene  Widerstand  erheblich  geringer,  1 
ala  im  letzteren,  daa  zu  subtrahirende  FlächenstUck  ist  ] 
denmacli  im  ersteren  Falle  weit  grösser,  als  im  letzeren  I 
ond  demnach  ist  der  durch  die  einfache  Kette  angeregte  I 
Elektromagnet 'wirklich  kurze  Zeit  nach  der  Schliessung  ] 
•cliwJicher,  als  der  durch  die  sechspaarige  Säule  angeregte.  1 
Um  mich  von  dem  Umfange  dieser  Einwirkung  zu  ilber-  1 
äeogen,  dabei  aber  von  dem  immerhin  sehr  complicirtcn  1 
Vorgänge  der  Anziehung  und  Unterbrechung  in  einem  ] 
MlbstthätigeD  Hammer  unabhängig  zn  bleiben,  schaltete  ] 
ich  statt  desselben  ein  durch  ein  Uhrwerk  gedrehtes  Rad  ] 
ein,  an  dessen  Peripherie  eine  schleifcndeFeder  in  schneller  ] 
Folge  den  Strom  schloss  und